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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 1869 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2024
Ich will es hart   12 heiße geile erotische Geschichten
Moore, Mandy;Coton, Fabiana;Richwood, Josie

Ich will es hart 12 heiße geile erotische Geschichten


ausgezeichnet

Wieder eine tolle Auswahl

Dies ist bereits die 26. Sammlung der Lieblings-Erotikgeschichten von Mandy Moore. Ich habe schon einige der Bücher mit erotischen Geschichten der verschiedensten Autor:innen, die sie heraus gegeben hat, gelesen. Und auch die 12 Geschichten von 7 verschiedenen Autorinnen, die sie hier ausgesucht hat, haben mich restlos überzeugt. Sie hat einfach ein Händchen für diese Geschichten.
Bei jeder einzelnen setzt mein Kopfkino ein und ich bin sofort mittendrin im Geschehen. Die Menschen, denen ich hier begegne sind alle sehr unterschiedlich, genau so wie die außergewöhnlichen Orte an denen sie sich vergnügen.
Ich konnte mich schwer entscheiden, wo es mit besser gefallen hat: In einer Gondel vom Riesenrad, beim Schlittschuh laufen, bei dem Kollegen einer Rezeptionistin oder bei der Nachhilfe im Keller von Lehrer Ben. Auch der Spieleabend bei Sven hat mir gut gefallen.
Auf jeder Seite des Buches geht es abwechslungsreich und sehr kreativ zu. Ich habe mich auch diesmal von der hitzigen Erotik mitreißen lassen und ich wurde dabei wieder sehr gut unterhalten. Ich freue mich schon auf mehr von ihr.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Simona Wiles als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 02.08.2024
Die geilen Landärzte   9 heiße erotische Geschichten
Rose, Holly

Die geilen Landärzte 9 heiße erotische Geschichten


ausgezeichnet

Prickelnde Landlust

In einem idyllischen Heidedorf versieht Landarzt Jens seinen monatlichen Nachtdienst. Und ihr werdet staunen, wie schnell die Nacht vergeht, als Silvie durch einen Zahlendreher mit ihrem Anruf bei ihm landet.
Landärztin Silke staunt nicht schlecht, wen ihr Mann Leo da aus seinem sozialen Jahr aus Mali mitbringt. Und vor allem, was sie dann mit den beiden erlebt.
Kirsten, die nach einer Blinddarm-OP einen Kurzurlaub an der Ostsee einlegt, trifft dort zufällig auf ihren ehemaligen Studienkollegen Bernd, der hier oben eine Landarzt-Praxis betreibt. Und sie feiern ihr Wiedersehen recht ausgiebig.
Über die anderen sechs Geschichten verrate ich hier nichts. Die solltet ihr, genau wie die anderen drei, selbst lesen. Es lohnt sich.

Ich habe schon einige Bücher von Holly Rose gelesen und auch diese neun in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten über die verschiedenen Landarztpraxen im Norden Deutschlands mit ihren Ärzten und Ärztinnen haben mich überzeugt. Ihr leichter, lockerer, sehr freizügiger Erzählstil, der ohne anstößig zu sein oder derb unter die Gürtellinie zu gehen, schnell zur Sache kommt, gefällt mir sehr gut. Ihre Protagonistinnen sind so unterschiedlich, so hemmungslos und zumeist sehr attraktiv. Mein Kopfkino springt sehr schnell an und läuft heiß. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichten wieder absolut getroffen.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 01.08.2024
Taumeln
Scherzant, Sina

Taumeln


ausgezeichnet

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mich hat das ungewöhnlich gestaltete Cover stark angesprochen und da mich auch der Klappentext gleich gepackt hat, musste ich das Buch unbedingt lesen.

