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Benutzername: 
Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1193 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Einfach schön – ein richtiges Wohlfühlbuch

„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist das Debüt der in London lebenden Autorin Olivia Ford.

Die 77-jährige Jennifer Quinn ist seit 59 Jahren mit ihrem Mann Bernard verheiratet. Sie liebt es zu backen und ihre Lieblingssendung ist „Das Backduell – Backen auf der Insel“.
Kurz vor ihrem 60. Hochzeitstag wird ihr bewußt, dass das Leben endlich ist und hat das Gefühl, dass sie etwas wagen muss. So beschließt sie, sich heimlich bei ihrer Lieblings-TV-Backshow zu bewerben.
Sie beginnt zu kochen und zu backen, kämpft mit der Technik und mit jedem Rezept, der Zubereitung und dem Duft kommen Erinnerungen hoch - Erinnerungen an eine schwierige Vergangenheit, in denen ein Stück gesellschaftliche Zeitgeschichte steckt.

Der Schreibstil von Olivia Ford ist einfach grandios. Jennifer und Bernard muss man einfach mögen und da die Autorin durch ihre eigenen Großeltern inspiriert wurde, glaube ich sofort, dass sie diese sehr geliebt hat und Backen in ihrer Familie ein großes Thema ist.

Gegenwart und Vergangenheit werden hier durch Rückblenden perfekt miteinander verwoben. Es ist ein wunderbares Buch zum Wohlfühlen, dass durch das lang gehütete Geheimnis von Jennifer auch ein wenig Spannung enthält. Es ist ein Buch, das Mut macht, aufzeigt, dass es für einen Neuanfang nie zu spät ist und das einfach von seinen liebenswerten Charakteren lebt.
Außerdem gibt es einen interessanten Blick hinter die Kulissen des Fernsehens. Die damit verbundene Aufregung wird spürbar und man merkt sofort, dass die Autorin selbst in diesem Sektor gearbeitet hat.

Ich kann diesen herzerwärmenden Wohlfühlroman, der eine Menge Tiefgang und Emotionen enthält, nachdenklich macht und berührt, nur empfehlen.

Bewertung vom 12.12.2023
Stevens Pass (eBook, ePUB)
Eriksen, Nils

Stevens Pass (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Rasant & spannend !

"Stevens Pass: Das Geheimnis im Kaskadengebirge" ist der erste Band mit den Protagonisten Erik und Amelia von dem Journalist und Autor Nils Eriksen.
Die Handlung beginnt im Februar 1910. Der Journalist Erik hat gerade sein altes Leben in Deutschland hinter sich gelassen und möchte gemeinsam mit der Biologin Amelia aus Kanada in Edmonton neu durchstarten. Dabei geraten sie zufällig dem rücksichtslosen Mafioso Orson Corbyn in den Weg und es wird schnell gefährlich für die beiden.
Zunächst gibt es zwei Handlungsstränge. Da ist zum Einen der von Orson Corbyn, der auf der Suche nach dem Schatz seines Großvaters im Kaskadengebirge ist und der sich als Kopf des organisierten Verbrechens wissen möchte und zum Anderen der romantische Teil um Erik und Amelia.
Während man nach und nach immer mehr erfährt, gelingt es dem Autor gut diese miteinander zu verschmelzen. Dabei ist sein Schreibstil sehr lebendig und passt perfekt in die Zeit.
Durch viele Details hatte ich die Handlung stets genau vor Augen.
Orson Corbyn hat keine Skrupel und verfolgt Erik und Amelia bis diese sich in Montana an Sheriff Dwayne Watson wenden. Die rasante Jagd auf die beiden ließ mich die Luft anhalten und die spürbare Spannung erzeugt einen unglaublichen Lesesog. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass für Erik und Amelia alles gut geht.
Wer Krimis und Abenteuer mit einer kleinen Romanze mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
Für mich war es beste Unterhaltung.

