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Benutzername: 
marakkaram
Wohnort: 
Lingen

Bewertungen

Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 25.11.2019
Die vergessenen Stimmen von Chastle House
Whitmore, Felicity

Die vergessenen Stimmen von Chastle House


ausgezeichnet

** Die Wände waren nicht tapeziert, die Farbe blätterte an vielen Stellen ab. Es war dämmrig und roch nach Feuchtigkeit. Gemälde hingen überall, die uralte Porträts zeigten. Frauen mit Schuten und Spitzenkragen blicken Dione von den Bildern entgegen. Ob das ihre Vorfahren gewesen waren? **

2018: Die weltberühmte Sängerin Dione kann keinen Schritt ohne Beobachtung machen. Aber nicht nur das außen ist das Problem, auch ihr innerer Kreis, vor allem ihre Mutter, halten sie klein und bestimmen über sie. Bis eines Tages ein Anwalt bei ihr auftaucht, ein Schreiben von ihrem Vater und eine Einladung ins Chastle House, dem Familiensitz, im Gepäck.
1866: Henry ist frisch verheiratet. Doch seine junge Frau ist ihm nicht grade zugetan und ihn beschleicht immer mehr der Verdacht, dass sie etwas vor ihm verbirgt. Zusammen mit seinem Freund beschließt er ihr eines Tages nachzugehen.

Ein gelungener Zeitebenen-Roman mit einem sehr dunklen Familiengeheimnis.
Ich liebe diese Art Geschichten und alte Häuser; Chastle House ist meine erste von Felicity Whitmore und sie gehört mit zu den Besten. Sie schafft mit Woodland und Chastle House eine interessante, aber auch beklemmende Atmosphäre und erzählt über 3 Generationen hinweg.
Normalerweise sagt einem ja eine Zeitebene zumeist mehr zu, das ist hier nicht der Fall, denn egal in welchem Jahr man sich befindet, die Geschichte der Cleveland-Frauen ist durch die Jahrhunderte hinweg spannend. Ob 1866 mit Katherine, 1909 mit Hatty oder 2018 mit Dione, alle Charaktere sind sehr unterschiedlich, eigen und toll ausgearbeitet. Es geht um Selbstbestimmung, starke Frauen und solche, die ihren Weg erst noch finden müssen. Grade Dione macht eine sicht- und nachvollziehbare Entwicklung durch, aber bleibt sich trotzdem treu. Die Figuren, ob Frauen oder Männer, wirken sehr authentisch. Das gefällt mir.
Der Schreibstil zieht einen sofort in seinen Bann. Er ist atmosphärisch dicht, die Häuser und Umgebung, sowie die Frauen und ihr Temperament sind großartig beschrieben und der Zeitenwechsel verursacht keine Probleme.
Und obwohl ich viele Bücher dieser Art lese, hat mich das Ende dann doch überrascht. Hut ab. Allein Diones Liebesgeschichte konnte mich nicht ganz so überzeugen, aber das ist Geschmacksache.
Fazit: Eine nicht alltägliche Geschichte, die ihren ganz eigenen Sog entwickelt. Tolle Charaktere, faszinierende Häuser und ein dunkles Geheimnis, das wie ein Fluch wirkt. Gerne mehr davon. Ich hab für mich eine neue Lieblingsautorin gefunden und freue mich schon auf weitere Geschichten.

Bewertung vom 16.11.2019
Das Haifischhaus
Barth, Rüdiger

Das Haifischhaus


sehr gut

** Als er sich später fragte, warum er im Folgenden tat, was er tat, konnte er es nur als Reflex erklären. Als Instinkthandlung, gegen jede Logik, gegen jede Vernunft, gegen jede Wahrscheinlichkeit. **

Toto "Mountain" Berger, 38, Ex-Tennisprofi, gescheiterte Ehe, kaputter Körper und hochverschuldet. Da fordert ihn die derzeitige Nr. 1 zu einem letzten Match heraus. Einsatz: Alles oder Nichts.... Für Toto Zeit sein Gefolge - die Sherpas - wieder zusammenzutrommeln und die alten Knochen ein letztes Mal auf Vordermann zu bringen. Aber zu welchem Preis?

