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Benutzername: 
Angela.Bücherwurm
Wohnort: 
Wülfrath
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2013
Von der Nacht verzaubert / Revenant Trilogie Bd.1
Plum, Amy

Von der Nacht verzaubert / Revenant Trilogie Bd.1


sehr gut

Romantische Fantasygeschichte

Nach dem Tod ihrer Eltern ziehen die 16jährige Kate und ihre ältere Schwester Georgia von New York nach Paris zu ihren Großeltern. Während die eher oberflächlich wirkende Georgia sich vehement ins Gesellschafts- und Partyleben der Stadt der Liebe stürzt, um mit den Ereignissen fertig zu werden, zieht sich Kate sehr zurück. Sie geht kaum aus und verbringt viel Zeit mit ihren Büchern. Doch eines Tages lernt sie den unglaublich gut aussehenden, charmanten, aber geheimnisvollen Vincent kennen und beginnt zaghaft eine Freundschaft mit ihm. Doch als Kate herausfindet, wer oder besser gesagt was Vincent wirklich ist, ist sie sich zunächst gar nicht sicher, ob sie sich auf eine Beziehung mit ihm einlassen kann und will. Denn Vincent ist ständig einem gewissen Risiko ausgesetzt und Kate glaubt nicht, dass sie einen erneuten Verlust verkraften würde. Außerdem hat Vincent einen äußerst gefährlichen Feind.

Mein Eindruck :

Dieser romantische Fantasy-Roman erinnert von der Grundidee her stark an Bücher wie z.B. die Bis(s)-Reihe. Ein Mädchen in einer mehr oder weniger Außenseiterrolle verliebt sich in einen attraktiven jungen Mann einer besonderen Spezies und setzt sich damit einer gewissen Gefahr aus. Durch die besondere Art ihres Freundes und seiner Gefährten kommt jedoch auch ein eigener Touch in die sehr gefühlvolle, aber durchaus auch spannende Geschichte. Das Buch bietet inhaltlich also nichts grundlegend Neues, ist aber für alle Fans dieses Genres durchaus lesenswert. Der Sprachstil ist einem Jugendbuch angepasst und das Buch somit leicht und flüssig lesbar.
Der deutsche Titel wird zwar der romantischen Seite des Buches gerecht, passt aber meines Erachtens sonst nicht so gut zum Buch und ist ein wenig irreführend.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2013
Du und Ich
Ammaniti, Niccolò

Du und Ich


ausgezeichnet

Komisch, tragisch und anrührend

Lorenzo, Sohn wohlhabender Eltern, wächst behütet auf. Die Eltern wünschen sich, dass er sich zu einem ganz normalen Jungen entwickelt, dass er Freunde findet. Lorenzo jedoch ist ein Einzelgänger. So bemüht er sich nach besten Kräften ' besonders in der Schule - nicht aufzufallen, sich quasi unsichtbar zu machen. Sollte ihm doch jemand zu nahe treten, neigt er zu Wutausbrüchen. Seine Eltern machen sich große Sorgen um ihn, schicken ihn sogar zum Psychiater. Um seinen Eltern eine Freude zu machen, gaukelt Lorenzo seinen Eltern schließlich im Alter von 14 Jahren vor, er wäre von einer Klassenkameradin zu einem Skiurlaub eingeladen worden. Die Eltern sind glücklich, die Abreise wird vorbereitet. Nur was sie nicht wissen, ihr Sohn spielt ihnen etwas vor. Die Einladung gibt es nicht. Lorenzo hat alles bestens organisiert und verbringt die Urlaubszeit in Wirklichkeit in den ungenutzten Kellerräumen des Hauses. Er hat ausreichend Lebensmittel besorgt, Computer, Fernseher, ein paar Bücher etc. sind auch vorhanden. So freut er sich auf eine ruhige, freie Zeit, in der er quasi tun und lassen kann, was er will. Nur erwischen lassen darf er sich natürlich nicht. Alles läuft gut, bis eines Tages seine ältere Halbschwester Olivia, Tochter des Vaters aus erster Ehe, die er kaum kennt bei ihm auftaucht. Sie wirkt ziemlich abgerissen und braucht dringend Hilfe. Lorenzo ist zunächst wütend, befürchtet er doch, dass sein Versteckspiel auffliegt. Doch andererseits bringt er auch Mitgefühl für die Schwester auf und schwankt zwischen dem Wunsch zu helfen und dem Bedürfnis der eigenen Sicherheit und Ruhe. Kann er über seinen eigenen Schatten springen?

