Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1566 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2023
Weihnachtszauber und Hundepfoten / Der Weihnachtshund Bd.8
Schier, Petra

Weihnachtszauber und Hundepfoten / Der Weihnachtshund Bd.8


ausgezeichnet

Um ihren Sohn und sich selbst zu schützen, hat Melissa ihren gewalttätigen Mann verlassen und ist mittlerweile von ihm geschieden. Obwohl ein Kontaktverbot besteht, lebt Melissa in ständiger Angst. Als sie den Sicherheitsexperten Lennart kennenlernt, geht sie instinktiv auf Abstand. Denn Melissa will nie wieder von einem Mann abhängig sein. Doch Lennart scheint ganz anders zu sein als Melissas Ex-Mann. Lennart und seiner jungen Boxerhündin Sissy gelingt es sogar, das Vertrauen von Melissas Sohn Andy zu gewinnen. Melissa weiß jedoch nicht, ob sie sich jemals wieder auf einen Mann einlassen kann. Als sie dann noch von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, droht Weihnachten im Chaos zu versinken....

Im Zentrum des diesjährigen Weihnachtsromans von Petra Schier stehen die junge Boxerhündin Sissy, ihr Herrchen Lennart, die geschiedene und alleinerziehende Melissa und deren kleiner Sohn Andy. Auch dieses Mal trägt sich die Handlung in dem kleinen fiktiven Städtchen im Rheinland zu, das man schon durch die vorherigen Weihnachtsromane kennt. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, ist es nicht notwendig, die Reihenfolge einzuhalten. Jede Geschichte kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Wenn man bereits Weihnachtsromane der Autorin gelesen hat, darf man sich allerdings über ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren freuen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei darf man sogar Santa Claus, seiner Frau, den Elfen und den lebkuchensüchtigen Rentieren über die Schulter schauen. Da Melissas Sohn Andy dem Weihnachtsmann einen ganz besonderen Wunsch übermittelt hat, geraten Santa und seine Crew ganz schön ins Rotieren. Dieses Mal haben sie mit Schwierigkeiten zu kämpfen, bei denen nicht mal die quirlige Boxerhündin Sissy helfen kann.

Petra Schier gelingt es wieder hervorragend, eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen, in der man sich sofort wohlfühlt. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch man mit ihnen mitfühlen und sich ganz auf die Ereignisse einlassen kann. In diesem Jahr muss Santa alle Register ziehen, da Melissa in ihrer Vergangenheit einiges durchmachen musste, noch immer unter den Nachwirkungen leidet und außerdem erneut damit konfrontiert wird. Der Autorin gelingt es, diese Szenen einfühlsam zu vermitteln. Ebenso wie die Gefühle, die schon bald zwischen den beiden Hauptprotagonisten aufkeimen. Dennoch kommt auch der Humor nicht zu kurz, denn die quirlige Boxerhündin Sissy lockert die einfühlsam erzählte Handlung auf. Die weihnachtliche Hintergrundkulisse sorgt für festliche Stimmung, wodurch sich dieser Roman quasi von selbst liest.

Ein wundervoller Weihnachtsroman, der durch eine glaubhafte Liebesgeschichte, lebendige Charaktere und die quirlige Sissy auf ganzer Linie überzeugen kann.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


sehr gut

Weihnachtlicher Krimi

Am Abend vor Weihnachten stürzt Schneefall den Zugverkehr ins Chaos. Die pensionierte Polizeibeamtin Roz muss unbedingt von London ins schottische Fort William reisen, da ihre Tochter in den Wehen liegt. Roz hat Glück, denn sie erreicht den Christmas Express, der die Fahrt durchs verschneite Land wagt. 18 Passagiere haben die Hoffnung, es mit dem Zug noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest zu ihren Lieben zu schaffen. Keiner ahnt, dass sich unter den Reisenden ein Mörder befindet, der nur auf den richtigen Zeitpunkt wartet, um zuzuschlagen. Als eine Leiche gefunden wird, beginnt Roz zu ermitteln. Doch wem kann sie vertrauen?

