Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Krimihexe
Wohnort: 
Hamm Westfalen

Bewertungen

Insgesamt 284 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2020
Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6
Roslund, Anders

Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6


ausgezeichnet

Das Grauen packt Kriminalkommissar Ewert Grens, als er in eine Wohnung kommt, in der ihm schon Leichengeruch entgegen kommt. Zwei Erwachsene und zwei Kinder werden tot aufgefunden, erschossen. Nur die kleine Zana hat überlebt und singt hochsollsieleben, auf dem Tisch eine Torte mit 5 Kerzen. Die Täter können nicht dingfest gemacht werden.

17 Jahre später wird Grens, der kurz vor der Rente steht, wieder zu der Wohnung gerufen, in der längst eine andere Familie wohnt. Es wurde nichts gestohlen, nur eine Bodendiele wurde entfernt und es befindet sich ein Hohlraum darunter. Gens macht sich große Sorgen um Zana, da er davon ausgeht, dass sie in Gefahr schwebt, da sie sich vielleicht doch an einige Geschehnisse erinnern kann. Er möchte das Mädchen, was in den Zeugenschutz aufgenommen wurde und von dem jede Spur fehlt, unbedingt finden. Helfen soll ihm der ehemalige V-Mann Piet Hoffmann, der selbst in großen Schwierigkeiten steckt, da er und seine Familie bedroht wird.

Die Geschichte wird getragen von den zwei männlichen Hauptakteuren, die risikobereit buchstäblich das unterste zu oberst kehren, um Spuren zu finden. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven. Alle losen Fäden laufen irgendwann zusammen. Es geht um Waffengeschäfte und die damit verbundene Rivalität. Die Täten haben keine Skrupel. Es gibt immer mehr Opfer und dem Kommissar gehen die Verdächtigen aus. Die Geschichte ist super spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich hatte das ein oder andere Mal Herzklopfen, da ich Angst um liebgewonnene Figuren hatte. Das Ende ist ein Knaller, ich hatte zwar einen leisen Verdacht, aber auch erst ganz spät.

Obwohl es schon andere Teile mit Grens und Hoffmann gibt, fehlt mir an Information hier nichts. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen und es wird erwähnt, dass die beiden sich von früher kennen. Ich würde sofort weitere Bücher des Autoren lesen.

Bewertung vom 23.09.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


ausgezeichnet

Sara Linton und Will Trent werden zu einem Tatort gerufen. Ein Gefangener wurde in Haft umgebracht und Daryl Nesbitt, ein verurteilter Pädophiler, möchte der Polizei wichtige Infos über den Mord gegen einen Deal verkaufen. Nesbitt sitzt in Haft, weil er vor Jahren mehrere Frauen vergewaltigt und umgebracht haben soll. Jeffery Tolliver, Saras verstorbener Mann hat ihn damals verhaftet, auch wenn die eindeutigen Beweise fehlten, es tritt keinen Unschuldigen. Da es neue Todesfälle mit der gleichen Handschrift gibt, kommen Zweifel auf, ob der richtige Mörder in Haft sitzt. Die persönlichen Verwicklungen von Sara und Will kommen auch nicht zu kurz, man möchte ihn und sie manchmal schütteln, damit sie vernünftig miteinander reden. Das Kommunikationsproblem liegt nicht zuletzt an Wills Vergangenheit, nach seiner fürchterlichen Kindheit im Kinderheim hat sein Selbstbewusstsein so gelitten, dass es ihm schwerfällt, Menschen zu vertrauen.

Wieder ein spannender Krimi, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Es gibt immer mal wieder Rückblicke, in denen die Polizeiarbeit von Jeffery Tolliver an einem Tatort von vor 8 Jahren beschrieben wird. Seine Angestellte Lena, die ich bisher mochte und ihr Verhalten in den vergangenen Teilen zwar nicht nachvollziehen konnte, allerdings immer verstand, ist bei mir völlig unten durch. Tolliver hat sie immer gedeckt, obwohl sie Fehler gemacht hat, die Menschenleben gefordert hat und leicht hätten verhindert werden können. Ich war völlig entsetzt, aber mehr möchte ich nicht verraten.

