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Benutzername: 
Elohym78
Wohnort: 
Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 388 Bewertungen
Bewertung vom 29.02.2020
Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


sehr gut

Yale, Uni der Schönen, der Reichen und der Mächtigen. Möglich durch die Studentenverbindungen und der Magie, der dieser Örtlichkeit zu eigen sind. Doch während sich die meisten Studenten auf ihre Ziele besinnen, rutschen andere ab und geben sich der magischen Möglichkeiten hin und nutzen diese zu ihrem bösen Vorteil. Als eine Unschuldige ihr Leben verliert, soll der Mord eigentlich vertuscht werden, doch Galaxy Stern, die mit den Toten kommunizieren kann, gibt keine Ruhe und blickt hinter die Kulissen der Eliteuniversität.

Das Cover ist in einem sehr dunklen Blau gehalten, dass nach unten etwas heller wird. Über den Titel und zwischen den Buchstaben windet sich eine züngelnde Schlange. Es ist düster, es ist unheimlich und hat meiner Meinung nach leider zu wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun. Die Protagonistin weist zwar ein Schlangentattoo auf, allerdings wird betont, es sich um Klapperschlangen handelt und bei der abgebildeten handelt es sich um eine andere Art.

Leigh Bardugo hat einen interessanten, schwer zu beschreibenden Schreibstil. Mal schreibt sie temporeich, energiegeladen und voller Elan, dann wieder ruhig, beschreibt ausführlich die Umgebung und Gegebenheiten und irgendwie fahrig. Die meisten Seiten rasten an mir vorbei, wie ein actionreicher Mystery-Thriller, dann schleppte ich mich von Absatz zu Absatz und konnte das Gelesene nicht recht in Einklang mit der Handlung bringen. Am Ende des Buches wurde mir klar, dass die mir ungeliebten Passagen der Erklärung der Hintergründe dienten und die Vorbereitung für weitere Bände sind, die hoffentlich sehr bald folgen werden!
Denn Galaxy Stern hat es mir angetan! Sie ist eine junge Frau, die übel vom Leben im Stich gelassen wurde und schon zeitig erkennen musste, dass Nettigkeit von anderen oft einen Preis hat. Enttäuscht, gelschlagen, allein und am Abgrund, wird sie von Dekan Sandow aufgelesen und gerade so gerettet. Doch während ihr Körper weiter macht, muss ihre Seele erst noch heilen. Alex ist klar, dass sie einzig wegen ihrer Fähigkeit Geister zu sehen, von Deka Sandow auserwählt wurde und in Yale eine zweite Chance bekommen hat. Doch in ihrer Verbissenheit und in ihrem Schmerz wird Alex fast zu spät klar, dass es auch Freundlichkeit, Freundschaft und Liebe auf der Welt gibt. Der Blick in ihr Innerstes tat weh, die innere Stärke gibt Mut. Ich fand es faszinierend, Alex auf ihrem Lebensweg ein Stück begleiten zu dürfen und hoffe auf viele weitere Abenteuer.

Besonders fasziniert an dem Buch hat mich die wilde Mischung aus Magie, Spannung und alltäglichem Studentenleben, das geprägt ist von Lernen und Arbeit. Während einige der Party-Fraktion angehören und dermaßen über die Strenge schlagen und damit anderen das Leben zerstören, versucht die andere Seite, ernsthaft zu lernen und Kontakte für ihr späteres Leben zu knüpfen. Und gerade diese Kontakte, in Yale geschmiedet, halten für die Ewigkeit. Die Universität ist ein magischer Ort, an dem die alten Künste hochgehalten und verehrt werden: Zaubersprüche, Geisterbeschwörung, Gestaltwandeln und vieles mehr legen den Grundstein, damit die Welt wie sie ist funktioniert. Gerne habe ich mich von Leigh Bardugo in diese Welt ziehen lassen.

Mein Fazit
Ein wahnsinnig toller, spannender und süchtig machender Serienauftakt!