Dieser Krimi startet mit einem spannenden Prolog. Hier beobachtet man die Influencerin Meg, die offenbar sehr aufgewühlt ist und enthüllende Infos über ihre toxische Beziehung mit ihren Fans teilen will. Doch bevor es dazu kommt, wird sie abrupt unterbrochen. Diese Einführung weckt sofort das Interesse.

Im aktuellen Geschehen lernt man zunächst die pensionierte Polizistin Roz kennen, die gestresst versucht, ihren Zug zu erreichen. Durch ihre Beobachtungen werden nach und nach die Mitreisenden eingeführt. Anfangs sollte man deshalb konzentriert lesen, um die Protagonisten und ihre Beziehungen untereinander zuordnen zu können. Die Autorin beschreibt die Charaktere lebhaft, wodurch man alle mühelos vor Augen hat. Dabei entwickelt man spontane Sympathien oder Abneigungen. Der Handlungsort in diesem Krimi ist der Christmas Express. Durch die detaillierten Beschreibungen kann man sich den Zug ebenfalls von Anfang an vorstellen. Dadurch kann man sich zurücklehnen und gespannt warten, wie sich die Dinge entwickeln werden. Im Gegensatz zu den Passagieren weiß man, dass nicht alle Protagonisten den Zielort lebend erreichen werden.

Deshalb beobachtet man interessiert, wie sich die Charaktere verhalten, besonders, als es zu ersten Unstimmigkeiten zwischen ihnen kommt. Einen großen Teil der Handlung nimmt allerdings auch das Privatleben von Roz ein, denn bei der Geburt der Enkelin kommt es zu Komplikationen und außerdem hat Roz mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Obwohl auch diese Passagen durchaus interessant sind und dafür sorgen, dass Roz authentisch wirkt, bremsen sie zuweilen den Lesefluss und die Spannung etwas aus. Die Szenen, die sich im Zug zutragen, sind deutlich mitreißender. Gemeinsam mit Roz versucht man dem Täter auf die Schliche zu kommen, doch das ist gar nicht so einfach, da es zu einigen Überraschungen kommt. Durch wechselnde Perspektiven bleibt die Handlung abwechslungsreich. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale.

Ein spannender Krimi, der durch eine gelungene Hintergrundkulisse und lebendige Charaktere überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2023
Unheilvolle Provence / Commissaire Leclerc Bd.9 (eBook, ePUB)
Lagrange, Pierre

Unheilvolle Provence / Commissaire Leclerc Bd.9 (eBook, ePUB)


sehr gut

Gegen Mitternacht wütet ein Feuer in einem Weinstock. Da Albin Leclercs Freund Matteo Anteile daran erworben hat, lässt der pensionierte Polizist es sich nicht nehmen, den Brandort aufzusuchen. Castel und Theroux sind ebenfalls vor Ort, um den Schaden zu begutachten und die Brandursache zu ermitteln. Die beiden sind von Leclercs Auftauchen wenig begeistert. Doch dann wird zwischen den Reben die verbrannte Leiche eines Mannes gefunden. Castel und Theroux nehmen sofort die Ermittlungen auf, doch der Fall ist mehr als rätselhaft. Die Spurensuche gestaltet sich äußerst schwierig, zumal es schon bald einen weiteren Toten gibt. Albin Leclerc beginnt ebenfalls Nachforschungen anzustellen. Er sucht nach Verbindungen zwischen den Toten und stößt dabei auf Hinweise, die auf ein altes, verschollenes Buch deuten....

"Unheilvolle Provence" ist bereits der neunte Fall, in den sich der pensionierte Ermittler Albin Leclerc aus dem Ruhestand heraus einmischt. Auch dieses Mal wird er dabei von seinem Mops Tyson unterstützt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der privaten und beruflichen Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, sollte man die Reihenfolge einhalten. So kann man auch besser nachvollziehen, warum Castel und Theroux von Leclercs ständigen Einmischungen so genervt sind.

