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Krimifan
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Andernach

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 08.10.2015
Liebe, Sünde, Tod
Mansour, Monika

Liebe, Sünde, Tod


ausgezeichnet

Ich habe diese Reihe mit Band 2 begonnen und habe diesen Krimi so geliebt, daß ich unbedingt auch Band 1 lesen mußte. Ich liebe diese Reihe und warte sehnsüchtig auf Band 3.

Seit gut 3 Wochen ist Cem Cengiz als Anfänger im Polizeidienst in Luzern in der Abteilung Leib und Leben und in dem schönen beschaulichen Städtchen geht es dann doch eher ruhig zu. Plötzlich wird die Abteilung mit in die Ermittlungen eines Mordfalls in Zürich hereingezogen. Ausgerechnet das Küken dieser sympathischen Abteilung darf aufgrund seiner Berherrschung des Türkenslangs verdeckt als LKW-Fahrer in einer Spedition ermitteln.

Das frühe Aufstehen ist ja nicht so seins, aber er wird dafür entschädigt, daß er einen Tag lang, der hinreißenden Lana bei der Arbeit über die grazile Schulter schauen kann. Was macht so eine Frau in einer Spedition, und was sollen die Bemerkungen seiner Kollegen?

Lana wird immer mysteriöser, doch Cem ist völlig in ihrem Bann geschlagen. Er stellt sie sogar an seinem 1. Arbeitstag mittags seiner Familie vor. Doch hat sie was mit dem Mord in Zürich zu tun? Als es zu einem weiteren Mord kommt, spitzt sich die Lage zu. Während es immer brenzliger wird, fängt die Luft zwischen Cem und Lana an zu flirren.....

Ein schweizer Krimi, der durch den tollen Schreibstil und die toll gezeichneten Figuren in den Bann zieht, bis man beim großen und sehr persönlichen Finale den Atem anhält, selbst, wenn man Band 2 schon kennt.

Die Reihe zeichnet sich durch wunderbare Beobachtungen und einen feinsinnigen Sinn für Humor aus, bei dem das Lesen einfach Spaß macht!

Mehr davon! Eine unbedingte Leseempfehlung, auch wenn Band 1 eindeutig ein Frauen-Krimi ist, im Gegensatz zu Band 2.

Ich habe das Buch soeben beendet und nun werde ich hervorragend gelaunt zurück an die Arbeit gehen ;) Danke Monika Mansour, was für ein Lichtblick an einem grauen Herbsttag!

Bewertung vom 01.10.2015
Leb wohl, Tirol!
Gösweiner, Wolfgang

Leb wohl, Tirol!


gut

Ein Krimi vor der idyllischen Kulisse Tirols, aber es ist nicht alles Gold was glänzt. Der Eremit in der abgelegenen Berghütte, der einen kurzen Auftritt hat, ist wohl der glücklichste von allen.

Der beruflich erfolglose Privatdektiv Geri hat endlich einen gut bezahlten Auftrag, er soll einen russischen Oligarchen bei seiner Insbruck-Tour mit überwachen. Als die Entourage dabei auf eine nackte weibliche Leiche stößt, die Geri irgendwie bekannt vorkommt, beginnt er im Anschluß zu ermitteln. Er hat ja sonst nix zu tun. Dabei wird er unterstützt von seinem besten Freund Manni, der ein Abkömmling Thors zu sein hat, mit der Kraft der 2 Herzen (mind. eins am rechten Fleck) und einem Faible für die 80er. Sein Strafregister kann sich sehen lassen und liest sich etwas länger. Sein ehemaliger Mitbewohner der engl. Adelssprößling Roger, langweilt sich ebenfalls und läßt sich seine Observierungstätigkeiten mit Schokolade bezahlen.

Bei seinen Ermittlungen geht Geri etwas planlos und kopflos vor und hat mir Glück als Verstand. Aber auch ein blindes Huhn......So werden etliche Gesetze gebrochen, Fäuste fliegen und keiner Gefahr wird aus dem Weg gegangen.

Der Krimi entbehrt nicht eines gewissen krassen Humors und einige Personen sind durchaus sympathisch und haben noch wirklich ausbaufähiges Entwicklungspotenzial. Nicht alle Infos sind erforderlich, sondern sollen wohl auch für ein wenig für Verwirrung sorgen. Am Ende wird es durchaus spannend, wenn auch erstaunlich, daß die Guten alle überleben ;) Die psychologische Entwicklung der Personen hätte feiner ausgarbeitet werden können/sollen, aber es war definitiv spannend und nicht zu Unrecht wurde mehrfach Bud Spencer (der auch ein Verwandter von Sidekick Manni sein könnte) erwähnt.

