Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Starocotes von nerdenthum.de
Wohnort: 
Herborn
Über mich: 
Comicleser, Baseballfan, Gamer

Bewertungen

Insgesamt 434 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2022
Eine neue Mission / Moon Knight: Wächter der Nacht Bd.1
Mackay, Jed;Cappuccio, Alessandro

Eine neue Mission / Moon Knight: Wächter der Nacht Bd.1


weniger gut

In den letzten Jahren gab es einige hervorragende Comics zum Antihelden mit der multiplen Persönlichkeit, sei es von Jeff Lemire oder Max Bemis. Kein Wunder also das man zum Start der TV Serie auch eine neue Serie heraus bringen wollte. Als Autor wurde Jed MacKay auserkoren, der bereits an Black Cat und dem Tod von Dr. Strange sein Können bewiesen hat.

Marc Spector ist an einem sehr seltsamen Punkt in seinem Leben angekommen. Sein Gott – Konshu – hat versucht die Erde zu unterwerfen und nur die vereinten Avengers konnten ihn aufhalten und schließlich gefangen nehmen. Nun muss sich Moon Knight fragen was sein Platz in der Welt ist. Also gründet er eine „Mission“ und hilft den Leuten in der Nachbarschaft. Dabei kämpft er gegen Vampire wobei er feststellen muss das die nicht alle böse sind.

Die Geschichte die hier erzählt wird ist mehr als gewöhnlich. Die Verwicklungen mögen komplex wirken sind es aber nicht wirklich und die komplexen psychologischen Themen die man aus den voran gegangene Serien kannte entfallen hier fast vollkommen. Die Frage was ein Avatar ohne seinen Gott anfängt ist nur Nebenschauplatz und auch ein Rivale wirkt eher wie ein Komparse.

Zeichnerisch ebenfalls eher Mittelmaß kann dieser Band nicht wirklich überzeugen und wird dem Charakter in keinster Weise gerecht.

Bewertung vom 10.06.2022
Wonder Woman
Conrad, Michael W.;Cloonan, Becky;Macdonald, Andy

Wonder Woman


sehr gut

Die weibliche „Zukunft“-Hälfte von Gott Janus hat sich von der männlichen „Vergangenheit“ getrennt, gibt sich als Wonder Woman aus und zieht eine Schneise der Verwüstung durch die Götterwelt und auch das Multiversum. Diana ist mit ihren Gefährten Ratatöskr dem Boteneichhorn aus der nordischen Sagenwelt und Boston Brand der als Deadman eine Verbindung zu den Toten hat unterwegs um sie aufzuhalten.

Die Reise durch die verschiedenen Welten der Götter und dann das Multiversum wird immer seltsamer. Teilweise ist die Exposition viel zu stark ausgeprägt und das die Geschichte an sich vor Klischees trieft macht es auch nicht besser. Hinzu kommen einige Zeichenstile die der entsprechenden Welt angepasst sein sollen, im Besonderen Diana aber sehr komisch aussehen lassen. Es wird mit der Zeit zunehmend schwerer sich beim Lesen weiter zu kämpfen bis man an den Punkt kommt wo die Motivation hinter allem klar wird. Der Weg dorthin ist beschwerlich und hätte interessanter gestaltet werden können aber mit der Rückkehr von Travis Moore in den letzten Kapitel kehrt auch sehr viel mehr Sinn in den Band zurück.

Die Frage ob wir uns denn nun durch den Blick auf die Zukunft leiten lassen sollten oder ob doch das Lernen aus vergangenen Erfahrungen wichtiger ist, ist nicht nur einen sehr persönliche Frage sondern auch eine brandaktuelle politische. Somit entschädigt das Ende doch für den Weg der lange scheint und in Teilen auch überflüssig.

