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Benutzername: 
witchqueen
Wohnort: 
Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 332 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2022
Der gestohlene Engel
Kornbichler, Sabine

Der gestohlene Engel


weniger gut

Darum geht es:
Ariane, Mutter der achtjähringen Svenja, erkrankt plötzlich und völlig unerwartet an Krebs. Unheilbar. Sie wird definitiv sterben. Ihre beiden Freundinnen Hebamme Judith und Rechtsanwältin Sophie sind am Boden zerstört. Dann eröffnet Ariane den beiden einen letzten Wunsch. Svenja soll nicht bei ihrem Vater, Arianes Ex-Mann, aufwachsen. Denn der ist angeblich gar nicht Svenjas Vater. Svenja soll das Ergebnis eines One-Night-Stands sein, den Ariane damals auf Sylt mit einem Andreas hatte. Mehr als den Vornamen und einen goldenen Engel hat sie nicht aus dieser Nacht. Nun setzt Sophie alles daran, mit Hilfe dieses Engel besagten Andreas zu finden. Doch je mehr sie sucht und herausfindet, je tiefer stößt sie auf Geheimnisse, Lügen und Intrigen, die sämtliche Leute, die in dieser Geschichte vorkommen, spinnen. Neben der Suche nach dem Engel macht auch die Sorge um die krebskranke Ariane, das Wohl von Svenja und ihr Privatleben (die Trennung von ihrem Ehemann) Sophie schwer zu schaffen. Und am Ende muss Sophie mehr als einmal über ihren Schatten springen.

Meine Meinung:
Eine Geschichte um Freundschaft, Liebe, Lügen und Intrigen. Allerdings sind mir die Charaktere (bis auf die Antiquitätenhändlerin) sämtlich höchst unsympathisch. Alle sämtlich oberflächlich, auf ihre eigene Weise stur und ichbezogen. Jeder will hier sein Ding durchsetzen. Mich konnte das Buch nicht abholen. Ich fand es eher langweilig.

Der Schreibstil ist okay. Es lässt sich alles gut lesen. Allerdings habe ich für dieses Buch mehr als eine Woche gebraucht und musste es immer wieder zur Seite legen. Es hat mich einfach nicht packen können. Die 330 Seiten sind in 24 Kapitel unterteilt. So war es ein Leichtes, das Buch in mehreren Abschnitten zu lesen. Es war mein erstes und wahrscheinlich auch letztes Buch dieser Autorin.


Mein Fazit:
Für mich absolut langweilig und definitiv kein Page-Turner. Ich würde es nicht weiterempfehlen und vergebe hier lediglich 2 Sterne.

Bewertung vom 22.07.2022
Obsession
Beckett, Simon

Obsession


schlecht

Darum geht es:
Als Sarah stirbt, bricht für Ben eine Welt zusammen. Trost findet er nur bei Jacob, Sarahs Sohn. Er ist Autist und Sarah hat ihn mit in die Ehe gebracht. Irgendwann beginnt Ben die Wohnung auf- und Sarahs Sachen auszuräumen. Dabei findet er in einer Schachtel Jacobs Geburtsurkunden und etliche Zeitungsausschnitte. Diese Berichte drehen sich um die Entführung eines Babys vor 6 Jahren. Dieses Kind ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Auch Jacob ist jetzt 6 Jahre alt. Langsam setzt sich in Ben ein schlimmer Verdacht fest. Jacob ist das Kind, das damals entführt wurde. Und Sarah – seine Sarah – ist die Täterin gewesen. Aber warum? Ben beauftragt mit Hilfe seines Freunde Keith einen Privatdetektiv, der die Adresse von Jacobs leiblichen Eltern ausfindig machen soll. Natürlich sag Ben ihm nicht, warum. Doch der Detektiv spielt ein falsches Spiel und spioniert zeitgleich auch Ben aus. Sein Wissen um Jacob gibt es an dessen leiblichen Vater weiter. Keiner ahnt, dawss damit eine Lawine tödlicher Obsessionen ins Rollen gebracht wird.

Meine Meinung:
Ich habe dem Buch wirklich eine Chance gegeben. 200 Seiten lang sogar. Aber es war 200 Seiten lang ein langweiliges, zähes „Dahingeplätscher“. Von Spannung nicht der Hauch einer Spur. 200 Seiten lang!

