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Manuela2205

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Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2009
Die Elementare von Calderon / Codex Alera Bd.1
Butcher, Jim

Die Elementare von Calderon / Codex Alera Bd.1


ausgezeichnet

*** Worum geht's***

Die Geschichte spielt im Land Alera. Hier zeichnen sich die Menschen dadurch aus, dass sie über einen oder mehrere Elementare gebieten können. Sei es Erde, Wasser, Luft, Holz oder Metall.
Eine Ausnahme ist der Junge Tavi, der zwar klug, aber ohne Elementar ist, weshalb er außerhalb seiner Familie eher als Missgeburt oder Krüppel angesehen wird.
Regiert wird Alera vom Ersten Fürsten Gaius. Jedoch hat sich einer seiner Fürsten mit den Marat - kriegerischen Barbarenhorden - verschworen, um den Ersten Fürsten zu stürzen und sich selbst auf den Thron zu setzen.
Zufällig entdecken Tavi und sein Onkel einen Marat-Späher. Bernard kann schwer verletzt fliehen. Tavi entkommt zunächst auch, gerät jedoch schließlich in die Fänge der Marat, die dafür bekannt sind, ihre Feinde bei lebendigem Leib zu verspeisen.
Kann der Erste Fürst gewarnt werden und ist Alera noch zu retten?

***Meine Meinung***

Zugegeben - am Anfang ist es nicht ganz einfach sich in die Geschichte einzufinden. Manche Begriffe sind leicht verwirrend, was natürlich auch an der Übersetzung liegen kann.
Es lohnt aber dabei zu bleiben, irgendwann werden alle Begriffe und Zusammenhänge klar und dann wird man auch von der Geschichte gefesselt.

Klar gibt es auch hier Gut und Böse, jedoch wird nicht Schwarz-Weiß gemalt. Auch die Beweggründe (mancher) Bösen sind durchaus nachzuvollziehen, eine spezielle Person hat beispielsweise eigentlich das Beste für das Reich Alera im Sinn.
Von wem ich spreche will ich aber nicht verraten, das ist nämlich die erste überraschende Wendung in der Geschichte.
Die Personen sind überzeugend gezeichnet und verbergen das ein oder andere Geheimnis hinter ihrer Fassade.

Fasziniert war ich von den vielen absolut überraschenden Wendungen in der Geschichte. Es ist selten, dass ich während des Lesens überhaupt nicht sagen kann, wo der Autor hin will und was auf mich zukommt.
Codex Alera ist nichts für zwischen Tür und Angel, da man sich beim Lesen durchaus auch mal konzentrieren muss.

Die Elementare von Calderon ist der erste Band der Reihe Codex Alera, auf Englisch sind bereits 5 Bände erschienen. Auf deutsch geht's im März 2010 weiter.
Cliffhanger muss man keinen befürchten, ein paar lose Enden deuten aber schon auf den nächsten Band hin.
Besonders auf den weiteren Weg von Tavi bin ich sehr gespannt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2009
Blutnacht / Rachel Morgan Bd.6
Harrison, Kim

Blutnacht / Rachel Morgan Bd.6


ausgezeichnet

***Worum geht's***

Eigentlich wollte Rachel ganz gemütlich ihr Halloweenkostüm kaufen gehen. Dummerweise taucht in dem Laden Rachels ganz persönlicher Dämon Al auf und will sie - mal wieder - umbringen. Dabei sollte der doch eigentlich im Jenseits im Gefängnis sitzen. Licht ins Dunkel kommt, als weitere Dämonen auftauchen, darunter Minias, der ihr ja auch bekannt ist. Wie es scheint, wird Al jede Nacht aus seiner Zelle beschworen und erst mit dem Morgengrauen wieder ins Jenseits gezogen. Das schränkt Rachels Party- und Nachtaktivitäten natürlich ziemlich ein, was ihre Laune nicht unbedingt hebt.

Sie findet zwar den Beschwörer -ein alter Bekannter-, aber wirklich einsichtig zeigt sich der nicht. Die einzige Möglichkeit Als Fängen zu entkommen, scheint darin zu liegen mit ihm den Beschwörungsnamen zu tauschen. Dazu muss sie jedoch eine Probe seiner DNS aus dem Jenseits stehlen.