Bewertung vom 12.12.2023
Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1
Sigurðardóttir, Lilja

Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

„Höllenkalt“ ist der erste Band der Áróra-Reihe der isländischen Autorin Lilja Sigurdardóttir.
Die Halbisländerin Áróra Jónsdóttir arbeitet als Ermittlerin im Bereich der Wirtschaftskriminalität in London. Als ihre ältere Schwester Ísafold verschwindet, bittet ihre Mutter sie nach Island zu kommen. Ein wenig genervt, da sie nie eine gute Beziehung zu ihrer Schwester hatte, begibt sie sich nach Reykjavík und stellt fest, dass ihre Schwester tatsächlich spurlos verschwunden ist. Gemeinsam mit dem Polizisten Daníel macht sie sich auf die Suche.
Durch die kurzen Kapitel – insgesamt sind es über 100 auf nur 368 Seiten – und die wechselnden Perspektiven liest sich das Buch abwechslungsreich und es gelingt der Autorin schnell Spannung zu erzeugen. Irgendwie scheint hier jeder ein Geheimnis zu haben und etwas zu verbergen.
Áróra ist eine interessante Protagonistin. Sie ist sehr selbstbewusst, liebt Geld, ist ein wenig eigenbrötlerisch und weiß als halb Engländerin und halb Isländerin nicht so richtig wohin sie gehört.
Bei der Suche nach Ísafold gibt sie alles. So nimmt sie sich zunächst deren gewalttätigen Freund Björn, der auch noch mit Drogen handelt und die Nachbarn vor, was sie allerdings nicht weiterbringt.
Schnell wird ihr klar, wie fremd ihr ihre Schwester geworden ist.
Neben diesem Handlungsstrang gibt es noch einen zweiten, in dem es um das Lieblingsthema von Áróra - das Geld - geht.
Mich hat das Buch gefesselt. Die Charaktere sind interessant und die Spannung steigt zu Beginn stetig.

Das Ende hat mich überrascht, lässt aber auch einiges offen, so dass ich nun gespannt auf den zweiten Band „Blutrot“, der im Februar nächsten Jahres erscheint, warte.

Bewertung vom 12.12.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Bewegend, bedrückend & berührend
„Das einzige Kind“ ist ein historischer Tatsachenroman der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

Die Handlung beginnt im Frühjahr 1939 in Bosnien. Der 5-jährige Djoko und seine strengen aber liebevollen Eltern leben ein einfaches Leben, bis seine Eltern durch eine Granate getötet und Djoko schwer verletzt wird. Damit beginnt für ihn eine schier unmenschliche Flucht, die scheinbar kein Ende findet. Zunächst flieht er vor den Ustaschas, danach vor den Tschetniks, im Anschluss vor den Nazis und zum Schluss vor den Partisanen. Djoko ist allein, findet aber immer wieder hilfsbereite Menschen, die sich seiner annehmen, die er dann aber auch wieder verliert.

Der Schreibstil von Hera Lind lässt sich wie gewohnt sehr gut lesen. Aber die Ereignisse, die sie schildert sind erdrückend. Dadurch, dass man alles aus der Perspektive des kleinen Djokos erfährt, wird seine Angst, das Gefühl der Verlassenheit, die Ungewissheit was kommt, richtig spürbar und haben mir beim Lesen die Tränen in die Augen getrieben. Djoko will nur eines: überleben. Obwohl es durchgehend um historische Ereignisse Ereignisse geht, spielen sie nur im Hintergrund eine Rolle, im Vordergrund steht ein Kind, das verwaist und allein gelassen auf sich selbst gestellt ist. Djoko ist nur ein Kind von vielen, aber anhand seines Einzelschicksals wird wieder einmal deutlich wie grausam Kriege sind und es erschreckt mich umso mehr, dass sie auch heute und im Moment stattfinden. Die Vorstellung, dass auch jetzt im Moment Kinder wie Djoko auf der Flucht sind und um ihr Überleben kämpfen, finde ich unerträglich.

Hera Lind hat hier bedrückend und fesselnd Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Mich hat dieser Roman mit dem Schicksal des kleinen Djoko emotional sehr berührt. Es ist ein grausames Stück Zeitgeschichte, das nicht vergessen werden darf und gelesen werden muss.

