Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elohym78
Wohnort: 
Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 385 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2020
Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1
Colgan, Jenny

Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1


ausgezeichnet

Die Bücherei, in der Nina arbeitet und für die ihr Herz schlägt, wird geschlossen. Sie ist am Boden zerstört, denn Bücher sind ihr Leben; damit kennt sie sich aus, diese liebt sie und sie geben ihr Halt. Während ihre Kollegen fieberhaft um eine neue Stelle kämpfen, steht Nina vor einem Scherbenhaufen. Als ihr bei einem Lebensfindungsseminar die Idee kommt, eine eigene Buchhandlung zu eröffnen, ernte die junge Frau Spott. Doch Nina lässt sich nicht unterkriegen! Sie kauft einen alten Transporter, füllt diesen mit Büchern und zieht nach Schottland um. Oft kommen ihr Zweifel, ob dieser Weg der richtige war und als ihre junge Liebe zu Marek in die Brüche zu gehen droht, gerät ihre Entscheidung ins Wanken...

Das Cover zeigt Nina, die gestützt auf einen Bücherstapel im Grünen sitzt und vor sich hin träumt. Ein Buch hält sie locker aufgeschlagen im Schoß und sie Blick auf die Hügel Schottlands. Umrahmt von Wäldern, Wiesen und Schafen, ist ihr Büchereitransporter im Hintergrund zu sehen, ebenso wie Lennox' Farm. Besonders gefallen hat mir an diesem Bild, dass sich erst nach und nach die Bedeutung erkenn lässt. Es ist nicht einfach nur ein Buchcover, sondern zeigt einen wichtigen Ausschnitt aus Ninas Leben. Mir gefällt es sehr gut und ich hätte mir kein schöneres Bild wünschen können, auch wenn ich es anfangs nicht ganz so interessant gefunden habe.

Allein für das Vorwort hat sich die Anschaffung des Buches gelohnt! Jenny Colgan trifft mich mit ihren Beschreibungen, wo man - am besten - lesen kann, genau ins Herz und ich hatte das Gefühl, dass sie mich beschreibt: Nur mit einem Buch in der Hand, ist das Leben lebenswert. Die gestohlenen zwei, drei Seiten kennt wohl jeder von uns, genauso wie das tiefe Abtauchen in die Welt eines Buches, bei dem man Raum und Zeit vergisst. Herrlich!

Genauso herzlich wie das Vorwort, ist Jenny Colgans gesamtes Buch. Die Geschichte ist warm und mit Herz erzählt und ich fühlte mich zwischen den Seiten wohl und geborgen. Ninas Lebensgeschichte setzte mir zwar zu und ich litt mit ihr, aber trotzdem war ich mir die ganze Zeit sicher, dass am Ende alles gut ausgehen würde. Die Autorin schreibt mit so viel innerem Herzblut, dass es einfach gar nicht anders sein kann und darf.

Mit der Wärme und Innigkeit, die Jenny Colgan zu eigen ist, schildert sie das raue Schottland, die magische Landschaft und die Menschen die auf diesem Fleckchen Erde leben. Statt die Kälte, den Wind oder die Einsamkeit zu verfluchen, findet sie in allem etwas positives und lässt dies ihre Protagonistin Nina erfahren. Denn Nina scheint vom Leben enttäuscht und lernt nach und nach, was es heißt, das Herz sprechen zu lassen und Vertrauen in sich selber zu finden. Auch wenn das Leben seine wilden und ungestümen Kapriolen schlägt, lernt Nina, sie zu meistern. Ich habe Nina gerne begleitet, ihre Freunde, Sehnsüchte und Hoffnungen kennengelernt und mit ihr geträumt!

Mein Fazit
Für mich ist Happy Ever After ein Wohlfühlbuch! Aufschlagen, los legen und sich geborgen fühlen! Wunderschön!

Bewertung vom 09.02.2020
Die Frauen von Richmond Castle
Rees, Tracy

Die Frauen von Richmond Castle


sehr gut

An Ishbels - von allen nur Blue genannt - 21. Geburtstag verkündet Kenneth Camberwell, dass wer binnen eines Jahres die Imagination seiner Tochter beflügeln kann, er sie diesem zur Frau gibt. Erfolgen soll dies unter zu Hilfenahme von anonymen Briefen. Was als betrunkener Spaß begann, wendet sich bald schon zu bitterem Ernst. Denn Blue erhält mehrere Brief, die sie weder ignorieren kann, noch will. Doch eigentlich möchte die junge Frau ihr Leben als Reporterin aufbauen und sich nicht auch noch mit der Liebe auseinander setzen.

