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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nanette
Wohnort: 
Heinsberg

Bewertungen

Insgesamt 263 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2023
Heilen mit pflanzlichen Antibiotika
Schneider, Jürgen

Heilen mit pflanzlichen Antibiotika


ausgezeichnet

„„Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen““ oder

Wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe

Jürgen Schneider hat mich mit seinem Wissen stark beeindruckt. Er zeigt, auf welch einfache Art und Weise man vielfältigen Nutzen aus Heil-, Wild- und Küchenkräutern, Heil- und Wildpflanzen, Gewürzen, Wildgemüsen, Früchten und Honig für das Wohlbefinden ziehen kann.

Als ich las, dass den Autor schon seine Urgroßmutter in ihr großes Kräuterwissen eingeweiht hat und er sich für eine Ausbildung als Drogist und Heilkräuterexperte entschieden hat, empfand ich große Freude, dass er diesen Wissensschatz mit uns allen teilt.

Zudem vermitteln mir seine verantwortungsbewusste Art sowie seine Sorgfalt bei der Erstellung dieses Buchs Vertrauen.

Seine Zielsetzung, uns in die Lage zu versetzen, Hausmittel selbst herstellen zu können, hat er erreicht.

Zu erfahren, welche Naturarzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel er aus Apotheke, Drogerie und Reformhaus empfiehlt, ist ebenfalls eine großartige Hilfestellung.

Das Sammeln und Verarbeiten von Heilpflanzen erklärt er leicht verständlich.

Der Überblick über die wichtigsten Wirkstoffe der Heilpflanzen in Kombination mit den Pflanzen, die diese enthalten, gefällt mir sehr gut.

Er vermittelt sein Wissen sehr gut einprägsam.

Das Kapitel "Wohltuende Tees" ist für mich als Teetrinkerin ein ganz besonderer Grund zur Freude, vor allem als ich auf Seite 119 die Rheumatee-Mischung für meine Mutter und auf Seite 120 die Hauttee-Mischung für mich entdeckte.

Die Auflistung der passenden Heilpflanzen für häufig auftretende Alltagsbeschwerden rundet dieses Buch sehr gekonnt ab.

Es ist sehr gut durchdacht, übersichtlich aufgebaut und wird mich von nun an dauerhaft durchs Leben begleiten.

Ein dreifaches Hoch auf Jürgen Schneider und die Gesundheit! Mit diesem Buch habt Ihr sie selbst in der Hand.

Bewertung vom 17.08.2023
Die Wette des tollkühnen Blaustrumpfs
Tracy Sumner

Die Wette des tollkühnen Blaustrumpfs


ausgezeichnet

Raffiniert und elegant oder
Auch auf Umwegen erreicht man seine Ziele

Lady Hildegard Templeton (27 Jahre) und Tobias Fitzhugh Streeter (28 Jahre) lernen sich selbst und einander auf ganz besondere Art und Weise (neu) kennen.

„Er veränderte sie und das, obwohl sie vertraglich daran gebunden war ihn zu ändern.
Er öffnete ihre Augen für seine Welt, obwohl sie die seinen für ihre öffnen sollte.“

Beide haben ihre jeweiligen Päckchen oder besser gesagt Pakete aus der Vergangenheit zu tragen.

Dadurch haben sie sich zu starken Persönlichkeiten entwickelt, die sich jeder Herausforderung gewitzt stellen und sich für das Wohlergehen anderer engagieren.

Sie sind intelligent, eloquent, schlagfertig, temperamentvoll und in mehrfacher Hinsicht (hin- und her)gerissen sowie liebenswert.

„Sie hatten zwischen Zanken und Flirten getanzt, ein Turnier mit Worten, zu dem nicht viele Menschen in der Lage waren.“

Tracy Sumner hat mich von der ersten Seite an in den Bann ihrer heißen, knisternden und spannenden Liebesgeschichte mit Tiefgang gezogen.

Ihr liebevoll detaillierter, leb- und bildhafter, einfühlsamer, humorvoller sowie mitreißender Schreibstil hat es mir sehr schwer gemacht, den Roman aus den Händen zu legen.