Mein Eindruck :

Dieses kleine, kurze, schnell zu lesende Buch ist komisch und tragisch zugleich und zudem sehr anrührend. In einfachen, schlichten Worten erzählt Lorenzo rückblickend von seinem Leben und natürlich von seiner Zeit im Keller und seinem Dilemma, in dem er seinerzeit gesteckt hat. Man kann sich in die Gefühle und Gedankengänge des pubertierenden Jungen sehr gut hineinversetzen und wünscht ihm von Herzen, dass er eine adäquate Lösung findet. Eine schöne, gut erzählte Geschichte über das Erwachsenwerden, über Verantwortung und Familienbindungen, die sich sicher auch für Jugendliche eignet.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2013
Der Henker von Lemgo
Szrama, Bettina

Der Henker von Lemgo


ausgezeichnet

Maria und der Henker von Lemgo

Der Roman spielt im Städtchen Lemgo des 17.Jahrhunderts. Erzählt wird die Geschichte von Maria, der Tochter des reichen Ratsherrn Rampendahl.

Schon als kleines Mädchen muss sie miterleben, wie geliebte Menschen in ihrem Umfeld der Hexerei beschuldigt und grausam verurteilt werden. Auch auf ihr lastet das Gerücht, eine Hexe zu sein, denn auch ihre Großmutter wurde schon als solche verbrannt.

Für die Ausführung der unmenschlichen Urteile verantwortlich ist der allseits gefürchtete David Claussen, seines Zeichens Henker von Lemgo. Und obwohl Maria diesen bei seiner schrecklichen Arbeit beobachtet, schwärmt sie schon als kleines Mädchen für den stattlichen, deutlich älteren Mann. Später wird gar Liebe daraus, eine Liebe, die nicht sein kann und darf. Denn David ist glücklich verheiratet. Dennoch fühlt auch er sich von der erwachsenen, bildschönen Maria angezogen.

Aber es findet sich in Lemgo auch kein anderer Mann, der es wagt, die Ehe mit ihr einzugehen. Denn immer wieder und immer beharrlicher flackern die Gerüchte auf, sie sei eine Hexe.

Trotz ihres Rufes begehrt der Ratsherr und spätere Bürgermeister Cothmann sie...aber nicht als Ehefrau. Aber Maria weist ihn resolut ab. Cothmann ist wütend und aufs Äußerste in seiner Eitelkeit und in seinem Ehrgeiz gekränkt. Er kann und will es nicht verkraften, dass sie ihm nicht zu Willen ist. Als sie dann schließlich auch noch den hinzugezogenen Fremden Hermann Hermessen heiratet und eine glückliche,kinderreiche Ehe mit diesem führt, sinnt Cothmann endgültig nur noch auf Rache. Er scheut vor keiner Intrige zurück, um Maria endlich als Hexe entlarven zu können.

Gelingt es Marias Mann, sie vor den Anschuldigungen zu beschützen ? Oder kann der Henker von Lemgo, dem Maria auch nach all den Jahren nicht gleichgültig ist, sie vor einem grausamen Schicksal bewahren ?

Dieser offenbar gut recherchierte und authentisch erzählte Roman gibt fundierte Einblicke in die Gebräuche und die Lebensweise von damals. Es ist schon erschreckend, mitzuerleben, wie leicht es seinerzeit war, willkürlich seine Mitmenschen - auch fälschlicherweise - zu denunzieren und einer gnadenlosen und unbarmherzigen "Gerichtsbarkeit" zu überantworten.

Die meisten Protagonisten haben tatsächlich gelebt und man kann sich gut - manchmal nur allzu bildhaft - vorstellen, dass die Geschehnisse so abgelaufen sind bzw. abgelaufen sein könnten.

Die gewählte Sprache bzw. Ausdrucksweise ist der damaligen Zeit angepasst, was die Authentizität noch unterstreicht. Allerdings hätte ich mir am Ende ein Glossar mit Erläuterungen zu einigen zeitgenössischen Begriffen gewünscht. Denn was genau ist z.B. ein Deche oder ein Filler ?

Auch ein ganz klein wenig gestört wurde der Fluss der Lektüre für mich durch den ein oder anderen Zeitsprung, der nicht immer sofort ersichtlich war. Diesbezügliche Hinweise, z.B. in den Kapitelüberschriften, wären sicher hilfreich gewesen.

