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Kritikerlady

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2013
Frau Bengtsson geht zum Teufel
Jensen, Caroline L.

Frau Bengtsson geht zum Teufel


schlecht

Frau Bengtsson ist eine biedere Vorstadthausfrau mittleren Alters. Alles in ihrem Leben ist durchorganisiert und geregelt. Es wird genau nach Plan sauber gemacht, Essen gekocht. Sie ist nicht berufstätig, besucht in ihrer Freizeit aber verschiedene Kurse. Und dann eines schönen Tages passiert ein Unglück: Ihre Haare verfangen sich im Ansaugstutzen für die Massagefunktion der Badewanne und sie ertrinkt – für genau 38 Sekunden. Dann hat Gott ein Einsehen, denn der Tod war gar nicht geplant, und er erweckt sie wieder zum Leben. Frau Bengtsson kommt daraufhin ins Grübeln und beginnt, sich für das Christentum zu interessieren. Sie beginnt, die Bibel zu lesen, hat aber sofort einige Probleme damit, denn sie versteht nicht alles und ist längst nicht mit allem einverstanden, was da von Gott erzählt wird. Zum Glück hat sie ihre junge Nachbarin Rakel, die Pastorin werden will, und begibt sich gleich zu ihr und beginnt, mit ihr über die Bibel und Gott zu diskutieren. Was sie dabei nicht weiß, ist, dass Rakel zwar nach außen gläubig ist, aber selbst auch so ihre Probleme mit der Religion hat. Und nun ist auch noch der Teufel in Rakel gefahren und spricht durch sie. Dass es da zu weiteren Verwicklungen kommt, versteht sich von selbst …

Das Buch erweckt den Eindruck, dass es lustig sei. Aber bis auf wenige Ausnahmen (etwa Gott, wie er Zimtschnecken bäckt, denen er sein Antlitz verleiht, damit die Gläubigen in aller Welt an ein Wunder glauben) ist dieses Buch weit davon entfernt, lustig zu sein. Stattdessen ist es vielmehr eine unorthodoxe Auseinandersetzung mit dem Christentum und auch der Kirche. Es werden viele Fragen aufgeworfen und nach Lösungen gesucht. So wird es nebenbei etwa thematisiert, dass die Kirchen außerhalb der Gottesdienste verschlossen sind aufgrund einer Anordnung der Stadtverwaltung. Hat man zu anderen Zeiten ein Anliegen, muss man sich telefonisch an den Pastor wenden.

Es ist jedoch keine wirkliche ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Glauben und der Kirche, sondern es bleibt vieles unvollendet oder wird ins Lächerliche gezogen. Es werden einzelne Aspekte aufgeworfen wie etwa die Schöpfungsgeschichte mit Adam und Eva – dann wird dazu gesagt, wie man diese Geschichte verstehen könnte und von einigen Kirchenwissenschaftlern auch verstanden wird – aber dann folgt nichts weiter zu diesem Thema.

Dieses Buch enthält viele interessante Ansätze und Aspekte. Ich wäre auch damit klar gekommen, wenn es eine lustige oder witzige Auseinandersetzung mit der Religion gewesen wäre. Aber daran fehlt es vollkommen. Selbst die Passage mit dem backenden Gott wird nur angerissen und ist nicht ausgearbeitet, sodass man lachen könnte oder anfängt, sich Gedanken darüber zu machen, wie irrsinnig es ist zu glauben, dass Gott Zeichen durch Zimtschnecken schicken könnte.

So ist es einfach nur ein langweiliges Buch ohne jeden Inhalt, Witz oder gar eine Moral.

Bewertung vom 16.05.2013
SMS von meinem Hund
Jones, October

SMS von meinem Hund


ausgezeichnet

"SMS von meinem Hund" ist eine Ansammlung verschiedener SMS-Dialoge zwischen dem Vierbeiner und seinem Herrchen. Jede Seite enthält einen kurzen Dialog, abgebildet auf dem Hintergrund eines IPhones. Die Dialoge sind ungeheuer witzig und ich habe so viel gelacht wie schon lange nicht mehr. Ein paar Witze fangen zwar nach einiger Zeit an, sich zu wiederholen (wie etwa der Batdog, der nicht gerade ein Held ist), aber trotzdem kann man das Buch in recht kurzer Zeit durchlesen. Weil auf einer Seite eben nur wenig Text ist, ist das Buch dann auch sehr schnell durchgelesen.