***Meine Meinung***

Auch in diesem Band geht es von Anfang an ziemlich rasant zu. Rachel manövriert sich in ausweglose Situationen, obwohl sie sich doch eigentlich geschworen hat, ihr Leben zu ändern und den Nervenkitzel zu reduzieren, nach dem sie süchtig zu sein scheint, wie ihre Freunde ihr schon länger vorwerfen. Dummerweise kann sie ihre Vorsätze nur im Kleinen umsetzen, wie bei der Wahl ihrer Freunde oder auch Nicht-Freunde, da sie ja nicht auf der Suche ist. Ausgehen kann man ja trotzdem, in diesem Fall mit Marshal. Denn langsam kommt sie halbwegs über Kistens Tod hinweg, wenn sie auch immer noch unter Erinnerungslücken leidet. Als sie mal wieder versucht, mit Ivy ein Blutgleichgewicht zu finden, blitzt aber ein Erinnerungsfetzen auf, der die Suche nach seinem Mörder einen kleinen Schritt weiter treibt. Ich habe da mittlerweile einen Verdacht und bin gespannt, ob ich richtig liege.

Überhaupt klären sich einige Geheimnisse. Rachel erfährt einiges über ihren Vater und dessen Tod und auch darüber, warum sie fähig ist, Dämonenmagie zu entzünden. Dementsprechend hat sie in diesem Band mehr mit Dämonen zu kämpfen, sowie mit Trent, der sich an ihre Fersen hängt und unbedingt eine uralte Elfenprobe aus dem Jenseits haben will. Daran ist wohl Ceris Schwangerschaft nicht ganz unschuldig.

Was mir sehr positiv aufgefallen ist: Die nervigen Rechtschreib- und Druckfehler der letzten Bücher haben sich stark reduziert, anscheinend wurde diesmal kurz über den Text geguckt, ehe er in Druck ging.

Für den nächsten Band erwarte ich wieder eine gute Portion Dämonen aufgrund von Rachels letztem Handel mit Al. Wenn man dem geplanten Titel "Blutkind" trauen darf, wird wohl auch die Elfe Ceri eine wichtige Rolle spielen.
Deshalb rate ich Kim Harrison, mich nicht zu lange darauf warten zu lassen. Sonst muss ich ihr Jenks mit einer Fuhre frittiertem Schneckenschleim auf den Hals schicken.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2009
Hiobs Brüder
Gablé, Rebecca

Hiobs Brüder


sehr gut

Das Buch ist grob in drei Teile unterteilt.
Im ersten Teil ist der Trupp unterwegs und tigert mehr oder weniger planlos umher. Zuerst zum Heimatort von Godric und Wulfric, dann zu Simons kleinem Gut, um schließlich festzustellen, wer Losian wirklich ist. Was diesem aber herzlich wenig bringt, denn dass seine Familie ihn erkennt, ist nicht gleichbedeutend damit, dass er sein Gedächtnis wieder finden würde.
Im zweiten Teil wird über Losian und seinen weiteren Lebensweg erzählt und der dritte Teil nennt sich zwar Simon und der ist auch durchaus involviert, aber ganz kann es Rebecca Gable denn doch nicht lassen und so findet man sich in den königlichen Gefilden wieder und erlebt, wie Henry Plantagenet (warum heißen die denn alle Henry??), der Sohn von Kaiserin Maud, die mit König Stephen um England streitet, auf den Thron gehievt wird.

Diesen Teil hab ich als langatmiger empfunden als die anderen beiden, weil es mehr Politik, Intrigen und Schlachten ging, als um spezielle Personen, auch wenn man viel über Simon und Henry erfährt. Mit denen wurde ich aber irgendwie nicht richtig warm.

Da ist Losian schon wesentlich interessanter. Es ist einfach amüsant mitzuerleben, wie er die große Krise bekommt, als er feststellt, wer er wirklich ist - und dass er mit einer hirnlosen arroganten Zicke verheiratet ist, die er am liebsten auf den Mond schießen würde. Und das, nachdem er sich äußerst unpassend kurz zuvor verliebt hat. Kurz, der Mann macht es sich wirklich nicht leicht. Großes Unverständnis erntet er nicht nur dadurch, dass er ein ganz anderer zu sein scheint, als vor seinem Gedächtnisverlust (3 Jahre auf der Irreninsel können einen eben ganz schön prägen), sondern auch vor allem, dass er zu seinen seltsamen Gefährten steht und versucht, ihren speziellen Anforderungen gerecht zu werden.

Meine Lieblingsfigur war aber ganz eindeutig Regy. Hochintelligent, was er durchaus auch gezeigt hat, wenn es ihm in den Kram passte. Nebenbei aber so gefährlich, dass man ihn nicht von der Kette lassen konnte, sonst hätte man sich mit Sicherheit am nächsten Tag mit verspeister Kehle wieder gefunden. Minimum, denn es gab ja eher karge Kost. Aber dieser mittelalterliche Hannibal gibt der Geschichte den nötigen Pep und ich hätte gern mehr über ihn gelesen.

