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B. S.

Bewertungen

Insgesamt 131 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2022
Kein Sommer ohne dich
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


gut

Nette Sommerlektüre

Poppy und Alex sind seit dem College beste Freunde. Obwohl sich beide sehr voneinander unterscheiden, verstehen sie sich beide richtig gut miteinander und ihr Humor ist definitiv auf der gleichen Wellenlänge. Da sie geografisch weit entfernt voneinander leben, besteht ihre einzige Chance, sich persönlich zu treffen, darin, jedes Jahr gemeinsam eine Sommerreise zu unternehmen. Aber vor zwei Jahren kam passierte etwas während ihrer gemeinsamen Reise, was sie voneinander trennte und seitdem haben Poppy und Alex nicht mehr miteinander gesprochen. Jetzt will Poppy noch eine Reise mit Alex unternehmen, um ihre Freundschaft wiederherzustellen.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht Poppys und abwechselnd zwischen Rückblenden und der Handlung im Jetzt erfahren die Leser*innen, wie sich ihre Freundschaft bzw. ihre Gefühle füreinander über die Zeit und während der verschiedenen Urlaubsreisen entwickelt hat bzw. haben. Beim Lesen kam bei mir jedoch leider keine so richtige romantische Stimmung auf, ich habe die Chemie zwischen den Poppy und Alex nicht richtig gespürt. Als Freunde waren sie toll, aber sie fühlten sich für mich nicht wie ein Liebespaar an, meiner Meinung nach wären beide in einer platonischen Beziehung besser aufgehoben. Auch störte mich, dass beide nicht so richtig offen über ihre Gefühle füreinander reden konnten. Hätten sie sich beide früher ihre Gefühle für den jeweils anderen, wäre es zu weniger Missverständnissen und Konflikten gekommen.

Hingegen gut gefallen hat mir der leicht humorvolle und locker leichte Schreibstil sowie die Szenen, in denen beide einfach tolle Freundschafts- und Reisemomente miteinander erlebt haben, frei von irgendwelcher Fehlkommunikation.

Mein Fazit: Netter und unterhaltsamer Liebesroman über zwei Freunde, die zu Liebenden werden, die vielleicht als Freunde besser zueinander gepasst hätten.

Bewertung vom 21.06.2022
Die dunkle Leidenschaft
Haller, Reinhard

Die dunkle Leidenschaft


sehr gut

Die destruktive Kraft des Hasses

In „Die dunkle Leidenschaft“ behandelt Prof. Dr. med. Reinhard Haller, Gerichtspsychiater und Psychotherapeut, in fünfzehn Kapiteln die dunkle Emotion Hass in all seinen Facetten. Er geht darauf ein wie Hass entsteht, wie er geschürt wird, was Hass mit Zorn, Wut, Narzissmus und Empathiemangel zu tun hat und welchen Einfluss die Erziehung und das soziale Umfeld auf das Entstehen von Hass haben. Ebenso zeigt er Wege auf, wie jeder Einzelne den eigenen Hass überwinden kann und was die Gesellschaft gegen Hass tun kann.

Hass war, ist und wird immer ein aktuelles Thema und Phänomen bleiben. In kurzen gut strukturierten Kapiteln schafft es Reinhard Haller trotz der Verwendung von Fachbegriffen aus den Bereichen der Hirnforschung und der Psychologie, auf verständliche Art und Weise das Thema Hass den Leser*innen näher zu bringen. Die konkreten Fallbeispiele aus seiner psychiatrischen Praxis sowie die Besprechung bekannter Taten, die auf Hass beruhen, sorgen für zusätzliche Anschaulichkeit. Ebenso wird auf aktuelle Ereignisse wie z.B. der Ukraine-Krieg und Phänomene wie Incels, Hate-Speech im Netz oder Amoktäter eingegangen. Der Autor macht deutlich, dass Hass eine destruktive Kraft und Emotion. Um ihn zu überwinden ist Empathie und Mitgefühl und Verständnis für den Anderen nötig.

„Die Dunkle Leidenschaft“ ist ein informatives und aufschlussreiches Sachbuch über Hass, dass sich lohnt zu Lesen.

Bewertung vom 19.06.2022
City on Fire Bd.1
Winslow, Don

City on Fire Bd.1


ausgezeichnet

When all hell breaks loose...

