Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
WriteReadPassion

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2019
Saligia
Oppermann, Swantje

Saligia


sehr gut

Eine Todessünde, das Buch auszulassen!

Bewertung:
Zunächst muss ich angeben, dass mich das Buch bei vorablesen nicht sonderlich interessiert hat. Der Klappentext und die Leseprobe konnten mich nicht beeindrucken. Nun habe ich das Buch in der Bücherei entdeckt, und irgendwie hat es mich jetzt doch gepackt. Es ist wirklich so, dass jedes Buch seine eigene Zeit hat und braucht ...

Das Cover ist wahnsinnig auffallend und passend gewählt ... es hat mich eingenommen und ist auch mit der gesamten Buchaufmachung sehr kreativ und spiegelt exakt die Haupt-Protagonistin und ihre Sünde wieder. Ein besseres Cover kann es gar nicht geben!

Kieras Wut rann ihr durch die Finger, versengte ihr die Haut und ließ sie mit Schmerzen zurück, wenn sie danach fasste. Ihre Wut war siedend heiß wie frisch gebrühter Kaffee, den man nur noch ausspucken konnte, wollte man sich nicht den Gaumen daran verbrennen. (Seite 170)

Keira ist eine Jugendliche, die von ihrem Zorn im Alltag beherrscht wird. Im Rücken hat sie eine undurchschaubare Mutter, bei der ich nie ganz wusste, was sie eigentlich möchte - für sich, für ihre Tochter. Keiras Vater ist bei einem tragischen Unfall gestorben, und das nagt noch sehr an ihr. Irgendwann taucht ein unbekannter junger Mann auf und weiß sie richtig zu nehmen. Er bietet ihr seine Hilfe an. Gemeinsam fahren sie zu einer speziell ausgerichteten Schule, die Jugendliche wie Keira aufnimmt. Jeder dort kämpft mit seiner eigenen Sünde und hat Geheimnisse.

Und so schaukeln sich die Ereignisse in der Schule allmählich hoch, von einem Geheimnis zum nächsten, und Keira möchte unbedingt all diese aufdecken, während sie versucht, ihren Zorn zu beherrschen. Sie ist taff, aber reagiert oft unbedacht. Von Außen wirkt sie schon nervig, spürbar wird aber auch ihre Überforderung zu ihrer Fähigkeit und Vergangenheit. Die Schulleiterin stieß bei mir häufig sauer auf mit ihrem Verhalten, dass ich nicht ganz angemessen im Bezug auf die ganzen Ereignisse fand. Dennoch konnte ich mir dafür Gründe erdenken.

"Unsere Kräfte kontrollieren nicht uns, wir kontrollieren unsere Kräfte. Nichts ist stärker als der eigene Wille."
(Schulleiterin, Seite 338)

Im Laufe der Geschichte werden vermehrt Fragen aufgeworfen, die nicht alle gänzlich am Schluss beantwortet werden. Das Ende hängt meiner Ansicht nach etwas in der Luft und schließt nicht richtig mit der Geschichte ab. Ich habe das Gefühl, dass ein zweiter Band kommen wird, was ich für nötig empfinde.

Ich möchte nicht zu viel darüber erzählen, lest es einfach selbst. ;-)

Fazit:
Diese Geschichte um das Thema der Todsünden ist eine mega spannende und originelle Grundidee, die die Autorin in meinen Augen und Erleben dynamisch und fesselnd umsetzen konnte. Mir fehlte jedoch noch das gewisse Extra für volle fünf Sterne, und auch das relativ offene Ende nagt an mir. ich hoffe sehr, es folgt eine Fortsetzung.

Wer mal wirklich etwas ganz anderes lesen möchte, etwas Spannung verträgt und auf schmalzige Liebesszenen verzichten kann, hält hier das richtige Buch in den Händen. Es ist einnehmend spannend, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und nachvollziehbar und das Ende lässt auf weiteres hoffen. Sehr geeignet auch für Erwachsene.

"Wenn ich das nächste Mal treffe, soll die einzige Farbe in deinem Gesicht das rosige Glühen der Freude sein." "Das rosige Glühen der Freude? Hast du das gerade wirklich gesagt?" "Das wird ausgezeichnet. Wir werden uns in die Arme fallen, Kekse essen, Tee schlürfen und lachend auf diese düsteren Tage zurückblicken."
(Elliot und Keira, Seite 166)

Bewertung vom 17.06.2019
Lady Annes Geheimnis
Marcus, Martha Sophie

Lady Annes Geheimnis


sehr gut

Gut recherchierter Hintergrund mit fesselnden Romanfiguren gepaart ...

