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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1291 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2024
Die Sache mit Rachel
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel


ausgezeichnet

Ein außergewöhnlicher Blick auf Irland

„Die Sache mit Rachel“ ist ein grandioser Roman aus dem Leben einer jungen Irin von der Journalistin und Autorin Caroline O’Donoghue.

Handlungsort ist zunächst Cork in Irland. Die Studentin Rachel arbeitet nebenbei in einer Buchhandlung, in der sie auf James trifft. Die Chemie zwischen den beiden stimmt sofort und Rachel wird James Mitbewohner. Die beiden Leben ein Leben wie man es nur in jungen Jahren kann, wenn man noch keine Verpflichtungen hat und sich von seiner Lust, Laune und seinen Bedürfnissen treiben lassen kann. Das Leben könnte einfach sein, aber Rachel ist in ihren Literaturprofessor Dr. Fred Byrne verliebt…

Der Schreibstil von Caroline O’Donoghue macht einfach Spaß, ist lebendig und steckt voller Humor. Die Dialoge sind schnell und amüsant, ich bin so einige Male aus dem Staunen nicht herausgekommen. Erzählt wird aus der Perspektive von Rachel.
Die beiden Protagonisten könnten kaum unterschiedlicher sein. Während Rachel zurückhaltend und unsicher ist, hat James schnell die richtigen Worte parat, ist frech, charmant und klug. Beide waren mir unglaublich sympathisch.

Das Buch ist aber nicht nur ein Roman über Rachel, sondern einer über Irland und seine Geschichte. Es geht um das katholische Irland, Schwangerschaftsabbruch, gleichgeschlechtliche Ehe, die Bankenkrise, Kultur, Identität, das Leben und vieles mehr.

Ich habe es geliebt in das Leben der Charaktere abzutauchen, an ihrem Leben teilzuhaben und an einer andere Kultur und deren Veränderungen teilzuhaben.

Es ist ein Buch über Liebe, Freundschaft, Herausforderungen, Entwicklungen, Sorglosigkeit, Spontanität, Jungsein und vieles mehr und es bietet tolle Unterhaltung, die zum Lachen und zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 07.06.2024
Grün ist der Tod / Rosa Reich ermittelt Bd.2
Hortenbach, Kristina

Grün ist der Tod / Rosa Reich ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für Rosa Reich

„Grün ist der Tod“ ist nach „Um die Hecke gebracht“ der zweite Fall für die Protagonistin Rosa Reich der Autorin Kristina Hortenbach. Beide Bücher können ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander gelesen werden.

Rosalinde Reich, die ehemalige Lehrerin für Biologie und Erdkunde, hat endlich Zeit, sich ihrer Leidenschaft - dem Gärtnern und Planen von Gärten - zu widmen. Ihr neuster Auftrag führt sie auf einen Golfplatz. Dort soll sie den Außenbereich des Clubrestaurants neu gestalten. Noch bevor sie mit ihrer Arbeit so richtig beginnen kann, entdeckt sie einen Toten auf dem Golfplatz und das ist auch noch ein ehemaliger Schüler von ihr.
Rosa lässt es sich natürlich nicht nehmen, zu ermitteln. Es gibt viele Verdächtige, einiges an falschen Fährten und es macht einfach Spaß die Hobbyermittlerin bei ihren Undercover-Untersuchungen zu verfolgen. Natürlich wird sie dabei wieder tatkräftig von ihrem Mops Archie und dem Baumschulenbesitzer Andy unterstützt.

Mit Rosa Reich hat die Autorin eine tolle Protagonistin erschaffen. Die ewig quasselnde Rosa muss man einfach mögen. Ihr Ideenreichtum und ihre Vorgehensweisen sind nicht immer konventionell, machen aber dafür beim Lesen umso mehr Spaß. Dass sie Lehrerin für Biologie und Erdkunde war, kommt immer wieder durch, so dass ich einige interessante Fakten über das Gärtnern hinzugelernt habe.

Die Anzahl der Verdächtigen ist hoch. In einem Golfclub gibt es schließlich eine Menge Publikum und es kommt immer wieder zu Wendungen. Die Krimihandlung ist durchweg spannend und eignet sich gut, um selbst mitzurätseln.

Abschließend wurde der Fall gelungen aufgelöst, so dass keine Fragen offen blieben.

Mit ein paar zur Handlung passenden Rezepten hat Kristina Hortenbach ihren Krimi gelungen abgerundet.