Die Charaktere sind allesamt sehr interessante, vielschichtige Persönlichkeiten, die sehr gut ausgearbeitet werden und für zahlreiche Überraschungen sorgen.

Wetten, dass Euch dieser historische Liebesroman genauso begeistern wird wie mich?

Bewertung vom 14.08.2023
Nur ein einziger Tanz
Stellmacher, Hermien

Nur ein einziger Tanz


ausgezeichnet

Eine Reise in die Vergangenheit, die die Weichen für die Zukunft stellt

„Ein Buch voller glücklicher, tragischer und überraschender Ereignisse.“

Hermien Stellmacher fängt die Stimmungen und die Atmosphäre auf grandiose Art und Weise mit Worten und auch zwischen den Zeilen ein und schickt uns auf eine rasante Achterbahnfahrt der Emotionen.

Der einfühlsame, liebevoll detaillierte, bildhafte, lebensechte Schreibstil wirkt so einladend, dass ich mich in ihrer Buchwelt unmittelbar heimisch gefühlt und Anschluss gefunden habe.

Da ich sehr gerne Geschichten mit älteren Protagonisten lese, die noch mitten im Leben stehen und sich nicht ins Abseits drängen lassen, bin ich über die lebensfrohen, bunt gemischten, individuellen Hauptcharaktere im Alter von 56 – 92 Jahren hellauf begeistert und habe sie ins Herz geschlossen.

Ich mag ihren Humor und ihre Schlagfertigkeit sehr.

(Hen)Rike stellt zu Beginn keine hohen Anforderungen an ihren Partner. Sie gibt sich mit wenig zufrieden. Dann wird sie unsanft aus ihrer Komfortzone geschubst und lernt nicht nur ihre Mutter durch die Augen eines ihr bisher fremden Mannes ganz neu kennen, sondern auch aus deren Erfahrungen für ihr eigenes (Liebes)Leben hinzu. Das bisher eindimensionale Bild ihrer Kindheitserlebnisse entwickelt sich nämlich dank des gegenseitigen Austausches mit und mit zu einem dreidimensionalen, das ihre offenen Fragen beantwortet und zu Verständnis führt.

Die Autorin verleiht dieser Geschichte sehr gekonnt Tiefgang und führt einem immer wieder vor Augen, wie wichtig es ist, seinem Herzen zu folgen und jeden Moment zu genießen. Man sollte sich nicht von den Meinungen anderer abhängig machen oder sein Lebensglück an diese knüpfen, sondern seinen eigenen Weg gehen. Dann trifft man automatisch auf die richtigen Lebensweggefährten und erlebt wahre Lebensfreude.

Es wird deutlich, wie wichtig es ist, wirklich ehrlich und wahrhaftig miteinander zu kommunizieren und auch ehrlich zu sich selbst zu sein - zu sich und seinen Gefühlen zu stehen und für diese einzustehen und dass ein Neuanfang jederzeit altersunabhängig möglich ist.

Seid Ihr nun in Aufbruchstimmung?

Dann gute Reise!

Bewertung vom 10.08.2023
Lyoner-Komplott
Kuhn, Greta R.

Lyoner-Komplott


ausgezeichnet

Es geht um die Wurst!

Als Quereinsteigerin in diese Saarland-Krimi-Buchreihe von Greta R. Kuhn haben mir keinerlei Vorkenntnisse zum Verständnis dieses 4. Falles gefehlt.

Die multiperspektivische Erzählweise in der Vergangenheitsform ist ein interessantes Wechselspiel, das viele Informationen innerhalb kurzer Zeit vermittelt, der durchweg aufregenden Geschichte Tiefgang verleiht und die Spannung raffiniert aufbaut.

Als sehr gut gelungen empfinde ich den stetigen Fortgang der Geschichte, der durch den Wechsel der Perspektiven in keinster Weise beeinträchtigt, sondern ganz im Gegenteil noch gefördert wird.

Die Handlung ist so mitreißend geschrieben, dass ich den Krimi am liebsten gar nicht aus den Händen gelegt hätte.

Der flüssige, liebevoll detaillierte, bildhafte Schreibstil und die gut ausgearbeiteten Charaktere zogen mich mitten ins Geschehen und bereiteten mir einen ganz besonderen Lesegenuß.