Das Cover passt wunderbar zu den Büchern der Autorin. Die Farben sind sehr harmonisch miteinander abgestimmt. Auf dem ersten Blick weiß man sofort, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Begeistert bin ich auch von der Personen-Legende und dem Glossar, die/das die Autorin im Buch hinten mit reingesetzt hat. So was braucht meiner Ansicht nach jedes historische Buch! Etwas schwindelig wurde mir von der Personen-Legende schon, es sind massig Leute aufgeführt. Sehr schnell wird klar, dass die Legende zum hilfreichsten Mittel beim Lesen wird. Ich habe sie stetig zum Nachschauen genutzt und wäre ohne sie verloren gewesen.

Am Anfang der Geschichte brauchte ich etwas Einlesezeit für die ganzen Charaktere, die schon zu Beginn auftauchen. In die deutsch-englische Kulisse kam ich sofort rein, da der Schreibstil zu dieser Zeit angemessen passt. Im Laufe des Lesens wurde die Geschichte temporeicher und weniger um den heißen Brei geschrieben.
Anne ist eine mutige junge Frau, die ein uneheliches Kind mit einem Feind der Krone hat. Ihr wurde das Kind weggenommen, mit dem Vater hat sie keinen Kontakt und als Zofe auf dem englischen Hof versucht sie, diesen Skandal unter Verschluss zu halten. Dabei helfen ihr einige Menschen wie die junge May, die als Straßenkind lebt und London wie ihre eigene Westentasche auswendig kennt. Als Anne erfährt, dass ihr inzwischen fast vierjähriger Sohn aus politischen Motiven entführt und in London versteckt gehalten wird, setzt sie ihre Stellung am Hof und ihr Leben aufs Spiel, um ihn zu befreien. Dabei geht sie ungewöhnliche Wege.

Will ist Annes bester Freund aus Kindertagen und schon lange in Anne verliebt. Er hofft auf ein gemeinsames Leben mit ihr und verfolgt hartnäckig diese Sehnsucht. Dabei entblößt er dem Leser anhand von Tagebucheinträgen seine finsteren Gedanken, die ihm seine Gefühle für Anne beschweren. Er kann Anne zur großen Gefahr werden... Ian, Annes damalige große Liebe und Vater ihres Sohnes, taucht derweil auf Annes Radar auf und hat - neben dem Wunsch, seinen Sohn zu sehen - eigene Interessen, die er durchsetzen möchte. Komischerweise sagt mir Ian eher zu als Will. Vielleicht auch, weil von ihm nicht nur als Frauenheld berichtet wird. Die Autorin zeigt ihn auch als kleinen Vater und mit Mitgefühl. Deshalb konnte ich viel toleranter sein als bei Will, der doch sehr besitzergreifend und nur auf seinen Vorteil bedacht, wirkt. Ian wird zur Gefahr für alle Beteiligten und diese müssen jeweils für sich entscheiden, wie sie mit dieser Gefahr umgehen sollen.

Annes Vater ist ein typischer, eigen interessierter Mann aus jener Zeit. Seine Gefühlskälte und schändliche Berechnungen haben mich nicht überrascht - wo Frauen in dieser Zeit nicht als eigenständige Persönlichkeiten, sondern als einfaches oder lastenhaltiges Mündel galten. Über Annes Mutter erfahren wir leider nichts. Das hätte mich interessiert, gerade, weil der Vater so ist wie er ist.

Im letzten Drittel des Buches beginnt der Krieg … mir fehlte da echt der geschmeidige Übergang. Erst war alles wie immer und plötzlich im nächsten Kapitel befinden sich alle im Schlachtfeld! Und Ian mittendrin. Ich habe erst gedacht, ich hätte was überlesen und etwas verpasst … das kam für mich völlig unerwartet. Die ganze Zeit wird darüber gesprochen, und dann befindet man sich plötzlich mittendrin … also, das gefiel mir nicht besonders. Das Gefühl, was verpasst zu haben, bin ich immer noch nicht los. Annes Glauben und Bangen, ob Ian noch lebt - da habe ich nur die Augen verdreht. Oh Mann … Ich wusste gleich; der ist nicht tot! Und dass Anne sich immer so schnell davon überzeugen lässt, hat mich genervt. Das war sowas von vorhersehbar! Am Schluss blieb ich doch mit einigen Fragen zurück.

Anmerkung: Gekürzte Rezension

Bewertung vom 15.06.2019
Falling Fast / Hailee und Chase Bd.1
Iosivoni, Bianca

Falling Fast / Hailee und Chase Bd.1


gut

Über das Leben. Und den Mut, es zu leben ...

