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Benutzername: 
smartie11
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In Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 882 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


gut

Ein schicksalhafter Segeltörn auf der „Querelle“

„Felsen, die meisten rund und glatt wie die Rücken von gestrandeten Walfischen, andere zerklüftet, samtblaue Buchten, gesprenkelt mit diesen kargen, hellbraunen Gesteinsbrocken. Die Schären. Eine einsame, unwirkliche Welt.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt an in der Bretagne, wo Caroline, die sich scheinbar ziel- und planlos durchs Leben treiben lässt, meint, einen Mann wiedererkannt zu haben. Einen ganz bestimmten Mann, der ihr anscheinend einmal etwas bedeutet hat. Aber dieser Mann ist tot… oder?
Dann springt die Geschichte sechs Wochen in die Vergangenheit. Zwei Paare, die nur die berufliche Beziehung der beiden Männer verbindet, brechen auf zu einem gemeinsamen Segeltörn von Rügen nach Schweden. Fünf Menschen, zusammengepfercht auf engsten Raum, aufeinander angewiesen und in den Naturgewalten der Ostsee auch voneinander abhängig. Darunter mit Staranwalt Andreas Keppler und Skipper Eric Fauré zwei Alphamännchen, die um die Vorherrschaft an Bord buhlen.

Sehr schnell hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen, denn von den ersten Seiten an wird klar, dass dieser Segeltörn unter keinem guten Stern steht und dass es zu einem Drama kommen wird. Durch die wechselnde Erzählweise aus der Perspektive der vier Passagiere lässt uns die Autorin tief ins Innere der Charaktere schauen, legt uns ihre Selbstzweifel und das Missverhältnis von Selbst- und Fremdbild schonungslos offen. Einige Geheimnisse stehen im Raum. Unzufriedenheit greift um sich, doch niemand wagt es, Probleme offen anzusprechen. So entspinnt sich eine ungesunde Wechselwirkung zwischen den Figuren und eine immer stärker vergiftete Atmosphäre an Bord. Statt zu einem Team zusammenzuwachsen, zerfällt die Gruppe immer mehr, und es wird beim Lesen immer klarer, dass sich die drohende Katastrophe kaum noch wird abwehren lassen. Dies alles wird von Autorin sehr eindrucksvoll und gekonnt beschrieben.
Hierdurch besitzt diese Geschichte einen Sog, dem man sich nach wenigen Kapiteln kaum noch entziehen kann. Kristina Hauff findet einen gelungenen Spagat, gleichzeitig die Schönheit und Wildheit der Natur wortreich zu beschreiben und gleichzeitig ihre Charaktere Schritt für Schritt weiter auszuformen.

Das war alles sehr spannend zu lesen, doch zunehmend hatte ich mit einem ganz persönlichen Problem zu kämpfen: die Charaktere wurden mir immer unsympathischer. Lediglich Tanja, die tapfer versucht hat, irgendwie mit dieser unheilvollen Situation klarzukommen, hat mir als Figur noch gefallen, während ich von den vier andern zunehmend genervt war. Andreas ist ein aalglatter Widerling und purer Egozentriker, Daniel hingegen agiert zumeist wie ein Rückgratloser Speichellecker. Skipper Eric bleibt das wortkarge Rätsel und Caroline, die sich als starke Persönlichkeit hätte entwickeln können, hat mich im Verlauf der Geschichte leider immer weiter enttäuscht. Spätestens als das katastrophale Vollversagen von Caroline und Daniel als Eltern in wenigen Nebensätzen thematisiert wurde, war es bei mir mit diesem beiden Figuren vollkommen aus. Und dann „feiert“ sich Carolin auch noch als „Managerin eines perfekten Haushalts mit Au-Pair, Putzhilfe und Gärtner“ (S.143). Ganz ehrlich, am meisten mitgefühlt habe ich in diesem Roman mit einer Figur, die gar nicht vorgekommen ist: Mit Caroline und Daniels Tochter.

Egal wie gut ein Plot ist, wie gekonnt er erzählt wird, wenn ich zu keinem der Charaktere eine Art Beziehung aufbauen kann, bleibt am Ende ein schaler Geschmack bei mir haften, so wie auch nach diesem Buch. Wenn dann am Ende mal schnell noch ein „großes Geheimnis“ gelüftet wird, das irgendwie wirkungslos verpufft und gleichzeitig rosarote Träume im schonungslosen Licht des Alltags implodieren lässt, trägt das auch nicht zu einem besseren Lesegefühl bei. Sorry!

