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Nijura

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2017
Man lernt nie aus, Frau Freitag!
Frau Freitag

Man lernt nie aus, Frau Freitag!


weniger gut

Wenig Humor, viel Langeweile

Frau Freitag möchte den Führerschein machen. Normalerweise bringt sie Kindern etwas bei, denn Frau Freitag ist Lehrerin.
Doch hier begibt sie sich selbst in die Position einer Schülerin und muss sich von den Fahrlehrern etwas beibringen lassen. Doch das ist gar nicht so einfach.

Ich muss vorausschicken, dass dies das erste Buch von Frau Freitag ist, das ich lese. Ich hatte Lust auf leichte und humorvolle Unterhaltung. Mein Mann ist Lehrer und deshalb dachte ich, das wäre genau das richtige Buch für mich.

Das Cover fand ich auch recht ansprechend, genauso wie den Text. Es versprach Humor.

Die Kapitel sind in Wochen unterteilt und dahinter steht immer wieviel der Führerschein Frau Freitag schon gekostet hat.

Am Anfang fand ich das Buch noch ganz amüsant, ca. ab Seite 40 fragte ich mich, wie man über das Thema noch weitere 150 Seiten schreiben kann. Kann man, allerdings ist das dann nicht mehr sonderlich witzig, sondern nur noch eine Wiederholung nach der anderen. Die Fahrlehrer nerven Frau Freitag mit immer denselben Themen und sie überlegt ständig, ob sie nicht doch lieber alles wieder hinschmeißt und weiter Bus und Bahn fährt. Ist doch sowieso einfacher und bisher hat sie ja auch keinen Führerschein gebraucht.
Ich fragte mich die ganze Zeit, warum hat sie dann überhaupt damit angefangen - um uns Leser zu nerven? *Ironie aus*.
Dann endlich hat sie den Führerschein, aber was ist das? Das Buch geht ja noch weiter!
Da habe ich schon ein bisschen gestöhnt. Jetzt kam der Autokauf, der genauso nervig war wie die Fahrstunden, irgendwie ging nichts weiter. Frau Freitag überlegte wieder mal, ob sie nicht doch lieber Bus oder Bahn fährt, anstatt sich dem Stress auszusetzen, mit dem eigenen Auto zu fahren.
Ich war echt froh, als das Buch endlich zu Ende war, dabei ist es ja seitenzahltechnisch eigentlich recht kurz....

Fazit: Wer auf Wiederholungen und Langeweile steht, kann es lesen, viel Humor war leider nicht zu finden.

Bewertung vom 22.06.2017
Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8
Löhnig, Inge

Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8


ausgezeichnet

Jeder hat seine eigene Wahrheit

Durch Zufall findet ein Leichensuchhund bei seiner Prüfung im Forstenrieder Park die halbverweste Leiche einer jungen Frau. Neben der Leiche findet Kommissar Dühnfort, der gerade erst von seiner Hochzeitsreise zurückgekommen ist, eine kleine Affenskulptur, die „Tu nichts böses“ symbolisiert.
Bei den folgenden Ermittlungen trifft er auf viele Verdächtige, die gehörig Dreck am Stecken haben.

Ich bin ein bekennender Fan dieser Krimireihe und habe mich schon lange auf Band 8 gefreut.
Die Autorin hat wie auch schon in den vorherigen Bänden einen ausgezeichneten Schreibstil, ich war sofort in dem spannenden Geschehen drin und konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Die Polizei und auch ich tappen lange im Dunkeln, immer wieder wechselt der Verdacht auf die ein oder andere Person. Ich bangte um die junge Hutmacherin Annette, die sich in Gefahr begibt, ohne es zu wissen. Über die herzlose und egoistische Famile der toten Veronika konnte ich nur angewidert den Kopf schütteln.

Dazu kommen noch private Probleme von Kommissar Dühnfort und seiner Frau Gina. Sie müssen eine schwierige Entscheidung treffen, die sich auf ihr ganzes Leben auswirken wird.

„Jeder hat seine eigene Wahrheit“ resümiert Kommissar Dühnfort am Ende dieses Buches, wie recht er doch hat.