Bewertung:
Der Schreibstil ist leicht zu lesen, für mich aber doch etwas anders als in ihrem Buch "Der letzte erste Blick". Da empfinde ich ihren Schreibstil irgendwie als viel angenehmer und eindringlicher. Hier in der Geschichte kann mich der Schreibstil nicht genauso emotional packen. Ich weiß selbst nicht genau, woran das liegt. Die Erzählweise von Hailee kommt mir etwas langgezogen vor … musste es hin und wieder weglegen, weil ich nicht warmgeworden bin. Ich war selbst sehr überrascht, da ich das von der Autorin nicht kenne. Ich war aber guter Hoffnung, dass sich das legen würde, jedoch war dem nicht so. Mich konnte die Geschichte nicht so richtig einnehmen. Es wird nur langsam etwas spannender. Ich finde, die Autorin lässt Hailee viel zu viel Spielraum für ihre Gefühle und Gedanken. Normalerweise ist das ja umgekehrt!!! :-D Hier sorgt das aber für Lahmheit und langgezogenen Passagen. Hailee lässt uns zwar sehr übermäßig an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, es bleibt dennoch einiges bedeckt … Ich empfinde das Zeitgefühl zu der Entwicklung und umgekehrt daher recht angenehm und stimmig. Auch weil zwischendurch Einblenden der Gedanken und Gefühlen Hailee und Chase zu lesen sind. Die Autorin scheint mir das gut durchdacht zu haben.

Es gibt hier nicht nur eine Komponente, die die Atmosphäre der Geschichte beinhaltet; da kommt vieles zusammenkommen, also die Tage und das Gemeinschaftsgefühl. Dann dürfen wir nicht vergessen, dass es keine gewöhnlichen Treffen sind, sondern wegen Jespers Tod. Das ist wieder eine Komponente. Mh, also im Gegensatz zu den vielen anderen Liebesromanen von LYX finde ich , dass die Entwicklung zwischen den Beiden langsam ist … ist mal echt erfrischend! Bin ich gar nicht mehr gewöhnt. Vielleicht liegt es auch daran, dass es mir so langsam vorkommt … dieses saloppe Geschnulze finde ich furchtbar!

Die Geschichtsgrundlage ist super und die Idee dazu gefällt mir total! Die Umsetzung hat die Autorin für meinen Geschmack leider viel zu langatmig hinbekommen. Ich tat mich immer wieder schwer, weiterzulesen, weil keine Spannung aufkam und sich alles wie Kaugummi zog. Man merkt der Autorin dennoch an, dass sie sich mit den Charakteren auseinandergesetzt hat, auch wenn Hailees Person etwas schwach und unrealistisch auf mich wirkt. Mit den Krankheitsthemen hätte sich die Autorin etwas besser konfrontieren sollen, um sie wirklichkeitsgetreu wiederzugeben. Schließlich werden hier Eindrücke auf Leser geweckt, die die Krankheiten nicht als so schwerwiegend, gar als harmlos ansehen. Bücher und ihre Geschichten dazu sollten einen Wahrheitsanteil beitragen.

Gerade das letzte Kapitel platzt vor Spannung - und hinterlässt ein unglaubliches und für den Leser überraschendes Ende! Teilweise bin ich sehr erfreut, aber auch sehr frustriert! Denn dieser Cliffhanger schreit nach Band 2, und obwohl ich kein absoluter Fan des Buches bin, spüre ich den Drang, die Fortsetzung lesen zu müssen/wollen …


Fazit:
Kommen wir zur kurzen Zusammenfassung; einfach gehalten, trotz schwerer Themen wie Trauer, Krankheit und Sucht. Es bleiben viele Fragen offen, die sich im nächsten Band klären lassen können. Die ganze Geschichte in sich gleicht einer durchschnittlichen Bootstour - mal ganz flach im Gewässer, dann mit kleinen Unebenheiten konfrontiert. Am Zielort erwartet einem die langersehnte Überraschung!

Für mich absolut kein Highlight und für Zwischendurch bei Langeweile gut zu lesen, aber das reicht dann auch! Auf jeden Fall ist es ein ganz anders geschriebenes Werk von der Autorin als ihr bisherigen Werke.

3,5 Sterne

Vielen Dank an das Lesejury-Team und dem Lübbe Verlag für das bereitgestellte Exemplar und die Bewilligung zur Teilnahme an der Leserunde. Diese machen mir immer viel Spaß! Ich hoffe, im dritten Liebesanlauf zur Leserunde schafft es endlich ein Roman, der mich voll begeistern kann. :-D

Anmerkung: Rezension abgekürzt!

Bewertung vom 14.05.2019
Niemalswelt
Pessl, Marisha

Niemalswelt


sehr gut

Erste Hälfte: Durchhalten! Zweite Hälfte: Festhalten! Ungewöhnliches Hörerlebnis!