Fazit: Kurzweilig und sehr unterhaltsam. Falls es eine Fortsetzung gibt, sollte es aber nicht ganz so oberflächlich sein.

Beispiel:
Hund: Du hast Hundeshampoo gekauft.
Herr: Stimmt.
Hund: Hast du dir schon wieder vorgenommen, mich zu baden?
Herr: Diesmal WERDE ICH dich baden!
Hund: DANN STIRBST DU ZUERST.

Bewertung vom 07.05.2013
Glits
Wolfe, Robert

Glits


ausgezeichnet

Plötzlich ist es da. Ein fremdes Wesen. Mitten im Park taucht es plötzlich auf. Ausgerechnet, als der Besuch der Königin angekündigt ist. Deshalb wird es sofort festgenommen. Und schnell steht fest, dass es sich nicht um einen normalen Menschen handelt. Aber was soll man dann mit ihm machen? Zum Glück gibt es dann doch einige Jugendliche, die mit diesem Wesen, das den Namen Glits bekommt, kommunizieren können. Allen voran Jay, der so seine Probleme mit sich und der Welt hat. Er verletzt sich selbst und wird von den anderen Mitschülern gemobbt. Und daneben noch Rachel, eine recht aggressive Jugendliche ist, die überall aneckt und schnell gewalttätig wird. Aber dann entscheidet der Geheimdienst sich doch, das Wesen zu vernichten – und die beiden fliehen mit dem Glits.

Ich finde es ein großartiges Buch. Vor allem die beiden Jugendlichen gefallen mir richtig gut. Fantastisch sind zwei Charaktere geschaffen worden, die die ganzen Probleme der Pubertät und des Erwachsenwerdens wiederspiegeln. Mit vielen Metaphern gelingt es dem Autor, auch mir als Erwachsener diese Phase der Reifung noch einmal nahe zu bringen und verständlich zu machen – alles eingepackt in eine überdurchschnittliche Alien-Story, die einen sehr nachdenklich werden lässt.

Bewertung vom 06.05.2013
Mutter bei die Fische / Küsten Roman Bd.2
Matisek, Marie

Mutter bei die Fische / Küsten Roman Bd.2


weniger gut

Falk Thomsen ist Ende 30 und seit letztem Jahr Strandkorbvermieter auf der Nordseeinsel Heisterhoog. Der leicht zurück gebliebene Nille ist seine rechte Hand. Seine große Liebe Gina, Architektin in Berlin, kann er leider nur an den Wochenenden sehen. Als die neue Saison anbricht, droht gleich eine Katastrophe, denn eine Falschmeldung in der Zeitung droht das Saisongeschäft, auf das alle auf der Insel angewiesen sind, platzen zu lassen. Da ist guter Rat teuer. Falk hat dann aber die rettende Idee und holt seinen alten Kumpel Bertie auf die Insel, damit dieser dort mit seiner Filmcrew einige wichtige Szenen drehen können. Aber irgendwie läuft nicht alles so wie geplant. Erst müssen plötzlich knapp hundert Komparsen für den Film untergebracht werden. Dann erscheint auch noch urplötzlich seine frisch verliebte Mutter. Gina nimmt seinen Heiratsantrag nicht sofort an. Und dann taucht auch noch sein Vater auf.

Was sich hier wie eine leicht lockere Urlaubslektüre anhört, ist leider keine. Es ist die langweilige Aneinanderreihung kleiner Geschehnisse, wie sie ständig vorkommen und vor denen keiner gefeit ist. Das Buch soll angeblich witzig sein, doch vom Witz ist keine Spur. Nichts und niemand in diesem Buch ist witzig und es wird auch nicht witzig erzählt. Der Schreibstil ist zwar flüssig und leicht zu lesen, aber es bleibt eben langweilig. Den Hauptcharakteren fehlt es auch an Persönlichkeit. Einzig Falk und ein wenig auch seine Mutter bekommen eine, aber die anderen Charaktere bleiben total blass und nehmen keine Gestalt an. Teilweise kam ich mir vor, als wenn ich meiner alten Nachbarin lauschte bei ihren Erzählungen, die mich ebenfalls kein Stück interessieren und wo ich auch keine Person kannte.