Die Figuren in diesem Buch blass und austauschbar. Ich habe hier keinen einzigen Charakter gefunden, mit dem ich warm geworden bin. Das Gleiche gilt für die Handlung und die Handlungsorte. Öde und gähnend langweilig. Gefühlt die Hälfte der Zeit wird geraucht und gesoffen.

Der Schreibstil an sich ist okay und fehlerfrei. Allerdings ist er in keinster Weise fesselt. Das Buch hat mich einfach nicht gepackt.
Aufgeteilt ist das 413 Seiten lange Buch in 21 Kapitel. So konnte ich es auch ganz bequem immer wieder aus der Hand legen, was ich nach der Hälfte des Buches nun auch endgültig mache. Ich breche dieses Werk ab.

Mein Fazit:
Einen langweiligeren Thriller habe ich wirklich selten gelesen. Das war mein erstes und ganz sicher auch mein letztes Buch von Simon Beckett! Ich kann es nicht weiterempfehlen und vergebe hier 1 Stern.

Bewertung vom 19.07.2022
Tannöd
Schenkel, Andrea Maria

Tannöd


schlecht

Darum geht es:
Erschlagen werden sie aufgefunden. Die Familie Danner vom Tannöd-Hof. Erschlagen in einer einzigen Nacht. Dabei lebten die Bauern redlich und arbeitsam von der Waldarbeit und ein paar Kühen, gingen jeden Sonntag (wie es der katholische Glaube vorgibt) in die Kirche und beteten regelmäßig. Aber sie waren auch Eigenbrötler, die bei allen im Dorf wegen ihrer komischen Art unbeliebt waren. Noch ist der Mörder nicht gefunden und die Angst geht bei den Einwohnern des Dorfes um. Schließlich hat der eine ganze Familie ausgelöscht vom Bauern bis zum Kleinkind. Wer könnte so einen Hass in sich haben?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist kein Krimi im klassischen Sinn. Hier wird nicht eine Geschichte am Stück erzählt. Vielmehr kommt man hinter die Geheimnisse nur Stück für Stück durch viele, viele kurze Sichtweisen und Befragungen der einzelnen Bewohner.

Der Schreibstil ist alles andere als leicht und flüssig. Es liest sich sehr schwer und zieht sich in die Länge. Spannung kommt hier überhaupt keine auf. Zwischendrin immer wieder Ausschnitte aus einer katholischen Litanei, die gebetet wird.

Dieses Buch hat 2007 den 1. Platz beim Deutschen Krimi Preis bekommen. Wie das passieren konnte, ist mir wirklich schleierhaft. Es gab wohl eine Konkurrenz.
Klar kann nicht jedem alles gefallen, aber das hier war mit ABSTAND das SCHLECHTESTE Buch, das mir je untergekommen ist.

Mein Fazit:
Furchtbar. Das kann und will ich niemandem empfehlen. Maximal 1 Stern, denn den muss ich ja vergeben. Verdient hat es den nicht!

Bewertung vom 18.07.2022
Surfermord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Surfermord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Theo Thönes ist Bausachverständiger. Eigentlich sollte er heute bei einem Gerichtstermin vor dem Landgericht erscheinen. Doch die übrigen Beteiligten warten vergebens. So wird der Termin (wieder einmal) verschoben. Auch die achtjährige Tochter von Theo wartet vergebens auf ihren Papa, der sie eigentlich heute zu einer Woche Vater-Tochter-Ferien abholen wollte. Doch wo steckt Theo nur? Der am Gerichtsverfahren beteiligte Bauunternehmer begibt sich auf die Suche nach Theo. Als er ihn in seinem Haus nicht antrifft, bleibt nur noch eine Möglichkeit. Theo hat einen Dauerstellplatz auf dem Campingplatz in Neuharlingersiel. Und dort findet der Bauunternehmer ihn auf schließlich. Allerdings ist Theo da schon seit einer Woche tot. Aber wer hat ihn umgebracht? Und warum? Das gilt es für Nina Jürgens und Bert Linning vom Kommissariat in Wittmund herauszufinden. Doch ist leichter gesagt als getan. Denn ein Motiv hätten viele. Da wäre die vielen in seinen Gutachten Unterlegenen, deren Existenz zum Teil zerstört wurde. Da wären evtl. eifersüchtige Partner seiner aktuellen Partnerinnen, die er jeweils über eine Dating-Plattform kennenlernt. Und was hat es mit einem seltsamen Herrn aus Malta auf sich? Hat der auch was mit der Sache zu tun?

