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Benutzername: 
D.O.
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 178 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2021
Die Tote mit der roten Strähne
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


ausgezeichnet

Blutig und mutig


Kathleen Kent hat mit " Die Tote mit der roten Strähne" ein spannendes Buch geschrieben. Das Cover mit dem stilisierten roten Federflügel macht neugierig und gefällt mir aufgrund der Schlichtheit gut.

Bereits zu Anfang wird Betty - die Hauptfigur des Thrillers vorgestellt. Sie ist Polizistin und wechselt von NY nach Texas. Dort ermittelt sie im Drogenmillieu. Immer wieder hält sie gedanklich Zwiesprache mit einem erfahrenen toten Ermittler was spannende Momente generiert und den Blickwinkel weitet.
Als lesbische Ermittlerin muss sie sich regelmäßig mit den doppeldeutigen Witzen ihrer Kollegen auseinandersetzen, doch reagiert sie stets taff und lässt sich nie die Butter vom Brot nehmen.
Nicht nur dadurch ist die Sprache ist rau und kantig. Dies charakterisiert Betty sehr klar und bringt dem Buch in vielen Momenten eine kalte und schroffe Erzählweise ein. Viele grausame Szenen werden dadurch noch eindrücklicher und die Brutalität in der agiert wird bekommt noch zusätzlichen Schub. Gegen Ende spitzt sich die Grausamkeit zu einem krassen Finale das mir schon Gänsehaut verpasst hat.
Die Figuren sind immer klar und eindeutig charakterisiert - liefern immer wieder Überraschungen. Dies hat das Buch auch immer wieder in eine neue Richtung geführt und zum Lesen motiviert.
Insgesamt ein sehr brutales aber lesenswertes Buch das viele interessante und überraschende Momente und Aspekte und auch einiges an Blut und Toten bietet. Die schroffe Sprache hat mir anfangs etwas Probleme bereitet aber mit dem Verlauf der Ermittlungen habe ich mich damit arrangiert und sie als Teil der Gesamtstimmung verstanden - die dadurch an Dichte nur gewonnen hat.

Bewertung vom 04.09.2021
Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1
Wnuk, Oliver

Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1


ausgezeichnet

Kasi ist großartig

Kasi Kauz ist eine großartige Figur mit viel Herz und Empathie.
Das Titelbild von Oliver Wnuks "Kasi Kauz und die komische Krähe" hat mir auf den ersten Blick schon sehr gut gefallen. Kasi und der Papagei sind wunderschön gemalt, wirken liebevoll und machen neugierig.
Im Verlauf des Buches werden alle Tiere und Situationen so großartig dargestellt.
Auch der Beginn der Geschichte ist spannend denn da taucht ins Kasi Kauzs Wald plötzlich eine komische Krähe auf. Alle Tiere sind gespannt und überrumpelt von diesem neuen Bewohner. Zunächst lehnen alle die komische Krähe ab doch Kasi gelingt es mit viel Herz, Einfühlungsvermögen und Verhandlungsgeschick die Waldbewohner offen für den neuen Nachbarn zu machen.
Ein großartiges Kinderbuch mit einer wundervollen Idee dahinter. Die Kindern ohne den drohenden altklugen Zeigefinger vermittelt wie Integration funktionieren kann. Nicht alles Neue ist gleich schlecht und auch wenn Neuankömmlinge zunächst etwas anders sind und sich vielleicht ungewöhnlich verhalten ist es doch durch das eigene Tun und die eigene Offenheit immer möglich eine gemeinsame Basis zu finden.
Die Geschichte überzeugt aber nicht nur durch die Botschaft.
Auch die Sprache und Erzählweise ist absolut phantastisch. In absolut verständlicher und wohl formulierter Art ist dieses Buch ein reines Lesevergnügen. Nicht nur durch die wundervollen von Alliterationen geprägten Namen der Tiere.
Ein wundervolles Kinderbuch das sich perfekt zum Vorlesen, gemeinsamen Lesen oder zum alleine Lesen eignet und mir persönlich sichtlich Freude beschert hat.