Schade, ich hatte mich auf dieses Buch gefreut, denn ich bin selbst ein Nordlicht. Aber dieses Buch kann ich nicht weiter empfehlen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2013
Die Welt auf dem Kopf
Agus, Milena

Die Welt auf dem Kopf


weniger gut

Milena Agus erzählt in ihrem neusten Roman „Die Welt auf dem Kopf“ von den persönlichen Verbindungen innerhalb eines Hauses, einem ehemals prächtigen Palazzo in Cagliari. Da ist zunächst einmal die junge Literaturstudentin Alice. Diese hat eine nicht gerade einfache Vergangenheit hinter sich. Ihr Vater brachte sich um, ihre Mutter verfiel daraufhin dem Wahnsinn und dadurch wurde ihre Tante ihr Vormund. Dann gibt es da den alten Signore von oben, den reichen, amerikanischen Violinisten Mr. Johnson. Dieser ist gerade von seiner Frau verlassen worden und er sucht eine Haushälterin. Er fragt Alice, ob sie ihm eine nennen könnte. Die empfiehlt die arme Signora von unten, die zwar herzkrank ist, aber drei Jobs bewältigen muss, um das nötige Kleingeld zum Leben zu verdienen für sich und ihre Tochter Natascha. Und so langsam nach und nach verflechten sich die drei Leben immer mehr. Zwischen Anna und Mr. Johnson bahnt sich etwas an. Und auch Alice fängt an, für den Sohn von Mr. Johnson, der urplötzlich mitsamt seinem Sohn Giovannino einzieht, Gefühle zu entwickeln. Da kommt dann aber auf einmal Mrs. Johnson zurück.

Der Schreibstil von Milena Agus ist leicht und flüssig. Man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen. Allerdings finde ich es auch recht oberflächlich. Ich konnte mich für keine der kauzigen Gestalten erwärmen. Und gerade Alice, aus deren Sicht das ganze geschildert wird und die einem am nächsten stehen sollte, bleibt sehr farblos. Alles wirkt zudem sehr konstruiert. Es tauchen Probleme auf, die dann auf wundersame Weise sich in Luft auflösen, ohne dass sie wirklich gelöst wurden. Und der Sex spielt mir in dem ganzen Buch eine zu große Rolle und vor allem eine zu männerdominierte. Die einzige Aufgabe der Frau scheint es zu sein, dem Mann zu gefallen - egal wie.

Insgesamt eine nette Urlaubslektüre, wenn man keine großen Ansprüche hat und keinen Wert auf Tiefgang legt. Aber nichts für mich.

Bewertung vom 24.04.2013
Die Hexe Alexa und der Flöwe Murxel
Scheffler, Ursel

Die Hexe Alexa und der Flöwe Murxel


weniger gut

Alexa ist eine kleine, schusslige Hexe. Oft geht bei ihren Zaubersprüchen etwas daneben. So ist auch der Flöwe Murxel entstanden.

Dieses kleine Buch für die jüngsten Leser ist in Schreibschrift geschrieben. Die sehr kurzen Geschichten mit Bildern regen auch zum Lesen an. Die Sätze sind auch nicht allzu lang. Leider fand ich die Geschichten nicht unbedingt kindgerecht und auch nicht wirklich lustig. Kichererbsen werden den kleinen Lesern nicht unbedingt geläufig sein. Und es ist auch nicht einzusehen, warum ihnen beigebracht wird, dass Zwiebeln in Schoten wachsen. Wie genau Murxel aussieht, wird auch nicht beschrieben. Dort steht nur „Er sieht wie eine Mischung aus Katze und Löwe aus und kann fliegen wie ein Rabe.“ Diese Beschreibung finde ich zu dürftig, denn sie regt die Fantasie nicht an.

Insgesamt finde ich es eine recht nette Idee, die aber noch viel zu wünschen übrig lässt und meiner Meinung nach nicht unbedingt für die jungen Leser geeignet ist, um ihnen den Spaß am Lesen zu vermitteln.