Es sind teilweise schon tiefe und interessante Einblicke in den Profisport und das Wesen eines (vielleicht nicht jedens) Profisportlers - gewisse charakterliche Wesenszüge gehören wohl einfach dazu, sonst wäre man nicht dort wo man ist.

Muss man Tennisspieler sein, um Rüdiger Barths Debut zu verstehen? Ganz klar, nein - aber man sollte den Sport mögen, um Spaß an dem Roman zu haben.

Es geht um Freundschaft, Liebe und Verrat - Egoismus und Tunnelblick - Missgunst, Unterstützung und Vertrauen - Erkenntnis und Selbstfindung. Und immer wieder die Frage: Welchen Preis bist du bereit zu zahlen?

Das ist nicht nur spannend und interessant, der Schreibstil mit seinen sehr kurzen, rasanten Kapiteln gibt dem Ganzen auch ein gewisses Tempo.

Fazit: Ja, "Das Haifischhaus" ist ein spezieller Roman und die Welt in der er spielt, bestimmt nicht jedermanns Sache. Aber für alle, die sich ein wenig für Profisport interessieren - es muss gar nicht Tennis sein - oder sich fragen, wie man nach einer großen Karriere in so eine Schieflage geraten kann, absolut lesenswert!

Bewertung vom 15.11.2019
Das Geheimnis von Shadowbrook
Fletcher, Susan

Das Geheimnis von Shadowbrook


ausgezeichnet

** Was ich in der Nacht gehört hatte, war die langsame, vorsichtige Verlagerung menschlichen Gewichts von einem Fuß auf den anderen gewesen. **

1914: Die junge Clara Waterfield hat grade ihre Mutter verloren, die Frau, die sich ihr Leben lang, wie eine Löwin vor sie gestellt hat, denn Clara leidet an der Glasknochenkrankheit. Jetzt muss sie rasch selbstständig werden. Einen Ruhepol findet sie im Botanischen Garten und dort nimmt ihr Leben eine ungeahnte Wendung. Man fragt die junge Frau, ob sie auf einem alten Anwesen in Gloucestershire ein Gewächshaus einrichten kann. Clara nimmt den Job an, nicht ahnend, was es mit dem ominösen Hausherrn Mr. Fox auf sich hat. Und spukt tatsächlich nachts die Vorbesitzerin durch das Gemäuer?

Eine Spukgeschichte? Nicht wirklich, obwohl sich rund die Hälfte des Romans vorder- oder hintergründig um die Thematik dreht.

Aber Susan Fletcher ist sich und ihren Figuren treu geblieben. Auch ihr langersehnter neuer Roman handelt von einer ungewöhnlichen, sperrigen Frau, die mit einem Handicap zu kämpfen hat und zu einer starken Persönlichkeit heranwächst.

Ich muss ganz ehrlich sagen, mit der Entwicklung dieser bewegenden Geschichte habe ich nicht gerechnet. Die Autorin hatte mich tatsächlich ein bisschen eingelullt, sie lässt es sehr, sehr langsam und gemächlich angehen und ich war abgelenkt, von dem worum es hier wirklich geht.

Der Schreibstil ist dabei unheimlich atmosphärisch und bildgewaltig. Er führt einen durch die üppigen, lebendigen Gärten von Shadowbrook ebenso wie durch das vernachlässigte, fast leere alte Gemäuer. Absolut zum Greifen nah.

Und nicht nur das, auch die Zeit und die Rolle der Frau fängt sie fantastisch ein. Ihre Charaktere wirken sehr authentisch, jeder hat seine Geschichte.

Fazit: Das lange Warten hat sich gelohnt. Ein weiterer Pageturner der langsamen Art. Für alle, die den Stil der alten Zeit, einer D. du Maurier, C. Bronte und J. Austen lieben und für Fans von Susan Fletcher sowieso.

