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Furbaby_Mom

Bewertungen

Insgesamt 470 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2022
Secret Royal / Instantly Royal Bd.1
Flynn, Avery

Secret Royal / Instantly Royal Bd.1


gut

Brooke hat sich nach einer demütigenden Trennung in ihr Heimatdorf Bowhaven geflüchtet, wo sie als Sekretärin für einen Earl arbeitet. Dieser hält sich selbst für äußerst wichtig und ist der Meinung, dass Adel verpflichtet - in seinem Falle zu snobistisch-herablassendem Verhalten. Gesundheitliche Gründe zwingen ihn, über seine Nachfolge nachzudenken, deshalb soll sein in Amerika lebender Enkel Nick (dessen Eltern er kurz nach Nicks Geburt bewusst entzweit hatte) nun das Familienerbe antreten. Der Erfinder ignoriert zunächst die flehentlichen Nachrichten von Brooke, bitte zeitnah nach England zu kommen; sein Hass auf die Familie seines Vaters sitzt zu tief. Doch Brookes Beharrlichkeit weckt seine Neugier, und bald sitzt er tatsächlich im Flieger, um die "Zitronenlady" mit dem britischen Akzent in Augenschein nehmen zu können und bei der Gelegenheit gleich mal seinem Großvater die Meinung zu sagen, ehe er direkt den Rückflug antritt. Ein guter Plan - in der Theorie. Denn natürlich läuft im Leben nichts nach Plan. Nicht nur, dass das Dörfchen wirklich charmant und Brooke verboten sexy ist, auch der alte Earl hütet ein Geheimnis.

Seufz, die Story hätte echt Potential gehabt. Mir fehlte leider der Tiefgang. Die Figuren waren flach ausgearbeitet, sie blieben mir durchgehend fremd. Dabei fing alles so vielversprechend an - insbesondere die Beschreibung von Brookes Wesen fand ich sympathisch: Sie ist jemand, "für den das Glas immer halb voll ist - nicht auf diese fröhliche, unerträglich dämliche Art, sondern eher nach dem Motto: Lieber Gott, lass das noch nicht alles gewesen sein." Tatsächlich würde ich mich sogar selbst so einschätzen, auch ich bin "eine Realistin mit Hoffnung". Warum ich also im Fortgang der Handlung nicht so recht eine Beziehung zu ihr und Nick aufbauen konnte, lag mehr am insgesamt oberflächlichen Schreibstil, nicht an den Charaktereigenschaften der Figuren. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum genau sie sich ineinander verlieben - ja, man fand sich gegenseitig attraktiv, aber ansonsten … Ich fühlte das Prickeln einfach nicht.

Witzigerweise gefielen mir die heißen Szenen zwischen Brooke und Nick noch am besten - diese Intensität hätte ich mir auch für ihre Gespräche gewünscht. Wenn die Charaktere mich allerdings nicht erreichen, fällt es mir schwer, mit ihnen mitzufiebern.

Deutlich besser gefallen hat mir die Ausarbeitung von Brookes quirlig-frecher Schwester Daisy, die vor einiger Zeit ihr Gehör verloren hat, sich aber dennoch nicht in Selbstmitleid suhlt, sondern aktiv und fröhlich durchs Leben geht. Nicht umsonst werden die unterschiedlichen Schwestern von den Dorfbewohnern 'Yin und Yang' genannt. Ich hätte es begrüßt, wenn die Geschwisterliebe zwischen ihnen deutlicher, spürbarer gewesen wäre.

Die Perspektivwechsel innerhalb der Kapitel (erzählt wird in der dritten Person - aus Sicht von Brooke und Nick, aber es ist auch mal die Perspektive des Earls dabei) waren in meinen Augen nicht optimal. Man wusste immer, um wessen Sichtweise es sich gerade handelt, doch ich bevorzuge generell die Einteilung von einer einzelnen Perspektive pro Kapitel, das ist einfach Geschmacksache.

Das Setting war wirklich nett und würde sich prima als Urlaubsort eignen. Der Zusammenhalt der Gemeinde ist rührend. Abgesehen davon plätschert die Story gemächlich vor sich hin, nur gelegentlich unterbrochen durch stimmungsvolle Erotikszenen und ein, zwei humorvolle Momente (Stichwort: Zahnbürste).

Fazit: solide 3 Sterne.
Es war ganz okay - nicht sonderlich deep, aber für ein

Bewertung vom 25.08.2022
Sommer in Edenbrooke
Donaldson, Julianne

Sommer in Edenbrooke


sehr gut

Dieser herrliche Regencyroman hat mich (positiv) überrascht. Ich liebe ja generell Werke, die in dieser Epoche spielen, und lese sehr gerne Geschichten, in denen es zunächst einige Irrungen und Wirrungen gibt, ehe die Liebenden (und ich) sich über ihr Happy End freuen dürfen. Folglich kam ich an der Story um die erfrischend bodenständige, lebensfrohe Marianne und den charismatischen Sir Philip nicht vorbei.