Bewertung vom 24.04.2013
Missing
Mooney, Chris

Missing


ausgezeichnet

Der glückliche Vater Mike erfüllt seiner sechsjährigen Tochter Sarah den Wunsch und geht mit ihr Schlitten fahren – entgegen der Anordnung der Mutter. Es ist ein großer Andrang auf dem dörflichen Hügel, alle treffen sich dort. Mike lässt seine Tochter mit der Tochter eines Freundes auf den Hügel gehen und bleibt unten bei seinem Freund, um ein Bier mit ihm zu trinken. Doch dann kommt dessen Tochter allein den Hügel herunter gerutscht. Größere Jungs haben die beiden voneinander getrennt. Mike geht hoch, um seine Tochter zu holen – findet aber nur noch ihre Brille, ohne die Sarah nur wenig sieht. Eine großangelegte Suchaktion beginnt – aber Sarah bleibt verschwunden. Fünf Jahre später liegt der ehemalige Priester Francis Jonah im Sterben. Alle denken, dass er damals Sarah entführt hat und auch noch zwei andere Kinder. Aber man konnte ihm nie etwas nachweisen. Er musste dafür nie in Haft – Mike dagegen schon, da er Jonah angegriffen hatte. Nun ist Mike auf Bewährung frei und muss sich an einige Auflagen halten. Wird er jemals erfahren, was mit seiner Tochter passiert ist? Wird er Sarah sogar wieder sehen? Was steckt hinter allem? Hat vielleicht sogar sein krimineller Vater mit der Angelegenheit zu tun?

Schon diese Inhaltangabe lässt einen spannenden Krimi vermuten. Tatsächlich wird man dann recht schnell vom Inhalt gefesselt, wo man Mike die ganze Zeit begleitet. Man spürt förmlich, wie er immer wieder hin und her gerissen ist davon, das Richtige zu tun. Und er lässt nicht davon ab, dass Sarah noch leben könnte, obwohl ihm inzwischen alle das Gegenteil einreden und ihm sagen, dass er sich endlich mit dem Unvermeidlichen abfinden soll: Dass er seine Tochter nie wieder sehen wird. Sehr schön lässt uns Chriss Mooney am verkorksten Leben von Mike teilhaben. Man leidet förmlich mit ihm mit. Aber es driftet nie ins Kitschige ab. Mike steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden.

Sehr schön fand ich in diesem Buch den psychologischen Aspekt. Wie wir alle dazu neigen, schnell unsere Schlüsse zu ziehen und diese nie mehr hinterfragen. Denn am Ende ist nichts mehr so, wie es anfangs mal schien. Es klären sich einige viel zu schnell gebildete Vorurteile auf. Ärgerlich war wieder mal der fehlerhafte Klappentext: Es gibt kein weiteres verschwundenes Kind.

Ich würde dieses Buch eher als „Männerbuch“ bezeichnen, denn vieles ist in erster Linie rational und ohne große Gefühle beschrieben. Trotzdem ist Mike ein Mann, den ich auch als Leserin zu schätzen gelernt habe – trotz und vielleicht auch wegen seiner Fehler. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es weiter empfehlen. Es zieht einen einfach in seinen Bann und regt zum Nachdenken an.

Bewertung vom 10.04.2013
Nachtaktiv
Senoner, Sophie

Nachtaktiv


schlecht

Heloise ist eine junge Berliner Studentin, die in einer WG wohnt. Nebenbei jobbt sie noch für eine Zeitung und schreibt einmal die Woche widerwillig eine Kolumne, womit sie sich ein bisschen dazuverdient. Ansonsten schwirrt sie von einer Party zur anderen, besäuft sich, wann immer sie die Gelegenheit hat - und verliebt sich in jedes männliche Wesen, was nicht schnell genug weg guckt. Einmal ist es der Mann, der ihren Handschuh aufhebt.

Ich habe mich wirklich bemüht, dieses oberflächliche Geschreibsel in der Art eines Tagebuches zu lesen. Ich habe mir vorgenommen, dass ich es lesen wollte. Doch ab Seite 60 war mir meine Lebenszeit dann wirklich zu kostbar, um sie noch weiter mit diesem oberflächlichen Gegenstand zu verbringen. Ich hab dann noch einmal eine Stelle weiter hinten versucht zu lesen - aber auch da war alles nur oberflächlich und blöd. Von Liebeskummer war bis dahin keine Spur. Es gab höchstens mal den Frust, dass sie nachts alleine im Bett lag. Ansonsten hat sie sich nur aufgeregt, dass ihr Ex sie volltextete mit seiner Freude über seine neue Freundin.

Ich denke, die Personen, die sich diese oberflächlichen Doku-Soaps und Talk-Shows im Fernsehen ansehen, werden dieses Buch lieben. Aber für mich war es reine Zeitverschwendung. Sowas muss ich mir nicht antun.

