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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1579 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2023
The Institution
Fields, Helen

The Institution


ausgezeichnet

Die hochschwangere Krankenschwester Tara Cameron arbeitet in der geschlossenen Station eines Hochsicherheitsgefängnisses. Hier betreut sie psychisch kranke Verbrecher, die unvorstellbar grausame Taten begangen haben. Eines Morgens wird ihre Leiche gefunden. Das Baby wurde aus ihrem Leib geschnitten und von der kleinen Tochter fehlt jede Spur. Die forensische Profilerin Dr. Connie Woolwine und ihr Partner werden in das Hochsicherheitsgefängnis eingeschleust, um verdeckt zu ermitteln. Denn für die brutal dem Mutterleib entrissene Tochter zählt jede Sekunde. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es von Anfang an, eine beklemmende Atmosphäre heraufzubeschwören, der man sich nur schwer entziehen kann. Das Hochsicherheitsgefängnis wird eindrucksvoll beschrieben. Die Aussichtslosigkeit, dass es sich hier um die Endstation der Insassen handelt, schwebt förmlich zwischen den Zeilen. Am Ende des Buchs befindet sich eine Karte der Station, auf der sich die Haupthandlung zuträgt, damit kann man sich den eingeschränkten Handlungsort noch besser vorstellen. 

Die Anzahl der Charaktere ist ebenfalls überschaubar. Bei den Insassen handelt es sich um äußerst gefährliche Männer, doch auch die Angestellten wirken nicht vertrauensvoll. Man ahnt nicht, wem die Profilerin trauen kann. Da dem Baby nur wenig Zeit bleibt, ist der Druck, unter dem Connie Woolwine steht, konstant spürbar. Man fiebert durchgehend mit, versucht eigene Schlüsse zu ziehen, doch es gibt einige Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Hier ist definitiv nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die früh aufgebaute Spannung kann sich im Verlauf der Handlung stetig steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale. 

Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2023
NACHT
Sigurdardóttir, Yrsa

NACHT


ausgezeichnet

An einem eisigen, verschneiten Tag beschließt Karl, nach seinen Nachbarn zu schauen, da er schon knapp eine Woche nichts mehr von der Familie gehört und gesehen hat. Er klopft an die Tür, doch niemand öffnet. Als Karl den Briefschlitz in der Haustür öffnet, um nach der Familie zu rufen, nimmt er einen schrecklichen Geruch wahr. Karl ist sich sicher, dass im Haus etwas Totes liegt. Schließlich ringt er sich dazu durch, das Haus zu betreten und findet die Familie ermordet vor. Der Polizist Týr nimmt mit seinen Kollegen die Ermittlungen auf...

Die Handlung trägt sich in einem abgelegenen Fjord in Island zu. Es ist Winter, die Temperaturen sind eisig und es schneit. Es gelingt der Autorin hervorragend, die eisige und winterliche Atmosphäre zu beschreiben. Dadurch, dass man am Anfang Karl begleitet, der auf dem Hof nach den Nachbarn schauen will, ist man sofort mitten im Geschehen.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Im aktuellen Strang verfolgt man die Ermittlungen, bei denen der Polizist Týr im Zentrum der Ereignisse steht. In einem weiteren Handlungsstrang steht die Haushaltshilfe Sóldis im Mittelpunkt, die nur wenige Tage vor den Morden ihre Stelle bei der Familie antritt. Durch diese Sicht bekommt man einen Einblick in die Ereignisse, die sich vor dem Mord zugetragen haben, um schließlich in der Bluttat zu gipfeln.

Durch die unterschiedlichen Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln, wird ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man herauszufinden, was auf dem Hof geschah und wer dafür verantwortlich ist. Die Spurensuche wirkt authentisch und man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Obwohl man durch die Rückblicke in die Vergangenheit nach und nach mehr erfährt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen.