Egal ob Garten-, Golf-, oder Krimiliebhaber, hier dürfte jeder gut unterhalten sein, der spannende und amüsante Krimis, die ohne unnötige Gewalt und Brutalität auskommen, mag. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung – am besten im Sommer, im Garten, in der Sonnenliege.

Bewertung vom 06.06.2024
Fucking Famous
Hashagen, Anne

Fucking Famous


sehr gut

Frech und amüsant

„Fucking Famous: Wie ich zu einer Million Followern kam und dabei unendlichen Spaß hatte“ ist ein interessanter Blick in die Welt der Influencer der Autorin, Wirtschaftswissenschaftlerin und Bankerin Anne Hashagen.

Das Leben der 39-jährigen Lotte Hohenfeld läuft nicht so, wie sie sich das vorstellt. Der Erfolg ihres ersten Buches lässt auf sich warten und sie ist gerade ein wenig orientierungslos. Ihre Freundin Tessa - eine erfolgreiche IT-Beraterin, die ihr Leben perfekt unter Kontrolle hat – schlägt ihr vor einfach berühmt zu werden und damit steht ihr Projekt.

Der Schreibstil von Anne Hashagen liest sich schnell und leicht. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, aber das ist bei dem Titel wohl auch wenig überraschend.
Mit viel Humor geht es bitterböse mit so einigen Provokation durch das Leben von Lotte und in eine Welt voller Oberflächlichkeiten.

Das Buch bietet einen interessanten Einblick in die Socialmediawelt und die der Influencer.
Lottes sarkastischer Blick auf diese ist klar und ungeschönt. Sie selbst durchlebt eine Entwicklung, die ich so nicht vorhergesehen hatte und die dem ansonsten sehr lockeren Buch einen unerwarteten Tiefgang verliehen hat. Aufschlussreich ist auch der Blick auf unsere von sozialen Medien geprägte Gesellschaft.

Mit ihrem Epilog hat die Autorin ihr Buch gelungen abgerundet. Die angehängte Playlist, sollte man keineswegs überblättern und vielleicht auch einfach schon vorab einen Blick darauf werfen.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und fand die Darstellung wie es zum schnellen Erfolg auf sozialen Plattformen kommt ebenso lesenswert wie die gesellschaftliche Kritik an diesem schnelllebigen Phänomen.

Kritik und Humor werden hier gelungen kombiniert und das überraschende Ende hat dafür gesorgt, dass ich das Buch sicherlich so schnell nicht wieder vergessen werde.

Bewertung vom 04.06.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


ausgezeichnet

Mitreißend & fesselnd

„Anna O.“ ist ein fesselnder Thriller des Autors Matthew Blake.

Vor vier Jahren hat Anna Ogilvy ihre beiden Freunde Douglas Bute und Indira Sharma im Schlaf mit je 10 Messerstichen ermordet und ist seitdem nicht mehr aufgewacht. Sie leidet an dem Resignationssyndrom. Dr. Benedict Prince ist Psychologe und Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen worden sind, wurde damals hinzugezogen. Nun kontaktiert ihn die Schlafklinik The Abbey erneut wegen Anna. Er soll sie aufwecken, damit sie vor Gericht gestellt werden kann. Ob ihm das gelingen wird ?

Das Buch ist in fünf Abschnitte eingeteilt und besteht aus 82 Kapitel auf nur 480 Seiten. Diese werden im wesentlichen Aus der Perspektive von Ben im Jahr 2023 erzählt. Zwischendurch gibt es Auszüge aus Annas Notizbuch aus dem Jahr 2019.

Durch die kurzen Kapitel und die kurzen sehr leicht zu lesenden Sätze entsteht schnell ein unglaublicher Lesesog.
Je mehr sich Ben mit dem Fall Anna beschäftigt, desto mehr Fragen und Zweifel kommen in ihm bezüglich seines Vorgehens auf. Er steht vor einem moralischen Dilemma. Ist es richtig dafür zu sorgen, dass Anna aufwacht, damit sie für ein Verbrechen verurteilt werden kann, an das sie eventuell keine Erinnerungen hat ?

Neben Ben gibt es zahlreiche weitere Charaktere, die eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit den Ereignissen, die sich vor vier Jahr abspielet haben, stehen. Sie sind allesamt gut ausgearbeitet und ich hatte von jedem ein gutes Bild vor Augen. So dachte ich es zumindest, aber je weiter ich gelesen haben, desto öfters musste ich feststellen, dass ich mich täusche.

