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Benutzername: 
Silvia1981
Wohnort: 
Arnstorf

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 13.12.2016
Eltern haften an ihren Kindern
Zingsheim, Martin

Eltern haften an ihren Kindern


sehr gut

Über den chaotischen Zauber der Kinder...

Das Buch "Eltern haften an ihren Kindern" von Martin Zingsheim hatte mich extrem angesprochen. Der Autor wirkt auf dem Cover sehr sympathisch, das Cover ist allgemein sehr ansprechend gestaltet und in schönen Farben gehalten. Der Titel des Buches gefällt mir sehr, da ich als selbst Mutter eines Kindes auch das "Haften" sehr gut kenne und ihn deshalb als sehr passend empfinde. Dass es kein Ratgeber ist, sondern eigene Erfahrungen eines Kabarettisten mit seinen drei Söhnen wiedergibt, gibt auch das Cover gut preis und ich hatte mir viel Witz und kurzweiliges Lesevergnügen davon versprochen. Beim Blick in`s Inhaltsverzeichnis erwarten einen 26 sehr unterschiedliche Themen und ein Prolog, jedes zuerst in den Worten der Kinder genannt. Wenige Zeichnungen der Kinder lockern das Buch etwas auf.

Also habe ich mich voller Vorfreude in das Buch hinein gestürzt, aber leider blieb es am Ende doch meinen Erwartungen etwas zurück. Manche Kapitel fand ich sehr amüsant und lesenswert, "Pseudoenglisch als Geheimsprache" z.B., da wir selbst bei unserer Tochter auch auf solche Mittel zurück greifen. In vielen Dingen habe ich unsere Familie wiedergesehen und kann die Erzählungen vom Autor nur bestätigen. Manche Kapitel aber waren mir zu langatmig dargestellt, "Kinder und Sprache" z.B. hätte durchaus den ein oder anderen Absatz oder Auflockerung des langen Textflusses vertragen können. Ich empfand die Sprache manchmal auch schwierig und verschachtelt gewählt und hätte mir einen etwas einfacheren und flüssiger lesbaren Text erwartet. Einen Text, wie man ihn von einem Kabarettisten erwartet, den man mit sehr viel Witz und Leichtigkeit dahin lesen kann, deshalb gibt es von mir einen Stern Abzug. Alles in allem finde ich das Buch trotzdem sehr gelungen, die Kapitel sehr abwechslungsreich und wenn man Kinder hat, erkennt man sich in vielen der Aussagen einfach wieder bzw. ist froh um die Erkenntnis, dass es doch allen irgendwie gleich geht ;-).

Bewertung vom 28.10.2016
Mooresschwärze: Thriller
Shepherd, Catherine

Mooresschwärze: Thriller


ausgezeichnet

Luft, Wasser, Feuer und Erde...

Das Buch „Mooresschwärze“ von Catherine Shepherd hatte mich des düsteren Covers wegen neugierig gemacht. Man möchte wissen, was die Frau in der kargen Landschaft zu bedeuten hat. Im Klappentext erfährt man, dass der Thriller mit einer Leiche in einem Moor bei Köln zu tun hat und die Protagonistin Dr. Julia Schwarz ist, eine Rechtsmedizinerin, die auch als Eislady bekannt ist, weil sie unnahbar wirkt. Dies und auch ihre Berufswahl hat viel mit ihrer Vergangenheit zu tun, ihr Bruder fiel vor einigen Jahren einem Gewaltverbrechen zum Opfer und Julia, wie auch ihre Eltern, konnten den Tod bis heute nicht verarbeiten, was manche Szenen des Buches im Kreise ihrer Familie verdeutlichen. Die Ermittlungen in dem Mordfall leitet der Kriminalkommissar Florian Kessler, der wie Julia eine sehr sympathische Person der Geschichte ist, sich mit Julia sehr gut versteht, und sie auch in die Ermittlungen mit einbezieht. Die beiden stellen ein starkes und liebenswertes Team dar. Außerdem lernt man Hannah Taubert kennen, ein Teenager, die sich auf einer Internetplattform in „Tobi“ verliebt hat, nach Nachrichten von ihm lechzt und das erste Treffen mit ihm gar nicht erwarten kann.

Der Thriller beginnt mit einem Prolog, in dem man die letzten Minuten des Todesopfers liest. Der Thriller beginnt sofort spannend, der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und ich konnte mich sehr gut in die Geschichte hinein versetzen. Die Handlung wird rasanter, wie die Leiche während dem Transport zum Institut verschwindet und wird nicht weniger spannend, als eine weitere Leiche ins Blickfeld kommt. Es gibt schnell verdächtige Personen, trotzdem wird weiter auf spektakuläre Art und Weise gemordet bzw. die Leichen im weitläufigen Moorgebiet drapiert. Alle Leichen weisen eine Gemeinsamkeit auf, ein Tattoo am Unterbauch. Julia findet durch ein Plakat am Straßenrand den Schlüssel zu des Rätsels Lösung. Es handelt sich bei den Tattoos um Symbole der Maya. Für die Maya standen Menschenopfer an der Tagesordnung. Es gab viele Götter, die beschwichtigt werden wollten. Und so war klar, dass es noch viele Leichen geben würde, wird der Mörder nicht schnell gefasst. Der Epilog, der die letzte offene Frage klärt, und das Nachwort der Autorin runden den in meinen Augen sehr gelungenen Thriller ab.

Die Geschichte ist für mich alles in allem sehr gut ausgearbeitet, es sind tolle Personen erschaffen worden, die Fundorte der Leichen sind spektakulär und der Hintergrund bzw. das Thema Maya fand ich sehr interessant eingebracht. Sie ist durchwegs spannend und hält manche sehr aufregende Szenen bereit. Wer der Mörder ist lässt sich lange nicht erschließen und dessen Hintergründe werden gut nachvollziehbar dargestellt. Von daher ein für mich absolut lesenswerter Thriller!