Bewertung:
Meine Entschuldigung für die verspätete Rezension an den Verlag und an vorablesen! Ich war einige Wochen unpässlich und danach träge. Ich bitte um Verzeihung, und bedanke mich herzlich für das Hörbuch-Exemplar!

Das Cover ist in jedem Fall ein Bomben-Eyecatcher! Ich kann mir kaum vorstellen, dass es jemanden gibt, der es nicht mag! Und das gibt es für mich persönlich selten. Bombastisch!

Ich habe mich für das Hörbuch und gegen das Buch entschieden, da die Sprecherin mich vollends überzeugen konnte. Die Sprecherin erschien mir sehr sympathisch, hat eine angenehm sandte und aufgeweckte Stimme, die mich in die Geschichte mitnahm. Sprich: Sie hatte es mir angetan!

Die Geschichtsidee ist wirklich sehr originell und neuartig, was mich - neben dem Cover - als erstes anzog. Ich bin immer wieder auf der Suche nach neuen Autoren und neuartigen Werken. Die Grundlage der Idee verdient in meinen Augen einen Ehrenpreis. Die Umsetzung ist mir etwas zu langweilig - wenn ich das so plump schreiben darf ... Die erste Hälfte (also CD 1) plätschert nur so vor sich hin, zieht sich und konnte mich nicht richtig mitnehmen. Ich war schon am verzweifeln, wie ich die zweite Hälfte durchstehen sollte ... die Charaktere sind zum Teil schwach beschrieben, oberflächlich und nervend! Für mich war es schon etwas unverständlich, wieso die fünf Kameraden überhaupt zusammenkommen - wo doch so viel zwischen ihnen steht.

In der zweiten Hälfte (CD 2) folgte dann doch meine Rettung; die Geschichte nimmt dann an Tempo zu, die Charaktere verwickeln sich ineinander und es tauchen nach und nach Fragen zu der Zwischenwelt (Niemalswelt) und den Charakteren auf. Ich konnte nicht mehr weghören! Auch die Charaktere finden immer näher zueinander und zur Lösung des Dilemas. der sogenannte "Wächter" hätte für meinen Geschmack doch etwas mehr präsent sein können, er ist ein wenig vernachlässigt worden bis zum Ende hin.


Fazit:
Eine mitreißende Sprecherin, die mit ihrer sanften und aufgeweckten Stimme das Buch in meinen Augen schlägt! Der Erzählstil ist mit ironisch-sarkastischen Einwürfen vernebelt, sodass das Hörerlebnis bis zur zweiten Hälfte erträglich gemacht wird. Auch die Erzählerin kann diese Art super rüberbringen, bei der ich das Gefühl hatte, sie hat einen kleinen Schalk in der Stimme.

Erste Hälfte zaghaft und langgezogen erzählt, die zweite Hälfte holt mit wirren Verwicklungen und Fragen deutlich auf und rettet somit die vier Sterne. Ein ungewöhnliches Hörerleben ist es alle male und empfehlenswert für Jugendliche und Erwachsene, die gerne mal etwas neues ausprobieren möchten und durchhalten können bis etwas spannendes passiert.

Bewertung vom 14.04.2019
Wild Hearts - Kein Blick zurück / Outskirts Bd.1
Frazier, T. M.

Wild Hearts - Kein Blick zurück / Outskirts Bd.1


gut

Möge die Kraft mit Dir sein ... die wirst Du hier auch brauchen!

Bewertung:
Was ist denn das für ein Gedöns???! Nach zwei Woche Ruhe vor dem Buch gruselt es mich immer noch vor der Bewertung! Ich gebe es zu: Ich bin eine Frau mit Ansprüchen. Aber ich war vorbereitet darauf, dass das Buch wie die meisten in diesem Genre klischeehaft und unrealistisch sein könnte. Bin ja eine Leserin mit Erfahrung. Okay, fangen wir mal ganz von vorne an: Das Beste an dem ganzen Buch ist das Cover! Das ist sehr erleichternd ... nachdem mir schon fast nach Heulen war! Jaulen trifft es wohl besser! Das Problem? Das Buch!

Das Cover ist schön dunkel und bedrohlich gehalten, wozu der Titel hervorragend passt. Er lässt einen schon ahnen, dass es hierbei um eine dramatische Liebesgeschichte geht, auch ohne den Klappentext zu lesen. Jetzt muss ich zum jaulenden Teil kommen ... *jaul * Ich kann nicht mal den Schreibstil vollends loben - der ist wechselhaft, von sehr fließend bis holprig. Die Seiten fliegen sehr schnell durch, auch sind die Kapitel kurz gehalten, was mir gefällt. Trotzdem stolpert man als Leser darüber, weil er wie eine Wiese mit Maulwurfhügel ist. Kann lustig sein, ist es aber nicht.

