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cachingguys
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Jülich

Bewertungen

Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2013
Schneemann / Harry Hole Bd.7
Nesbø, Jo

Schneemann / Harry Hole Bd.7


ausgezeichnet

Ein Serienmörder macht Jagd auf Mütter und lässt als Visitenkarte einen Schneemann zurück. Der Klappentext weist schon die Richtung, trotzdem bleibt das Buch bis zum Ende spannend. Der leichte und flüssig lesbare Schreibstil ließ mich das Buch locker herunterlesen. Durch das Stilmittel der Sprünge zwischen den Zeiten und verschiedenen Personen ist sehr gut gelungen. Das Buch beginnt, natürlich nicht ganz von ungefähr, 1980 und geht dann 2004 weiter. Harry Hole ist ein sehr sympathischer Ermittler, auch wenn er - wie viele skandinavische "Kollegen" von ihm - Alkohol- und Beziehungsprobleme hat. Ich habe schon sehr früh Vermutungen angestellt, wer der "Schneemann" sein könnte und war dann jedes Mal verunsichert, wenn wieder ein neuer Verdächtiger aufgetaucht und auch wieder "entlastet" wurde. Aber genau diese Irrungen haben dafür gesorgt, dass ich ständig weiterlesen wollte bis zum spannenden Finale. Gut fand ich den letzten Teil, der teilweise aus der Sicht des Mörders geschrieben ist. Auch wenn dies nicht der erste Fall von Harry Hole ist, hatte ich keine Probleme, hier in die Reihe einzusteigen. Die verschiedenen Hinweise auf frühere Ereignisse haben das erforderliche Hintergrundwissen geliefert. Ein Krimi, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat und den ich jederzeit weiterempfehlen kann.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2013
Léon und Louise
Capus, Alex

Léon und Louise


ausgezeichnet

Das Buch beginnt mit dem Trauergottesdienst für Léon auf dem eine Frau erscheint, Louise. Leons Enkel beschreibt das Leben aus Sicht von Léon, wie sich die beiden mit knapp 18 kennen und sofort lieben gelernt haben. Es ist das Ende des 1. Weltkrieges, ein Luftangriff trennt sie und sie halten einander für tot. 10 Jahre später sehen sie sich zufällig in Paris wieder. Er hat mittlerweile Familie und nach einer gemeinsamen Nacht beschließen sie, sich nicht wieder zu sehen. Wiederum fast 10 Jahre später und ein erneuter Krieg, schreibt ihm Louise aus Übersee. Ob es zu einem Happy-End kommt möchte ich nicht verraten. Der Schreibstil ist einfühlsam und das Buch lässt sich flüssig lesen. Romantisch ohne sentimental zu werden, besticht es durch seine leisen Töne und eher dadurch was nicht geschrieben steht. Eine wunderbare Liebesgeschichte!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2013
Das Ende der Welt / Claire DeWitt Bd.2
Gran, Sara

Das Ende der Welt / Claire DeWitt Bd.2


schlecht

2011, San Francisco: Claire DeWitte (Ende 30) wird von der Polizei informiert, dass der Musiker Paul erschossen wurden ist. Sie hatten mal eine kurze Affäre, später heiratete er ihre Bekannte Lydia. Alles sieht nach einem Raubmord aus, doch Claire und Pauls Schwester glauben das nicht. Zusammen mit ihrem Assistenten Claude beginnt sie eigene Recherchen. Neben diesem Hauptstrang, driftet die Erzählung immer wieder in Erinnerungen und Träumen ab. Dabei nimmt ein größerer Teil des Buches die Suche nach einer gemeinsamen Freundin im Jahre 1987 ein. Gekonnt verflechtet die Autorin die Vergangenheit ihrer Heldin mit der aktuellen Geschichte und ermöglicht dem Leser, Claire kennen zu lernen. Eine recht skurrile Persönlichkeit, die man nicht zwingend sofort ins Herz schließt. Einerseits eine wohl erfolgreiche Detektivin, andererseits eine verzweifelte junge Frau, die ständig unter Drogen steht. Wer eine klassische Mordfallermittlung erwartet, wird enttäuscht werden. Hinweise ergeben sich eher zufällig oder werden erträumt. Claires großes Vorbild ist dabei der französische Ermittler Silette, von dem immer wieder Zitate einfließen. Die Ich-Erzählform erinnerte mich teilweise an den alten Detektiv Philip Marlow (unter anderen von Humphrey Bogart gespielt) : „Ich hatte ausgeschlafen und keine Drogen genommen, aber nach der Hälfte der Strecke bekam ich plötzlich das Gefühl, jeden Moment einzuschlafen oder ohnmächtig zu werden, deswegen nahm ich eine winzige Prise. Und dann noch eine und noch eine. Ich fühlte mich nicht berauscht, nur nicht mehr ganz so tot.“ (S. 265) Der Schreibstil ist eher einfach gehalten. Die Handlung plätschert so vor sich hin und auf große Überraschungen wartet man vergeblich. Bei dem Buch handelt es sich aber auch nicht um einen Krimi, sondern um einen Roman. Mir persönlich waren es zu viele Drogen und teilweise zu absurde Handlungselemente.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2013
Perla
De Robertis, Carolina

