Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sabisteb
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2012
Wünsch Dir was!
Stroner, Regine

Wünsch Dir was!


ausgezeichnet

Dieses Buch hat sich zwar als Thema essbare Geschenke gegeben, ist letztendlich jedoch überwiegend ein Weihnachtsbackbuch, das (moderne) Variationen der Weihnachtsklassiker aus
1. Deutschland (Lebkuchen, Stollentörtchen, Likör, Konfitüren und Gelee)
2. Frankreich (Macarons, Schokotrüffel, Rillettes)
3. England (Toffees, Saucen, Chutneys, Teemischungen, Ingwergebäck)
4. Schweden (Jul-Plätzchen, Safran-Gebäck, Glögg, Lachsspezialitäten)
5. Italien (Mandelgebäck, Panettone, Pasta und Pesto)
6. Österreich (Kipferl, Törtchen, eingelegtes Obst und Gemüse)
behandelt.

Es gibt eine sehr kurze Einleitung über Traditionen und Gebräuche in diesen Ländern und auch ein paar Informationen, wie z.Bsp. woher der Name Spkulatius kommt, insgesamt jedoch ist es ein klassisches Saisonkoch und Backbuch, mit Schwerpunkt auf süßen Sünden der Weihnachtszeit aber auch mit einigen deftigen Weihnachtsspezialitäten, wie Mettwurst mit Rotwein oder Tagliatelle.

Viele der Klassiker sind modernisiert worden, wie z. Bsp Stollentörtchen statt Stollen und mir wäre es neu, dass Zedernbrot, Katzenzungen oder Cake-Pops deutsche Weihnachtsklassiker wären. Andererseits wird immer noch behandelt, wie man Mandeln abbrüht und die Schale entfernt, obwohl man die heutzutage nur noch geschält zu kaufen bekommt.
Das Buch wirkt ob des Themas in sich ein wenig inkonsistent, weil viele verschiedene Rezepte aus unterschiedlichen Bereichen wie Marmelade, neben Wurst, Nudelherstellung und Keksen behandelt werden. Die meisten Rezepte sind jedoch ansprechend und vor allem so einfach erklärt, und auch so einfach Nachzukochen, dass es tatsächlich dazu animiert, diese Rezepte auszuprobieren. Mir haben es vor allem die Rezepte aus England angetan.

Fazit: Ein Saisonkochbuch (obwohl ich mir einige der Plätzchen auch im Sommer als Teegebäck vorstellen kann) über (moderne) Variationen europäischer Winterklassiker.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2012
Tom Sawyer als Detektiv
Twain, Mark

Tom Sawyer als Detektiv


gut

Seit den Abenteuer Huckleberry Finns ist ein Jahr vergangen. Es ist wieder Frühling, als die beiden Jungen eine Einladung von Onkel Silas aus Arkansaw erhalten. Es gibt Ärger mit einem reichen, mächtigen Nachbarn. Brace Dunlap wollte Silas älteste Tochter Benny heiraten, diese jedoch weigerte sich. Um Brace ein wenig zu beschwichtigen, nahm Silas dessen nichtsnutzigen Bruder Jubiter in Dienst, obwohl er sich das eigentlich nicht leisten kann. Nun ist Jubiter verschwunden und man gibt Silas die Schuld. Tom und Huck reisen mit dem Schaufelraddampfer zu Onkel Silas und lernen an Bord Jubiters Zwillingsbruder Jake kennen, der wegen Diamantenraubes auf der Flucht vor seinen Komplizen ist, die er um diese Steine erleichtert hat, er will bei seinen Brüdern Zuflucht suchen. Schon bald taucht die Leiche von Jubiterm vergraben auf dem Grundstück von Onkel Silas auf und dieser wird verhaftet und wegen Mordes verurteilt. Nur Tom und Huck können ihn retten, indem sie den wahren Mörder entlarven.