Ich bin Fan der ersten Stunde von der Serie und auch hier habe ich gerätselt, wer denn für die ganzen Verbrechen verantwortlich sein könnte und hatte einen Verdacht, der sich dann doch bestätigt hat. Ich kann es kaum abwarten, den nächsten Band zu lesen.

Bewertung vom 15.09.2020
Ihr Königreich
Nesbø, Jo

Ihr Königreich


gut

Der Vater nannte das Ödland, auf dem Carl und Roy aufgewachsen sind immer – Ihr Königreich – unterschiedlicher können Roy und Carl kaum sein. Roy ist Einzelgänger und betreibt nach dem frühen Tod der Eltern, eine Tankstelle in der Nähe. Carl, ein charmanter Betrüger, kommt nach 15 Jahren . Ausland mit neu angetrauten Ehefrau ins elterliche Haus zurück. Er hat viele Ideen, um an viel Geld zu kommen und zieht damit die Bewohner seines Dorfes mit hinein.

Ich kannte bisher nur die Harry-Hole-Bücher des Autoren und bin ein großer Fan der Serie. Dieses Buch lässt mich zwiespältig zurück. Obwohl es einige Leichen zu beklagen gibt, handelt es sich dabei eher um ein Familiendrama. Ziemlich langatmig und mit vielen detailreichen Wendungen. Der Schreibstil ist wie immer absolut super. Die Geschichte hat trotz großem Drama eine unfreiwillige Komik. Mich konnte die Story nicht überzeugen, am Ende habe ich sogar gedacht, das kann nicht sein Ernst sein. Ich bleibe allerdings weiter ein Jo Nesbo Fan.

Bewertung vom 12.09.2020
Die Tote von Dresden / Haberking und Slakow Bd.1
Kron, Julius

Die Tote von Dresden / Haberking und Slakow Bd.1


sehr gut

Frank Haberking hat einen Formfehler begangen, durch den ein Mörder freikam und Anna-Maria Slakow hat einen Drogendealer krankenhausreif geschlagen. Beide Ermittler sind für ihre Dienststelle nicht mehr tragbar und bekommen einen Cold Case Fall aufgedrückt, von dem die Chefs sicher nicht dachten, dass sie ihn lösen können bzw. sich selbst nicht damit belasten wollen. Ein ungleiches sowie aber perfekt zusammenpassendes Team. Die Familienrichterin Jennie Flagant verschwand vor 10 Jahren und wurde jahrelang zwangsprostituiert, als sie dann befreit wurde, begang sie Selbstmord. Die Ermittler sollen Licht ins Dunkel bringen.

Die Geschichte der Zwangsprostitution ist schwer zu ertragen und durchaus glaubhaft. Der Schreibstil ist toll und die Figuren sind glaubwürdig und sympathisch. Ich kann mir vorstellen, dass die Hintergründe und auch die politischen Verwicklungen auch genauso passieren können. Es mag einige kleine Ungereimtheiten geben, das schmälert aber nicht den Unterhaltungswert. Ich hoffe, der Autor hat dieses Ermittlerduo als Serie angelegt und ich würde sehr gern noch weitere Teile lesen.

Bewertung vom 12.09.2020
WW - Pasta, Kartoffeln und Reis
WW

WW - Pasta, Kartoffeln und Reis


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Kochbuchfan, habe auch schon einige WW-Kochbücher, dieses Buch ist wirklich ein Highlight. Fast jedes Gericht möchte von mir gekocht und probiert werden. Das Buch ist in drei Kategorien eingeteilt, Rezepte mit Pasta, Rezepte mit Kartoffeln und Rezepte mit Reis. Alle Gerichte enthalten Lebensmittel, die wir alle kennen, keine exotischen Gewürze oder unaussprechliche Gemüsen sind zu besorgen. Viele frische Zutaten und einfache und gut verständliche Zubereitung, welche auch für Kochanfänger geeignet ist.

Zu jedem Gericht gibt es ein anschauliches Foto, welches schon Lust aufs Kochen macht. Ich habe auf Anhieb ca. 5 Gerichte nachgekocht und bin sehr begeistert, es schmeckt alles so wie es aussieht, nämlich einfach super. Zu jedem Gericht gibt es Angaben zu den Punkten und Kalorienzahl.