FAZIT:
Eine wirklich ganz wunderbare und lesenswerte Erzählweise, aber leider – für mich- absolut enttäuschende Charaktere.

Bewertung vom 20.02.2023
Iss dich fit mit Caro
Günther, Caro Mareike

Iss dich fit mit Caro


ausgezeichnet

Tolle, abwechslungsreiche Rezepte, die auch den Kids schmecken

„Wenig Zeit und Aufwand, gesund, aber trotzdem unglaublich lecker – das ist das Motto für mein erstes Kochbuch“ (S. 4)

Meine Meinung:
Caros Motto (s.o.) klingt für mich perfekt und entspricht genau dem, was ich für unsere „Familienküche“ suche. Denn „gesund, aber schmeckt nicht“ hilft uns auch nicht weiter während „lecker, aber ungesund“ ja jeder kann.
Zu Beginn gibt es eine kurze & knackige Einleitung in das Thema „Gesunde Ernährung“ mit vielen interessanten Ansätzen, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Das ist für mich nicht neu (da ich mich ja schon länger mit diesem Thema befasse), für Einsteiger aber sicherlich hilfreich. Dies ist ja auch kein wissenschaftlicher Gesundheitsratgeber, sondern ein Kochbuch. Gut gemacht! Sehr gut gefällt mir auch der kleine „Bowl-Bauplan“ und der „Smoothie-Baukasten“, mit dem man schnell und einfach nach eigenem Geschmack selbst „herumbasteln“ kann.
Aber spätestens der Rezeptteil mit seinen mehr als 70 sehr unterschiedlichen Rezepten hat mich voll und ganz überzeugt. Wenn ich ein neues Kochbuch durchblättere, hefte ich mir immer kleine Post-its an die Rezepte, die ich unbedingt selbst ausprobieren möchte – und mehr als 20 habe ich hier verteilt!
Inzwischen habe ich gut ein halbes Dutzend Rezepte selbst ausprobiert und alle wurden in unser Stamm-Repertoire aufgenommen. Sie waren durch weg einfach zu kochen und es hat allen – Groß & Klein – geschmeckt! Viele Rezepte lassen sich auch einfach nach Belieben abwandeln. Lediglich mit den Zubereitungszeiten bin ich nicht ausgekommen, was allerdings auch kein Wunder ist, wenn man statt für eine oder zwei Personen (wie es bei den Rezepten im Buch angegeben ist) für vier Personen schälen, schnippeln und kochen muss. Das nehme ich für die schönen Rezepte aber gerne in Kauf!
p.s.: Alle Rezepte im Buch sind glutenfrei oder glutenfrei abwandelbar!

FAZIT:
Ein modernes Kochbuch und eine echte Bereicherung für unsere Familienküche – vielen Dank, Caro!

Bewertung vom 14.02.2023
Mein kleines Hörbuch vom guten Schlaf
Rubin, Franziska

Mein kleines Hörbuch vom guten Schlaf


ausgezeichnet

Eine gelungene und leicht Verständliche Einführung in das Thema Schlaf

„Schlafstörungen sind das derzeit häufigste Krankheitssymptom“
„Eine erholsame Nacht beginnt am Tag“