Bewertung vom 23.02.2020
Ein Sommer auf Sylt
Wolf, Lena

Ein Sommer auf Sylt


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihres Vaters erbt Julia ein Haus auf Sylt. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren beiden Tanten Annegret und Christiane macht Julia sich auf den Weg, dieses Haus in Augenschein zu nehmen. Die Reise mit der Familie ist nervig, das letzte Brötchen in der Auslage wird ihr weggeschnappt und in ihrem Haus wohnt eine Fremde. Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein!
Doch nach und nach lässt Julia sich auf das intensive Gefühl ein, dass das Meer und die Natur auf sie ausübt. Sie entschleunigt, findet zu sich selbst und trifft Entscheidungen, die eigentlich untypisch für sie sind. Will sie wirklich die toughe Geschäftsfrau sein, oder eher jemand ganz anderes? Ob dieses innere Gefühlschaos mit dem bösartigen Brötchendieb zu tun hat?

Das Cover ist in blau und weiß gehalten. Es zeigt einen Leuchtturm, Möwen und einen unendlichen Himmel, der das Meer geküsst hat. In seiner Einfachheit hat es mich sofort überzeugt, denn mehr brauche ich nicht zum Wohlfühlen und loslassen. Das Bild vermittelt das komplette Gefühlsspektrum des Buches.

Lena Wolf schreibt locker, leicht und voller Esprit. Schon während der Beschreibung der vier Frauen im Auto, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verbeißen, auch wenn wahrlich nicht alle Töne lustig waren. Aber genau diese Mischung machte das Lesen so lesenswert, da die Zeilen einfach wie aus dem Leben gegriffen wirkten. Geschwister unter sich sind simpel, sie halten zusammen und hassen sich bis aufs Blut. Sie streiten bis eine weint und wenn es hart auf hart kommt, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel. Doch manchmal braucht es einfach Zeit und Einsicht, bis man sich zusammenraufen und die Dinge klar sehen kann. Lena Wolf beschreibt den Kampf der drei Schwester bewegend und sehr nah. Für jede von ihnen hatte ich Verständnis und hätte sie gleichzeitig auf den Mond schießen können. Eine sehr lebendige Mischung!

Aber das ist nur eine kleine Nebengeschichte, ein Schmankerl am Rande, denn eigentlich geht es um Julia. Julia ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Mit ihrem Freund hat sie eine gut gehende Architekturfirma gegründet und möchte sogar expandieren. Das minimalistisch eingerichtete Loft strahlt kühle Eleganz aus, genau so, wie sie es mag. Als plötzlich ihre Mutter nach dem Tod des Vaters zu ihnen zieht, gerät Julias Welt ins Wanken. Sogar noch mehr, als sie mit ihrer Familie nach Sylt fährt, um das Haus ihres Vaters zu verkaufen. Man kann noch nicht mal sagen, dass sich Julias Weltsicht langsam ändert, denn sie ist nur fünf Tage auf Sylt, aber Lena Wolf schafft es, das Magische, das auch mir am Meer passiert, fast greifbar zu machen. Kaum ist man angekommen, verlangsamt sich die Welt, alles wird intensiver und ein einstündiger Spaziergang am Strand schafft mehr, als zich Therapiesitzungen oder gut gemeinte Ratgeber. Julia findet - vermutlich das erste Mal in ihrem Leben - zu sich selbst. Die Wandlung und der innere Werdegang haben mich bewegt und am liebsten hätte ich mich sofort ins Auto gesetzt und wäre an die See gefahren.

Mein Fazit
Fernweh, Selbstfindung, Einklang und viel Meer. Mich hat das Buch berührt und zum Träumen gebracht.

Bewertung vom 16.02.2020
Qube / Aus der Welt der Hologrammatica Bd.2
Hillenbrand, Tom

Qube / Aus der Welt der Hologrammatica Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem der Journalist Calvary Doyle niedergeschossen wurde, beginnt ein wahnwitziges Katz und Maus Spiel. Denn Doyles Gehirn wird nicht gerettet, sondern eine früherer Version von ihm, die in einem Qube gespeichert wurde, in seinem Körper hochgeladen. Doyle begibt sich sofort auf die Suche nach dem Täter des Attentates, denn sein Wissen - sein verloren gegangenes Wissen - ist so brisant, dass er sterben sollte. Doch was wusste Doyle?