Es herrscht ein allgemeines Gefühlschaos. So viele emotionale Baustellen, an denen es "brennt" und die menschliche Abgründe offenbaren, ließen mich mitfiebern.

Anhand der zahlreichen Informationen ist alles sehr gut nachvollziehbar und die Autorin versetzt einen in die Lage, erfolgreich miträtseln zu können. Das gefällt mir ganz besonders gut.

Ich freue mich schon sehr darauf, nun nach und nach Band 1-3 zu lesen und hoffe auf Fortsetzung dieser Buchreihe, die durch ihr Lokalkolorit besticht.

Auf in den Lyonerring!

Bewertung vom 07.08.2023
Das Geheimnis der goldenen Sonne
Benthake, Sonja

Das Geheimnis der goldenen Sonne


ausgezeichnet

Bringt Licht ins Dunkel!

Sonja Benthake nutzt die auktoriale Erzählperspektive (den allwissenden Erzähler) und verleiht dieser Geschichte in der Vergangenheitsform damit sehr viel Atmosphäre und Dynamik.

Alles liest sich so, als wenn es wirklich genau so passiert wäre.

Ihr Schreibstil ist flüssig, bildhaft und liebevoll detailliert. Das Setting ist grandios beschrieben. Ich war mittendrin statt nur dabei und fieberte mit den Protagonisten mit.

Die Geschichte ist außergewöhnlich, durchweg aufregend, spannend, geheimnisvoll, rätselhaft, unterhaltsam, emotional sowie lehrreich. Sie lässt einen Land, Leute, Gepflogenheiten und Spezialitäten kennenlernen.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und individuell, wobei die Protagonisten Mila Kreuzer (Reisejournalistin), Lukas Freudenberger (Medieninformatiker) und Ric(ardo) Sander (mehr Abenteurer als Archäologe) einen ganz besonderen Charme versprühen. Sie sind liebenswert, dynamisch und wagemutig. Ihre Widersacher werden gleichfalls facettenreich dargestellt.

Die Autorin hat ihrem Abenteuerroman wortwörtlich zu Tiefgang verholfen und führt uns Leser gedanklich auf die richtigen Fährten, so dass das Miträtseln zum Vergnügen wird - Nervenkitzel inklusive.

Einmal mit dem Lesen begonnen, mag man ihn nicht mehr aus den Händen legen.

„„Die Zeit dunkle Täler zu durchschreiten ist vorbei. Jetzt will ich die Gipfel erstürmen.““

Auf weitere Abenteuer mit dieser Autorin freue ich mich sehr.

Genießt diese eindrucksvolle Reise!

Bewertung vom 02.08.2023
Die neue Power-Küche
Riedl, Matthias

Die neue Power-Küche


ausgezeichnet

Wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe

Seit einem Monat folge ich den Empfehlungen zum Riechtraining und zur Ernährungstherapie des Ernährungs-Docs Dr. Matthias Riedl.

Theorie und Praxis vermittelt er leicht verständlich und motivierend.

Die ersten Erfolge stellen sich bereits ein.

Ich schmecke wieder, ob etwas salzig oder süß ist. Den genauen Geschmack nehme ich bisher noch nicht wahr. Nach zwei absolut geschmacksneutralen Jahren ist dies für mich schon ein großer Grund zur Freude, der mir Hoffnung schenkt. Das Riechtraining absolviere ich deshalb konsequent morgens vor dem Frühstück und abends vor der letzten Mahlzeit weiter. Es läßt sich gut in den Alltag integrieren.

Meine Erschöpfung wird durch die Ernährungstherapie gemildert.

Die ansprechenden, überwiegend pflanzlichen Gerichte für 2 Personen, die eine abwechslungsreiche, vielfältige Auswahl von morgens bis abends bieten, kommen mit wenig Zutaten aus und sind einfach umzusetzen. Viele sind zudem mit Gesundheitstipps versehen.

Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn ich mich nicht nur an den Farben der Gerichte, sondern auch an deren Geschmack erfreuen können werde.

Allseits gute Besserung!