In der Zeitschiene ist Hiobs Brüder, das von 1147 - 1154 spielt, vor den Warringhams einzuordnen. Aber manche Namen scheinen in Englands Geschichte immer eine Rolle zu spielen, so dass ich andauernd am Grübeln war, woher ich diesen oder jenen Namen schon wieder kenne. Aber auch dieser Roman ist historisch hervorragend recherchiert und bis auf einen kleinen Ausrutscher gegen Ende (Simon betreffend) absolut glaubwürdig erzählt. Da aber der letzte Teil wie schon gesagt ein paar Längen aufweist, vergebe ich vier Sterne.

7 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2009
Die Lebküchnerin
Schrödter, Sybille

Die Lebküchnerin


weniger gut

Die junge Adlige Benedicta wurde von ihrer Stiefmutter nach dem Tod ihres Vaters ins Kloster verfrachtet. Wirklich wohl fühlt sie sich dort nur in der Backstube, da sie von einer Mitschwester übel gemobbt wird. Benedicta schwärmt heimlich für den Neffen der Priorin und Julian hegt auch Gefühle für sie. Es kommt wie es kommen muss, die beiden werden dabei beobachtet, wie sie sich küssen und werden beim Provinzial angeschwärzt – inklusive schamloser Übertreibung. Nicht einmal das geheime Lebkuchenrezept von Benedicta kann ihr nun aus der Patsche helfen.
Doch die Priorin verhilft ihr und ihrem Neffen zur Flucht, auf der sie die Klosterköchen Agnes aus Freundschaft begleitet. Julian wird jedoch dummerweise von den Häschern niedergeschossen und so stehen die beiden jungen Frauen alleine da. Die einzige Chance die die beiden sehen, besteht darin Benedicta als Agnes Schwester auszugeben und sich nach Nürnberg zu dem Verlobten von Agnes – einem Bäcker – aufzumachen.
Dort kann Benedicta natürlich ihre Nase nicht aus der Backstube raushalten und fängt wieder an, Lebkuchen zu produzieren, um die Bäckerei zum Florieren zu bringen. Damit macht sich Benedicta jedoch nicht nur Freunde.

Der Klappentext verspricht ja ein lebendig gezeichnetes und historisch fundiertes, farbenprächtiges Bild vom mittelalterlichen Nürnberg. Kann ich das unterschreiben?
Naja, zumindest so weit, als anscheinend laut Nachwort Lebkuchen bereits im 13. Jahrhundert erwähnt wurden und es 1395 einen Lebküchner in der Stadt Nürnberg gegeben hat.
Das Buch lässt sich eigentlich auch ganz flüssig lesen.
Damit kommen allerdings auch schon die Abers:
Die Personen sind größtenteils fürchterlich naiv und unglaublich flach. Benedicta beispielsweise Jahre wohlbehütet im Kloster, bekommt die Krise, als sie sieht wie jemand ein Pferd mit gebrochenem Bein erlöst, doch als sie auf ihrer Flucht einen ihrer Verfolger mit einem Ast erschlägt, entlockt ihr das nur ein kurzes Oooops, aber keine größeren Gewissensbisse. Auch die Anschläge auf ihr Leben und sämtliche Schicksalsschläge bringen sie nicht aus dem Konzept und weder zum Grübeln noch zum Weinen.
Im Großen und Ganzen läuft sowieso alles zu glatt. Der alte Bäckermeister überlässt Benedicta widerstandslos die Backstube und Julians Bruder schenkt ihr laufend Gewürze so viel sie tragen kann. Und das obwohl das Zeug damals mit Gold aufgewogen wurde – klaaaar!
Sämtliche Intrigen deckt sie problemlos auf, es ist einfach nicht ganz glaubwürdig.
Das Ende finde ich sehr an den Haaren herbeigezogen, vor allem hätte Benedicta eigentlich schon viel früher entdeckt werden müssen, da sie im Kloster ja schon für süße Lebkuchen berühmt war und diese eine Weltsensation darstellten. Und als in Nürnberg plötzlich süße Lebkuchen auftauchen, zählt niemand eins und eins zusammen?
Außerdem war entsetzlich vorhersehbar, wer wen am Ende kriegt, das konnte ich schon nach der Hälfte des Buches sagen. Ich muss dem Buch allerdings zugute halten, dass es dem Vergleich mit den Romanen von Rebecca Gable standhalten muss. Bei dieser Schriftstellerin bin ich von der ersten bis zur letzten Seite gebannt. Sybille Schrödter hat da noch ein gutes Stück Weg vor sich.
Für mich reichts für 2,5 Sterne