Ich war begeistert vom schwungvoll-charmanten, bildreichen Schreibstil der Autorin, mit dem sie uns in das Jahr 1816 entführt. Sowohl die der damaligen Zeit entsprechende Wortwahl in den Dialogen als auch die atmosphärischen Beschreibungen des herrschaftlichen Anwesens waren rundum überzeugend und ließen direkt Bilder in meinem Kopf entstehen.

Die Grundidee zur Handlung fand ich ungemein kreativ! Stellt euch das nur mal vor: Ihr trefft eine attraktive Person (A), erkennt allerdings im Anschluss, dass deren Charakter (und Verhalten) eher abstoßend ist. Quasi außen hui, innen pfui. Nein, danke, das ist nichts für euch. Nun lauft ihr jedoch Gefahr, genau ebendieser Person erneut zu begegnen - schlimmer noch, eure Mutter will euch offensichtlich mit ihr/ihm verkuppeln, lädt sie/ihn zu euch nach Hause ein. Der Horror! Also nichts wie weg, oder? Auf eurer Flucht begegnet ihr dann unverhofft einer absolut faszinierenden Person (B) … nur um festzustellen, dass sie die Zwillingsschwester/der Zwillingsbruder von Person (A) und ebenfalls gerade auf dem Weg zu eurem Familienanwesen ist. Setzt ihr eure Flucht trotzdem fort oder kehrt ihr um?!

Mariannes naives Denken blitzt hin und wieder durch, was mir - angesichts ihrer gerade mal 17 Jahre - durchaus authentisch erschien. Ihre Schwester Cecily (bildhübsch, aber oberflächlich und durchtrieben) ist das komplette Gegenteil von ihr; kein Wunder, dass Sir Philip zunächst der Angstschweiß ausbricht, als er annimmt, er müsse nun mit 2 Damen dieser Sorte fertigwerden. Den neckenden Schlagabtausch zwischen ihm und Marianne habe ich sehr genossen.

Für das Cover ziehe ich einen halben Stern ab. Trotz pinkfarbener Blüten wirkt es insgesamt kalt und vermittelt einen distanzierten Eindruck. Zudem wirkt die sittsam-ruhig zur Seite blickende Dame eher traurig und deprimiert, hat also rein gar nichts mit der fröhlichen, gerne herumwirbelnden Marianne gemeinsam. Wenn schon Fotos von Menschen auf einem Cover abgebildet werden, sollten sie zum Hauptcharakter oder zumindest zur Gesamtstimmung des Werkes passen - wir sprechen hier schließlich von einer beschwingten Regency Romance, nicht von einer tragischen, nachdenklich machenden Geschichte.

Um auf meine anfänglich erwähnte Überraschung zurückzukommen: Diese war der unerwarteten Ergänzung am Ende der Handlung geschuldet - der Perspektive von Sir Philip. Hatte ich das Buch aus Sicht von Marianne schon sehr gemocht, war ich nun, als ich SEINE Gedanken während gewisser Szenen erfuhr, rundum glücklich.

Fazit: 4.5 Sterne
Ein schönes Leseerlebnis! Sehr empfehlenswert für alle Fans von Regencyromanen!

Bewertung vom 21.08.2022
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


sehr gut

Selbst die größten Kunstbanausen unter uns dürften den Namen Claude Monet kennen, welcher oftmals in einem Atemzug mit dem Begriff Impressionismus genannt wird. Von seiner Schwiegertochter (und Stieftochter) Blanche Hoschedé-Monet hingegen, die zwar offiziell nie von dem berühmten französischen Maler unterrichtet worden, jedoch eindeutig in ihrem Schaffen von seinem Kunststil beeinflusst worden ist, hört man - noch - viel zu selten. Claire Paulin, auch bekannt unter dem Pseudonym Petra Göbel, hat der mir bis dato gänzlich unbekannten Künstlerin nun mit ihrer Romanbiografie ein würdiges Denkmal gesetzt.

Das farbenfrohe Cover ist wunderschön gestaltet und passt perfekt zur Story!

Besonders positiv empfand ich die Darstellung des - im wahrsten Sinne des Wortes - malerischen Settings sowie die intensive und gründliche Recherche der Autorin, die gekonnt Fakten mit Fiktion angereichert hat.