Hier geht es um Hannah Auerbach, eine junge Frau, die seit 2 Jahren verschwunden ist und von der niemand mehr etwas gesehen oder gehört hat. Und um ihre Familie und 7 Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen den Wald, der gleich hinter dem Haus der Auerbachs beginnt, nach ihr absuchen. Fast immer dabei Hannahs jüngere Schwester Luisa. Und ab und zu Meike, die auf einer Internetseite den Suchauftrag weiterhin begleitet.
Ich habe Autorin Sina Scherzant erst mit diesem Buch kennengelernt und ihr tiefschürfender Erzählstil hat mich sofort gepackt. Unaufdringlich, emotional und doch leicht skizziert sie jeden Einzelnen der hier Mitwirkenden in ihrer Trauer, ihrer Hoffnung, ihren jeweiligen Leben. Frank, Christina, Amaka, Emma, Enrico, Hartmut und Inge – alle haben außerhalb ihrer Suche mit ihren eigenen Problemen und persönlichen Konflikten zu kämpfen. Alle haben ein anderes Motiv sich der Suche nach der verschwundenen Schönheit Hannah anzuschließen. Gemeinsam haben sie alle die Einsamkeit, die sie umgibt und aus der sie jeden Samstag bei der Suche im Wald zu entfliehen versuchen. Auch die Familie mit Vater Bernd, Mutter Constanze und Tochter und Schwester Luisa übersteht diese Zerreißprobe nicht und wird in ihrer Trauen und der nie endenden Hoffnung sehr gut gezeichnet.
Auf 320 Seiten aufgeteilt in 43 mehr oder weniger langen Kapiteln wird auf anschauliche Weise vermittelt, wie verschieden die Menschen mit Trauer, Hoffnung und Schmerz umgehen. Die gefühlvollen Wesensstudien der Menschen, die ich hier kennenlerne, haben mich mit ihren Schicksalen tief berührt. Ich hätte noch stundenlang weiterlesen und sie noch näher kennenlernen wollen.

Eine packende, berührende Geschichte, die noch lange in mir nachhallen wird und die ab sofort zu meinen diesjährigen Lesehighlights gehört.

Bewertung vom 30.07.2024
Glück
Thomae, Jackie

Glück


gut

Ich habe mir mehr erwartet

Mich hat das ausdrucksstarke Cover und der schräg plazierte Titel angezogen und auch der Klappentext hört sich lesenswert an.
Autorin Jackie Thomae befasst sich in diesem Buch mit Frauen in der Mitte ihres Lebens, die die Frage umtreibt, ob ein Leben ohne Kind lebenswert oder das Frau-sein unabdingbar mit einer Mutterschaft verbunden ist.
Mit diesen Fragen beschäftigen sich hauptsächlich Marie-Claire Sturm, die die meisten Rundfunkhörer unter MC kennen. Sie war das 1. mal mit 17 schwanger – viel zu früh, das zweite mal mit Zwillingen, die sie nicht wollte. Und nun fragt sie sich, ob sie noch ein Kind will, aber dazu fehlt ihr der Mann.
Anahita Martini, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, die sich sehr um ihre Aussenwirkung kümmert, fragt sich, ob sie dieses Amt überhaupt ohne Kinder ausüben kann. Obwohl sie so erfolgreich ist, spürt sie eine innere Leere, die vielleicht ein Kind füllen kann? Um den Stress ganz oben in der Politik aushalten zu können,schluckt sie schon jetzt morgens Upper und abends Downer. Und dann noch ein Kind?
Auch Frauenärztin Henriette Nonnenmacher lerne ich zusammen mit Tochter Nike und Mutter Ute kennen, die sich voll in den Dienst ihrer Patientinnen gestellt hat. Ob man dem Wundermedikament, von dem sie so viel hält und bei dem Frauen bis ins hohe Alter schwanger werden können, eine Chance geben soll, sehe ich kritisch.
Dazu Maren Vogtländer, spirituelle Lebensberaterin, Atemtherapeuthin und Körperarbeiterin, die von ihren Kursen sehr gut leben kann. Auch sie ohne Kind.
Sie alle beschäftigen sich in irgendeiner Weise mit ihrem Alter und dem Thema Kinder.
Da ich selbst zwei Kinder habe, bei denen ich lange überlegt habe, ob ich überhaupt schwanger werden wollte, hat mich dieses Thema sehr interessiert. Allerdings musste ich beim Lesen schnell feststellen, dass ich mir etwas anderes von der Lektüre erwartet hatte.
„Glück“ ist eine Geschichte, die sich mit Frauen in der Mitte ihres Lebens auseinander setzt, die sich dem Druck ausgesetzt fühlen, eine Entscheidung treffen zu müssen. Ihr Leben mit oder ohne Kind weiterzuführen.
Leider habe ich zu den Protagonistinnen keinen Zugang gefunden. Die Geschichte plätschert mit ihrem, wie ich finde hervorragenden Erzählstil ohne viel Inhalt, leider nur so vor sich hin. Gedanken gehen in Dialoge über und wieder zurück. Das hat das Lesen für mich etwas anstrengend gemacht. Und wenn ich ehrlich bin, war ich fast froh, als das Buch ausgelesen war.
Ich hätte mir mehr Tiefgang, mehr Emotionen, die dieses Thema bestimmt verdient, und mehr Selbstreflektion von MC und Anahita gewünscht. Trotzdem regt es auch mich zu Überlegungen an, z.B. ob Frau diesem Thema heutzutage noch so viel Raum geben muss. In unserer Gesellschaft ist doch sowieso schon fast alles möglich. Vielleicht hat mich auch diese Erkenntnis nicht so gut in die Geschichte hinein finden lassen.