Ich habe schon lange keinen Thriller mehr gelesen, der mich so gefesselt hat. Das hatte gleich mehrere Gründe. Der Schreibstil ist rasant und fesselnd, mit dem Resignationssyndrom hat der Autor eine interessante und spannende Thematik aufgegriffen, die mir bisher weitestgehend unbekannt war, die ethische Frage nach der Schuldfähigkeit und die gesamte Handlung, die für mich absolut nicht vorhersehbar war.

Insgesamt ist es ein genialer Plot, der mich gespannt auf weitere Werke von Matthew Blake warten lässt.

Bewertung vom 03.06.2024
Mord und Espresso
Horn, Elizabeth

Mord und Espresso


ausgezeichnet

Cosy Crime mit tollem Setting

„Mord und Espresso“ ist bereits der 3. Fall für Commissario Angelotti von der Autorin Elizabeth Horn. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann das Buch problemlos ohne Wissen aus den anderen Büchern gelesen werden.

Bei dem Cover bekomme ich direkt Lust auf Urlaub am Gardasee und es passt perfekt zu den beiden vorherigen Bänden der Reihe. Vorkenntnisse aus diesen ist zwar nicht zwingend notwendig, allerdings ist es durchaus interessant die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen. Diese werden gut gezeichnet, so dass ich sie mir direkt vorstellen konnte und ihre lebendigen Dialoge gerne verfolgt habe.

Der Schreibstil liest sich locker und leicht. Ich mag den humorvollen Unterton der Autorin, der trotz Tod und Spannung eine angenehme Urlaubsatmosphäre des mediterranen Limone vermittelt.

Der Fall des toten Anwalts ist spannend und ich habe gerne mitgerätselt.Nebenbei erfahren wir auch wieder so einiges aus Fabios und Carlottas Privatleben.

Natürlich ist auch dieses Mal Rosanna wieder mit dabei. Sie gehört in dieser Reihe zu meinen Lieblingscharakteren und ich freue mich immer über ihr Auftauchen.
Maria Angelotti versorgt die Leser erneut mit kulinarischen Köstlichkeiten und abschließend befindet sich im Buch sogar ein Rezept für ihre „Saltimbocca alla Maria Angelotti“.

Wer Spannung, Humor, den Gardasee und italienisches Flair mag, liegt mit diesem Buch richtig. Ich freue mich jedenfalls schon auf weitere Fälle mit Commissario Fabio Angelotti und seiner Charlotte.

Bewertung vom 02.06.2024
Das Lied der Biene
Groß, Gabriela

Das Lied der Biene


ausgezeichnet

Über das Leben, Chancen & Neustarts

„Das Lied der Biene“ ist ein Roman, der wie aus dem Leben gegriffen ist, der Autorin Gabriela Groß.

Marga ist Anfang vierzig und arbeitet als Haushälterin für den Unternehmer Paul Alprecht. Eigentlich mag Marga ihre Arbeit, aber seit Pauls Verlobte Sybille im Haus ist und diese Marga sehr von oben herab behandelt, will Marga kündigen. Noch bevor es dazu kommt, stirbt Sybille durch einen tragischen Unfall. Marga möchte Paul helfen seine Trauer zu verarbeiten. Auch sie musste bereits Verluste erleben und beginnt ihm anonyme, tröstliche Mails zu senden. In diesen findet sie großartige Worte, Paul fühlt sich verstanden und beginnt zurückzuschreiben.

Neben Paul und Marga gibt es weitere Charaktere, unter anderem Margas Tochter Conny, ihre Freundinnen Eva und Kirsten, Pauls Freund Jörg und seine Stieftochter Inga aus erster Ehe. Alle Charaktere werden detailliert und facettenreich gezeichnet, so dass ich sie im Verlauf der Handlung richtig gut kennengelernt habe und sie mir ans Herz gewachsen sind.
Marga ist eine sehr zurückhaltende Protagonistin, die an Selbstbewusstsein gewinnt und ihrem Leben eine neue Wendung gibt. Ihre beiden Freundinnen sind komplett anders, wodurch sich die drei gut ergänzen.
Paul ist ein ganz vorbildlicher Arbeitgeber, der Marga mit viel Respekt und sehr höflich behandelt. Auch seine Liebe zu seiner Stieftochter ist wundervoll beschrieben.