Die Szenen, in denen die Haushaltshilfe Sóldis im Mittelpunkt steht, wirken düster und bedrohlich. Da man weiß, was passieren wird, vermutet man in jeder dunklen Ecke eine Bedrohung. Dadurch entwickelt sich das Buch schon früh zu einem echten Pageturner, den man nur ungern aus der Hand legen mag. Es kommt zu einigen Gänsehautmomenten, bei denen die eisige, verschneite Hintergrundkulisse zum Leben erwacht. Obwohl man weiß, wie es endet, fiebert man mit Sóldis mit.

Hochspannung vom Feinsten, die für einige Gänsehautmomente sorgt!

Bewertung vom 07.11.2023
Rotwild / Berling und Pedersen Bd.2
Grund, Maria

Rotwild / Berling und Pedersen Bd.2


sehr gut

Mittlerweile sind drei Jahre vergangen, seit Sanna Berling und Eir Pedersen in einem atemberaubenden Fall ermittelten, der aber niemals zufriedenstellend abgeschlossen werden konnte. Sannas Gedanken kreisen noch immer um diese Ermittlungen. Sie macht sich Vorwürfe, die damaligen Ereignisse nicht früh genug durchschaut zu haben. Deshalb hat sie ihrer ehemaligen Stelle den Rücken gekehrt und beschäftigt sich nun in einem kleinen Revier mit vorhersehbaren Gesetzesübertretungen. Als Sanna zu einem verlassenen Hof gerufen wird, entdeckt sie einen orientierungslosen, mit Wunden übersäten Mann, der noch versucht, Sanna etwas mitzuteilen, bevor er stirbt. Gemeinsam mit ihrer ehemaligen Kollegin Eir beginnt Sanna wieder zu ermitteln...

"Rotwild" ist nach "Fuchsmädchen" der zweite Fall für Sanna Berling und Eir Pedersen. Da die Bände aufeinander aufbauen und detaillierte Informationen zum ersten Fall in die Handlung eingestreut werden, sollte man unbedingt die Reihenfolge einhalten. Durch die Rückblicke in die Ereignisse des Auftaktbandes fällt der erneute Einstieg leicht. Wenn man diesen aber nicht gelesen hat, erhält man zu viele Informationen, wodurch man "Fuchsmädchen" nicht mehr mit Spannung lesen könnte. 

Der Fall startet spannend, denn genau wie die beiden Ermittlerinnen, möchte man unbedingt erfahren, was mit dem Mann auf dem verlassenen Hof passiert ist. Die Autorin beschreibt Protagonisten und Handlungsorte detailliert, wodurch man alles vor Augen hat. Die Spurensuche wirkt authentisch. Dennoch scheinen die zusammengetragenen Informationen kein stimmiges Bild zu ergeben. 

Bei diesem Band lernt man die beiden Ermittlerinnen noch näher kennen und erfährt einiges aus ihrem Privatleben. Obwohl diese Informationen interessant sind und die Charaktere dadurch noch lebendiger wirken, flacht die Spannung leider ab und kocht auf Sparflamme. Man hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Doch nach und nach laufen die unterschiedlichen Stränge zusammen und plötzlich entwickelt sich eine Hochspannung, die das Buch zu einem echten Pageturner werden lässt. Man mag kaum glauben, wie sich alles entwickelt und kann sich deshalb nicht mehr vom Gelesenen lösen. 

Ein Fall, der zunächst gemächlich startet, sich dann aber so rasant entwickelt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 

Bewertung vom 06.11.2023
Töchter des Mondes - Cate (eBook, ePUB)
Spotswood, Jessica

Töchter des Mondes - Cate (eBook, ePUB)


sehr gut

Es handelt sich bei diesem Roman um den Auftakt der Reihe "Töchter des Mondes". Im Zentrum dieses Bandes steht die älteste Schwester Cate. Das Geschehen wird in der Ich-Perspektive, aus ihrer Sicht, geschildert. Die Handlung trägt sich Ende des 19. Jahrhunderts zu.