Wer sich für persönliche und gesellschaftliche Themen interessiert, ist mit diesem Buch bestimmt gut bedient. Mich hat es leider nicht berührt und bekommt leider nur 3,5***.

Bewertung vom 27.07.2024
Todesfalle / Emma Klar Bd.9
Peters, Katharina

Todesfalle / Emma Klar Bd.9


ausgezeichnet

Ein Fall mit Suchtfaktor

Emma Klar, Mitarbeiterin des BKA und unangepasste Privatermittlerin mit unkonventionellen Ermittlungsansätzen, hatte sich nach den vergangenen sehr intensiven Fällen, die sie bearbeitet hat, vorgenommen mal etwas kürzer zu treten. Da bitte sie Staatsanwältin Ulrike Steiner privat einen Bekannten aufzuspüren, den sie seit längerem vermisst. Schnell findet IT Spezialist Jörg Padorn heraus, dass Philipp Schöhne unter dem Namen Rico als sehr gut bezahlter Callboy arbeitete und für z.T. sehr exklusive Partys gebucht wurde. Dann wird auf dem Betonschiff in der Redentiner Bucht die Leiche eines Mannes gefunden, der schwer misshandelt wurde und anschließend seinen inneren Verletzungen erlag. Es handelt sich um Philipp Schöhne. Wodurch hat der Callboy einen solchen Hass auf sich gezogen? Wem ist er so massiv auf die Füße getreten, dass er sein Leben auf diese Weise lassen musste?
Der Fall, der anfangs so schnell und einfach zu bearbeiten scheint, wächst sich zu einer großen Herausforderung aus, die in eine Richtung geht, mit der niemand gerechnet hatte.
Wie man es bei Emma Klar gewohnt ist, überschreitet sie auch hier bei ihren Ermittlungen die ein oder andere Grenze, tritt jemanden auf die Füße und wird von diesem Fall zurück gepfiffen. Doch sie lässt sich nicht beirren und zusammen mit ihrem Lebensgefährten Christoph Klausen, der eine Sicherheitsfirma betreibt, und ihrem gemeinsamen Freund IT-Spezialist Jörg Padorn gelingt es ihr auf andere Weise an Ergebnisse zu kommen.
Autorin Katharina Peters schafft es hier aus einem wie unwichtig erscheinen Suchauftrag einen außergewöhnlichen Fall mit vielen kleinen Ecken und Kanten zu machen. Sie hat mich wieder total in ihre Geschichte hinein gezogen, für ein paar aufregende Lesestunden vollkommen vereinnahmt und mich mit ermitteln und bangen lassen. Auch in ihrem 9. Fall hat mich Emma Klar mit der ihr so eigenen Art zu ermitteln voll für sich eingenommen. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich einen konkreten Verdacht hatte, wer hinter den ganzen mysteriösen Angelegenheiten stecken könnte. Und ja, es war derjenige, der mir persönlich gleich bei seinem ersten Auftauchen unsympathisch war. Aber richtig klasse gemacht, die vielen kleinen Wendungen und Abweichungen von der Norm.