Für mich ist Tom Hillenbrand ein Meister der Erzählkunst! Weckte er in Hologrammatica mein Interesse an Bits und Bytes, schürt er in seinem neuen Werk Qube meine Angst vor einer KI, die vielleicht schon irgendwo existiert. Mit seiner ihm ureigenen Form, Spannung nicht nur zu erzeugen, sondern auch ein gesamtes Buch über aufrecht zu erhalten, reizt der Autor mein Interesse an der Zukunft. Tom Hillenbrand schildert gekonnt eine Zukunft, vor der ich Angst habe, die Dank seiner erklärenden Erzählform für mich in greifbare Nähe rückt. Die heutige Technik wächst immer schneller und entwickelt eine Eigeninitiative, die mir unheimlich ist. Was gestern noch selbstverständlich war, ist heute out. Ja, ich finde es toll, wenn mein Smartphone weiß, dass mein Kühlschrank leer ist, aber wenn irgendwann ein Paket vor meiner Haustür steht, dass Nachschub bringt, ohne dass ich überhaupt was bestellt habe, wird es unheimlich. Woher weiß mein PC beim Einschalten eigentlich, dass ich mich mit Freunden über Bananenkisten unterhalten habe und bringt ausgerchnet dafür Werbung?
Über diesen Punkt ist die Menschheit jedoch mindestens hundert Jahre hinaus. Der menschliche Geist kann in Qubes hochgeladen und in sogenannte Gefäße neu hochgeladen werden. Zur Verschleierung, zum Vergnügen, um sich jung zu fühlen... Grenzen scheint es keine zu geben. Außer, dass man nach drei Wochen in seinen Körper zurück muss, da ansonsten der Tod droht. Der eigene Körper verfällt also, die Lebensjahre sind weiterhin begrenzt. Doch was wäre wenn...
Gleichzeitig macht sich die Menschheit daran, das Universum zu besiedeln. Auch dies schildert der Autor mit einer dermaßigen Selbstverständlichkeit, dass ich diese Möglichkeit keine Sekunde in Zweifel gezogen habe! Ganz im Gegenteil, mir erscheint der Weg logisch, dass wir bald andere Planeten besiedeln können. Natürlich nur mit dem entsprechenden Schutz, aber wenn der Platz auf der Erde eng wird?

Für mich gab es keinen hervorstechenden Protagonisten in diesem Buch. Viele Personen agieren miteinander, untereinander und gar nicht miteinander, sondern stützen und halten viel mehr die Geschichte, oder besser gesagt, geben ihr eine lebendige Basis. Denn der eigentliche Hauptakteur ist eine KI und ob diese lebt oder eben nicht, sei dahin gestellt. Trotz der Vielzahl der Charaktere, kam ich keine Sekunde ins Straucheln, der Erzählstrang floss gemächlich dahin und ich folgte ihm. Von Journalisten über Profigamer, Kieselkaiserin, KI, Märchenwesen und vielen mehr ließ ich mich in einen Sog ziehen, dessen Ziel mir fast bis zum Schluss unbekannt blieb. Doch eins ist gewiss: In dieser Zukunft möchte ich nicht leben. Sie macht mir Angst!

Mein Fazit
Stärker, faszinierender und noch fesselnder als der Vorgänger! Tom Hillenbrand ist ein Meister der fantastischen Spannung!

Bewertung vom 16.02.2020
Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1
Colgan, Jenny

Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1


ausgezeichnet

Die Bücherei, in der Nina arbeitet und für die ihr Herz schlägt, wird geschlossen. Sie ist am Boden zerstört, denn Bücher sind ihr Leben; damit kennt sie sich aus, diese liebt sie und sie geben ihr Halt. Während ihre Kollegen fieberhaft um eine neue Stelle kämpfen, steht Nina vor einem Scherbenhaufen. Als ihr bei einem Lebensfindungsseminar die Idee kommt, eine eigene Buchhandlung zu eröffnen, ernte die junge Frau Spott. Doch Nina lässt sich nicht unterkriegen! Sie kauft einen alten Transporter, füllt diesen mit Büchern und zieht nach Schottland um. Oft kommen ihr Zweifel, ob dieser Weg der richtige war und als ihre junge Liebe zu Marek in die Brüche zu gehen droht, gerät ihre Entscheidung ins Wanken...

Das Cover zeigt Nina, die gestützt auf einen Bücherstapel im Grünen sitzt und vor sich hin träumt. Ein Buch hält sie locker aufgeschlagen im Schoß und sie Blick auf die Hügel Schottlands. Umrahmt von Wäldern, Wiesen und Schafen, ist ihr Büchereitransporter im Hintergrund zu sehen, ebenso wie Lennox' Farm. Besonders gefallen hat mir an diesem Bild, dass sich erst nach und nach die Bedeutung erkenn lässt. Es ist nicht einfach nur ein Buchcover, sondern zeigt einen wichtigen Ausschnitt aus Ninas Leben. Mir gefällt es sehr gut und ich hätte mir kein schöneres Bild wünschen können, auch wenn ich es anfangs nicht ganz so interessant gefunden habe.