Die Schauplätze werden mit viel Liebe und Ortskenntnis dargestellt. So bin ich mit Marga, Eva und Kerstin in Düsseldorf über die Kö geschlendert und habe Portugal kennengelernt.

Der Schreibstil von Gabriela Groß liest sich angenehm flüssig und leicht. Dennoch musste ich immer wieder inne halten und mir beim Lesen Zeit nehmen, da sie unglaublich viele wichtige Botschaften über das Leben, die Liebe, Freundschaft, Trauer, Mut, Chancen, Neuanfänge und vieles mehr versteckt und ich ihre Worte auf mich wirken lassen musste.

Obwohl dieser Roman viele schwierige und schwere Themen anschneidet, ist es ein richtiger Wohlfühlroman. Die Autorin findet wirklich für jede Situation die perfekten Worte.

Mich hat der Roman emotional berührt und mir wichtige Botschaften vermittelt.
„Wer sagt, das die Zukunft das Wichtigste ist ?
Wir leben jetzt.“
ist nur einer der Sätze, die wir uns immer wieder bewußt machen sollten.

Bewertung vom 30.05.2024
Beat vor der Eins
Helmig, Alexandra

Beat vor der Eins


sehr gut

Aus dem Leben eines Teenagers

Mit ihrem Buch „Beat vor der Eins“ gibt die Autorin Alexandra Helmig interessante Einblicke in das Leben eines Teenagers.

In kurzen tagebuchartigen Einträgen werden die Gedanken der 15-jährigen Ina dargelegt. Ihre Sätze sind oft abgehakt, manchmal nur eine kurze Aneinanderreihung von Worten. Trotzdem stellen sie ihre Gefühlslage und ihren Alltag gut da. Ihr Blick auf das Leben, ihre Mutter, Freundinnen, Männer und sich selbst, ist wirklich der eines Teenagers und keineswegs objektiv. Dennoch sind ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar und realistisch.

Die Kapitel sind kurz und regen zum Nachdenken an, teils weil sie einen an die eigene Teenagerzeit erinnern und teils weil ich mich gefragt habe, ob Ina - oder ganz allgemein Teenager - das wirklich so sieht. Aber unabhängig davon steckt das Buch voller Emotionen, denen ein Teenager jeden Tag ausgesetzt ist und mit denen man erst im Laufe des Lebens lernt umzugehen.
Alexandra Helmig ist es wirklich gut gelungen Inas Gedanken einzufangen, obwohl ich mir hier noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte.

In dem Buch befindet sich ein QR-Code mit einer Playlist, die den Sound der 80er bzw. 90er Jahre widerspiegelt. Für mich war dieser ein echtes Highlight, die Musik trifft wirklich perfekt das Lebensgefühl dieser Zeit.

Bewertung vom 30.05.2024
Sehnsuchtstage / Die Inselpension Bd.2
Albrecht, Lina

Sehnsuchtstage / Die Inselpension Bd.2


ausgezeichnet

Nordseefeeling pur & ganz viele Emotionen

„Die Inselpension – Sehnsuchtstage“ ist nach „Die Inselpension – Heimkehr ans Meer“ der zweite Band mit der Protagonistin Marieke der Autorin Lina Albrecht.
Im vorherigen Band haben wir erfahren wie die Hamburger Hotelmanagerin Marieke nach Juist gekommen ist. Zum Verständnis sind keine weiteren Vorkenntnisse erforderlich und die Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen.
Schauplatz ist Juist und inzwischen leitet Marieke dort die familieneigene Pension. Das ist nicht immer ganz einfach, mal sind es die Mitarbeiter, die Marieke Kopfzerbrechen bereiten, mal die Gäste und mal sind es die Männer.
Der Schreibstil von Lina Albrecht liest sich locker und leicht. Ich bin durch die Seiten nur so durchgeflogen und habe dabei die Nordsee-Atmosphäre und das Inselfeeling von Juist genossen. Die Darstellung der Charaktere ist lebendig und authentisch. Marieke ist wirklich eine liebenswerte Protagonistin, der man nur wünschen kann, dass sich alles zum Guten wendet.
Insgesamt ist es einfach ein wundervoller Wohlfühlroman der zum Abschalten und Wegträumen einlädt. Auch wenn das Buch ein sehr versöhnliches und rundes Ende hat, hoffe ich, dass wir noch mehr über Marieke, die Inselpension und ihre Gäste lesen werden.