„City on Fire“ spielt Ende der 1980er Jahre in Providence, Rhode Island, und es braut sich ein Krieg zwischen den irischen und italienischen Familien zusammen, ausgelöst durch eine schöne Frau. Achtzehn Monate später wird sich für alle Beteiligten alles geändert haben.

Hauptcharakter von „City on Fire“ ist Danny Ryan und er ist der perfekte Antiheld wie er im Buche steht, aber was für ein liebenswerter. Danny ist voller Fehler aber als Leser*in fühlt man sich zu ihm hingezogen und man hofft, dass er Heil aus der ganzen Sache herauskommt.
Was die Geschichte richtig zum Leben erweckt und ihr Tiefe verliehen hat, sind die vielen verschiedenen Perspektiven, aus denen sie erzählt wird und die ständig wechseln ohne dabei zu verwirren. Der Autor hat es dabei geschafft jeden Charakter seine eigene Stimme zu geben, sie waren nicht nur Handlungselemente, sondern Personen mit eigenen Gedanken und Gefühlen, die mal mehr oder weniger sympathisch rüberkommen, dabei aber nie ihre Authentizität verlieren.

„City on Fire“ ist ein Page-Turner, der von der ersten Seite an die Leser*innen fesselt und von dem man mit seinen düsteren und authentischen Dialogen und Charakteren nicht genug bekommen kann. Er ist atmosphärisch und spannend geschrieben und wie es sich für einen guten Gangster- bzw. Mafia-Thriller auch gehört voller Blut und Gewalt. Lesenswert!

Bewertung vom 18.06.2022
Verheizte Herzen
Crossan, Sarah

Verheizte Herzen


ausgezeichnet

Eine Liebesaffäre erzählt in Versen

Ana ist eine erfolgreiche Anwältin in einer britischen Anwaltskanzlei, die sich routinemäßig mit Familienstiftungen und Testamenten befasst. Obwohl sie die Frau eines Schullehrers und Mutter von zwei kleinen Kindern ist, beginnt Ana eine leidenschaftliche Affäre mit einem unglücklich verheirateten Kunden namens Connor, einem Architekten, der mit seiner Frau Rebecca drei Söhne im Teenageralter hat. Während das Buch nicht gerade für die Affäre spricht oder sie als eine gute oder positive Sache darstellt, können einige der kurzen Einblicke in Anas Leben ihre Handlungen erklären, ohne sie zu entschuldigen. Connor stirbt dann bei einem Verkehrsunfall und befindet sich Ana nun in engem Kontakt mit der plötzlich verwitweten Rebecca aufgrund Connors Testament. Ana wird dann nach und nach Teil von Rebeccas Leben, um irgendwie mit Connors Tod umgehen zu können. Ana ist nicht gerade die sympathischste Hauptfigur aber sie ist nicht böswillig. Sie ist fehlerhaft und in einem seelisch schlechten Zustand nach Connors Tod.

Der Roman wird aus der Sicht Anas und im Prosastil, was dem Tempo und dem Erzählfluss der Geschichte geholfen hat und auch die Einzigartigkeit des Romans ausmacht. Es verleiht bestimmten Wörtern mehr Kraft und Prägnanz und versetzt die Leser*innen in den Geist einer Frau, die nach dem Tode eines geliebten Menschen nicht mehr klar denken kann. Die Prosa war herzzerreißend und ich fühlte mich Ana so nahe, dass ich ihren Kummer und ihre Besessenheit miterlebte. „Verheizte Herzen“ ist ein außergewöhnlicher und bewegender Roman, der einen nicht so schnell loslässt. Lesenswert!

Bewertung vom 15.06.2022
Papyrus
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

Spannende und informative Entführung in das Reich der Bücher und deren Geschichte

