Ludwig Wittgenstein

ausgezeichnet

Als Einführung zu Wittgenstein würde ich dieses Buch immer als erstes empfehlen. Wittgenstein, der vielleicht als einziger nach Platon eine echt neue Philosophie hervorgebracht hat, lebte seine Philosophie und dies wird in diesem Buch sehr gut beschrieben. Über Wittgenstein wurde so einiges geschrieben, dieses Buch aber hat mich ehesten instandgesetzt Originaltexte von Wittgenstein zu verstehen. Als einzige Alternative würde ich noch das Buch von Vossenkuhl empfehlen.

Mutter Teresa

ausgezeichnet

Dies ist eine solide und aktuelle Biographie über Mutter Theresa. Sehr positiv ist, dass der Autor den kürzlich veröffentlichten Tagebüchern, welche zwischenzeitliche Glaubenszweifel der Seligen dokumentieren, das vermeintlich Sensationelle nimmt und als Teil einer Glaubensentwicklung versucht einzuordnen. Durchweg zeigt der Autor, dass er Bescheid weiß, so z.B. über die früher weit verbreitete Herz-Jesu-Bewegung ohne die Mutter Theresa nicht zu erklären ist. Die Lebensbeschreibung ist getragen von Wohlwollen, auch dort wo berechtigte Kritik angeführt werden, kann wenn es z.B. über die von Mutter Theresa vertretene übertriebene Leidenstheologie geht. Ein Zugeständnis an den Zeitgeist findet sich im vorletzten Kapitel, in welchem typisch kleinbürgerliche Kritikpunkte angeführt werden wie z.B., dass der Orden Mutter Theresa zeitweilig trotz der reichhaltigen Spendengelder keine doppelte Buchführung pflegte. Insgesamt: Eine sehr lesenswerte Lektüre der man viele Leser wünscht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Gotthold Ephraim Lessing

ausgezeichnet

Die Neuerscheinungen der Rowohlt-Monographien gewinnen an Qualität. Auch hier über Lessing wird eine Biographie angeboten, die objektiv ist und frei von persönlichen Privatmeinungen und Vorlieben des Autors. Zu empfehlen ist dieses Buch darum jeden Gymnasiasten oder Interessierten an der deutschen Aufklärung.

Joseph von Eichendorff

ausgezeichnet

Dieses Buch ist eine souveräne Beschreibung von Eichendorffs Leben und Werk. Für eine Einführung kann man es fast nicht besser machen. Auch Beschreibung von Eichendorff als Beamter des preusischen Staates ist wohlwollend und beachtet die Umbrüche der preussischen Administration in dieser Zeit. Trotz des eher ereignisarmen Lebens von Eichendorff versteht Korte interessant und spannend zu schreiben.

Schöpfung

ausgezeichnet

Dies ist ein von viel fundiertem Wissen nur so strotzendes Buch. Der Autor, ein in Orientalistik sehr bewanderter Theologe, versucht die Urgeschichte von Genesis 1-11 in den Kontext der altorientalischen Religionen und deren Schöpfungsmythen zu setzten. Das ist alles spannend und informativ, letztlich aber bekommt der Leser den Eindruck, dass das Gottes-, Menschen- und Schöpfungsbild von Genesis trotz aller orientalischer Erzähl-Anleihen beispiellos ist. Man vermißt etwas die Formulierung dieser Einsicht in diesem Buch.
Daneben bekommt der Leser eine souveräne Beschreibung einer Geschichte der Schöpfungstheologie von den Anfängen bis heute, die plausibel auch die stiefmütterliche Behandlung dieser Theologie aufzeigt. Die Folgen dieser verfehlten schöpfungstheologischen Einsichten versteht der Autor in den Kontext der heutigen Ökoproblemtaik zu setzten. Manchen ist dieser Abschnitt im Text vielleicht etwas zu eindringlich formuliert, ebenso wie die Begeisterung des Autors für das 'Weibliche' was dem Werk aber keinen großen Abbruch tut. Wem die Theologie neben dem Faktischen etwas zu dünn gesät ist, greife zum Buch von Medard Kehl SJ über die moderne katholische Schöpfungstheologie mit dem Namen "Und Gott, sah, dass es gut war."

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Rousseau - Mensch oder Bürger

ausgezeichnet

Über den Tiefsinn von Robert Spaemanns Analysen kann man immer noch staunen. So wie der Naturbegriff mehrdeutig ist, ist es sein scheinbarer Gegenpart Zivilisation/Staat. Spaemann zeigt, wie Rousseau dies in seinen eigenen inneren Widersprüchen, in Emile und in den Discours schon beschrieben hat. Frappierend!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Gute Nacht, Gorilla!

ausgezeichnet

Ein sehr schönes Buch mit einer liebevollen Geschichte und kindgerechten Bildern. Unserem Kleinen muss man nur 'Gorilla' ankündigen und er läßt sich bereitwillig ins Bettchen überreden.
Kleine Herausforderung an die Eltern: Es gibt keinen Text, so dass man selbst die Geschichte nacherzählen muss.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Gute-Nacht-Geschichten für die Kleinsten

ausgezeichnet

Wir haben einige Bücher mit Gute-Nacht-Geschichten aber dieses hier gefällt unserem Kleinen am besten. Auch mir gefallen die liebevollen Zeichungen und die Aufmachung sehr gut.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Griechische Frühgeschichte bis 500 v. Chr.

ausgezeichnet

Zur griechischen Vor-Klassik ist dieses aktuelle Buch derzeit sicherlich als erstes zu empfehlen. Gut und klar geschrieben hält es die Waage zwischen traditionellen Schlagworten (z.B. zu den 'Dark Ages') und neueren Forschungsergebnissen.
Die wesentlichen Aspekte zu Minos, Mykene, Homer und Oral Poetry sind alle gut erläutert. Einen Schwachpunkt hat das Buch: Der zunehmend erforschte wesentliche Einfluss des Orients auf das vorklassische Griechenland hätte deutlicher beschrieben werden können. Hierfür hätte man gut die kürzeren und eher uninspirierten Ausführungen am Ende des Buches über Sparta, Athen und die Perserkriege weglassen können. Trotzdem aber: Eine sehr empfehlenswerte Lektüre.