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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 690 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2023
Das dritte Licht (eBook, ePUB)
Keegan, Claire

Das dritte Licht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

In der Kürze liegt die Würze

Die Geschichte spielt in Irland der 80er. Beim Lesen hat es sich für mich angefühlt, als wären es die 60er. Ein Mädchen wird von ihrem Vater zu entfernten Verwandten gebracht. Ihren Namen erfährt man nicht. In Wexford angekommen wird das Mädchen von den Kinsellas mit offenen Armen empfangen. Schnell gewöhnt sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar ein. Dachte ich mir auch Anfangs wie schlimm es für das Mädchen sein muss eine Zeit lang weggegeben zu werden, so konnte ich die große Zufriedenheit des Mädchens schon bald spüren. In ihrem Zuhause herrscht Not. Die Mutter erwartet schon wieder ein Kind. Bei den Kinsellas kann sie essen so viel sie will und braucht. Das Mädchen hilft gerne im Haushalt mit. Sie liebt es auch auf dem Hof mitzuhelfen. Bei den Kinsellas läuft alles viel besser.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Obwohl nüchtern transportiert er die Gefühle der Personen sehr gut. Das Geheimnis konnte ich von Anfang an erahnen. Dennoch empfand ich die Geschichte spannend und wunderschön. Normalerweise mag ich es, wenn ein Buch mal weniger Seiten umfasst. Hier hätte ich tatsächlich wahnsinnig gerne weiter gelesen. Das Ende hat es in sich.

Fazit:

Eine kurze Geschichte, die alles enthält, was ein gutes Buch braucht. Ich würde dennoch gerne wissen, wie es bei dem Mädchen weiter geht. Von mir eine absolute Empfehlung.

Bewertung vom 28.02.2023
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? (eBook, ePUB)
Weber, Sara

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Tolle Zusammenfassung, die zum Nachdenken anregt.

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? Da gibt es doch tatsächlich ein Buch dessen Titel eine Frage enthält, die ich mir in letzter Zeit öfter gestellt habe.

Arbeitsstress und immer höhere Anforderungen. Da bleibt oft gar keine Zeit darüber nachzudenken, in welchem Hamsterrad man sich befindet.

Zugegeben, alles was die Autorin schreibt, wissen wir längst. Aus dem Hamsterrad herausbringen und andere Wege einschlagen, ist für den Otto Normalverbraucher fast unmöglich.

Dieses Buch ist überwiegend für die jüngere Generation interessant. Es enthält jedoch Denkanstöße, die auch für die ältere Generation, die noch im Arbeitsleben steht, durchaus interessant sein dürfte.

Umwelt und Arbeitsleben sollten Hand in Hand gehen. Da haben unsere Politiker gänzlich versagt. Aktionäre und andere Großverdiener sorgen dafür, dass die Unterschiede der Gehälter immer größer werden. Die Verteilung der finanziellen Ressourcen machen dem normalen Arbeitnehmer das Leben schwer, bis unerträglich. Das wissen wir längst.

Bei jedem Wort habe ich mich verstanden gefühlt. Corona ist nicht schuld an unserer Misere. Sie hat nur Schwachstellen noch deutlicher gemacht.

Klatschen für das Krankenhauspersonal! Und nun? Da war doch noch was! Aber was? Liebe Politiker, schon wieder vergessen? Altenheime mit extremen Personalmangel arbeiten am Limit.

Personalmangel, der von den übrig gebliebenen Arbeitnehmern aufgefangen werden soll/muss. Schuften, damit die Reichen noch reicher werden. Das Rentenalter wird immer höher gesteckt.

Ich mag nicht zuviel über dieses wertvolle Buch verraten. Lest selber, warum weniger Arbeitszeit und mehr Freizeit effizienter sind. Es gibt Länder, die eine sehr attraktive Lösung gefunden haben. Bei gleichem Gehalt! Viele Menschen kündigen ihre Arbeit, da sie in keinster Weise konform mit unserer Umwelt ist. Viele haben drei Jobs um Miete zu zahlen und nicht zu verhungern. Aha, ich verstehe. Auch Aktionäre müssen essen!