Dieses Erstlingswerk hat Potenzial, ich würde ihm 3,5 Punkte geben, weil ich es gegen Ende wirklich spannend fand. Es ist allerdings eher ein Männer als Frauenkrimi und definitiv kein Cosy. Aber da ich nicht 3,5 Punkte vergeben kann, gebe ich 4, zum Ansporn für den Neuling, wie meine Lehrer es früher so gerne begründeten ;) Kein Highlight, aber auch nicht schlecht. Spannende Unterhaltung vor allem für ganze Kerle ;)

Bewertung vom 30.09.2015
Aussicht auf Sternschnuppen / Sternschnuppe Bd.1
Koppold, Katrin

Aussicht auf Sternschnuppen / Sternschnuppe Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein heiter romantischer Liebesroman, entstanden aus den Wirrungen der gesperrten Lufträume über Europa dank eines Vulkans dessen Namen niemand aussprechen konnte. Und nicht nur dieser Vulkan ist mit seinem Namen gestraft gewesen, auch die Romanheldin Helga ist nicht glücklich über ihren altmodischen Namen. Sie hat noch dazu das Gefühl, ihre Eltern enttäuscht zu haben, weil sie kein Junge wurde und außerdem ist sie viel größer und viel disziplinierter als der Rest ihrer Familie, die alle sehr emotional und planlos zu sein scheinen. Helga hat jedoch für alles einen Plan und eine Liste. Nur klappt das nicht so ganz. Sie ist 36 J., und hätte so gerne 4 Kinder, aber ihr Freund Guiseppe, macht ihr einfach keinen Antrag! Wie soll das noch was werden?
Zu allem Unglück beschleicht sie das Gefühl (nach einem heimlichen Stöbern in seinem Handy), daß die bevorstehende Italienreise, keine geschäftlichen Gründe hat, sondern er eine Geliebte! Hals über Kopf folgt sie ihm, zum Flughafen. Alle Flüge sind gecancelt, wegen der Vulkanaschewolke im europ. Luftraum...... und dann sieht sie Guiseppe mit einer jungen südländigschen Schönheit und einer alten Damen vor dem Flughafen in einen Wagen steigen! Sie will unbedingt hinterher, sie braucht Gewissheit, sie will noch 4 Kinder! Den letzten Mietwagen am Flughafen müßte sie sich jedoch mit einem qualmenden ungehobelten Typen teilen! Aber was macht man nicht alles, wenn man sich so sehr Kinder wünscht?!
Und los geht die Fahrt von Helga und Niels deren Roadtrip zwischen verzweifelt, zickig, romantsich und amüsant schankt. Beide müssen sich auf dieser Fahrt zusammenreißen und sich dabei auch ihren eigenen Macken, Ängsten und Wünschen stellen. Es wird nicht nur eine Fahrt nach Italien, sondern auch ein ungeplanter Selbstfindungstripp mit Irrungen und Wirrungen, die wunderbar leicht, nicht seicht, unterhält, aber sicher auch der einen oder anderen Leserin den Spiegel vorhalten wird.
Neben lustiger Unterhaltung wird die lesene Seele am Ende mit einem zuckersüßen Happy End gestreichelt, das mir jedoch nicht zu süß ausfiel, sondern mich für das schlechte Wetter draußen entschädigte ;)

Bewertung vom 30.09.2015
Mich sollst du fürchten
Rodeit, Katrin

Mich sollst du fürchten


ausgezeichnet

Dieses Buch bekommt meine uneingeschränkte Leseempfehlung für Krimifans, wenn es auch fast schon mehr ein Thriller ist. Das Buch läßt einen aber dennoch schlafen (sofern man es schafft, die Nacht nicht durchzulesen, sondern das Licht auszuschalten....) und einen seelisch nicht aus der Bahn wirft.

Bereits der Einstieg in das Buch beginnt rasant, in dem man mitlebt, wie die 14 jährige Jule den Mord an ihrem Vater mitanhören muß....
Weitere 14 Jahre später erkennt Jule, nun mehr Privatermittlerin, die freiwillig aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, die Stimme des Mörders ihres Vaters im Biergarten wieder. Sie wird nur noch von dem Gedanken getrieben, den Mörder zu stellen. Dumm nur, daß ihr Chef ihr nicht freigibt, sondern sie auf die Suche nach einer jungen verschwundenen Polin schickt. Dazu hat sie doch nun wirklich keine Zeit! Zähneknirschend und erst unwillig beginnt sie die Ermittlungen und sie muß entdecken, daß die 2 Ermittlungen sich nicht behindern, im Gegenteil........