Fazit:
Ein durchgehend spannender Kriminalroman um menschliche Abgründe, perfekt umgesetzt.
Ich will mehr davon!
Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.06.2017
Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1
Ribeiro, Gil

Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1


ausgezeichnet

Wunderbare neue Krimiserie mit Urlaubsfeeling

Im Rahmen eines Austauschprogrammes kommt Kriminalkommissar Leander Lost nach Portugal in das nette Städtchen Fuseta. Dort soll er ein Jahr lang mit seinen beiden portugiesischen Kollegen, Sub-Inspektorin Graciana Rosado und ihrem Kollegen Carlos Esteves, Kriminalfälle lösen.
Kaum dass Lost angekommen ist, gibt es auch schon den ersten Mordfall, ein Privatdetektiv wurde ermordet auf einem Boot aufgefunden.

Das Buch war wirklich eine Entdeckung für mich und wäre es beinahe nicht geworden, da ich Lost anfangs nicht als Namen sondern als "Verloren in Fuseta" übersetzt hatte. Ich fand den Titel komisch und habe mich dann gar nicht mehr mit dem Buch beschäftigt, obwohl das Cover sehr schön ist, man fühlt sich wie im Urlaub, wenn man es ansieht.
Durch die Empfehlung einer Freundin habe ich dann doch noch mal ein Auge auf das Buch geworfen und es glücklicherweise auch gelesen. Und ich habe es kein bisschen bereut. Es ist eine Perle unter den vielen 08/15 Kriminalromanen, die man sonst oft zu lesen bekommt.

Leander Lost hat das Asperger-Syndrom, das war mir von Anfang an klar, seine Kollegen mussten das allerdings erst mal herausfinden, sehr zum Leidwesen von Carlos...
Das Buch lebt von der Andersartigkeit Leanders, es kommt zu allerlei Missverständnissen, die manchmal ernst ausfallen, aber auch oft sehr amüsant sind. Der besondere Humor des Buches macht es für mich zum Highlight.
Sowohl Leander, als auch seine beiden portugiesischen Kollegen, samt deren Familie wirken lebendig, wirklichkeitsnah und sind äußerst sympathisch.
Der Mordfall ist spannend, hat einige Wendungen und lässt den Leser rätseln und mit fiebern.

Fazit:
Der spannende Kriminalroman verbindet portugiesisches Flair mit einer Portion Humor, einfach wunderbar. Ich kann es jetzt schon kaum abwarten, würde am liebsten sofort die Fortsetzung lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2017
Der Brief
Hagebölling, Carolin

Der Brief


gut

Das Spiel mit der Realität
Die Journalistin Marie lebt glücklich mit ihrer Partnerin Johanna in Hamburg, als sie eines Tages ein merkwürdiger Brief ihrer früheren Schulfreundin Christine erreicht. Seltsam ist, dass der Brief an eine Adresse in Paris adressiert ist und dennoch den Weg zu Marie in Hamburg gefunden hat. Noch merkwürdiger ist, dass Marie in dem Brief mit Vincent verheiratet ist und angeblich schwer krank gewesen ist.
Als weitere mysteriöse Briefe auftauchen, sieht sich Marie genötigt, der Sache auf den Grund zu gehen und reist nach Paris.
Das Cover ist ein echter Hingucker, es zeigt links Hamburg und auf der rechten Seite Paris und zwei Frauen, die sich entgegen laufen. Das passt hervorragend zum Inhalt des Buches.

Der Roman hat mich am Anfang wirklich sehr begeistert, die Geschichte ist neuartig und mysteriös und wird aus der Sicht von Marie geschildert.
Doch bereits im Mittelteil war ich nicht mehr ganz so zufrieden mit dem Verlauf des Plots, die Figuren sind mir zu oberflächlich, und es wirkt wie eine Aneinanderreihung der Ereignisse ohne tiefere Details. Mir fehlte vor allem das Gefühl bzw. die Zerrissenheit von Marie, die sowohl Johanna als auch Vincent liebt. War sie bei dem einen, war ihr der andere egal. Vor allem Vincent kam dabei viel zu kurz.
Die Schilderungen über die Sehenswürdigkeiten und die Viertel der Stadt Paris haben mir wiederum sehr gut gefallen, da es mich an meinen schönen Urlaub in der Metropole erinnert hat.
Mit dem offenen Ende kann ich leben, auch wenn ich kein Fan davon bin. Ich hätte mir schon ein paar Erklärungen dazu gewünscht. Wer keine offenen Enden mag, sollte die Finger von dem Buch lassen.

