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Benutzername: 
anne
Wohnort: 
Schweighofen

Bewertungen

Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2018
Guten Morgen, Genosse Elefant
Wilson, Christopher

Guten Morgen, Genosse Elefant


ausgezeichnet

Der Roman von Christopher Wilson handelt in der Sowjetunion zur Regierungszeit Stalins. Er verbindet in gekonnter Weise tragische und satirische Elemente und führt den Leser in die Schreckensherrschaft eines Diktators ohne gleichen.

Zusammen mit seinem Vater wird der 12-jährige Juri zur Datscha Stalins gerufen. Grund dafür ist eine Erkrankung des Diktators, denn seine Leibärzte hat er aufgrund seines Misstrauens foltern und einsperren lassen. Juris Vater ist Tierarzt und damit laut Stalins Meinung vertrauenswürdiger als ein Humanmediziner. Dort angekommen werden Vater und Sohn getrennt. Juri bleibt nun stets in Stalins Nähe, wird zu dessen Vorkoster und engem Vertrauten. Denn aufgrund Juris Behinderung hält ihn der Diktator für einen Dummkopf und damit für unbedenklich. Doch die Erkrankung ist schlimmer als gedacht, was für Juri und seinen Vater dramatische Folgen hat.

Die Geschichte um die letzten Tage des Stählernen ist hinreichend bekannt sowie auch die unfassbaren Verbrechen denen sich der Diktator schuldig gemacht hat. Hinzufügen musste der Autor lediglich den Zooveterinär und seinen Sohn. Man mag es kaum glauben, aber Wilson hat es tatsächlich geschafft diesen unglaublichen Geschehen um die Herrschaft Stalins eine lächerliche Note zu verpassen. Was eigentlich nicht zusammenpasst: ein urkomischer Humor und der furchtbare Schrecken der von Stalin ausging werden hier verbunden. Man fühlt sich geradezu an Charlie Chaplins „Der große Diktator“ erinnert. Einfach ein großartiger Roman, zum Schreien komisch und zutiefst dramatisch.

Bewertung vom 31.07.2018
Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
Benjamin, Ali

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren


ausgezeichnet

Ali Benjamins Roman handelt von einem Mädchen, dass gerne alles verstehen möchte und seine über alles geliebte Freundin Franny verliert - zuerst nur psychisch, indem diese sich immer weiter von ihr abwendet und einen neuen Freundeskreis findet, schließlich durch ihren unerwarteten Tod.
In ihrer Verzweiflung unternimmt Suzy die verrücktesten Dinge um ihre Freundin zurückzugewinnnen. Doch das kommt bei den coolen Mädchen der neuen Clique gar nicht gut an. Suzy ist nun eine Ausgestoßene.
Nach dem Tod Frannys unternimmt Suzy die ausgeklügelsten Überlegungen. Sie stellt eine Zielsetzung und eine Hypothese auf, überprüft ihr Hintergrundwissen, lässt Variablen in ihre Überlegungen mit einfließen und führt eine Untersuchung durch. Alles ganz unter dem Schein der Wissenschaftlichkeit. Denn für Suzy steht fest, den Tod von der talentierten Schwimmerin Franny, die durch Ertrinken gestorben ist, kann nur eine Qualle verursacht haben. Da ihr niemand glaubt, versucht sie diese Überzeugung krampfhaft anhand ihrer wissenschaftlichen Herangehensweise anderen zu vermitteln. Am Ende steht ihr Fazit und das sieht anders aus als sie sich das selbst zu Beginn ihrer Untersuchung gedacht hätte.
Ein einfühlsamer und berührender Roman über den Tod, das Heranwachsen und die Probleme die damit verbunden sind. Aber auch eine interessante Erzählung über Quallen, ihre Lebensweisen, ihre Unterarten, Forschungsergebnisse usw. Ein ungewöhnliches und intelligentes Buch mit einem wunderschönen Cover, das perfekt zu der Geschichte passt.

Bewertung vom 31.07.2018
Hyde
Wagner, Antje

Hyde


ausgezeichnet

Ein mysteriöses Mädchen, deren Vergangenheit im Dunkeln liegt und deren Verhalten so einige Fragen aufwirft. Ein mysteriöses Haus mitten im Wald, das die Anwohner des nächsten Dorfes in Angst und Schrecken versetzt. Und immer wieder Andeutungen: eine Gefangenschaft, ein einstmals glückliches Leben mit der Schwester und dem Vater, blutrünstige Rachepläne, seltsame Vorgänge im Haus Waldkauz. Doch nie wird etwas Konkretes genannt. Die Vergangenheit und die Gegenwart wechseln sich in kurzen Abschnitten immer wieder ab. Immer steht am Ende eines Abschnittes eine offene Frage. Schritt für Schritt wird die Vergangenheit gelüftet, neue Fragen tauchen auf. Hyde ist ein Roman so spannend wie kaum ein zweiter. Erst ganz am Ende ist die rätselhafte Vergangenheit Katrinas sowie das Geheimnis des Hauses Waldkauz restlos geklärt. Bis dahin trifft der Leser auf jeder Seite des Buches erneut auf eine bis dahin nicht geahnte Wendung. Ein Buch das sicher nicht nur jugendliche Leser in den Bann zieht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2018
Alles was glänzt
Gamillscheg, Marie