Meine Meinung:
Schlafstörungen sind weit verbreitet und auch ich bin leider davon betroffen. Dr. Franziska Rubin ist Fernsehmoderatorin, Medizinjournalistin, Ärztin und Autorin diverser Gesundheitsratgeber. Mit diesem Hörbuch gibt sie einen interessanten, guten und hilfreichen Überblick über das komplexe Phänomen Schlaf.
Sie erklärt, was im Körper während des Schlafes passiert und warum ein gesunder und ausreichender Schlaf sehr wichtig ist, was sie an vielen Beispielen aufzeigt. Abgesehen von netten „Nebenwirkungen“, z.B. dass ausgeschlafene Menschen laut Studien attraktiver wirken, laufen im Schlaf viele körpereigene Prozesse ab, die für die Gesundheit und das Wohlbefinden essentiell sind. Darüber hinaus verursacht Müdigkeit rd. 25% aller Unfälle im Straßenverkehr. Die Bedeutung und Tragweite des Themas wird also schnell klar. Auch Themen wie Schnarchen, Restless Legs, Schlafapnoe und Zähneknirschen bespricht die Autorin hier.
Dr. Franziska Rubin gibt in diesem Hörbuch aber auch eine Menge nützlicher Tipps und Tricks, von denen viele schnell & leicht umzusetzen (oder zumindest ausprobierbar) sind und die meist auch nicht viel kosten. Dies reicht von praktischen Entspannungsübungen, selbst zubereitbaren Tees und wohltuenden Ritualen bis hin zu Naturheilmitteln und Yoga, Akupressur & progressiver Muskelentspannung. Vieles davon kannte ich bereits (wie z.B. den „Klassiker“ Baldrian), manches war mir aber durchaus neu, wie z.B. die Gemmotherapie mit Silberlinde oder die positive Wirkung nass-kalter (!) Socken auf das Einschlafen.
Gerade die Fülle an ganz unterschiedlichen Tipps & Tricks macht dieses Hörbuch in meinen Augen zu einer absoluten Hörempfehlung, aber man sollte sich am besten Stift & Papier parat legen, um sich die für einen selbst relevanten Tipps mitzuschreiben.

FAZIT:
Eine fundierte Einführung in das Thema und ein ganzer Baukasten nützlicher „do´s & don´ts“ für einen erholsamen Schlaf.

Bewertung vom 10.02.2023
Ostfriesengier (Ungekürzt) (Folge 17)

Ostfriesengier (Ungekürzt) (Folge 17)


sehr gut

Kurzweiliges Küstenkrimivergnügen mit konfusen Charakteren

„Die Amtseinführung der neuen Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz ging gründlich schief. Was erstens daran lag, dass Rupert sie als Alice Schwarzer begrüßte und dann noch Wellers Handy während ihrer Grundsatzrede „Piraten Ahoi!“ spielte. Das alles hätte sie vielleicht noch professionell weggelächelt, aber dann explodierte draußen auf dem Parkplatz am Fischteichweg in Aurich Dirk Klatts Auto...“ (die ersten Zeilen)

„Ein Buchregal ist wie der Fingerabdruck der Seele“

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, dass ich bislang nur die Bücher des "Rupert undercover"-Spin-offs und ein paar Verfilmungen dieser Reihe kenne. Doch nun war es für mich endlich mal an der Zeit, mich dem literarischen "Original" zu widmen.
Beim siebzehnten Fall für Ann Kathrin Klaasen fackelt Autor Klaus-Peter Wolf nicht lange und lässt es gleich auf den ersten Seiten richtig krachen – im wahrsten Sinne des Wortes! Man wird mit so vielen Infos, Geschehnissen und Eindrücken gefüttert, dass man sofort "mittendrin" ist. Daraus entwickeln sich in parallelen Handlungssträngen zwei Fälle, die hoch brisant und extrem emotional sind. Das Ermittlerteam um Ann Kathrin Klaasen zerfasert dabei immer mehr und das führt zu unautorisierten, ja teils halsbrecherischen Alleingängen der Küsten-Kripo. Oben drüber „schwimmt“ die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz, die vollkommen macht- und ideenlos ist und dabei noch in Selbstzweifeln versinkt. Kein Wunder, dass es hier also hoch her und in die Vollen geht. Von allen Seiten droht Gefahr und mit dramatischen Momenten geizt dieser Küstenkrimi wahrlich nicht. Dazu gesellt sich noch der immer wieder aufblitzende Humor, für den ja meist Rupert mit seinen skurrilen Aktionen (wie ein schief gelaufener Seitensprung) oder kruden Sprüchen zuständig ist (Rupert über einen Kollegen: „Der heißt zwar Hering, sieht aber mehr aus wie ein Schweiswal“). Dadurch habe ich mich von der ersten bis zur letzten Minute gut unterhalten gefühlt.
Einen kleinen Abzug in der B-Note gibt es allerdings für die oftmals überhastet und unüberlegt wirkenden Handlungen der Ermittler, was mir stellenweise absolut unrealistisch erschien. Dazu gesellte sich noch ein durch-und-durch widerwärtiger Antagonist, ein größenwahnsinniger Psychopath mit schockierendem Frauenbild und mehr Glück als Verstand. Auch die Beziehungen zu seinen Opfern und deren Verhaltensweisen konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen – aber so etwas gibt es im echten Leben ja leider auch.