Das Cover zeigt die lebenslustige Blue, wie sie auf das Familienanwesen Richmond Castle zu läuft. Das Bild wirkt auf mich lebendig und voller Energie, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob Blue vor etwas davon oder auf etwas zu läuft. Es spiegelt einfach ihr Leben wieder: Ständig in Bewegung.

Tracy Rees schildert ein Jahr im Leben der Familie Camberwell. Voller Elan, Esprit und sehr lebendig schildert die Autorin das Geschehen. Fast kam ich mir wie in einer Soap aus den 20. Jahren vor, mit all seinen Höhen, Tiefen und Erlebnissen, die einfach nur das Leben schreiben kann. Denn es ist eine aufregende Zeit; die Frauenbewegung nimmt Fahrt auf und den Männern wird bewusst, dass die kleinen Heimchen plötzlich Biss, Charakterstärke und einen eigenen Willen besitzen. Während die einen dies begrüßen, verteufeln es die anderen und wollen Frauen weiterhin als Besitz und Accessoires behalten.

In dieser mehr als spannenden Zeit wächst die selbstbewusste Ishbel Camberwell auf, die von allen Darling Blue genannt wird. Doch sie ist bei weitem nicht nur das reiche Mädchen, sondern eine selbstbewusste Frau, die sich ihren Platz in der Welt erkämpfen möchte. Ich bewundere von der ersten Seite an ihre Stärke und es machte mir Spaß ihren Reifungsprozess zu beobachten und vor allem, wie sie ihre Mitmenschen begeistern und mitreißen kann.
Besonders profitiert Delphine davon, die Blue und ihre Familie am Flussufer aus dem Wasser fischen. Delphine ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann und dank der Hilfe der Camberwells, findet die verschüchterte und unsichere Frau langsam zurück ins Leben.
Da gerät die eigentliche Liebesgeschichte, initiiert von Blues Vater fast etwas in den Hintergrund. Aber nur fast, da alles irgendwie miteinander verbunden ist und oft ein Ereignis ein anderes nach sich zieht, eine Begegnung der anderen folgt.

Mein Fazit
Ein kraftvolles, starkes und interessantes Buch, auch wenn die 1920. Jahre normalerweise nicht so mein Ding sind, konnte mich der Stil von Tracy Rees begeistern.

Bewertung vom 08.12.2019
Kartoffeln kreativ
Pfannebecker, Inga

Kartoffeln kreativ


ausgezeichnet

Wie bei allen anderen GU Kochbüchern auch, beginnt der Ratgeber mit einer kleinen Warenkunde und welche Küchenhelfer benötigt werden. Diesen Einstieg finde ich sehr gut, da ich mir so auf die Schnelle ein Bild des Inhalts machen und quasi sofort entscheiden kann, ob das Buch etwas für mich ist oder nicht.
Inga Pfannebecker lädt ihre Leser und Hobbyköche dazu ein, das Wunderwerk Kartoffel näher kennen- und lieben zu lernen. Mit netten Worten macht die Autorin mir das Buch so richtig schmackhaft und ich freute mich sehr darauf, mir endlich ein Rezept aussuchen und los kochen zu können!

Das Buch ist in vier Teile gegliedert: aus dem Topf, aus der Pfanne, aus der Schüssel und aus dem Ofen. Einige Gerichte waren mir bekannt, aber es gab auch sehr viel Neues zu entdecken. Zum Beispiel Waffeln aus Kartoffeln, die sogleich ausprobiert und für himmlisch befunden wurden. Die Mischung ist sehr gut gelungen und ich freue mich jetzt schon darauf, weitere Dinge auszuprobieren. Denn ein Profikoch bin ich absolut nicht, diese Gerichte traue ich mir aber alle zu, ohne Wenn und Aber!

Mein Fazit
Einfach lecker!