Perla


ausgezeichnet

Perla, die Hauptprotagonistin, heute 22 Jahre alt, ist eine zielstrebige Psychologiestudentin in Buenos Aires, Argentinien. Als Einzelkind behütet aufgewachsen, Tochter eines Marineoffiziers und einer eher gefühlskalten Mutter. Politik war zu Hause nie ein Thema. Aufgewachsen kurz nach dem Fall der Diktatur bekam aber auch sie zwangsläufig viel von den politischen Geschehnissen mit, dies führte dazu, dass es auch noch eine ganz andere Perla gibt, eine zutiefst Verunsicherte. Als ihr Freund Gabriel näher in ihrer Familie nachforschen möchte, verlässt sie ihn. Kurze Zeit später liegt ein Mann in ihrem Wohnzimmer, aus dem Wasser zu sickern scheint. Sie beginnt die verschiedenen Fäden ihres bisherigen Lebens zu entwirren, auf der Suche nach ihren Wurzeln und sich selbst. Perla berichtet in der Ich-Form, was sie einem sehr nahe bringt. Von dem wässernden Mann, einem der Verschwundenen, erfährt der Leser aus einer Erzählerperspektive, Bruchstücke seiner Erinnerung. Hintergrund der Geschichte ist die argentinische Militärdiktatur, die von 1976 bis 1983, nach dem Putsch von Isabel Perón , die Herrschaft unter Jorge Videla, dem Oberkommandierenden, übernahm. Eine dunkle Zeit der argentinischen Geschichte. Es kam zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen mit Staatsterror, willkürlichen Verschleppungen, Folter und Mord (ca. 30.000 Opfer).
Es ist ein sehr bewegendes und gefühlvolles Buch, das durch seinen angenehmen Schreibstil besticht. Sehr einfühlsam und leise geschrieben, spricht es von. Meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.02.2013
Nur eine Ohrfeige
Tsiolkas, Christos

Nur eine Ohrfeige


weniger gut

„Nur eine Ohrfeige“ von Christos Tsiolkas. Ein buntes Völkchen trifft sich im australischen Melbourne bei Hector und Aisha zum Barbecue. Ein schöner Tag soll es werden mit Freunden, Bekannten, Kollegen und deren Familien. Die Party findet ein jähes Ende als Harry dem drei jährigen Hugo eine Ohrfeige gibt. Das Buch hat 8 Kapitel in denen jeweils näher über eine der anwesenden Personen berichtet wird. Da ist zunächst Hector, mit griechischen Wurzeln, der Gastgeber, der nach seinem Wirtschaftsstudium in einer Behörde arbeitet. Seine Frau Aisha, mit indischen Wurzeln, die Tierärztin ist und ihre Kinder Melissa und Adam. Anouk, die Drehbücher für eine Soap schreibt und von einem Roman träumt mit ihrem fast 20 Jahre jüngeren Freund Rhys, der Star der Soap ist. Harry mit seiner Frau Sandi und Sohn Rocco, der es glaubt geschafft zu haben. Conny, die bei ihrer Tante lebt, da ihr bisexueller Vater an AIDS gestorben ist. Sie ist befreundet mit Richie, der gerade sein comming-out hat und dessen Mutter bei Aisha arbeitet. Rosie, die mit Gary verheiratet ist mit ihrem Sohn Hugo. Es wird zwar immer wieder auf diese Ohrfeige verwiesen, aber eigentlich ist das Buch eher die Beschreibung der Menschen, die dabei waren. Jeder hat seine eigene Geschichte die ihn geprägt hat und darüber reflektieren sie, mehr oder weniger. Das Buch lässt sich gut und schlüssig lesen. Teilweise war es mir etwas langatmig und oberflächlich geschrieben. Die Drogenexzesse der Jugend wirkten mir etwas klischeehaft. Nichts gegen gute Erotik, in dem Buch fand ich sie aber weder gut noch passend. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ hätten es, obwohl Australien ein Schmelztiegel der verschiedensten Kulturen ist, ein paar weniger unterschiedliche Kulturen auch getan. Das betrifft auch den zum Islam übergetretenen Aborigine.