Natürlich ermittelt Jule nicht allein, da gibt es noch Mark, den Kommissar, der sie nicht kalt läßt, ihren jüngeren Bruder Sebastian, ein Hacker, der 8 jährige Nachbarsjunge Leon, der aktuelle Polizist werden will (oder doch lieber Hacker?), den geheimnisvoll verführerischen Andreas, die wirklich anstengende Mutter, die beste Freundin und die ehemalige Schulfeindin....

Dadurch ist dieser Krimi nicht nur unglaublich spannend, sondern auch unheimlich menschlich, zum mitfiebern und mitfühlen, mitleiden...... man geht in dem Buch auf.

Dabei ist es wirklich gut recherchiert und in sich absolut schlüssig. Jetzt will ich mehr und muß noch über ein 1 Jahr warten. Na gut, einen Wermuthstropfen gibt es auch bei diesem Buch ;) Aber ich kann bis dahin ja noch die Vorgängerbände lesen (freu!)

Bewertung vom 30.09.2015
Phantanimal
Lauriel, Angelika

Phantanimal


ausgezeichnet

Die 12 jährigen Zwillinge Felix und Rike treffen einen Jahrhunderte alten Formwandler (mal Drache, mal irischer Wolfshund, mal ...), der Phantanimal, ein Fabelwesen, daß wie alle anderen unsichtbar mitten unter uns lebt.

Da der uralte Unsichtbarkeitszauber nachläßt und von Zeit zu Zeit durchlässig wird, ist die Sicherheit aller Fabelwesen in Gefahr. Diese Gefahr kann nur ein uralter Zauber bannen, den die Fabelwesen leider vergessen haben, weil sie über die Zeit nicht mehr miteinander redeten und ihre alte Magie nicht pflegten....
In einem Treffen der Fabeltiere in Chester, England, wird Siegwulf ein magischer Wolf bestimmt das magische Buch der Zaubersprüche, welches zuletzt in Deutschland im Einsatz war und dort verborgen sein müßte.
Bei dieser Bestimmung, welches Fabeltier das Buch nach England bringen soll, wird Phantanimal übergangen, obwohl er sich dazu berufen fühlt und macht sich eigenmächtig auf nach Deutschland.Dort trifft er bei einem Zwischenstopp in Saarbrücken die Zwillinge, die ihr Glück nicht fassen können und sich Hals über Kopf entschließen ihm bei der Suche zu helfen und ihn zu begleiten.

Bei dieser Suche geht es magisch zu und so wird ihre kleine Gruppe im Harz noch von einer weiteren Helferin ergänzt, aber zu viel soll ja nicht verraten werden....

Das Buch ist wunderbar magisch. Es ist spannend, steckt voller Freundschaft, Heldenmut der verschiedensten Arten und vermittelt unaufdringlich Werte und Tugenden wie z.B. gib immer dein Bestes und gib niemals auf....

Da es spannend, aber auch zuversichtlich ist, ohne Gemetzel und Schlachten à la Herr der Ringe, dürfte es bereits ab 9 Jahren zu empfehlen sein, aber auch für Ältere nicht zu kindisch. Besonders gut gefiel mir, daß es nicht düster war, es war spannend, aber es war eine angenehme, positive Spannenung - nicht düster negativ.

Das Ende läßt auf eine Fortsetzung dieser Geschichte voller wunderbarer schön entwickelter Charaktere hoffen.

Der Beginn einer wunderbaren Saga? Es wäre zu wünschen! Ich würde sie gerne weiterlesen und hoffentlich bald auch eigenständig meine älteste Tochter.

Ach ja, fast jedem der magischen Helden ist im Buch eine platische Zeichnung gewidmet, damit man sie sich besser vorstellen kann.

Ein rundum gelungenes Buch.

Bewertung vom 30.09.2015
Himmel, Hölle, Mensch
Mansour, Monika

Himmel, Hölle, Mensch


ausgezeichnet

Ein tolles Buch, ein toller Stil, herrlichem schweizer Sprachkolorit! Spannung bis zum Schluß und über diesen hinaus. Jetzt will ich mehr, doch das Buch ist aus! Na, da werde ich mir wohl Band 1 zulegen müssen, bis Band 3 erscheint.

Aber worum geht's? Der türkischestämmige Kommisar Cem Cengiz, dessen Charme die Frauen nur schwer widerstehen können, hat allerhand um die Ohren. Eine sexy Freundin, die jetzt nicht ganz dem Cliché von der perfekten türkischen Schwiegertochter entspricht, familiäre Probleme, die in Band 1 wurzeln, ein nackter toter unbekannter Chinese auf einer Kuhweide und eine aufregend sexy Staatsanwältin, die dem Menschenhandel den Kampf angesagt hat und von unserem Ermittler auch nicht so ganz die Finger lassen kann.