Bewertung vom 05.12.2019
1 Brot - 50 Aufstriche
Seifried, Marco

1 Brot - 50 Aufstriche


ausgezeichnet

Was gibt es besseres zu einem selbst gemachten Brot, als einen selbstgemachten Brotaufstrich?
Ich gebe es zu, ich gehöre zu der Fraktion: Kühlschrank auf, Wurst und Käse, so wie Marmelade und oder Ei raus, aufs Brot und fertig. Denn so wohl Morgens als auch Abends soll es schnell gehen und unkompliziert sein. Bei anderen, oder zu besonderen Gelegenheiten finde ich kreative und ausgefallene Aufstriche immer toll, aber selber machen?
Deswegen nahm ich Marco Seifrieds Angebot gerne an und probierte einige seiner Aufstriche aus. Zu Beginn des Buches gibt der Autor einer kleinen Warenkunde und Hinweise zu den Helfern, die zur Herstellung seiner Aufstriche benötigt und wie das fertige Produkt anschließend aufbewahrt werden kann.

Das Buch ist in die Kategorien Fleisch und Fisch, vegetarisch und süß gegliedert und bietet somit für jeden Geschmack das Passendes! Mein absoluter Favorit war und ist Thunfisch-Gouda-Aufstrich. Schnell gemacht und einfach himmlisch lecker! Besonders gut an den Rezeptideen finde ich, dass sie kombinierbar und austauschbar sind. Heißt, ich kann mal etwas weg lassen oder hinzufügen, so wie mir es schmeckt. Es sind also keine starren Rezepte, sondern lassen Raum zum Experimentieren.

Mein Fazit
Originelle Idee zum einfachen Umsetzen. Garantiert lecker!

Bewertung vom 05.12.2019
Brot backen
Weber, Anne-Katrin

Brot backen


ausgezeichnet

Bisher habe ich mich noch nicht an das für mich schwierige Thema Brot selber backen herangetraut. Die Backmischungen, die es auf dem Markt gibt, klingen zwar lecker und werden es garantiert auch, aber für mich ist der Flair damit völlig verloren. Dann kaufe ich mein Brot doch lieber bei meinem Bäcker des Vertrauens. Keine Arbeit, immer frisch und viel Abwechslung.

Zumindest dachte ich so, bis ich mich mit dem GU Ratgeber Brot backen von Anne-Katrin Weber befasste. Allein das Vorwort und die ersten Schritte gaben mir Mut, dass auch ich es schaffen könnte, ein Brot selber zu backen. Und ich muss sagen, es klappte verblüffend gut! Gerade weil es eine ruhige Angelegenheit ist! Keiner hetzt und ob ich den Schritt jetzt mache, oder in einer halben Stunde, ist nicht wichtig. Lieber etwas später und dem Teig noch etwas Ruhe gönnen. Mein erstes Brot war lecker, die Form allerdings eher limited edition. Mit der Zeit werde ich bestimmt Übung bekommen und besser werden. Denn eins weiß ich jetzt schon: Viele Rezepte schreien förmlich danach, von mir ausprobiert zu werden!

Mein Fazit
Viele tolle Rezeptideen, auch für Anfänger geeignet!

Bewertung vom 22.10.2019
Als ob du mich liebst
Schrenk, Michelle

Als ob du mich liebst


ausgezeichnet

Jass nimmt all ihren Mut zusammen und übergibt ihrem Schwarm Kale eine Liest mit Wünschen. Drei Monate soll er so tun, als würde er sie lieben und Jass ihre innigsten Beziehungswünsche erfüllen. Aber nur drei Monate, aber diese sollen intensiv sein. Völlig überraschend lässt Kale sich auf das Spiel ein. Doch kann man Gefühle wirklich einfach an- und abschalten und nur so tun als ob?

Das Cover zeigt Jass und Kale. Sie liegen Kopf an Kopf auf einem Bett und halten sich an den Händen. Jass blickt Kale verträumt an, während er gedankenverloren in den Himmel blickt. Ich finde das Bild sehr ausdrucksstark, da beiden die Gefühle förmlich aus den Gesichtern springen: Liebe, Träume, Zugehörigkeit und eine innere Verbundenheit, die beinahe greifbar scheint. Kurz: Ein wunderschönes Bild für ein bewegendes Buch!