Allein für das Vorwort hat sich die Anschaffung des Buches gelohnt! Jenny Colgan trifft mich mit ihren Beschreibungen, wo man - am besten - lesen kann, genau ins Herz und ich hatte das Gefühl, dass sie mich beschreibt: Nur mit einem Buch in der Hand, ist das Leben lebenswert. Die gestohlenen zwei, drei Seiten kennt wohl jeder von uns, genauso wie das tiefe Abtauchen in die Welt eines Buches, bei dem man Raum und Zeit vergisst. Herrlich!

Genauso herzlich wie das Vorwort, ist Jenny Colgans gesamtes Buch. Die Geschichte ist warm und mit Herz erzählt und ich fühlte mich zwischen den Seiten wohl und geborgen. Ninas Lebensgeschichte setzte mir zwar zu und ich litt mit ihr, aber trotzdem war ich mir die ganze Zeit sicher, dass am Ende alles gut ausgehen würde. Die Autorin schreibt mit so viel innerem Herzblut, dass es einfach gar nicht anders sein kann und darf.

Mit der Wärme und Innigkeit, die Jenny Colgan zu eigen ist, schildert sie das raue Schottland, die magische Landschaft und die Menschen die auf diesem Fleckchen Erde leben. Statt die Kälte, den Wind oder die Einsamkeit zu verfluchen, findet sie in allem etwas positives und lässt dies ihre Protagonistin Nina erfahren. Denn Nina scheint vom Leben enttäuscht und lernt nach und nach, was es heißt, das Herz sprechen zu lassen und Vertrauen in sich selber zu finden. Auch wenn das Leben seine wilden und ungestümen Kapriolen schlägt, lernt Nina, sie zu meistern. Ich habe Nina gerne begleitet, ihre Freunde, Sehnsüchte und Hoffnungen kennengelernt und mit ihr geträumt!

Mein Fazit
Für mich ist Happy Ever After ein Wohlfühlbuch! Aufschlagen, los legen und sich geborgen fühlen! Wunderschön!

Bewertung vom 09.02.2020
Die Frauen von Richmond Castle
Rees, Tracy

Die Frauen von Richmond Castle


sehr gut

An Ishbels - von allen nur Blue genannt - 21. Geburtstag verkündet Kenneth Camberwell, dass wer binnen eines Jahres die Imagination seiner Tochter beflügeln kann, er sie diesem zur Frau gibt. Erfolgen soll dies unter zu Hilfenahme von anonymen Briefen. Was als betrunkener Spaß begann, wendet sich bald schon zu bitterem Ernst. Denn Blue erhält mehrere Brief, die sie weder ignorieren kann, noch will. Doch eigentlich möchte die junge Frau ihr Leben als Reporterin aufbauen und sich nicht auch noch mit der Liebe auseinander setzen.

Das Cover zeigt die lebenslustige Blue, wie sie auf das Familienanwesen Richmond Castle zu läuft. Das Bild wirkt auf mich lebendig und voller Energie, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob Blue vor etwas davon oder auf etwas zu läuft. Es spiegelt einfach ihr Leben wieder: Ständig in Bewegung.

Tracy Rees schildert ein Jahr im Leben der Familie Camberwell. Voller Elan, Esprit und sehr lebendig schildert die Autorin das Geschehen. Fast kam ich mir wie in einer Soap aus den 20. Jahren vor, mit all seinen Höhen, Tiefen und Erlebnissen, die einfach nur das Leben schreiben kann. Denn es ist eine aufregende Zeit; die Frauenbewegung nimmt Fahrt auf und den Männern wird bewusst, dass die kleinen Heimchen plötzlich Biss, Charakterstärke und einen eigenen Willen besitzen. Während die einen dies begrüßen, verteufeln es die anderen und wollen Frauen weiterhin als Besitz und Accessoires behalten.

