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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 395 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2023
Eiskalte Übernahme
Willem, J. H.

Eiskalte Übernahme


sehr gut

Eine erfreulich kurz und knackig gehaltene Geschichte, mit der Adam Starck und Lizzie Schmidt sich beschäftigen. Was sich zunächst als tragischer Unfall mit Todesfolge darstellt, weist alsbald Ungereimtheiten auf. Man stößt aber auf eine Mauer des Schweigens und Vertuschens, bei der Polizei, beim Partner des Getöteten, bei den Mitarbeitern in seinem Unternehmen. Da man so nicht weiterkommt, versucht man es mit einem Bluff - mit der Folge, dass die Sache eskaliert. Sauber konstruiert und hergeleitet, zügig zum Abschluss gebracht. Eine spannende Krimi-Kurzgeschichte.

Bewertung vom 01.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


sehr gut

Nach einer ersten gelungenen Zusammenarbeit wird über CEPOL beschlossen, eine erneute Zusammenarbeit zwischen der dänischen Ermittlerin Lykke und dem deutschen Kommissar Rudi im Fall grausam ermordeter älterer Menschen anzustreben. Es scheint sich um Racheakte zu handeln, aber man kann zunächst keinen Zusammenhalt feststellen. Es kristallisiert sich dann aber ein Zusammenhang mit früherer Stasivergangenheit und dem Auffinden einer toten Familie im Berliner Untergrund heraus. Letzteres erweist sich als Auslöser aller folgenden Ereignisse. In kurzen Kapiteln und aus unterschiedlichen Blickwinkeln - auch aus Tätersicht - wird hier eine tragische Geschichte herausgearbeitet, bei der das sympathische Ermittlerteam akribisch zusammen und mit den Berliner, Hamburger und weiteren Behörden zusammenarbeitet und den Fall, der in einem großen Showdown endet, schließlich löst. Wozu auch die vielen groben Fahler auf Täterseite sorgen. Charmante Dialoge, ernste wie witzige Einstreusel und die persönlichen Geschichten der Ermittler machen diese Geschichte rund und lesenswert.

Bewertung vom 30.09.2023
Kalter Sog: Ostsee
Kliewe, Karen

Kalter Sog: Ostsee


gut

Da fährt man einfach mal so in den Urlaub, man ist sogar eingeladen, und dann findet man sich plötzlich in einem Vermisstenfall wieder. Statt sich Sonne, Meer und einfach dem Nichtstun hinzugeben, taucht Johanna in eben diesen Vermisstenfall ein, der sich alsbald als etwas anderes entpuppt. Neugierig und schon recht übergriffig „verhört“ sie Familie und Freunde, geht Spuren nach, spannt gar einen Polizisten ein, der eigentlich auch nur auf Urlaub ist und vor Ort absolut keine Kompetenzen hat. Der Prolog zu Beginn weist auf das Schicksal einer Person hin, das am Ende zwar aufgeklärt, dennoch nicht schlüssig hergeleitet wird. Die Geschichte spannend übermittelt, aber am Ende nicht überzeugend. Der Schluss mehr als offen. Mag man machen, weil wahrscheinlich weitere Folgen geplant sind. Lässt den Leser aber eher ratlos zurück. Gut geschrieben, spannend gehalten, keine Frage. Aber es gibt doch recht unglaubwürdige Handlungen der Protagonisten und Abläufe und offene Ende überzeugen eh nicht.

Bewertung vom 23.09.2023
Das Todesflüstern der Raben
Esser, Frank

Das Todesflüstern der Raben


sehr gut

Ein makabrer und grausamer Mord führt Jana Brinkhorst und ihr Team zu der Erkenntnis, dass dieser mit zwei Tötungsdelikten zwei Jahre zuvor zusammenhängt. Ein Cold Case inzwischen. Was haben sie damals übersehen? Eine ganze Menge, wie sich im Verlauf der Ermittlungen herausstellt, die dadurch erschwert werden, dass immer mehr Morde in kurzer Zeit hinzukommen und ein Kollege aus Aachen, dessen Onkel eines der Mordopfer war, häufig mit eigenen Ermittlungen dazwischen funkt. Bis zur teils überraschenden, aber nicht ganz überzeugenden, Lösung, tritt man - für die Ermittler - enervierend lange auf der Stelle. Doch der Durchbruch kommt. Bis dahin wird die Leserschaft kurzweilig und spannend unterhalten und die Geschichte aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Ermittler und Täter erzählt. Liest sich in einem Rutsch durch.