Bewertung vom 23.02.2013
Nilowsky
Schulz, Torsten

Nilowsky


weniger gut

Das Buch beginnt im September 1976. Es wird eine Spanne von knapp 15 Jahren im Leben dreier junger Menschen beleuchten, mal intensiver mal kürzer. Anfangs, noch Zu Zeiten der DDR zieht der 14 jährige Markus Bäcker mit seinen Eltern an den Rand von Berlin. Diese arbeiten in dem nahen Chemiewerk. Markus erzählt in der Ich-Form von seinem Leben. Er lernt den 17jährigen Reiner Nilowsky kennen, Sohn des Wirtes der nahen Kneipe. Eigentlich würde er gerne eine Ausbildung machen, aber sein meist alkoholisierter und brutaler Vater erlaubt es ihm nicht. Er hat eine eher eigenwillige Sicht auf die Welt und seine Vorstellungen teilt er Markus mit. Markus greift dies auf und macht sich wiederum seine eigenen Gedanken. Eine etwas ungleiche Freundschaft entsteht. Diese wird auf eine Bewährungsprobe gestellt, als Reiner seinem Freund Carola, ebenfalls 17 Jahre, vorstellt, die Frau, die er heiraten wird. Fast unnötig zu sagen, dass Markus sich ebenfalls in sie verliebt. Mir hat das Buch gar nicht gefallen und ich musste mich förmlich bis zum Schluss durchkämpfen. Den Schreibstil fand ich abgehackt und anstrengend zu lesen. Wiederholungen mögen ein gutes Stilmittel sein, aber bitte nicht ständig. (z.B.: „Dann nahm er eine Flasche Meldekorn. Die trank er, auf ex. Die ganze Flasche, auf ex, Meldekorn.“ S.72) Fazit: Ein Buch bei dem man absolut nichts verpasst hat, wenn man es nicht gelesen hat.

Bewertung vom 23.02.2013
Die Hetzjagd / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.1
Hearne, Kevin

Die Hetzjagd / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.1


sehr gut

Wer bei Druiden und Zauberern die Vorstellung hat, sie sähen alle aus wie Gandalf, der wird hier eines Besseren belehrt. Obwohl 2100 Jahre alt, wirkt Atticus O’Sullivan wie ein normaler junger Mann Anfang 20. Er ist der letzte Druide, ein irischer Eisendruide, der unter anderem aus der Erde Kraft ziehen kann und im Laufe der Jahrhunderte seine Fähigkeiten erweitert hat. Vor langer Zeit hat er das Schwert Fragarach, der Antwortgeben, an sich gebracht. Nun möchte sein größter Feind Aenghus Óg es sich wieder holen und ihn vernichten. Atticus lebt mit seinem sprechenden Wolfshund Oberon in Arizona, wo er einen okkulten Buchladen betreibt. Hier wähnte er sich sicher, da es kaum magische Wesen gibt. Doch durch das Internet wird er auch hier aufgespürt. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.
Das Buch spielt in der Gegenwart greift aber auf alte Mythologien zurück, dies von den keltischen und germanischen Göttern, bis hin zu Werwölfen, Hexen und Vampiren. Es handelt sich bei dem Buch um eine mitreißende und temporeiche Geschichte, die mit viel Humor und Witz geschrieben ist und sich leicht und locker lesen lässt. Die Geschichte lebt durch die gut und bildhaft beschriebenen Charaktere. Da sind unter Anderem tolle Dialoge mit seinem Hund und die alte Nachbarin, die auch mal beim beseitigen von Leichen hilft. Nicht zuletzt die junge Kellnerin, die gerne bei Atticus in die Lehre gehen möchte. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 20.02.2013
Allein unter Superhelden
Wolz, Heiko