Meine Meinung:
Wieder mal eine spannende Urlaublektüre zum mitraten aus der Feder von Rolf Uliczka. Man wird sofort bei den ersten Sätzen an die Nordsee entführt. Man hat das Gefühl, man bewegt sich neben den Figuren dieses Buches her und erlebt alles hautnah mit. Wundervoll gezeichnete Charaktere und genauso wundervoll beschriebene Handlungsorte. Man ist hier – selbst wenn man die Gegend nicht kennen sollte - direkt mittendrin im Geschehen und will auch nicht wieder heraus. Wie schon in den Vorgängerbänden versteht es der Autor auch hier geschickt, den Leser immer wieder in die Irre zu führen. Denkt man, man kennt den Täter … ja, dann hat man das auch nur gedacht. Denn es kommt garantiert anders, bis sich zum Schluss Täter und Tatmotiv herauskristallisieren.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles super angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das Buch ist in 13 Kapitel unterteilt. So kann man der Geschichte bequem in einem Rutscht, aber auch in mehreren Leseabschnitten folgen, wenn es seinem gelingt, das Buch aus der Hand zu legen.

„Surfermord in Neuharlingersiel“ ist der inzwischen 15. Band um das Ermittler-Ehepaar Nina Jürgens und Bert Linning. Man kann dieses Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind hier nicht erforderlich. Es werden aber Begebenheiten aus den Vorgängerbänden erwähnt. Diese werden dann aber kurz erklärt, so dass man problemlos folgen kann.

Mein Fazit:
Eine tolle Lektüre nicht nur für den Strandkorb. Hier werden auch daheimgeblieben Krimifans ihre Freude haben. Ich kann es nur weiterempfehlen und vergebe hier gerne 5 Lesesternchen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.07.2022
Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
Strobel, Arno

Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.


sehr gut

Darum geht es:
Wie ist doch Leben doch einfach, wenn einem alles abgenommen wird. Oder doch nicht? Dr. Hendrik Zemmer, Chirurg bei der Uniklinik Hamburg, und seine Verlobte Linda leben in einem hochmodernen Smart-Home. Ein Haus, das alles per Sprachsteuerung macht und ständig dazulernt. Ob es Licht ein- und ausschalten, Türen öffnen, Rolläden rauf- und runterlassen oder sonst ein Schnick-Schnack ist … alles macht das Haus auf den kleinsten Fingerzeig automatisch. Wie praktisch!
Oder auch nicht. Denn kurz vor ihrer Hochzeit wird ein romantischer Abend durch einen Notfall in der Klinik unterbrochen. Als Hendrik danach wieder nach Hause kommt, fehlt von seiner Verlobten Linda jede Spur. Alles deutet darauf hin, dass Linda ihn verlassen hat. Ihr Koffer und ein paar Bekleidungsstücke fehlen auch. Doch Hendrik glaubt nicht daran, dass Linda ihn freiwillig verlassen hat. Erst recht nicht, weil ihm auffällt, dass nicht Lindas, sondern seine Zahnbürste fehlen. Doch niemand glaubt ihm.
Er beginnt, auf eigene Faust nach Linda zu suchen. Zunächst mit eher mäßigem Erfolg. Zeitgleich spielt in seinem Smart-Home mit einem Mal die Technik total verrückt. Es scheint, als ob das Haus ein Eigenleben entwickelt und Hendrik bei seiner Suche nach Linda sabotieren will. Doch das kann doch eigentlich gar nicht sein, oder? Schnell entwickelt sich ein Katz und Maus-Spiel zwischen Hendrik, der Polizei und dem Hersteller des Systems. Dann bekommt Hendrik Hilfe von unerwarteter Seite. Doch wem kann Hendrik eigentlich noch trauen, außer sich selbst?