Zum Sprecher:
Wie gewohnt lässt es sich Klaus-Peter Wolf nicht nehmen, sein Werk selber zu vertonen. Mittlerweile hat er echt Übung und es macht mir Spaß, ihm zuzuhören. Natürlich ist er kein geschulter Schauspieler, was man an der ein oder anderen Stelle auch merkt, aber dafür trägt er sein Werk mit so viel Inbrunst und Originalität vor, dass er das mehr als wett macht.

FAZIT:
Ein rundes und fesselndes Hörvergnügen, wenn man mal von den wenig nachvollziehbaren Handlungen vieler Charaktere absieht.

Bewertung vom 08.02.2023
Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
McCurdy, Janelle

Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)


sehr gut

Ein spannendes Abenteuer in faszinierendem Setting

„Vorsicht, nimm dich bloß in Acht,
der Finsterkönig schleicht durch die Nacht
und hat schon so vielen Kindern den Tod gebracht.“ (S. 130)

Meine Meinung:
Eine Stadt nach der anderen wird im Königreich Lunis von der Finsternis übermannt und nur in Nubis haben die Menschen einen Weg gefunden, mit der Dunkelheit zu leben. Doch ein überraschender Angriff mysteriöser Gestalten bring das Leben aller in Gefahr und plötzlich liegt es an der jungen Mia McKenna, eine gefährliche Reise durch die die Albtraumebene anzutreten, um für Rettung zu sorgen…

Ein spannender Auftakt und ein unglaublich atmosphärisches Setting sorgen von Beginn an für gute Leseunterhaltung, während die rätselhafte Geschichte Lunis´ und die mystischen Schattenwesen, die Umbra (eine tolle Idee!), neugierig darauf machen, welche Geheimnisse es hier zu entdecken gibt. Mit hohem (manchmal schon zu hohem) Tempo führt Janelle McCurdy ihre kleine Heldengruppe durch die dunklen Lande und das Abenteuer. So entfaltet dieses Buch durchaus einen Sog, dem man sich beim Lesen nur schwer entziehen kann. Man rätselt und fiebert mit, man staunt über immer wieder faszinierende Formen der Umbra und versucht, sich diese lebensfeindliche Welt bildlich vorzustellen. Nach rund 340 temporeichen Seiten mit einigen Überraschungen ergibt sich dann ein Ende, das mich das Buch zufrieden zuklappen und gleichzeitig auf eine Fortsetzung hoffen lässt, denn ein guter Grundstein ist hiermit gelegt.

Für ein Erstlingswerk einer noch sehr jungen Autorin finde ich dieses Buch vollkommen solide und durch-und-durch respektabel! Man merkt aber auch, dass es an einigen Stellen noch „Luft nach oben“ gibt. Etwas genervt hat mich beispielsweise die oft überhastete Art Mias und ihre ständig wiederkehrenden „Schleimschnecken“-Beschimpfungen. Da gibt es doch bestimmt noch andere kreative Beleidigungen, oder? Und auch die von der Grundidee absolut faszinierende Welt der Albtraumebene ist noch deutlich ausbaubar. Hier hätte ich gerne mehr Beschreibungen, mehr Details und „ausschmückende Ideen“ gehabt – und sie hätte für meinen Geschmack noch düsterer, viel düsterer sein sollen. So verselbständigte sich in meinem Kopf die Vorstellung einer klassischen Fantasy-Welt und ich stolperte dann darüber, dass es in Lunis Jeansjacken und Sneaker, technische Telekommunikationsgeräte und futuristische Bauten aus Glas gibt. Das hat durchaus etwas gebraucht, bis ich das „zueinander bringen“ konnte. Zuletzt gab es noch zentrale Figuren, die für mich irgendwie nicht „greifbar“ geworden sind, allen voran die Königin Katiya, die total blass geblieben ist.
Aber wie gesagt: es ist ein Debut – und da sehe ich bei der Autorin noch sehr viel spannendes Potenzial!

FAZIT:
Ein solides und respektables Erstlingswerk, das mich sehr gut unterhalten hat, aber auch noch Verbesserungspotenzial aufweist.