Die Bruderschaft scheint ein strenges Regiment zu führen. Frauen haben in dieser Welt eine untergeordnete Stellung, in der es für sie lediglich zwei Möglichkeiten gibt. Entweder entscheiden sie sich für ein Leben an der Seite eines Mannes und gründen eine Familie, oder sie treten der Schwesternschaft bei. Frauen mit eigener Meinung geraten schnell in den Verdacht, Hexen zu sein und die leben in diesen Zeiten gefährlich. Beim kleinsten Hinweis werden die Frauen von der Bruderschaft abgeholt. Kein Wunder also, dass Cate und ihre Schwestern versuchen, möglichst unauffällig zu leben und der Bruderschaft keinen Grund für einen Verdacht zu liefern.

Denn anders als viele andere Frauen, sind die Schwestern tatsächlich Hexen. Nach dem Tod der Mutter, die auch eine Hexe war, nimmt Cate die Verantwortung für ihre beiden jüngeren Schwestern sehr ernst. Sie lebt in ständiger Angst vor der Entdeckung und betrachtet ihr magisches Erbe eher als Fluch und nicht als Geschenk. Ganz anders sehen das die beiden jüngeren Schwestern, denn sie gehen unbefangener damit um und nutzen ihre Fähigkeiten.

Obwohl Cate, Maura und Tess Schwestern sind, sind sie grundverschieden. Sie haben vollkommen unterschiedliche Ansichten, Fähigkeiten und Charakterzüge. Doch alle drei wirken lebendig und dadurch fällt es leicht, die Handlungen und Gefühle dieser unterschiedlichen Charaktere nachzuvollziehen.

Da man in diesem Band das Geschehen aus der Sicht von Cate betrachtet, lässt man sich bei der Einschätzung der anderen Protagonisten von ihren Sympathien oder Abneigungen beeinflussen. Außerdem erlebt man hautnah die Gefühle mit, die sie langsam für Finn Belastra entwickelt. Es gelingt der Autorin hervorragend, diese beginnende Liebe glaubhaft zu beschreiben, ohne dabei zu dick aufzutragen. Man kann das Gefühlschaos, das entsteht, da Cate nicht nur für sich, sondern auch für ihre Schwestern die Verantwortung trägt, nachvollziehen und ihre Verzweiflung förmlich spüren. Denn zwischen den Zeilen schwebt stets die große Angst vor der Entdeckung.

Der Schreibstil von Jessica Spotswood ist flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt ihr mühelos die Welt, die man durch Cates Augen betrachtet, so anschaulich zu beschreiben, dass man sie vor Augen hat. Am Anfang plätschern die Ereignisse allerdings etwas vor sich hin. Spannung kommt leider erst ziemlich spät auf, denn zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse förmlich und enden mit einem Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten. Der Anfang hätte für meinen Geschmack zwar etwas spannender sein können, doch die losen Handlungsfäden am Ende sorgen dafür, dass ich unbedingt erfahren möchte, wie es mit Cate und ihren Schwestern weitergeht. Denn laut Prophezeiung scheint das Schicksal für die Hexenschwestern noch einiges bereitzuhalten.

Bewertung vom 05.11.2023
Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
Allison, Zoe

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel


ausgezeichnet

Maya Bashir muss notgedrungen in ihr Heimatdorf zurückkehren, denn sie hat sich nicht nur von ihrem Partner getrennt, sondern auch noch den Job verloren. Obwohl sie die weihnachtliche Stimmung in dem kleinen schottischen Dorf eigentlich mag, sieht sie ihrer Rückkehr mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn Maya weiß genau, dass ihr Vater sie sofort zu einer Stellesuche, in dem eigentlich von ihr gehassten Beruf, drängen wird. Außerdem wird Maya dort auf ihre erste große Liebe Sam treffen, der ihr in Jugendjahren das Herz brach. Maya ahnt nicht, dass sie Sam schon vor der Rückkehr wiedersehen wird und noch dazu in einer absolut unerwarteten Situation.....