Mein derzeitiges Lieblingskochbuch, die Zitronen-Rosmarien-Pommes habe ich schon mehrmals gemacht und die Nudeln mit Meeresfrüchte ist einfach und köstlich.

Für alle Kochbegeisterten, unbedingt reinschauen. Sehr empfehlenswert, nicht nur für WW-Anhänger.

Bewertung vom 20.08.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


sehr gut

Taschendiebin Angela macht einen außergewöhnlichen Fang, als sie in einer vollen Bar einem Mann eine Lederasche klaut. Die Tasche enthält ein Tagebuch, welches Fotos und Skizzen von 16 Foltermorden aufweist. Sie schickt in ihrer Panik das Buch an die Polizei und das ruft sofort Robert Hunter und Carlos Carcia auf den Plan. Nachdem das Buch kriminaltechnisch untersucht wurde, finden Hunter und Carcia die vermeintliche Diebin. Der Täter hat keine Skrupel und wenn die Polizei die Diebin findet, findet er sie auch.

Dies ist der 11. Teil um Hunter und Garcia. Jeder Teil ist super und teilweise blutrünstig grenzwertig und auch diese Geschichte ist wieder grauenhaft und spannend. Der perfide sadistische Serienkiller ist der Polizei immer einen Schritt voraus und hat vor nichts Angst. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und kann diese Serie jedem Krimifan wärmstens ans Herz legen. Neustarter sollten mit dem ersten Teil anfangen. Gute Krimiunterhaltung für schlaflose Nächte.

Bewertung vom 17.08.2020
Das Glück in vollen Zügen
Kirsch, Lisa

Das Glück in vollen Zügen


ausgezeichnet

Jo lebt mit seinem dement werdenden Vater außerhalb und nimmt jeden Tag den Zug zur Arbeit. Marie lebt auf dem Grundstück ihrer Mutter in einem Bauwagen mit Blick auf den Ammersee und nimmt ebenfalls täglich den Zug nach München. Von weitem betrachtet könnten beide unterschiedlicher nicht sein, aber sie haben beide ein gutes Herz, mit Problemen zu kämpfen und sind im Job stark eingespannt. Nachdem sie sich immer wieder sehen und sympathisch sind, führen teilweise mitgehörte Telefonate zu Missverständnissen und falschen Rückschlüssen.

Ich war doch angenehm überrascht, was für eine süße Liebesgeschichte ohne Kitsch und realistisch dargestellt. Das Leben zeigt sich nicht immer von der Sonnenseite und das ist in dieser Story auch nicht so. Die Autorin schafft es aber dennoch immer mit Humor locker leicht durch die Geschichte zu führen. Der Schreibstil ist klasse und die Hauptakteure sehr sympathisch. Durch die wechselnden Perspektiven war ich immer nah an Jo und Marie dran. Ich habe die ganze Zeit immer gehofft, dass das Kennenlernen der beiden langsam Gestalt annimmt und hätte Jo gerne mal geschubst. Die Beschreibungen vom Bauwagen und Maries tägliches Bad im Ammersee sind toll und ich hatte das Gefühl, ich war dabei. Das Ende kam sehr abrupt, das hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Aber dennoch, ein schönes Sommerbuch, was ich sehr weiterempfehlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2020
Hagebuttenblut / Charlie Lager Bd.2
Bengtsdotter, Lina

Hagebuttenblut / Charlie Lager Bd.2


ausgezeichnet

Charlie kann nicht so ganz vom Alkohol lassen und wird vom Chef genötigt erstmal Urlaub zu nehmen, was sie dann nach einigem hin und her auch tut. Durch einen aktuellen Fall erfährt Charlie von der vor 35 Jahren verschwundenen 16-jährigen Francesca, die mit ihrer Familie einen Urlaubssitz in Charlies Heimatort Gullspång hatte. Sie fährt hin und verbeißt sich in dem Fall, von dem viele Menschen möchten, dass das Gras, welches drüber gewachsen ist, nicht wieder ausgegraben wird. Sie trifft Johan wieder und ist mit ihm durch ihre Recherchen in großer Gefahr.