Fazit: Interessantes Thema, aus dem man mehr hätte machen können.

Bewertung vom 08.06.2017
Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1
Lunde, Maja

Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1


ausgezeichnet

Ein sehr aktuelles Thema, ergreifend umgesetzt

Das Bienensterben ist ein sehr aktuelles Thema, das mich sehr angesprochen hat.
Das Cover und natürlich auch der Titel passen hervorragend zu dem Roman.

Die Geschichten werden immer abwechselnd erzählt und immer aus der Ich-Perspektive der Hauptprotagonisten.

1852 England: Der Samenhändler William befindet sich in einer Lebenskrise, als er eine Idee für eine revolutionäre Idee für einen neuartigen Bienenkorb hat.

2007 Ohio: Der Imker George merkt, dass sich sein Sohn immer weiter von ihm entfernt. Er hatte die Hoffnung, dass dieser einmal sein Handwerk übernimmt. Außerdem muss er hilflos dabei zusehen, wie seine Bienenvölker nach und nach sterben.

2098 China: Die Arbeiterin Tao bestäubt Obstbäume per Hand, da die Bienen ausgestorben sind. Als ihr Sohn Wei-Wen einen mysteriösen Unfall hat, setzt Tao alles daran herauszufinden, was mit Wei-Wen passiert ist.

Bei William habe ich viel über die Beschaffenheit der Bienenkörbe erfahren. Die Autorin hat die Beuten zwar gut beschrieben, aber ich hätte mir trotzdem ein oder zwei Bilder davon gewünscht, damit ich eine bessere Vorstellung von so einem Bienenkorb bekomme.

Die Geschichte über George hat mir auch einiges an Wissenswerten über die Bienen erzählt, so wusste ich bisher nicht, dass die Bienenvölker durchs Land gefahren werden, um dort bestimmte Felder zu bestäuben (das trifft auch in Deutschland zu, z.B. am Bodensee). Auch wie sich ein Bienenvolk verhält wird hier sehr interessant geschildert.

Besonders spannend und gleichzeitig berührend fand ich die Geschichte von Tao, die ihren kleinen Sohn sucht, dafür sogar nach Peking reist und dort Umstände vorfindet, die ich so nicht erwartet hätte.

Am Ende verwebt die Autorin die drei an sich völlig unterschiedlichen Geschichten sehr geschickt miteinander, so dass man das große Ganze erkennen kann.

Ein wunderbares Buch über Bienen, das zum Nachdenken und weiteren Nachforschen anregt und mir auch etwas Angst macht, da das Bienensterben schon begonnen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2017
Die Grausamen
Katzenbach, John

Die Grausamen


ausgezeichnet

Neue spannende Thrillerreihe mit einem sympathischen Ermittlerteam

1996 - Die dreizehnjährige Tessa verschwindet auf dem kurzen Heimweg von ihrer Freundin spurlos. Die Tragödie wirkt niemals aufgeklärt.
20 Jahre später wird ein Cold Case Team gegründet, eigentlich dafür gedacht zwei abgehalfterte Beamte mehr oder weniger still zu legen. Die ehemalige Drogenfahnderin Marta hat bei einem Einsatz versehentlich ihren Partner erschossen, Gabe ist durch eine Familientragödie traumatisiert und zum Alkoholiker geworden.
Als Marta in den Altfällen vier ungeklärte Morde auftut, die ihr merkwürdig vorkommen und die auch irgendwie in Verbindung mit Tessas Verschwinden zu stehen scheinen, kommt wieder Leben in die beiden frustrierten Beamten. Doch mit den Ermittlungen machen sie sich keine Freunde, auch ihre Vorgesetzten scheinen nicht begeistert zu sein.

Meine Meinung:
Am Anfang dachte ich, zwei traumatisierte Ermittler, Alkoholprobleme, etc. ist ja nichts Neues mehr, das kommt inzwischen gefühlt in jedem zweiten Thriller vor.

