Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Chattys Bücherblog
Wohnort: 
Bretten

Bewertungen

Insgesamt 695 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2021
Königin Olga. Die Zarentochter auf dem württembergischen Thron
Windgassen, Antje

Königin Olga. Die Zarentochter auf dem württembergischen Thron


sehr gut

Heute greife ich zu einem weiteren historischen Roman, der eigentlich eher eine Romanbiografie ist. Da ich aus Baden-Württemberg komme, war mir Königin Olga durchaus ein Begriff. Nun diese Biografie lesen zu dürfen, war mir ein großes Vergnügen. 

Obwohl der Klappentext meiner Meinung nach, zuvieles preisgibt, möchte ich noch ein bisschen auf den Romananteil der Biografie eingehen. Im Prolog stellt sich Olga selbst vor. Im weiteren Verlauf zeigen sich ihre Gedanken dann in jeweils kursiv gedruckt. 

Dieses Buch startet mit der Geburt Olgas. Ihr Name: Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa, zeigt schon ihr blaues Blut. Geboren wurde sie am 11.09.1822 in St. Petersburg.

Im Jahr 1843 sollte Olga auf Wunsch ihrer Eltern nun endlich heiraten. Prinz Friedrich von Württemberg, den Bruder ihrer Tante Elena Pawlowna. Aber Olga hatte kein Interesse an ihm, zumal sie noch verlobt war. Weitere Hochzeitskandidaten folgten. Aber dann kam Karl, zu dem eine tiefe Freundschaft entstand. Schon bald läuteten die Hochzeitsglocken. Leider war Karl eher Männern zugeneigt. Dennoch hielt Olga ihm die Treue.

Olgas Aussteuer war phänomenal. 250.000 Silberrubel, kostbare Möbel und Porzellan, mehr als 1000 Kristallgläser, Pelze, Kleider, Schmuck. Insgesamt mehr als 307 Kisten nur mit Aussteuer.

Am 06.10.1891 starb König Karl I von Württemberg in Schloss Bebenhausen, worauf Olga ihm am 30.10.1892 folgte. Ein ganzes Land trauerte um seine geliebte Königin. 

Abschließend möchte ich zum Ausdruck bringen, dass mir das Leben dieser Romanbiografie sehr viel Spaß gemacht macht. Wenngleich auch manche Stellen im Buch eher etwas nüchtern wirkten, hat es mir Olga und ihre Besonderheiten näher gebracht. 

Bewertung vom 11.10.2021
Das Collier der Königin
Maxian, Beate

Das Collier der Königin


ausgezeichnet

Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, dessen Autorin mich schon lange mit ihren Romanen begeistert. Nicht nur "Die Tränen von Triest" und weitere historische Romane haben mich in ihren Bann gezogen. "DAS COLLIER DER KÖNIGIN" ist der aktuelle Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt. 

Da wäre zum einen Lea, in Wien 2019, deren Familie seit über 40 Jahren keinen Kontakt mehr zur Schwester ihrer Mutter hat und sich nun, durch das Geschenk der Tante wieder annähern.

Der zweite Handlungsstrang spielt in Paris zur Zeit der französischen Revolution. Dort treffen wir auf Isabelle und ihren Vater Jean-Luc Blanc, der Goldschmied ist. Eine Forderung auf Gleichheit muss er mit dem Tode bezahlen.

Die Autorin beweist mit diesem Roman, über 400 seitigen Roman,  wieder einmal, wie geschickt sie mit Worten spielen kann. Der bildhafte Schreibstil schafft eine Atmosphäre, die nahezu filmreif wäre. Man kann fast schon das Surren der Guillotine hören, wenn das Köpfen auf dem Marktplatz stattfindet. Aber auch das Jubeln der Menschen wurde so bildhaft beschrieben, dass man die Stimmen schon beinahe im Ohr hatte. Auch landschaftliche Details wurden so eingeflochten, dass die Flucht, aber auch das Leben in Paris bildhaft wurde und den beiden Handlungssträngen mehr Farbe eingehaucht hatte.

Wer sich vor zu vielen Protagonisten ängstigt, dem sei gesagt, dass die Autorin sich hier zweier Register bedient. Da wären zum Einen die fiktiven Persönlichkeiten, die die Geschichten rund werden lassen, zum Anderen gibt es aber auch die historischen Persönlichkeiten, die das geschichtliche Wissen an den Leser bringen. 