Fazit:

Nicht jeder kann sein Leben total verändern. Aber jeder kann sich mal ein paar Stunden verstanden fühlen. Darum lege ich Euch dieses Buch ans Herz. Man muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn einem das Arbeitsleben absolut nicht mehr gefällt. Positives Denken allein bringt gar nichts. Ich bin dankbar dafür, in keinem Kriegsgebiet zu leben. Ich bin dankbar dafür, von größeren Umweltkatastrophen bisher verschont geblieben zu sein. Ich bin dankbar für jeden Tag, an dem ich einigermaßen gesund durchs Leben gehen darf. Jedoch fehlt mir jegliche Dankbarkeit, was das Arbeitsleben betrifft.

Bewertung vom 14.02.2023
Die Liebe an miesen Tagen (eBook, ePUB)
Arenz, Ewald

Die Liebe an miesen Tagen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Das ist nun das dritte Buch, welches ich von Ewald Arenz gelesen habe. Er hat wieder mal brisante Themen aufgegriffen. Zum einen die Liebe einer Frau zu einem wesentlich jüngeren Mann. Dies stellt, meiner Meinung nach, kein Problem dar. Kannte ich doch im realen Leben ein Paar, bei dem es über 4 Jahrzehnte hervorragend klappte. Vielmehr scheint der Egoismus der beiden Liebenden ein Problem darzustellen.

Da haben wir Clara. Eine Frau in den besten Jahren, die einiges erlebt hat. Nicht alles davon war schön. Besonders zu dem Zeitpunkt als sie den wesentlich jüngeren Elias kennen lernt. Ihr Vater nicht mehr ganz rüstig, die Mutter dement. Der Job futsch und überhaupt so ziemlich alles im Argen liegend. Elias fand ich stellenweise wirklich furchtbar. Er lebte in einer unglücklichen Beziehung, die eigentlich gar nicht unglücklich war. Sie hätte gar keine Beziehung sein müssen, wenn es der Egomane ganz einfach beendet hätte. Ich finde Männer schrecklich, die erst dann einen Schlussstrich ziehen, wenn die nächste Frau auf der Matte steht.

Ich habe jedoch jedes einzelne Wort in dieser realitätsnahen Geschichte genossen. Es herrscht der ganz normale Wahnsinn, in wunderbare Worte verpackt. So kommt auch das Thema Demenz nicht ausschließlich tragisch daher. Die Leserschaft darf sich diesbezüglich auch auf humorvolle Szenarien freuen. Auch Claras und Elias erste Begegnung versprüht einen ganz besonderen Charme.

Es entstehen alltägliche Schwierigkeiten. Ob das ungleiche Paar diese meistern wird, macht den spannenden Teil in diesem Buch aus.

Fazit:
Ewald Arenz hat es einfach drauf. Er verpasst alltäglichen Geschichten eine poetische Note. Dabei kommt er ohne Weichzeichner aus. Nennt ganz einfach die Dinge beim Namen. Jede seiner Geschichten bietet Lösungen. Was die Protas daraus machen ist unheimlich spannend. Mich konnte *Die Liebe an miesen Tagen* komplett überzeugen. Wieder einmal wird klar, dass Alt und Jung einfach zusammen gehört.



Herzlichen Dank Ewald Arenz

Bewertung vom 10.02.2023
Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein / Penelope St. James ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
Winston, Emily

Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein / Penelope St. James ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Erzeugt beim Lesen gute Laune

Penelope St. James ist schon eine besondere Marke. Kommt sie Anfangs auch etwas etepetete daher, so punktet sie von Seite zu Seite immer mehr. Die Situationen, in die sie sich bringt, sind einfach nur köstlich und zum Schreien komisch.