Bewertung vom 01.08.2023
Die Weltenseglerin
Raiser, Nadja

Die Weltenseglerin


ausgezeichnet

Eine im wahrsten Sinne des Wortes eindrucksvolle Weltreise/ Expedition

Nadja Raiser läßt uns Leser das grandiose, spannende Abenteuer der ersten Weltumsegelung von Fernando Magellan durch die Augen seiner fiktiven Nichte Mariella Alvaro und Juan Sebastián de Elcano historisch so korrekt wie möglich miterleben.

Mariella hat einen vorbildlichen, starken Charakter und trifft situationsbezogen eigene Entscheidungen für ihr Leben ohne sich von den Meinungen anderer beeinflussen zu lassen. Sie geht ihren eigenen Weg und wird dabei von Emi (Emiliana), ihrer Haushälterin und mütterlichen Freundin, begleitet. Die Welt durch Mariellas Augen entdecken zu dürfen, die offen auf jeden zugeht und sich kess allen Situationen und Herausforderungen stellt, ist ein ganz besonders faszinierendes Leseerlebnis.

Juan ist eine gleichfalls starke, in sich ruhende Persönlichkeit und zeigt wahre Größe und Führungsqualitäten, weil er sich stets um das Wohl anderer sorgt.

Ich mag es, wie pfiffig Mariella und Juan agieren und obwohl beide sehr starke Charaktere sind, nicht als Einzelkämpfer durchs Leben gehen, sondern sich in die Gemeinschaft einfügen.

Die Geschichte führt einem wieder einmal vor Augen, wie wichtig ein gut funktionierendes Zusammenspiel der Gemeinschaft ist, um erfolgreich sein zu können.

Der flüssige, bildhafte, detailreiche, einfühlsame Schreibstil mit der zeitgerechten Ausdrucksweise ist grandios und die einzelnen Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet.

Die Beschreibungen sind authentisch, gefühls- und lebensecht und haben mir Gänsehaut verursacht. So tief haben sie mich bewegt. In meinem Innersten kribbelte es vor Aufregung und Vorfreude auf alles, das es zu entdecken und zu erleben galt.

Die Autorin zog mich in den Bann und mitten ins Geschehen. Dies sorgte für ein außergewöhnliches Lesevergnügen, das ich sehr intensiv genossen habe und das immer noch in mir nachhallt.

Am liebsten hätte ich den Roman gar nicht aus den Händen gelegt. Er entfaltet eine dermaßen starke Sogwirkung, daß ich mich kaum aus dem Geschehen zurückziehen konnte. Der Abschied aus dieser Buchwelt fällt mir äußerst schwer.

Die Macht und Machtlosigkeit von Worten zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Vielfältige Verständigungsprobleme sorgen zusammen mit den zahlreichen überraschenden Wendungen für Spannung(en).

Die widrigen Umstände und schrecklichen Geschehnisse auf der Reise und ihre Auswirkungen auf die einzelnen Teilnehmer der Expedition werden ungeschönt geschildert.

„„Pass bitte auf dich auf, Juan. Auf dich, dein Herz und vor allem auf deinen Kopf.““

Das wünsche ich der Autorin auch, damit wir in den Genuß noch vieler weiterer solch mitreißender Geschichten von ihr kommen werden.

Denn dieser Roman macht definitiv süchtig nach mehr/ Meer.

Ich wünsche Euch allzeit gute Fahrt, Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

Bewertung vom 25.07.2023
Bergblumenzauber
Breidenbach, Ursi

Bergblumenzauber


ausgezeichnet

Kreative Wildromantik oder
„„Nichts ist so schlecht, dass es nicht zu irgendwas taugt.““ oder
„Passt schon!"-Mentalität

Ursi Breidenbach verknüpft in diesem Wohlfühlroman sehr gut viele starke Themen miteinander: Aussteiger und Ökodorf, Digital Detox, Multikulti, Klischees aller Art bei Jung und Alt und deren Differenzen, die Entfremdung in der Familie, Trauer, Selbstverwirklichung und Liebe in all ihren Facetten.

