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Leuchtturmwaerterin
Wohnort: 
Kassel

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2016
Das Elfenbeinzimmer
Omari, Laila El

Das Elfenbeinzimmer


ausgezeichnet

Zu Beginn hatte ich zwar immer wieder Schwierigkeiten mit den einzelnen Figuren, habe mich oft über die Zickereien untereinander aufgeregt, aber im Endeffekt habe ich mich Stück für Stück in jede einzelne Hauptfigur verliebt. Vor allem Marla hat es mir angetan. Auch wenn sie bei weitem nicht so neugierig gewesen ist, wie ich sie vielleicht gehabt hätte, aber sie war mir so sympatisch, weil sie immer versucht hat, ihren eigenen Weg zu gehen und dabei fast immer das Richtige getan hat. Sie hatte nicht den Part des allzu dämlichen Teenies, die sich ständig in Gefahr begibt. Das mochte ich daran. Und Raúl ist ja ein toller junger Mann gewesen, dem ich wahrscheinlich in dem Alter auch verfallen wäre. *lach*
Die Villa und ihre Beschreibungen fand ich zuerst auch gewöhnungsbedürftig und dann hat es mich gepackt. Das Haus mit all seinen Geheimnissen und dunklen Ecken. Ich wünschte mir, ich wäre selbst darin herum gewandelt. Vor allem das im Garten gelegene Badehaus wäre wohl mein "Versteck" gewesen. Schade, dass daraus nicht mehr gemacht wurde. Aber das kann man sich dann eben weiterführend denken.
Auch den Dachboden hätte ich mir gerne selbst angesehen. Ich liebe ja alte Möbel und das Stöbern in alten Kisten und Fotoalben. Da erfährt man so viel über die Menschen, die dort damals gelebt haben.
Die Geschichte um das Elfenbeinzimmer hat mich fasziniert und auch etwas geschockt. Ob es so etwas früher wirklich gegeben hat? Gruselig. Aber lest selbst.
Über die Flüchtlingsströme, die aus Marokko nach Ceuta herüber wollen, habe ich mir vorher nie Gedanken gemacht. Man hat in den Nachrichten immer viel über Lampedusa gehört, aber Ceuta war mir neu. Jetzt wo ich mich mit diesem Buch beschäftigt habe, ist mir auch in den Nachrichten das erste Mal aufgefallen, dass von Ceuta die Rede war.
Das Ende war wirklich sehr gut gelöst und hat mich jetzt noch einmal so richtig gefesselt. Die Spannung und die Erläuterung zum Verschwinden von Joaquíns Mutter sind wirklich toll geschrieben.

Mein Fazit:
Dieses Buch ist absolut lesenswert. Ich habe nicht nur eine neue Welt (Spanien auf dem afrikanischen Kontinent) kennengelernt, sondern auch eine wunderbare und zugleich düstere Familiengeschichte erfahren.

Bewertung vom 08.01.2016
Das Nordseegrab / Theodor Storm Bd.1
Spreckelsen, Tilman

Das Nordseegrab / Theodor Storm Bd.1


gut

Bereits zu Beginn bin ich neugierig geworden, wer vor dem ersten Kapitel von einem Schiffsunglück erzählt. Handelt es sich um einen Auftragskiller? Wer ist dieser Mann? Peter Söt erhält einen Auftrag und stellt sich bei Storm vor, der ihn prompt einstellt. Man hat das Gefühl Söt ist der deutsche Dr. Watson und Storm Sherlock Holmes. Die Kapitel sind alle recht kurz und am Ende jedes Kapitels habe ich mehr Fragen, als zuvor. Beantwortet werden im Laufe des Romanes zwar einige, doch es bleiben immer wieder Fragen zurück.
Mich persönlich habe die beiläuft erzählten Geschichten im Wirtshaus und so sehr erfreut. Ich mag ja diese Art von Erzählungen sehr gerne und mochte auch als Kind die Grimms sehr gerne, die ja solche Geschichten ebenfalls gesammelt haben.
Mir ist im ganzen Roman nicht ganz klar geworden wer dieser Steffens eigentlich ist, wo er herkommt und vor allem, wohin er am Ende wieder verschwindet. Außerdem hatte ich mehrfach das Gefühl, dass der Autor Informationen künstlich zurückhält um die Spannung halten zu können. Das hat mich etwas verwirrt.
Leider habe ich gerade die weiblichen Figuren immer wieder durcheinander geworfen.
Ich hatte immer wieder das Gefühl irgendwas verpasst zu haben, was ich wohl überlesen hätte. Ich habe das ein oder andere Mal nicht verstanden, was überhaupt los ist.
Einige Personen tauchen auf und verschwinden dann wieder sehr plötzlich.
Das Ende hat mir dann doch noch sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wie es in einem möglichen zweiten Band wohl weitergeht.