Da möchte sie in dem beschaulichen Shaftesbury ein Partnervermittlungsagentur eröffnen. Die in London ist ja sehr erfolgreich. Aber ...

Erstmal hat sie keinen Handyempfang und überhaupt kein bisschen Internet. Einzig auf dem Friedhof hat sie einen Empfang. Der ideale Ort für Partnervermittlung. Außerdem hat sie ein kleines Cottage gemietet. Über das altmodische Häuschen erfährt sie etwas, das ihr absolut nicht gefällt. "Wer hat von meinem Tellerchen gegessen? Wer ist in meinem Bettchen gestorben?"


Direkt neben Ihrer Partnervermittlungsagentur befindet sich eine Tierarzt Praxis. Der charismatische Doc hat eine sehr aufgeweckte 9jährige Tochter. Gescheit ist die Kleine, das sag ich Euch. Penelope lernt das Dorfleben lieben und schätzen. Erst Recht als sie erfährt, wie ihr Boss in London sie hinters Licht geführt hat. Das ist schlimmer für sie als Ratten, deren Bauch gerade geöffnet ist. Wegen Operation und so. Eine OP, in die sie reingeplatzt ist wegen Hundekacke vor ihrer Haustür.

Ihr findet das hört sich irgendwie verwirrt an? Lest diese charmante Geschichte am besten selbst. Ach, und ehe ich es vergesse, es gab einen Mord. Oder waren es zwei? Verdammt! Jetzt weiß ich es nicht mehr.

Fazit:


Dieser charmante Cosy Crime hat mir wahnsinnig gut gefallen. Einziger Kritikpunkt meinerseits: Es dauert etwas lange bis ein Crime entsteht. Hat mich persönlich nicht gestört. Ich war gerne mit Penelope und dem lieben Tierarzt unterwegs. Habe seine Tochter schon allein deswegen gerne mögen, weil sie ein großes Herz für Tiere hat. Von mir eine absolute Empfehlung. Ja echt jetzt. Gemordet wurde ja immerhin auch.

Danke Emily Winston. Fortsetzung habe ich bereits bestellt.

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Bewertung vom 09.02.2023
Zerteilt / Fred Abel Bd.5
Tsokos, Michael

Zerteilt / Fred Abel Bd.5


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Würdiger Abschluss der True-Crime-Reihe

Ich muss gestehen, mich hat die Thematik Anfangs total überfordert. Ich kenne die Reihe fast komplett und weiß sie sehr wohl zu schätzen. Da im Moment aber weltweit nichts mehr so ist wie es sein sollte, war mir dieser Thriller stellenweise zu viel. Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass sich dass das Buch auf wahren Tatsachen beruht. Und dennoch, Tsokos hat mich auch dieses mal wieder abholen können. Ab einem bestimmten Zeitpunkt war es mir nicht mehr möglich, diesen Schmöker zur Seite zu legen.



Der letzte Band dieser Reihe hat es wirklich in sich. Berlin wird von einem Serienmörder attackiert. Er lauert seinen Opfern in Fahrstühlen auf und rammt ihnen ein Messer in den Hals. Geschickt weicht er Videokameras aus. Bleibt insgesamt unsichtbar. Fred Abel löst hier seinen letzten Fall. Er wird Vater und möchte keinen Job mehr ausüben, der sein Kind zum Halbwaisen machen könnte. Sein bester Freund Lars Moewig muss sich zeitgleich Sorgen um seine Exfrau machen. Sie ist Zeugin eines brutalen Mordes. Dieses Mal möchte der Privatdetektiv für seine Ex da sein. Viel zu oft hat er in der Vergangenheit versagt. Einige Ereignisse lassen darauf schließen, dass sich im BKA ein Maulwurf befindet. Abel muss unbedingt herausfinden, ob die Verbrechen von ein und dem selben Täter verübt werden. Oder ob ein Zusammenhang mit früheren islamistischen Anschlägen besteht.