Schon von Anfang an wird es klischeehaft: Er ist ja so heiß, seine Klamotten sitzen natürlich richtig gut und eng, sodass seine Muskeln zur Geltung kommen, nicht zu vergessen, der Haaransatz bis runter zur Shorts ... *jammie ... gähn* Er ist ja so hot, sieht wahnsinnige gut aus ... sie ist eine etwas graue Maus, findet sich nicht so gutaussehend ect. *schnarch* Sie fühlen sich sofort mega voneinander angezogen, er steigt ihr nach, gerade mal kennengelernt und schon sind beide nackt ... *Fächer wedelnd* Und er ist ja der schönste Mann, den sie je gesehen hat ... und sie ist für ihn das atemberaubendste Mädel, das er je gekannt hat... *eingeschlafen*

Die Autorin greift ihr extrem wichtige und sensible Themen auf: Traumaerfahrungen, PTBS, Trauer ... Davon fehlt in der Geschichte so einiges. Für das, was Sawyer Jahrelang erlebt hat, ist sie scheinbar wenig traumatisiert. Wirkt etwas unrealistisch auf mich, auch wenn sie eine starke Persönlichkeit ist. Die Szenen dafür sind aber sehr unrealistisch umgesetzt und wirken lachhaft. Solche Sachen nerven mich ja immer in Büchern; es muss schon im Ganzen realistisch sein! Sonst kann ich auch Fantasiebücher lesen- da darf es ruhig drunter und drüber hergehen, aber nicht im normalen Leben. Ich muss der Autorin die Story abkaufen können. Das ist Schauspiel auf Papier. Nerven tut mich das Ganze umso mehr, wenn ich daran denke, wer alles dieses Buch liest, indem diese sensiblen Themen verharmlost und mit wenig Gedankengut abgehandelt werden. Wenn ein Autor oder eine Autorin in diesem Fall beschließt, solche Themen in ein Buch zu bringen, muss er/sie auch anständig darüber recherchieren, um es glaubhaft und wahrheitsgetreu widerzugeben. Alles außerhalb davon ist reiner Brei, der durchs Gehirn durchläuft. Und der Brei ist nicht einmal schön. Da gilt dann: Augen zu und durch. Und in der Leserunde geht es ja noch schlimmer zu. Da heißt es: Es wird gegessen, was auf dem Tisch steht. Ein mancher ahnt jetzt vielleicht den Grusel, der mich seither heimkehrt.

Fazit:
An dieser Stelle ist ein Gebet sicher nicht verkehrt, denn der Büchergott sieht alles (und liest alles). Der Anfang find so gut an ... Ihr wisst schon: Es war einmal ... Das Ende wartet mit einer mega Überraschung auf und hinterlässt Neugierde. Alles dazwischen ... ist halt dazwischen. * grummel* Es ist zum Heulen! Wie Bollywood zum Lesen! Platt, flach, klischeehaft, unrealistisch, fehlerhaft, oberflächig, unausgereift ... wer will noch, wer hat noch nichts?! Das Buch hat so viel Potenzial, das es mir die Augen drückt, und es wurde überhaupt nicht genutzt. Was soll da Band 2 bieten? Es muss ja ganz schön aufwarten mit Antworten und Logik.

2,5 Sterne

(Abgekürzte Rezension)

Bewertung vom 16.03.2019
Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1
Dabos, Christelle

Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1


gut

Imposante Geschichte mit spannenden Charakteren, aber auch Logikfehler, wenig Magie ...