Bewertung vom 01.02.2023
Schlaf NIEMALS ein / Crater Lake Bd.1
Killick, Jennifer

Schlaf NIEMALS ein / Crater Lake Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannendes Abenteuer im Grusel-Camp mit viel Humor

„Wenn ich das hier überlebe, dann weiß ich, wovon meine Albträume für den Rest meines Lebens handeln werden.“ (S. 126)

Meine Meinung:
Es sollte eigentlich eine coole Klassenfahrt in das nigelnagelneue Camp „Crater Lake“ werden. Wenn da nur nicht die oberfiese Lehrerin Miss Hoche (Muster-Stereotyp aller Albtraum-Lehrer), der irgendwie Zombie-artige Dale und das mysteriös-verwaiste Feriencamp wären… schnell wird klar: irgendetwas stimmt hier nicht. Und zwar so ganz und gar nicht!

Wow, die Spannung schnellt schon auf den ersten Seiten mit dem Auftritt des blutüberströmten Dale steil nach oben, und bereits nach der ersten Nacht im Camp geht es ordentlich los mit dem Grusel, denn mysteriöse und zutiefst beunruhigende Dinge spielen sich in diesem Feriencamp mitten in der Wildnis ab. So sorgt die Story für durchgehenden Nervenkitzel mit wohldosiertem Gruseleffekt. Doch keine Sorge: durch die sympathischen, pfiffigen und toughen Prota-Kids, kombiniert mit jeder Menge Humor, ist dies Buch auch für junge Leser*innen ab 10 absolut zu empfehlen. Situationskomik, witzige Wortkreationen und coole Sprüche sorgen neben spitz überzeichneten Antagonisten stets dafür, dass der Grusel-Effekt nicht überhandnimmt und man die wohlige Anspannung beim Lesen zwischendurch immer wieder weglachen kann. Da hat Jennifer Killick mit sicherem Händchen die absolut perfekte Balance gefunden!

FAZIT:
Wahnsinnig spannend, von der ersten bis zur letzten Seite – gewürzt mit viel Humor und coolen Sprüchen!

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Bewertung vom 01.02.2023
Schnell mal vegan
Seiser, Katharina

Schnell mal vegan


ausgezeichnet

Abwechslungsreich, schmackhaft und schnell

„Ich bin aber überzeugt, dass frisch zubereitete, möglichst abwechslungsreiche Küche aus überwiegend pflanzlichen Zutaten der Schlüssel zu fast allem ist: zum Klimaschutz und zum Tierwohl sowieso, auch zur Welternährung, Ressourcenverteilung und zum Wohlbefinden. Das ist längst alles wissenschaftlich erwiesen.“ (S. 7)
„In diesem Buch finden Sie (…) rund 80 schnell gemachte, meist ganz einfache, rein pflanzliche Rezepte, auf die sie sich verlassen können. Sie stammen aus über 25 Ländern.“ (S. 9)

Meine Meinung:
Das Kochbuch verspricht „echten Geschmack ohne Ersatzprodukte“ und ist nach Jahreszeiten aufgebaut, so dass der Saisonalität der Zutaten Rechnung getragen wird. Ein Saisonkalender hätte das Thema aber noch abgerundet.
Den Rezepten vorangestellt ist eine kleine Warenkunde, die einen guten Überblick, aber wenig neue Erkenntnisse beinhaltet, wenn man sich mit dem Thema frische Zutaten schon beschäftigt hat. Für Neulinge ist dies aber ein wirklich gelungener, kurzer Abriss dazu!
Sehr gut gefällt mir die Internationalität der Rezeptauswahl (und dass die jeweilige Herkunft bei den Rezepten vermerkt ist). Hierdurch ergibt sich eine große Vielfalt, bei der sicherlich auch nicht-Veganer (wie ich) neue Lieblingsrezepte entdecken werden. Überrascht hat mich dabei, dass die Autorin selbst weder Vegetarierin noch Veganerin ist.
Einige der Rezepte sind in ihrer Grundform schon eher „Klassiker“, werden hier aber durch spannende wie schmackhafte Variationen ordentlich aufgepeppt, wie z.B. der Bohnensalat durch die Chili-Flocken oder die Rote Linsensuppe durch das Paprika-Minzöl (das sich übrigens auch super für Salate eignet!).
Neben der tollen Rezeptauswahl gefallen mir an diesem Kochbuch die gut strukturierten und leicht verständlichen Zubereitungsanweisungen, die zu den meisten Rezepten vorhandenen nützlichen Tipps und / oder Varianten und die tatsächlich – bei den von mir bislang ausprobierten Rezepten – übersichtlichen Zubereitungszeiten, die eine schnelle und gesunde Familienküche fördern. Apropos Familienküche: selbst den Kids haben die bislang ausprobierten Gerichte geschmeckt. Was will man mehr?