Bewertung vom 10.06.2022
Infinite Frontier: Die geheimen Akten
Williamson, Joshua;Thomas, Brandon;Phillips, Stephanie

Infinite Frontier: Die geheimen Akten


weniger gut

Nachdem in „Death Metal“ das Multiversum wieder geöffnet wurde und nun auch die normalen Menschen auf Erde 0 darüber bescheid wissen versucht sich der Direkter des B.P.E. (Büro für paranormale Einsätze) „Bones“ über diverse Individuen zu informieren die etwas mit dem Multiversum zu tun haben oder aber gar auf Erde 0 von den Toten zurück gekommen sind.

Die Geschichten hier nehmen einige interessante Ansätze und führen sie in interessante Richtungen. So wird Präsident Superman beleuchtet der – wie es sich für einen Superman gehört – dafür sorgen will das die Menschheit auch ohne ihn zurecht kommt. Jade versucht mit Hilfe ihres Bruders Obsidian ihre Angst vor der Zukunft zu überwinden und die beiden Totalitäten von Erde 0 und Erde 23 müssen verstehen um was es bei ihrem Auftrag geht.

Die Geschichten an sich sind eher Mittelmaß und nur die letzte, die sich um den Psycho Pirat dreht hat wirkliche Relevanz für das ganze „Event“. Dazu kommen Zeichnungen die zum Teil qualitativ einfach nicht mit dem mithalten können was man von DC sonst gewohnt ist. Alles in Allem ein eher überflüssiges Heft das dennoch einige kleine Höhepunkte hat.

Die Zeichnungen sind zu vielfältig als es dem Heft gut tun würde.

Bewertung vom 10.06.2022
Catwoman
Ram V;Blanco, Fernando;Cagle, Evan

Catwoman


sehr gut

Selina merkt das sie und ihre Freunde in Alleytown immer mehr unter Druck geraten. Da ist zum einen der Riddler der aber wohl nicht mehr ganz bei sich ist, Drogen die Selina nicht in „ihrem“ Viertel haben möchte, die verschwundene Poison Iva und die Tatsache das die Polizei sie auch nicht in Ruhe lassen wollen. Das da im Hintergrund noch jemand ganz anderes aktiv ist und der auch noch ein brutaler Attentäter Jagd auf Catwoman macht erschwerte die Sache zusätzlich.

Geschickt wird hier die Rückkehr von Catwoman mit der aktuellen Storyline aus den Batman und Detective Comics Heften verwoben ohne das man nun unbedingt alles gelesen haben müsste. Zudem gibt es einen Rückblick auf Selinas Vergangenheit was nicht wirklich überraschendes liefert, aber auch einen Rückblick auf die Geschichte des Attentäters und hier wird eine schon vermutete Verbindung zu einem anderen Charakter aus dem DC Universum sehr viel deutlicher.

Die Story geht nur langsam weiter, die Rückblicke sind interessant aber scheinen nur wenig mit der aktuellen Geschichte zu tun zu haben und dann ist die Qualität der Zeichnungen zum Teil wirklich nicht gut. Noch immer macht Catwoman viel Spass aber die hohe Qualität die die letzten Bände hatten kann hier nicht ganz gehalten werden.

Bewertung vom 27.05.2022
Kang der Eroberer: Am Ende der Zeit
Kelly, Collin;Magno, Carlos;Lanzing, Jackson

Kang der Eroberer: Am Ende der Zeit


sehr gut

Kang ist einer der Schurken der durch das ständige Umschreiben seiner Geschichte, seines Hintergrunds und zum Teil auch seiner Motivation eigentlich nur gewonnen hat. Sei es Rama-Tut der Pharao aus dem alten Ägypten, Iron-Lad der jugendliche Rebell der verhindern will was er in der Zukunft tut oder Immortus, der „alte“ Kang der sich als Hüter der Zeit aufspielt oder der Scarlet Centurion als eher obskure Version. Alles hat seinen Ursprung in Nathaniel Richards, einem Nachkommen von Reed Richards, dem Gründer der Fantastischen Vier.