Abschließend kann ich sagen, dass mir dieser über 400 Seiten starke historische Roman sehr gut gefallen hat. Beide Handlungssträngen wirkten kein bisschen von Details überlagert, ganz im Gegenteil. Ich wollte immer mehr über das Collier erfahren und würde mich über eine Fortsetzung des Romans sehr freuen.  

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2021
Hausbruch / Kommissar Danowski Bd.6
Raether, Till

Hausbruch / Kommissar Danowski Bd.6


schlecht

"Hausbruch" ist zwar mittlerweile der sechste Band der Reihe um den depressiven Ermittler Adam Danowski, jedoch war es mein erster Band, zugleich aber auch mein letzter Band dieser Reihe. 

Eigentlich hatte sich der Klappentext ganz interessant gelesen, jedoch war ich von der ersten Seite an, komplett irritiert. Irritiert, da die bisherigen Rezensionen alle von einem großartigen Ermittler berichteten, den ich leider noch nicht einmal durchschnittlich fand. Eine Geschichte, die komplett reizlos war und ein Schreibstil, der mir sehr träge vorkam, wohl auch, da erst ab ca. der Hälfte wirklich ein klitzekleines bisschen mehr Schwung in die Geschichte kam. Alles andere war einfach nur fad, so dass ich mich oft gefragt habe, weshalb Danowski so eine breit gefächerte Fangemeinde unter den Lesern hat.  

Zum Ende hin, habe ich nur noch jede 2 oder 3 Seite gelesen, da ich bis zum Schluß durchhalten wollte und die Hoffnung hatte, dass mich der Inhalt doch noch irgendwie packen würde. Aber weit gefehlt. 

Abschließend kann ich sagen, dass mich dieser über 300 Seiten starke Krimi sehr enttäuscht hat. Gähnende Langeweile mit einem trostlosen Ermittler. Mein erster Band mit dem Ermittler und zugleich auch mein letzter Band. 

Bewertung vom 04.10.2021
Aubreys End - Folge 2: Ein ungebetener Gast (eBook, ePUB)
Browne, Reena

Aubreys End - Folge 2: Ein ungebetener Gast (eBook, ePUB)


sehr gut

"Ein ungebetener Gast" ist der zweite Band der Cosy-Crime Reihe, die auf einem Landgut, nämlich Aubreys End, spielt. Nachdem ich zwischenzeitlich einige andere Bücher gelesen habe, fiel mir der Wiedereinstieg in diese Reihe etwas schwer. Wohl, weil die Geschichten so leicht bekömmlich sind, dass sie einfach nicht nachhaltig bleiben.

Tess bzw. Sienna spielt am Anfang gar keine wirkliche Rolle. Erst ab der Hälfte, tritt sie stärker in Erscheinung und nimmt ihren Platz ein. Sehr angenehm fand ich die Darstellung, wie sie das Pferd aus seiner Lethargie holt und ihm die nötige Zuwendung gibt. Allerdings macht mir der Eifer, mit dem Lord Kilcane sich nach ihr erkundet etwas Kopfzerbrechen. Okay, hier könnte sich eine große Geschichte anbahnen, aber geht dann nicht der Reiz an der Geschichte flöten? Nun ja, es bleibt abzuwarten.

Durch den lockerleichten Schreibstil, war es einfach, den Handlungen zu folgen und gewisse Sympathien aufzubauen.

Nicht ganz so glücklich bin ich darüber, dass die Geschichte eigentlich mittendrin aufhört. Klar, es ist ein Fortsetzungsroman, dennoch finde ich, dass manchen Handlungsstränge besser abgeschlossen wären.

Abschließend kann ich sagen, dass mir dieser zweite Band der Aubreys End Reihe wieder gut gefallen hat. Er spiegelt das herrschaftliche Leben wider und lässt auch auf die damit verbundenen Umstände blicken. Alkohol, Spielsucht, Eifersucht, all diese Themen in den Handlungssträngen verarbeitet, so dass es spannend bleibt, welche Entwicklungen sich noch zutragen werden. 

Bewertung vom 02.10.2021
Fremde Ufer / Das Haus am Deich Bd.1
Kölpin, Regine

Fremde Ufer / Das Haus am Deich Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, dessen Autorin mich schon lange mit ihren Romanen beigeistert. Nicht nur "Der Nordseehof" sondern auch ihre "Oma" Reihe haben mich in ihren Bann gezogen. "FREMDE UFER" ist der erste Band zur Nordsee Reihe um zwei Freundinnen, die mit ihren Familien,vom zerbombten Stettin an die Nordsee gezogen sind. Beide Frauen scheinen sich dort nicht wirklich wohl zu fühlen, vermissen ihre Heimat und müssen sich neu finden. 