FAZIT:
Für unsere Familienküche eine echte Bereicherung – vielen Dank!

Bewertung vom 30.01.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


sehr gut

Die Wanderin des Rades – ein fesselnder zweiter Band

„Aber so sah echte Magie nun mal aus – unsittlich, dekadent, pervers. Willkommen in Yale. Sir, yes, Sir.“ (S. 42)

Meine Meinung:
Ganz ehrlich: mir war nicht bewusst, dass es sich bei diesem Buch um einen zweiten Band (zu „Das neunte Haus“) handelt. Entsprechend schwer habe ich mich damit getan, in diese magische Campus-Welt und die Story hineinzufinden. Gut, das war absolut mein Fehler, aber Leigh Bardugo hat es mir auch nicht gerade leicht gemacht… (das schaffen andere Autor*innen durchaus besser).
Doch als ich wacker die ersten rund 150 Seiten hinter mich gebracht hatte, ich die wichtigen Charaktere einordnen und das intelligente wie faszinierende Grundkonstrukt dieser Story einigermaßen überblicken konnte, hat mich das Buch immer mehr in seinen Bann gezogen. Protagonistin Galaxy „Alex“ Stern hat mehr Schatten als Licht, erinnerte mich in ihrer Arte und Geschichte an Mia Corvere aus Jay Kristoff´s genialer Nevernight-Reihe, und war mir von Beginn an sympathisch. Dazu ein paar echt coole Side-Kicks – allen voran die multigeniale Pamela „Pammie“ Dawes – und der Roadtrip to Hell konnte starten.
Gebannt folgte ich diesem Abenteuer bis zum dramatischen, überraschenden und actionreichen Finale, das sich eine kleine Hintertür offenlässt, ob nicht doch noch ein weiterer Band folgen könnte…
Mich würde das auf jeden Fall freuen, denn neben der faszinierenden Grundidee, dem coolen Setting, den toughen Charakteren, der sich immer weiter aufbauenden Spannung und einigen überraschenden Twists hat dieses Buch noch weitere Elemente, die es nach meinen leichten Startschwierigkeiten für mich zu einem echten Lesegenuss gemacht haben. Leigh Bardugos Schreibstil gefällt mir einfach immer wieder, der rabenschwarze Humor bahnt sich stets seinen Weg („es ist eine Reihe von Ausführungen über die Natur der Hölle. Also eher ein Reiseführer.“ - S. 204) und Zitate und Verweise auf Klassiker der Weltliteratur (allen voran natürlich von Shakespeare) machen die Lektüre zu einer perfekten Unterhaltung für Bibliophile wie mich.

FAZIT:
Faszinierende Grundidee, fesselnde Story und coole Charaktere – aber unbedingt mit Band 1 anfangen!

Bewertung vom 09.01.2023
In Dublin sind die Feen los! / Magic Agents Bd.1
Wagner, Anja

In Dublin sind die Feen los! / Magic Agents Bd.1


ausgezeichnet

Ein tolles, spannendes und sehr atmosphärisches Abenteuer!

„Viel wusste ich nicht. Eigentlich nur, dass es um Irlands Hauptstadt ging, dass dort ein magisches Artefakt abhandengekommen war und dass dieses Ding zwar Schlüssel zur Sid genannt wurde, aber gar nicht unbedingt ein herkömmlicher Schlüssel sein musste. Und dieses ominöse Was-auch-immer sollte ich finden und zu einem versteckten Portal bringen.“ (S. 62)

Meine Meinung:
Mit ihrem 12. Geburtstag wird Elia Evander endlich als Magentin („magische Agentin“) an der Makademie aufgenommen und bekommt ihren eigenen magischen Begleiter. Doch kaum ist sie dort, wird sie auch schon auf eine geheimnisvolle und gefährliche Mission nach Dublin geschickt, wo ihr Gast-Bruder Connor auf einmal in Lebensgefahr gerät – und noch nicht mal etwas davon ahnt, was Elias eigentlichen Auftrag nicht gerade leichter macht…