Bewertung vom 10.12.2023
Rein in die Komfortzone!
Butler, Kristen

Rein in die Komfortzone!


sehr gut

Möglichkeiten sein volles Potenzial auszuschöpfen

„Rein in die Komfortzone!“ ist ein Ratgeber der in North Carolina lebenden Autorin Kristin Butler die gleichzeitig Life Coach, Speaker und Gründerin von »Power of Positivity« - einer Community-Plattform mit über 50 Mio. Nutzern – ist.

Der Ratgeber ist in drei Teile untergliedert:
- Warum es wichtig ist sich wohlzufühlen
- Der Create-with-Comfort-Prozess
- Werde ein Komfortzonen-Profi

Zunächst erläutert die Autorin, warum sie es nicht für notwendig hält seine Komfortzone zu verlassen, um sich weiterzuentwickeln. Für mich klangen ihre Worte schlüssig und sie gefielen mir gut. Überhaupt ist ihr Schreibstil sehr angenehm, sie bringt Persönliches mit ein und sie versteht es in einfachen Worten deutlich zu machen worauf sie hinaus möchte.

Den Grundgedanke, dass wir nur dann unser volles Potential entfalten können, wenn wir uns wohl fühlen, finde ich schlüssig und ist ein Ansatz, der mir gut gefällt.
Da die Kapitel aufeinander aufbauen, ist es sinnvoll das Buch chronologisch zu lesen. Allerdings ist längst nicht alles neu und mir war es ein einigen Stellen einfach ein wenig zu ausführlich.
Nach jedem Kapitel gibt es eine kurze Zusammenfassung, die ich als hilfreich empfunden habe, um das Gelesene nochmals zu verinnerlichen.

Mir gefielen die motivierenden Worte der Autorin und der andere - hier positive - Blick auf die Komfortzone. Sicherlich liest jeder das Buch ein wenig anders, hat andere Erwartungen und Schwerpunkte, aber ich glaube, dass jeder ein wenig Motivation, Selbstliebe und vor allem neue Kraft und Energie daraus für sich mitnehmen kann.

Bewertung vom 10.12.2023
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


ausgezeichnet

Spannender Krimi in München

„Kant und das Leben nach dem Tod“ ist der dritte Band des in München ermittelnden Kommissars Kant von dem Autor Marcel Häußler. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

In einem Waldgebiet südlich von München wird von einem neunjährigen Mädchen ein abgetrennter männlicher Arm gefunden, der zuvor über einen längeren Zeitraum tiefgekühlt wurde. Kant und sein Team beginnen zu ermitteln und die Spuren führen sie in eine Hochhaussiedlung im Münchner Stadtviertel Hasenbergl. Schon bald stellen sie fest, dass hier weitere Menschen verschwunden sind.
Die neunzehnjährige Antonia ist aus Portugal nach Deutschland zurückgekehrt und wollte hier in ihrem Wohnwagen leben. Da der TÜV von diesem bereits abgelaufen ist und er deswegen von der Polizei beschlagnahmt wird, sucht sie bei ihrem Großvater am Münchener Stadtrand Hasenbergl Unterschlupf.

Der Schreibstil von Marcel Häußler liest sich sehr angenehm. Er beschreibt seine Charaktere authentisch, die düstere Stimmung in der anonymen Hochhaussiedlung, die schwierigen Lebensverhältnisse der Bewohner sowie eine gute Portion Münchener Lokalkolorit kamen direkt bei mir an.
Ich habe die akribischen Ermittlungsarbeiten von Kant und seinem Team gespannt verfolgt. Durch Antonia war ich diesen zwischenzeitlich ein Stück voraus, was die Spannung nochmals erhöht hat.
Es gibt zahlreiche Handlungsstränge, deren Zusammenhänge nicht auf Anhieb offensichtlich sind und erst nach und nach miteinander verknüpft werden.

Es ist ein durchgehend spannender Krimi mit gesellschaftskritischen Ansatz, der skrupellose Verbrechen offenlegt.
Gut gefällt mir auch, dass man nebenbei wieder einiges aus dem privaten Umfeld der Protagonisten erfährt und ich inzwischen schon das Gefühl habe sie ganz gut zu kennen.