Bewertung vom 10.11.2019
Die schönsten Weihnachtsmärchen
Grimm, Wilhelm;Grimm, Jacob;Andersen, Hans Christian

Die schönsten Weihnachtsmärchen


ausgezeichnet

** Als es hellichter Tag geworden war, da kamen die Freunde und Verwandten des Bergmanns, sahen sich das Bäumchen an, freuten sich darüber und gingen gleich in den Wald, um sich für ihre Kinder auch ein Weihnachtsbäumchen zu holen. **

15 mal Weihnachtsmärchenzauber für die Vorfreude aufs Fest.

Ob zum Vorlesen oder selber lesen, mit dem Märchenbuch im DIN A4 Format aus dem Esslinger Verlag, hat man die perfekte Wahl getroffen, um sich und seinen Lieben die Vorweihnachtszeit zu versüssen.

Neben einigen bekannten Geschichten wie "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" oder "Die Schneekönigin", finden sich auch viele unbekanntere Schätze wie "Der glückliche Vogel", "In Hülle und Fülle", "Der allererste Weihnachtsbaum".... Ich war total begeistert, zumal ich gar nicht wusste, dass Hermann Löns oder Manfred Kyber auch Weihnachtsmärchen geschrieben haben - und was für Schöne.

Alle Märchen sind unheimlich zauberhaft und mit viel Liebe zum Detail von Anne Bernhardi illustriert. Sie sind charmant, lebendig und erwecken die Figuren zum Leben. Da gibt es nicht nur viel zu entdecken, sie machen es auch unmöglich sich ihnen und der Weihnachtsstimmung zu entziehen.

Fazit: Ein wunderschöner Weihnachtsmärchenschatz für Groß und Klein.

Bewertung vom 10.11.2019
Die kleine Hand
Hill, Susan

Die kleine Hand


ausgezeichnet

** Wieder sah sie zu mir hoch. "Aber nichts ist je, wie es war, nicht wahr, Mr. Snow?" **

Ein schmales Bändchen mit einer ruhigen Geschichte, die es in sich hat.

Adam Snow verfährt sich und findet sich vor einem alten verlassenen Haus wieder. Neugierig und irgendwie fast schon magisch vom verwilderten Garten angezogen, steigt er aus. Und plötzlich spürt er eine kleine Kinderhand in seiner....

Susan Hill nimmt sich Zeit, baut den Spannungsbogen ganz langsam auf und schafft damit eine dichte, unheimliche Atmosphäre, die immer beklemmender, düsterer und bedrückender wird. Es drängt etwas im Hintergrund und das spürt man.

Adam Snow handelt mit alten wertvollen Büchern und auch diese Leidenschaft findet seinen berechtigten Platz. Das hat mir unheimlich gut gefallen und bringt nochmal eine ganz andere, nicht minder interessante Farbe in die Geschichte. Es ist verblüffend wie geschickt die Autorin beide Stränge auf so kleinem Raum unterbringt.

Fazit: Ein tolles, kleines Schauerstück in alter Manier.

Bewertung vom 08.11.2019
Winterwunder für die Liebe
Cox, Natalie

Winterwunder für die Liebe


sehr gut

** "Was machst du mit den Hunden?" "Ich organisiere eine Aushilfe. Hier gibt es einen Haufen Leute, die Arbeit suchen." Dem Himmel sei Dank! Ich hatte schon befürchtet, dass sie mich bitten könnte auszuhelfen. Und so gern ich Jez auch mag - ich habe nicht die geringste Absicht, Weihnachten mit Vierbeinern zu verbringen. **

Romantik sucht man hier leider fast vergebens, trotzdem hat mich der Roman von Natalie Cox gut unterhalten.

Die Geschichte hat nämlich einen großartigen Humor, mit seiner Protagonistin Charlie, die durch eine Gasexplosion aus ihrer Londoner Wohnung vertrieben wurde und bei ihrer Cousine Jez auf dem Land landet. Die ist hocherfreut und lässt sie glatt mit der kleinen Hundepension über Weihnachten allein, um zu ihrer großen Liebe an den Nordpol zu fliegen. Und da steht die tollpatschige Großstädterin nun, mitten in einer wachsenden Hundeschar, die sie weit mehr auf Trab hält, als sie sich vorgestellt hat.