In der Schweiz glühen die Hormone, wohin man auch schaut, wobei Spannung und Humor aber keineswegs auf der Strecke bleiben. Und der Weg zur Auflösung ist gespickt mit interessanten, ungewönlichen Persönlichkeiten und dann das Ende, mit seiner ungeahnen Wende. Immer wenn ich dachte, ach was, wurde ich erneut überrascht. Deswegen, will ich nicht mehr verraten, man sollte sich schon überraschen lassen.

Eigentlich die absolute Leseempfehlung, wäre da nicht ein Haken, vor dem ich warnen müßte: Vorsicht Suchtgefahr!

Bewertung vom 30.09.2015
Kernfrage
Weisbrod, Andrea

Kernfrage


ausgezeichnet

Dieser Regionalkrimi aus dem Koblenzer Raum ist eigentlich nur nachrangig ein Krimi. Dies macht ihn aber nicht weniger spannend, packend, verwirrend und zum mitgrübeln anregend.

Der Vorgängerband, den ich nicht kenne, trieb die Romanheldin Theresa Kern zur Flucht nach Asien. Dort erhielt sie eine unerwartete Einladung per mail von ihren letzten lebenden Verwandten, die nach dem Krieg nach Baltimore/USA ausgewandert sind. Die heimatlose Waise ist gelock, reist nach Baltimore, findet endlich wieder sowas wie Familie, einen Platz im Leben und geht dann wider besseren Wissens auf die Reise in die Vergangenheit, zurück zu den Wurzeln nach Koblenz.

Wie es dazu kam, daß fast alle aus der Familie der Mutter, die Küppers, Koblenz verließen und auswanderten, wird in Rückblenden erzählt, die einen wundern lassen, berühren, erschauern lassen. Es wird ein Bild gezeichnet von Armut durch die Weltwirtschaftskrise, der aufziehende Krieg, konkret am Beispiel dieser Familie und ihr Leiden während des Krieges. Aber anders als Teresa gedacht hat, war es keine liebevolle Familie, sondern hart und kalt. Tote Kinder wurden nicht betrauert, es waren nur einige Münder weniger zu stopfen. Kinderarbeit war erwünscht und nicht geächtet, aber nicht für die "Prinzessin" Teresas wunderschöne Großmutter Delia.

Man begleitet Teresa, ihren Großcousin, Großcousine, Großtante und ihren Großonkel bei der Überfahrt mit dem Hochseedampfer nach Deutschland und erfährt einiges über die etwas seltsamen Familienbeziehungen.

Das Grübeln und Wundern nimmt zu, so wie auch das Grauen während des Krieges. Dennoch ist es kein klassischer Krimi und schon gar kein leichter gaudihafter Regionalkrimi, sollte man dies irrtümlich gewünscht haben.

Man merkt beim Lesen positiv, daß die Autorin Historikerin ist. Es ist gründlich recherchiert (was den historischen Teil betrifft) und fesselnd wird man in den Bann dieser dramatischen Familiensaga gezogen, die am Ende ein spannendes Krimifeuerwerk entfesselt.

Da ich in unmittelbarer Nähe des Haupttatorts Koblenz lebe und sogar aufgewachsen bin, habe ich mich geschämt, mich dort so schlecht auszukennen.... Meine Kinder werden nun demnächst mit mir den Florinsmarkt erkunden und meine Freunde Band 1 zum Geburtstag bekommen (immerhin wird die Arbeitsttätte des Geburtstagskindes ausdrücklich erwähnt ;))

Das Buch hat mich wirklich gepackt und tief berührt. Oft vielen mir Parallelen zu Erzählungen meiner Großeltern und Eltern ein, denen es zum Glück nie so schlecht ging, aber meine Großväter waren zum Glück auch keine saufenden Brutalos (auch wenn ihre Erziehungsmethoden wohl nicht dem heutigen Stand der pädagogischen Forschung entsprachen ;))

Es beginnt wie ein Krimi und endet wie ein Krimi, fulminant und überraschend. Zwischendrin, war es eine dramatische Familiensaga. Ein Crossover, das mir super gefiel! Bitte mehr davon!

Allerdings leidet auch dieser Krimi unter erbrechtlichen Unzulänglichkeiten ;) Vielleicht nicht gerade ein Krimi für Notare ;) Ich habe es dem Buch aber gerne nachgesehen..... die Lösung ist aber vielleicht leichter zu erknobeln, wenn man bedenkt, daß die Autorin Historikerin ist. Erbrechtsbücher sind dafür deutlich weniger spannend als dieser Krimi ;)

Kein Punktabzug, da die letzten Krimis die las, alle erbrechtlich unhaltbar waren, mit einer Ausnahme.