Meine Meinung:
Ein Buch zu einem ziemlich aktuellen Thema. Ein Buch, dass uns allen die Gefahren der schönen, neuen, modernen und hoch technisierten Welt vor Augen führt. Oder vielmehr deren Gefahren. Ein Buch, das einen das ein oder andere Mal das Gruseln lehrt.
Aber auch eine Geschichte, bei der ich nach der Hälfte wusste, wo das drauf rausläuft. Das Ende war also schnell durchschaubar. Nichtsdestotrotz war es sehr spannend.

Die Charaktere und Handlungsorte sind alle toll beschrieben. Man fühlt sich direkt mittendrin in der Geschichte und hat von allem und jedem schnell ein konkretes Bild vor Augen. Es gibt keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich alles angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 360 Seiten lange Buch ist in 50 Kapitel unterteilt. So kann man bequem in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Ein spannendes Buch zu einem aktuellen Thema. Leider mit viel zu schnell vorhersehbarem Ende. Von mir gibt es eine 4 Sterne Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.07.2022
Das Extrawurscht-Manöver (eBook, ePUB)
Hafermeyer, Franz

Das Extrawurscht-Manöver (eBook, ePUB)


gut

Darum geht es:
Sven Schäfer, Ex-Polizist, verdient seine Brötchen inzwischen als Privatdetektiv. Nun bekommt von er von der äußerst attraktiven und schwerreichen Rebecca Tronthoff einen Auftrag. Rebecca ist Juwelenhändlerin und wohnt eigentlich in Südafrika. Nun vermisst sie ihre Assistentin Iris Gulden. Die Spur führt nach Augsburg, wo Iris im Auftrag von Rebecca einige Schmuckhändler treffen sollte. Doch in Augsburg verliert sich jede Spur von Iris Gulden. Rebecca macht sich sorgen und weil die Polizei ihre nicht helfen will, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung an Sven Schäfer. Irgendwo muss Rebecca doch sein! Sven nimmt den Auftrag an und sucht schon seit ein paar Tagen nach Iris. Dann stolpert er im wahrsten Sinne des Wortes über ihre Leiche. Es gibt auch einen Zeugen, nur ist der auf den ersten Blick nicht wirklich hilfreich. Handelt es sich doch um einen Mops!
Gemeinsam mit Kommissarin Elsa Dorn wird schnell der Plan geschmiedet, den Mops als tatsächlichen Zeugen darzustellen, um den Verbrecher aus der Reserve zu locken. Und schon bald bringt diese Idee Sven, Elsa und den Mops in höchste Gefahr, stellt sich doch heraus, dass sich die Ermittler mitten in einem Karussell aus Zwangsprostitution, Sklavenhandel und Bandenkrieg befinden. Werden sie den Schuldigen finden?

Meine Meinung:
Ein Krimi in dem es alles andere als gemächlich zugeht. Im Gegenteil. Die Gewalttaten sind auch wirklich Gewalttaten. Blutig und brutal. Kein Krimi für Leser mit schwachen Nerven oder Cosy Crime Liebhaber!
Sämtliche Personen, Handlungsort und Taten werden detailliert und eindrücklich beschrieben. Man hat zu allem und jedem ein konkretes Bild vor Augen. Man kann sich alles sehr gut vorstellen und das Kopfkino wird vom ersten Moment an angesprochen.
Das Buch lässt den Leser immer wieder mitraten und im Ungewissen. Glaubt man, man kennt die Lösung, zack, der Turn und man fängt von vorne wieder an. Und das nicht einmal. Auch nicht zweimal, sondern immer und immer und immer wieder. Mir war das am Ende zu viel, zu verwirrend. Bis zu einem gewissen Grad alles wundervoll. Aber irgendwann ist gut. Manchmal ist weniger wirklich mehr!

Das Extrawurschtmanöver ist der inzwischen 3 Fall der Ermittler Schäfer und Dorn. Man kann dieses Buch aber auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind nicht unbedingt erforderlich.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich alles gut lesen und man kommt recht zügig voran. Das 363 Seiten lange Buch ist in 36 Kapitel unterteilt. So ist ein Lesen sowohl in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten gut möglich.