Zu den Figuren blieb bei mir, trotz aller Sympathie, bis zum Schluss eine gewisse Distanz bestehen - einzige Ausnahme: Monets sanftmütige Ehefrau Camille. Zudem fehlte mir ein klein wenig der Fokus auf Blanches Kunst an sich bzw. ihre Kunstwerke, und auch über ihre unerfüllte Liebe zum amerikanischen Maler 'Jack' hätte ich gerne mehr gelesen. Die spannende Familiengeschichte (von welcher Blanches Kindheitsjahre einen bedeutenden, großen Teil des Buches ausmacht) um die vom Vater angehäuften Schulden, das Techtelmechtel der Mutter sowie die interessante und authentisch geschilderte Dynamik zwischen ihr und ihren Geschwistern hat mich dafür gut unterhalten.

Bewertung vom 20.08.2022
Was niemand von uns weiß / Burlington University Bd.3
Bowen, Sarina

Was niemand von uns weiß / Burlington University Bd.3


ausgezeichnet

Dieses Buch - ich liebe es so sehr! "Was niemand von uns weiß" gehört zu den wenigen Werken, die man - sofern man nicht mit ein paar Stunden Lesezeit am Stück gesegnet ist - den ganzen Tag überall mit sich herumschleppt, um so schnell wie möglich wieder in die Geschichte eintauchen zu können. Bei jeder Lese-Unterbrechung wollte ich verzweifelt "Nicht ausgerechnet jetzt!" ausrufen, weil es einfach durchgehend gut geschrieben ist. Ach, 'gut' ist noch viel zu neutral ausgedrückt. Sarina Bowens Schreibstil ist eine Wucht! - Mitreißend! Sexy! Tiefgründig! Und einfach nur wunderwunderschön! Urig-gemütliche Café-Atmosphäre und Vermont-Flair inklusive.

Band 3 der Reihe "Burlington University" lässt sich unabhängig von den Vorgängerwerken lesen (und das ist keine leere Phrase, wie man sie so oft bei späteren Bänden von Buchreihen sieht, nur um dann festzustellen, dass man während der Lektüre sehr wohl auf Insiderfakten bezüglich der Vorgänger stößt, Charaktere nicht richtig einordnen/einschätzen kann, etc.). Ich hatte hier tatsächlich nie das Gefühl, dass mir Infos fehlen würden oder dass es überhaupt vorherige Bände gibt, denn surprise, surprise - I did it again, ich habe mal wieder eine Reihe mittendrin angefangen, statt brav mit Band 1 zu starten. Dabei stehen "Was wir in uns sehen" und "Was ich dir bedeute" bereits in meinem Regal und subben geduldig vor sich hin. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie riesengroß nun meine Vorfreude darauf ist, da mich Kierans und Roddys Story dermaßen begeistert hat!

Handlungstechnisch passiert gar nicht mal enorm viel und dennoch war ich komplett verzaubert von dieser authentischen Gay Romance! Alle Protagonisten sind wirklich herausragend ausgearbeitet worden und tragen die an sich ruhige Handlung mühelos.

Kieran, dessen grenzenlose Gutmütigkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit auf der Shipley'schen Familienfarm als selbstverständlich angesehen (und leider ausgenutzt) werden, steht auf Männer, hat diese Leidenschaft allerdings noch nie ausgelebt. Roderick hingegen ist openly gay und deshalb bei seinen religiösen Eltern in Ungnade gefallen. … auf dem Level, dass sie keinerlei Kontakt miteinander haben. Ich kann euch gar nicht sagen, wie traurig und wütend zugleich mich die Reaktion seiner Eltern machte! Schlimmer war nur noch das Verhalten von Kierans Vater, Stichwort: 'Rexie' - da gab es eine Szene, die mir absolut das Herz gebrochen hat. Am liebsten hätte ich Kieran an den Schultern gepackt, ihm fest in die Augen gesehen und ihm gesagt: "Ich weiß, dass du Streit und Drama vermeiden willst, aber du darfst jetzt auf keinen Fall nachgeben!"

Was den Romance-Aspekt betrifft: Innige Momente wechseln sich mit humorvollen Dialogen ab, ich hätte wahrscheinlich sogar noch weitere steamy scenes gefeiert, aber auch so war die Annäherung der beiden gegensätzlichen Hauptfiguren vollkommen perfekt! Kieran und Roderick waren sich bereits zu Schulzeiten - in einer außergewöhnlichen Situation - begegnet. (Puh, ich kann nur sagen: Hot, hot, hot!) Und nun sollen sie gemeinsam unter einem Dach leben, während die gegenseitige Anziehungskraft immer stärker wird …

In meinen Augen ist diese sowohl heiße als auch slowburn Love Story das bisher beste Werk der talentierten Bestsellerautorin Sarina Bowen. Es gab mir all the feels und vor allem: Figuren, in die ich mich 1:1 hineinversetzen konnte, mit denen ich mitgelitten und mitgefiebert habe. Kieran und Roddy haben mein Herz erobert!

