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Ameland
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Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 446 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2024
Jetzt erst recht! / Die schlimmste Klasse der Welt Bd.3
Kliebenstein, Juma

Jetzt erst recht! / Die schlimmste Klasse der Welt Bd.3


ausgezeichnet

Voller Action und total witzig

Band drei mit der angeblich schlimmsten Klasse der Welt schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Da die Protagonisten zu Beginn aber alle ausführlich mit ihren Besonderheiten vorgestellt werden, kann man zwar auch mit dieser Fortsetzung beginnen, aber man verpasst etwas.

Ich mag diese bunt zusammengewürfelte Truppe aus der 5a der Gutenberg-Schule incl. ihres Klassenkaters Bürste und finde sie meist gar nicht so schlimm. Sie handeln oft in guter Absicht, aber dann läuft es anders als gedacht. Super finde ich ihren Zusammenhalt. Natürlich sind die Lehrer da ganz anderer Meinung. Allerdings sind die Lehrkräfte auch nicht ohne. Sie verdrehen die Tatsachen schon mal zu ihren Gunsten und man hat den Eindruck, dass sie Kinder gar nicht mögen.

Juma Kliemensteins Schreibstil ist flüssig, voller witziger Dialoge und mit viel Action und Situationskomik angereichert. Dazu tragen u. a. auch die Gedanken des Katers Bürste bei. Sie grenzen sich durch eine andere Schriftart ab, genau wie die Klassenbucheinträge. Für Abwechslung sorgen auch die ausdrucksstarken Illustrationen von Zapf.

Von mir bekommt diese witzige Reihe eine klare Leseempfehlung, aber lest selbst und habt Spaß!

Bewertung vom 13.02.2024
Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


ausgezeichnet

Leider der letzte Teil

Der leider letzte Teil der Reihe der „Kinderklinik Weißensee“ spielt in den Nachkriegsjahren 1948/49. In diesen Jahren passiert so viel; die Aufteilung Berlins in die vier Sektoren der Siegermächte, Berlinblockade und Luftbrücke, Währungsreform und nicht zuletzt die Gründung der BRD und der DDR und damit die Teilung Berlins und Deutschlands.

Wir treffen mit Marlene, Maximilian, Emma, Kurt und ihren Kindern, die inzwischen erwachsen geworden sind, alte Bekannte wieder. Weil die Klinik im sowjetischen Teil liegt, erfahren wir mit welchen Problemen dort nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Klinik zu kämpfen hat. So gibt es kaum Nachschub an Material, um die Kriegsschäden ausbessern zu können. Hier ist Improvisation gefragt. Und ausgerechnet jetzt wird ganz Berlin von einer Polio-Epidemie heimgesucht. Eine Zeit, in der Zusammenhalt sehr wichtig ist und ausgerechnet die Schwestern Marlene und Emma sind zerstritten.

Antonia Blum hat auch für den vierten Teil dieser Reihe intensiv und sehr gut recherchiert. Besonders interessant fand ich die Informationen über die Kinderlähmung, ihre Auswirkungen und die Art der Behandlung. Auch die ersten Schritte zum Einsatz von Musik- und Tiertherapie bei den kleinen Patienten wurden hier beispielhaft aufgeführt.

Eine empfehlenswerte Reihe, bei der die Autorin es geschafft hat, den Spannungsbogen quasi von der ersten bis zur letzten Zeile der vier Bände zu halten. Ich bin ein wenig traurig, dass ich die mir lieb gewonnen Figuren nun endgültig verlassen muss.

Bewertung vom 09.02.2024
Komplett verliebt in dich
Gercke, Martina

Komplett verliebt in dich


ausgezeichnet

Locker-leichte Lovestory in bezaubernder Landschaft

Auch wenn meistens relativ schnell klar ist wohin die Geschichte führen wird, so liebe ich die Romane von Martina Gercke trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen. Es sind immer verzwickte Konstellationen zwischen den Protagonisten und Komplikationen sind vorprogrammiert.