Ich weiß gar nicht so recht, wie ich Michelle Schrenks Schreibstil beschreiben soll. Aber ich kann genau sagen, was ihr Buch mit mir gemacht hat: Voller Leichtigkeit und Lebenslust schildert sie die Wünsche und Sehnsüchte einer jungen Frau und entführte mich damit zurück in meine eigene Jugend. Das Gefühl des Verliebtseins, die Aufregung, ob er anruft oder nicht; die tiefe Zerknirschtheit nach dem ersten Streit und die daraus resultierende Angst, ob jetzt alles vorbei ist; das unbändige Kribbeln im Bauch, wenn man den Liebsten nur sieht und das Kribbeln im ganzen Körper, wenn Küsse und Berührungen dazu kommen. Dieser Wille nach mehr; mehr Liebe, mehr Zeit miteinander, mehr besondere Momente, mehr im anderen aufgehen und sich selbst vergessen. Kein Ich nur ein Wir. Die Tränen, wenn nicht alles läuft wie erhofft, die Wut nach einer unbedachten Äußerung.

Ja, Michelle Schrenk zeigt einfach die erste große Liebe und den Hunger nach Leben. Es ist kitschig, es ist berührend, es ist zum Heulen und Lachen; es ist einfach wunderschön. Die Zeilen verflogen wie nichts und ich lernte Jass und Kale und ihr Umfeld kennen und schätzen. Die Autorin schenkte mir die Möglichkeit, mit beiden die Liebe und ihre Wunder zu erkunden und durfte Jass und Kale mit staunenden Augen und offenem Herzen auf ihrem ungewöhnlichen Weg begleiten. Beide Charaktere waren mir nah und ich konnte sehr schnell eine Beziehung zu ihnen aufbauen; auch wenn ich gerne mehr Abstand gehalten hätte.

Mein Fazit
Das Wunder der Liebe. Berührend, bewegend und einfach wunderschön!

Bewertung vom 06.10.2019
Wer im Himmel auf dich wartet
Albom, Mitch

Wer im Himmel auf dich wartet


sehr gut

Annie heiratet den Mann ihres Lebens. Paulo, den sie schon seit der Grundschule kennt und den sie aus den Augen verlor, als er mit seinen Eltern weggezogen ist. Doch Jahre später hat der Zufall sie wieder zusammengeführt. Ein Blick genügte und beiden war klar, dass die ihren Seelenverwandten gefunden haben. Um das Glück perfekt zu machen, heiraten sie und dann ziehen dunkle Wolken auf; eine Katastrophe bricht über die Liebenden herein.

Das Cover zeigt ein tanzendes Paar: Paulo und Annie. Versunken in sich, in ihr Glück und das Zusammensein. Sie gehen ganz in ihrer kleinen Insel der Liebe auf und vergessen die Welt um sich herum. In seiner Einfachheit wunderschön und bewegend. Mit der Klapptext zusammen war es ausschlaggebend, dass ich zu dem Buch gegriffen habe.

Mitch Albom hat einen wunderbar berührenden Schreibstil, der mir direkt unter die Haut ging. Er schildert die Hochzeit mit einfühlsamen Rückblicken auf das Leben von Annie und Paulo, so dass ich sofort eine Beziehung zu den beiden aufbauen konnte. Auf Anhieb waren sie mir sehr sympathisch und ich freute mich aus tiefstem Herzen für sie. Das Glück des Lebens zu finden und es behalten zu dürfen, ist etwas ganz Besonders. Bei den Schilderungen hatte ich ein Strahlen im Gesicht, auch wenn mir klar war, wie es weiter geht. Der Tod lauert, aber kann er das Glück und die Liebe zerschmettern? Um es vor weg zu nehmen: Nein, Liebe ist grenzenlos!

Nach einem schrecklichen Unfall liegt Annie im Sterben und darf auf die wichtigsten Begebenheiten ihres Lebens zurückblicken. Mitch Albom schildert dies mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Es berührte mich, nahm mich gefangen und ließ mich gedanklich nicht los. Trotzdem konnte ich einen gewissen Abstand waren, da mir stets bewusst war, dass es hier um Annie und ihr Leben, ihre Chancen und verpassten Gelegenheiten geht. Jeder von uns trifft Entscheidungen, oder auch nicht, die ihn am Ende zu exakt diesem Punkt bringen. Irgendwann steht jeder an diesem Punkt und der Autor hat es geschafft, mir ein wenig die Angst zu nehmen; Hoffnung zu schenken und mich in meiner Vorstellung zu bestärken.
Die Idee des Buches gefällt mir sehr gut. Sie berührt mich, hält aber doch komischerweise Abstand. Eben weil es ausschließlich um Annies Leben geht und man deswegen diese Begebenheiten nicht auf sich selber und sein Leben ummünzen kann. Außer, dass am Ende alles einen Sinn ergibt, so lange wir die Liebe in unser Leben lassen. Auch Annie erkennt dies.