Bewertung vom 30.08.2021
Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


sehr gut

Frauenpower in den 60ger Jahren

"Ein Koffer voller Schönheit" ist ein Roman über eine starke Frau, ihre Familie und die Umstände der Nachkriegszeit.
Das Cover hat mir auf den ersten Blick gut gefallen hat es doch einen gewissen Retrocharme und überzeugt mit typischen Attributen der 50ger und 60ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Die Geschichte entwickelt sich dann weit vielschichtiger als es im ersten Moment den Anschein hat. Der Weg von der braven Hausfrau hin zur Avon Schönheitsberaterin die mit dem Auto Beautyprodukte vertreibt ist steinig und wird flankiert von vielen zeitspezifischen Komponenten.
Da ist es zum einen die damals geltende Rolle der Frau als Hausfrau deren Bestreben nach Unabhängigkeit von allen Seiten misstrauisch beäugt wird. Zum anderen spielen viele Kriegserfahrungen und Traumata dieser Zeit dann auch eine Rolle und Annes Mann muss sich seinen Dämonen stellen.
Gerade durch diese Aspekte bekommt der Roman einen gewissen Tiefgang. Auf der einen Seite der Kampf von Anne und ihrer Schwiegermutter für die Emanzipation und eine Selbstständigkeit der Frau und auf der anderen Seite die Bewältigung von schlimmsten Kriegsverletzungen der Seele.
Dieser Zwiespalt macht das Buch interessant und hat mich zum zügigen Lesen animiert.
Die Sprache liest sich sehr angenehm und man findet von Anfang an einen guten Zugang zum Buch. Hier ist die Erzählweise ein weiterer Punkt für diesen Roman.
Auch die Wirtschaftswunderzeit wird berücksichtigt und gibt einen weiteren Charmepunkt und wird in angenehmer Weise immer wieder eingeflochten.
Für Fans von starken Frauengeschichten mit Hang zu "historischer Literatur" ein absolut empfehlenswertes Buch und für alle anderen sicher auch ein Lesevergnügen für amüsante und nachdenkliche Stunden.

Bewertung vom 22.08.2021
Wie man einen Tiger fängt
Keller, Tae

Wie man einen Tiger fängt


ausgezeichnet

Faszinierendes Tigermärchen

Tae Keller hat mit "Wie man einen Tiger fängt" ein durchwegs faszinierendes Kinder- und Jugendbuch geschrieben.
Das Cover hat mich vom ersten Moment an gepackt. Ein schöner, mächtiger, großer Tigerkopf schaut auch geheimnisvollen Augen direkt in den Leser hinein.
Die ersten Sätze und Seiten lesen sich großartig, die Sprache berührt und man macht sich sofort mit Lily auf die Reise. Fühlt mit wie es ist unsichtbar zu sein und wie wichtig an Magie, Fantasie und sich selbst zu glauben.
Die Figuren sind allesamt fein gezeichnet sowohl Lily ist einfühlsam charakterisiert als auch ihre Halmoni die anfangs leicht spleenig dann aber mit großem Tiefgang viel Herz und Empathie dargestellt ist. Die enge Bindung der beiden ist durch die Erzählweise sehr gut spürbar und so lässt es sich wunderbar eintauchen in die Geschichten über gefährliche magische Tiger.
Ein großartiges, fantasievolles und mal ganz anderes Kinder- und Jugendbuch das mich sehr berührt hat und das ich jedem nur wärmstens empfehlen und ans Herz legen kann!

Bewertung vom 14.08.2021
Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1
Popp, Susanne

Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1


sehr gut

Guter Auftakt

"Die Teehändlerin" von Susanne Popp ist ein guter Auftakt für die Ronnefeldt-Saga.
Das Cover des Romans stimmt einen in die Zeit ein, in der der Roman spielt und wagt einen Blick ins Frankfurt 1838. Hier geht eine starke Frau ihren Weg und lässt sich auch von den Gepflogenheiten und Zwängen der Zeit nicht einschüchtern.
Als der Mann von Friederike Ronnefeldt für längere Zeit nach China reist um dort Tee zu kaufen bleibt sie mit den Kindern zurück - und mit einem äußerst undurchsichtigen Prokuristen. Doch sie geht ihren Weg und steht für das Familienunternehmen ein.

Bereits zu Beginn des Buches gibt es eine Karte zum historischen Frankfurt und alle Charaktere werden vorgestellt. So bleibt man informiert und verliert nie den Überblick. Denn es werden nach und nach einige Personen vorgestellt die in der Geschichte vorkommen. Durch die historisch angehauchte Sprache und die Verwendung damaliger im Sprachgebraucht üblicher Phrasen wird man als Leser relativ schnell in die Zeit gebeamt und kann sich gut in die Story einfinden. In mehreren kleinen Kapiteln wird die Geschichte erzählt und fokussiert sich nicht nur auf Friederike sondern hat auch den ein oder anderen Handlungsstrang mit Nebenschauplätzen.
Die dargestellten Figuren haben mir gut gefallen passen sie doch ins Schema der Zeit und prägen trotzdem ihre eigenen individuellen Charaktere aus.
Der erste Teil endet mit einem kleinen Ausblick und es besteht noch genügend Potential die Ronnefeldt-Saga weiter auszubauen.

Bewertung vom 14.08.2021
Die Zeit der Kirschen
Barreau, Nicolas

Die Zeit der Kirschen


ausgezeichnet

Irrungen und Wirrungen einer großen Liebesgeschichte


Nicolas Barreau hat mit "Die Zeit der Kirschen" einen gelungenen Fortsetzungsroman geschrieben.
André und Aurelie sind endlich angekommen. Verliebt und glücklich - doch dann kommt das Leben dazwischen mit Irrungen und Wirrungen vom Feinsten.