In dieser mehr als spannenden Zeit wächst die selbstbewusste Ishbel Camberwell auf, die von allen Darling Blue genannt wird. Doch sie ist bei weitem nicht nur das reiche Mädchen, sondern eine selbstbewusste Frau, die sich ihren Platz in der Welt erkämpfen möchte. Ich bewundere von der ersten Seite an ihre Stärke und es machte mir Spaß ihren Reifungsprozess zu beobachten und vor allem, wie sie ihre Mitmenschen begeistern und mitreißen kann.
Besonders profitiert Delphine davon, die Blue und ihre Familie am Flussufer aus dem Wasser fischen. Delphine ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann und dank der Hilfe der Camberwells, findet die verschüchterte und unsichere Frau langsam zurück ins Leben.
Da gerät die eigentliche Liebesgeschichte, initiiert von Blues Vater fast etwas in den Hintergrund. Aber nur fast, da alles irgendwie miteinander verbunden ist und oft ein Ereignis ein anderes nach sich zieht, eine Begegnung der anderen folgt.

Mein Fazit
Ein kraftvolles, starkes und interessantes Buch, auch wenn die 1920. Jahre normalerweise nicht so mein Ding sind, konnte mich der Stil von Tracy Rees begeistern.

Bewertung vom 08.12.2019
Kartoffeln kreativ
Pfannebecker, Inga

Kartoffeln kreativ


ausgezeichnet

Wie bei allen anderen GU Kochbüchern auch, beginnt der Ratgeber mit einer kleinen Warenkunde und welche Küchenhelfer benötigt werden. Diesen Einstieg finde ich sehr gut, da ich mir so auf die Schnelle ein Bild des Inhalts machen und quasi sofort entscheiden kann, ob das Buch etwas für mich ist oder nicht.
Inga Pfannebecker lädt ihre Leser und Hobbyköche dazu ein, das Wunderwerk Kartoffel näher kennen- und lieben zu lernen. Mit netten Worten macht die Autorin mir das Buch so richtig schmackhaft und ich freute mich sehr darauf, mir endlich ein Rezept aussuchen und los kochen zu können!

Das Buch ist in vier Teile gegliedert: aus dem Topf, aus der Pfanne, aus der Schüssel und aus dem Ofen. Einige Gerichte waren mir bekannt, aber es gab auch sehr viel Neues zu entdecken. Zum Beispiel Waffeln aus Kartoffeln, die sogleich ausprobiert und für himmlisch befunden wurden. Die Mischung ist sehr gut gelungen und ich freue mich jetzt schon darauf, weitere Dinge auszuprobieren. Denn ein Profikoch bin ich absolut nicht, diese Gerichte traue ich mir aber alle zu, ohne Wenn und Aber!

Mein Fazit
Einfach lecker!

Bewertung vom 05.12.2019
1 Brot - 50 Aufstriche
Seifried, Marco

1 Brot - 50 Aufstriche


ausgezeichnet

Was gibt es besseres zu einem selbst gemachten Brot, als einen selbstgemachten Brotaufstrich?
Ich gebe es zu, ich gehöre zu der Fraktion: Kühlschrank auf, Wurst und Käse, so wie Marmelade und oder Ei raus, aufs Brot und fertig. Denn so wohl Morgens als auch Abends soll es schnell gehen und unkompliziert sein. Bei anderen, oder zu besonderen Gelegenheiten finde ich kreative und ausgefallene Aufstriche immer toll, aber selber machen?
Deswegen nahm ich Marco Seifrieds Angebot gerne an und probierte einige seiner Aufstriche aus. Zu Beginn des Buches gibt der Autor einer kleinen Warenkunde und Hinweise zu den Helfern, die zur Herstellung seiner Aufstriche benötigt und wie das fertige Produkt anschließend aufbewahrt werden kann.

Das Buch ist in die Kategorien Fleisch und Fisch, vegetarisch und süß gegliedert und bietet somit für jeden Geschmack das Passendes! Mein absoluter Favorit war und ist Thunfisch-Gouda-Aufstrich. Schnell gemacht und einfach himmlisch lecker! Besonders gut an den Rezeptideen finde ich, dass sie kombinierbar und austauschbar sind. Heißt, ich kann mal etwas weg lassen oder hinzufügen, so wie mir es schmeckt. Es sind also keine starren Rezepte, sondern lassen Raum zum Experimentieren.

Mein Fazit
Originelle Idee zum einfachen Umsetzen. Garantiert lecker!