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, denn Maya und Sam stehen abwechselnd im Mittelpunkt der Ereignisse. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühle.

Es gelingt der Autorin hervorragend, eine winterliche Atmosphäre zu beschreiben und diese so gut zu vermitteln, dass man beinahe meint, mit den Protagonisten durch den Schnee zu stapfen und dabei das Knirschen des Schnees unter den Schuhen zu spüren. Handlungsorte und Charaktere wirken so authentisch, dass man sich ganz auf die Liebesgeschichte von Maya und Sam einlassen kann. 

Die beiden Hauptcharaktere wirken von Anfang an sympathisch. Da sie sich zu Beginn der Handlung in einer unerwarteten Situation wiedersehen, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Die langsame, erneute Annäherung der beiden und die Probleme, die beiden im Weg stehen, werden glaubhaft vermittelt und wirken nicht zu übertrieben. Im Gegenteil, denn man versetzt sich in die jeweiligen Situationen und fiebert mit. 

​​​​​​​Eine winterliche Wohlfühl-Romanze, bei der man mitfiebern kann. 

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2023
Erdschwarz / Eira Sjödin Bd.2 (eBook, ePUB)
Alsterdal, Tove

Erdschwarz / Eira Sjödin Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

In einem verlassenen Haus wird die Leiche eines Mannes gefunden. Er wurde eingesperrt und ist verhungert. Es gibt Parallelen zu einem Fall, der sich weiter nördlich im Land zugetragen hat, denn dort wurde ebenfalls ein Mann im Keller eingesperrt und seinem Schicksal überlassen. Nur durch Zufall konnte er gefunden werden. Die Polizistin Eira Sjödin wird zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie geht jeder noch so kleinen Spur nach, dennoch scheint sich kein stimmiges Gesamtbild zu ergeben. Als ein weiterer Mann verschwindet, ist Eira persönlich betroffen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Erdschwarz" ist nach "Sturmrot" der zweite Band einer Krimi-Trilogie, in der die Polizistin Eira Sjödin ermittelt. Man kann dem aktuellen Fall auch ohne Vorkenntnisse folgen, allerdings gibt es Nebenhandlungen, die sich wie ein roter Faden durch die Reihe ziehen. Deshalb sollte man die Reihenfolge einhalten. 

Die aktuellen Ermittlungen stellen Eira vor große Herausforderungen, denn es ist nicht so leicht zu durchschauen, in welche Richtung sich dieser Fall entwickelt. Es gilt einigen Spuren zu folgen, dennoch lässt sich zunächst kein Motiv und damit auch kein Täter erahnen. Die Ermittlungen werden detailliert beschrieben. Deshalb wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch, genau wie Eira, tappt man lange im Dunkeln. 

Handlungsorte und Protagonisten werden eindrucksvoll beschrieben, wodurch man alles mühelos vor Augen hat. Die Ermittlungen wirken zwar interessant, dennoch kocht die Spannung leider etwas auf Sparflamme. Erst ganz zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse. Das Ganze gipfelt zwar in einem zufriedenstellenden Abschluss, dennoch hat man das Gefühl, dass Kommissar Zufall hier etwas zu sehr nachgeholfen hat. 

Die Nebenhandlungen, die sich bereits seit dem ersten Band entwickeln, wecken allerdings die Neugier auf den Finalband. 

Ein solider Krimi, dem es leider ein wenig an Spannung fehlt, der aber dennoch das Interesse am weiteren Verlauf der Ereignisse weckt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


sehr gut

Krimi mit eindrucksvoll beschriebener Hintergrundkulisse

Mitten im tief verschneiten Wald, findet ein kleines Mädchen die Leiche des Umweltaktivisten Mats Anderberg. Der Mann wurde durch einen Schuss in den Rücken getötet. Die Stockholmer Kriminalinspektoren Maya Topelius und Pär Stenqvist werden nach Östersund geschickt, um die Ermittlungen zu leiten. Die örtliche Polizei sieht das gar nicht gerne. Am liebsten würden sie den Fall als Jagdunfall einstufen. Doch Maya und Pär stellen schnell fest, dass das keine Option ist...