Die Individualität der einzelnen Charaktere und die Szenerie arbeitet sie sehr gut und lebhaft aus, so daß ich in die Handlung hineingezogen wurde.
Besonders Yaneks in vielfacher Hinsicht starke Persönlichkeit kommt in der abwechslungsreichen und emotionalen Geschichte sehr gut zur Geltung.
Der flüssige, bildhafte, humorvolle Schreibstil und die Schlagfertigkeit der Charaktere sorgen für pures Lesevergnügen.
Die aufkommenden Gefühle werden lebensecht vermittelt und das Gemeinschaftsgefühl, die Geborgenheit und Freundschaft in der Gruppe werden dabei deutlich herausgestellt.
Die atemberaubende Kulisse und die Naturbeschreibungen sind sehr wohltuend und die Achtsamkeit färbte auf mich ab.
Neben Kräutern, Pilzen und Beeren werden auch Erfahrungen gesammelt und Erkenntnisse gewonnen, die in Form dieser Geschichte ein Gewinn für alle Leser sind.
Die Summe der liebevoll beschriebenen Details verleiht der Geschichte einen unwiderstehlichen Charme und erschafft eine einzigartige Atmosphäre.
Ich habe die Zeit im Wald sehr genossen und konnte Kraft für den Alltag tanken.

„Und ein Paradies ist es nicht deshalb, weil es hier alles gibt, was man sich nur erträumen kann, sondern weil man hier plötzlich nur mehr das will, was es gibt.“

Diese kurzweilige Geschichte wird noch lange in mir nachhallen.

Ein Rezept für „Juttas feiner Kräutertopfen“ und „Juttas kleine Kräuterkunde" zu Brennnessel, Schafgarbe und Himbeere runden den Roman harmonisch ab.

Laßt auch Ihr Euch verzaubern!

Bewertung vom 17.07.2023
Mein Herz in Havanna
Pauter, Katharina

Mein Herz in Havanna


ausgezeichnet

„„Kopf aus, Herz an““ oder
„Glück. Träume. Zukunft. - Das Leben hält mehr bereit als Durchschnitt.“

„Es war bunt, es war wild und es war el cielo.“
Katharina Pauter läßt uns hauptsächlich das echte Leben in Kuba spüren und dadurch begreifen, was das Leben wirklich ausmacht. Sie setzt damit die Zeichen nicht nur für ihre Protagonistin Maike auf Neuanfang.

Die völlig touristische Parallelwelt spielt nur eine untergeordnete Rolle, die uns Einblicke in das Leben in Trinidad, Varadero und auf Cayo Coco gewährt.

Im kapitelweisen Wechsel erzählen uns die Kölnerin Maike und der Kubaner Mateo, genannt Mat, ihre Geschichte in der Vergangenheitsform.

Im Fokus stehen dabei ihre jeweilige persönliche Entwicklung und der Zusammenhalt der Gesellschaft in Kuba.

Maike übt sich darin, ihr Leben ohne ihre Zwillingsschwester an ihrer Seite zu meistern und Mat lernt, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen.

Die internationale Hilfsorganisation Strong Together Everywhere, für die beide tätig sind, könnte durch den Zusatz kG (= kubanische Gelassenheit) komplettiert werden. Denn sie bietet unter ungünstigen (Lebens)Bedingungen wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe und steht vor der zusätzlichen Herausforderung sich selbst zu retten.

Die ereignisreiche Geschichte spielt dabei nicht nur zentral in Centro Habana, sondern zieht einen auch mitten ins Geschehen, so dass man die Situation vor Ort miterleben und die Probleme der Bevölkerung nachvollziehen kann. Kulturelle Unterschiede finden wertschätzende Erwähnung. Der Kölner Dialekt und die Fremdsprachen (spanisch, italienisch und niederländisch), die einfließen, unterstreichen das Zusammenspiel der Nationen.

Senioren oder wie Maike so schön sagt „Menschen mit einem hohen Erfahrungshintergrund“ wie z.B. ihre Oma Marianne und eine Hündin namens Lana helfen bei der Weichenstellung für die Zukunft.

Die Kölner Mentalität „Et kütt wie et kütt.“ ähnelt der kubanischen „„Wer die Nerven verliert, der verliert alles.““. Beide Redewendungen spiegeln die Gelassenheit der Menschen wider. Aber die Kubaner sind tatsächlich noch etwas entspannter, fröhlicher und dankbarer und das gerade wegen ihrer schwierigen von Ein- und Beschränkungen regierten Lebenssituation. Ich bin daher voller Bewunderung für die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere.