„Papyrus“ erzählt die Geschichte der Welt in Büchern und das Buch nimmt einen auf die Reise von den Anfängen der Bibliothek von Alexandria (Teil 1) bis zum Untergang des Römischen Reiches (Teil 2) und liest sich dabei wie ein spannender Roman und überhaupt nicht wie ein Sachbuch.
Es wird nie langweilig, wenn man gemeinsam mit der Autorin durch die Bibliothek in Alexandria wandert oder Irene Vallejo bei ihrem ersten Besuch einer Bücherei begleitet und das ist, was das Buch so besonders macht. Es ist keine rein chronologische Erzählung beginnend im antiken Griechenland und endend im Römischen Reich und Aufzählung sowie Aneinanderreihung von Namen, wichtigen geschichtlichen Ereignissen und Jahreszahlen, sondern eine Erzählung, die zwar informativ ist, aber munter zwischen den verschiedenen Jahrhunderten und ihren gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen springt sowie durchsetzt ist mit persönlichen Anekdoten der Autorin. Auf allen Seiten schwingt die Liebe und Leidenschaft zur Literatur und Büchern mit und geht auf die Leser*innen über. Fesselnd und unterhaltsam geschrieben ist das Buch eine Liebeserklärung an Bücher, das Lesen und die Literatur.

Nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch ist das Buch ein Genuss. Passend zum Buchtitel ist eine Papyrus-Staude auf dem Buchcover abgebildet, die aufgrund ihrer Goldprägung einen direkt ins Auge fällt.
„Papyrus“ sollte definitiv in keinem Bücherregal eines Buchliebhabers fehlen!

Bewertung vom 14.06.2022
Real Easy
Rutkoski, Marie

Real Easy


sehr gut

Vielschichtiger Thriller im Rotlichtmilieu

Samantha hat seit vier Jahren im Lovely Lady getanzt, bis eine gute Tat für eine andere Tänzerin damit endet, dass sie beide von der Straße gedrängt werden und Samantha entführt wird. Während die Polizei zu ermitteln anfängt, wird das private und berufliche Umfeld Samanthas in die Ermittlungen hineingezogen und die Leser*innen bekommen einen Blick hinter die Kulissen eines Stripklubs und was es heißt, als Frau dort zu arbeiten.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Charakterperspektiven und zu verschiedenen Zeitebenen erzählt, was jedoch teilweise etwas verwirrend ist und auch zum Abflauen der Spannungskurve besonders am Anfang führt. Die Perspektiven, die am interessantesten sind, sind die von Samantha bevor ihrem Verschwinden und während ihrer Gefangenschaft. Dann die von Georgia, einer anderen Stripperin, die sich Sorgen um ihre vermissten Kolleginnen macht und letztendlich bei den Ermittlungen mithilft und dadurch selbst in Gefahr gerät und dann noch die von Holly, die Detektivin des Falls. Auch die Perspektive des Täters sorgt für Spannung. Die restlichen Perspektiven waren meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig.

Gut gefiel mir die nuancierte Darstellung der Sexarbeit und das mehr das Privatleben der Sexarbeiterinnen im Vordergrund stand und sie nicht auf ihre Arbeit allein reduziert wurden. Bei deren Beschreibung konnte die Autorin auf eigene Erfahrungen in diesem Bereich zurückgreifen, wodurch die Handlung deutlich an Authentizität gewann.

Alles in allem ein spannender Thriller, der sich aufgrund der kurzen Kapitel flüssig liest und vor allem durch seine gut gezeichneten und vielschichtigen Charaktere punktet sowie seine eher düstere Stimmung.

Bewertung vom 08.06.2022
Der große Fehler
Lee, Jonathan

Der große Fehler


sehr gut

Humorvoller und spannender Roman über den Vater von Greater New York

Jonathan Lees poetisch und spannend geschriebener Roman „Der große Fehler“ beginnt mit der Ermordung Andrew Haswell Green, der Vater von Greater New York, vor seiner Wohnungstür in New York...
Wer war Andrew Haswell Green und wieso wurde er ermordet?

Anhand zweier Handlungsstränge werden diese beiden Fragen dann im weiteren Romanverlauf beantwortet. Ersterer von beiden schildert Andrews Kindheit auf der elterlichen Farm, seine Ankunft als Lehrling in New York und seine Begegnung mit Samuel Tilden, der später sein bester Freund werden wird und mit dem er die Liebe zu Büchern und zu New York teilt. Der zweite Handlungsstrang verfolgt den für die Mordermittlung an Green zuständigen Inspektor McClusky auf dessen Suche nach dem Tatmotiv.
Anfangs noch etwas träge nimmt der Roman schnell an Fahrt auf, wobei Lee ein bild- und sprachgewaltiges Porträt einerseits von Andrew als Privatmensch und als öffentliche Figur zeichnet und andererseits von New Yorks als Schmelztiegel verschiedener Kulturen und als eine boomende Stadt, die sich noch auf der Suche nach ihrer Identität zur Zeit Andrews befindet.