Charlies leicht überdrehte Art und die herrlich tierischen Charakterköpfe, allen voran die hochträchtige Beagledame Peggie und die sozial unerfahrene, aber ihr treu ergebene Dogge Malcolm, machen den Roman aus. Die Hunde sind großartig, da können die beiden Männer Hugo, Malcolms hübsches Herrchen und die Sahneschnitte von Tierarzt, Cal, nicht mithalten. Sie bleiben ziemlich blass und insbesondere von Cal hätte ich mehr Tiefe erwartet und auch gerne den ein oder anderen Gedankengang über Charlie. Den Zeitpunkt, als sich seine Gefühle ändern, habe ich irgendwie nicht mitbekommen. Da war Hugo schon freizügiger mit seinen Liebesproblemchen.

Nach einem etwas zähen Start nimmt die Geschichte irgendwann Fahrt auf und macht mit seinen frischen, spritzigen Dialogen und wilden Ideen auch richtig Spaß. Vor allem die winterliche Atmosphäre und der Charme des kleinen Dörfchens ist wunderschön. Und zum Schluss gibt es dann auch noch einen kleinen Schuß Romantik.

Fazit: Ein Roman zum einkuscheln und wegschmunzeln. Wenig Romantik, dafür mehr Humor und Situationskomik und Hunde zum dahinschmelzen. Ich hatte etwas anderes erwartet, aber Spaß gemacht hat der Roman trotzdem.

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Bewertung vom 08.11.2019
Der Zwilling von Siam
Haigh, Tara

Der Zwilling von Siam


ausgezeichnet

** "Schon gut. Es ist seltsam. Mein Verstand spricht mich von jeglicher Schuld frei, aber mein Herz sagt mir immer wieder, dass sie noch leben könnte, wenn..." Franz hatte keine Kraft mehr, den Satz zu vollenden. **
Bangkok: Die junge Lehrerin Emily reist ins ferne Siam, wo bereits ihre Zwillingsschwester Marie und ihr Vater leben. Sie freut sich auf das Wiedersehen und darauf, an der königlichen Schule unterrichten zu dürfen. Doch Marie ist tot, ein Unfall mit der Kutsche, heißt es, ihr Leichnam noch verschollen. Emily möchte mehr über das Leben ihrer Schwester und ihren mysteriösen Tod erfahren. Zusammen mit dem Bruder ihres Schwagers begibt sie sich auf Spurensuche....
Was für ein traumhafter Schmöker.
Tara Haigh neuster Roman entführt tief in die Welt des alten Siams und lies mich eintauchen in das Kolonialleben, den Bau der Eisenbahn und die zu damaliger Zeit, schon sehr modernen Ansichten des Königs Chulalongkorn. Man erfährt tatsächlich unheimlich viel über die alte Zeit, obwohl es nur den interessanten Rahmen einer wahnsinnig spannenden Familiengeschichte bildet. Emilys Suche nach der Wahrheit und was mit Ihrer Zwillingsschwester geschehen ist, ist die fesselnde Kerngeschichte. Zusammen bilden sie die perfekte Mischung für einen atemberaubenden Roman.
Die Autorin schildert Land und Leute so lebendig, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Sie lässt das alte Königreich Siam wieder auferstehen und schafft eine authentische Atmosphäre. Auch der Bau der Eisenbahn, die Arbeitsbedingungen und Feindschaften der Kolonialmächte wirken sehr authentisch und genauso fundiert recherchiert.
Ihre Charaktere haben Hand und Fuß. Emily ist eine sehr starke, aufgeschlossene und für die Zeit, mutige junge Frau, deren Denkweise und Handeln nachvollziehbar ist. Sie ist weder naives Dummchen noch Superheldin, sondern einfach nur liebende Schwester. Die Männer auf ihrem Weg und an ihrer Seite sind dafür umso mysteriöser und undurchschaubarer. Man gerät immer wieder ins Zweifeln, kann nicht so richtig greifen, wer jetzt wirklich gut oder böse ist. Das ist schon sehr geschickt gemacht. Ich wusste bis zum Schluss nicht, was geschehen war und das mag ich. Vor allem, wenn die Auflösung dann sehr realistisch daher kommt.
Fazit: Dies war mein erster Roman der Autorin unter ihrem Pseudonym Tara Haigh und ich bin begeistert. Eine intelligente, historische, sehr lebendige und unheimlich spannende Geschichte, bei der so einiges ans Licht kommt. Ich freue mich schon auf weitere Ausflüge in eher unbekannte Welten.