Man merkt bei jedem Wort, dass Tsokos weiß wovon er schreibt. Der Rechtsmediziner beschreibt sehr deutlich den Zustand der Leichen. Auch am Seziertisch lässt er die Leserschaft detailgetreu teilhaben. Bei einer Szene kamen meine Magensäfte voll zum Einsatz. Wie schon erwähnt, konnte mich dieser Thriller nicht von Anfang an begeistern. Viel zu viel Realität ist im Moment nicht unbedingt meine Lieblingslektüre. Der tolle Schreibstil und das Tempo der Geschichte haben mich jedoch schon bald eines besseren belehrt. Das Buch zur Seite zu legen war mir nicht mehr möglich. Ich habe sehr viel mitgerätselt und bin in einer Sache sogar richtig gelegen. Es gab auch eine Szene, bei der ich sehr um etwas Mitleid von Seiten eines Täters gehofft habe. Deutlich wurde auch, dass so mancher Täter selber traumatische Erlebnisse in seiner Kindheit hatte.

Fazit:

Der letzte Fall von Fred Abel macht der True-Crime-Reihe alle Ehre. Blutig, voller Gewalt und realistisch, machte er es mir unmöglich, das Buch zur Seite zu legen. Das wird auch DIR nicht anders ergehen, wenn du anfängst zu lesen. Ob DU willst oder nicht!



Danke Michael Tsokos. Wir lesen uns dann bei Sabine. Okay?

Bewertung vom 29.01.2023
Gleich unter der Haut
Obermanns, Berthe

Gleich unter der Haut


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Poetisch und absolut authentisch

Auf Instagram habe ich dieses Buch mehrfach entdeckt. Die begeisterten Bewertungen haben mich überzeugt. Habe mir das Buch umgehend im Buchladen bestellt. Mit zwei weiteren Bücherfreundinnen hatte ich ein Buddy Read. Das war richtig toll, da die Geschichte keine leichte Kost ist.

Zwei jungen Menschen hat das Leben übel mitgespielt. Einmal haben wir Niklas, dessen Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind. Zum anderen die geheimnisvolle Lou. Die junge Frau macht für Niklas das Leben wieder lebenswert. Bei ihr braucht er sich nicht zu verstellen. Für Niklas ist Lou eine Seelenverwandte. Doch jedes mal wenn er das Gefühl hat, Lou erzählt ihm ihre Geschichte, läuft sie davon. Niklas hört oft tagelang nichts mehr von ihr. Vermisst sie mit jedem Atemzug. Möchte ohne sie nicht mehr sein.

Ich bin ehrlich gesagt froh, die Geschichte nicht alleine gelesen zu haben. Sie kommt düster daher und dennoch voller Hoffnung. Ich hatte beim Lesen so viele Wünsche für die Beiden. Habe mir das Ende ausgemalt. Den Austausch sehr genossen.


Die Story behandelt sehr viele schwierige Themen. Zum einen ist da die weit fortgeschrittene Demenz von Niklas Oma. Zum anderen die Essstörungen seiner Schwester. Was mit Lou wirklich los ist, konnte ich nur erahnen. Immer wenn ich dachte, jetzt weiß ich es genau, ist sie wieder davon gelaufen. Dieses Drama geht tief unter die Haut. Im Fokus stehen unverarbeitete Traumas. Dinge die überall passieren. Vor denen Menschen gerne die Augen verschließen. Über Betroffene gerne voreilig ein Urteil fällen. Mir war beim Lesen oftmals richtig kalt. Auch die Protagonisten setzen sich gerne der Kälte aus. Sei es in der freien Natur oder in ihren Herzen.


Fazit:

Dies ist keine Geschichte, bei der man es sich vor dem Kamin gemütlich macht. Vielmehr behandelt sie Themen, die einen auffordern sich damit auseinanderzusetzen. Mehr möchte ich Euch nicht verraten.