Mein Fazit:
Mir persönlich etwas zu viel des Guten. Hier wäre weniger mehr gewesen. Daher von mir hier nur 3 Sterne und eine etwas verhaltene Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.07.2022
Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
Troi, Heidi

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.


ausgezeichnet

Darum geht es:
Pietro Carminati, Maresciallo Carabinieri, wird versetzt. Hauptsache er ist weit, weit weg von seiner Verlobten Beatrice. Die junge Frau ist nämlich die Tochter des obersten Vorgesetzten von Pietro und der Herr Papa ist alles andere als einverstanden mit der Wahl als Schwiegersohn. Also muss Pietro weg. Nach Tal-Valle, einem total verschlafenen Nest mit 300 Einwohnern. Dort soll er Salvatore ablösen, der hier seit 40 Jahren die Polizeistation leitet. Und in diesen 40 Jahren ist dort nicht mehr passiert als ein Hühnerdiebstahl. Hört sich so an, als könnte der junge Polizist hier eine ruhige Kugel schieben. Doch weit gefehlt. Kaum in Tal angekommen, gibt es auch schon den ersten Toten. Sepp Oberrauch, den Trunkenbold des Dorfes. Könnte das ein Unfall gewesen sein? Könnte er versehentlich über die Leitplanke den Abhang hinunter in den Bach gefallen sein? Kaum beginnt Pietro mit den Ermittlungen wird auch schon die nächste Leiche gefunden. Und die ist ganz anderes Kaliber. Mit abgehackten Händen und bis auf die Unterhose nackt hängt Oberplanitscher Bauer an einem Marterl (einem Wegkreuz) auf seinem eigenen Hof. Wer macht denn sowas? Sämtliche Dorfbewohner hüllen sich in eisernes Schweigen und Pietro kommt mit seinen Ermittlungen keinen Millimeter weiter. Und das „Marterlmorden“ geht munter weiter. Auch Pfarrer Valentin ist ihm keine große Hilfe und seine heikle Beziehung zu Beatrice tut ihr Übriges, dass Pietro kurz vor dem Verzweifeln ist. Warum nur sind die Dorfbewohner so verstockt? Was für ein Geheimnis bewahren sie? Und vor allem … wird es Pietro gelingen, doch noch Licht in diese düstere Angelegenheit zu bringen?

Meine Meinung:
Ein sehr düsterer Krimi aus der Feder von Heidi Troi. Schon das Cover schreit: Hier ist alles düster. Das Dorf, das Tal, seine Einwohner, die Taten … einfach alles. Man hat hier das Gefühl, dieser Handlungsort ist das Böse in Person. Lauter verstockte und verbitterte Einwohner, aus denen der Hauptprotagonist nicht ein einziges Wort herausbekommt. Das Tal (ohne vernünftigen Internet- und Handyempfang) eine absolut trostlose und unwirtliche Umgebung. Man bekommt sofort den Eindruck, dass man dort auf gar keinen Fall länger als 5 Minuten festsitzen möchte, so eindrucksvoll sind die Beschreibungen. Das Kopfkino arbeitet direkt auf Hochtouren.

In diesem Krimi geht es etwas blutiger zu. Also nichts für Zartbesaitete und/oder Fans von Cosy Crime.

Der Schreibstil ist wohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles angenehm lesen und man kommt zügig voran. Aufgeteilt ist das Buch in 9 Wochentage. Diese sind wiederum nochmals in mehrere Abschnitte unterteilt. So lässt es sich bequem in einem Rutsch aber auch in mehreren Etappen lesen.

In dem Buch gibt es den ein oder anderen italienischen Ausdruck. Es lässt sich aber alles wunderbar lesen und verstehen, auch wenn man der Sprache nicht mächtig ist. Meistens wird es in einem kurzen Nachsatz übersetzt. Und falls nicht: Am Ende des Buches befindet sich ein kurzes Glossar, in dem man alle fremdsprachigen Ausdrücke nochmals kurz übersetzt nachlesen kann.

Mein Fazit:
Ein spannender und mit Leichen gepflasterter Krimi, den ich jedem ans Herz legen kann, der es gerne düster mag. Ich würde gerne mehr davon lesen und vergebe hier gerne 5 Sternchen.