Auch dieser 9. Fall von Emma Klar und ihrem Team hat mich begeistert zurück gelassen.

Bewertung vom 25.07.2024
Hanna
Borghoff, Wilma

Hanna


ausgezeichnet

Mich hat diese Geschichte begeistert

Bei einem Einsatz lernt die 19-jährige Hanna den 42-jährigen Daniel Schwarzenthal kennen – und sehr schnell lieben. Durch den großen Altersunterschied, die verschiedenen Interessen und den so unterschiedlichen familiären Hintergrund entstehen immer wieder Konflikte, die zumeist Hanna versucht zu entwirren. Höhen und Tiefen wechseln sich ab. Dann wird auch noch das Baby ihres Cousins Timo entführt und zwar… Nein, das verrate ich nun wirklich nicht.

Nachdem ich Hannas Familie und auch die Familie von Timo schon in zwei anderen Büchern der Autorin kennengelernt und ins Herz geschlossen habe, habe ich mich sehr gefreut, sie hier alle wieder beieinander zu haben. Sowohl die Zwillingsschwestern Helene mit ihrem zweiten Mann Sandro und den Kindern Hanna und Elias und Nora mit Ehemann Niklas und den Kindern Sarah, Timo und Dominik, Karin, die Mutter der Zwillinge mit ihrem Schweizer Lebensgefährten Reto und Michael, den Halbbruder der beiden Frauen. Sie alle sind wieder mit von der Partie und ich kann sie noch ein bisserl näher kennenlernen. Ich mag diese Menschen einfach, die wie aus dem wirklichen Leben gegriffen scheinen. Sie könnten sehr gut meine Nachbarn sein.
Aber hauptsächlich geht es hier ja um Hanna und ihren neuen Freund.
Autorin Wilma Borghoff hat es auch hier wieder geschafft mich von Anfang an an ihre Geschichte zu fesseln und mitzufiebern, wie die Liebe von Hanna ihren Weg geht und ob das mit den Beiden gut geht. Es sind so viele Emotionen im Spiel, ich habe mit Hanna gebangt, gelitten, gehofft und hab ihr in Gedanken immer wieder gesagt „Hör auf den schwarzen Schatten“. Ja, was es mit dem auf sich hat, solltet ihr auch beim Lesen selbst heraus finden. Es lohnt sich.
Da ich die Geschichte um Timos Baby Melina Leonora, ihrer Mutter Michelle und dem französischen Au-pair Mädchen Juliette schon kannte, hätte ich die Entführung hier nicht noch einmal gebraucht. Andererseits spiegelt sich aber gerade der Zusammenhalt der beiden Familien hier so gut wieder, dass es mich dann doch nicht gestört hat. Denn Hanna ist nun mal ein absoluter Familienmensch, was hier sehr gut heraus kommt.
Daniel ist in dieser Geschichte nicht zu meinem Freund geworden. Mit seiner Vorgeschichte und seinen Einstellungen zum Leben wäre er kein Mann für mich. Aber das muss Hanna selbst entscheiden.

Eine wunderschöne, lebendige und auch spannende Familiengeschichte voller Emotionen und Liebe und einem dunklen Geheimnis, die mich gepackt und sehr gut unterhalten hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.07.2024
Komm, wir trösten den kleinen Stern
Schönegge, Mira

Komm, wir trösten den kleinen Stern


ausgezeichnet

Ein sternensüßes Abenteuer

Schon bevor ich mit dem Lesen angefangen haben, sind meine Augen an dem wunderschön gestalteten Cover hängen geblieben, das uns so oder so ähnlich auch in der Geschichte immer wieder begegnet.
Auf der vorderen und der hinteren Umschlagseite finden wir zwischen ganz vielen kleinen Hubbeln auch die beiden, die in der Geschichte eine Rolle spielen. Auf der Insel, die die zwei bilden, lernen wir eine Mama, das Kind Schnipsel und das Schwein Rolf in ihrem Alltag kennen, die hier auf der Insel Omitepe ab jetzt leben. Eines Abends sehen Schnipsel und Rolf oben am Himmel Sternchen Ninjesi, das sich in seinem Inneren sooo alleine fühlt und sich nichts sehnlicher wünscht als eine Umarmung. Und Schnipsel und Rolf versuchen ihr möglichstes um Ninjesi diesen Wunsch zu erfüllen.