Doch trotz des nicht allzu neuen Plots, entwickelte ich bald Sympathien für Marta und Gabe, die unverdrossen ihre eigenen Wege gehen und sich nicht klein reden lassen.
Aber egal mit wem sie reden, irgendwie hatte ich das Gefühl, sie kommen mit ihren Ermittlungen einfach nicht weiter, ich war selbst ganz frustriert darüber. Überall werden sie abgeblockt, wichtige Zeugen sind auf einmal tot und andere hinterlassen nur kryptische Aussagen, wie z.B. „Sie stellen die falschen Fragen“.
Manches war mir sehr bald klar, aber anderes blieb bis zum Ende spannend.

Den Titel des Buches fand ich nicht passend und auch das Cover hat mich nicht wirklich neugierig gemacht, im Buchladen hätte ich den Thriller wahrscheinlich gar nicht in die Hand genommen, glücklicherweise habe ich das Buch gewonnen und es hat sich beim Lesen dann auch als echter Gewinn herausgestellt, worüber ich sehr dankbar bin.

Insgesamt fand ich den Thriller sehr spannend, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, ich wollte unbedingt wissen, ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege. Das hat mir einige Rückenschmerzen einbracht, aber wenigstens kam ich so dem Ende schneller nahe.

Es war auch mein erstes Buch, das ich von John Katzenbach gelesen habe, bisher habe ich mich an keins seiner Bücher so wirklich ran getraut, weiß gar nicht warum.

Fazit: Solider und spannender Thriller. Klare Leseempfehlung.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall des neuen Ermittlerteams.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2017
Ich, Eleanor Oliphant
Honeyman, Gail

Ich, Eleanor Oliphant


sehr gut

Eleanor Oliphant ist besonders. Sie kapselt sich von ihren Mitmenschen ab und lebt in ihrer eigenen kleinen Welt mit einem ganz eigenen Weltbild.
Eines Tages entdeckt sie einen Musiker, er soll der Mann ihres Lebens werden, ihr fortan beistehen. Sie beginnt sich zu verändern. Die Verwandlung von einer Raupe zum Schmetterling hat begonnen.

Der Roman ist aus der Perspektive von Eleanor geschrieben, dadurch hatte ich die Möglichkeit mich gut in diese wirklich sehr besondere Figur hinein zu fühlen.

Zuerst hatte ich Mitleid mit Eleanor, da sie sehr abgeschieden lebt, eigentlich hat sie nur ihre Arbeit als Finanzbuchhalterin (die sie sehr gut macht, hat aber kaum Kontakt zu ihren Kollegen, die sie für seltsam halten und über sie tratschen) und ihre kleine Wohnung, in der sie sich vor allem an den Wochenenden sehr einsam fühlt und diese Einsamkeit, im wahrsten Sinne des Wortes, mit Wodka füllt.

Kontakt hat Eleanor eigentlich nur zu ihrer Mutter, einmal wöchentlich telefonisch, doch die Gespräche sind sehr deprimierend und in der Vergangenheit lauert eine tragische und böse Geschichte.

Als sie Karten für ein Konzert gewinnt, geht sie mit einem Kollegen zu dem Konzert und verliebt sich spontan in den Sänger der Band.
Daraufhin beginnt sie ihr Leben zu verändern, indem sie erst einmal ihr Äußeres verändert.
Auch ein neuer Kollege tritt in ihr Leben, Raymond. Sie findet den neuen Kollegen eigentlich nicht sehr attraktiv, er hat einen Bauch, trägt grässliche bunte Turnschuhe, zudem raucht er und auch sein Benehmen ist ihr manchmal suspekt.

Eleanor ist zwar hochintelligent und kann auch mit Worten umgehen, aber sie hat von gesellschaftlichen Umgangsformen keine Ahnung, so sagt sie jedem knallhart die Wahrheit, wundert sich dann aber über das Verhalten des Gegenübers, das ist manchmal sehr amüsant, manchmal auch sehr traurig.

Mir ist im Laufe der Geschichte Eleanor sehr ans Herz gewachsen, natürlich konnte ich manche ihrer Ansichten nicht teilen, aber im Endeffekt konnte ich sie verstehen.
Auch Raymond ist ein sehr liebenswerter Charakter, der Eleanor sehr gut tut.