Bewertung vom 19.08.2022
Love it up / Stars and Lovers Bd.3
Tack, Stella

Love it up / Stars and Lovers Bd.3


sehr gut

Bei diesem in knalligem Rot leuchtenden Cover und solch einem verlockenden Klappentext konnte ich einfach nicht widerstehen! Ich sage nur:

- Südkorea (- selbst wenn ich noch nicht gänzlich von der K-Pop-Welle erfasst worden war, reizte mich diese Thematik ungemein und ich war voller Neugier -),

- eine Castingshow (- Wie cool ist das denn!! -),

- Tanzen!

… das klang nach einer verheißungsvollen Kombination und viel Lesespaß!

Das außergewöhnliche Setting bzw. der kreative Handlungsrahmen war dann letztlich auch mein persönliches Highlight dieser New-Adult-Romance. Schon zu Beginn haben mich die atmosphärischen Beschreibungen absolut begeistert, mit denen die Autorin uns zur letzten Etappe von Ethans und Tysons Weltreise entführt. Ich war noch nie in Südkorea, aber genau so stelle ich es mir vor. (Sollte ich jemals dorthin reisen, hoffe ich allerdings, dass nie jemand eine Katze nach mir werfen wird.) Leider mussten wir uns von dieser trendigen Location schon nach wenigen Kapiteln verabschieden, da die Handlung in Las Vegas fortgesetzt wurde - diese Stadt wiederum kenne ich dank einiger Besuche recht gut und war ein klein wenig enttäuscht, dass vom Vegas-Flair nichts spürbar war. To be fair, der Fokus lag auf dem Trainingszentrum, welches Ethan ohnehin kaum verlassen durfte.

Erzählt wird (jeweils in der Ich-Form) aus der Perspektive der beiden Hauptfiguren. Ich mochte sowohl Payton als auch Ethan gerne, wobei ER mein klarer Favorit war. Ethan ist einer von den Guten, der nette Junge von Nebenan, dem man vertrauen und sein Herz ausschütten kann; ein attraktiver, hilfsbereiter, vernünftiger Mann, quasi der Traum einer jeden Schwiegermutter. Aufgrund eines gebrochenen Herzens (- klassischer Fall von Friendzone -) leidet er unter Selbstzweifeln, möchte nicht als Langweiler gelten. Ich hätte ihn so gerne des Öfteren mal getröstet, ihm ist überhaupt nicht bewusst, was für ein Catch er ist! Über seine Engelsgeduld gegenüber seinem liebenswert-chaotischen besten Freund Tyson, der sich als Nebenfigur zwar ziemlich amüsant las, mich im realen Leben mit seiner über-extrovertierten Art allerdings gewiss in den Wahnsinn treiben würde, konnte ich nur staunen.

Payton hat viele tolle Eigenschaften, ist energiegeladen, schlagfertig, flirty und verdammt gut in ihrem Job als Choreografin; vor allem bewunderte ich die Tatsache, dass sie nicht in Selbstmitleid versunken ist, nachdem bei einem Unfall in der Vergangenheit ihr Bein zertrümmert und ihre eigene Tanzkarriere beendet worden war. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich im Hinblick auf ihr Verhalten Ethan gegenüber mit einigen Szenen nicht so happy war, oder an der Tatsache, dass ihre Figur mir (im Vergleich zu den anderen Charakteren) blass bzw. oberflächlicher ausgearbeitet erschien, aber mit fortschreitender Handlung interessierten mich eigentlich nur noch Ethan, die Jungs aus seinem Team und die Tanzshow. Payton - ja, sie war da, und ich wünschte ihr nichts Schlechtes, aber sie war mir egal. Überhaupt erreichten mich die Emotionen zwischen ihr und Ethan nur direkt am Anfang der Handlung, statt einer Vertiefung blieb ihre Annäherung anschließend jedoch eher flach.