Dieses Mal startet der Fall mit einem Rückblick in das Jahr 1142. Hier beobachtet man, wie ein geheimnisvolles Buch, das offenbar niemand lesen darf, da eine große Gefahr vom Inhalt ausgeht, verschifft werden soll. Die aktuelle Handlung startet damit, dass man die Ereignisse beobachtet, die zum Brand im Weinstock führen. Da hier nicht zu viel verraten wird und die Atmosphäre bedrohlich und geheimnisvoll wirkt, ist man sofort mitten im Geschehen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet teilweise schmunzelnd, wie Leclerc sich immer weiter in die Ermittlungen drängt. Dabei scheint schnell klar zu werden, dass seine Nachforschungen erfolgreicher sind, als die von Castel und Theroux. Denn die beiden treten ziemlich auf der Stelle. Leclerc und Mops Tyson tragen viele kleine Puzzleteilchen zusammen, die aber erst kein stimmiges Bild ergeben. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, um den Drahtzieher der Morde auszumachen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn der Autor legt verschiedene Spuren aus, denen man bereitwillig folgt. Dabei kommt es zu überraschenden Wendungen. Die früh aufgebaute Spannung kann sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale.

Pierre Lagrange versteht es auch in diesem Teil der Reihe wieder hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Die privaten und beruflichen Nebenhandlungen fügen sich harmonisch ins Geschehen ein und drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund. Dieses Mal sorgt außerdem Mops Tyson bei seinem Chef für zusätzliche Aufregung. Fans der Reihe dürften die Zwiegespräche der beiden genießen. Obwohl der Fall durchgehend interessant und spannend ist, wirken die Einschübe in die Vergangenheit, in denen man mehr über die Geschichte des geheimnisvollen Buchs erfährt, zuweilen etwas ausufernd und lassen dadurch die Spannung ein wenig abflachen. Am Ende verknüpfen sich die unterschiedlichen Stränge allerdings schlüssig.

Ein rätselhafter Fall für Albin Leclerc, der zuweilen zwar etwas ausufernd erzählt wird, aber dennoch spannend ist.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


sehr gut

Da die Zusammenarbeit zwischen der dänischen Polizistin Lykke Teit und dem deutschen Ermittler Rudi Lehmann bei ihrem ersten Fall so erfolgreich verlaufen ist, beschließt man, die länderübergreifende Polizeiarbeit zu intensivieren und bittet Lykke darum, dieses Mal nach Flensburg zu reisen, um Rudi bei aktuellen Ermittlungen zu unterstützen. Rudi hat es offenbar mit einem Täter zu tun, der alte Menschen in ihrem Haus aufsucht, sie in einem Sessel fesselt, um sie schließlich zu ermorden. Ihre Leichen lässt er mit einer toten Taube zurück. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der Killer könnte schon sein nächstes Opfer im Visier haben...

"Taubenschlag" ist nach "Gezeitenmord" der zweite Fall für Lykke Teit und Rudi Lehmann. Man kann den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Allerdings sind Lykke und Rudi ein ganz besonders sympathisches Gespann, deshalb lohnt es sich definitiv, zuerst ihr Kennenlernen in "Gezeitenmord" zu beobachten. 

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt mühelos, denn Dennis Jürgensen versteht es wieder hervorragend, bereits zu Beginn Interesse am Fall zu wecken. Dabei schildert er Handlungsorte und Protagonisten so glaubhaft und detailliert, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Dadurch hat man mehr Wissen als die Ermittler, dennoch wird nicht zu viel verraten, wodurch die früh aufgebaute Spannung durchgehend gehalten werden kann. Der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen und verlangt dem Ermittlerduo Teit/Lehmann einiges ab. Die Spurensuche wirkt authentisch. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und gerät deshalb früh in den Sog der Ereignisse. 