Bewertung vom 05.12.2019
Brot backen
Weber, Anne-Katrin

Brot backen


ausgezeichnet

Bisher habe ich mich noch nicht an das für mich schwierige Thema Brot selber backen herangetraut. Die Backmischungen, die es auf dem Markt gibt, klingen zwar lecker und werden es garantiert auch, aber für mich ist der Flair damit völlig verloren. Dann kaufe ich mein Brot doch lieber bei meinem Bäcker des Vertrauens. Keine Arbeit, immer frisch und viel Abwechslung.

Zumindest dachte ich so, bis ich mich mit dem GU Ratgeber Brot backen von Anne-Katrin Weber befasste. Allein das Vorwort und die ersten Schritte gaben mir Mut, dass auch ich es schaffen könnte, ein Brot selber zu backen. Und ich muss sagen, es klappte verblüffend gut! Gerade weil es eine ruhige Angelegenheit ist! Keiner hetzt und ob ich den Schritt jetzt mache, oder in einer halben Stunde, ist nicht wichtig. Lieber etwas später und dem Teig noch etwas Ruhe gönnen. Mein erstes Brot war lecker, die Form allerdings eher limited edition. Mit der Zeit werde ich bestimmt Übung bekommen und besser werden. Denn eins weiß ich jetzt schon: Viele Rezepte schreien förmlich danach, von mir ausprobiert zu werden!

Mein Fazit
Viele tolle Rezeptideen, auch für Anfänger geeignet!

Bewertung vom 17.11.2019
Rachs Rezepte für jeden Tag
Rach, Christian

Rachs Rezepte für jeden Tag


ausgezeichnet

Als ich das Vorwort von Christian Rach las, fühlte ich mich angesprochen, da er genau meine Argumente verwendete: Keine Zeit zum Kochen, zu teuer und außerdem weiß ich gar nicht, wie das geht!
Mit den vorgestellten Rezepten, hebelte er ein Argument nach dem nächsten gekonnt aus. Anscheinend muss leckere, gesunde Küche wirklich nicht teuer oder hoch kompliziert sein! Ich kann nämlich wirklich nicht gut kochen und es ist mehr ein Glücksspiel, aber diese Rezepte traue ich mir durchaus zu, nach zu kochen. Besonders gut gefällt mir neben der Einfachheit, dass ich keine außergewöhnlichen Zutaten oder Utensilien benötige, sondern wirklich hauptsächlich Dinge, die ich so wie so im Haushalt habe. Denn Hand aufs Herz, wenn ich in einem Gericht zu viele Dinge lese, die ich nicht habe, erst kaufen muss und es mir dann noch nicht mal schmeckt, wandert das Essen und auch das Kochbuch gleich in eine Ecke und erblickt nie wieder das Tageslicht - um es mal nett zu formulieren.

Christian Rach stellt Rezepte zu Salat, Suppe und Eintöpfe, Gemüse, Ofengerichte, Nudeln und Reis, Fisch und Meeresfrüchte, Geflügel und Reis und Desserts vor. Jedes Kapitel ist mit einem kleinen, persönlichen Vorwort versehen, dass mir den Koch als Menschen näher bringt und erklärt, warum ausgerechnet dieses Gericht in dem Buch vorgestellt wird. Irgendwie wirkt das Kochbuch damit auf mich persönlicher und nicht wie eine schnöde Rezeptsammlung.

Anfangs war ich skeptisch, ob mir die Gerichte wirklich gelingen. Denn oft klingt es simpel, aber wenn ich alles zusammen gerührt habe, ist eine Ähnlichkeit zwischen Buch und Ist-Zustand nicht mehr erkennbar. Ok, ich übertreibe. Allerdings nur ein wenig. Wie oft bin ich verzweifelt, wenn ein Pfannengericht auf dem Bild zum Anbeißen aussah und in meiner Pfanne wie ein gepanschtes und zerkochtes Etwas? In diesem Fall: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Verblüffender weise klappte jedes ausprobierte Gericht auf Anhieb und schmeckte absolut himmlisch! Mit wenig Fett und ausschließlich frischen Zutaten sind die Gerichte gesund und geben mir ein gutes Gefühl.

Und auch meinem Geldbeutel hat dieses Probekochen nicht geschadet, da die Gerichte günstiger sind, als vieles, was ich sonst kaufe.

Mein Fazit
Neben einem spontanen Hüngerchen habe ich richtig Lust auf dieses Kochbuch bekommen! Für Anfänger geeignet, ebenso für Kochprofis und für Menschen mit Spaß am Kochen!