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Benutzername: 
Shanna
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W.

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2014
Das Geheimnis unter dem Wald / Wildwood Bd.2
Meloy, Colin;Ellis, Carson

Das Geheimnis unter dem Wald / Wildwood Bd.2


ausgezeichnet

Der 2. Teil der Wildwood-Serie knüpft an die Geschehnisse im ersten Buch an, kann aber auch gut ohne diese Vorkenntnis gelesen werden. Bestechend sind die wunderschöne Aufmachung des Covers und die teilweise sogar bunten Illustrationen im Buch.

Die Handlung ist eine gelungene Mischung aus Fantasy, Märchen und Fabel. So gibt es einerseits eine reale Welt, die mit unserer heutigen vergleichbar ist und dann den wilden Wald, in dem es sprechende Tiere, flüsternde Pflanzen und magische Barrieren gibt.

Die Orte der Handlung sind wiederum durch Landkarten sehr gut vorstellbar. Mir gefallen besonders die durchgehend interessanten Erzählstränge, die an verschiedenen Orten spielen und die Schicksale der beteiligten Charaktere schildern und man als Leser nach und nach die Verknüpfung, die sie miteinander haben, erkennt. Als das Waisenhaus mit den Kindern, die in der Fabrik arbeiten müssen, beschrieben wird, erinnerte die Atmosphäre sogar ein wenig an die Romane von Dickens.

Ab und zu sind wohldosierte Action-Sequenzen eingestreut, die für Spannung sorgen, aber nie überhand nehmen. Insgesamt ist die Szenerie sehr liebevoll und detailgetreu dargestellt, wobei mir vor Allem die Maulwurfsarmee mit den Rüstungen aus Kronkorken und den Stopfnadeln als Waffen, lebhaft vor Augen stand.

Mit dem Ende des Buches ist die Geschichte noch nicht abgeschlossen, daher gehe ich stark davon aus, dass es noch mindestens einen weiteren Teil geben wird. Diese Reihe ist zwar im Bereich Jugendbuch angesiedelt, macht aber auch Erwachsenen, die sich ihre kindliche Fantasie bewahrt haben, viel Spaß zu lesen!

Bewertung vom 02.01.2014
Verführung
Anthony, Elizabeth

Verführung


gut

Im England der 20er Jahre versucht die Küchenmagd Sophie aus ihrem anstrengenden und freudlosen Leben auszubrechen, um in London eine Tänzerin zu werden. Wegen ihrer niedere Herkunft kann sie sich ihren Traum nur erfüllen, indem sie sich von vermögenden und einflussreichen Leuten für deren Zwecke benutzen lässt. Auch der gutaussehende Mr. Malden, der ihr und ihrer Mutter damals aus der Klemme geholfen hat und den sie seither verehrt, scheint sie nur belogen und ausgenutzt zu haben. Doch Sophie lässt sich nicht entmutigen und nimmt ihr Schicksal schließlich selbst in die Hand…

Dieser Roman lässt sich sehr leicht “weglesen”, da der Schreibstil ohne viele Schnörkel oder langatmige Beschreibungen auskommt. In die Hauptperson Sophie konnte ich mich sofort hineinversetzen und ihre Zwiespältigkeit in Bezug auf Unschuld und Anständigkeit einerseits und dem Wunsch, sich ihren Traum zu erfüllen, andererseits, sehr gut nachvollziehen. Auch, dass sie erst nach und nach herausfindet, wem sie wirklich vertrauen kann und wer sie nur benutzt, trägt zu einer gewissen unterhaltsamen Spannung bei.

Die Liebesszenen wurden mir etwas zu kitschig und schwülstig beschrieben, ausserdem war ich es bald leid, zum wiederholten Mal zu lesen, “wie schön” dieser Mann doch ist und wie er wohl leiden musste!

Doch davon abgesehen hat mir die Handlung sehr gut gefallen und vor allem das offene Ende fand ich überraschend, denn da hatte ich mit einem zuckersüssen Schluss gerechnet, der zum Glück nicht kam.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen.

Bewertung vom 22.11.2013
Wo Schneeflocken glitzern
Constable, Cathryn

Wo Schneeflocken glitzern


gut

Dieses Jugendbuch ist eine Mischung aus Mädchen-, Abenteuer- und Schicksalsroman mit einem Schuss Fantasy.

Die jeweiligen Seiten am Kapitelanfang sind wunderschön mit Schneeflocken verziert, die auch am Seitenschnitt sichtbar sind und das sehr aussagekräftig gestaltete Cover erinnert an eine russische Ballerina in einer tragischen Rolle, wie z.B. in Schwanensee. Dazu noch die glitzernden Schneeflocken, damit assoziiert man Kälte, Tragik und Schicksal. Jedenfalls ist die sehr stimmungsvoll beschriebene Ausgangssituation mehr als geheimnisvoll.

Die Geschichte beginnt zuerst ganz bodenständig in einem englischen Internat, wo sich drei sehr unterschiedliche Freundinnen, auf einen vermeintlich normalen Schulausflug nach St. Petersburg vorbereiten.

