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Bewertungen
Insgesamt 410 BewertungenBewertung vom 15.11.2023 | ||
Eine sehr emotional aufgebaute Geschichte um die dramatische Suche nach einem Kleinkind, das sich quasi selbst als vermisst gemeldet hat. Sehr viele Personen in dieser Suche sind selbst - um es vorsichtig auszudrücken - sehr mitgenommene, quasi beschädigte Menschen. Die Zeit läuft und die Suche zu Hochtouren auf. Mehrere Fahndungsfehler und Unterlassungen führen dazu, das man mehr oder minder ins Nichts läuft, bis endlich eine kleine Spur auftaucht und auch die Mutter sich aus ihren Erinnerungslücken befreien kann. Kein Krimi. Eine Sozialstudie mehr, in der aufgezeigt wird, wie in extremen Situationen sich eher gleichgültige Mitmenschen zu einer Einheit zusammenschweißen lassen, um eben diesen kleinen Jungen zu finden. Eher beiläufig ein kleiner Gangster, Looser eigentlich, der sich zu Höherem berufen fühlt, und ein ernstzunehmender Gangster, der aber auch nur eine Nebenrolle hin zum dramatischen Höhepunkt erhält. Insgesamt flüssig, lesefreundlich und spannend erzählt. Abzüge gibt es wegen der nicht glaubwürdigen schweren Ermittlungsfehler, der zu sehr im Vordergrund stehenden immerwährenden Schuldgefühle fast aller, die aber mit diesem Fall nichts zu tun haben und der übergroßen Emotionalität. |
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Bewertung vom 12.11.2023 | ||
Erst kürzlich geschieden, den Tod seines Vaters noch nicht verarbeitet, ist Kommissar Karl Sortland stark in Selbstmitleid und Alkoholexzesse verfallen. Sein Job steht wegen eines Vorfalls ohnehin auf der Kippe. Er bekommt einen neuen Kollegen an die Seite gestellt und einen undurchsichtigen Fall in einer Wetterstation im äußersten Norden Norwegens anhand. Kurzweilig und spannend wird die Geschichte aufgerollt und von den ungleichen Kollegen unter den Argusaugen der Chefin gelöst. Erfreulich kompakt gehalten, das Zwischenmenschliche nicht vernachlässigend, den Leser bei der Stange haltend. Auch die besondere Atmosphäre der unwirtlichen Landschaft, der äußerst raue Charme wird vermittelt. Fans skandinavischer Krimis sind hier gut aufgehoben. 4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 08.11.2023 | ||
Die Headhunterin (eBook, ePUB) Eine äußerst verwinkelte Geschichte in der die Headhunterin sowohl für die Metropolitan Police, als auch für einen Drogen-, Menschen- und Waffenschmuggler arbeitet, letzteres euphemistisch als Reiseerleichterungen und Metallgeschäfte betitelt. Sie sucht vordergründig nach einem Verräter in den Reihen der Gangsterorganisation, während Omar, nach einem Trainee-Programm frisch in die Interne versetzt, einen eben solchen in den eigenen Reihen der MET sucht, was ihre Wege sich mehrfach auf unschöne und auch lebensbedrohliche Weise überkreuzen lässt. Die Geschichte, die sich dabei entwickelt, ist äußerst kompliziert, es gibt nicht nur jeweils einen Verräter und wer auf welcher Seite steht, zeigt sich erst zum Schluss nach einem sehr gewalttätigen Finale. Nicht, dass es nicht auch zwischendurch mal den einen oder anderen Menschenschaden zu beklagen gegeben hätte. Die eigentlich sehr spannend konstruierte und geschriebene Geschichte wird so leider arg gewalttätig und blutig. Weniger wäre da möglicherweise mehr gewesen. Aber das mag im Auge des Betrachters liegen. Insgesamt eine Lektüre, die die Leserschaft fesselt und das Buch nicht aus der Hand legen lässt. |
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Bewertung vom 06.11.2023 | ||
Eisige Stille / Mara Billinsky Bd.8 Mara Billinsky ist bekannt für ihre Sturheit, Kompromisslosigkeit, Verbissenheit. Das steigert sich in diesem Buch allerdings dramatisch. Zurück aus dem erfolglosen Einsatz eines internationalen Ermittlerteams wird sie mit einem scheinbaren Vermisstenfall konfrontiert und von einem Kollegen auf verstörende Videos aufmerksam gemacht, die im Darknet aufgetaucht sind und sich zunehmend häufen. Neben diesen Dingen treibt sie die Sorge um Rafael um, einen jungen Mann, den sie zusammen mit einem Sozialarbeiter versucht hatte auf den rechten Weg zurück zu führen, der aber offenbar abgetaucht ist. Als wäre das nicht genug, muss sie sich auch noch mit ihren diffusen Gefühlen, einem Kollegen aus dem internationalen Ermittlerteam gegenüber auseinandersetzen. Und immer wieder blitzt die Suche nach dem international gesuchten Polaris durch, der Fall, bei dem sie so versagt hatten. Eine extrem hektische Zeit beginnt, in der so manche Zusammenhänge aufgedeckt werden, in der es aber auch zahlreiche Opfer zu beklagen gibt. Die Vorgehensweise von Mara und ihren Kollegen ist teils sehr heftig und oft grenzwertig. Am Schluss bleibt wieder vieles offen. Fast getrieben erzählt, so wie Mara auch extrem getrieben wirkt. Als Leser hetzt man selbst ziemlich getrieben durch diese Geschichte. Die Spannung wird hoch gehalten, die Beziehung zu den Protagonisten aber auf eine harte Probe gestellt. Und manches Verhalten will man auch nicht tolerieren. Manche „Entschuldigung“ auch nicht gelten lassen. Ein Buch, das durchaus polarisiert. |