Mir hat dieser Fall wieder gut gefallen und ich freue mich auf den nächsten Einsatz von Kant und seinem Team in München.

Bewertung vom 06.12.2023
Aufs Meer hinaus
Enger, Cecilie

Aufs Meer hinaus


ausgezeichnet

Die ersten Reederinnen Europas

„Aufs Meer hinaus“ ist ein bewegender Roman der in Olso lebenden Autorin Cecilie Enger.
Die Handlung beginnt 1873 und endet 1943. Als Bertha Torgersen erstmalig auf Hanna Brummenæs trifft, ist sie direkt beeindruckt, da Hanna etwas Außergewöhnliches an sich hat. Erst nach Jahren treffen sie sich wieder und auch dann vergeht wieder einige Zeit, bis sich die beiden Frauen näherkommen. Aber ab diesem Moment, gibt es kein Halten mehr, die beiden übernehmen zunächst das Geschäft, in dem Bertha arbeitet und werden später zu den ersten Reederinnen Europas.
Bertha und Hanna sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere. Berta ist deutlich zurückhaltender als Hanna. Das zwischen den beiden mehr entsteht als eine rein geschäftliche Beziehung bleibt nach außen unbekannt. Es war einfach nicht der Zeit, in der man dies in die Öffentlichkeit getragen hätte. Ungewöhnlich waren die beiden allen dadurch, dass sie sich in einem Bereich durchgesetzt haben, der bis dahin den Männern vorbehalten war.
Der Schreibstil von Cecilie Enger hat mir gut gefallen. Die Sätze sind klar und einfach. Ich konnte mir sowohl die Umgebung als auch die Menschen gut vorstellen und die skandinavische Atmosphäre kam bei mir an. Das Bild, das sie von Berta und Hanna zeichnet wirkt authentisch und die beiden Frauen waren mir sehr sympathisch.

Ich fand diesen eher ruhigen Roman über zwei starke und ungewöhnliche Frauen ausgesprochen interessant und kann ihn Liebhabern historischer Romane durchaus empfehlen.

Bewertung vom 06.12.2023
Was ein gutes Leben ausmacht
McGarey, Gladys

Was ein gutes Leben ausmacht


ausgezeichnet

Lebensweisheiten - lehrreich und inspirierend
In ihrem Buch „Was ein gutes Leben ausmacht“ verrät die Autorin Dr. Gladys McGarey ihren Lesern ihre sechs Geheimnisse für ein langes, gesundes und glückliches Leben. Hierbei handelt es sich allerdings weniger um einen Ratgeber, sondern vielmehr um einen Wegweiser.

Die sechs Lebensgeheimnisse:
1. Sie sind aus einem bestimmten Grund hier
2. Alles Leben muss in Bewegung sein
3. Liebe ist die stärkste Medizin
4. Wir sind nie wirklich allein
5. Das Leben ist Ihr Lehrer
6. Nutzen Sie ihre Energie in vollen Zügen
beinhalten jeweils mehrere Kapitel, in denen die Autorin Vertrauen, Zuversicht und Optimismus vermittelt.
Sie hat ihre Geheimnisse in interessante Geschichten aus ihrem Leben gepackt. Dabei geht es um die innere Haltung, Gedanken und welche Auswirkungen die psychische Gesundheit auf unsere physische Gesundheit hat.
Abschließend gibt es zu jedem Geheimnis eine Übung.
Dr. Gladys McGarey Lebensglück basiert aus einer Mischung aus Wissenschaft, Medizin und Seele und ist ein ganzheitliches Konzept für jede Lebensphase.

Lebenssaft ist Lebenskraft ist ein Motto von ihr. Mal fließt er stärker und mal schwächer, wichtig ist, dass er fließt und möglichst kraftvoll am Leben erhalten wird. So eingängig wie dieses Beispiel ist das gesamte Buch.