In unterhaltsamer und gefühlvoller Weise erzählt der Autor die große Liebesgeschichte der Köchin und des Lektors weiter und schafft durch seine Art zu schreiben eine Wohlfühlatmosphäre in der man immer weiterlesen möchte.
Die Kapitel werden wahlweise aus der Sicht von Aurelie oder von André erzählt deren Gefühlswelt dadurch einen weiteren Moment der Nähe bekommt.
Mit Witz und einem kleinen Augenzwinkern sorgt Nicolas Barreau dafür, dass es nicht zu schwermütig und schwülstig wird sondern durchgängig ein schönes Lesevergnügen bleibt. So ist dies eine abwechslungsreiche und doch emotional ansprechende Fortsetzung geworden die ich mit großer Begeisterung gelesen habe.

Bewertung vom 28.07.2021
Wild Card
Thompson, Tade

Wild Card


weniger gut

Viele brutale Passagen


Tade Thompson hat mit Weston Kogi in "Wild Card" einen neuen interessanten und irgendwie auch sympathischen Protagonisten geschaffen.
Weston floh einst aus Westafrika vor dem Bürgerkrieg und kehrt nun zur Beerdigung seiner Tante zurück. Dabei gerät er - weil leicht unehrlich - in eine verzwickte Situation. Er soll einen Toten rächen.

Ich war zunächst total fasziniert und habe mich auf einen Thriller gefreut der in Afrika angesiedelt ist. Dass dieser dann aber von immenser Brutalität geprägt ist und zwischen Entführungen, Schlägereien, Schießereien und Sex auch wenig "normale" Lesepassagen bietet hat mir dann nicht unbedingt gut gefallen. Das Lesen wurde dadurch auch wenig flüssig für mich.
Sprache und Erzählweise haben zudem nicht unbedingt meine Motivation vorangetrieben. Ich bräuchte keine Fortsetzung und nochmal lesen werde ich das Buch auch nicht.

Bewertung vom 24.07.2021
Evie und die Macht der Tiere
Haig, Matt

Evie und die Macht der Tiere


ausgezeichnet

Großartig - phantastisch - spannend

Matt Haig hat hier ein großartiges und wunderschönes Kinder- und Jugendbuch geschrieben.
Das Cover von „Evie und die Macht der Tiere“ gefällt mir sehr gut. Die Illustrationen von Emily Gravett sind zauberhaft.
Diese finden sich auch im Buch immer wieder und der schwarz weiß Charakter passt hier ganz großartig zur Intensität und Botschaft des Buches.
Evie kann mit Tieren kommunizieren und deren Gedanken teilen. Dies führt zu der wunderschönen Botschaft Tiere und deren Bedürfnisse anzunehmen und ein Miteinander aller Lebewesen anzustreben!
Doch damit nicht genug gibt es eine sehr spannende und spektakuläre Rahmenhandlung denn nicht jeder will das Beste für Mensch und Tier!
Die Sprache und Erzählweise des Buches macht das Lesen noch angenehmer und ich mochte es garnicht aus der Hand legen!
Für Leser ab 9 Jahren ist dies ein ganz großartiges, wundervolles und wärmstens zu empfehlendes Buch!!!!
Gerne mehr davon ich bin ein riesengroßer Fan!!!

Bewertung vom 22.07.2021
Freddy Sidebottoms absolut peinliche Welt
Patterson, Rebecca

Freddy Sidebottoms absolut peinliche Welt


ausgezeichnet

Turbulente Geschichte


Rebecca Patterson hat mit „Freddy Sidebottoms absolut peinliche Welt“ ein unterhaltsames, amüsantes und auch feinsinniges Kinder- und Jugendbuch geschrieben.

Das Cover ist bunt, lustig und einladend. Es entspricht dem Stil vieler Kinder- und Jugendbücher dieser Altersgruppe und überzeugt durch witzige Comicelemente.
Hier werden schon einige Szenen des Buches präsentiert.

Die Geschichte ist unterhaltsam erzählt und für die Zielgruppe sprachlich gut verständlich und sicher zügig lesbar.

Inhaltlich findet man sich wohl in der ein oder anderen Pannensituation wieder wo viele Missgeschicke Freddys Schulalltag und sein familiäres Leben prägen. Abgestempelt als Oberseppl wird er durch seine Fredster in eine bestimmte Ecke gestellt.
Das Buch versucht durch eine magische Erfindung diesem entgegenzuwirken.
Eine schöne Geschichte die den jungen Lesern zeigt dass man nicht immer abgestempelt werden soll und abstempeln sollte sondern in jedem Kind ein eigenes wundervolles Potential steckt.