Bewertung vom 30.05.2024
Abenteuer Aufbruch
Fach-Vierth, Ulrike

Abenteuer Aufbruch


ausgezeichnet

Einzigartige Erlebnisse zum Staunen, Träumen und Nachahmen

In „Abenteuer Aufbruch: Wie man es schafft, Job und Alltag hinter sich zu lassen“ hat die in Hamburg lebende Autorin Ulrike Fach-Vierth zehn Geschichten von ganz unterschiedlichen Menschen zusammengestellt, die aus ihrem Leben ausgebrochen sind.
Das klingt nicht nur abenteuerlich, das ist es auch und jedes der Abenteuer erfordert Mut, erfüllt aber gleichzeitig auch einen Traum.

Die Geschichten sind sehr unterschiedlich. Während z.B. der gerade mal 22-jährige Melwin Fink die Freiheit im Segeln findet, durchquert der Ausnahmesportler Jonas Deichmann die Staaten zu Fuß und Richard Löwenherz legt hunderte von Kilometern über das gefrorene Polarmeer zurück. Ich denke diese drei Beispiele zeigen schon wie vielfältig die hier beschriebenen Auf- und Ausbrüche sind.

Jeder der zehn Berichte ist etwas Besonderes. Die Begeisterung der Erzählenden ist zu spüren und da es sich um ganz unterschiedliche Charaktere handelt, ist auch der Schreibstil abwechslungsreich und jedes Mal ein wenig anders. Aber eins haben sie alle gemeinsam: sie stecken voller Energie und brennen für ihre Abenteuer.

Zehn Autor*innen - teilweise für ihre Abenteuerlust bekannt - erzählen von ihren unvergesslichen Momenten. Sicherlich eignen sich die Touren nicht zum Nachahmen, aber sie vermitteln schon beim Lesen ein Gefühl von Freiheit, Lebendigkeit und Weite. Es sind ganz besondere Momente, Extremtouren, die eine Menge Mut und Energie erfordern und bei denen ich die Abenteurer sehr gerne von meinem sicheren Zuhause aus begleitet habe.

Die zahlreichen Fotos zu den einzelnen Texten sind gut ausgewählt und man kann sich so alles noch besser vorstellen. Dadurch wird das Buch auch optisch zu einem Highlight.

Bewertung vom 28.05.2024
Strauss
Lemster, Michael

Strauss


ausgezeichnet

Biografie einer interessanten Familie

„Strauss: Eine Wiener Familie revolutioniert die Musikwelt“ ist eine interessante und umfassende Familienbiografie des Autors und Kulturwissenschaftler Michael Lemster.

Michael Lemster gibt in seinem Buch nicht nur umfangreiche Einblicke in das Leben der Familie Strauss, sondern gleichzeitig auch in die gesamte Epoche.

Gesellschaftliche Gegebenheiten, historische und politische Ereignisse wurden hier eng mit der Familie verflochten. Er beginnt zunächst bei Johann Strauss (Vater) - dem Komponisten des Radetzky-Marschs - geht aber von diesem noch weiter in die Vergangenheit, wodurch sich ein noch besseres Familienbild ergibt.

Die Familie war bereits zu Lebzeiten bekannt und es wurde von ihnen als die Sträusse gesprochen.

Bei seiner Spurensuche musste der Autor feststellen, dass es nur wenige Überlieferungen aus dem Innenverhältnis der Familie gibt. Dennoch ist es ihm gelungen, zahlreiche Fakten zusammenzutragen.
Während Johann Strauss (Sohn) – der Walzerkönig – und sein Vater so gut wie jedem ein Begriff sind, ist über die Frauen der Familie nur wenig bekannt. Dies ändert sich hier. Sie waren starke Persönlichkeiten und gehören in der Vordergrund.

In dem Buch befinden sich Zeichnungen, Fotos, historische Umgebungskarten und Gemälde, die die Zeitgeschichte entlang der Leben der Familie Strauss lebendig machen.

Der Schreibstils des Autors ist eingängig und es ist ihm gut gelungen, historische Fakten lebendig am Leben interessanter Persönlichkeiten zu vermitteln.

Wer sich für Künstler, Musik und Familiengeschichten - eingebettet in historische Begebenheiten - interessiert, der liegt mit diesem Buch genau richtig.