Das dänisch/deutsche Ermittlerduo wirkt auch in diesem Band sehr sympathisch. Der Umgang der beiden wirkt erfrischend harmonisch und der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Auch wenn Rudi sich in diesem Band seiner Vergangenheit stellen muss, steht Lykke ihm zur Seite. Haupt- und Nebenhandlungen ergänzen sich bei dieser Reihe perfekt. Die Nebenstränge sorgen dafür, dass die Hauptprotagonisten lebendig wirken, drängen aber die eigentlichen Ermittlungen nicht in den Hintergrund. Zum Ende hin laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale. 

Ein Krimi, der durch authentische Ermittlungen und ein sympathisches Team überzeugt. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt!

Die ehemalige Polizistin Liv Jensen hat sich als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht. Ein ehemaliger Kollege bittet sie darum, sich einen alten, bisher ungelösten Fall anzusehen, um neue Ansätze zu finden. Zur gleichen Zeit versucht die Krisenpsychologin Hannah Leon den Selbstmord ihres Bruders zu verarbeiten, währenddessen Automechaniker Nima unter Mordverdacht gerät...

"Glutspur" ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe, in der Liv Jensen ermittelt. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Abwechselnd stehen Liv Jensen, Hannah Leon und Nima Ansari im Zentrum der Ereignisse. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die 1940er Jahre. Hier beobachtet man, wie sich die Lage jüdischer Dänen immer weiter zuspitzt, bis sie sich dazu entschließen, das Land zu verlassen. 

Zunächst verlaufen die Handlungsstränge parallel zueinander. Man ahnt nicht, wie sich die unterschiedlichen Perspektiven verknüpfen könnten. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die Protagonisten werden gekonnt eingeführt, wodurch man alle Charaktere vor Augen hat und problemlos zuordnen kann. Trotz der unterschiedlichen Blickwinkel, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. 

Livs Ermittlungen wirken authentisch. Man beobachtet gespannt, die Spuren, die sie zusammenträgt und wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen. Man weiß nicht, wem man glauben oder vertrauen kann. Das macht einen großen Reiz der Handlung aus, denn so gerät man früh in den Sog der Ermittlungen. Haupt- und Nebenhandlungen ergänzen sich perfekt. Man erfährt einiges über die Protagonisten, hat aber keinen Moment das Gefühl, dass sich die Kriminalhandlung in Nebensächlichkeiten verliert. Im Gegenteil, denn die Charaktere wirken so nahbarer. Man fiebert mit ihnen mit und verfolgt gespannt das Geschehen. Zum Ende hin laufen alle Handlungsfäden schlüssig zusammen und gipfeln in einem hochspannenden Finale. 

Ein spannender Auftakt, bei dem man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2023
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


sehr gut

Der elfjährige Villads macht mit seinem Lehrer Lasse einen Spaziergang durch das Watt. Als dichter Nebel aufkommt und die Flut naht, entdeckt Villads die eingegrabene Leiche eines Mannes. Lasse und Villads sind geschockt. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, da plötzlich ein großer Mann aus dem Nebel tritt, Lasse niederschlägt und Villads entführt. Lykke Teit wird mit den Ermittlungen betraut. Da die eingegrabene Leiche genau auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland liegt, bekommt sie Unterstützung von Rudi Lehmann, einem Flensburger Kollegen. Die beiden beginnen unter Hochdruck zu ermitteln, denn es gilt nicht nur einen Mord aufzuklären, sondern auch den verschwundenen Villads zu finden...