Bewertung vom 23.09.2023
Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London
Spencer-Smith, Edward

Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London


gut

Vermisste Frauen, verstörende Graffitis, die eben diese Frauen zeigen, die vermuten lassen, dass diese Frauen wohl nicht mehr unter den Lebenden weilen, was sich auch im Verlaufe der Geschichte bewahrheitet. Mitten drin ein Detektivbüro, das eher dilettantisch ermittelt und deren Mitarbeiterinnen sich selbst in Gefahr bringen. Diese Mitarbeiterinnen selbst sehr speziell und nicht geeignet, viel Empathie bei der Leserschaft zu generieren. Dennoch ein gelungenes Konstrukt, das für ein nicht unerwartetes, aber überraschendes Ende sorgt. Spannend geschrieben und zu einer wohlgefälligen Lesegeschwindigkeit beitragend. Das Ende kam zu überfallartig und die Täterschaft auch nicht überzeugend präsentierend. Da ist für weitere Folgen noch Potential nach oben.

Bewertung vom 18.09.2023
Das Föhr-Geheimnis
Oetting, Doris

Das Föhr-Geheimnis


sehr gut

Wie konnte es nur dazu kommen? Eben noch das große Flattern im Bauch vor lauter Vorfreude auf ihren Geliebten und plötzlich steht sie mit einer Nagelfeile in der Hand mitten auf der Landstraße, den erstochenen Geliebten weiter hinten in seinem Auto. Insa, die sie so auffindet und sich die Geschichte von dem immer gewalttätigeren Tom anhört, überredet Mona, nicht zur Polizei zu gehen, sondern die Leiche verschwinden zu lassen. Damit manövriert sich Mona in ein neues Abhängigkeitsverhältnis hinein, denn Insa belegt sie hinfort mit Beschlag, will, dass sie ganz bei ihr bleibt und erpresst sie gnadenlos. Die Situation eskaliert, als Toms Ehefrau auftaucht, um selbst herauszufinden, was mit ihrem verschwundenen Ehemann geschah. Sehr wendungs- und abwechslungsreich erzählt, emotional und spannend. Hält die Leserschaft unter Zugzwang, immer weiter zu lesen, um das Ende zu erfahren. Gelungen.

Bewertung vom 16.09.2023
Ablage Mord
Wasner, Simon

Ablage Mord


sehr gut

Faulheit ist Theos Lebensphilosophie, in der er es damit fast zur Perfektion gebracht hat. Lediglich im Bereich der Gaming-Zocker-Spiele engagiert, gehört er einer merkwürdigen Comunity an, in der er der „alte Sack“ ist, weil alle anderen noch Schüler sind. Seine Eltern sind wohlhabend und er kann sich auf Bürgergeld, reichlich Taschengeld der Eltern und Hotel Mama ausruhen - ein nicht unbeträchtliches Erbe im Rücken. Das aber ist gefährdet, denn mehr durch Zufall findet er heraus, dass er enterbt ist. Es sei denn, er findet einen Job, den er mehr als 6 Monate auch behält. Durch Empfehlung eines Freundes findet er tatsächlich einen Job, der ihn wenig fordert und alsbald langweilt. Er wird kurzerhand befördert und gelangt durch einen vermeintlichen Fehler einer App in einen Bereich des weitverzweigen Unternehmens, das sich mit Umzügen befasst. Nur, dass die Webadresse „wir-bringen-sie-um-die-ecke.de“ wörtlich zu nehmen ist. Hinfort nimmt das Schicksal seinen Lauf und Theo muss sich entweder beweisen und mitspielen oder sein Leben ist verwirkt. Ein wahrlich abenteuerlicher Wettlauf mit der Zeit beginnt, der skurriler und abstruser nicht sein kann, in der Theo die wahren Hintergründe aufdecken und nach Wegen suchen muss, wie er aus dieser Nummer wieder herauskommt - möglichst lebend. Ein Buch voller Sprüche, teils aberwitziger Dialoge, verpeilten Figuren, die alle einen oder mehrere an der Waffel haben - man kann sich trefflich amüsieren.