Mit der „Der Große Fehler“ ist Jonathan Lee ein großartiges Tribut über Andrew Haswell Green und sein Lebenswerk, wozu z.B. der Central Park, mehrere Museen und Brücken zählen, gelungen.

Bewertung vom 07.06.2022
Der letzte Schrei
Sagiv, Yonatan

Der letzte Schrei


ausgezeichnet

Privatermittler Oded Chefer auf Verbrecherjagd queer durch Tel Aviv

Schon allein das schrill gestaltete Buchcover von "Der letzte Schrei" von Yonatan Sagiv mit einem roten Lippenstift, an dem ein roter Blutstropfen herunterläuft im Mittelpunkt deutet an, dass es sich hierbei nicht um einen klassischen Kriminalroman handelt. Im Mittelpunkt steht nicht ein zynischer, grübelnder und auf hart machender lonely wolf, als Ermittler:in, sondern Oded Chefer, ein geschwätziger und eher erfolgloser schwuler Privatermittler aus Tel Aviv, der von sich selbst als Frau spricht und oftmals die falschen Schlüsse zieht. Auch lässt er sich häufig von gut aussehenden muskulösen Männern ablenken und träumt vom großen Durchbruch, der ihm Ruhm und Geld einbringt. Sein neuer Auftrag scheint da genau der Richtige zu sein, um dieses Ziel zu erreichen. Oded soll sich um das 15-jährige Pop-Sternchen Carine Carmeli kümmern und herausfinden was sie bedrückt. Was für Oded anfangs als einfacher Auftrag wirkt, der ihm Zutritt in die Welt der Schönen und Reichen von Israel verschaffen wird, nimmt bald eine tödliche Wendung. Ebenso scheint das Verschwinden von Gabriela, einer transsexuellen Frau, ebenfalls in Verbindung mit seinem Fall zu stehen.

Im Laufe der Ermittlungen tauchen die Leser:innen gemeinsam mit Oded in die Abgründe in die israelische High Society ein, werden Zeuge einiger Probleme Israels und dessen Gesellschaft wie z. B. die Kluft zwischen Arm und Reich, die sozialen und ethnischen Spannungen sowie Rassismus, der besonders im widersprüchlichen Umgang mit Immigranten und Flüchtlingen deutlich wird. Passend zum LGBTQ-Thema wird auch die gewisse Verletzlichkeit der Community aufgrund der inhärenten gesellschaftlichen Diskriminierung ihr gegenüber angesprochen.
Trotz der ernsten und gesellschaftskritischen Themen ist der Kriminalroman kein düsterer, sondern ein spannender und eher humorvoller Krimi. Ein perfektes Gleichgewicht zwischen lauten und teils schrillen sowie leisen Tönen, was sich ich auch in Odeds Charakter widerspiegelt. Oded spricht ohne Filter, er ist sarkastisch, oftmals politisch inkorrekt, provozierend und unverschämt in seinen Reden und Verhalten, aber hinter all dem steckt auch ein verletzlicher und unsicher Mensch, der voller Mitgefühl ist.

Was "Der letzte Schrei" auch so besonders in meinen Augen macht, ist die Tatsache, dass die im Buch vorkommenden LGBTQ-Charaktere die Helden der Ermittlungen sind. Oft sind sie nur die Opfer, werden stereotyphaft und auf erniedrigende Weise dargestellt, aber hier dürfen sie laut, bunt, queer und stolz auf ihr Anderssein sein.

Fazit: Ein erfrischend anderer Krimi aus Israel, der spannend und humorvoll geschrieben ist und Lust macht auf mehr Fälle mit Oded als Privatermittler. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.06.2022
Fischers Frau
Kalisa, Karin

Fischers Frau


gut

Interessante Geschichte über die Pommerschen Fischerteppiche mit Webfehler

In „Fischers Frau“ von Karin Kalisa wird die Geschichte von der Kuratorin Mia Lund und von der Teppichknüpferin Nina erzählt, die durch einen Pommerschen Fischerteppich miteinander verknüpft sind. Die Handlung beginnt in der Gegenwart mit Mia, die einen Pommerschen Fischerteppich zur Begutachtung vorgelegt bekommt, den sie auf seine Echtheit überprüfen soll. Da dieser für die Pommerschen Fischerteppiche untypische Muster aufweist, ist ihr Interesse geweckt und sie beginnt Nachforschungen zu betreiben und mehr über die Herkunft des Teppichs zu erfahren. Für Mia beginnt daraufhin eine Reise von Greifswald nach Zagreb, von der Gegenwart in die Vergangenheit zur Teppichknüpferin Nina und auch eine Reise zu sich selbst.