Doch die Schulmädchen stranden unterwegs unvermutet auf einem einsamen Bahnhof, mitten im russischen Niemandsland. In einer Hütte, in der sie Zuflucht suchen, taucht neben einem schwarzen Kater auch noch ein fremder Mann auf, der sie zu kennen scheint. Noch mysteriöser wird es, als er sie einlädt, mit ihm zu kommen und sich dann das Ziel ihrer Reise als der Winterpalast einer russischen Prinzessin entpuppt...

Die Autorin hat einen mitreißenden Schreibstil, der den Leser sofort in diese einsame, kalte Welt versetzt. Man sieht förmlich die Atemwolken vor den Gesichtern und es fröstelt einen schon beim Lesen. Dazu trägt die bis jetzt etwas mysteriöse Handlung zur Erhöhung der Spannung bei und man fragt sich, wer die Prinzessin wohl ist und woher sie die Mädchen kennt.

Leider erkennt man als erwachsener Leser viel zu schnell, was es mit der sogenannten Prinzessin auf sich hat und kann das Ende leicht voraussehen. Ebenso war mir die Figur der Sophie zu naiv dargestellt, doch jüngere Leser dürfte das vielleicht gar nicht so stören.

Schön fand ich die Beschreibung der weißen Wölfe als Wächter des Palasts und Beschützer der wahren Prinzessin, was als mystisches Element gut zur Handlung passt.

Insgesamt ist es eine rundum stimmungsvolle, spannend erzählte Geschichte, die gut zur winterlichen Jahreszeit passt.

Bewertung vom 26.08.2013
Das Haupt der Welt / Otto der Große Bd.1
Gablé, Rebecca

Das Haupt der Welt / Otto der Große Bd.1


ausgezeichnet

Der neue Roman "Das Haupt der Welt" von Rebecca Gablé entführt den Leser in die Welt der blutigen Kriege zwischen Sachsen und Slawen. Der ständige Kampf um Königreiche und wechselnde Grenzen zermürbt beide Seiten gleichermaßen und es ist vor allem den beiden Hauptpersonen Sachsenkönig Otto I. und Tugomir dem Slawenfürst zu verdanken, dass am Ende so gut wie Frieden herrscht.

Die Autorin orientiert sich an bestehenden historischen Fakten und Personen, dichtet jedoch darum eine vielschichtige und bunte Handlung, die mir großes Lesevergnügen bereitet hat. Trotz der vielen Seiten wird es nie langweilig zu lesen, da ständig etwas passiert und auch der Schreibstil frisch und flüssig ist.

Die Charaktere sind lebendig und anschaulich skizziert und mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Obwohl es viele verschiedene Namen und Verwandtschaftsverhältnisse auseinanderzuhalten gibt, kann man sie sich recht gut merken, da die jeweiligen Personen prägnante Eigenschaften besitzen, die sie kennzeichnen.

Besonders gut gefällt mir, dass man viele interessante Einblicke in das damalige Burgleben der Adeligen, sowie auch der einfachen Bauern und Handwerker erhält. So wird Geschichte lebendig! Zum Schmunzeln brachte mich die Tatsache, dass es wohl auch damals schon Nahrungsmittel-Allergien gab - oder war das die Fantasie der Autorin ? ;-)

Hervorzuheben sind noch die intelligenten und souveränen Frauen, die in dieser Zeit offiziell eigentlich nichts zu sagen hatten und doch die wichtigen Entscheidungen der Männer beeinflusst bzw. gelenkt haben, manchmal ohne dass diese es bemerkten. Verhindern konnten jedoch auch sie nicht, dass sich Brüder bis aufs Blut bekämpften und es auf beiden Seiten viele traurige Verluste zu beklagen gab. Immerhin wurden trotz aller Gewalt allzu brutale Beschreibungen vermieden, was ich sehr begrüßt habe.

Insgesamt ist dieser historische Roman unterhaltsam und überaus lohnenswert zu lesen und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen!

13 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2013
Nashville oder Das Wolfsspiel
Michaelis, Antonia

Nashville oder Das Wolfsspiel


gut

Dieses Buch als grandiosen Thriller oder als "atemlos spannend" zu bezeichnen, ist meiner Meinung nach viel zu hoch gegriffen. Der Prolog ist unheimlich rätselhaft und lässt auf mehr hoffen, aber dann plätschert die Handlung, abgesehen von einem Höhepunkt zum Schluss, stetig vor sich hin. Es geht hauptsächlich um ein junges Mädchen und ihre Beziehungen zu ziemlich seltsamen Menschen mit verqueren Gedanken, die alle aus verschiedenen Gründen als Ausgestossene am Rand der Gesellschaft leben. Ich würde es eher als psychologische Milieustudie mit Mordfällen in der Rahmenhandlung bezeichnen.