Allein unter Superhelden


ausgezeichnet

Es handelt sich bei dem Buch um ein Jugendbuch, mit einer Leseempfehlung ab 9 Jahren. Die Geschichte ist nicht ganz neu: Eine Familie voller Superhelden. Die 14 jährige Laura, Vater „The Ray“ und die Mutter „Ice Madam“. Nur der 10 jährige Leon hat so gar keine Superkräfte. Seinem einzigen Freund Paul ist es egal, das er keine Superanzüge trägt, was auch daran liegen mag, dass er extrem schlecht sehen kann und sich auch schon mal mit einer Laterne unterhält. Nun wollen Leons Eltern ihn auf eine Schule für Superhelden schicken. Eigentlich war der Plan, dass Leon allen zeigen sollte, das er gar keine Superkräfte hat, aber da war er leider von Marie „Solar“ abgelenkt. Dr. Schröder, der Schuldirektor hingegen zeigt, dass er der schnellste Mensch der Welt ist, allerdings so schnell, das es niemand gesehen hat. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Leon hat es nicht ganz leicht auf der neuen Schule, aber seine große Stunde kommt, wo er allen zeigt was in ihn steckt! Sehr einfühlsam, nett und witzig geschrieben, erzählt Leon aus seinem Leben in einer Familie voller Superhelden. Kennen nicht alle Kinder das Gefühl den Erwartungen der Eltern nicht gerecht werden zu können? Eine nette, altersgemäße Geschichte ohne mit dem pädagogischen Zeigefinger zu winken. Die Kinder, und nicht nur Jungen, werden sich in dem Buch wieder finden. Die Seiten sind immer wieder mit passenden comicartigen Illustrationen aufgelockert, die Schrift ist groß, der Wortschatz angemessen, so dass auch das Selber lesen kein Problem darstellen dürfte.

Bewertung vom 12.02.2013
Monster Mia und das große Fürchten / Monster Mia Bd.1
Saddlewick, A. B.

Monster Mia und das große Fürchten / Monster Mia Bd.1


ausgezeichnet

„Monster Mia und das grosse Fürchten“ von A.B. Saddlewick.Marie und Mia, zwei sehr unterschiedliche Zwillinge. Während Marie dem typischen Mädchenklischee gleicht, ist Mia etwas anders. Sie mag ihre Ratte Quentin lieber als „Flauschi“ das Kaninchen ihrer Schwester. Auch findet sie Käfer und Spinnen sehr interessant. Mit ihren Vorlieben steht sie in ihrer gemeinsamen Schule ziemlich alleine und sorgt regelmäßig für Aufregung. Da soll sie doch besser die Finstewald - Schule besuchen. Doch auch hier ist sie wieder ein wenig anders, nämlich im Gegensatz zu normal. Sind doch alle in der Schule Monster. Wirklich alle? Ich möchte ja nicht zu viel verraten, aber es gibt Vampire, Hexen und Werwölfe. Trotzallem fühlt sich Mia wohl nur gilt es ihren Lehrer Herrn van Vlad innerhalb einer Woche zu erschrecken um bleiben zu dürfen. Ob es ihr gelingt seine Schwäche zu entdecken, wird nicht verraten. Die Personen des Buches sind sympathisch dargestellt ohne zu erschrecken. Das empfohlene Lesealter von 7 Jahren scheint mir genau richtig. Ein witziges Buch für alle Mädchen, die sich nicht mit „Prinzessin Lillifee“ identifizieren, weil sie halt auch ein wenig anders sind.