"Gezeitenmord" ist der Auftakt zu einer Krimireihe, in der das dänisch/deutsche Duo Teit und Lehmann ermittelt. Der Einstieg gelingt mühelos, da sie Szenen im Watt so intensiv geschildert werden, dass man mit dem Lehrer Lasse und dem elfjährigen Villads mitfiebern und sich ganz auf die Situation einlassen kann. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch erhält man einen guten Überblick und wird außerdem dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Handlungsorte und Protagonisten wirken so lebendig, dass man alles vor Augen hat. Da es sich um den Auftakt der Reihe handelt, kann man das Kennenlernen des Ermittlerduos verfolgen. Beide wirken sehr sympathisch. Lykke und Rudi sind zwar recht unterschiedlich, harmonieren aber dennoch gut. Die Hintergrundgeschichten der beiden sorgen dafür, dass sie menschlich und nahbar wirken. Dennoch drängen die privaten Handlungsstränge nicht zu sehr in den Vordergrund. Im Zentrum dieses Krimis stehen die Ermittlungen und die haben es wirklich in sich. 

Gemeinsam mit dem Duo folgt man den Spuren und stellt eigene Überlegungen an. Dabei kommt es zu Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Dadurch kann die Spannung durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar steigern. 

Ein spannender Auftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2023
Ich war Hitlers Trauzeuge (eBook, ePUB)
Keglevic, Peter

Ich war Hitlers Trauzeuge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ostersonntag, den 1. April 1945, soll in Berchtesgaden der Langstreckenlauf "Wir laufen für den Führer" starten. Auf die Teilnehmer wartet eine große Herausforderung: 20 Etappen zu jeweils 50 Kilometern, von Berchtesgaden bis Berlin, gilt es zu bewältigen. 1000 Kilometer durch das Tausendjährige Reich! Auf den Gewinner wartet eine besondere Auszeichnung, denn er darf Adolf Hitler bei der Ankunft am 20. April zum Geburtstag gratulieren. Die Reichsfilmregisseurin Leni Riefenstahl höchstpersönlich soll einen großen Durchhaltefilm von diesem Ereignis drehen. Da sie Wert auf Perfektion legt, entsprechen die meisten Läufer allerdings nicht ihrem Standard. Als ihr der untergetauchte Berliner Jude Harry Freudenthal ins Auge fällt, steht für sie fest, dass dieser blonde Arier, mit seinen blauen Augen, unbedingt dabei sein muss. Da man einer Leni Riefenstahl nicht widerspricht, gerät Harry unter die Läufer und kann damit seinen Häschern und seinem scheinbar bereits besiegelten Tod im letzten Moment entkommen. Und so läuft der blonde Jude Harry, der in all den vergangenen Kriegsjahren bereits meisterliche Fähigkeiten im Untertauchen entwickelt hat, unter dem Decknamen "Pilger" Paul Renner, mitten im Pulk der Läufer und somit direkt unter den Augen der Nazis, quer durch das Land, mit dem Ziel, den Führerbunker zu erreichen....

Der Jude Harry Freudenthal, alias Paul Renner, erzählt die Geschichte dieses absurden Volkslaufs. Er schildert dabei nicht nur die Ereignisse rund um den Lauf durch das bereits untergehende Dritte Reich, sondern auch die Geschichte seines Lebens. Der Lauf selbst ist mörderisch und verlangt den Teilnehmern alles ab. Mangelnde Verpflegung, schlechte Witterungsverhältnisse, gefährliche Strecken, die mitten durch das umkämpfte Reich führen, Flieger- und Bombenangriffe, die Angst als Deserteur aufgegriffen und sofort hingerichtet zu werden und der ständige Kampf, den Körper zur Bewältigung jeder einzelnen mörderischen Etappe zu motivieren, sind nur einige Extreme mit denen die Läufer zu kämpfen haben. Beim Lauf durch das Land schweifen Harrys Gedanken in die Vergangenheit ab. Dabei erfährt man nach und nach, was er und seine jüdische Familie im Verlauf dieses Krieges mitgemacht haben.