In die Protagonistin konnte ich mich überhaupt nicht hineinversetzen, da sie zu unverständlichen Handlungen und nicht nachvollziehbaren Reaktionen neigt. Um mit 18 Jahren schon im 2. Semester Medizin zu studieren, müsste sie über einen hellwachen Verstand, Disziplin und Zielstrebigkeit verfügen. Doch sie kommt ständig zu spät, ist planlos und verstößt immer wieder gegen Grundsätze, die eine angehende Ärztin schon verinnerlicht haben müsste. Außerdem stört mich, da es ja ein Jugendbuch ab 14 Jahren ist, dass der Umgang mit Drogen verharmlost und sogar witzig beschrieben wird (beim Umzug wird die Marihuana-Pflanzung einfach in einen Koffer gepackt...)!

Ich vergebe trotzdem noch ein "gut" da der Sprachstil der Autorin sehr poetisch und malerisch beschreibt und anschaulich eine stimmungsvolle Atmosphäre erzeugt. Zum Beispiel: "Der Wind spielte Worte auf der Flöte der Äste". Deshalb und auch wegen seiner skurrilen Charaktere hat mich der Roman insgesamt gut unterhalten, doch wer auf atemberaubende Spannung aus ist, wird hier enttäuscht.

2 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2013
Liberty Bell
Rosen, Johanna

Liberty Bell


ausgezeichnet

Eine Gruppe Jugendlicher entdeckt ein Mädchen, daß fernab jeglicher Zivilisation allein im Wald lebt. Ernesto fühlt sich sofort zu ihr hingezogen und beschützt sie, als zwei andere Jungen sie bedrängen und bedrohen. Doch dadurch wird die Öffentlichkeit auf sie aufmerksam und versucht, sie in der modernen Welt zu sozialisieren. Ernesto ist der Einzige, der Zugang zu ihr findet und dem sie sich öffnet. Doch dann kommen immer mehr verstörende Fakten über Liberty Bell ans Licht, die einige Menschen sogar das Leben kosten!

Der Titel und der Klappentext lassen auf eine ungewöhnliche, etwas abenteuerliche Teenie-Romanze schließen, doch schon der Prolog, gibt Einblick in die Abgründe menschlicher Seelen und offenbart, daß hier abscheuliche Verbrechen geschehen sind. Dieser Eindruck verstärkt sich im Laufe der Handlung immer mehr und die Liebesgeschichte spielt nur noch am Rande eine Rolle, so daß ich dieses Buch als spannenden Jugendkrimi einordnen möchte.

Der Anfang der Geschichte ist zunächst verwirrend, aber nach und nach kann man die gut konstruierten Verknüpfungen herstellen, die dann in einem atemberaubenden Finale, mit vielen überraschenden Wendungen, ihre Auflösung finden. Dabei bleibt der Leser gefesselt und bis fast zum Schluß im Unklaren, wer der Haupttäter war und die Autorin wartet mit dem letzten Satz noch mit einem Knalleffekt auf. Die letzten 200 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen, weil ich mich der rasanten Entwicklung der Story nicht mehr entziehen konnte. Interessant sind auch die kleinen Hinweise auf die Vorkommnisse in der Vergangenheit, die zwischendurch in Flashbacks gegeben werden. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und die Spannung bleibt während des letzten Drittels fast ununterbrochen erhalten.

Ein wirklich sehr gelungenes Jugendbuch, daß auch gut von Erwachsenen gelesen werden kann, wobei die Altersangabe ab 14 meiner Meinung nach zu überdenken ist, da viele Leichen, Morde und verstörende Verbrechen vorkommen. Also nichts für zarte Nerven...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2013
Wettfahrt der Drachenboote / Mika, der Wikinger Bd.1
Bertram, Rüdiger

Wettfahrt der Drachenboote / Mika, der Wikinger Bd.1


sehr gut

"Mika der Wikinger" ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe, in der ein kleiner Wikingerjunge mit seiner besten Freundin und einem sprechenden Wildschwein aufregende Abenteuer erlebt.

Das Cover hat mich optisch stark an "Wickie" erinnert und auch seine beste Freundin Edda hat viel Ähnlichkeit mit Ilvie. Doch der Inhalt ist dann ganz anders:

Mika erlebt an seinem 7. Geburtstag eine Enttäuschung nach der anderen, doch mit Hilfe seiner Freundin und einem sehr speziellen Wildschwein, wird der Tag doch noch ganz "zauberhaft". Die Kinder sind mit ihren verschiedenen Charaktereigenschaften wirklichkeitsnah dargestellt. Da gibt es zum Beispiel den von sich selbst überzeugten Rüpel, der andere gerne herumkommandiert, das patente Mädchen und den etwas unsicheren Jungen, der sich so gerne beweisen möchte. Junge Erstleser bzw. Zuhörer können sich mit ihnen gut identifizieren. Dazu tragen auch die liebevoll gestalteten Illustrationen bei, die die Geschichte "miterlebbar" machen.

Einzig der sehr abrupte Schluß der Geschichte hat mich gestört, so daß ich keine volle Punktzahl vergeben möchte. Natürlich geht es in den Folgebänden weiter, doch wenn man nur dieses eine Buch (vor)liest, sind die Kinder enttäuscht, weil das Ende so plötzlich kommt und sie gleich wissen wollen, wie es weitergeht...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.