Dieser dritte Band der Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn ist zu recht eher unbekannt, denn er hat mit den ersten beiden Bänden, außer den handelnden Personen und dass Huck erneut in Umgangssprache das Abenteuer erzählt, nicht viel gemeinsam. Auch fehlt es ihm an Twains üblicher Genialität und Bissigkeit. Die Geschichte an sich ist ein Kinderkrimi nach angeblich wahren Begebenheiten. Twain schreibt dazu, dass er dafür einen Schwedischen Kriminalfall als Vorlage verwendet hat, den Fall in die USA verlegte und einfach die Personen austauschte. Tom Sawyer gebärdet sich in diesem Fall wie der große Sherlock Holmes, er löst den Fall anhand von Indizien und Beobachtungen, die er selber gemacht hat und verhält sich dabei auch genauso exzentrisch, wie der große Holmes. Es ist nicht auszuschließen, dass Twain die Sherlock Holmes Fälle kannte und seinen Tom zu einer Art jungem Sherlock Holmes machte.
Die Witze in diesem Buch sind platt, peinlich und werden teils arg überstrapaziert. Huck verwechselt prosecution mit prostitution und das gleich dreimal, damit es auch jeder merkt, das wirkt irgendwann einfach nur noch bemüht. Des Weiteren bleibt die Frage, warum man ein Kind als Anwalt einsetzt, ging das damals einfach so? Toms Intelligenz wird überstillisiert, von einem cleveren Kerlchen wird er zu einem genialen Weisen, einer wahren Intelligenzbestie, die die Landbevölkerung dumm aussehen lässt. Er wird damit von einem witzigen kleinen Lausbuben zu einem arroganten Kotzbrocken, der von sich und seiner Intelligenz dermaßen überzeugt ist, dass man ihn am liebsten Ohrfeigen möchte.
Ja, Markt Twain schrieb vermutlich den allerersten Kinderkrimi. Es wurde auch bereits in den 50er Jahren ins Deutsche übersetzt, ist aber nie wirklich sonderlich bekannt gewesen und das zu Recht. Auf Englisch ist das Buch bereits public domain.

Fazit: Muss man nicht gelesen haben. Netter Kinderkrimi mit Tom Sawyer als Detektiv und Huckleberry Finn als seinem dümmlichen Sidekick. Klischeehaft wird Tom zu einem jungen Sherlock Holmes, der dem Leser ob seiner Arroganz auf die Nerven geht.

Bewertung vom 25.10.2012
Omas Strickgeheimnisse
Eichenseer, Erika;Gril, Erika;Krön, Betta

Omas Strickgeheimnisse


sehr gut

Ich sammel Strickmusterbücher und habe von diversen Flohmärkten eine recht umfangreiche Strickmusterbuchbibliothek.
Keines dieser Muster ist wirklich neu. 80% sind Klassiker die man in diversen Büchern unter unterschiedlichen Namen findet. Einige Variationen stammen aus Burda Musterbüchern der 80er Jahre, besonders einige der komplizierteren gegen Ende und aus diesen alten Heften wurden leider auch die Notationen übernommen und das ist das Hauptproblem des Buches.
Die Fotoqualität ist sehr gut, die Musterauswahl bietet einfache alsauch komplizierte Lochmuster für Fortgeschrittene (Zopfmuster sind jedoch sträflich unterrepresentiert) ABER die Strickschrift in dieser Notierung habe ich zuletzt in Büchern aus den 80er Jahren gesehen. Strickerinnen, die also an die neuen Notierungen gewöhnt sind, womöglich meist mit UK und US Anleitungen arbeiten, also mit Excel Kästchen zur Orientierung, dicken Strichen alle 10 Maschen, werden hier Probleme bekommen. In der alten Notierung sind nicht immer die gleiche Anzahl Symbole pro Reihe und mehrere Maschen umfassende Strickkniffe nicht auf genausoviele Kästchen verteilt, hier sind teils einfach Lücken in den Notationen, die man nicht zählen darf. Aufgrund der alten Notation muss man sich auch an die veralteten Symbole neu lernen, die sich von den aktuell verwendeten deutlich unterscheiden. Schade eigentlich. Warum hat man sich nicht die Mühe gemacht, diese Muster in die aktuelle, verbreitete Strickschrift zu übertragen und verwendet stattdessen eine, der allererste Strickschrift ähnliche, die mit Falken-Handbuch Stricken. ABC der Stricktechniken und Strickmuster in ausführlichen Schritt-für-Schritt Bildfolgen erstmahls eingeführt wurde?