Anfangs habe ich mich mit den Protagonisten etwas schwer getan. Ich konnte einfach nicht den richtigen Draht zu ihnen finden. Sie und ihre Geschichten waren mir nicht griffig genug. Da das Leben der beiden Freundinnen sich ähneln, war es nicht immer einfach, die Familien und Vorkommnisse richtig zuzuordnen. Jedoch lösten sich diese Probleme schnell auf und vor mir hatte ich einen Roman, der mir an manchen Stellen ein Seufzen entlockte. 

Die Autorin beweist wiedermal, wie geschickt sie mit Worten umgehen kann. Ihr bildhafter Schreibstil macht es einfach, sich in Situationen und Szenen hineinzuversetzen und die Handlungen nachvollziehen zu können. Die Protagonisten sind detailliert beschrieben, so dass vor dem geistigen Auge die Personen immer klarer und deutlicher werden. Auch landschaftliche Details wurden gekonnt eingebunden, um der Geschichte etwas mehr Farbe einzuhauchen.

Abschließend kann ich sagen, dass mir dieser über 400 Seiten starke Reihenauftakt sehr gut gefallen hat. Die anfänglichen Schwierigkeiten wurden durch die interessante und vielschichtige Geschichte ausgeglichen, so dass ich mich voll und ganz dem Lesegenuss widmen konnte. Ich freue mich schon darauf, Erna und Frida in ihrem nächsten Lebensabschnitt begleiten zu dürfen. 

Bewertung vom 26.09.2021
Das Geheimnis der Schokoladenkekse / Hannah Swensen Bd.1
Fluke, Joanne

Das Geheimnis der Schokoladenkekse / Hannah Swensen Bd.1


sehr gut

Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, das mich schon beim Titel neugierig gemacht hat. "DAS GEHEIMNIS DER SCHOKOLADENKEKSE" ist der erste Band zur Cosy-Crime-Serie um die Bäckerin Hannah Swensen, die durch Zufall zur Hobbyermittlerin wird. Die englische Originalausgabe ist bereits 2006 erschienen und umfasst derzeit 28 Ausgaben. 

Hannah, die ihr bisheriges Leben aufgegeben hat, um sich um ihre Mutter zu kümmern und gleichzeitig auch ihre Schwester zu entlasten, hatte sich einen Lebenstraum erfüllt: Eine Cafe mit selbstgebackenen Keksen. Dieses Geschäftsmodell wird im fiktiven Dörfchen Lake Eden sehr gut angenommen. Aufgrund der Bevölkerungsdichte im kleinen Dörfchen kennt jeder jeden und kann auch die Uhr nach den Tätigkeiten der Anderen stellen. So fällt Hannah auch auf, dass ihr Lieferant nicht zur gewohnten Zeit die Ware bringt. Dann plötzlich die Nachricht: Ron ist tot. Schnell wird klar, dass es kein Unfall war und womöglich der Täter noch im Dorf weilt. Hannahs Ermittlerspürsinn wird geweckt.

Die Autorin bedient sich einer recht einfachen Sprache. Locker, leicht und flüssig zu lesen, eben ein echter Cosy-Crime mit viel Lokalkolorit. Wer nun Blutspritzer, Action und Heldentum erwartet, wird wohl etwas enttäuscht werden. In dem Reihenauftakt geht es eher gemächlich zu, was aber nicht heißt, dass es langatmig wirkt. Auch durch die Backrezepte, die am Ende der Kapitel stehen, erhält der Krimi nochmal einen besonderen Touch und erhöhten Speichelfluß.

Die Handlung plätschert so langsam vor sich hin, es gibt ein paar Wiederholungen aber alles in allem, ist es einfach ein schöner Wohlfühlkrimi. Er treibt nicht den Puls in die Höhe und auch die Fingernägel laufen nicht Gefahr, bis zum Nagelbett heruntergenagt zu werden. Die Autorin schafft es vielmehr, eine gewisse Ruhe in die Abläufe zu bringen und am Ende wartet sogar noch ein kleines bißchen Liebe. 