Ich habe hier viele tolle Sätze für mich entdeckt und bin von Dr. Gladys McGarey und ihren Ratschlägen für ein erfülltes Leben wirklich beeindruckt.

Bewertung vom 04.12.2023
Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?
Dinsing, Casy M.;Seul, Shirley Michaela

Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?


sehr gut

Beziehungen lebendig halten

„Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?“ ist ein angenehm zu lesender Ratgeber der psychologische Beraterin und Autorin Casy Dinsing.

Die meisten Menschen suchen eine Beziehung und möchten sich in ihr wohl fühlen. Dennoch kommt es immer wieder zu Problemen und ich möchte wetten, dass jeder weiß wovon die Rede ist, wenn es um Beziehungsprobleme geht.

Der Ratgeber ist in viele kurze Kapitel gegliedert und Casy Dinsing verwendet einen angenehmen Schreibstil. Mal ist sie ein wenig provokant und mal humorvoll. So lassen sich ihre fundierten Tipps und Ratschläge leicht lesen.

Jedes Thema endet mit „Drei Fragen, die Dich weiterbringen“, wodurch sich das Gelesene gut verinnerlichen und vertiefen lässt. Auch die Fallgeschichten aus dem Praxisalltag der Autorin lesen sich interessant und sorgen dafür, dass sich der Leser in die unterschiedlichen Perspektiven hineinversetzen kann.

Natürlich ist nicht alles neu, was hier steht und dennoch enthält es eine Menge Ratschläge und Denkansätze, die es wert sind gelesen zu werden. Zusätzlich gibt es online einige Übungsblätter, mit denen sich das theoretische Wissen vertiefen lässt.

Kurz zusammengefasst könnte ich sagen, dass Kommunikation und Reflexion das Wichtigste für jede Beziehung sind. Aber um den Weg dorthin zu finden, lohnt es sich wirklich diesen Ratgeber zu lesen.

Bewertung vom 03.12.2023
The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
Breakey, Hugh

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe


ausgezeichnet

Eine faszinierende Liebesgeschichte mit Tiefgang

„The Beautiful Fall“ ist der Debütroman von dem australischen Autor, Philosoph und Ethiker Hugh Breakey.

Robert Penfold ist 31 Jahre und verliert seit zwei Jahren alle 179 Tage sein Gedächtnis. Eine Therapie gibt es für diese Anfälle nicht. Um sich selbst zu schützen, führt er ein sehr geregeltes, zurückgezogenes Leben zwischen Dominosteinen und Frühsport. Um für das Leben nach dem Vergessen gewappnet zu sein, hat er sich selbst einen Brief mit den wichtigsten Informationen und Verhaltensanweisungen geschrieben.
Die Handlung beginnt zwölf Tage vor dem nächsten Amnesieschub. Der Lieferdienst, der ihm seine Lebensmittel bringt, hat eine neue Angestellte: Julie – übernatürlich schön, aber auch kompliziert. Mit Julie kommt das Chaos, das Robert in seinem Leben so sehr vermeiden möchte. Außerdem verliebt er sich in Julie, was er nicht zulassen will, da es nur noch wenige Tage bis zu seinem Gedächtnisverlust sind.

Der Schreibstil von Hugh Breakey ist flüssig und liest sich angenehm lebendig.
Sowohl Robert als auch Julie sind interessant, werden facettenreich dargestellt und wirken durchaus authentisch.
Die Geschichte ist ungewöhnlich und alles andere als eine einfache Liebesgeschichte. Während die Handlung im ersten Drittel recht gemächlich vor sich hinplätschert, wurde ich Anschluss mehrfach überrascht. Die Zeit drängt und damit erhalten die Gespräche zwischen Robert und Julie mehr Tiefgang als ich erwartet hatte.

Es ist eine Liebesgeschichte der anderen Art, die berührt und deren Entwicklung ich so nicht vorhergesehen habe und die sich mit Identität, Erinnerungen, Täuschungen und Bewusstsein beschäftigt.

Abgesehen von Cover - das mich fast abgeschreckt hätte, da es eher nach eine seichten Lovestory aussieht - ist das Buch rundum gelungen.