Beim Lesen habe ich gemerkt, wie bemüht die Autorin war, diese Welt liebevoll zu gestalten. Allerdings konnte ich mir nicht alles so bildlich vorstellen, weil einige Passagen und nicht ausreichend beschrieben sind. Sie sind manchmal für meinen Geschmack zu kurz gehalten, sodass ich nicht immer mit meiner Vorstellungskraft mitkam. Das hat sich natürlich auf das Verständnis der Geschichte ausgewirkt, sowie auf die Lesefreude. In anderen Szenen sind die Passagen wiederum viel zu langgezogen. Da dachte ich "wann endet das hier mal?" und war kurz davor, mich zu langweilen. Wenn dann noch meine mangelnde Vorstellungskraft dazukam, war das nicht mehr so erfreulich. Der ganze Hype zum Buch ist für mich sowieso uninteressant, eher noch nervig! da spielt es keine Rolle, ob er gerechtfertigt ist oder- wie in diesem Fall- nicht sonderlich gerechtfertigt. Besonders der Vergleich zu Harry Potter stößt bei mir sehr sauer auf. Das Buch und seine Geschichte sind nicht annähernd mit Harry Potter zu vergleichen! Das ist wieder nur eine Aufpuscherei zur Geldeinnahme. Die Charaktere besitzen, jeder für sich, Fähigkeiten und die Welt ist mit Magie geschaffen, aber von großem Zauber kann ich hier nicht erzählen. Durch diesen unsinnigen Vergleich habe ich sehr viel mehr Magie erwartet, als ich zu lesen bekam. Sowas ist immer ärgerlich und auch förderlos für den Verlag und den Autoren; wenn der Leser seine darauf geschürten hohen Erwartungen nicht befriedigt bekommt, fällt dem entsprechend auch die Bewertung der Bücher schlechter aus. Das ist der Fuchs, der sich selbst in den Schwanz beißt. Anders kann ich es nicht von mir geben. ie Geschichte ist gewaltig und mit vielen Intrigen und kleinen Nebenszenen gebaut. Es fällt schwer, alles mit der selben Auffassungsmöglichkeit aufzufangen und zu sortieren. Das soll keinesfalls ein Nachteil sein, nur eine Anmerkung meinerseits. Trotz der Themenwucherung finde ich es als Fanatsiegeschichte recht einfach beschrieben, anders als manch andere Geschichte, die sehr komplex ist und schwer verständlich, wenn man kein Hardcore-Fantasy-Leser ist. Das Ende enthält einen Cliffhänger, der aber nicht so heftig bzw. ärgerlich für den Leser ist, der nun auf den nächsten Band warten muss. Das sollte auch fairer Weise positiv erwähnt werden.

Bewertung vom 16.03.2019
Das gefälschte Siegel / Die Neraval-Sage Bd.1
Ilisch, Maja

Das gefälschte Siegel / Die Neraval-Sage Bd.1


gut

Es tauchen einige unrealistische Szenen auf, z.B. fragt Enidin nicht einmal nach, wer der fremde Mann ist, der in ihre Zelle tritt ... Da sieht man als Leser ganz andere Handlungen und Dialoge vor Augen, als es tatsächlich zu lesen gibt. Enidin ist ständig mit ihrem Aussehen beschäftigt, was mich oft nervend aufstöhnen ließ. Sie wird immer wieder als eine der größten Magierinnen - manchmal sogar als die größte von ihnen - beschrieben, auch von sich selbst, und bringt irgendwie nichts richtig zustande. Das war schon echt enttäuschend für mich und unstimmig. Die Erschaffung der Portale sind dagegen sehr plastisch beschrieben, sodass ich das Bild dazu vor Augen hatte. Tymur hat solch heftige Stimmungsschwankungen, dass sie etwas unrealistisch rüberkommen. Auch die Nähe der Schriftrolle kann das nicht vollends erklären. Hier und da kommen auch mal lustige Szenen zustande, die mich schmunzeln ließen.

"Hast du keinen Funken Anstand?" "Ich habe etwas Besseres", erwiderte Tymur spitz. "Ich habe es eilig." (Seite 152)

Die ersten Kapitel sind sehr fesselnd, dann flaut es etwas ab und wird zäh. Im anderen Moment liest es sich wieder spannend ... das geht hin und her durch das ganze Buch. Es erinnert mich wirklich sehr an "Die Verlobten des Winters", bei dem es sich genauso verhält. Auch ist es hier etwas schwierig, alle Aspekte der Geschichte zu bewerten, trotz Notizen. Die Charaktere sind insgesamt gut erstellt, nur Tymur ist für mich etwas flach beschrieben. Vielleicht liegt das an seinem stetigen Gefühlswandel, trotz dessen erfährt der Leser kaum etwas über seine wahren Gedanken und Empfindungen. Hier hätte ich mir mehr Einblicke gewünscht, das hätte ihn für mich sympathischer gemacht. Bei ihm weiß niemand, woran er ist, auch nicht der Leser. Was anfänglich fesselnd ist, nervt mit Fortschreiten des Buches nur noch.

Fazit:
Tymur und Enidin sind etwas schwache Charakter im Gegensatz zu Lorcan und Kevron, die gut erdacht wurden. Das Thema Sexualität - auch in verschiedenen Richtungen - kommt ganz unerwartet zum Vorschein, und ich erhoffte mir eine Hauptrolle im gesamten Verlauf. Satt dessen trieb es nur nebenbei mit, was mir dennoch gefiel. Das letzte Drittel wurde richtig spannend und ging förmlich zu einer Explosion über: Das Ende hinterlässt einen offen Mund und Erstaunen! Es lässt uns Leser gebannt, aber auch verärgert zurück. Ein richtig quälender Cliffhanger, der viele Fragen aufwirft. Auch einige Fragen während des Verlaufs blieben zum großen Teil unbeantwortet. Diese werden vielleicht im nächsten Band beantwortet. Das Buch ist keine Fantasiegeschichte für Erwachsene, sondern eher als Jugendbuch im Genre Fantasy unterzuordnen. Die Magieerzeugung hält sich sehr bedeckt und die Charaktere wirken allesamt jünger als sie wohl sind. Für die gesamten Einwände und Höhepunkte vergebe ich 3,5 Sterne. Das buch kann ich Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit wenig Erfahrung im Bereich Fantasy empfehlen, da es leicht verständlich und die Fantasieausdehnung nicht im Großen Maße vorhanden ist.