So ist es auch bei „Komplett verliebt“. Die Social-Media-Agentin Violet hat nicht den besten Start mit ihrem neuen Chef Alex Godfrey. Trotzdem beschließen sie aus unterschiedlichen Gründen vor ihren Familien über Weihnachten ein Fake-Paar zu spielen. Ist klar worauf das hinausläuft, oder? Als Leser benötigt man auch keinen besonderen Spürsinn, um die Anziehungskraft zwischen den beiden sympathischen Protagonisten zu bemerken. Das alles beeinträchtigt mein Lesevergnügen in keinster Weise.

Ich liebe den speziellen Humor der Autorin, der immer wieder aufblitzt und mich zum Schmunzeln bringt. Bei ihren detaillierten und stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen, in diesem Fall der englischen Cotswolds, wünsche ich mir, mich sofort an Ort und Stelle beamen zu können.

Für mich waren es sehr unterhaltsame Stunden mit dieser schönen romantischen Lovestory vor idyllischer Kulisse und ich hätte gerne mehr davon.

Bewertung vom 05.02.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Ein Buch, das mir emotional viel abverlangt hat

Als Teenager erleben Elli, Käthe und Margot den Frühsommer 1933 in der Eifel völlig unbeschwert und schwören sich ewige Freundschaft. Ab 1938 wird diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Käthe ist der neuen Ideologie nicht abgeneigt, verspricht sie ihr und ihrer Familie doch ein besseres Leben. Währenddessen sind Margot und ihre jüdische Familie allerlei Schikanen ausgesetzt und kämpfen ums nackte Überleben. Die gehbehinderte Elli wird von ihrer Mutter gut behütet und erkennt den Ernst der Lage lange Zeit nicht.

Lilly Bernsteins Schilderung der Ereignisse aus Sicht von Elli sind so realistisch, dass ich nach einiger Zeit meinte, die Menschen persönlich zu kennen. Und oft lösten gerade kleine Begebenheiten bei mir eine Vielzahl an Emotionen aus. Von Freude und Bewunderung bis hin zu Angst und purem Entsetzen war alles dabei. Auch Tränen wurden von mir vergossen.

Zum Glück gab es damals Menschen, die nicht mitgemacht oder nur weggesehen haben, sondern auch solche wie Schwester Gertrud, Ellis Mutter und nicht zuletzt auch Elli. Das Hinkemädchen macht eine tolle Entwicklung durch und zeigt eine bemerkens- und bewundernswerte Haltung. Sie scheut kein Risiko, um ihrer Freundin Margot beizustehen und sie zu retten und wächst dabei über sich hinaus.

Ein sehr gut recherchierter historischer Roman über schlimme Zeiten, die auch vor einem kleinen Dorf in der idyllischen Eifel nicht haltgemacht haben. Ein Buch das ich jedem ans Herz legen kann.

Bewertung vom 27.01.2024
Glänzende Zeiten / Das Haus Kölln Bd.1
Becker, Elke

Glänzende Zeiten / Das Haus Kölln Bd.1


ausgezeichnet

Geschichte am Beispiel der Familie Kölln lebendig gemacht

Elke Becker nimmt uns mit nach Elmshorn Ende des 19ten Jahrhunderts und lässt vor unserem Auge das Geschehen in der Familie Kölln aufleben. Da ist zum einen Charlotte Kölln, die ihren Mann viel zu früh durch ein Unglück verloren hat. Nun muss sie kämpfen, um die Kornmühle für ihren Sohn zu erhalten und den Lebensunterhalt für die Familie aufzubringen. Zu damaligen Zeiten durften Frauen keine Kredite aufnehmen und offiziell keine Geschäfte führen.

Aber nicht nur Charlotte ist stark und muss kämpfen, auch die jüngere Generation hat es aufgrund der damals vorherrschenden Gesetze, Regeln und Meinungen nicht leicht. Egal, ob sie sich selbständig machen wollten oder ein Studium anstrebten. Vieles wurde damals in Deutschland nur den Männern zugestanden, wie z. B. ein Studium.

Sehr authentisch hat die Autorin uns anhand ihrer Protagonistinnen, die alle irgendwie mit der Familie Kölln verbandelt sind, nicht nur deren Familienleben nähergebracht, sondern auch vor Augen geführt wie hart das weibliche Geschlecht für seine Rechte und den Fortschritt kämpfen musste.

Ein schöner und mitreißender Schreibstil ließ mich in das Leben dieser Jahrhundertwende eintauchen und alles um mich herum vergessen. Mir gefielen die unterschiedlichen Sichtweisen der Frauen, die für zusätzliche Abwechslung sorgten.