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2012
Falken-Sachbuch Stricken ,ABC der Stricktechniken und Strickmuster in ausführlichen Schritt-für-Schritt-Bildfolgen von Maria Natter
Natter, Maria

Falken-Sachbuch Stricken ,ABC der Stricktechniken und Strickmuster in ausführlichen Schritt-für-Schritt-Bildfolgen von Maria Natter


sehr gut

Dieses Buch ist zugegebenermaßen schon etwas älter und wirkt auch altbacken. Viele der Musterbilder sind schwarz/weiß, farbig wird es erst beim Buntstricken. Die Modelle im Anhang (bis auf Klassiker wie Handschuhe, Socken und Mützen und selbst hier würde ich die Sockenanleitung teils als überholt betrachten), sind so altbacken, dass man sie nicht mehr verwenden kann, es sei denn, man steht auf retro Look. Die Notation der Strickschrift ist mittlerweile auch veraltet. Die Symbole werden so schon lange nicht mehr verwendet, aber dies ist auch einer der ersten Bücher die Strickschrift statt ellenlanger Anweisung in Worten verwendet. Es gibt daher keine Unterteilungen bei jeder 10ten Masche, die Zopfsymbole sind extrem gewöhnungsbedürftig aber soweit logisch nachvollziehber.
Die Schrit für Schritt Anleitungen in einzelnen Bildern sind in großen Bereichen noch immer unübertroffen. Ja, es gibt neue Strickenzyklopedien, aber Fotos sind teilweise doch schwieriger nachzuvollziehen als diese zweifarbigen, sehr klaren Schritt für Schritt Bilder, die diverse klassische Techniken abdecken.
Die große Besonderheit an diesem Buch ist auch, dass es auf das Linkshändige Stricken eingeht und wie Linkshänder Maschen anschlagen und Stricken, das ist wirklich eine Seltenheit.
Die Muster sind nach Schwierigkeitsgrad und Thema sortiert und von allem ist was dabei, es gibt Ajourmuster, Zopfmuster und auch Farbmuster, aber auch diese sind Klassiker, man braucht nicht erwarten hier ausgefeilte, moderne oder innovative Muster zu finden.

Bewertung vom 04.10.2012
G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra

G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra


weniger gut

Irgendwann in der nahen Zukunft wird es Nanowaffen geben, die ganze Städte zerstören können. Die NATO kauft 4 solcher Sprengköpfe (wozu auch immer), und die US Armee soll diese ausliefern (Warum nicht DHL?) und vergeigt den Auftrag (wundert das wirklich?). Eine geheime (internationale!) Einheit rettet den Soldaten den Hintern und die finden diese Einheit soooooooooo coooooooooooooool, dass sie da gleich mitspielen wollen, um die Welt zu retten.

G.I. Joe ist die männliche Barbie des amerikanischen Jungen, nicht von Martell, sondern von Hasbro. Kriegsspielzeug, um schon die Kleinsten für sinnlose amerikanische Kriege zu begeistern. Anscheinend sind wohl die Verkäufe rückläufig, so dass mal etwas effektivere Werbung in Form eines Kinofilms her musste, um den Kids zu zeigen, wie toll es ist, Soldat zu sein, und die Welt zu retten, schließlich braucht die USA neues Kanonenfutter und die Presse ist den echten Kriegen und ihren Soldaten gegenüber derzeitig ja alles andere als positiv gesonnen, wenn man die diversen Skandale betrachtet.
Der Film ist hohl, dumm und handlungsarm, milde ausgedrückt. Darüber versucht man mit teils schlechten Animationen und Materialschlacht hinwegzutäuschen, und Begeisterung für Kameradschaft und den Dienst an der Waffe zu wecken. Die Realität dürfte jedoch gänzlich anders aussehen, das ist aber egal, solange der Vertrag unterschrieben wird. Ich kann mir richtig vorstellen, wie die Recruiter vor den Kinos ihre Zelte aufgebaut haben müssen und die begeisterten Kinofans zum Dienst an der Waffe zu überreden. Wenn es nur ein sinnloses Aktionspektakel gewesen wäre, mit den üblichen durchschnittlich schlechten, unmotivierten Schauspielern und durchschnittlicher Kulisse und unterdurchschnittlichen Animationen, hätte man diesem Film durchaus 3 Sterne geben können, ich unterstelle ihm aber sinistre, niedere Beweggründe von harmlosem Ankurbeln der Verkaufszahlen der Actionfigur bei den Kleinsten bis zur Werbung für das amerikanische Militär bei den Jugendlichen und kann diesen Film daher keinem wirklich empfehlen.