Abschließend kann ich diesen Reihenauftakt jedem empfehlen, der Cosy Crime und Ruhe in einem Buch sucht. Und als Beiwerk gibt es noch lecker klingende Keksrezepte.

Bewertung vom 22.09.2021
Das Archiv des Teufels
Conrath, Martin

Das Archiv des Teufels


gut

Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, dessen Titel mich angesprochen hatte. DAS ARCHIV DES TEUFELS, das klingt doch schon sehr geheimnisvoll. Und genau da wollte ich auch wissen, was sich hinter diesem Titel verbirgt.

Bis jedoch der Bezug zum Titel klar war, musste erstmal die Hälfte des Romans gelesen werden. Aber das war auch nicht einfach mal so eben getan. Ich fand den Anfang zwar interessant, konnte aber keinen echten Bezug zu den Protagonisten, hauptsächlich zu Robert Bennett herstellen. Ich muss sogar sagen, dass ich anfangs gar nicht verstanden habe, welche Rolle er einnehmen soll. Klar, er wollte den Tod seines Bruders sühnen, aber dass dann alles ihm sozusagen auf dem Silbertablet präsentiert wurde und er schalten und walten konnte, war für mich schwer nachvollziehbar. Aber dann gab es auch noch den weiblichen Gegenpart. Auch hier wusste ich lange Zeit nicht, weshalb es zwei Handlungsstränge gab. Erst so nach und nach erschloss sich mir dann der Gedanke, der hinter der Geschichte stand. 

Um den Roman nicht ganz politisch und geschichtlich werden zu lassen, hat der Autor auch ein paar Liebesszenen eingeflochten. Aber auch diese verhalfen nicht nur Spanuung oder zum Anreiz weiterzulesen. 

Interessant fand ich, die leider etwas kurzen Aufführungen über die sog. Persilscheine, die die Personen einfach wieder rein gewaschen hatte. Man hatte dann sozusagen wieder eine weiße Weste. 

Allesinallem kann ich sagen, dass dieser zeitgenössische Roman ein bisschen mehr Spannung gut getan hätte. Der Gedanke hinter dem Ganzen ist bestimmt sehr interessant, aber leider hinkt er hier in der Umsetzung. 

Meine Bewertung:  ⭐⭐⭐  

Bewertung vom 20.09.2021
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


sehr gut

Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, das mich schon seit der Verlagsankündigung neugierig gemacht hatte. Bislang kannte ich den Autor von seiner Henkerstochter Reihe, die mich ebenfalls in ihren Bann gezogen hatte. 

Da das Cover schon recht düster wirkt, hatte ich mich auf ebenso eine Geschichte eingestellt. Und genau dieses hatte ich dann auch im Prolog. Ein Furchtbarer Gedanke, wenn man bei seinem Begräbnis im Sarg aufwacht. Ein beklemmendes Gefühl, nicht nur im Sarg sondern auch beim Lesen. 

Anfangs war ich von der Geschichte auch etwas irritiert, da ich dachte, dass der Totengräber eigentlich die Hauptrolle spielen würde, so hatte ich es zumindest aus dem Klappentext interpretiert. Aber der tatsächliche Hauptprotagonist ist Inspektor Leopold von Herzfeldt, ein junger, dynamischer Ermittler, der sehr sympathisch wirkt. Aber natürlich spielt auch der Totengräber Augustin Rothmayer eine Rolle. 

"Der Tod muss wohl ein Wiener sein" (Seite 157), so beschriebt der Autor in seinem Auftakt zur Totengräber Reihe die Geschehnisse in Wien. Es ist die Sprache von Wiedergänger, Vampiren und Kinderschänder. Aber auch die Familie Strauss spielt eine große Rolle. Ob die Verbindung zwischen der Familie und dem Halbbruder wirklich so angespannt war und ob die genannten Themen tatsächlich mit der Familie in Zusammenhang stehen, blieb leider offen.

Abschließend kann ich sagen, dass mir der Auftakt nach dem etwas holprigen Beginn, sehr gut gefallen hat und ich unbedingt mehr über Augustin und Leopold erfahren möchte. Deshalb warte ich nun geduldig auf die Fortsetzung(en).

