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Benutzername: 
Manja Teichner
Wohnort: 
Krefeld
Über mich: 
mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2015
Was ich dir noch sagen wollte
McAllister, Tom

Was ich dir noch sagen wollte


gut

Kurzbeschreibung
Ein Roman, so schön wie eine Liebeserklärung.
Von einem Tag auf den anderen wird der dreißigjährige Hunter Witwer. Eben war sie noch da, jung und voller Elan, nun ist Kait fort - für immer. Hunters Herz ist gebrochen. Unfähig, in sein altes Leben zurückzukehren, nimmt er die Urne mit Kaits Asche, lässt alles hinter sich und macht sich auf die Reise, die er seiner Frau immer versprochen hat, einmal quer durch Amerika, von Ost nach West. Eine Reise, auf der er in die kuriosesten Situationen gerät und den schrägsten Figuren begegnet. In seinen Gedanken und Erinnerungen an ihr gemeinsames Leben, an glückliche Momente und verpasste Chancen ist Kait immer bei ihm. Aber was wird die Zukunft bringen? Wird es Hunter gelingen, Kait gehen zu lassen?
(Quelle: Atlantik)

Meine Meinung
Von jetzt auf gleich ist Hunter plötzlich alleine. Seine geliebte Frau Kait ist nicht mehr da, sie ist gestorben. Dabei wollten die beiden noch so viel erleben. Hunter vergeht an Schmerz, schafft es nicht in sein normales Leben zurückzukehren.
Daher schnappt er sich Kaits Urne und macht sich auf einen Road Trip durch die USA. Das war Kaits großer Traum. Immer dabei sind seine Gedanken und Erinnerungen an die Vergangenheit.
Kann Hunter Kait so gehen lassen? Oder zerbricht er so endgültig an seiner Trauer?

Der Roman „Was ich dir noch sagen wollte“ stammt aus der Feder des Autors Tom McAllister. Es ist das erste Buch des Autors, das in Deutsch erschienen ist.

Hunter ist 30 Jahre alt und eigentlich ein ganz annehmbarer junger Mann. Er liebte seine Frau Kait wirklich sehr. Doch dann ist er plötzlich alleine, Kait ist tot. Hunter weiß nicht wohin mit seiner Trauer und entschließt sich letztlich Kaits letzten Wunsch zu erfüllen. Er macht einen Road Trip durch die USA. In der Vergangenheit konnte sich Hunter schnell für etwas begeistern. Doch dies hat sich dann doch rasch geändert. Ich persönlich habe Hunter gemocht, auch wenn er nicht immer ganz einfach zu nehmen war.

Die anderen Charaktere bleiben eher im Hintergrund. Außer vielleicht Kaits Mutter oder ihre Brüder. Diese aber mochte ich gar nicht. Sie wirkten auf mich extrem unfreundlich.

Der Schreibstil des Autors ist soweit flüssig und ließ sich angenehm lesen. Ich hatte mich recht schnell daran gewöhnt und konnte der Handlung gut folgen.
Die Handlung selbst war anders als ich es erwartet hatte. Es beginnt alles mit einer langen Liebeserklärung. Ich muss leider zugeben diese war mir schon fast zu viel, zu übertrieben. Ansonsten bin ich recht gut ins Buch gekommen. Ich konnte Hunters Trauer nachvollziehen, die Gefühle waren greifbar, haben mich aber schon fast erdrückt.
Leider aber lässt die Handlung dann zum Mittelteil hin sehr schnell nach. Es wird recht zäh und langatmig. Der Road Trip steht nicht im Mittelpunkt, es geht immer noch nur um Hunters Trauer, wie er damit umgeht. Es war mir ehrlich dann doch ein wenig zu viel.
Zum Ende hin wurde das Buch dann wieder besser und konnte mich nach der Durststrecke zwischendrin nochmals packen.

Das Ende selbst gefiel mir richtig gut. Es passt gut, macht die Handlung rund und hat dann doch noch einiges herausgeholt.

Fazit
Alles in Allem ist „Was ich dir noch sagen wollte“ von Tom McAllister ein Buch das vollkommen anders ist als ich es erwartet habe.
Ein manchmal schwieriger aber doch auch verständlicher Protagonist und ein flüssig lesbarer Stil des Autors stehen hier einer Handlung gegenüber, die mich nur zu Anfang und am Ende wirklich packen konnte und die sich doch ganz anders entwickelt als erwartet. Der Autor hat hier leider nicht das gesamte Potential genutzt.
Schade!