"Im Herzen so kalt" ist der Auftakt zu einer schwedischen Krimiserie, in der Maya Topelius ermittelt. Deshalb lernt man in diesem Band die Hauptcharaktere näher kennen. Die Akteure wirken von Anfang an sympathisch, doch gerade Maya hat ein Talent dafür, gelegentlich unüberlegt zu handeln. 

Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten eindrucksvoll. Man hat das Gefühl, selbst durch die verschneiten Wälder zu streifen und versucht, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Man verfolgt gespannt die Ermittlungen und wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Da Mats Anderberg engagierter Umweltaktivist war, geraten dabei auch die ansässigen Forstwirtschaftsbetriebe in den Fokus. 

Außerdem erfährt man einiges aus Mayas Freundeskreis. Denn Sanne, eine ihrer besten Freundinnen, muss sich ihrer Vergangenheit stellen, um ein aktuelles Problem anzugehen. Dieser Handlungsstrang ist ebenfalls interessant und fügt sich gut in die Haupthandlung ein. 

Obwohl Maya und Pär in alle Richtungen ermitteln, hat man das Gefühl, dass Kommissar Zufall schließlich dafür sorgt, dass der Fall am Ende gelöst wird. Das Ganze gipfelt allerdings in einem sehr spannenden Finale, das man geradezu atemlos verschlingt. 

Ein gelungener Auftakt, der durch sympathische Charaktere und eine eindrucksvoll beschriebene Hintergrundkulisse überzeugen kann und die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2023
Liar / Eddie Flynn Bd.3
Cavanagh, Steve

Liar / Eddie Flynn Bd.3


ausgezeichnet

Strafverteidiger Eddie Flynn wird von einem alten Bekannten kontaktiert. Leonard Howell braucht unbedingt Eddies Hilfe, da seine Tochter entführt wurde. Da Eddie selbst genau weiß, was man durchmacht, wenn das eigene Kind entführt wurde, macht er sich sofort auf den Weg, um Howell zu helfen. Eddie ahnt nicht einmal im Ansatz, auf was er sich damit einlässt. Denn als die Lösegeldübergabe scheitert, gerät Howell in den Verdacht, nicht nur die Entführung inszeniert, sondern auch seine Tochter umgebracht zu haben...

"Liar" ist bereits der dritte Band einer Serie um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann sollte man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einhalten. 

Im Prolog beobachtet man eine junge Mutter, die Schreckliches erlebt. Das Ganze ist mittlerweile über 20 Jahre her, deshalb ahnt man zunächst nicht, wie sich diese Ereignisse mit dem aktuellen Geschehen verknüpfen werden. 

Eddie selbst ahnt ebenfalls nicht, welche Dimensionen der Fall annehmen wird. Der Thriller startet anfangs etwas geruhsam, nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Steve Cavanagh beschreibt Handlungsorte und Protagonisten wieder so lebendig, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Gemeinsam mit Eddie versucht man herauszufinden, was eigentlich gespielt wird. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, doch es kommt zu Wendungen, die nicht nur Eddie überraschen. Deshalb ist man hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll oder wem man vertrauen kann.

​​​​​​​Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar, wodurch man in den Sog der Ereignisse gerät. Es macht immer wieder Spaß, zu beobachten, wie Eddie sich aus scheinbar ausweglosen Situationen herausmanövriert. In den Szenen im Gerichtssaal läuft der New Yorker Strafverteidiger zu Höchstform auf. Das Ganze gipfelt in einem dramatischen Finale. 