Bewertung vom 05.11.2019
Dunkle Botschaft: Thriller
Shepherd, Catherine

Dunkle Botschaft: Thriller


sehr gut

** "Eine Raute", sagte Julia. "Und dann steht hier Das Spiel beginnt. Was soll das heißen?" **

So richtig zufrieden ist Julia Schwarz nicht in ihrem neuen Job, der doch sehr viel Papierkram mit sich bringt. Die Rechtsmedizinerin hält es deswegen auch nicht auf ihrem Stuhl, als sich herausstellt, dass der Tod einer Frau, die durch einen Stromschlag in der Badewanne starb, kein Unfall war, sondern ein gut inszenierter Mord. Was hat das Tatoo auf ihrer Kopfhaut zu bedeuten? Der Mörder startet sein perfides Spiel und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit - schaffen sie es ihm zuvorzukommen oder werden weitere Frauen sterben....

Ich mag die Reihe rund um Laura Kern von Catherine Shepherd. Bei Julia Schwarz bin ich Quereinsteigerin und das ist überhaupt kein Problem, man ist sofort mittendrin und informiert, auch was das Privat- und Liebesleben der Rechtsmedizinerin betrifft.

Schon der Prolog hat es in sich und hinterlässt das pure Grauen. In kleinen Einschüben erfährt man dann immer mehr.

Catherine Shepherd erschafft auch diesmal wieder sehr authentische Charaktere, die im Gedächtnis bleiben. Sie legt geschickt falsche Fährten - es macht einfach Spaß mitzurätseln und zum Schluss zu erkennen, wie logisch sich alles fügt. Dabei zeigt der Spannungsbogen nicht ein einziges Mal Schwächen. Er ist kontinuierlich auf einem sehr hohen Level, so dass man fast versucht ist, das Buch in einem Rutsch durchzulesen.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt, Julia ist eine sehr eigensinnige Frau und mir fehlt es ein wenig an Cleverness und Finesse, darin besticht eher ihre Mitarbeiterin Lenja.

Fazit: Eine weitere spannende Krimi-Reihe aus der Feder von Catherine Shepherd, die ich mit Sicherheit weiterverfolgen werde. Ich bin nicht nur gespannt auf neue Fälle, sondern auch wie Julia & Co. sich entwickeln.

Bewertung vom 05.11.2019
001/Die Hexe Schrumpeldei

001/Die Hexe Schrumpeldei


ausgezeichnet

** Geschwindigkeit ist keine Hexerei **

Die alte Hexe Schrumpeldei, ihre Tochter Schrumpelmei und der sprechende Papagei Herr Stumpenstiel leben in der SchwarzePeterGasse 13 und waren heißgeliebte Wegbegleiter meiner Kindheit. Ich habe die Kassetten rauf- und runtergehört. Großartig, dass ihre Abenteuer inzwischen wieder erhältlich sind, ob als Streaming oder CD-Komplett-Box oder Vinyl - denn sie haben nichts von ihrem Charme verloren.

Die Sprecher haben einen hohen Wiedererkennungswert und machen ihre Sache großartig. In dieser Folge bringt mich der ängstliche Postbote, der zum ersten Mal im Hexenhaus ist, immer wieder zum Schmunzeln.

Schrumpeldei ist einfach zeitlos; die ältere Generation wird sofort in ihre Kindheit versetzt (ich konnte tatsächlich teilweise noch mitsprechen), aber auch die Jüngeren werden ihren Spaß mit der schusseligen Hexe und den Bürgern von Bummelshausen, denen sie versehentlich Geschwindigkeit angehext hat, haben.

An der Tonqualität ist nichts auszusetzen und mir gefällt es, dass die Stimmen und vor allen auch die Geräusche - die damals wie heute überzeugen - nicht überarbeitet wurden.

Fazit: Zeitlos amüsant. Ein Hörspiel das man wieder und wieder hören kann!