Alles was glänzt


sehr gut

Ein ausgebeuteter Berg und das Alltagsleben der Bewohner die in dessen Schatten leben sind Dreh und Angelpunkt der Handlung des Romans.
Geheimnisvoll, poetisch und geradezu künstlerisch erzählt die Autorin die Geschichte einer Region im Niedergang. Doch dahinter verbirgt sich auch ein neuer Aufbruch. Vergehen und Werden von Mensch und Natur werden auf eindrückliche Weise beschrieben. Kurze Kapitel und knappe Absätze verdeutlichen die Sichtweise der unterschiedlichen Personen. Die Menschen bleiben hinter diesen Darstellung unnahbar und fast schon kalt - wie der Berg selbst. Als Leser nimmt man an ihrem Schicksal teil, dennoch bleiben sie distanziert und fremd. Auch die Sichtweise des Berges kommt in wenigen ausdrucksstarken Sätzen immer wieder zu Wort.

Ein Erstlingswerk einer jungen Autorin mit viel Feingespür für Details und das Seelenleben ihrer dargestellten Personen.

Bewertung vom 01.06.2018
Das geheime Leben der Seele
Wery von Limont, Sabine

Das geheime Leben der Seele


ausgezeichnet

Fachkundig und doch auch für Laien verständlich erklärt die Autorin das Zusammenspiel einzelner Hormone die unser Empfinden maßgeblich steuern. Aber auch Erziehung und Erfahrungen wirken sich auf das Seelenleben aus. Daraus resultierende Persönlichkeitsstörungen werden genauso erörtert wie Bewältigungsstrategien, bis hin zu verschiedenen Therapieansätzen.

Die Autorin gibt der Seele einen berechtigten Platz neben anderen „altbewährten Organen“. Den oft werden seelische Leiden nur als Spinnerein abgetan, was sie im wahrsten Sinne des Wortes beileibe nicht sind. Denn seelische Leiden beeinflussen schlussendlich auch unsere Gesundheit und haben durchaus Auswirkungen auf das Immunsystem und den allgemeinen Gesundheitszustand.

Dieses Sachbuch lässt jeden die eigene und anderer Gefühlswelt nachvollziehen und uns selbst und unsere Verhalten besser zu verstehen. Interessant und aufschlussreich. Auch das Cover ist gelungen. Wie die gewundenen Linien kann man auch das Auf und Ab der Gefühlswelt eines Menschen verstehen. Nur beim Titel hätte man etwas mehr Mut beweisen können und nicht einen Abklatsch eines anderen sehr erfolgreichen Buches benutzen können.

Bewertung vom 15.01.2017
Unsere Hälfte des Himmels
Linden, Clarissa

Unsere Hälfte des Himmels


gut

Der große Traum der beiden Freundinnen Amelie und Hanna ist das Fliegen, das während des Dritten Reiches Frauen, wie viele andere Dinge auch, weitgehend verwehrt blieb. Doch während Hanna ihren Traum zunächst verwirklichen kann, wählt Amelie einen anderen Weg und die beiden Freundinnen entfremden sich zusehens bis dies in einer Katastophe gipfelt. Amelies Tochter versucht die schicksalsgeprägte Gesichte ihrer Mutter viele Jahre später nachzuvollziehen. Große Themen prägen diesen Roman. Leider ebenso langweilige Charaktere und nur oberflächlich angeschnittene Themen die nicht zu Ende gedacht werden.

Bewertung vom 15.01.2017
Die Spionin
Coelho, Paulo

Die Spionin


ausgezeichnet

Feinfühlig, wenn auch etwas kapp, wie immer erzählt Coelho hier die Lebensgeschichte von Mata Hari. Man kann sich in durch seine Beschreibungen gut in Mata Hari einfühlen. Interessant und spannend.

Bewertung vom 15.01.2017
Die Schwester des Tänzers
Stachniak, Eva

Die Schwester des Tänzers


ausgezeichnet

Aus der Sicht der Schwester wird der Lebensweg des großartigen Ballettänzers Nijinski erzählt. Einfühlsam beschrieben erlebt der Leser alle Höhen und Tiefen der Geschwister mit. Spannend und interessant.

Bewertung vom 27.10.2016
Loney
Hurley, Andrew Michael

Loney


sehr gut

Eine kleine Glaubengemeinschaft reist zu einer Wallfahrt an einen ihr altbekannten abgelegenen und düsteren Ort. Dort beten sie für die Genesung eines behinderten Jungen aus ihrer Gruppe. Die Rituale erscheinen mitunter fanatisch und geradezu grausam, doch nach einiger Zeit scheinen sie tatsächlich Wirkung zu zeigen. Doch einige Einheimische des Ortes stehen den Gläubigen nicht freundlich gesinnt gegenüber. Ein einschneidende Erlebnis wird das Leben des behinderten Jungen und das seines Bruders für immer ändern.

Bewertung vom 31.08.2016
Nach einer wahren Geschichte
Vigan, Delphine

Nach einer wahren Geschichte


ausgezeichnet

Delphine lernt auf einer Party L. kennen und ist fasziniert von ihr. Beide werden bald gute Freundinnen. Bei einer Schreibblocke hilft L. ihrer Freundin aus. Ab nun übernimmt sie immer mehr Aufgaben von Delphine und ein grandioses Verwirrspiel für die Leser nimmt seinen Lauf. Was ist Wahrheit was Fiktion? Dies Frage stellt sich immer wider und man ist hin und her gerissen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.