Ich hätte mir gerne noch etwas mehr Details zu Eleanors Mutter gewünscht, da bleiben noch einige Fragen offen.

Fazit:
Ein sowohl tragischer als auch amüsanter Roman, der mich tief berührt hat.
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.04.2017
Mit jedem Jahr
Booy, Simon van

Mit jedem Jahr


weniger gut

Als Harveys Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen, kommt das 6-jährige Mädchen zu ihrem Onkel nach Long Island. Viel weiß Harvey nicht über Jason, nur dass er der ältere Bruder ihres Vaters ist und im Gefängnis saß. Harveys Mutter wollte keinen Kontakt zu dem "missratenen" Schwager haben.
Durch das beherzte Eingreifen der Sozialarbeiterin Mona gelangt Harvey doch in die Obhut von Jason, der sich nun für das Kind ändern muss und das nach und nach auch tut.

Mir gefiel der Klappentext und auch das Cover sehr gut, leider hat mich aber die Umsetzung nicht wirklich gepackt.
Es hat mich schon sehr verwirrt, dass nach dem tödlichen Unfall der Eltern ein plötzlicher Zeitsprung von 20 Jahren war.

Harvey lebt in Paris und wartet auf die Ankunft ihres Dads, sie möchte ihm die Stadt zeigen und hat einige Überraschungsgeschenke in eine Box gepackt, die Jason an ihre gemeinsame Zeit erinnern soll.
Obwohl ich selbst schon in Paris war und mir die Orte gut vorstellen konnte, hat mich diese Zeitebene überhaupt nicht berührt und auch die Erzählung der Vergangenheit blieb für mich sehr auf Abstand.

Die Schreibweise hat mich emotional überhaupt nicht mitnehmen können, irgendwie empfand ich alles wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Mitunter verlor ich auch immer wieder das Interesse, das Buch überhaupt lesen zu wollen, es konnte mich nicht fesseln.

Das überraschende Ende fand ich dann zwar sehr emotional, aber doch auch weit hergeholt.

Bewertung vom 28.03.2017
The Sun is also a Star.
Yoon, Nicola

The Sun is also a Star.


ausgezeichnet

Mitreißend und voller Poesie


Natasha, die sich illegal in New York aufhält, ist auf dem Weg zu einem Anwalt, ihrer letzten Hoffnung doch nicht ausgewiesen zu werden, als ihr Daniel begegnet. Diese Begegnung wird beider Leben verändern.

Natasha ist Realistin, Daniel eher ein Träumer, beide wissen nicht was die Zukunft bringt, doch sie haben ihre Vorstellungen und versuchen sie jeweils dem anderen zu erklären.
Daniel fühlt sich gleich zu Natasha hingezogen, Natasha wehrt sich gegen ihre Gefühle – ist eine Zukunft mit Daniel doch sowieso aussichtslos. Dennoch kommen die beiden sich während dieser kurzen Zeit immer näher.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Natasha und Daniel geschildert, wodurch ich mich mit beiden sehr gut identifizieren konnte. Beide Hauptpersonen sind mir sehr sympathisch, trotz dass sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Aufgelockert wird die Geschichte durch kurze Abschnitte, in denen die Nebendarsteller mit ihren Gefühlen, Wünschen und Hoffnungen anrührend beschrieben werden. Genau diese Nebenschauplätze beeinflussen das Hauptgeschehen und entwickeln dadurch einen ungewöhnlichen Sog. In weiteren kleinen Kapiteln werden anschaulich Details erklärt, die sich aus der Geschichte ergeben, wie z.B. das Multiversum. Diese Passagen fand ich sehr interessant. Ab und zu sind auch kleine, meist witzige Bemerkungen zum nächsten Kapitel vorhanden, wie z.B. „New Yorker Teenager glaubt, dass der Tag nicht mehr schlimmer werden kann. Irrt sich aber.“
All das macht dieses Buch so außergewöhnlich.

Meine Gefühle sind immer wieder Achterbahn gefahren, die Sprache das Buches hat mich beeindruckt mit seiner wunderschönen Poesie, den einprägsamen philosophischen Gedanken und mit seiner bittersüßen Liebesgeschichte. Einfach großartig!