Ich wusste im Vorfeld, dass es sich bei "Love it up" um den 3. Band einer Reihe handelt, deren Bücher 1 und 2 ich noch nicht kannte, hatte diesbezüglich jedoch keine Bedenken, schließlich war es nicht das erste Mal, dass ich quer in eine Buchreihe einsteige (darin bin ich sozusagen ein alter Hase) und die Geschichte verfügt über eine in sich geschlossene Handlung. Nun kommt das ABER: Die Figuren der Vorgängerwerke waren dermaßen dauer-präsent, dass ich hier irgendwie das Gefühl bekam, außen vor zu sein - auf eine Clique zu stoßen, bei der es offensichtlich ist, dass man nicht dazugehört. Ich verstehe den Gedanken dahinter, dass es für Fans der Reihe sicher einen runden Abschluss bildet, all ihre Lieblingscharaktere nochmal zu erleben (- ich selbst freue mich auch immer über wiederkehrende Figuren bei and

Bewertung vom 16.08.2022
Ein Sommer mit Hemingways Katzen
Hooper, Lindsey

Ein Sommer mit Hemingways Katzen


sehr gut

Ich war wild entschlossen, diesen Roman zu lieben. Eine Feel-Good-Story mit tierischen Protagonisten … vor der traumhaft schönen Kulisse Key Wests. Das klingt doch automatisch nach einem herrlichen 5-Sterne-Read, oder?

Bewertung vom 16.08.2022
Eine Liebe in Blackmoore
Donaldson, Julianne

Eine Liebe in Blackmoore


sehr gut

Ich muss zugeben: Beinahe hätte mich das Cover abgeschreckt. Selbst mir (als Fan von Romanzen, in denen es gerne mal übertrieben kitschig zugehen darf) war die Gestaltung einen Hauch too much. Zum Vergleich: Das Cover vom ebenfalls bei Piper erschienenen Regencyroman "Ashington - Verliebt in einen Earl" gefällt mir wesentlich besser. Letztlich siegte meine Neugier, denn der Klappentext klang vielversprechend … und weckte eine gewisse Erwartungshaltung.

Was ich mir erhoffte: Flirts, Herzklopfen, tiefe Gefühle, Romantik eben - nicht zwingend heiße Szenen à la Bridgerton, aber zumindest humorvolle Leichtigkeit. Das Werk hatte in meinen Augen unheimlich viel Potential: vom Friends-to-Lovers-Trope über herrlich nervige Nebenfiguren, die einen zur Weißglut treiben, bis hin zur großen Frage, wie die Autorin das scheinbar unabwendbare Unglück in ein Happy End verwandeln wird (von dem ich aufgrund des Genres und der Covergestaltung ganz selbstverständlich ausgegangen bin). Doch abgesehen vom wundervoll angenehmen Schreibstil, welcher sich durch einige bezaubernde Gedanken-Formulierungen und eine glaubwürdige Wortwahl in den Dialogen auszeichnet, fällt mir spontan nur ein einziger positiver Fakt zur Story an sich ein: die glaubwürdige Beschreibung der Freundschafts-Dynamik zwischen Kate und Sylvia.

Blackmoore, das Setting dieses klassisch anmutenden, in einer für Frauen ziemlich restriktiven Epoche spielenden Romans, erinnerte mich entfernt an Jane Austens "Northanger Abbey" (wenn auch leider weniger atmosphärisch beschrieben): ein altes englisches Herrenhaus/Landschloss mitten in der Natur, voller Geheimnisse - und Geheimgänge, in denen man sich unbeobachtet näherkommen kann ... Bei solch einer interessanten Location wäre das quasi schon die halbe Miete gewesen.

Ich hätte mir eine andere Fokus-Aufteilung gewünscht: intensivere Beschreibungen des Settings, mehr Flair, und stattdessen einen Hauch weniger Drama und Gemeinheiten. All die Intrigen waren mir schlichtweg zu viel, ich hatte permanent Mitleid mit der weiblichen Hauptfigur, deren Umfeld (bis auf Henry) sich konsequent weigert, sie mit dem Namen "Kate" anzusprechen. (Spoiler: Kitty weist gefühlt auf jeder dritten Seite jemanden darauf hin, dass sie lieber "Kate" genannt werden möchte.)

Eigentlich war Kitty/Kate, so naiv und stur sie manchmal auch war, mir sympathisch; an ihrer Figur lag es also nicht, dass das Werk mich nicht 100%ig packen konnte. Sie träumt davon, mit ihrer Tante nach Indien zu reisen (mutig, vor allem zur damaligen Zeit), ihre Frau Mama (- die zu Kates Blamage regelmäßig mit allem flirtet, was männlich und NICHT Kates Vater ist -) möchte sie lieber vorteilhaft verheiraten - nicht etwa im Sinne von 'mein geliebtes Kind soll finanziell abgesichert sein', sondern 'wenn du dir keinen reichen Kerl schnappst, habe ich all die Jahre umsonst mit dir vergeudet'. Charming, oder?! Glückliche Kindheit: Fehlanzeige. Kates einziger Lichtblick sind ihre Freunde, die Geschwister Sylvia und Henry Delafield. Abgesehen davon, dass das Verhalten von Mama Worthington taktlos und peinlich ist, ruiniert es Kates Aussichten auf eine lohnenswerte Verbindung, zumal auch Kates älterer Schwester Eleanor ein zweifelhafter Ruf nacheilt.