Mein Fazit
Wunderschön, berührend und voller Liebe.

Bewertung vom 11.09.2019
Cold Storage - Es tötet
Koepp, David

Cold Storage - Es tötet


sehr gut

Nachdem Cordyceps novus ein ganzes Dorf mit all seinen Bewohnern ausgerottet hat, sah die australische Regierung, zusammen mit ihren Verbündeten nur eine Möglichkeit: Völlige Auslöschung der Bedrohung! Doch eine Probe gelangte in die USA und blieb dort dreißig Jahre vergessen in einer Lagerhalle. Bis eines Tages die Kühlung versagte...


Das Cover zeigt einen mit einem Schutzanzug gekleideten Mann, der sich in die unterirdischen Gefilde der Lagerhallen vorwagt, um den bösartigen, grün schimmernden Pilz Cordyceps novus zu bekämpfen. Koste es, was es wolle. Ich finde das Bild sehr ansprechend, da es mir einen Schauer über den Rücken jagt und zusammen mit dem Klapptext den Ausschlag gab, dass ich dieses Buch gelesen habe.

Gerade den Anfang finde ich unglaublich realistisch von David Koepp geschildert! Ein Team entdeckt einen gefährlichen, alles tötenden Organismus und eliminiert ihn. Restlos. Bis auf eine kleine Probe, die der Jäger und Sammler Mensch natürlich behalten muss. Und dann wird er, wie es eben bei uns Menschen üblich ist, vergessen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Nur um Jahre später, wenn keiner mehr dran denkt, plötzlich zum Leben zu erwachen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dies genauso irgendwo auf der Welt geschieht. Vielleicht nicht täglich, nicht mit Absicht, sondern eben genau, wie von Koepp geschildert: Aus Vergesslichkeit. Dieser Einstieg macht das Buch unglaublich realistisch für mich und mir gelang es kaum, es aus er Hand zu legen.
Voller Spannung und mit sehr intensiven Schilderungen der Bedrohung, riss mich David Koepp in einen Strudel aus Gewalt und Bedrohung, der ich mich nicht entziehen konnte und wollte. Wie ein Film raste die Handlung vor meinem inneren Auge vorbei! Die Mischung aus wissenschaftlichen Erklärungen und Handlung fand ich sehr gut, da es für mich als Laie nicht zu technisch war, aber eben doch so viel Erklärung folgte, dass ich mir die Bedrohung in all ihrer epischen Breite durchaus vorstellen konnte.
Die Örtlichkeiten fand ich grandios gewählt. Erst in der absoluten Weite Australiens und dann in einem Bunker in den Bergen Amerikas. Beides zwar abgeschottete Orte, die bei mir Beklemmungen auslösten. Meine Phantasie ging locker Achterbahn fahren, während der Autor bemüht war, mich wieder einzufangen.

David Koepp kreierte zu seiner spannungsgeladenen Story, wunderbare Charaktere! Sie wirkten auf mich authentisch und wie aus dem Leben gegriffen. Egal, ob das die Elitesoldaten Roberto und Trini waren, oder die beiden Nachtwächter Naomi und Teacake. Der Autor verlieh ihnen durch kurze Schilderungen ihres Lebens Tiefe und ich konnte mühelos eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Sie wirkten alle greifbar, machten Witze, hatten Fehler und waren mir einfach auf Anhieb sympathisch. Während für die Soldaten der Kampf gegen Bedrohung das tägliche Brot ist, müssen die Nachtwächter erst in diese Aufgabe hineinwachsen. Doch wie jeder Held, gelingt dies, wenn auch mit dem ein oder anderen Stolperstein, der in meinen Augen gut gewählt war. Denn wer würde nicht erst zurück zucken, wenn er sein eigenen Leben in Gefahr sieht?

Mein Fazit
Spannend, packend, lesenswert!