Eine so herzerwärmende Geschichte über die Macht und die Kraft der Freundschaft. Sie zeigt aber auch, dass man nicht alles schaffen kann und muss und dass das auch gar nicht schlimm ist, wenn man die richtigen Freunde an seiner Seite hat. Mira Schönegge, die einen ganz besonderen Bezug zu der Insel hat und zu dieser Geschichte, erzählt sie in kurzen Reimen, die von Kindern gut verstanden und aufgenommen werden können. Ich finde diese Art der Erzählung hier sehr gelungen und ansprechend. Und auch die wundervollen Bilder, auf denen es so Vieles zu entdecken gibt, stammen aus ihrem Tuschekasten. Mit ihren gedeckten Farben, oft auf sehr dunklem Hintergrund, schafft sie eine behagliche und friedvolle Atmosphäre, die sehr beruhigend wirkt.

Eine feinfühlige, sehr fantasievolle Geschichte, die zum träumen anregt und die einfach glücklich macht. Ich hatte beim ersten Lesen ein Dauerlächeln im Gesicht.

Bewertung vom 20.07.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

So gefühlvoll und emotional

In seinem Buch „Alte Eltern – Über das Kümmern und die Zeit, die uns bleibt“ beschreibt Autor Volker Kitz sehr offen und ausführlich die Zeit mit seinem Vater vor, während des Voranschreitens und mit der Demenz. Vom Beginn der ersten Anzeichen, dem nicht wissen oder erkennen wollen, dem Umzug aus dem eigenen Haus in eine Seniorenresidenz, berichtet er sehr gefühlvoll und auch sachlich über die gemeinsame Zeit bis hin zum Tod seines Vaters. Ich erfahre einiges über die ersten Symptome dieser heimtückischen und immer mehr um sich greifenden Krankheit; wie man in der Zeit von Corona mit den Menschen in der Residenz umging; wie sich der Autor immer mehr in die Rolle des Kümmerers einfühlt und wie schwer es ihm manchmal fiel zu begreifen, wie der geliebte Mensch einen immer mehr verlässt.
Auch die wissenschaftlichen Aspekte werden beleuchtet, die verschiedenen Stadien des Gedächtnisses erläutert, auf welchem Wissensstand die Wissenschaft heute ist und was man tun kann, um den Betroffenen auch mit Demenz ein würdevolles Leben leben zu ermöglichen.
Immer wieder habe ich beim Lesen inne gehalten und an meine verstorbenen Eltern gedacht. An meinen Vater, der genau wie der alte Herr Kitz alles gesammelt hat, weil „das kann man bestimmt nochmal brauchen“. Viele Beschreibungen haben mich an das Vergessen meiner Mutter erinnert und wie sie sich gefreut hat, wenn sie nach mehrmaligen Fehlversuchen meinen Namen gefunden hatte. Damals wäre ich in vielen Situationen froh gewesen, ein solches Mutmach-Buch zur Hand haben zu können. Ein Buch, das mich betroffen gemacht hat, das mich traurig hat werden lassen, das aber auch Hoffnung gibt. Das vor allem Mut macht und aufklärt.
Demenz ist ein Thema über das man sich nicht gerne Gedanken macht. Ich, die ich stramm auf die 70 zu gehe, schon gar nicht. Ein Thema, das, je älter ich werde, immer mehr auch zu meinem Thema werden kann. Oder zu dem meiner Kinder und Enkel.
Daher werde ich dieses so gefühlvolle, interessante und sachliche Buch auch meinen Kindern zu lesen geben. Damit sie, wenn es soweit kommen sollte, wissen, dass ich nicht weggehe sondern nur anders werde. Damit wir die vielen schönen Momente, die es auch dann noch gibt, gemeinsam genießen können.

Ein wunderbares Mutmach-Buch in vielleicht schwierigen Zeiten, das bitte viele Söhne und Töchter lesen sollen.