Die Geschichte hinter den Fischerteppichen ist an sich interessant. Als die Ostseeküste überfischt war, fehlte für die Fischer Arbeit, sodass anstatt der Fischernetze Teppiche geknüpft wurden. Leider konnte mich der Roman und dessen Umsetzung des Themas der pommerschen Fischerteppiche nicht überzeugen.
Die beiden Handlungsstränge in der Gegenwart und in der Vergangenheit mit Mia und Nina wirkten für mich zu konstruiert und deren Verknüpfung miteinander zu erzwungen. Auch konnte mich der Schreibstil nicht so richtig begeistern. Karin Kalisa schreibt sehr poetisch, bild- und detailhaft, also perfekt, um daraus eine gute Geschichte zu weben, die die Besonderheit der Teppiche mit den beiden Handlungssträngen verknüpft, doch wirkte der Schreibstil die meiste Zeit dazu eher deplatziert und sorgte eher für Fehler im Webprozess. Auch konnte ich keine emotionale Nähe zu den Charakteren oder der Handlung aufbauen, besonders Mia blieb mir fremd. Ebenso mäanderte die Handlung oft herum und verlor sich in Nebensächlichkeiten, Handlungsstränge wurden begonnen, ohne richtig zu Ende gebracht zu werden. Ein roter Faden war für mich nicht richtig erkennbar. Das Potenzial war vorhanden, jedoch wurde es nicht vollständig genutzt. Ich habe mir etwas mehr erhofft.

Bewertung vom 07.06.2022
Queergestreift
Köller, Kathrin;Schautz, Irmela

Queergestreift


ausgezeichnet

Wunderschön wie der Regenbogen - ein wichtiges und informatives Buch über LGBTIQA+

Bunt, unterhaltsam, informativ und ungemein wichtig – "Queergestreift - alles über LGBTIQA+" ist ein Buch, das auf ganzer Linie überzeugen kann und ich jeden nur empfehlen kann, dass einen informiert und aufgeklärt zurücklässt.
Allein schon die grafische Gestaltung des Buchinnern sowie das Cover machen das Buch lesenswert. Bunt und vielfältig zieht sich als Motto que(e)r durch das ganze Buch. Auch wenn "Queergestreift" aufgrund der poppigen Gestaltung den Anschein erwecken mag, es handelt sich hierbei um ein Buch für Jugendliche, ist dies überhaupt nicht der Fall. Die Themen rund um Geschlecht, Sexualität, Identität und Vielfalt für mehr Toleranz und weniger Diskriminierung gehen jeden an und werden so präsentiert, das jede Altersgruppe, jung und alt sich angesprochen fühlen.

Zum Aufbau ist zu sagen, dass jedem Buchstaben der LGBTIQA+-Community ein Kapitel gewidmet ist, beginnend mit L für Lesbian und endend mit A+ für A_Sexual, Stichworte werden im Text zusätzlich farbig hervorgehoben und erklärt. Die Inhalte und Themen werden auf respektvolle und empathische Art und Weise vermittelt, der lockere Schreibstil macht es insgesamt leicht zu lesen.
Vieles habe ich schon vor der Lektüre gewusst, aber ich habe auch viel Neues dazu gelernt, auch über mich selbst, also ein Buch, das informiert, aber auch zum Nachdenken anregt, genau wie es sein sollte.
Besonders gut gefallen haben mir auch die Vorstellungen, Interviews und Zitate von Personen aus der LGBTIQA+-Community, die dem Ganzen noch eine persönlichere Note gegeben haben.
Das Buch macht einfach nur Spaß zu lesen, es ist informativ, aktuell, unterhaltsam und präzise geschrieben sowie ansprechend gestaltet.