So beginnt auch dieser Band mit diesem Nathaniel und der Grundmotivation hinter seinem Weg. Wir verfolgen ihn auf dem Weg durch die Zeit und in Konflikt mit den anderen Versionen seiner Selbst, aber eben auch diversen anderen Helden und Schurken. Immer dabei die Frage nach dem Sinn, nach dem Wert von Liebe und Eroberungen und wie weit man Zeit beugen kann.

Das Ende ist vorhersehbar und doch auch wieder nicht. Hier wird sehr geschickt mit den Erwartungen des Leser gespielt. Da es sich ja um Zeitreisen dreht vermutet man ein Ende, bekommt auf dem Weg dorthin aber doch immer wieder einen anderen Ausblick darauf wie das aussehen könnte.

Das ist dann auch noch sehr konsistent genial von Magno gezeichnet der nicht nur die diversen Inkarnationen von Kang sondern auch die anderen Charaktere in den jeweiligen Epochen treffend darstellt. Zudem ist es natürlich auch eine Herausforderung die verschiedenen Varianten des Protagonisten unterschiedlich genug darzustellen damit der Leser auch versteht was vor sich geht und auch hier kann Magno brillieren. Das dann noch Espen Grundetjern mit einer Kolorierung aufwartet die ebenso brilliert macht den Band nochmal besser.

Bewertung vom 27.05.2022
Der Tod von Doctor Strange
Mackay, Jed;Garbett, Lee

Der Tod von Doctor Strange


sehr gut

Der Titel sagt schon recht gut voraus was passiert und damit steigt der Band auch ein: Stephen Strange stirbt. Doch er hat ein Notfallszenario das genau dafür gemacht wurde, dummerweise ist dieses Szenario etwas veraltet und so erfahren wir nicht nur was passiert wenn der Oberste Zauberer stirbt, sondern auch wie man so einen Mord aufklärt und wer alles davon profitiert das Strange tot ist.

MacKay greift einige der Handlungsstränge aus den letzten Dr. Strange Serien auf bringt aber auch eigene Ideen hinein und sogar ein wenig von dem was wir aus den Filmen kennen. Das Notfallszenario allerdings ist fast schon genial und dazu geht er nochmal ein paar mehr Schritte in die Vergangenheit. Es gibt einen Mord aufzuklären was fast schon wie eine Folge Colombo anmutet, Kampf gegen außerdimensionale Bedrohungen, die Avengers, eine Liebesgeschichte und ein Ende das man so nicht erwartet hat. Hervorragende Erzählung die auch zeichnerisch mehr als zu überzeugen weiß. Lee Garbett zeichnet gerade das Notfallszenario so passend klassisch aber eben auch den Rest genial. Die Effekte durch die Farbgebung sind dezent gesetzt, aber sehr passend.

In Summe ein gelungener Band der jedem Dr. Strang Fan uneingeschränkt zu empfehlen ist.

Bewertung vom 27.05.2022
Black Cat
Mackay, Jed;Dowling, Michael;Vazquez, Joey

Black Cat


sehr gut

Felicia Hardy hat von ihrem Mentor Black Fox nun alles was sie benötigt um die Schatzkammer der Diebesgilde von New York auszurauben. Diese liegt in einer anderen Dimension so ist Magie mit im Spiel. Doch als klar wird das Black Fox nicht die ganze Wahrheit sagt wird es problematisch für die Black Cat.

Das es keine wirkliche Ehre unter Dieben gibt wird auch Felicia hier immer klarer, allerdings auch das sie keine wirkliche Schurkin ist. MacKay schafft hier den Spagat zwischen einer „Heist“ Geschichte und einem Blick in Felicias Seele. Oft wird sie vor moralische Dilemmas gestellt und da ist dann auch Spidey dabei mit dem sie viel mehr als eine Freundschaft verbindet. Das Ende der Geschichte ist dann passend und bestätigt etwas das man schon länger vermutet hat. Zudem ist es genial gezeichnet und koloriert.