Harry beschreibt die Ereignisse in einem lockeren Ton, sodass sich das Buch, trotz des nicht gerade geringen Umfangs, flott lesen lässt. Harry ist ein echter Überlebenskünstler und dem Tod bereits einige Male von der Schippe gesprungen. Dennoch erzählt er seine Geschichte teilweise sehr ironisch und mit schwarzem Humor gespickt. Deshalb kommt beim Lesen garantiert keine Langeweile auf. Im Gegenteil, denn die Geschichte, in der historisch belegte und fiktive Persönlichkeiten tragende Rollen spielen, entwickelt sich zu einem echten Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen mag.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr, sehr gut unterhalten und mochte ihn bereits nach wenigen Seiten kaum noch aus der Hand legen. Die Art, in der Harry seine Geschichte erzählt, konnte mich voll und ganz begeistern. Es kam mir so vor, als ob er mir direkt gegenüber sitzen und seine Erinnerungen mit mir teilen würde. Der ironische Tonfall und der eingestreute schwarze Humor, ließen das Ganze auf mich sehr lebendig wirken und bei den Szenen, in denen er den mörderischen Lauf beschreibt, der ihm alles abverlangt, habe ich regelrecht mit ihm mitgefiebert. Deshalb bekommt das Buch von mir auch alle fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.09.2023
Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1


sehr gut

Olof Hagström war gerade vierzehn Jahre alt, als er den Mord an Lina Stavred gestand. Daraufhin wurde er in einem Jugendheim untergebracht und nie wieder in der Nähe seines Elternhauses gesehen. Doch nun, nach über zwanzig Jahren, ist Olof geschäftlich in der Gegend unterwegs. Er kann dem Drang, die Orte seiner Kindheit aufzusuchen, nicht widerstehen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen, klopft er an der Haustür seines Elternhauses. Doch niemand öffnet. Da der Haustürschlüssel sich noch immer im gleichen Versteckt befindet, schließt Olof auf und tritt ein. Dort wird er von einem völlig verstörtem Hund und unerträglichem Gestank empfangen. Als Olof weiter ins Haus eindringt, findet er seinen Vater ermordet unter der Dusche vor. Olof gerät in Panik, denn zu groß ist die Angst, erneut ins Visier von Mordermittlungen zu geraten. Polizistin Eira Sjödin beginnt zu ermitteln und entdeckt dabei immer wieder Hinweise zum Mord an Lina Stavred...

"Sturmrot" ist der erste Band einer Krimi-Trilogie, in der die Polizistin Eira Sjödin ermittelt. Der Einstieg gelingt mühelos, da man gemeinsam mit Olof Hagström das Haus betritt und seinen ermordeten Vater findet. Dadurch wird das Interesse am Fall sofort geweckt. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, lernt man die Haupt- und Nebencharaktere näher kennen. Dadurch kocht die früh aufgebaute Spannung zwar zunächst wieder etwas auf Sparflamme, dennoch kommt keine Langeweile auf. Denn die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so authentisch, dass man sie beim Lesen vor Augen hat und sich gerne mit Eira Sjödin auf Spurensuche begibt. 

Eira wirkt sehr sympathisch. Man bekommt Einblicke in Eiras Privat- und Berufsleben, wodurch sie nahbar wirkt. Der Krimi entwickelt sich zunächst etwas gemächlich, doch dann kommt es zu Wendungen, die dafür sorgen, dass man in den Sog der Ereignisse gerät und das Buch erst zusammenklappen mag, wenn man am Ende angekommen ist. Es gilt einige Rätsel zu lösen, die zurück in die Vergangenheit führen. Das Ende sorgt dafür, dass die Neugier auf den nächsten Band geweckt wird. 

​​​​​​​Ein zunächst eher ruhiger Auftakt, der durch unerwartete Wendungen dennoch fesseln kann. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Spannender Ökothriller!