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2009
Zeit deines Lebens
Ahern, Cecelia

Zeit deines Lebens


sehr gut

***Zum Inhalt:***

Es wird erzählt von Lou Suffern, einem BWM – einem Beschäftigten Wichtigen Mann. So beschäftigt und wichtig, dass er von einem Termin zum nächsten hastet, gedanklich immer schon drei Schritte weiter als in Wirklichkeit ist und seine Familie über der Arbeit völlig vernachlässigt.
Ganz entgegen seiner Gewohnheit beginnt er eines Morgens ein Gespräch mit dem Obdachlosen Gabe, spendiert ihm einen Kaffee und später sogar einen Job in seiner Firma.
Gabe ist ihm gleichzeitig sympathisch und unheimlich. Er fügt sich wie durch Zauberhand in die Firma ein, wird von den Kollegen sowie von Lous Familie sofort ins Herz geschlossen, scheint Ereignisse vorauszuahnen und taucht zu unmöglichen Zeiten an den unmöglichsten Orten auf. Dabei gewährt er Lou erstaunliche Einblicke in dessen eigene Seele und lässt dadurch erste Zweifel an seinem Tun und Lassen in ihm aufkommen. Schließlich bietet sich Lou die Chance seines Lebens. Doch was genau ist sie und wie wird Lou sich entscheiden?

***Meine Meinung:***

Als erstes ist mir die unheimlich ausdrucksstarke und blumige Sprache ins Auge gefallen. So gelingt es Cecelia Ahern beispielsweise, drei Seiten über eine verschneite, einsam daliegende Strasse am Weihnachtsmorgen zu erzählen, ohne dass es großartig wichtig für die Geschichte wäre. Aber es ist schön zu lesen, man wird nicht davon gelangweilt und deshalb auch nicht zum Querlesen verleitet.

Lou ist ein echtes Ekelpaket. Egoistisch, mit der Arbeit verheiratet, gedankenlos gegenüber seiner Familie und hinter jedem Hintern her, der vor seiner Nase umherwackelt. Obwohl ich ihn im echten Leben nicht mal mit der Pinzette anfassen würde und ihn an Stelle seiner Frau schon längst hochkant aus der Villa geworfen hätte, bleibt er einem doch nicht gänzlich unsympathisch – warum auch immer.

Als zweite Person steht der mysteriöse Obdachlose Gabe im Mittelpunkt. Er schafft es, Lou den sprichwörtlichen Spiegel vorzuhalten und ihm ein paar Gedanken über sich selbst einzuimpfen.
Sehr schnell drängte sich mir der Verdacht auf, dass Gabe wohl eine Art Engel sein müsse, mit dem Auftrag Lou die Chance zu geben, auf den rechten Weg und zu seiner Familie zurück zu finden. Denn Lous Ansicht, dass man zwar aus dem Job gefeuert werden könne, aber nicht aus der Familie, ist ja bekanntermaßen nicht ganz richtig.
Und so ist man dann doch neugierig, was Lou aus der Chance macht, die sich ihm bietet.
Denn (und hier kommt dann doch endlich der erwartete Kitschfaktor): Gabe bietet ihm Pillen an, mit denen er sich verdoppeln kann und so endlich mal wirklich an zwei Orten gleichzeitig sein. Wofür entscheidet er sich – für die lockende Beförderung oder seine Familie?

Das Ende finde ich ziemlich vorhersehbar, irgendwie habe ich das ganze Buch lang eigentlich geahnt, wie die Sache wohl enden wird. Und tatsächlich wird ziemlich auf die Tränendrüse gedrückt und einem die Moral der Geschichte vorgesetzt.
Dummerweise funktioniert es – der eine oder andere Gedanke, dass die Autorin gar nicht so unrecht hat, ist durchaus in mir aufgestiegen. Ebenso die Überlegung, wie die Geschichte wohl ausgesehen hätte, hätte Lou auf den ersten Wink mit dem Zaunpfahl reagiert. Oder den zweiten… oder dritten…

Fazit: Wenn ich auch nicht loslaufen und mir die anderen Bücher von Cecelia Ahern kaufen werde, ist Zeit deines Lebens doch ein durchaus lesenswertes Buch mit schöner Sprache. Vor allem zur kommenden Weihnachtszeit eine Lektüre, die dem einen oder anderen nicht schaden würde.

22 von 26 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.