Bewertung vom 20.09.2021
Der Glanz Londons / Das Auktionshaus Bd.1
Martin, Amelia

Der Glanz Londons / Das Auktionshaus Bd.1


gut

Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, das mich schon bei der Vorankündigung des Verlages sehr interessiert hat.
Der Roman, stellt den Auftakt zur "Auktionshaus" Reihe dar und führt die Leser in die Welt der Reichen und Schönen. Eben jene, die auch das nötige Kleingeld haben. Aber der Weg dorthin ist auch ziemlich steinig. Diese Erfahrung muss auch Sarah machen. Sie wächst ziemlich ärmlich auf und wird dann (eher zufällig) von Lady Sudbury in die Welt der Highsociety eingeführt. Ich musss sagen, dass mir der Anfang des Buches sehr gut gefallen hat. Es war interessant, wie Sarah sich in ihr neues Leben eingefunden hat, aber gleichzeitig war es auch von "sog. Zufällen" nur so gespickt. Der erste Teil des Romans trägt den Titel "Lehrjahre". Wie man hier bereits erahnen kann, erlebt man die Hauptprotagonisten bei ihrer Reife. Allerdings, so stark der Anfang auch war, so langsam flaute er auch wieder ab. Irgendwie hatte die Geschichte nach dem ersten Drittel etwas an Dynamik verloren. Die einzelnen Szenen waren mir ein bisschen zu abgehackt und die Emotionen aus den ersten Kapiteln waren scheinbar verflogen.
Der zweite Teil trägt den Titel "Kriegsjahre". Auch hier lässt sich bereits erkennen, welchen Fortschritt die Geschichte um Sarah gemacht hatte. Auch in diesem zweiten Teil flaut die die Geschichte mehr und mehr ab, so dass ich am Ende eher auf eine durchschnittliche Handlung zurückblicken kann.
Die Protagonisten wurden detailliert beschrieben, so dass ihre Handlungen nachvollziehbar waren, wenngleich sie auch dem Plot nicht mehr Schmackes verliehen haben.
Zusammenfassend kann ich jedoch sagen, dass mir der Roman gut gefallen hat und ich aufgrund des Themas gerne auch noch den Nachfolgeband lesen möchte.

Bewertung vom 19.09.2021
Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1
Schweikert, Ulrike

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1


gut

Im Auftakt zur Friedrichstraßensaga zeigt die Autorin ihren Lesern die Welt aus den 1920ern. Der Krieg ist zuende, aber noch lange nicht aus den Köpfen. Die Menschen müssen erst wieder lernen, sich frei bewegen zu dürfen und keinen Zwängen oder Reglementierungen mehr ausgeliefert zu sein. In manchen Teilen Berlins ist zwar das Essen sehr knapp, in anderen Teilen wird jedoch schon wieder wild gefeiert. In "Novembersturm" lernen wir Luise, Ilse und Emma kennen. An dieser Stelle muss ich vielleicht vorwegschicken, dass ich anfangs recht verwirrt war. War doch im Prolog vom Bau des Bahnhofs Friedrichstraße die Rede, was auch zum Klappentext passen würde, so gestalteten sich die nachfolgenden Kapitel eher wie eine Abhandlung aus Gehörten und Gelesenen. Es wurden viele Namen aus Politik und Wirtschaft ins Spiel gebracht, aber auch damalige Prominente, die man erst mal googeln muss, um überhaupt der Geschichte folgen zu können. Die Geschichte zeigt sich auch nur wenig spannend. Für mich war es einfach zuviel Kunst und Künstlerszene, gefolgt von Politik. Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine völlig andere Geschichte erwartet. So hatte ich nach dem ersten Viertel des Buches den Entschluss gefasst, genau diese Szenen und Seiten zu überspringen und mich auf die Geschichten der drei Damen zu konzentrieren. Leider waren auch die nachfolgenden Kapitel eher eine geschichtliche Abhandlung, in die ein kleiner Romanstrang verwoben wurde. Gegen Ende kam dann auch noch etwas Dramatik hinzu, die dem Plot nochmal etwas Dynamik verlieh. Aufgrund des Klappentextes und Titel des Buches hatte ich mir mehr Handlungen um die berühmte Berliner Friedrichstraße erhofft. Leider wurde meine Hoffnung kaum bis gar nicht erfüllt. Schade, ich hatte mir mehr Roman erhofft, dafür aber einen etwas trockenen Geschichtsunterricht erhalten. Ob ich nun auf die Fortsetzung warte? Hm, gute Frage. Ich denke, dass ich dieser Reihe erstmal eine gewisse Pause einräumen werde.