Der Schreibstil mutet poetisch an. Wunderbare Zitate steigern den Lesegenuss. Die Personen kommen absolut authentisch rüber. Das Ganze spielt sich im wunderschönen Konstanz ab. Ich bin absolut begeistert und gratuliere Berthe Obermanns zum genialen Debüt.

Bewertung vom 20.01.2023
Skandal & Vorurteil
Quain, Amanda

Skandal & Vorurteil


weniger gut

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Das liegt mit Sicherheit nicht am Schreibstil oder Inhalt. Die Autorin hat hier absolut nichts falsch gemacht. Ich bin von der Zielgruppe weit entfernt. Jüngere Mädchenherzen dürften bei dieser Geschichte so richtig dahin schmelzen.

Georgiana Darcy hat an der Pemberly Academy viel falsch gemacht. Schon als kleines Mädchen hat sie für Wickham Foster geschwärmt. Unselbstständig wie sie ist, hat sie sich in seinem Schatten gesonnt. Wickham jedoch ist ein richtiger Bad Boy. Hat Georgie in einen Drogenskandal verwickelt. Nun ist Georgie zur richtigen Einzelgängerin mutiert. Ihre Mitschüler nehmen es ihr übel, den sehr beliebten Bad Boy angeblich verpfiffen zu haben. Ihr Bruder Fitz lässt sie nicht mehr aus den Augen. Avery ist der einzige, der ihr weiterhin zur Seite steht. Georgie fühlt sich immer mehr zu dem attraktiven Avery hingezogen.

Irgendwie hat ich bei der Story stets das Gefühl, die Handlung dreht sich im Kreis. Immer wieder die gleichen Gedankengänge von Georgie. Das hat mich ziemlich schnell gelangweilt. Die Ziele, die sie sich gesteckt hat, rückten oftmals in den Hintergrund. Die Dialoge empfand ich als ziemlich flach. Gespräche mit ihrem Bruder zu konstruiert. Dabei hätte die Idee zu dem Buch großes Potenzial gehabt. Eine moderne Geschichte zu Stolz und Vorurteil hat mich sofort interessiert.
Fazit:

Auch wenn mich die Geschichte nicht überzeugen konnte, empfehle Skandal & Vorurteil jüngeren Jahrgängen.

Danke Amanda Quain

Bewertung vom 18.01.2023
Unsre verschwundenen Herzen
Ng, Celeste

Unsre verschwundenen Herzen


ausgezeichnet

Meine Meinung:


Erschreckende und düstere Dystopie


Unsere verschwundenen Herzen erzählt von einem Amerika in der Zukunft. Für mich sehr erschreckend, da ich es nicht für unmöglich halte. Menschen asiatischer Herkunft werden diskriminiert. Alle wissen was läuft. Keiner spricht es offen aus. Kinder asiatischer Eltern, oder einem asiatischen Elternteil, werden Pflegeeltern zugewiesen, um ihr Gedankengut Amerika-tauglich zu machen. Nach einer Wirtschaftskrise soll PACT, (ein Gesetz, welches die amerikanische Kultur erhalten soll,) die Menschen beschützen und ihren Wohlstand erhalten.


Aus der Sicht von Noah erfährt man über verbotenen Bücher. Über seine asiatische Mutter, die, als er noch ein kleiner Junge war, spurlos verschwunden ist. Immer wieder träumt er von ihr. Sein Vater darf seinen Beruf als Linguist nicht mehr ausführen. Er lebt mit ihm in einer kleinen Zweizimmerwohnung auf dem Campus in Harvard. Der Vater ist dort für die Bibliothek zuständig. Noah darf seine Mutter nicht erwähnen. Nachdem er von ihr eine versteckte Nachricht erhalten hat, möchte Noah, (seine Mutter nannte ihn stets Bird,) sich auf die Suche nach ihr machen. Noahs beste Freundin verschwindet spurlos ….


Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Die Thematik wirklich nicht ungewöhnlich. Mich hat das Ganze stellenweise an den Nationalsozialismus erinnert. Viele Menschen schauen einfach weg, statt zu helfen. Doch auch im fernen Amerika gibt es Menschen, die gegen dieses ungerechte Regime ankämpfen. Die Geschichte wird aus der Sicht von zwei Personen erzählt. Sie kommt ruhig daher und bringt dennoch den schrecklichen Inhalt ohne Weichzeichner rüber.


Fazit:


Diese Dystopie könnte Realität in der fernen Zukunft sein. Ich hoffe ich liege falsch. Erschreckend und düster beschreibt die Autorin Geschehnisse, die die mich stark an den Nationalsozialismus erinnert haben. Trotz Längen kann ich dieses Buch empfehlen. Ich habe auch das Hörbuch genossen. Britta Steffenhagen transportiert mit ihrer tollen Erzählerstimme die düstere Atmophäre und die Gefühle der Menschen.

Danke Celeste Ng

Bewertung vom 15.01.2023
Das College
Ware, Ruth

Das College


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Wenn Scherze töten ….

Es beginnt mit dem Tod von April. Man wird in die Geschichte förmlich hineingeschmissen. Das hat mir gut gefallen.

Aus der Sicht von Hannah erfahren wir, was vor 10 Jahren in dem berühmten College in Oxford passiert ist. Hannah war sich ziemlich sicher, das der komische Pförtner Neville der Mörder ist. Nachdem dieser an einem Herzinfarkt im Gefängnis starb, sieht sie ein Bild von ihm in den Nachrichten. Neville hat seine Schuld nie eingestanden. Er wollte bis zuletzt Berufung einlegen. Nach einem mysteriösen Anruf plagen Hannah Zweifel. Sie beginnt auf eigene Faust den Fall nochmal aufzurollen.


Das Setting ist wunderbar gewählt. Ich liebe Geschichten die in einem College spielen. Die kurzen Kapitel sind in Davor und Danach eingeteilt. In der Vergangenheit erlebt man das Leben der Studenten in Oxford mit. Partys, Alkohol und Joints sind keine Seltenheit. Das It-Girl April teilt sich mit Hannah ein Apartment. Einerseits erweist sich April als gute Freundin, anderseits lässt sie stark heraushängen, dass sie von gut betuchten Eltern abstammt. Geld spielt für sie keine Rolle. Regeln sind dazu da um gebrochen zu werden. Am meisten nervt sie ihre Mitstudenten mit ihren Scherzen, die oftmals nicht lustig sind, und ihren Opfern sauer aufstoßen.


In der Gegenwart habe ich mit Hannah mitgefiebert. Ihre Alpträume erlebt. Der Schreibstil reflektiert das Gefühlsleben von Hannah sehr deutlich. Die kurzen Kapitel steigern den Lesefluss zusätzlich. Der Thriller kommt über lange Strecken sehr gemächlich daher. Da hätte ich mir manchmal etwas mehr Spannung gewünscht. Ich habe sehr viel mitgerätselt, wer für den Mord an April verantwortlich ist.

Meinen ersten Verdacht verworfen um letztendlich festzustellen, dass ich richtig gelegen bin. Wie das Ganze jedoch genau passiert ist, empfand ich als richtigen Geniestreich! Im letzten Drittel nimmt die Geschichte dermaßen an Fahrt auf, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen konnte.


Fazit:

Von mir eine Empfehlung, für diesen gut durchdachten Thriller. 

Danke Ruth Ware.

Bewertung vom 13.01.2023
Astrid Lindgren / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.24
Lieder, Susanne

Astrid Lindgren / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.24


gut

Meine Meinung:

 Die Frau die Kinderträume wahr werden ließ.