Bewertung vom 15.09.2023
Tödliche Villa Verbena (eBook, ePUB)
Büchner, Barbara

Tödliche Villa Verbena (eBook, ePUB)


sehr gut

Wenn die Autorin in einem "mit Büchern bis unter das Dach vollgestopften Haus" aufgewachsen ist, wundert einen der Schreibstil und die "Ausleihungen" aus Werken Dritter nicht. Und das ist hier durchaus positiv gemeint. Wenn sie Begriffe wie Inkohärenz, effeminierte Art, nebstbei ... des Öfteren ins Buch einstreut oder auf E.A. Poes "Kobold der Perversion" verweist, dann scheint sie sehr belesen. Und für den Leser macht das in diesem Stück um unerwartetes und eher ungewolltes Erbe von unliebsamen Verwandten, das mit bösartigen Anschlägen einhergeht, zum reinen Lesevergnügen - jedenfalls, wenn man Wortspielereien mag und unerwartete Begriffe, die heute so kaum mehr jemand verwendet, zu schätzen weiß. Die Handlungen scheinen manchmal nicht ganz logisch. Das mag der dichterischen Freiheit geschuldet sein. Insgesamt konnte man das Buch zügig durchlesen und sich an dem Sprachstil erfreuen.

Bewertung vom 08.09.2023
Mord an der Costa del Sol (eBook, ePUB)
Dahmer, Sigrun

Mord an der Costa del Sol (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine verzwickte Geschichte um den Tod des Teilnehmers einer Reise- und Seminargruppe mit merkwürdigen Seminarzielen und noch merkwürdigeren Teilnehmern. Die Staatsanwaltschaft in Spanien beantragt die Hinzuziehung einer Kollegin aus Deutschland, da der Tote ebenfalls aus Deutschland kam. Dem Leiter vor Ort behagt das gar nicht, was dazu führt, dass beide gründlich an einander vorbei agieren. Das wiederum führt dazu, dass der Comisario Principal von der Staatsanwältin vor versammelter Mannschaft „rundgemacht“ wird und der deutschen Oberkommissarin der Fall entzogen und sie zurück beordert wird, weil sie über das Ziel hinausgeschossen ist. Man rauft sich dann doch noch zusammen und löst nach vielen Irrungen den Fall. Von der Schreibe her, dem Aufbau, den kurzen Kapiteln und wechselnden Blickwinkeln gut gemacht. Und auch der „touristische“ Aspekt kommt nicht zu kurz. Die Zusammenhänge wirken stellenweise aber konstruiert und es mangelt ein wenig an Glaubwürdigkeit. Die so hoch gelobte Oberkommissarin wirkt oft recht unprofessionell. Eine nette Urlaubslektüre mit kleinen Mängeln.

Bewertung vom 06.09.2023
Basst scho (eBook, ePUB)
Vögl, Ulrike

Basst scho (eBook, ePUB)


gut

Erst die schon ältere Freundin von Franzi - bei einem Brand im eigenen Haus ums Leben gekommen - dann der Sohn eben dieser Freundin, der verunfallt. Das macht Franzi stutzig und sie ermittelt, obwohl im ersten Fall von einem Selbstverschulden ausgegangen wird (Offenlassen der Kamintür) und im zweiten von einem Unfall. Bei den Ermittlungen ist sie allerdings nicht sehr erfolgreich und auch ziemlich blind, denn mögliche Täter und Motive liegen quasi auf der Hand. Aber auch Kollegin Helena sieht dies nicht. Bis es dann fast noch gefährlich wird. Die Geschichte kommt ein wenig behäbig daher. Ist aber nett erzählt. Eine kleines Wochenendlektürchen.