Als Bonus gibt es dann noch eine Story aus dem Annual die Black Cat in eine Art „Suicide Squad“ in Südkorea integriert. Alles an der Geschichte schreit förmlich danach im DC Universum zu spielen und das verwirrt ungemein. Ja es sind Charaktere aus dem Marvel Universum und die sind auch alle schonmal früher aufgetaucht aber das ganze ist schon offensichtlich. Die Zeichnungen sind dann auch passend zum Setting eher asiatisch angehaucht. Trotzdem ist sie ganz witzig, vor allem weil sie so geschickt geschrieben ist, das man nicht sofort erahnt worum es geht.

Bewertung vom 11.05.2022
Superman und die Authority
Morrison, Grant;Foreman, Travel;Janin, Mikel

Superman und die Authority


sehr gut

Die Authority war ein Superhelden-Team das von Warren Ellis für Wildstorm erdacht wurde das mittlerweile vom Gründer Jim Lee an DC verkauft wurde. Damals war es als Gegenentwurf zur Justice League gedacht mit der Maxime alles zu tun was in der Macht der Helden stand um „Gutes“ zu bewirken. Die Methoden waren dabei mehr als Zweifelhaft. Zu den Gründungmitgliedern gehörte auch das schwule Paar Apollo und Midnighter die eine sehr deutliche Analogie zu Superman und Batman darstellten.

Morrison nimmt nun dieses Konzept, verbindet es mit einem Superman der langsam seine Kräfte verliert und heraus kommt dabei eine Geschichte die wieder mal abgefahren ist, typisch Morrison aber auch einige interessante Fragen aufwirft welchen „Sinn“ Superhelden haben sollten. Es kommt JFK vor und eine Menge obskurer und weniger obskurer DC Charaktere. Das ganze beginnt aber passenderweise mit Manchester Black der ganz in der Tradition von Morrison ein Anarchist ist, flucht, trinkt und eigentlich ein erbitterter Feind von Superman ist.

Wir haben hier unterschiedliche Zeichner die aber geschickt eingesetzt werden. Es geht zunächst drum das Team zusammen zu stellen und so kann sich jeder der Zeichner auch passend einbringen. Die Klammer um alles herum wird aber von Janín gezeichnet der – wie fast immer – hervorragende Arbeit abliefert. Klare Linien mit geschickter Panelaufteilung um die Geschwindigkeit der Geschichte zu steuern.

Bewertung vom 11.05.2022
Flash
Adams, Jeremy;Peterson, Brandon;Lafuente, David

Flash


sehr gut

Nach „Heroes in Crisis“ war Wally West als Held nicht mehr zu gebrauchen. Er hatte Roy Harper umgebracht und obwohl das keine Absicht war konnte er sich selbst nicht mehr trauen. Seinen Einsatz im „Death Metal“ Event haben zwar alle anerkannt aber er selbst wollte mit der Gefahr die er für andere war nicht mehr leben, also entschied er sich seine Kräfte los zu werden. Hier setzt dieser Band ein. Das „Loswerden“ der Kräfte schlägt fehl und dabei wird Wally in die Körper andere „Speedster“ quest durch die Zeit geschleudert wobei er einiges über die Speed Force, vor allem aber über sich selbst lernt.

Das hier sehr viel konstruiert wird um Wally wieder als Flash einzusetzen ist offensichtlich, aber dafür funktioniert die Geschichte rundherum erstaunlich gut. Auch die anderen Helden kommen auf ihre Art und Weise zu Wort und sei es nur durch die Tatsache wie das Gegenüber darauf reagiert das Wally eben nicht der Speedster ist in dessen Körper er sich befindet.

Das so viele Zeichner an dem Band arbeiten stört nicht im geringsten weil so viele unterschiedliche Zeitlinien und auch entsprechende Comicgeschichte vor kommen. All das wird sehr passend umgesetzt bis hin zu einer fast schon peinlichen Injustice League.

Insgesamt ist der Band überraschend gelungen, wenn man die Kniffe die benutzt werden um die Grundidee zu verwirklichen mal übersieht.