Wer kennt eigentlich Astrid Lindgren nicht? Ich kannte sie vorher überhaupt nicht. Ich habe ihren Namen stets mit Pippi Langstrumpf in Verbindung gebracht. Welch traurige Frau dahinter steckt, wusste ich vor diesem Buch nur bedingt. Von 1929 – 1958 nimmt uns Susanne Lieder auf eine interessante Reise mit.

Astrid Lindgren (geborene Ericson) wuchs wohl behütet in Vimmerby auf. Die glückliche Kindheit der Smålländerin spiegelt sich in ihren Büchern wider. Als sie als sehr junge Frau von einem verheirateten Mann schwanger wird, verlässt sie die kleine schwedische Ortschaft, um ihren Eltern keine Schande zu bereiten. Bettelarm versucht sie in Stockholm ihr Glück. Muss ihr Kind Pflegeeltern überlassen. Als sie 1929 Lasse zu sich holt, beginnt für sie eine schwere Zeit. Der kleine Lasse weint bittere Tränen, weil er nicht mehr bei seiner kranken Pflegemutter bleiben kann. Sture Lindgren ist in dieser Zeit nicht nur ihr Chef. Er ist Retter in der Not und ihre große Liebe. Sture behandelt Lasse wie einen eigenen Sohn. Als später die gemeinsame Tochter Karin zur Welt kommt, scheint das Glück perfekt.

Ich habe diese Romanbiografie sehr gerne gelesen. Ehe ich mich versah, war ich beim Nachwort angelangt. Man spürt die Traurigkeit, von der die Kinderbuchautorin stets umgeben war. Der Weg bis zur Veröffentlichung ihre ersten Buches war interessant und spannend. Nachdem Pippi Langstrumpf von Verlagen abgelehnt wurde, verlegte ein kleiner Verlag 1944 „Britt-Mari erleichtert ihr Herz“. Eine Geschichte, bei der Astrid ihre Sorgen und Nöte in die Seiten gepackt hatte. Sie konnte nur beim Schreiben ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Ihr Gefühlsleben blieb mir leider etwas fremd. Es gibt viele Passagen in diesem Buch, die mir zu kurz abgehandelt wurden. Ich wollte mehr in die Gefühlswelt von Frau Lindgren eintauchen. Eisernes Schweigen schien ihre Problembewältigung zu sein. Sei es bei Eheproblemen oder das schlechte Gewissen gegenüber Lasse. Obwohl sie eine Kämpfernatur war, schien sie Anfangs kein Selbstbewusstsein gehabt zu haben, wenn es ums Schreiben von Büchern ging. Laut ihrer eigenen Aussage taugte sie zum Schreiben genauso viel, wie eine Kuh zum Eislaufen. Dieses Zitat hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Interessant fand ich auch, dass der Name Pippi Langstrumpf von ihrer Tochter stammte. Daraufhin ging bei Astrid das Kopfkino los. Pippi Langstrumpf entstand am Krankenbett ihrer Tochter. „Die Kinder von Bullerbü“ reflektiert ihre eigene Kindheit. Es entstanden noch viele weitere Geschichten, die Kinderherzen höher schlugen ließen. „Pippi Langstrumpf“ wurde ziemlich lange von den Medien zerrissen. Mir egal! Ich liebe sie noch heute. Die rotzfreche Göre, mit dem Herz am rechten Fleck.
Fazit:

Ich habe diese Romanbiografie sehr gerne gelesen. Der Schreibstil lässt sich lesen wie Butter. Auch wenn mich dieses Buch, in Punkto Gefühlsleben von Astrid Lindgren, etwas hungrig zurück gelassen hat, kann ich eine Empfehlung aussprechen.

Welcher deutsche Verlag hatte denn nun eigentlich die erste deutsche Ausgabe von Pippi Langstrumpf verlegt? Es war der Oetinger Verlag. JIPPIE!!!

Danke Susanne Lieder