Bewertung vom 09.07.2015
Der Galimat und ich / Galimat Bd.1
Maar, Paul

Der Galimat und ich / Galimat Bd.1


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung
Plötzlich groß und stark und mutig! Ein Traum mit Hindernissen.
Der zehnjährige Jim hat nur einen Wunsch: Er möchte auf der Stelle erwachsen sein. Da taucht eines Abends plötzlich der Galimat, ein kugelförmiges Wesen, in Jims Zimmer auf. Gali bringt alle Haushaltsgeräte durcheinander und materialisiert für Jim eine Pille, durch die er für kurze Zeit erwachsen wird. Jetzt kann Jim es den fiesen Mitschülern und seinem blöden Lehrer zeigen! Doch erstens macht das weniger Spaß, als er dachte, und zweitens freundet er sich genau jetzt mit Rebekka aus seiner Klasse an. Eigentlich will Jim nie wieder eine Erwachsenwerden-Pille nehmen. Aber dann braucht Rebekka seine Hilfe.
(Quelle: Oetinger)

Meine Meinung
Jim ist 10 Jahre alt und sein größter Wunsch ist es sofort erwachsen zu sein. Dann hätte er mehr Freunde und das fände er wirklich toll. Anderen geht Jim nämlich ziemlich auf die Nerven, weil er ein fotografisches Gedächtnis hat und so ganze Lexika auswendig lernen kann. Immerhin will er ja mal in der Superwissershow teilnehmen.
Einens abends plötzlich taucht bei ihm der Galimat auf. Er bringt so ziemlich alles durcheinander und verfügt über Fähigkeiten, die kein Mensch hat. Er will Jim ein wirklich guter Freund sein und ihm einen Wunsch erfüllen.
Doch geht das wirklich gut?

Das Kinderbuch „Der Galimat und ich“ stammt vom Autor Paul Maar. Er ist auch der Autor des „Sams“, das wir hier leider (noch) nicht kennenlernen durften.

Die Charaktere der Geschichte sind sehr schön gestaltet.
Jim ist 10 Jahre alt und hat ein fotografisches Gedächtnis. Er lebt bei seiner Tante und seinen Onkel, seine Eltern sind als Geheimagenten auf geheimer Mission. Jim wünscht sich sehr endlich groß zu sein, da er nicht sonderlich viele Freunde hat.
Der Galimat, auch Gali genannt. Ist ein Wesen das Dinge kann, von denen Menschen nur träumen können. Er ist einerseits doch recht verspielt aber andererseits auch ziemlich weise. Und er versucht Jim ein guter Freund zu sein.

Auch die anderen Figuren, wie beispielsweise Jims einzige Freunde Rebekka und Daniel, sind dem Autor wirklich gut gelungen. Sie sind ebenso sehr gut vorstellbar.

Der Schreibstil des Autors ist kindgerecht flüssig und lässt sich sehr einfach lesen. Es ist alles verständlich und sehr gut vorzustellen. Neben dem Text gibt es witzige Illustrationen, die das Geschriebene unterstreichen und es veranschaulichen.
Die Handlung ist fantasievoll und frech. Es geht witzig zu und man hat als Leser, egal ob nun groß oder klein, viel Freude beim Lesen.
Es werden auch durchaus aktuelle Themen angesprochen, wie das Mobbing in der Schule. Aber auch Themen wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft sind Bestandteil und regen den Leser auch zum nachdenken und diskutieren an.

Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „Der Galimat und ich“ von Paul Maar ein wirklich tolles Kinderbuch, das auch erwachsene begeistern kann.
Die gut beschriebenen Charaktere, der kindgerechte sehr gut zu verstehende Stil des Autors und eine Handlung, die zum einen witzig ist aber auch zum nachdenken anregt haben hier auf ganzer Linie überzeugt.
Absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 09.07.2015
Die Königin der Schatten Bd.1
Johansen, Erika

Die Königin der Schatten Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung
Kelsea hat 19 Jahre lang sehr verborgen gelebt. Von der Welt um sie herum hat sie wenig gesehen, würde immer behütet von ihrer Ziehvater und ihrer Ziehmutter. Doch nun ist es soweit, der Thron von Tearling wartet auf Kelsea, denn sie ist die Thronerbin des Landes. Doch nicht alle wollen sie auf dem Thron sehen, viele trachten ihr nach dem Leben. Bereits auf dem Weg zur Festung muss sie einige Gefahren durchstehen und Kelsea erkennt ihre Mutter war nicht gerade eine beliebte Königin.
Kann Kelsea es schaffen und über Tearling herrschen?