Von Anfang an wird man aber regelrecht mit in die Geschichte hineingezogen. Während es dann zur Mitte hin zwar etwas ruhiger und unaufgeregter zugeht, gipfelt das Ganze in einem äußerst mitreißenden Ende.

Insgesamt war der Roman spannend und informativ zugleich. Es hat Spaß gemacht, auf diese Weise "lebendige" Geschichte zu erfahren. Ich würde gerne mehr solcher Bücher lesen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2013
Mord im Tiefflug / Tom & Rio Bd.2
Bergrath, Karin

Mord im Tiefflug / Tom & Rio Bd.2


sehr gut

Gan"s" schön clever

Gänserich Tom hat nach seinem erfolgreichen ersten Ermittlungen wieder viel zu tun. Zunächst wird er von der Entenmutter Baja beauftragt, nach ihrem verschwundenen Entenjungen Klipper zu suchen. Doch damit nicht genug. Es gibt auch bei den zweibeinigen Flügellosen einen Toten. Und da die Herren Kommissare Hump und Reiners Toms's Ansicht nach mal wieder hoffnungslos überfordert sind, brauchen auch diese dringend seine Unterstützung. Und so beginnt der Ganter in diesem Fall ebenso mit seinen Nachforschungen.
Sein Gehilfe, der Kormoran Rio, ist selbstverständlich ebenfalls wieder mit von der Partie. Diesmal müssen sie die Bootseigner am Obersee unter die Lupe nehmen und haben auch schon bald eine vielversprechende Spur. Hilfreich dabei ist die äußerst geschwätzige Kakadu-Dame Vectra, die den Mörder gesehen hat. Wenn doch nur die Flügellosen die Sprache der Gefiederten verstehen würden. So müssen die Vögel schon recht erfinderisch sein, um auch die Kommissare in die richtige Richtung zu stupsen.
" Mord im Tiefflug " ist ein amüsanter und unterhaltsamer " Krimi " mit einer pfiffigen Gans, die Toastbrot und Fernsehen liebt, als Ermittler. Die Krimihandlung selbst steht hierbei eher im Hintergrund und kommt vollkommen ohne Dramatik, Action oder blutigen Szenen aus. Die Geschichte lebt von witzigen Passagen und erheiternden, manchmal lustg-naiven Dialogen, insbesondere zwischen den diversen Mitgliedern der Vogelwelt. Der Schmunzelfaktor ist eindeutig vorhanden und man sollte das Ganze nicht so "tierisch" ernst nehmen, sondern eher mit einem Augenzwinkern betrachten.
Der Schreibstil ist eher einfach gehalten und das Buch lässt sich schnell lesen.
Für mich eine perfekte, leichte Letüre, um einfach mal zu entpannen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2013
Alle meine Wünsche
Delacourt, Grégoire

Alle meine Wünsche


sehr gut

Geld allein macht nicht glücklich

Jocelyne ist 47 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in dem kleinen nordfranzösischen Örtchen Arras. Ihre einstigen großen Träume hat sie längst ad acta gelegt. Aber sie ist zufrieden mit ihrem Leben. Seit 21 Jahren ist sie mit Jocelyn verheiratet. Auch wenn es schwierige Zeiten gab, so haben sie diese überwunden und sich arrangiert. Die beiden Kinder sind inzwischen erwachsen und aus dem Haus. Jocelyne betreibt einen kleinen Kurzwarenladen und hat seit kurzem sogar einen Internetblog, in dem sie anderen Frauen nützliche Tipps rund um Garne und Stoffe gibt. Alles ist also gut so wie es ist. Bis Jocelyne sich eines Tages von zwei Freundinnen überreden lässt, auch einmal Lotto zu spielen.... unglaublicherweise gewinnt sie tatsächlich mehrere Millionen. Aber braucht sie tatsächlich soviel Geld ? Schnell stellt sie fest, dass Geld allein auch nicht glücklich(er) macht und dass es eben doch Dinge gibt, die man mit Geld nicht kaufen kann. Ihr Mann ist da zunächst jedoch ganz anderer Ansicht .