Sehr interessant fand ich die Informationen rund um die Kornmühle und wie es zu den heute allseits bekannten Kölln-Haferflocken gekommen ist.

Ein Roman über starke Frauen, in dem die Männer nicht ganz so gut wegkommen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich fiebere bereits dem zweiten Teil dieser Saga entgegen.

Bewertung vom 21.01.2024
Wellentanz und Liebesglück
Hell, Jane

Wellentanz und Liebesglück


sehr gut

Das Glück kommt unverhofft

Simons Ehe ist gescheitert und er flüchtet sich in das Häuschen seiner Großmutter. Dort lebt auch Lerke, die zu Beginn gar nicht angetan von dem neuen Mitbewohner ist.

Zu Beginn habe ich wegen der beiden Protagonisten die Augen verdreht. Simon war mir zu weinerlich und suhlte sich zu sehr in Selbstmitleid und Lerke war für mein Empfinden zu sehr von Simons Benehmen genervt. Zum Glück gab sich das im weiteren Verlauf und am Ende fand ich beide sehr sympathisch.

Sowohl Simon als auch Lerke haben ihr jeweiliges Päckchen zu tragen. Und es hat etwas gedauert bis sie mit ihrer gegenseitigen Hilfe die Vergangenheit aufarbeiten und hinter sich lassen konnten.

Aufgrund der flüssigen Schreibweise von Jane Hell flogen die Seiten nur so dahin und leider viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen. Sie versteht es sehr gut, die gemütliche Atmosphäre im windschiefen Häuschen der Oma, die Wohlfühlmomente am Strand mit Blick auf die Ostsee oder die knisternde Spannung zwischen Simon und Lerke auf ihre Leser zu transportieren. Ich konnte förmlich den Flug der Möwen über das glitzernde Meer vor Augen sehen, habe quasi den lauen Wind im Haar gespürt und den feinen Sand durch meine Finger rieseln lassen.

Da ständig von leckeren Zimtschnecken die Rede war habe ich lediglich das entsprechende Rezept vermisst, ansonsten habe ich mich an der dänischen Ostseeküste sehr wohl gefühlt.

Bewertung vom 19.01.2024
Der süße Duft der Reben
Haigh, Tara

Der süße Duft der Reben


sehr gut

Die Welt der Rosinenbarone

Anfang des 20. Jahrhunderts mussten sich Frauen noch dem Willen ihrer Väter oder Ehemänner fügen. So geht es auch der jungen Spanierin Isabel, die sich für ein Kunststudium an der Londoner Kunstakademie beworben hat. Ihr Vater hingegen hat ganz andere Pläne und schickt sie gegen ihren Willen in ihr Heimatland nach Dénia, um dort zu heiraten.

Alleinschon weil Isabel versucht ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen, ist sie mir sympathisch. Trotz ungewohnter harter Arbeit und gefährlichen Begebenheiten geht sie unbeirrt ihren Weg. Ich konnte mich in ihre Gefühlswelt meistens sehr gut hineinversetzen.

Tara Haigh hat für diesen Roman sehr unterschiedliche Protagonisten aus verschiedenen Gesellschaftsschichten gewählt. Davon waren mir einige sympathisch wie Carmen, Fernando und Cristobal, aber auch eine ganze Reihe mega unsympathisch.

Der Schreibstil ist einfach, so dass sich die Geschichte gut lesen lässt. Man hat es hier nicht nur mit einem historischen Roman incl. Liebesgeschichte zu tun, sondern zwischendurch enthält er auch Krimielemente. Besonders interessant fand ich die Ausführungen zu den Problemen der Bauern aufgrund von Monokulturen und die Bedrohung der Rebstöcke durch die eingeschleppte Reblaus.

Auch wenn mir der erste Teil des Romans, der in London spielt besser gefallen hat als der spanische Teil, einige Geschehnisse mehr oder minder gut vorhersehbar waren, so fühlte ich mich insgesamt doch ganz gut unterhalten.