Bewertung vom 07.07.2022
Des Pudels Kern / Rosa Fink Bd.3 (eBook, ePUB)
Sanne, Manuela

Des Pudels Kern / Rosa Fink Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Rosa und Sebi Fink haben sich ihren Traum erfüllt. Sie haben in Wuppertal alle Zelte (und auch ihre Detektei) abgebrochen und sind nach Dangast gezogen. Dort haben sie die Pension von Wiebke, in der sie schon seit vielen Jahren ihren Urlaub verbringen, übernommen. Diese will Sebi in Eigenarbeit renovieren. So weit, so gut. Doch bei einem Besuch in ihrer Lieblings-Eisdiele „Gelato“ fallen ihnen zwei komische Italiener auf. Die sehen aus, als wären sie direkt von der Mafia. Als die Inhaber, das Ehepaar Rossi, die beiden entdecken, fährt ihnen der Schreck in die Glieder. Zumal die beiden seit ein paar Tagen ihren Sohn Ricci nicht mehr erreichen können. Von ihrer Schwiegertochter werden sie hingehalten, denn auch sie hat seit kurzem keinen Kontakt mehr zu ihrem Mann. Als die beiden Italiener dann auch vor dem Hundesalon von Ricci auftauchen, kann das doch nur eines bedeuten. Die beiden haben etwas mit Riccis verschwinden zu tun. Und schon bald ist die Renovierung der Pension erst einmal Nebensache, denn in Rosa und Sebi erwacht der Detektiv und die beiden begeben sich auf Spurensuche. Was die beiden dabei herausfinden? Lest es selbst!

Meine Meinung:
Was für ein toller Cosy Crime. Ich bin restlos begeistert. Tolle Charaktere, wundervolles Setting, Spannung, zum Mitraten und mit Humor … Herz, was willst Du mehr?

„Des Pudels Kern“ ist der inzwischen 3. Band um das Detektiv-Ehepaar Rosa und Sebastian (Sebi) Fink. Man kann das Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind hier nicht unbedingt erforderlich, wobei man sich natürlich um eine Menge Lesevergnügen bringt.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran.

Das ca. 210 Seiten lange Buch ist in insgesamt 19 Kapitel unterteilt. So lässt es sich bequem in einem Rutsch aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Ein wundervolles und leichtes Krimi-Vergnügen für jedermann. Cosy Crime vom Feinsten, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Meine absolute sommerliche Leseempfehlung für alt und jung. Von mir gibt es hier satte 5 Sterne.

Bewertung vom 30.06.2022
Schneewittchen und die sieben Särge / Lesen auf eigene Gefahr Bd.1
Seibold, Jürgen

Schneewittchen und die sieben Särge / Lesen auf eigene Gefahr Bd.1


ausgezeichnet

Darum geht es:
Robert Mondrian lebt und arbeitet im schönen und beschaulichen Remslingen an der Murr. Er nennt einen kleinen, aber feinen, Buchladen am Marktplatz sein Eigen, über dem er auch wohnt. Doch plötzlich ist es vorbei mit dem beschaulichen Leben in Remslingen. Ein gellender Schrei durchbricht die morgendliche Stille. Elsa Heberle, die neugierige Nachbarin von Robert Mondrian, ist im Hinterhof seines Hauses, den er sich mit der Besitzerin des Obst- und Gemüseladens „Die Vitaminoase“ teilt, über einen Toten gestolpert. Der Lieferant der Vitaminoase liegt mausetot vor der Tür. Doch warum ist der Mann gestorben? Es stellt sich heraus, dass er vergiftet wurde. Ausgerechnet mit einem Apfel einer sehr seltenen Sorte. Klar, dass da die erste Zeitung auf die Idee kommt, den Täter als „Schneewittchen-Mörder“ zu betiteln. Doch wer hat den Lieferanten ermordet? Die Besitzerin der Vitaminoase, Sonja Fischer? Ein Konkurrent des Lieferanten? Diese Fragen stellt sich nicht nur die Polizei. Auch Robert Mondrian, der romantische Gefühle für Sonja hegt, ist an der Aufklärung interessiert. Und so versucht er auf seine Weise, natürlich nicht ohne die Mithilfe von Alfons, seines Gehilfen in der Buchhandlung, Licht ins Dunkel zu bringen.