Ein spannender Fall für Eddie Flynn, der sich quasi wieder von selbst liest. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2023
Fifty-Fifty / Eddie Flynn Bd.5
Cavanagh, Steve

Fifty-Fifty / Eddie Flynn Bd.5


ausgezeichnet

Im Haus des ehemaligen New Yorker Bürgermeister Frank Avellino werden zur gleichen Zeit zwei Notrufe abgesetzt. Alexandra und Sofia, die beiden Töchter von Frank Avellino, beschuldigen sich gegenseitig, den Vater ermordet zu haben. Das Bild, das sich den eintreffenden Beamten bietet, ist grausam, denn auf den ehemaligen Bürgermeister wurde über 50 Mal eingestochen. Doch welche Tochter ist für die Bluttat verantwortlich? Der Prozess soll Klarheit bringen. Eddie Flynn verteidigt Sofia, während Alexandra von der eher unerfahrenen Anwältin Kate Brooks vertreten wird. Die Chancen der Anwälte stehen fifty-fifty, dass die richtige Schwester für ihre Tat verurteilt wird....

"Fifty-Fifty" ist bereits der fünfte Band einer Serie um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig die vorherigen Teile zu kennen. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, sollte man die Reihenfolge einhalten.

Auch bei diesem Teil der Serie gelingt es dem Autor sofort, Interesse an der Handlung zu wecken. Die Ereignisse werden aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen. Dadurch nimmt das Ganze früh Fahrt auf. Man gerät förmlich in den Sog der Ereignisse und rätselt mit. Steve Cavanagh legt seine Spuren geschickt aus. Doch immer, wenn man meint, dass man nun die richtige Schwester im Visier hat, säen neue Erkenntnisse Zweifel. Die Spannung wird dadurch nicht nur früh aufgebaut, sondern kann außerdem durchgehend gehalten werden. Es fällt einem wirklich schwer, diesen Thriller aus der Hand zu legen.

Wenn man Eddie Flynn bereits kennt, dann weiß man, dass er Prinzipien hat. Es ist für ihn keine Option, dass die falsche Schwester verurteilt wird. Man beobachtet seine Nachforschungen gespannt. Die Szenen, die sich im Gerichtssaal zutragen, werden lebendig beschrieben. Man genießt die Kreuzverhöre, die Eddie führt, und ist immer wieder erstaunt, zu welchen Mitteln er greift. Bei diesem Thriller kommt keinen Moment Langeweile auf.

Ein spannender Fall, der durch einen meisterhaften Plot, geschickte Szenenwechsel und ein hohes Tempo überzeugt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2023
Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3


sehr gut

Als der Bausenator Dieter Möller plötzlich in einen Polit-Skandal verwickelt und wenig später als Mordverdächtiger festgenommen wird, wendet sich der Senator an Strafverteidiger Rocco Eberhardt. Obwohl der Senator Rocco äußerst unsympathisch ist, übernimmt er schließlich die Verteidigung, denn ausgerechnet Roccos Vater hat Dieter Möller den Rat gegeben, sich an Rocco zu wenden. Rocco hat die Befürchtung, dass sein Vater ebenfalls in den Skandal verwickelt sein könnte....

"Die letzte Lügnerin" ist nach "Die siebte Zeugin" und "Der dreizehnte Mann" der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Nötige Hintergrundinformationen werden in die Handlung eingestreut. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und verläuft nicht immer chronologisch. Man muss allerdings nicht befürchten, die Orientierung zu verlieren, da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind. Die einzelnen Abschnitte sind außerdem relativ kurz, wodurch man früh in den Sog der Ereignisse gerät. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man merkt, dass das Autorenduo vom Fach ist und weiß, wovon es schreibt. Zu trockene Erklärungen braucht man allerdings nicht zu befürchten, da alle Informationen harmonisch in die Handlung einfließen. Die Protagonisten werden ebenfalls authentisch beschrieben. Deshalb kann man mühelos ins Geschehen eintauchen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Dabei kommt es immer wieder zu Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar, da man unbedingt erfahren möchte, was genau hinter allem steckt und welche Rolle Roccos Vater dabei spielt. 

Ein durchgehend spannender Fall, der durch überraschende Wendungen und sympathische Charaktere überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.