Bewertung vom 17.07.2024
Lucy hat Lust
Sylvester, Regine

Lucy hat Lust


ausgezeichnet

Lust und Erotik kurzweilig aufgearbeitet

In diesem kleinen Büchlein aus dem Eulenspiegel Verlag lerne ich auf 125 Seiten aufgeteilt in 13 Kurzgeschichten die verschiedensten Frauen kennen.
Da wäre z.B. Lucy, die meint ihren Traummann gefunden zu haben: Elsa, die sich zusammen mit Thomas Gedanken über das Freigehen macht; Renate, die die Uhr in die Zeit der Zärtlichkeit zurück dreht; Christine und Hannes und ihre Fehler, die sie machen; Ina, die Spaß will und Mary, die aus Not einen Joker braucht. Ich erfahre einiges über die Konkurrenz von jungen Mädchen und älteren Frauen und wie sich das Flirten über die Zeit verändert hat. Es geht um starke, kluge, emanzipierte, unabhängige, mutige und selbstbestimmte und selbstbewusste Frauen jeglichen Alters, um Belästigung am Arbeitsplatz, Erotik, Sex, Wünsche, Träume, Sehnsucht, Neugier, Abenteuer, Einsamkeit, Partnersuche und dem Ausbrechen aus dem Alltag.
Wer hinter dem Titel auf dem wunderschön gestalteten Cover heiße Erotik und glühendes Sexleben erwartet, der wird enttäuscht sein. Hier und da beschreibt Autorin Regine Sylvester zwar eine heiße Szene – das war´s dann aber auch schon.
Es sind interessante Geschichten, wie sie nicht jeder Frau passieren; in die ich mich aber gut hinein fühlen kann; die ich genossen und die mir absolut gefallen haben.

Mir hat dieses Buch, das ich sehr gerne weiter empfehle, über drei Abende verteilt wunderbare Lesestunden mit buntem Kopfkino geschenkt.

Bewertung vom 17.07.2024
Die letzte Baustelle
Hesse, Bernd

Die letzte Baustelle


ausgezeichnet

Ich bin wieder hellauf begeistert

Auch mit seinem 2. Band der wahren Kriminalfälle hat mich Autor Bernd Hesse, der als Strafverteidiger genau weiß wovon er schreibt, wieder gefesselt und für ein paar kriminelle Lesestunden in seinen Bann gezogen. Auf 239 Seiten bekomme ich 9 mehr oder weniger lange, ausführliche Geschichten, bei denen es mir die Haare aufstellt. Und wenn ich mir dann noch vorstelle, dass es sich hier ja um Fälle handelt, die genau so passiert sind, läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

In diesen Fällen geht es um Auftragsmord, Schwarzarbeit, Waffendelikte, Heimtücke, Habgier, Verrat, Betrug, Drogenhandel, Raub, Schlägereien, Verdunkelungsgefahr, Hass, Nötigung und Gewalt. Der Autor beschreibt, wie einem seine lieb gewonnenen Gewohnheiten zum Verhängnis werden können; nimmt mich mit auf einen Trip nach Kolumbien oder nach Goa zu den Stränden von Baga und Palolem und veranschaulicht, wie schwierig Verhaftungen im Ausland sein können. Ich bewege mich in den unterschiedlichsten Milieus, lerne die Chefetage eines Unternehmens genauso kennen wie eine Plattenbauwohnung oder die Obdachlosenszene. Ebenso verhält es sich mit den verschiedensten Menschen, zumeist mit kriminellem Hintergrund, die ich hier kennenlerne. Einige sind mir sogar sympathisch, andere dagegen weniger oder es sind absolute Unsympathen. Außerdem habe ich das ein oder andere Interessante aus dem Berufsfeld Jura und Rechtswesen erfahren.
Bernd Hesse hat eine so ganz eigene Art die Dinge, die hier geschehen, sachlich, nüchtern und ohne große Emotionen darzulegen. Ohne groß auf die teilweise Brutalität einzugehen, ohne große Effekthascherei und Sensationslust berichtet er von Fällen, in die er involviert war. Es ist schier unglaublich, was da alles passiert. Nicht nur grausames. Es gibt auch einen Fall, bei dem musste ich auch mal schmunzeln.
Wieder ein Buch mit wahren Kriminalfällen, das ich sehr gerne weiter empfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.