Bewertung vom 26.02.2019
Der Kuss der Diebin / Heartless Bd.1
Wolf, Sara

Der Kuss der Diebin / Heartless Bd.1


ausgezeichnet

Ich hatte mich vergeblich bei vorablesen und Lovelybooks um ein Exemplar bemüht. Nun hatte ich es letzte Woche taufrisch in der Büchereientdeckt und gleich gekrallt. Natürlich! War sowieso schon ungewöhnlich, dass sie es hatten, weil es erst Ende Januar erscheinen ist. Und damit nicht genug, hatte ich es auch noch in zwei Tagen durchgelesen. Es ist ein Jammer ... es ging viel zu schnell vorbei.

Das Cover ist düster gestaltet mit ein paar Elementen, die Bezug auf die Geschichte nehmen. Die junge Frau ist geheimnisvoll und selbstbewusst dargestellt, was genau den richtigen Eindruck von der Protagonistin Zera widergibt. Stimmungsvoll und aufeinander abgestimmt, weckt das Cover brennend die Neugier des Lesers. Meine war auf jeden Fall geweckt!

"Du bist nicht tot", knurrt der Celeon. "Ein Meister der Beobachtung und ein Meister des Dolchangriffs auf junge Mädchen, die nichts ahnend auf dem Heimweg sind! Welch eine Ehre." "Ich habe dein Herz getroffen", beharrt er. "Ich würde gern behaupten, dass du der erste Mann bist, der etwas so Romantisches zu mir sagt." (Seite 19/20)

Der Schreibstil ist sehr seicht, trotz der Düsternis der Geschichte. Der Erzählstil wirkt sehr lebendig und hat meine Vorstellungskraft angeregt. Die Geschichte wird aus Zeras Sicht sehr lebhaft und humorvoll erzählt. Ich musste sehr oft lachen oder schmunzeln, weil sie einen regen Sarkasmus an den Tag legt, der die ernsten Momente leicht macht. So hat es mir noch viel mehr Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ich hätte mich auch gefreut, wenn Zera sich mit Lucien in der Erzählung abgewechselt hätte. Das hätte mir noch mal einen anderen Eindruck von Lucien gewährt. Der Haupttitel ist besser nicht gewählt und rundet die Aufmachung des Covers ab. Einzig der Untertitel passt meines Ermessens nicht richtig, da dieser hochgelobte Kuss nur einmal und recht am Ende folgt. Das ist für mich etwas Aufbauscherei und völlig unnötig! Die Autorin war mir bis dato neu und somit ist es das erste Buch, das ich von ihr lese.

Die Kulisse ist düster und hat einen Hauch von Märchen. Vor allem hat mich das erste Kapitel an das Märchen mit dem Salzkönig erinnert, indem eine seiner Töchter seinen Wert mit Salz vergleicht, während ihre beiden Schwestern ihn mit Gold und nichts vergleichbarem gleichsetzt. Auch sind Fabel-Elemente mit sprechenden Vögeln vorhanden, was ich in der gesamten Mischung als individuell erachte. Ich konnte mich sehr gut in diese Welt einfinden und mich auf verschiedene Aspekte neben den bereits genannten Elementen einlassen. Wenn man solch eine Fantasie-Geschichte nicht gewöhnt ist, kann das etwas überladen wirken mit den verschiedenen Aspekten der Fantasiewelt. Für regelmäßige Fantasie-Leser ist dies allerdings eher etwas einzigartiges.

Nach dem ersten Kapitel habe ich mich etwas schwergetan, weiterzulesen. Es folgt nach aktueller Situation die Rückblende bis zu diesem Ereignis, was die Spannung etwas rausnahm. Für mich zog sich die Rückblende etwas, auch weil ich Mitten im Geschehen war und plötzlich abgebremst wurde. Hier erfährt man aber etwas über Zeras Vergangenheit und wie sie nach dem Tod weiterlebte. Das ist für den weiteren Verlauf wichtig und geschickt gesetzt. Hier ist mir auch ein Fehler aufgefallen: Das Alter des Prinzen wurde ihr mitgeteilt, jedoch rätselt Zera später, wie alt der Prinz ist. Da hat sich bei der Autorin ein logischer Fehler eingenistet.