Bewertung vom 09.04.2013
Nilowsky
Schulz, Torsten

Nilowsky


weniger gut

Markus Bäcker wächst in der DDR der 70er Jahre auf. Weil sein Vater einen neuen Beruf hat, müssen sie innerhalb von Berlin umziehen und Markus in eine neue Schule gehen. Markus ist ein typischer Einzelgänger und hat keine Freunde. Da läuft ihm Reiner Nilowsky über den Weg. Dieser ist drei Jahre älter als Markus und erklärt ihm die Welt auf seine eigene, seltsame Weise. Markus stellt diese neue Sichtweise nicht in Frage und schließt sich Nilowsky ein wenig an, hängt ab und zu mit ihm herum. Ansonsten lebt er weiter mit seinen Eltern sein spießiges Leben und ist ein guter Schüler. Bis er irgendwann Carola kennen lernt, von der Nilowsky schon lange erzählt hat, dass er sie eines Tages heiraten wird. Sie ist das erste Mädchen, für das er sich ein wenig mehr interessiert. Doch dann gerät alles etwas aus den Fugen. Das spießige Leben wird ein wenig erschüttert.

Laut Klappentext soll das Buch melancholisch, witzig, schräg, beseelt und kultverdächtig sein. Ich finde, in dieser Aufzählung ist „witzig“ fehl am Platz. Nilowsky hat ein paar kleine seltsame Ansichten – aber wirklich witzig sind die nicht, eher schräg. Melancholisch ist das Buch tatsächlich, denn der Tod spielt in dem Buch eine größere Rolle. Außerdem gibt es immer wieder Punkte, an denen man ins Sinnieren kommen könnte. In dieser Aufzählung fehlt jedoch noch der Punkt „langatmig“. Alles wird unheimlich in die Länge gezogen. Alles wird recht langweilig aus der Sicht von Markus geschildert, der sich vom Leben einfach nur treiben lässt und nie mal selbst die Initiative ergreift.

Insgesamt wird glaube ich recht anschaulich das Leben in der damaligen DDR geschildert. Ein Leben, das so voller Hoffnungslosigkeit ist, wo es keinerlei Perspektiven gibt. Und sehr eindrucksvoll wird das spießige Leben von Markus’ Eltern beschrieben, später auch Carolas Eltern. Leider steht das so sehr im Vordergrund und es fehlt so jeder Antrieb, jegliche Lebendigkeit in dem Buch, dass ich es einfach nur langweilig fand und mich fast zwingen musste, es bis zum Schluss zu lesen. Die im Klappentext angedeutete Liebe zwischen Markus und Nilowsky entpuppt sich dann auch nicht ganz als das, was man erwartete, denn sie bleibt unerfüllt und langweilt eher.

Insgesamt ein Buch über eine trostlose Jugend in der DDR, von dem ich mich frage, warum es geschrieben wurde.

Bewertung vom 09.04.2013
Langenscheidt Diät-Deutsch / Deutsch-Diät
Fröhlich, Susanne; Kleis, Constanze

Langenscheidt Diät-Deutsch / Deutsch-Diät


weniger gut

Das Buch "Diät - Deutsch, Deutsch - Diät" der beiden Autorinnen Susanne Fröhlich und Constanze Kleis verspricht viel Spaß rund um das Thema Abnehmen und den Diätwahn der meisten Frauen. In insgesamt sechs Kapiteln wird dieses Thema aus vielen Blickwinkeln beleuchtet und auf die Schippe genommen. Manchmal mit qualvoller Ehrlichkeit werden die verschiedenen Schummelversuche von "Diätversagern" ans Tageslicht gezerrt und sich darüber lustig gemacht.

Ich habe mir von diesem Buch recht viel versprochen, denn ich habe schon einige andere Bücher aus dieser Reihe gelesen. Die ersten Seiten lassen sich auch gut lesen. Auch beim kurzen Hineinschmökern in das Buch kann man viel lachen. Allerdings ist das Buch nicht geeignet, um es durchzulesen. Dafür fand ich die Witze einfach zu platt und zu oberflächlich. Die Witze scheinen oft an den Haaren herbeigezogen, damit man unbedingt eine Pointe bekommt und das Buch damit füllen kann.

Und ich habe auf dem Einband dann auch noch den Ladenpreis für dieses Buch gesehen: 9,99 € finde ich ehrlich gesagt für dieses A6 große Büchlein, das gerade mal einen knappen Zentimeter dick ist (inklusive des dicken Einbands), erheblich zu viel. Schon deshalb hätte ich es mir nie gekauft. Nachdem ich es nun kenne, würde ich sagen: Wenn man zuviel Geld hat und noch eine witzige Kleinigkeit zu einem Geschenk sucht, ist es geeignet. Ansonsten eher nicht.