Der Fantasyroman „Die Königin der Schatten“ stammt aus der Feder der Autorin Erike Johansen. Es ist das Debütwerk der Autorin und ich wurde hier von einem sehr spannend klingenden Klappentext angesprochen.

Die Charaktere des Buches sind alle samt facettenreich und äußerst gut gezeichnet.
Kelsea ist 19 Jahre alt und rein gar nicht eine typische Prinzessin. Sie ist eher wie jedes andere normale Mädchen in ihrem Alter und hat auch so ganz normale Teenagerprobleme, mit denen sie sich herumschlägt. Bis zu dem Tag an dem sie sich aufmacht den Thron von Tearling zu besteigen. Kelsea sieht sich selbst als eher unsicher und unscheinbar, ist aber eigentlich ein starkes Mädchen, das weiß was es will. Sie ist intelligent und sehr aufgeschlossen und ich mochte Kelsea wirklich sehr gerne.
Lazarus, von alle einfach nur Mace genannt, entwickelt sich im Verlauf der Handlung zu Kelseas engsten Vertrauten. Er ist Mitglied der königlichen Garde und hat mir auch wirklich gut gefallen.
Der Fetch ist ein Mann, der sein Gesicht hinter einer Maske versteckt. Er ist quasi so etwas wie ein „Bösewicht“, wirkt geheimnisvoll und irgendwie auch mysteriös. Er ist sehr interessant beschrieben.

Auch die anderen Charaktere, von denen man ein paar etwas genauer kennenlernt, sind Erika Johansen wirklich gelungen. Sie sind vorstellbar und jeder hat seinen Platz im Geschehen.

Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend flüssig und lebhaft. Sie beschreibt die Szenen sehr anschaulich, ich konnte sie mir wunderbar vorstellen. Zudem kann ich ungeheuer flott durch die Seiten und war leider doch schneller am Ende als ich gedacht hatte.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Kelsea, wofür Erika Johansen die personale Perspektive verwendet hat.
Die Handlung hat mich umgehauen. Es geht fantasievoll, abenteuerlich und ungeheuer spannend zu. Es ist eine Mischung aus Fantasy und Dystopie. Die geschaffene Welt ist sehr gut beschrieben und dadurch das Kelsea eine Reise quer durch das Land machen muss um zur Festung zu kommen lernt man es als Leser wunderbar kennen. Immer wieder gibt es interessante Wendungen und man erfährt als Leser was es bedeutet falsche Entscheidungen zu treffen. Doch es geht auch um Gerechtigkeit und Freundschaft und es fließt auf recht viel Blut.

Das Ende an sich ist in sich abgeschlossen. Es bietet aber noch genug Stoff und Spielraum für Fortsetzungen. Ich bin bereits jetzt schon gespannt was noch alles passieren wird.

Fazit
Kurz gesagt ist „Die Königin der Schatten“ von Erika Johansen ein unglaubliches Debüt.
Eine sympathsiche Protagonistin, der mitreißende Stil der Autorin und eine Handlung, die abenteuerlich und spannend ist vor einer vorstellbar beschriebenen Fantasywelt haben mich hier auf ganzer Linie überzeugt.
Unbedingt lesen!

Bewertung vom 29.06.2015
Don't tell me lies
Haydu, Corey A.

Don't tell me lies


gut

Tabitha hat so einige Veränderungen durchgemacht. Diese waren sowohl körperlich als auch seelisch. Daraufhin haben sich ihre Freunde von ihr abgewandt und in ihrer Familie geht es drunter und drüber.
Eines Tages wird Tabitha auf die geheime Internetseite „Life by Committee“ aufmerksam. Dort postet jeder anonym ein Geheimnis und bekommt daraufhin eine Aufgabe gestellt, die es gilt innerhalb von 24 Stunden zu bewältigen. Nur dann bleibt das Geheimnis auch geheim.
Bald aber wird das Leben für Tabitha zum Spießrutenlauf und sie verliert mehr und mehr den Bezug zum realen Leben …

Der Jugendroman „Don’t tell me lies“ stammt von der Autorin Corey Ann Haydu. Es ist das erste Buch der Autorin das auf Deutsch erschienen ist. Ich wurde hier aufgrund des vielversprechend klingenden Klappentextes angesprochen und war sehr gespannt auf das Buch.