Fazit:
Eine herzlose Kriegerin, deren Geschichte überhaupt nicht herzlos erzählt wird. Man mische die Zutaten Humor, Märchen, Fabelwesen, Magie und etwas Krimi zusammen und heraus kommt Heartless. Alles in allem ein fantasievolles Buch mit starken Charakteren, düsterer Kulisse und dynamischer Erzählstil.


Abgekürzte Rezension!

Bewertung vom 16.02.2019
Mein Jahr mit Dir
Whelan, Julia

Mein Jahr mit Dir


sehr gut

Bewertung:
Ein wunderschönes Cover mit einem vielsagenden Titel, das genau das aussagt, worum es in der Geschichte geht. Vor allem das Cover versteht man nach der Mitte des Buches noch besser. Die Autorin hat dazu noch einen liebevollen Brief an die Leser geschrieben, der im Umschlag vorne gedruckt steht. Wunderschöne Zeilen, die das Herz berühren! Im hinteren Umschlag wünscht sie dem Leser unvergessliche Lesestunden; dieses ist mit einem extra-Porträt gedruckt worden. Eine rundum herzliche Aufmachung des Buches, das mich sehr angesprochen hat und besonders werden lässt.

Vor jedem Kapitel stehen passende Zitate zu der Geschichte, mit einer Federzeichnung, die zum Literaturthema hervorragend passt. Da ich seit vielen Jahren Gedichte und Zitate sammle, hat mich das besonders erfreut. Einige der Zitate sind sehr anspruchsvoll, und ich selbst habe drei davon nicht richtig verstanden. Der Schreibstil ist flüssig, aber an manchen Stellen nicht richtig fließend. Dennoch habe ich das Buch in zwei Tagen auslesen können. Erfreulich finde ich, dass mal endlich ein Liebesroman erschienen ist, in dem die Literatur einen weiten Platz fand. Es geht hier nicht nur um Liebe, Verlust, Krankheit oder Studium. Wir lernen das College Oxford lebhaft kennen und Jamies Studienfach Literatur kommt richtig zur Geltung. Die englische Kulisse bringt einen extravaganten Touch im ganzen Verlauf. Insgesamt ist die Geschichte also nicht ganz anspruchslos und gewöhnlich.

Er stellt nicht die großen Fragen. Warum ich? Was hat das alles für einen Sinn? Was kommt als Nächstes? Ich habe nie gehört, dass er grübelt, zweifelt, flucht. Es ist dieser erste große Verlust, wie eine erste Liebe, nehme ich an, der die Fragen aufwirft. Vielleicht lernt man, sobald man begriffen hat, dass es keine Antworten gibt, mit den Fragen zu leben.
(Ella, Seite 359)

Die Charaktere finde ich gut beschrieben und auch lebhaft vorgestellt. Das Collegeleben konnte ich mir wirklich im Geiste vorstellen. Die Dialoge sind zum Teil humorvoll neckisch, was mich einige Male zum Lachen brachte. So etwas gefällt mir sehr gut. Als ich das erste Kapitel las, dachte ich nur: "Was ist denn das?" Ich war total überrascht, da ich mit so einem Anfang und überhaupt, mit so einem Vorhaben von Ella nicht gerechnet habe. Es wird direkt beschrieben, was sie sich für die berufliche Zukunft vorstellt und wie sie auf dem Weg zur dessen Erfüllung kommt. Ich kam mir vor, als lese ich ein anderes Buch. Im zweiten Kapitel wurde umgeschwenkt und ich bekam zu lesen, was ich mir unter dem Klappentext vorstellte. Das erste Kapitel ist dennoch nicht "falsch" oder unpassend; es ist nur sehr überraschend und überrumpelt etwas.

Die Liebesbeziehung zwischen Ella und Jamie ist zum Glück nicht kitschig, wenn auch einiges nicht unvorhergesehen kommt. Es gibt auch keine überspitzten Sexszenen, worüber ich sehr froh war! Davon habe ich wirklich genug! Dass Jamie erkrankt ist, war für mich nicht überraschend, das konnte ich schon aus dem Klappentext herauslesen. Auch wie es zur Sprache kommt ist nicht originell. Wie Jamies Familie in Bezug zu seiner Krankheit reagiert, finde ich sehr schön und glaubhaft dargestellt. Die zerrissenen Gefühle des Vaters nahmen mich sehr mit.

Insgesamt stellt die Geschichte Fragen zum Leben und zeigt auf, welche Konflikte daraus entstehen können. Eine Geschichte, die uns verdeutlicht, was am Ende unseres Lebens wirklich wichtig ist! Das Buch ist trotz seiner kleinen Makel ein lesenswertes Buch mit einer berührenden Geschichte, einigen wichtigen Themen des Lebens und einer besonderen Aufmachung. Auch poetische Leser finden hier etwas Genuss.