Dieses recht kurze Buch wirkt zunächst ziemlich unscheinbar. Die Geschichte scheint auf den ersten Blick alltäglich, beinahe schon banal. Und dennoch hat sie einen gewissen Sog, der einen das ( zugegebenermaßen schnell gelesene ) Buch nicht mehr beiseite legen lässt. Man möchte wissen, wie Jocelyne sich verhält und was sie mit dem vielen Geld machen wird, man möchte ihre Gedanken und Gefühle kennenlernen. Denn wer hat nicht selbst schonmal darüber nachgedacht, was er mit einem derartigen Lottogewinn alles machen würde ?

Dem Autor gelingt es durch eine schöne Sprache mit leisen Tönen ein lebendiges, nachvollziehbares Bild der Protagonisten zu vermitteln. Und am Ende der Geschichte bleibt man als Leser durchaus ein wenig nachdenklich zurück.

18 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2013
Ein ungezähmtes Leben
Walls, Jeannette

Ein ungezähmtes Leben


sehr gut

Eine starke, unabhängige Frau

In " Ein ungezähmtes Leben " erzählt die Autorin vom außergewöhnlichen Leben ihrer Großmutter Lily Casey. Eindringlich beschreibt sie in dieser Biografie in Romanform das Schicksal einer starken, eigensinnigen, furchtlosen, abenteuerlustigen und unabhängigen Frau, die 1901 in Amerika im " Wilden Westen " zur Welt kommt.

Das in " Ich-Form " geschriebene Buch liest sich leicht und man kann sich den Überlebenskampf - mit nicht immer ganz lauteren Mitteln - dieser eindrucksvollen Frau gut vorstellen. Sie unternimmt wirklich alles, was ihr möglich ist, um sich und ihre Familie durch schwierige Zeiten zu bringen: sie schmuggelt Schnaps, sie spielt ( und gewinnt ) Poker, sie lernt sogar fliegen und noch vieles mehr .

Ich habe dieses Buch mit Begeisterung innerhalb von 2 Tagen gelesen. Als ich gesehen hatte, dass nach so langer Zeit ein weiteres Buch von Jeannette Walls erschienen ist, habe ich mich sehr gefreut und wurde nicht enttäuscht. Es ist wirklich faszinierend und lesenswert. Trotz allem hat mich ihr erster Titel " Schloss aus Glas " aufgrund der unglaublichen Situation in der Jeannette Walls und ihre Geschwister aufwachsen noch ein wenig mehr beeindruckt.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2013
Fortunas Schatten
Marschall, Anja

Fortunas Schatten


sehr gut

Intrigen und Mord in der historischen " Glückstadt "

Dieser historische Kriminalroman spielt im Jahre 1894 in Glückstadt an der Elbe.

Kapitän Hauke Sötje hat als einziger den Untergang seines Schiffes überlebt. Er macht sich riesige Vorwürfe, kann sich aber an den genauen Verlauf des Unglücks nicht erinnern. Mit dieser vermeintlichen Schuld belastet und der verlorenen Ehre, scheint ihm nur ein Ausweg zu bleiben : Selbstmord. Doch vorher will er noch eine Angelegenheit in Glückstadt klären. Die Dinge entwickeln sich hier jedoch anders als gedacht. Hauke wird in eine Intrige und in einen Mordfall verwickelt. Hat das alles etwas mit dem Untergang seines Schiffes zu tun?
Einzig Sophie Struwe, Tochter eines angesehenen Glückstädter Bürgers ,steht zu ihm und ist von seiner Unschuld überzeugt. Doch auch Sophie hat mit eigenen großen Problemen zu kämpfen. Schwierige Zeiten stehen ihr bevor.
Können sie gemeinsam gegen sämtliche Anfeindungen bestehen? Was steckt hinter all den Ereignissen?

Der Autorin ist mit diesem Buch ein spannender und vor allem gut recherchierter historischer Roman gelungen.
Anschaulich schildert sie die damaligen Verhältnisse im Rahmen einer Krimihandlung. Die Authentizität der geschichtlichen Hintergründe wird durch Original-Zitate aus einer Glückstädter Tageszeitung von damals zu Beginn eines jeden Kapitels noch unterstrichen.

Der Schreibstil ist leicht gewöhnungsbedürftig, doch man hat sich schnell eingelesen und ist bald mitten im Geschehen drin.
Die Charaktere - auch die Nebendarsteller - sind mit all ihren Eigenarten, Ecken und Kanten sehr lebendig und lebensecht dargestellt. Dabei hat mir die gegen die damligen Sitten und Konventionen rebellierende Sophie besonders gut gefallen. Sie ist mit ihrer leicht aufsässigen Art, ihrem Selbstbewußtsein und ihrem Mut eine sehr sympathische Person.