Meine Meinung:
„Schneewittchen und die sieben Särge“ ist der erste Band um den Buchhändler Robert Mondrian. In diesem Krimi geht es direkt sehr spannend, aber unblutig, los, was sich durch das ganze Buch so weiter durchzieht. Man wird hier direkt in die Geschichte hingezogen und auch nicht mehr losgelassen. Man ist vom ersten Moment in Remslingen gefangen.
Sämtliche Charaktere und Handlungsorte sind wunderbar beschrieben. Man hat von allem und jedem direkt ein konkretes Bild vor Augen und das Kopfkino arbeitet auf Hochtouren.
Auch der Humor kommt in diesem Krimi nicht zu kurz und an der ein oder anderen Stelle muss man einfach laut lachen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran.
Das 297 Seiten lange Buch ist (passend zum Titel) in 7 Kapitel unterteilt. So kann man auch das Buch auch bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Ein Buch, dass ich einfach nicht aus der Hand legen konnte. Ein wundervoller Cosy-Crime, den man sicher lieben wird, wenn man Spannung und Humor, nicht aber großes Blutvergießen, liebt. Ich kann jedem diesen Reihen-Auftakt nur wärmstens empfehlen und vergebe hier volle 5 Lese-Sternchen.

Bewertung vom 25.06.2022
Die Jagd nach dem Stiefel
Zimmering, Max

Die Jagd nach dem Stiefel


gut

Darum geht es:

Winter 1932 in Berlin. Kurz vor der Machtübernahme von Adolf Hitler. Der junge Paul trägt nach der Schule Zeitungen aus. Dabei stolpert er im Hinterhof eines Wohnblocks über einen Toten. Er erkennt in ihm einen Nachbarn. Es ist „der Schiemann von der Antifa“. Schnell wird ihm klar, dass das kein normaler Tod war und er holt seinen Schulfreund Jack zu Hilfe. Die beiden jungen entdecken eine Zeitung auf der deutlich der Abdruck eines Stiefels zu sehen ist. Doch was sollten die beiden damit anfangen? Wenn sie die Zeitung zur Polizei geben, wird sie sicherlich irgendwo auf Nimmer-Wiedersehen verschwinden. Und so beschließen die beiden Jungen (gemeinsam mit den Geschwistern Rosel und Fanny, der dicken Gerda und „Falkenauge“) selbst nach dem Mörder zu suchen. Die Jagd nach dem Stiefel beginnt.

Meine Meinung:
„Die Jagd nach dem Stiefel“ ist eine Detektivgeschichte, die kurz vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges in Berlin spielt. Das Buch ist für Kinder ab ca. 10 Jahren gut geeignet.

Bei diesem Buch handelt sich um eine Neuauflage. Am Anfang erfahren wir etwas über die Entstehung dieses Buches und was mit der Geschichte in den Kriegswirren passiert ist. Am Ende der Geschichte erfahren wir, was aus den Kindern von damals geworden ist. Ich muss gestehen, diesen Teil des Buches fanden wir am interessantesten.
Den Mittelteil, also die eigentliche Detektivgeschichte, hätte auch in irgendeinem anderen (korrupten) Land und zu irgendeiner anderen Zeit (vor dem Handy- und Computerzeitalter) spielen können. Das wäre – leider – unserer Ansicht nach ziemlich austauschbar gewesen. Wir (auch meine Kinder) hatten sich von der Geschichte mehr geschichtliche Fakten, Hintergründe und Informationen zu der Zeit der Handlung erhofft.
Wir haben schon einige Bücher gelesen, die im und um den zweiten Weltkrieg spielen, bei denen die Kinder wesentlich mehr über diese schlimme Zeit erfahren und miterleben konnten. Das kommt hier leider viel zu kurz.

Die Detektivgeschichte an sich (sieht man mal davon ab, zu welcher Zeit sie spielen soll) ist schön und auch altersgerecht geschrieben. Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt. So lässt es sich gut auch in einzelne Leseabschnitte unterteilen, will man es nicht in einem Rutsch lesen.

An der ein oder anderen Stelle findet man eine etwa halbseitige Illustration. Dadurch wird das Buch noch einmal aufgelockert.

Mein Fazit:
Eine schöne Detektivgeschichte. Leider hat mir hier der Bezug zur Zeit, in der die Geschichte spielt (kurz vor dem 2. Weltkrieg), leider zum großen Teil gefehlt. Ich kann hier – so leid es mir tut – nur 3 Sterne vergeben.