Die Geschichte hat für mich einen hohen Spannungsbogen dadurch, dass man unbedingt wissen möchte, was mit Francesca passiert ist und ich war sicher, die Auflösung am Ende der Geschichte zu erfahren. Es gibt 2 Zeitebenen, die Gegenwart mit Charlie und die Vergangenheit aus der Sicht der 16-jährigen Francesca. Das Ende ist überraschend und offen, was auf einen weiteren Teil schließen lässt, den ich ganz sicher lesen werde. Für alle, die interessiert sind, empfehle ich unbedingt erst Löwenzahnkind zu lesen, da sind zu viele Fragen offen sind.

Bewertung vom 27.07.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Von einem Tag auf den anderen ändert sich für den Schweden Tim Blanck das ganze Leben. Seine 16jährige Tochter verschwindet während eines Urlaubs auf Mallorca mit 2 Freundinnen, spurlos. Tim bleibt als Privatdetektiv auf der Insel und sucht seit nunmehr 3 Jahren nach Emme. Seine Ehe steht auch der Kippe, aber er kann nicht loslassen und sucht weiterhin exzessiv nach seiner Tochter. Nebenher muss er auch noch seine Aufträge erledigen, die er von seinem Arbeitgeber, einer großen Detektei, erhält.

Dieses Buch ist für mich sehr schwer zu bewerten. Tim Blanck ist ein durchaus sympathischer unbequemer Charakter. Er ist ein einsamer Wolf, ständig getrieben, findet kaum Schlaf, ist immer auf dem Sprung, vertraut zu Rech niemandem. Dies war mein erster Mallorca-Krimi, was mir sehr sauer aufgestoßen ist, dass anscheinend kaum jemand von der Polizei oder hochrangigen Regierungsbeamten nicht bestechlich ist. Das macht die Arbeit von Tim doppelt schwer, da scheinbar alle Leute mit denen er spricht, lügen.

Ich konnte der Story ganz gut folgen, aber es fehlte teilweise der rote Faden. Es gibt immer wieder Rückblicke, die aber sofort als solche erkennbar sind. Ich würde eine Fortsetzung, wenn denn eine geplant ist, nicht mehr lesen wollen.

Bewertung vom 19.07.2020
DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1


gut

Hulda steht kurz vor der Rente und ist ein Einzelkämpfer, ihr Chef möchte sie lieber heute als morgen loswerden und bietet ihr an, entweder sofort ihren Schreibtisch frei zu machen oder sich noch einen ungelösten Fall auszusuchen, dem sie die nächsten 2 Wochen nachgehen kann. Hulda entscheidet sich für einen Fall, der ca. ein Jahr zurückliegt. Eine junge Asylbewerberin hat Selbstmord begangen, daran hat Hulda von Anfang an nicht geglaubt, diesen Fall aber auch nicht bearbeitet. Sie beginnt Befragungen und einige Leute fühlen sich auf die Füße getreten, doch Hulda hat sich festgebissen.

Der Schreibstil ist toll, Hulda ist sehr fähig und auch durchaus sympathisch, jedoch sehr schwierig. Sie ist ein absoluter Einzelgänger, der sich im Umgang mit anderen Menschen schwertut. Die düstere melancholische Stimmung erinnert mich doch sehr an die Wallander-Serie von Henning Mankell, das war mein Einstieg der skandinavischen Krimis und ich habe sie geliebt. Wallander ist auch ein Einzelgänger, allerdings doch sehr viel sympathischer als Hulda, die doch sehr verbittert rüberkommt. Nachdem wie ihr Leben bislang verlaufen ist, ist das auch kein Wunder, dass sie mies drauf ist. Keine schöne Kindheit und als Erwachsene noch ihr Kind verloren, von den Kollegen gemoppt, ein komplett freudloses Leben.

Es gibt mehrere Erzählstränge, die hinterher zusammenführen. Die Polizeiarbeit, bei der Hulda auf sich allein gestellt ist, verläuft zäh. Sie trifft falsche Entscheidungen, kann den Fall aber lösen. Der Schluss mit dem man so nicht rechnet ist ein Knaller. Das Buch ist Teil einer Trilogie, wobei die nächsten beiden Teile Huldas Vorgeschichte ist, ob es so gewollt ist oder in falscher Reihenfolge übersetzt wurde, ist fraglich. Ich werde die nächsten beiden Teile nicht mehr lesen.