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Bewertung vom 03.11.2023 | ||
Eine vermeintlich aus dem Fenster gestürzte Person. Unfall halt, urteilt das Kemptener Morddezernat. Das wollen die Oberstdorfer nicht so hinnehmen, beflügelt von der Vehemenz, mit der der Onkel der Toten auf Mord durch Insulinspritze plädiert. Man ermittelt „Undercover“ und stößt auf andere Todesfälle, die alle als harmlos eingestuft wurden, aber irgendwie in ein Muster passen. Leider geht bei den Ermittlungen so einiges schief - vorsichtig formuliert - und man hat die vor Ort eher verhassten Kemptener Kollegen am Hals. Und erst der Chefmeier! Und ohne den Ziegenbock vom Cover wäre alles womöglich noch schief gegangen. Die Motivlage von Opfern wie Tätern eher abstrus, aber witzig, urig, mit aberwitzigen Szenen, Situationen und Dialogen. Eine amüsante Lektüre. |
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Bewertung vom 30.10.2023 | ||
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1 Kalt ist hier das richtige Stichwort. Es ist ausgesprochen ungemütlich in Östersund und eben saukalt. Maya und Kollege Pär ermitteln im Falle eines getöteten Umweltaktivisten vor Ort - sehr zum Missfallen der dortigen Einsatzkräfte, die sich am Tatort zunächst höchst unprofessionell verhalten. Man tappt lange im Dunkeln und schaut in die falsche Richtung, eben weil die Kollegen vor Ort eher bremsend wirken. Nur langsam kommt man voran, den Fall und die Beziehung zueinander betreffend. Die Ereignisse überschlagen sich auf einmal. Noch ein Getöteter taucht auf, ein Brandanschlag wird verübt, eine Person verletzt, ein Kind wird vermisst. Dann plötzlich löst der Fall sich in einer überraschenden Wendung auf. Spannend und in kurzen Kapiteln erzählt, aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Akteure. Eingestreut die Geschehnisse um Mayas Freundin. Man ist als Leser/in mitten im Geschehen und spürt die Kälte fast körperlich. Gut geschrieben und die Leserschaft mitnehmend. Dass das Ende dann so plötzlich kommt, der Fall sich quasi selbst auflöst, ist ein bisschen schade. |
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Bewertung vom 28.10.2023 | ||
Die Story beginnt vergleichsweise harmlos. Ein „Spezialist“ wird von eine reichen Familie beauftragt, die Tochter aus ihrem Drogensumpf zu retten. Handlungsstrang eins. Eine verurteilte Kindesmörderin entlässt ihre Geliebte mit einem „Auftrag“. Handlungsstrang zwei. Ein Autor kommt mit seiner Vergangenheit nicht klar, weiß nicht, was er will, kehrt zum Alkoholismus zurück, will ein Buch schreiben, das er vor Jahren schon schreiben wollte. Handlungsstrang drei. Eine Drehbuchschreiberin will ein früheres Buch dieses Autors zu einem Film umschreiben. Handlungsstrang vier. Ein Mitbewohner der Drogensüchtigen kommt mit deren Verschwinden und ihrer gemeinsamen Vergangenheit nicht klar. Handlungsstrang fünf. Eine neue Leiterin einer Mordkommission will sich beweisen und ein Team zusammenschweißen. Handlungsstrang sechs. Und dazu die Protagonisten und ihre Befindlichkeiten. Alles wie neue Handlungsstränge aufgebaut. Man muss höllisch aufpassen, den Überblick nicht zu verlieren. Das gilt auch für den Autor. Mehrere Menschen kommen zu Tode, man weiß lange nicht, warum und wie das alles zusammenhängt. Dicht, spannend, sehr komplex geschrieben. Das Ende kommt sehr plötzlich und dreht alles ein bisschen zu sehr ins Positive. Manche Enden bleiben offen. Die Personen, die über lange Strecken sehr manipulativ wahrgenommen wurden, werden plötzlich empathisiert, was aber nicht funktioniert. Aber das ist Ansichtssache. Eigentlich ein Dokument des Scheiterns, mit Ausnahme vielleicht des hier dargestellten Schreiberlings. Die Lektüre lohnt sich auf alle Fälle. |
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Bewertung vom 22.10.2023 | ||
Köstlich killt der Weihnachtsmann Schade, schon durch. Die Kurzgeschichten lasen sich flott weg und der eine oder andere überraschende Plot sorgte für den einen oder anderen Lacher. Wirklich kurzweilig zu lesen. Die Protagonisten gehen beim "Mördern" recht einfallsreich vor. So manches Ekelpaket wird trefflich um die Ecke gebracht oder einfach ausgetrickst. Und irgendwie kommen alle davon. Naja, bis auf die Sache mit der Nussallergie. Schöne Idee, allen Geschichten ein Rezept nachzustellen. Das eine oder andere werde ich wohl mal wieder nachkochen (ganz ohne Hintergedanken). Es hat Spaß gemacht, die Kurzgeschichten zu verschlingen. |
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Bewertung vom 21.10.2023 | ||
Rezi Faule Äpfel |
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