Kennt ihr das Gefühl von hilfloser Wut? Man möchte aus der Haut fahren, weiß aber, dass jede Reaktion dieser Art die Situation noch verschlimmern würde, also beißt man die Zähne zusammen, obwohl man innerlich brodelt. Genauso fühlt die Heldin sich sehr, sehr oft in diesem Roman. An ihrer Stelle hätte ich mindestens in zwei Situationen die Contenance verloren: zu Beginn der Handlung, als ihre Mutter ihr die Reise nach Blackmoore verbieten möchte, sowie im Umgang mit Sylvias neuer BFF. (Stichwort: als Mitgefühl getarntes herablassendes Verhalten - geht gar nicht!) Kein Wunder, dass Kate gerne mal durchs Fenster flüchtet, um in Ruhe durchatmen zu können.

Bewertung vom 14.08.2022
Some Mistakes Were Made
Dwyer, Kristin

Some Mistakes Were Made


weniger gut

Der Titel ist Programm - leider

Es sollte nicht sein. Dieses Buch und ich haben nicht zusammengefunden. Ich wollte es lieben, ehrlich - das Cover ist traumhaft schön, der Klappentext las sich spannend und die ersten paar Seiten reichten aus, um mich für den poetisch schönen, tiefgründigen, emotionalen Schreibstil zu begeistern. Aber all dies konnte letztlich nicht das Gefühl der Enttäuschung verdrängen, das mich während der Lektüre befiel.

Mit den Hauptfiguren wurde ich partout nicht warm, konnte lange nicht nachvollziehen, was genau an Easton so toll sein sollte, war dafür allerdings sehr bald genervt von Ellis und ihrer egoistisch-schnippischen Art. Ich empfand sie als unreif, uneinsichtig, zu impulsiv und ich-bezogen - null Selbstreflexion. Sie sieht sich durchgehend als Opfer, in ihren Augen sind immer alle anderen schuld.

Leider verlor auch der ursprünglich faszinierende Schreibstil mit Fortgang der Handlung an Strahlkraft:

Die Geschichte pendelte ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, was an sich nichts Schlimmes ist, doch die Übergänge erschienen mir oft holprig, unpassend gesetzt, und störten meinen Lesefluss. Mir kam das Ganze wie eine kunterbunte Zusammenwürfelung vor - Instagram-Captions, Briefe, Gedichte, jede Menge Textnachrichten … es war zu viel Unruhe. Gegen Ende wechselte die hauptsächlich aus Ellis' Perspektive geschriebene Story plötzlich zu Eastons Sichtweise, es folgte ein Brief (von Ellis), der Epilog war dann wieder aus Eastons Perspektive … kurzum: ein einziges Kuddelmuddel.

Selbiges gilt für die Dialoge: Es wird zwar geredet, aber wenig gesagt. Klärende Gespräche suchte ich vergebens (genauso wie Romantik und Herzklopfen-Momente), stattdessen wird mit gegenseitigen Beschuldigungen und Beleidigungen um sich geworfen. Wut, Enttäuschung und Frustration dominieren.

Am schlimmsten war die Tatsache, dass man Eeeeeeewigkeiten nicht erfährt, welche Ereignisse zur aktuellen Situation geführt hatten. Bei jedem neuen Kapitel dachte ich: Okay, JETZT wird sicher mal ein Hinweis kommen. Aber nein, Fehlanzeige. Vielleicht sollte dies die Spannung erhöhen, einen anderen Grund kann ich mir kaum vorstellen; bei mir führte dieser Aufbau jedenfalls dazu, dass ich keiner der Figuren traute, weil ich sie nicht einschätzen konnte. Folglich konnte ich keine Bindung zu ihnen aufbauen. Irgendwann machte das Lesen einfach gar keinen Spaß mehr, weil sich das Drama weiter und weiter und weiter in die Länge zog, ohne dass man irgendwelche Hintergründe kannte. Die Auflösung fand ich relativ seicht, da hätte ich mir etwas Bedeutenderes erhofft - nach DEM Aufbau.

Meine einzigen Lichtblicke waren Eastons Brüder Tucker und Dixon sowie die Entwicklung, die Ellis im Hinblick auf ihren Vater durchlebt (auch wenn der Groschen erst seeeehr spät fällt).

Bewertung vom 06.08.2022
Tweet Cute
Lord, Emma

Tweet Cute


sehr gut

Eigentlich hätte diese süße Young-Adult-Romance, deren Story-Grundlage (Haters-to-Lovers + Online-Flirt mit einer anonymen Person) mich entfernt an den Film "e-m@il für Dich" erinnert hat, durchaus das Zeug zum 5-Sterne-Read gehabt; insbesondere der Einstieg in die Handlung war mehr als vielversprechend - ein flotter, humorvoller Schreibstil, der nicht zu übertrieben mit vermeintlichem Jugend-Slang zu punkten versucht, sympathische Hauptfiguren und eine kreative Hintergrundgeschichte. Kurzum: Zunächst war ich sehr happy mit dem Buch.

Mit voranschreitender Handlung offenbarten sich jedoch ein, zwei kleine Schwächen.

Die Glaubwürdigkeit hat etwas gelitten. Natürlich kommen bei Unterhaltungsliteratur Fiktion und Fantasie ins Spiel, das ist mir bewusst und auch völlig okay (mehr als das sogar, ansonsten würde ich statt Romanen schlichtweg die Tageszeitung lesen und das Fantasy-Genre hätte gar keine Daseinsberechtigung). Es geht mir nicht darum, dass die Handlung eines Werkes 1:1 realistisch sein soll. Aber das Verhalten der Figuren sollte - im Hinblick auf die Welt, in der sie leben, und die Umstände, mit denen sie dort konfrontiert werden - Sinn ergeben. Dass Peppers nicht unfreundliche, doch toughe, gewinnorientierte Mutter (Typ ehrgeizige Boss-Lady) all about Business und Unternehmenserfolg ist, aber gleichzeitig Angestellte (wie z.B. Taffy) beschäftigt, die nicht fähig sind, eigenständig die mit ihrem Job einhergehenden Aufgaben zu erfüllen, und dass sie deren kontinuierliche, offensichtliche Überforderung lieber als gegeben hinnimmt, anstatt sie durch qualifiziertere Mitarbeiter:innen zu ersetzen oder ihnen zumindest professionelle Unterstützung ins Team zu holen, war in meinen Augen enorm unglaubwürdig. Stattdessen überträgt sie elementare Marketing-Aufgaben des Großunternehmens an ihre Teenager-Tochter - ist klar. (Jene Tochter, die eigentlich rund um die Uhr in Prüfungsvorbereitungen und Hausaufgaben vertieft sein sollte, weil sie auf eine knallharte Eliteschule geht, wo Bestleistungen vorausgesetzt werden.) Pepper wird im Minutentakt mit Nachrichten und Anrufen bombardiert, denn die PR-Abteilung von Big League Burger ist scheinbar komplett aufgeschmissen ohne die Ideen des jungen Mädchens. … - I don’t think so. Da es sich um einen Jugendroman handelt, sehe ich darüber hinweg, die Heldin braucht immerhin eine wichtige Rolle. ABER: Es wäre nicht nötig gewesen, dermaßen dick aufzutragen. Pepper schläft angeblich seit Monaten maximal 5 Stunden am Tag, ist allerdings fit genug für regelmäßigen Hochleistungssport und brilliert im Unterricht. - Als frischgebackene Mama, die selbst höchstens 5 Stunden Schlaf am Stück bekommt, habe ich mich bei dieser putzig-weltfremden Behauptung vor Lachen fast am Kaffee verschluckt.

Ich mag es nicht, wenn Figuren nicht mit den Folgen ihres Handelns konfrontiert werden. Jacks allseits beliebter Zwillingsbruder Ethan macht ständig Versprechungen, deren Einhaltung er Jack überlässt, drückt sich konsequent vor der Arbeit im Familienunternehmen und kommt permanent ohne Konsequenzen davon. Über das elterliche Verhalten konnte ich nur den Kopf schütteln; wenn ich mehrere Kinder habe, behandele ich sie alle gleich, Punkt. Auch Jack hätte ich gerne mal ins Gewissen geredet, damit er seinem Bruder nicht andauernd zur Rettung eilt, sondern auch mal an sich selbst denkt. So was ärgert mich einfach.

Gut gefallen hingegen haben mir der Aspekt des modernen Romeo-und-Julia-Hintergrundes (die Familien der beiden Hauptfiguren sind zwar verfeindet, allerdings nur auf geschäftlicher Ebene, nicht auf tragische "Westwell"-Weise), die Weazel-App, das NYC-Setting sowie die eingestreuten Tweets und Chatverläufe. Peppers legendären Monster-Cake hätte ich außerdem zu gerne mal probiert.

Bewertung vom 26.07.2022
Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1
Jean, Emiko

Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1


gut

Mega Idee, Umsetzung hat noch Luft nach oben
Eine moderne Cinderella Story mitten in Japan - wie cool ist das denn?! Allein diese kreative Story-Idee verdient 5 Sterne!
Auch wenn es nichts Neues ist: Das Thema "Plötzlich Prinzessin" gefiel mir super, solche Geschichten liebe ich einfach und lese sie immer wieder gerne.
Der Hof der japanischen kaiserlichen Familie war eine äußerst clevere Setting-Wahl. Zum einen übt die japanische Kultur ohnehin eine Faszination auf mich aus und ich fand es total spannend, mehr darüber zu erfahren. Zum anderen bin ich ein Fan von royalen Settings, wo es neben all dem Prunk und Protz stets auch Intrigen und jede Menge Geheimnisse gibt, die für Spannung sorgen.
Ich mag es, wenn kleine Extras wie z.B. Karten, Rezepte oder Personenregister in einem Werk inkludiert sind, und war daher sehr happy über den übersichtlichen Stammbaum, der mir noch vor Beginn der Handlung Aufschluss über das Who is Who der japanischen Royals gab. Die vielen aus unserer Sicht ungewöhnlich klingenden, langen Namen haben mich zwar zunächst etwas erschlagen, aber da die weibliche Hauptprotagonistin diese Figuren auch erst nach und nach kennenlernte, konnte ich dem Ganzen letztlich doch prima folgen.
Izzy bzw. Kronprinzessin Izumi, aus deren Perspektive in der Ich-Form erzählt wird, hatte mich von Anfang an auf ihrer Seite, noch ehe überhaupt die Rede war von dem ihr unbekannten Vater, Japan oder dem Adels-Background: Als Hundemama ging mir das Herz auf, als ich las, wie sehr sie ihren Terriermischling 'Tamagotchi' vergöttert, der unter einer Zwangsstörung leidet (er knabbert an seinen Pfötchen) und aufgrund einer seltenen Drüsenerkrankung streng müffelt.
Die Zerrissenheit und Identitätssuche Izumis wurde von der Autorin gut hervorgehoben. Im sehr weißen amerikanischen Kaff Mount Shasta passt Izzy optisch nicht ins Bild; sie sieht eben anders aus als die Mehrheit der Kids, ist aufgrund ihres asiatischen Backgrounds eine Außenseiterin. In Japan gilt sie wiederum als kulturfremde Amerikanerin, deren westliche Lebensart absolut nicht zu den teilweise jahrtausendealten Traditionen des Adelshofes sowie generell zur japanischen gesellschaftlichen Haltung passt. Kein Wunder, dass sie sich verloren fühlt und eine besonders enge Bindung zu ihrer aufopferungsvollen Mutter hat, die das Wohl ihres Kindes über das eigene potentielle (Liebes-)Glück gestellt hatte, als sie sich vor vielen Jahren dazu entschloss, Izzy vor einer Kindheit im goldenen Käfig des japanischen Kaiserhofes zu bewahren. Neben Izzys Mutter gibt es außerdem drei gute Freundinnen, auf die unsere Heldin immer zählen kann, allen voran die quirlig-sympathische Noora.
Der humorvolle und teilweise stark von Jugendslang geprägte Schreibstil eignet sich hervorragend für einen lockeren Teenieroman. Auch bei der Covergestaltung wurde im Hinblick auf das Genre und die zu erwartende Zielgruppe alles richtig gemacht: eine Comiczeichnung in kräftig-knalligen Farben.
Die regelmäßig eingestreuten Artikel eines japanischen Klatschmagazins sorgten für Abwechslung und trieben die Handlung voran, ebenso die zahlreichen Nebenfiguren (wie die auf gruselige Weise unterkühlten Shining-Zwillinge, Izzys Cousin Yoshi oder ihre Zofe).
Der romantische Aspekt fiel in meinen Augen viel zu flach aus. Izzys Leibwächter Akio war solch ein charismatischer, vielversprechender Charakter; hier wäre deutlich mehr Herzklopfen möglich gewesen, wenn man der Story mehr Raum zum Entfalten (und ca. 50-100 zusätzliche Seiten) gegeben hätte.
Der Erzählton war mir oft einen Hauch zu seicht, wodurch viele (als wichtig angelegte) Szenen oberflächlich wirkten und den Roman insgesamt mehr und mehr in die Kategorie 'ganz nett für Zwischendurch' rutschen ließen (im Gegensatz zum Lesehighlight, welches die Geschichte durchaus hätte werden können).
Izumi hat das Herz am rechten Fleck (Stichwort: Krankenhaus-Szene), dennoch störte mich ihr unreifes, kindisches Verhalten oft. Sicher, je tollpatschiger und unbeholfe