Tabitha war zu Beginn noch ein ganz annehmbarer Charakter. Man konnte ihr folgen, konnte sie verstehen. Doch je weiter man in der Handlung vorankommt, desto unsympathischer und vor allem auch naiver wurde sie. Ich habe mich mehrfach dabei erwischt das ich Tabitha am liebsten gepackt und einmal kräftig durchgeschüttelt hätte.
Bei ihren Eltern erging es mit ähnlich. Ein Vater der vor Kindern bzw. Jugendlichen Drogen konsumiert geht in meinen Augen gar nicht. Hier hat die Autorin aber glücklicherweise noch die Kurve bekommen.

Es gibt noch weitere Charaktere im Buch. Doch auch diese waren nicht unbedingt gut gezeichnet. Ich hab mich mit so ziemlich jedem schwer getan, was ich wirklich als schade empfand.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen. Sie schreibt locker und leicht lesbar, dem Genre also angepasst. Ihre Beschreibungen sind recht unverblümt, sie nimmt kein Blatt vor den Mund.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Tabitha. So lernt man ihre Sicht auf die Dinge sehr gut kennen. Nur leider ist dies nicht immer wirklich schön, sondern teils auch nervig.
Die Handlung klang sehr vielversprechend. Und die Ansätze sind auch wirklich sehr gut. Corey Ann Haydu hätte so viel mehr aus ihrer Idee herausholen können, denn die Grundidee hat mir wirklich absolut gefallen. Allerdings plätschert die Handlung leider nur dahin. Man kommt hier von einem Extrem ins Nächste, vieles wirkt überspitzt dargestellt. Corey Ann Haydu verschenkt hier sehr viel vom vorhandenen Potential.

Zum Ende hin holt die Autorin ein wenig heraus. Sie konnte mich hier sogar teilweise packen.
Das eigentliche Ende allerdings ist wieder sehr klischeehaft, kam zu schnell und ist einfach zu simpel gelöst.

Fazit
Kurz gesagt ist „Don’t tell me lies“ von Corey Ann Haydu ein Jugendbuch, das leider nicht hält was es verspricht.
Dem gut lesbaren Stil und der interessanten Grundidee stehen hier leider unsympathische Charaktere und verschenktes Potential gegenüber.
Schade eigentlich!

Bewertung vom 29.06.2015
Hellwach
Smith, Hilary T.

Hellwach


sehr gut

Meine Meinung
Kiki ist allein zu Hause. Ihre Eltern sind auf Kreuzfahrt, ihr Bruder macht bereits seit Wochen ein Praktikum. Die Ruhe nutzt Kiki um sich ausgiebig auf den Musikwettbewerb vorzubereiten, sie übt Klavier ohne Ende.
Eines Tages klingelt plötzlich das Telefon und am anderen Ende ist ein Mann, der behauptet Sukey, Kikis Schwester, die vor 5 Jahren gestorben ist, gekannt zu haben. Er behauptet auch er habe nich Dinge von ihr verwahrt. Kiki ist vollkommen aus der Bahn geworfen und beginnt schließlich die Hintergründe von Sukeys Tod aufzuklären …

Der Jugendroman „Hellwach“ stammt von der Autorin Hilary T. Smith. Es ist das Debüt der Autorin, von dem ich bereits durch das Cover und den interessant klingenden Klappentext sehr angesprochen wurde.

Kiki ist ein Charakter, der zu Beginn wirklich richtig toll ist. Sie ist 17 Jahre alt und sehr ehrgeizig. Kiki liebt die Musik, ihr Klavier ist ihr ein und alles. Vor 5 Jahren hat sie ihre Schwester Sukey verloren, ihr Tod wird in ihrer Familie jedoch totgeschwiegen. Wirklich darüber hinweg ist Kiki noch lange nicht. Kiki ist zudem sehr verliebt in Lukas und hofft er könnte das Gleiche für sie empfinden. Im Verlauf der Handlung allerdings verändert sich Kiki, nicht unbedingt zur positiven Seite. Ich habe mehr und mehr den Zugang zu ihr verloren, sie wurde mir richtig gehend fremd.