Die Lektüre dieses Buches hat mir einige spannende, unterhaltsame und interessante Lesestunden geboten und ich würde mich über eine Fortsetzung der Geschichte und neue " Abenteuer " von Hauke und Sophie freuen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2013
Maria sucht Josef
Joens, Nicole

Maria sucht Josef


sehr gut

Keine typische Weihnachtsgeschichte

Miriam ist verzeifelt und sieht keinen Lichtstreif mehr am Horizont. Ihre Schwester und ihr Schwager sind tödlich verunglückt und haben ihre beiden Kinder, die kleine Anna-Sophie und den etwas älteren Bene zurückgelassen. Ganz selbstverständlich nimmt Miriam sich ihrer Nichte und ihres Neffen an. Sie liebt die beiden Kinder aufrichtig. Mit allen Mitteln kämpft sie darum, das Sorgerecht für die zwei Waisen behalten zu dürfen. Doch zur Zeit meint das Leben es nicht gerade gut mit ihr. Selbst hochschwanger, vom dazugehörigen Vater verlassen, vollkommen mittellos und ohne Aussicht auf einen Job, drohen die Behörden, ihr die Kinder wieder wegzunehmen.
Eines Tages steigt Miriam mit den Kindern in ihrer Not in ein Taxi, wohlwissend, dass sie den Taxifahrer nicht bezahlen kann, um den anstehenden Besuch bei der Hebamme bewerkstelligen zu können. So lernt sie den Taxifahrer und Musiker Joe kennen und erhofft sich in ihm bald ihren " Retter ". Joe hat einerseits Mitleid mit seinen Passagieren und ist auch recht hilfsbereit, doch andererseits hat seine Güte auch Grenzen und er möchte sie schnell wieder loswerden. Er hat genug eigene Probleme, die er mit sich rumträgt.

Cover, Klappentext und der Untertitel versprechen eine gefühlvolle und eher amüsante ,typische Weihnachtsgeschichte. Durch die unterschiedlichen Rezensionen quasi vorgewarnt, habe ich jedoch versucht, ohne bestimmte Erwartungen an die Lektüre dieses Buches heranzugehen und bin in den Genuss einer sehr berührenden, aber insgesamt eher traurigen Geschichte gekommen, die durchaus zum Nachdenken anregt. Zum Glück gibt es auch einige Situationen, die einen schmunzeln lassen und die verhindern, dass die Geschichte allzu melodramatisch wird.

Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig und manchmal ein klein wenig schwer zugänglich für mich. Die zum Teil längeren Passagen, in denen von der Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten - ohne Dialoge - erzählt wird, sind manchmal etwas schleppend zu lesen gewesen. Allerdings tragen diese auch dazu bei, der Geschichte und ihren Figuren eine gewisse Tiefe zu geben. Probleme bereitet haben mir auch die Szenen leicht mystischer Natur, wie z.B. Miriams Abdriften in ihre Traumwelt Shambala oder die übersinnlichen Fähigkeiten der Hebamme. Aber dies ist sicherlich eine persönliche Geschmacks- bzw. Einstellungssache.

Ganz entzückend gestaltet waren für mich die Charaktere der beiden Kinder. Ich hätte sie gerne so manches mal tröstend in den Arm genommen.

Aufgrund dieser doch sehr unterschiedlichen Gedanken zu diesem Buch, fällt es mir nicht ganz leicht, es " gerecht " zu bewerten. Ich kann sowohl die eher negativen, als auch die äußerst positiven Meinungen hierzu nachvollziehen. Ich schwanke selbst zwischen 3 und 4 Sternen. Da es sich aber für mich mit seiner Art angenehm von der breiten Masse derartiger Bücher ein wenig abhebt und es eben keineswegs einfach nur " eine weihnachtliche Liebesgeschichte " ist, entscheide ich mich für 4 Sterne.

Am besten macht sich jeder selbst ein Bild davon, indem er das Buch einfach liest, denn lesenswert ist es in jedem Fall. Man darf sich eben nur nicht durch Cover etc. in die Irre führen lassen. Im übrigen kann ich mir eine Verfilmung der Geschichte gut vorstellen und warte schon neugierig darauf, dass er zu sehen sein wird.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.