Bewertung vom 16.01.2024
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


gut

Bewertet mit 3,5 Sterne

Jenny Quinn ist 77 Jahre alt, fast 60 Jahre mit ihrem geliebten Bernard verheiratet und eine leidenschaftliche Bäckerin. Anders als ihr Ehemann möchte Jenny noch mehr vom Leben und bewirbt sich bei ihrer Lieblings-Backshow. Selbst Bernard erzählt sie nichts von ihrer Bewerbung, obwohl die zwei keinerlei Geheimnisse vor einander haben – obwohl es gibt da etwas, das hat Jenny ihm nie erzählt.

Eine sehr ruhige Geschichte ohne große Höhen und Tiefen mit zwei liebenswerten Protagonisten. Mir war sehr schnell klar, um welches Geheimnis es sich bei Jenny handeln musste. Auch der Verlauf der Backshow war ziemlich vorhersehbar. So fehlte es mir ein kleinwenig an Spannung, obwohl es Konfliktpotential gab.

Sehr gut gefallen haben mir die Rückblicke in Jennys Vergangenheit, die jeweils mit einem Rezept verbunden waren und sie an bestimmte Ereignisse mit einer geliebten Person erinnerten. Denn backen ist Liebe.

Bedauert habe ich, dass es zu den genannten Backkreationen nicht ein einziges Rezept im Anhang gab. Mir ist beim Lesen öfters das Wasser im Mund zusammengelaufen.

Ein zuckersüßer Wohlfühlroman, der Mut machen kann, auch im gesetzten Alter Neues zu wagen.

Bewertung vom 12.01.2024
Alsterschatten
Hansen, Leo

Alsterschatten


sehr gut

Erschreckend realistisch

Das ist bereits der zweite Band mit dem Privatermittler Dr. Elias Hopp, der Ex-Soldatin Janne Bakken und dem LKA-Profiler Zillinski. Für mich war es die erste Begegnung mit diesem Ermittlertrio, was aber für den Fall keinerlei Bedeutung hatte.

Die Polizei in Hamburg hat es mit einer brutalen Mordserie zu tun und gleichzeitig gibt es Hinweise, dass rechte Strömungen in der Stadt aktiver werden.

Zu Beginn tat ich mich mit den vielen Namen sehr schwer, wobei für mich ja auch die Personen aus dem ersten Band unbekannt waren. Da es sich um einen sehr komplexen Krimi handelt, erforderten neben der Vielzahl der Personen aber auch die Handlungen meine volle Konzentration.

In einem ansprechenden und flüssigen Schreibstil schrieb Leo Hansen diesen erschreckend realistischen Krimi. Der Aufbau ist gut durchdacht und seine Protagonisten vielfältig und facettenreich. Die Spannung steigt kontinuierlich, auch weil den Ermittlern die Zeit davonläuft und der Schluss endet nicht nur mit einem Knall, sondern auch mit einem fiesen Cliffhanger.

Trotz meiner Schwierigkeiten zu Beginn, scheint es mir lohnend, diese Reihe weiter zu verfolgen.

Bewertung vom 12.01.2024
Einstein, der kleine Pinguin
Rangeley, Iona

Einstein, der kleine Pinguin


ausgezeichnet

Freunde fürs Leben

Imogen und Arthur machen mit ihren Eltern einen Besuch im Zoo. Dort sind die beiden Kinder von einem Pinguin besonders angetan und würden ihn am liebsten mit nach Hause nehmen, aber das geht natürlich nicht. Aber manchmal gehen Wünsche anscheinend doch in Erfüllung, denn am nächsten Tag klopft ein Pinguin an die Haustür.

Es ist total schön und auch witzig zu lesen, wie die Integration des Pinguins namens Einstein in den Familienalltag der Familie Stewart erfolgt. Es ist aber auch spannend zu beobachten wie der kluge Pinguin, er heißt nicht umsonst Einstein, Imogen und Arthur klar macht wo er herkommt und warum er in England ist. Nun ist es an den Kindern, ihm bei seiner Mission zu helfen.

Ein wunderschönes Kinderbuch über Freundschaft, die keine Grenzen kennt. Dabei geht es nicht nur um die tierische Freundschaft, sondern auch um eine zwischen Menschen und Tier. Die vielen farbigen Illustrationen von Katja Gehrmann verstärken die Geschichte von Iona Rangeley vortrefflich.

Ein Kinderbuch voller Spaß und Spannung, an dem nicht nur Kinder ihre Freude haben dürften. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen.