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Benutzername: 
witchqueen
Wohnort: 
Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2022
Alsternacht
Hansen, Leo

Alsternacht


sehr gut

Darum geht es:
In Hamburg wird die Leiche eines Mannes gefunden. Nackt und mit abgetrenntem Glied lehnt er, einer Inszenierung gleich, am alten Schweden. Schnell ist klar, wer der Tote ist. Erwin Brievenbusch, ein angesehenes Mitglied einer Hamburger Kaufmannsgesellschaft. Doch wer hat ihn so zugerichtet? Zunächst stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Kurz darauf taucht eine zweite Leiche auf. Wieder nackt und mit abgetrenntem Geschlechtsteil sitzt er regelrecht inszeniert auf den Stufen der Universität. Auch er ist ein Mitglied ebenjener Kaufmannsgesellschaft. Wer hat da nur etwas gegen diese Herren? Das wollen der Privatermittler Dr. Elias Hopp und die Ex-Soldatin Janne Bakken gemeinsam mit dem LKA Ermittler Zilinski (genannt Zille) herausfinden. Schnell kommen die drei darauf, dass die Kaufmannsgilde in dubiose Auslandsgeschäfte verstrickt ist. Doch ist hier das Motiv zu finden? Und warum wird nicht nur den Herren der Kaufmannsgesellschaft, sondern auch Janne nach dem Leben getrachtet?

Meine Meinung:
Spannende Ermittlungen in Hamburgs Kaufmannsgesellschaft. Sämtliche Personen und Handlungsorte sind gut und treffend beschrieben. Man hat zu allem und jedem ein konkretes Bild vor Augen.

Auch der Einstieg in die Geschichte ist leicht und man befindet sich direkt im Geschehen. Wer hier aber Action am laufenden Band oder das große Blutvergießen erwartet, ist hier falsch. Spannung und weniger spannende Teilen halten sich die Waage und wechseln sich ab. Mal geht es actionreich, mal zieht es sich etwas. Alles in allem aber eine ausgewogene Mischung. Man kann hier herrlich und ausgiebig selbst mitraten und eigene Vermutungen anstellen, nur um dann festzustellen, dass man (meistens) auf dem Holzweg ist. Leo Hansen versteht es geschickt, seine Leser immer wieder in die Irre zu führen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig, wenn auch nicht ganz ohne Fehler. Das ist nicht übermäßig viel aber doch so viel, dass es mir aufgefallen ist. Das 368 Seiten lange Buch ist in insgesamt 61 Kapitel unterteilt. So kann man das Buch auch bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Die Geschichte endet mit einem kleinen Cliffhanger, so dass man auf eine Fortsetzung hoffen darf.

Mein Fazit:
Ein gelungener (relativ unblutiger) Regionalkrimi in Hamburgs Kaufmannsgesellschaft, den ich durchaus weiterempfehlen kann. Ich hoffe und freue mich auf einen weiteren Teil. Von mir gibt es insgesamt 4 Sterne.

Bewertung vom 06.09.2022
Das Geheimnis des Pilgers / Pilger Bd.2
Schier, Petra

Das Geheimnis des Pilgers / Pilger Bd.2


ausgezeichnet

Darum geht es:
Koblenz, im Jahre des Herren 1379.
Nachdem Reinhild Conlin einen Heiratsantrag gemacht hat, steht die Welt der beiden völlig Kopf. Conlin ist nicht eben der Wunsch-Schwiegersohn von Reinhilds Vater. Schließlich ist er ein rechter Hallodri gewesen. Nun will er sich einen Namen als Kaufmann machen. Mit Sicherheiten. Doch das Geschäft steckt noch in den Kinderschuhen und er braucht dringend Kapital. Kapital, dass er nicht hat. Sein Bruder Oswald hat sämtliches Vermögen durchgebracht. Und nicht nur das. Oswald ist krank. Geistig krank. Er verliert zeitweise den Verstand. Dann prügelt es alles kurz und klein. Und so verwundert es auch nicht, dass Conlin ihn aus dem Knast befreien muss. Dies gelingt ihm nicht, ohne gewisse Zugeständnisse. Oswald hingegen hat in einem lichten Moment seine Rechte und den Titel als Graf vom Langenreth abgegeben und auf Conlin übertragen. Das wiederum bringt neue Pflichten für Conlin mit sich. Aber auch für Reinhild. Denn wenn sie Conlin heiratet, und damit Gräfin wird, muss sie die Verantwortung für Oswald, dessen Frau und Kinder sowie die Schwiegermutter tragen. Zudem hat sich Reinhild in den Kopf gesetzt, Conlin finanziell zu unterstützen. Als dann ihr lange gehütetes Geheimnis ans Licht kommt, wird die Liebe zwischen Conlin und Reinhild auf eine harte Probe gestellt.
Unterdessen hat die Inquisition einen neuen Spitzel auf Palmiro, Reinhilds Neffen und Conlins besten Freund, angesetzt. Dieser gibt sein Bestes, Palmiro als Ketzer zu entlarven. Doch es kommt anders als gedacht.

Meine Meinung:
Wieder ein gar wundervoller Mittelalter-Roman von Petra Schier. Man wird direkt bei den ersten Zeilen aus dem Hier und Jetzt mitten ins mittelalterliche Koblenz versetzt. Man ist mittendrin statt nur dabei. Dagegen kann man sich gar nicht wehren. Und man will es auch gar nicht. Im Gegenteil. Man will hier einfach weiterlesen.
Sämtliche Personen, Handlungsorte, Sitten und Gebräuche sind wundervoll beschrieben und dargestellt. Das Kopfkino hat von der ersten Seite an zu tun. Man fiebert, leidet, liebt … ja lebt einfach mit den Protagonisten mit.

Der Schreibstil ist toll, auch hier findet sich zum Teil das Mittelalter wieder. Grade bei der wörtlichen Rede. Das macht das Buch gleich nochmal viel authentischer. Es lässt sich alles super angenehm lesen und man kommt zügig voran.

Das 408 Seiten lange Buch ist in 31 Kapitel unterteilt. So kann man es sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen. Am Ende findet sich ein Nachwort der Autorin, in dem einige Dinge in Sachen Mittelalter noch einmal gut recherchiert und ausführlich erörtert werden, so dass man sich ein gutes Bild vom Leben (und Lieben) in der damaligen Zeit machen kann.

Zu Anfang des Buches findet sich Karte von Koblenz mit allen eingezeichneten Handlungsorten. So kann man gut nachvollziehen, wo sich was befindet bzw. abspielt. Ebenso findet sich am Anfang des Buches ein Verzeichnis aller Personen, die im Buch erwähnt werden mit einer kurzen Beschreibung. So kann man – sollte man durcheinanderkommen – kurz mal nachschlagen, um wen es sich jetzt handelt.

Das Geheimnis des Pilgers ist der zweite Band der Pilger-Trilogie. Man kann das Buch zwar als Einzelband lesen, ist würde aber doch sehr empfehlen, den ersten Band zu kennen, da hier viele Verknüpfungen und Zusammenhänge bestehen, die dann leichter zu verstehen sind.

Mein Fazit:
Wer noch kein Fan von den Mittelalter-Büchern von Petra Schier ist, wird es spätestens hier sein. Ein toller 2. Band, den ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Meine absolute Leseempfehlung mit vollen 5 Sternen.

Bewertung vom 25.08.2022
Blinder Instinkt
Winkelmann, Andreas

Blinder Instinkt


sehr gut

Darum geht es:
Es ist ein schöner, warmer Sommertag. Die achtjährige Sina sitzt auf der Schaukel im Garten. Doch von der Schönheit, den Blumen und Farben um sie herum, bekommt Sina nichts mit. Sina ist blind. Dafür sind ihre anderen Sinne aber um so mehr geschärft. Und so spürt sie auch, dass sich jemand nähert. Jemand, der ihr nichts Gutes will. Und dann ist es auch schon zu spät. Sina verschwindet spurlos. Verantwortlich gemacht wird ihr 15-jähriger Bruder Max, der aber (außer dass er verbotener Weise beim Fußball war) nichts mit der Sache zu tun hat.

Heute, 10 Jahre später, wird wieder ein achtjähriges Mädchen vermisst. Dieses Mädchen wurde aus einem Wohnheim entführt. Und die Parallelen zu damals sind beängstigend. Wieder ist das Mädchen 8 Jahre alt, ebenfalls blind, hat ebenfalls rote Jahre und Sommersprossen. Das kann doch kein Zufall sein, oder? Kommissarin Franziska Gottlos und ihr Team setzten alles daran, den Täter zu finden. Doch ihnen läuft die Zeit davon. Werden sie das Mädchen noch lebend finden?

Meine Meinung:
Ein spannender Psychothriller aus der Feder von Andreas Winkelmann. Alle Charaktere und Handlungsorte sind sehr gut und eingängig beschrieben. Man findet sich sofort in der Geschichte wieder und kann sich gut in die jeweilige Situation/Örtlichkeit hineinversetzen. Der Autor versteht es geschickt, einem das ein oder andere Mal eine Gänsehaut zu bescheren.

Allerdings ist der Täter (wenn man etwas miträtselt) nicht lange ein Geheimnis. Eigentlich schade. Aber das WIE ist durch die Bank sehr spannend.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Man kommt flüssig und zügig voran. Aufgeteilt ist das 406 Seiten lange Werk in 3 Teile (plus Pro- und Epilog). Diese wiederum sind in mehrere Abschnitte unterteilt. So lässt sich das Buch auch bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Ein spannender Psychothriller mit Gänsehaut-Effekt. Ich würde es durchaus weiterempfehlen und vergebe hier 4 Sterne.

Bewertung vom 18.08.2022
Gwendys Zauberfeder / Gwendy Bd.2
Chizmar, Richard

Gwendys Zauberfeder / Gwendy Bd.2


weniger gut

Darum geht es:
Gwendy Peterson bekam vor vielen Jahren, als sie ein Teenager war, von einem unbekannten und höchst seltsamen Mann einen Kasten. Einen Wunschkasten. Sie hatte Glück und konnte den schrecklichen Kasten damals wieder loswerden. Sie dachte, damit hat sich das Thema Wunschkasten ein für alle Mal erledigt. Aber weit gefehlt.
Heute ist Gwendy 37 Jahre alt, Kongressabgeordnete und lebt in Castle Rock, Maine. Eines Tages, kurz vor Weihnachten 1999, taucht der verfluchte Kasten wieder auf. Er steht, als sie nach einer Sitzung in ihr Büro kommt, dort. Was soll das? Wo kommt der Kasten auf einmal her? Wer hat ihn dorthin gestellt? Und noch viel wichtiger: Warum taucht er nach all den Jahren wieder auf und was will er von Gwendy? Sie nimmt den Kasten mit nach Hause und wird – wie damals – wieder in seinen Bann gezogen. Doch dieses Mal versucht sich Gwendy zu wehren. Zeitgleich verschwinden in Castle Rock nacheinander drei Teenager-Mädchen. Hat der verflixte Kasten vielleicht mit denen Verschwinden zu tun? Oder kann er sogar dabei helfen, die Mädchen wiederzufinden?

Meine Meinung:
Gwendys Zauberfeder ist der zweite Band aus der Trilogie um Gwendy Peterson. Nachdem mir der erste Band (Gwendys Wunschkasten) richtig gut gefallen hat, war ich super gespannt auf den zweiten Teil. Leider ist der nicht annähernd so gut, wie Teil eins. Ich empfehle hier auch dringend, den ersten Teil zu kennen. Sonst wird es mit dem Verstehen etwas schwierig.

Ich konnte zur erwachsenen Gwendy (genauso wie zu allen anderen Personen dieses Buches) keinerlei Beziehung aufbauen. Gwendy bleibt irgendwie unnahbar, blass und nichtssagend. Irgendwie ohne Persönlichkeit. Die Story an sich ist zeitweise langatmig, ja teilweise langweilig. Spannung? Ich habe sie hier vermisst.

Auch hat die Geschichte hier nicht wirklich etwas mit einer ZauberFEDER zu tun. Es geht hauptsächlich um den ZauberKASTEN aus dem ersten Teil. Die Feder wird hier nur ein paar Mal am Rand erwähnt.

Der Schreibstil ist okay, kommt aber an den ersten Teil auch nicht heran. Das 267 Seiten lange Buch ist in 72 Kapitel unterteilt. So kann man es gut in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Es ist halt kein Stephen King und das merkt man auch. Mich hat das Buch leider nicht überzeugen können. Ich hoffe auf den dritten Teil und vergebe hier leider, leider nur 2 Sterne.

Bewertung vom 15.08.2022
Mord im Hintergrund
Prescher, Sören

Mord im Hintergrund


gut

Darum geht es:
Die Kommissare Mark, Dominik und ihr vierbeiniger „Kollege“ Felix stehen vor einem Rätsel. Es werden zwei Leichen gefunden. Im ersten Augenblick haben beide nichts miteinander zu tun. Doch dann stellt sich heraus, dass beide vergiftet wurden. Doch wie haben sie das Gift zu sich genommen? Und warum? Es gibt nur einen einzigen Verbindungspunkt zwischen den Leichen. Der Supermarkt, in dem die beiden ihre Lebensmittel gekauft haben. Finden die drei dort die Lösung für den Fall?
Zeitgleich wird Mark von einem Bekannten gebeten, Licht in einen zweiten Fall zu bringen. Ein Freund wird erpresst. Immer wieder bekommt er Audio-Dateien mit ominösen Nachrichten geschickt. Es handelt sich anscheinend um mehrere Erpresser. Wird Mark auch hier das Geheimnis lüften können?

Meine Meinung:
„Mord mit Hintergrund“ ist ein mäßig spannender Krimi mit zwei Handlungsträgen. So richtig Fahrt nimmt keiner der beiden Fälle auf. Es plätschert alles vor sich hin. Hat man zunächst nur mit dem Giftmischer zu tun, wird dieser Fall kurzerhand unterbrochen und man findet sich im nächsten (genauso wenig spannenden) Fall wieder. Dann geht es plötzlich wieder zurück zum ersten Fall. Ich musste mich hier wirklich durchbeißen und habe es mehr als einmal unterbrochen.

Mir persönlich haben zwei Handlungsstränge (zumal nicht das geringste miteinander zu tun haben) nicht gefallen. Da wäre weniger – das aber spannend – definitiv mehr gewesen. Hier hatte man das Gefühl, dass keiner der Kommissar recht wusste, was er tut. Allein Kommissar Zufall hat sie auf die richtige Spur geführt. Hier wurde mehr im Auto gesessen und observiert, mit dem Hund Gassi gegangen, der Fifi (von wem auch immer) gekrault oder durch den Park gejoggt. Der Hund sollte ein ehemaliger Polizeihund sein. Davon hat man leider überhaupt nichts gemerkt. Der Hund spielt hier (außer beim Beschnüffeln der Möbel der Verdächtigen oder seinen Gassi-Runden) keinerlei Rolle. Das hätte jeder x-beliebige Hofhund auch sein können. Auch haben mich die vielen Wegbeschreibungen und Songtext samt Interpreten und Hintergrund-Infos nicht unbedingt angesprochen. Auch die immer wiederkehrenden Redewendungen des Kollegen, der sie 1:1 vom deutschen ins englische übersetzt (z.B. jetzt haben wir den Salat = now we have the salad) nervten am Ende ganz schön.

Der Schreibstil ist okay. Allerdings häufen sich doch die Rechtschreib- und Grammatikfehler. Das 286 Seiten lange Buch ist in 34 Kapitel unterteilt. So kann man es auch gut in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Mich konnte dieses Buch nicht überzeugen. Es gibt wahrlich Spannenderes. Von mir gibt es für dieses Buch mit zwei zugedrückten Augen noch 3 Sterne.

Bewertung vom 10.08.2022
Entenrennen in den Tod
Mona Frick

Entenrennen in den Tod


ausgezeichnet

Darum geht es:
Ungefähr 50 Jahre ist es her, dass Jürgen Schäfer das letzte Mal von seinem ehemaligen Schulkollegen Martin gehört hat. Jetzt ruft er den Oberkommissar a.D. plötzlich an. Er hat eine Bitte, die – zugegeben – auf den ersten Blick urkomisch daherkommt. Er soll eine goldene Ente bewachen. Doch was wie ein Scherz klingt, ist bitterernst gemeint. Schließlich ist diese goldene Ente rund 10.000 Euro wert und der Hauptpreis des diesjährigen Entenrennens in Nürtingen. Da kann Schäfer natürlich nicht nein sagen und holt seine besten Freune Horst und Erna Bromstetter mit ins Boot. Schäfer wird er zum Helfer bei dem großen Familienspektakel. Auch Erna und Horst haben ein Los gekauft und schicken eine Badeenten ins Rennen. Doch was ist das? Als die Enten sich dem Zeil nähern schwimmt da plötzlich eine „Ente“, die so gar nicht zu den anderen Enten passen will. Der Schreck ist groß, als sich klar wird, dass einer er Helfer zwischen den 4500 Badeenten schwimmt. Mausetot. Und noch viel größer ist der Schreck bei Horst und Erna, weil der Tote frappierende Ähnlichkeit mit Jürgen hat. Doch schwimmt da wirklich der Oberkommissar a.D. tot im Wasser?

Meine Meinung:
Wieder ein spannender, unblutiger und humorvoller Krimi mit jeder Menge Lokalkolorit aus der Feder von Mona Frick. Ich liebe die Reihe um Jürgen Schäfer, den charismatischen Oberkommissar a.D. einfach. Dieser unnachahmliche schwäbische Akzent des Kommissars, der sich von vorne bis hinten konsequent durch das Buch zieht, ist einfach nur liebenswert und macht das Buch so richtig authentisch. Man muss Jürgen Schäfer einfach mögen.
Sämtliche Charaktere sind (sollte man sie noch nicht aus den Vorgängerbänden kennen) herrlich gezeichnet. Ebenso sämtliche Handlungsorte. Das Kopfkino hat von der ersten Seite an zu tun und man hat das Gefühl mittendrin zu sein.

„Entenrennen in den Tod“ ist der inzwischen 10. Band von und mit Jürgen Schäfer. Man kann dieses Buch allerdings auch problemlos als Einzelband lesen. Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt wirklich sehr zügig voran. Das 86 Seiten kurze Werk ist in 11 Kapitel unterteilt. So kann man bequem auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Kurz, spannend, humorvoll mit jeder Menge Lokalkolorit und Dialekt. Der ideale Cosy-Crime für Zwischendurch. Ich habe mich wieder bestens unterhalten gefühlt und würde es jederzeit wieder lesen. Meine 5-Sterne Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.08.2022
Der gestohlene Engel
Kornbichler, Sabine

Der gestohlene Engel


weniger gut

Darum geht es:
Ariane, Mutter der achtjähringen Svenja, erkrankt plötzlich und völlig unerwartet an Krebs. Unheilbar. Sie wird definitiv sterben. Ihre beiden Freundinnen Hebamme Judith und Rechtsanwältin Sophie sind am Boden zerstört. Dann eröffnet Ariane den beiden einen letzten Wunsch. Svenja soll nicht bei ihrem Vater, Arianes Ex-Mann, aufwachsen. Denn der ist angeblich gar nicht Svenjas Vater. Svenja soll das Ergebnis eines One-Night-Stands sein, den Ariane damals auf Sylt mit einem Andreas hatte. Mehr als den Vornamen und einen goldenen Engel hat sie nicht aus dieser Nacht. Nun setzt Sophie alles daran, mit Hilfe dieses Engel besagten Andreas zu finden. Doch je mehr sie sucht und herausfindet, je tiefer stößt sie auf Geheimnisse, Lügen und Intrigen, die sämtliche Leute, die in dieser Geschichte vorkommen, spinnen. Neben der Suche nach dem Engel macht auch die Sorge um die krebskranke Ariane, das Wohl von Svenja und ihr Privatleben (die Trennung von ihrem Ehemann) Sophie schwer zu schaffen. Und am Ende muss Sophie mehr als einmal über ihren Schatten springen.

Meine Meinung:
Eine Geschichte um Freundschaft, Liebe, Lügen und Intrigen. Allerdings sind mir die Charaktere (bis auf die Antiquitätenhändlerin) sämtlich höchst unsympathisch. Alle sämtlich oberflächlich, auf ihre eigene Weise stur und ichbezogen. Jeder will hier sein Ding durchsetzen. Mich konnte das Buch nicht abholen. Ich fand es eher langweilig.

Der Schreibstil ist okay. Es lässt sich alles gut lesen. Allerdings habe ich für dieses Buch mehr als eine Woche gebraucht und musste es immer wieder zur Seite legen. Es hat mich einfach nicht packen können. Die 330 Seiten sind in 24 Kapitel unterteilt. So war es ein Leichtes, das Buch in mehreren Abschnitten zu lesen. Es war mein erstes und wahrscheinlich auch letztes Buch dieser Autorin.


Mein Fazit:
Für mich absolut langweilig und definitiv kein Page-Turner. Ich würde es nicht weiterempfehlen und vergebe hier lediglich 2 Sterne.

Bewertung vom 22.07.2022
Obsession
Beckett, Simon

Obsession


schlecht

Darum geht es:
Als Sarah stirbt, bricht für Ben eine Welt zusammen. Trost findet er nur bei Jacob, Sarahs Sohn. Er ist Autist und Sarah hat ihn mit in die Ehe gebracht. Irgendwann beginnt Ben die Wohnung auf- und Sarahs Sachen auszuräumen. Dabei findet er in einer Schachtel Jacobs Geburtsurkunden und etliche Zeitungsausschnitte. Diese Berichte drehen sich um die Entführung eines Babys vor 6 Jahren. Dieses Kind ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Auch Jacob ist jetzt 6 Jahre alt. Langsam setzt sich in Ben ein schlimmer Verdacht fest. Jacob ist das Kind, das damals entführt wurde. Und Sarah – seine Sarah – ist die Täterin gewesen. Aber warum? Ben beauftragt mit Hilfe seines Freunde Keith einen Privatdetektiv, der die Adresse von Jacobs leiblichen Eltern ausfindig machen soll. Natürlich sag Ben ihm nicht, warum. Doch der Detektiv spielt ein falsches Spiel und spioniert zeitgleich auch Ben aus. Sein Wissen um Jacob gibt es an dessen leiblichen Vater weiter. Keiner ahnt, dawss damit eine Lawine tödlicher Obsessionen ins Rollen gebracht wird.

Meine Meinung:
Ich habe dem Buch wirklich eine Chance gegeben. 200 Seiten lang sogar. Aber es war 200 Seiten lang ein langweiliges, zähes „Dahingeplätscher“. Von Spannung nicht der Hauch einer Spur. 200 Seiten lang!

Die Figuren in diesem Buch blass und austauschbar. Ich habe hier keinen einzigen Charakter gefunden, mit dem ich warm geworden bin. Das Gleiche gilt für die Handlung und die Handlungsorte. Öde und gähnend langweilig. Gefühlt die Hälfte der Zeit wird geraucht und gesoffen.

Der Schreibstil an sich ist okay und fehlerfrei. Allerdings ist er in keinster Weise fesselt. Das Buch hat mich einfach nicht gepackt.
Aufgeteilt ist das 413 Seiten lange Buch in 21 Kapitel. So konnte ich es auch ganz bequem immer wieder aus der Hand legen, was ich nach der Hälfte des Buches nun auch endgültig mache. Ich breche dieses Werk ab.

Mein Fazit:
Einen langweiligeren Thriller habe ich wirklich selten gelesen. Das war mein erstes und ganz sicher auch mein letztes Buch von Simon Beckett! Ich kann es nicht weiterempfehlen und vergebe hier 1 Stern.

Bewertung vom 19.07.2022
Tannöd
Schenkel, Andrea Maria

Tannöd


schlecht

Darum geht es:
Erschlagen werden sie aufgefunden. Die Familie Danner vom Tannöd-Hof. Erschlagen in einer einzigen Nacht. Dabei lebten die Bauern redlich und arbeitsam von der Waldarbeit und ein paar Kühen, gingen jeden Sonntag (wie es der katholische Glaube vorgibt) in die Kirche und beteten regelmäßig. Aber sie waren auch Eigenbrötler, die bei allen im Dorf wegen ihrer komischen Art unbeliebt waren. Noch ist der Mörder nicht gefunden und die Angst geht bei den Einwohnern des Dorfes um. Schließlich hat der eine ganze Familie ausgelöscht vom Bauern bis zum Kleinkind. Wer könnte so einen Hass in sich haben?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist kein Krimi im klassischen Sinn. Hier wird nicht eine Geschichte am Stück erzählt. Vielmehr kommt man hinter die Geheimnisse nur Stück für Stück durch viele, viele kurze Sichtweisen und Befragungen der einzelnen Bewohner.

Der Schreibstil ist alles andere als leicht und flüssig. Es liest sich sehr schwer und zieht sich in die Länge. Spannung kommt hier überhaupt keine auf. Zwischendrin immer wieder Ausschnitte aus einer katholischen Litanei, die gebetet wird.

Dieses Buch hat 2007 den 1. Platz beim Deutschen Krimi Preis bekommen. Wie das passieren konnte, ist mir wirklich schleierhaft. Es gab wohl eine Konkurrenz.
Klar kann nicht jedem alles gefallen, aber das hier war mit ABSTAND das SCHLECHTESTE Buch, das mir je untergekommen ist.

Mein Fazit:
Furchtbar. Das kann und will ich niemandem empfehlen. Maximal 1 Stern, denn den muss ich ja vergeben. Verdient hat es den nicht!

Bewertung vom 18.07.2022
Surfermord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Surfermord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Theo Thönes ist Bausachverständiger. Eigentlich sollte er heute bei einem Gerichtstermin vor dem Landgericht erscheinen. Doch die übrigen Beteiligten warten vergebens. So wird der Termin (wieder einmal) verschoben. Auch die achtjährige Tochter von Theo wartet vergebens auf ihren Papa, der sie eigentlich heute zu einer Woche Vater-Tochter-Ferien abholen wollte. Doch wo steckt Theo nur? Der am Gerichtsverfahren beteiligte Bauunternehmer begibt sich auf die Suche nach Theo. Als er ihn in seinem Haus nicht antrifft, bleibt nur noch eine Möglichkeit. Theo hat einen Dauerstellplatz auf dem Campingplatz in Neuharlingersiel. Und dort findet der Bauunternehmer ihn auf schließlich. Allerdings ist Theo da schon seit einer Woche tot. Aber wer hat ihn umgebracht? Und warum? Das gilt es für Nina Jürgens und Bert Linning vom Kommissariat in Wittmund herauszufinden. Doch ist leichter gesagt als getan. Denn ein Motiv hätten viele. Da wäre die vielen in seinen Gutachten Unterlegenen, deren Existenz zum Teil zerstört wurde. Da wären evtl. eifersüchtige Partner seiner aktuellen Partnerinnen, die er jeweils über eine Dating-Plattform kennenlernt. Und was hat es mit einem seltsamen Herrn aus Malta auf sich? Hat der auch was mit der Sache zu tun?

Meine Meinung:
Wieder mal eine spannende Urlaublektüre zum mitraten aus der Feder von Rolf Uliczka. Man wird sofort bei den ersten Sätzen an die Nordsee entführt. Man hat das Gefühl, man bewegt sich neben den Figuren dieses Buches her und erlebt alles hautnah mit. Wundervoll gezeichnete Charaktere und genauso wundervoll beschriebene Handlungsorte. Man ist hier – selbst wenn man die Gegend nicht kennen sollte - direkt mittendrin im Geschehen und will auch nicht wieder heraus. Wie schon in den Vorgängerbänden versteht es der Autor auch hier geschickt, den Leser immer wieder in die Irre zu führen. Denkt man, man kennt den Täter … ja, dann hat man das auch nur gedacht. Denn es kommt garantiert anders, bis sich zum Schluss Täter und Tatmotiv herauskristallisieren.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles super angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das Buch ist in 13 Kapitel unterteilt. So kann man der Geschichte bequem in einem Rutscht, aber auch in mehreren Leseabschnitten folgen, wenn es seinem gelingt, das Buch aus der Hand zu legen.

„Surfermord in Neuharlingersiel“ ist der inzwischen 15. Band um das Ermittler-Ehepaar Nina Jürgens und Bert Linning. Man kann dieses Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind hier nicht erforderlich. Es werden aber Begebenheiten aus den Vorgängerbänden erwähnt. Diese werden dann aber kurz erklärt, so dass man problemlos folgen kann.

Mein Fazit:
Eine tolle Lektüre nicht nur für den Strandkorb. Hier werden auch daheimgeblieben Krimifans ihre Freude haben. Ich kann es nur weiterempfehlen und vergebe hier gerne 5 Lesesternchen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.