Mein Tipp an alle, die das Buch lesen wollen: Wenn möglich, in einem Rutsch durchlesen, denn wenn man zwischendrin Pausen macht, hat man ständig das Gefühl etwas überlesen oder vergessen zu haben.
Für mich ein mittelprächtiges Buch, mit tollen Ideen, aber manchmal zu wirr umgesetzt. Trotzdem hoffe ich auf Band 2, da ich gerade die Geschichte um Söt klasse fand. Vielleicht wird der 2. Band nicht mehr ganz so verwirrend.

Bewertung vom 08.01.2016
Ich bin.
Plaar, Sandra

Ich bin.


ausgezeichnet

Ein wirklich unglaubliches Buch, das mich persönlich sehr berührt hat und mir immer wieder zeigt, wie wertvoll das Leben ist und wie schnell es unter den seltsamsten Umständen vorbei sein könnte.


Ich finde man nimmt das Leben immer so als selbstverständlich im täglichen Leben hin und realisiert selbst viel zu wenig, dass es ein Wunder ist, dass man so viele wunderbare und aufregende Dinge erleben darf Tag für Tag.

Wir sollten alle viel bewusster durch den Tag gehen und Dinge, die wir tun müssen (arbeiten, putzen, einkaufen, etc.) bewusster tun, denn all das sind Dinge, die unser Leben gestaltet.

Für mich ist die Autorin eine sehr starke Persönlichkeit, die mit ihrer Krankheit und den Spätfolgen so souverän umgeht und solch eine Ruhe ausstrahlt in ihren Worten. Ich kann das nur sehr schlecht in meine eigenen Worte fassen.

Mich hat dieses Buch vollkommen mitgenommen und ich bin unglaublich froh, dass ich es lesen durfte.

Bewertung vom 22.11.2015
Das Geheimnis des unendlichen Raums
Marx, Christoph A.

Das Geheimnis des unendlichen Raums


ausgezeichnet

Bereits das Cover finde ich wirklich toll. Das Bild passt wirklich sehr gut, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Leute damals Angst hatten, dass der Himmel auf sie stürzen könnte. Das Buch kommt schon einmal sehr edel daher.
Die Geschichte rund um Kopernikus und sein neustes Manuskript ist schlüssig und macht von der ersten Seite an große Freude es zu lesen. Die Figuren haben eine unglaubliche Lebendigkeit. Sie nehmen mich direkt gefangen und ich leide und liebe mit ihnen.
Man lernt Kopernikus etwas kennen und sieht die Probleme, die sein Manuskript machen könnte, genauer vor sich. Normalerweise leben wir ja in einer Welt, wo solche Dinge eben so selbstverständlich sind, dass wir uns keine Gedanken darüber machen, wie es war, als diese Forscher versuchten, das Weltbild der Kirche zu ändern.
Die Geschichte baut sich Stück für Stück auf und die Spannung lässt an keiner Stelle nach.
Man hat immer wieder den Verdacht, wer denn nun den Buchdrucker umgebracht hat, doch es bleibt wirklich spannend bis zum Schluss.
Auch Zusatzwissen wird im Buch nicht vernachlässigt, so kommen Albrecht Dürer und seine Werke immer wieder zum Tragen und auch die historischen Felsenkeller Nürnbergs werden erwähnt.

Fazit:
Christoph Andreas Marx hat mit diesem historischen Roman nicht nur eine spannungsgeladene Geschichte veröffentlicht, sondern auch eine neue Sichtweise auf die Errungenschaften von damals und die damit einhergehenden Probleme dem Leser näher gebracht.
Ein absolut spannender und grandios erzählter historischer Roman! Den ich sehr empfehlen kann!