Die weiteren Charaktere, wie Kikis Eltern oder auch der Fremde am Telefon, oder Kikis Bandkollegen, sind der Autorin soweit gut gelungen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft und das Buch lässt sich flüssig lesen. Sie schreibt zum Teil auch sehr eindringlich und hat mich gefangen genommen.
Die Handlung selbst ist anders als ich es erwartet hatte. Ich war zum einen sehr berührt von Kikis Geschichte aber auf der anderen Seite auch richtig gehend schockiert. Es beginnt alles sehr ruhig, dann aber nimmt die Handlung Fahrt auf, besonders auch als Kiki beginnt sich zu verändern.
Hilary T. Smith weiß zu provozieren. Sie bringt Themen wie Psychosen und vo allem den Drogenkonsum ins Geschehen ein, zeigt vor allen auch ihre Wirkung. Der Titel „Hellwach“ macht besonders in Hinsicht auf die Drogen viel Sinn. Es ist jedoch nicht immer leicht zu lesen, die Autorin zeigt Grenzen auf.
Im Hinblick auf die Altersfreigabe des Verlags muss ich sagen, dass ich sie doch zu niedrig finde. Ich hätte sie höher angesetzt, etwa bei 16 Jahren.

Das Ende fand ich etwas schwierig. Es ist alles sehr offen gehalten, der Leser wird quasi schon auch alleine gelassen. Man denkt automatisch darüber nach und so schnell lässt einen dieses Jugendbuch nicht los.

Fazit
Letztlich gesagt ist „Hellwach“ von Hilary T. Smith ein sehr gutes Jugendbuchdebüt, das jedoch auch provoziert.
Eine Protagonistin, die zunächst sympathisch ist, sich dann aber zum Gegenteil wandelt, ein flüssig lesbarer bildhafter Stil und eine Handlung, die schwierige Themen beinhaltet, haben mich letztlich, von kleineren Schwächen abgesehen, berührt und zum Nachdenken angeregt.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 29.06.2015
Die letzte Nacht des Matze Blitz
Wiercinski, Aleks

Die letzte Nacht des Matze Blitz


ausgezeichnet

Es ist das letzte Jahr für Matze Blitz und seine Freunde, danach werden sie die Werkrealschule verlassen. Wie es für Matze danach weitergeht ist noch unklar. Aber eines steht fest an Silvester will er es mit seinen Freunden Daniel, Robert und Steff noch mal richtig krachen lassen. Doch es kommt alles ganz anders als geplant. Roberts Freundin möchte mit ihrem Freund feiern, Steff ist dem Alkohol verfallen und Daniel hilft seiner Mutter in einer thailändischen Karaokebar beim Einlass. Das verursacht Streit unter den Freunden. Und dennoch wird Silvester unvergesslich sein, egal ob positiv oder negativ …

Der Roman „Die letzte Nacht des Matze Blitz“ stammt vom Autor Aleks Wiercinski. Es ist das erste Buch des vielseitig engagierten Autors.

Matze Blitz ist ein sympathischer Protagonist. Er wirkt absolut authentisch und seine Handlungen sind alle samt nachvollziehbar. Matze ist polnischer Herkunft und wurde mit seiner Mutter nach Deutschland, genauer gesagt nach Schwetzingen verschleppt. In der Schule ist Matze zunächst ein Außenseiter, da er kein Wort Deutsch kann. Nach und nach aber findet er dann doch Freunde, kommt an. Es ist seine Lebensgeschichte, die man als Leser hier mitverfolgen.

Es gibt noch andere Charaktere im Buch. Sie alle sind sehr vielseitig und facettenreich gestaltet. Sie wirken wie aus dem Leben gegriffen und sind glaubhaft.

Der Schreibstil des Autors ist witzig und spritzig frisch. Man kommt flüssig durch die Seiten und hat große Freude daran Matze auf seinem Lebensweg zu verfolgen.
Geschildert wird das Geschehen hier aus Sicht von Matze in der Ich-Perspektive. Man hat als Leser so einen exklusiven Einblick in seine Gedanken- und Gefühlwelt.
Die Handlung selbst ist außergewöhnlich. Es ist ein Bericht, man verfolgt Matze über einige Zeit. Es geht ums Erwachsenwerden aber auch Freundschaft, Vertrauen, Zukunftsängste und auch die Liebe sind im Buch thematisiert. Alles eigentlich ganz alltägliche Dinge, die hier aber wirklich toll zu lesen sind.
Die Geschichte beginnt als Matze 9 Jahre alt ist. Ab da gibt es tolle Einblicke, vor allem auch in die Zeit der 90er Jahre. Für Leser, die diese Zeit hautnah selbst erlebt haben, ist das Buch auch schon eine kleine Zeitreise.

Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „Die letzte Nacht des Matze Blitz“ von Aleks Wiercinski ein außergewöhnlicher Roman.
Der gut beschriebene Protagonist, ein witzig spritziger Stil des Autors und eine Handlung, die überraschend anders ist und den Leser sehr gut in die 90er Jahre zurückversetzt haben mich hier super unterhalten und begeistert.
Absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 29.06.2015
Der Besuch der Kaiserin
Goodwin, Daisy

Der Besuch der Kaiserin


sehr gut

urzbeschreibung
Schicksalhafte Begegnungen
Charlotte Baird interessiert sich mehr für Photographie als dafür, einen Ehemann zu finden. Doch als der charmante Bay Middleton auftaucht, verliebt sie sich in ihn. Er zählt zu den besten Reitern Englands, ist jedoch mittellos und nicht von Stand. Bay scheint der Einzige zu sein, der in Charlotte nicht nur die reiche junge Erbin sieht, sondern ihre unkonventionellen Ansichten und ihren feinen Witz zu schätzen weiß. Als die legendäre Pytchley-Jagd ansteht, erhält Bay einen Auftrag, um den ihn alle beneiden: Er soll Kaiserin Sisi auf der Jagd begleiten. Charlottes Freude darüber schwindet schnell. Denn die Kaiserin gilt nicht umsonst als die schönste Frau ihrer Zeit. Und sie ist Bay in einer Weise zugetan, die die Zukunft aller bedrohen könnte.
(Quelle: Rowohlt Verlag)

Meine Meinung
Charlotte Baird ist sehr interessiert in Photographie. Für Männer allerdings hat sie keinerlei Interesse. Bis zu dem Tag als Sie Bay Middleton kennenlernt. Er ist ein sehr guter Reiter, allerdings mittellos und ohne jeglichen Stand. Doch Charlotte stört es nicht und auch Bay gefällt Charlotte. Die beiden verlieben sich ineinander.
Als die Pytchley-Jagd bevor steht und Bay die Kaiserin Sisi zur Jagd begleiten soll plagen Charlotte Sorgen. Sie sieht nämlich in der Kaiserin eine ernsthafte Konkurrentin …

Der historische Roman „Der Besuch der Kaiserin“ stammt von der Autorin Daisy Goodwin. Für mich war dies der erste Roman der Autorin und ich war sehr gespannt darauf.

Charlotte hat mir richtig gut gefallen. Sie ist eine tolle Frau, jung und wohlhabend. Charlotte liebt die Photographie sehr und ist zudem doch auch sehr witzig. Sie ist, besonders zu Beginn der Geschichte, dabei sich selbst zu finden.
Bay Middleton ist einer der besten Reiter Englands. Allerdings ist er mittellos und ohne jeglichen gesellschaftlichen Stand. Auch ihn fand ich sehr sympathisch.

Die Nebenfiguren blieben leider, bis auf die Kaiserin Sisi, alle samt ziemlich blass und sind nicht so gut gestaltet. Das fand ich leider ein wenig schade, denn bei manchem hätte es sich wirklich gelohnt.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und soweit gut zu lesen. Man ist ziemlich schnell im Geschehen angekommen und kann problemlos folgen.
Die Handlung selbst ist sehr gut recherchiert und beruht wohl auf einer wahren Begebenheit. Die Liebesgeschichte zwischen Charlotte und Bay ist sehr unterhaltsam. Sie beweist, dass man nicht unbedingt einen hohen gesellschaftlichen Stand haben muss um glücklich zu sein. Eine wohlhabende Frau und ein mittelloser Mann, es kann funktionieren, wie Daisy Goodwin hier beweist.
Allerdings kam mir die Geschichte doch ziemlich in die Länge gezogen vor. Man hätte es durchaus auch auf rund 300 Seiten erzählen können. Es kommt kaum wirkliche Spannung auf, was ich sehr schade fand. Die Idee hat mir nämlich wirklich gefallen.

Fazit
Alles in Allem ist „Der Besuch der Kaiserin“ von Daisy Goodwin ein soweit guter historischer Roman.
Die tolle Protagonisten, der mitreißende Stil der Autorin und eine interessante aber doch sehr in die Länge gezogene Handlung haben mir hier trotz allem unterhaltsame Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!