Eine echt coole Grundidee hat sich Autorin Anja Wagner da einfallen lassen und einen ganz starken Auftaktband vorgelegt. Sie mixt eigene phantastische Ideen mit der faszinierenden Sagenwelt Irlands und kombiniert das Ganze mit einer abenteuerlichen und spannenden Agentengeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Protagonistin Elia ist ein super-sympathisches und findiges Mädel, dem Anja Wagner mit Glenda, der Witch in der Watch, dem Muffel Selmor (mit seiner Schwäche für salziges Karamell-Popcorn) und Gastbruder Connor ein paar coole Side-Kicks beschert hat. Und so fiebert man mit dieser kleinen, quirligen Truppe mit, wenn sie sich durch die Straßen Dublins rätseln und dabei der ein oder anderen Sagengestalt begegnen, die immer wieder für Überraschungen und spannende wie gleichfalls gefährliche Momente sorgen.

Hier ist beste Leseunterhaltung garantiert, so dass ich mich schon jetzt auf den nächsten Band freue!

FAZIT:
Eine magische Abenteuergeschichte mit viel irischer Mystik – sehr gerne mehr davon!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2023
Das Emotional Eating Kochbuch
Vergin, Kathrin

Das Emotional Eating Kochbuch


ausgezeichnet

Gesund, abwechslungsreich und lecker – hier gibt es viele tolle Rezepte zu entdecken!

„ein Kochbuch, das dabei hilft, ein oftmals fehlgeleitetes Essverhalten in den Griff zu bekommen“ (S.5)
„Diäten lösen nicht das Problem, sie sind das Problem!“ (S. 5)

Meine Meinung:
Wer kennt das nicht: Aus Frust eine Schokolade verputzen oder zum stressigen Meeting noch einen großen Pott Milchkaffee, gerne auch mit Zucker, mitnehmen? Unser Essverhalten wird leider viel zu oft nicht (nur) von unserem Hungergefühl gesteuert, sondern von emotionalen Situationen und Stressoren.
Auf dieses Gebiet hat sich die Autorin, Ernährungstherapeutin und Hobbyköchin, Dr. Kathrin Vergin, spezialisiert. Nach einer sehr persönlichen und authentischen Einleitung bringt sie ihren Lesern erstmal ein paar theoretische Grundlagen nahe, welche Abläufe in Sache „Hunger“ im Körper vor sich gehen und wie und warum diese „aus dem Tritt“ geraten können. Keine Angst, dieser Teil ist weder langwierig (rund 25 Seiten) noch schwer zu verstehen, auch nicht für Laien, denn alles ist einfach und anschaulich erklärt, wie etwa das Zusammenspiel von Leptin und Ghrelin, Insulin und Glukagon. Ein kurzer, gelungener Abriss, denn für eine nachhaltige Ernährungsumstellung ist m.E. das grundlegende Verständnis dieser Zusammenhänge sehr wichtig.
Das Herzstück des Buches, der Rezeptteil, konzentriert sich auf Gerichte aus gesunden, möglichst wenig industriell behandelten Zutaten mit überschaubarer Zubereitungszeit. Viele der Rezepte lassen sich durchaus auch gut vorbereiten, sodass man sich in Fällen von Heißhungerattacken z.B. einen Teller Suppe oder auch eine Portion home-made Nuss-Granola gönnen kann.
Die Zubereitung der einzelnen Gerichte dürfte dank der leicht verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen auch „Küchen-Anfängern“ nicht schwerfallen. Darüber hinaus sind natürlich alle Rezepte schön bebildert und mit Angaben über die Zubereitungszeiten und Nährwerte versehen.
Die 60 Rezepte, aufgeteilt in die Kategorien „Frühstücksideen“, „Suppen & Salate“, „Plant-based Sattmacher”, „Fisch & Fleisch“ und „Süße Quickies“, sind sehr abwechslungsreich und vielfältig, so dass hier mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei ist. Viele der Rezepte lassen sich auch problemlos abwandeln und mit anderen frischen & gesunden Zutaten nach Geschmack variieren. Dazu enthalten viele Rezepte Tipps und Hintergrundinformationen zu den verwendeten Lebensmitteln, was dieses Kochbuch zu einer „runden Sache“ macht.

FAZIT:
Ein schönes und sehr empfehlenswertes Kochbuch für alle, die sich eine gesündere und leckere Ernährung vorgenommen haben!