Überall auf der Welt erhalten Menschen kleine Päckchen, die außergewöhnlich aussehende Samen enthalten. Voller Neugier bringen die Empfänger das Saatgut zum Keimen. Nicht ahnend, was damit ausgelöst wird. Denn die Pflanzen entwickeln sich rasend schnell, breiten sich unkontrolliert aus, verdrängen einheimische Arten und sind gefährlich für Mensch und Tier. Nichts und niemand scheint sie stoppen zu können. Marcus Holland ist Botaniker und Autor. Er versucht in seinen Büchern, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Intelligenz der Pflanzen bisher unterschätzt wird. Bei einer Lesung erfährt er zum ersten Mal von der invasiven Pflanze und entgeht außerdem nur knapp einem Attentat. Holland wird anschließend gebeten, die US-Behörden dabei zu unterstützen, die Pflanze zu erforschen und ihre Ausbreitung zu verhindern. Holland ahnt nicht, auf was er sich einlässt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und trägt sich auf unterschiedlichen Zeitebenen zu. Da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Die Kapitel sind relativ kurz und stoppen häufig an entscheidenden Stellen. Dadurch wird bereits früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. 

Der Autor hat die wissenschaftlichen und geschichtlichen Hintergründe hervorragend recherchiert. Es gelingt ihm mühelos, diese Informationen interessant zu vermitteln und sie unmittelbar ins Geschehen einzuflechten. Tibor Rodes Aussage, dass nahezu alles Unglaubliche an dieser Geschichte wahr ist, hat man beim Lesen stets im Hinterkopf. Deshalb beobachtet man gebannt die Ereignisse und mag kaum glauben, was passiert. Denn diese Pflanze scheint auf alles vorbereitet zu sein. 

Zunächst ahnt man nicht, wie sich die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verbinden werden. Doch der Autor verknüpft sie im Verlauf der Geschichte gekonnt. Dieser Thriller ist unglaublich mitreißend geschrieben. Man fiebert mit, staunt und wird von unvorhergesehenen Wendungen überrascht. 

Ein spannender Ökothriller, den man, einmal angefangen, nur ungern aus der Hand legen mag. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2023
It's raining love / Love Songs in London Bd.4
Krüger, Tonia

It's raining love / Love Songs in London Bd.4


ausgezeichnet

"It's raining love" ist der vierte und finale Band der Love Songs in London-Reihe. Die Bände sind unabhängig voneinander lesbar, da die Geschichten der jeweiligen Paare in sich abgeschlossen sind. Da man im Verlauf der Reihe immer mal wieder auf Charaktere trifft, die man aus den vorherigen Teilen kennt und so beobachten kann, wie es ihnen mittlerweile geht, empfiehlt sich aber dennoch die Einhaltung der Reihenfolge, denn so kann man die leichten Verknüpfungen noch besser genießen. 

Dieses Mal stehen die Tänzerin Corie und der Musiker Matt im Zentrum der Ereignisse. Matt kennt man bereits, denn er ist der kleine Bruder von Liam, dem Hauptprotagonisten des ersten Teils. Dort konnte man schon bemerken, was für ein besonderer Mensch der Musiker ist. 

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Corie geschildert. Durch diese Sicht erhält man einen intensiven Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Corie wirkt sofort sympathisch, doch man merkt auch, dass sie an einem Wendepunkt angelangt ist und herausfinden muss, wer sie wirklich ist und was sie möchte. Denn das wurde bei ihrer Tanzausbildung vollkommen vernachlässigt. Es macht Spaß, Corie auf ihrem Weg zu begleiten und zu beobachten, wie sich ihr Leben ändert. Matt scheint gut für sie zu sein. Doch Cories Zweifel, dass sie ein Paar sein könnten, sind groß. 

Der Autorin gelingt es hervorragend, die Charaktere so lebendig zu beschreiben, dass man mit ihnen die unterschiedlichsten Gefühle durchlebt. Man kann sich ganz auf die Handlung einlassen, das Kribbeln zwischen den beiden genießen und gespannt die Entwicklungen beobachten. Dabei trifft man immer wieder auf bereits bekannte Protagonisten, die dazu beitragen, dass man sich in diesem Buch vollkommen wohlfühlt. Deshalb kann man es bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen. 

Ein gelungener Abschluss der Reihe, der durch liebenswerte Charaktere und große Gefühle überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.