„„Et hätt noch immer jot jejange.““ - „„No es fácil. Es ist nicht leicht für uns Kubaner, aber es geht immer irgendwie weiter.““
„„Ein Licht, das von innen her leuchtet, kann niemand löschen, wie man hier sagt.““
Die Energie und (Lebens)Freude sowie das Vertrauen, die diese Geschichte vermittelt, sind ansteckend und sorgen durch den flüssigen (um Rum und Mojitos bereicherten), detaillierten, bildhaften Schreibstil für ein intensives Leseerlebnis.

Folgt auch Ihr Eurem Herzen und genießt ein neues Lebensgefühl aufgrund der durch den Roman gewonnenen Erkenntnisse!

Bewertung vom 13.07.2023
Das Glück ist nur eine Insel entfernt
Jacobson , Jette

Das Glück ist nur eine Insel entfernt


ausgezeichnet

"Die alte Rosalie und das Meer." oder
Auf zu neuen Ufern oder
„Kopf aus, Meer an“ oder
Einfach raffiniert

"Durch dich erlebe ich die Insel intensiver, als ich es mir erträumt habe."
Das trifft auch auf mich zu. Ich hatte mir diese Geschichte schon nach dem Lesen des Klappentextes sehr schön vorgestellt, aber sie übertraf sogar noch meine Erwartungen.
""Auf der Insel denkt man immer, jetzt hab ich das Schönste erlebt, und wird jedes Mal von Neuem überrascht.""
So erging es mir auch beim Lesen.
Jette Jacobson spielt äußerst gekonnt mit allerlei reizvollen Gegensätzen, die der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre verleihen, zu der das Lokalkolorit mit den Einheimischen und den vielen Zugezogenen und deren jeweiligen Dialekten beiträgt.
Die liebevoll ausgearbeiteten menschlichen und tierischen Charaktere sind individuell und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Rosalie (51 Jahre) ist entschlussfreudig und zu Beginn der Geschichte auf der einen Seite sehr konsequent darin, sich selbst Grenzen zu setzen, aber auf der anderen Seite nicht konsequent genug, wenn es darum geht, anderen ihre Grenzen aufzuzeigen.
Ihre persönliche Entwicklung dank eines Minijobs, der die Weichen in ihrem Leben neu stellt, wird sehr gut nachvollziehbar geschildert.
Rosalies Suche nach einem neuen, erfüllenden Lebensinhalt gestaltet sich ereignisreich. Das Schicksal spielt ihr mit einer „Vertrauensübung“ sehr vielversprechende Karten zu.
Nachdem sie ihren Traum von Familie ausgelebt hat, bricht sich ihr bisher unterdrückter Traum nach beruflicher Verwirklichung Bahn.
Zwei wichtige Frauen in ihrem Leben sind ihre Mutter Ulla (76 Jahre) und ihre beste Freundin Marion. Beide stehen mitten im Leben und genießen gemeinsame Zoom-Konferenzen zu einem digitalen Kaffeeklatsch, die sie »Absolut-wichtige-Mädelskonferenz« nennen. Sie verleihen ihr Mut und Kraft.
Dieser Zusammenhalt ist vorbildlich.
Apropos "vorbildlich", der detailreiche, bildhafte Schreibstil sorgt für bestes 3D-Kopfkino. Ich war mittendrin statt nur dabei und habe meinen Aufenthalt auf Amrum sehr genossen.
""Rüm Hart, Klaar Kimming"" - ""Das ist eine Friesische Lebensweisheit."" - ""Großes Herz und weiter Horizont bedeutet es in etwa.""
Am Ende entfuhr mir ein tiefer Seufzer oder wie Rosalie es so treffend bezeichnet ein "Schöner-geht-nicht mehr-Ausatmen". Dieser Roman entläßt mich mit einem Gefühl von Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten in Hülle und Fülle in den Alltag.
Zudem kredenzt uns die Autorin ein Rezept für die Tote Tante zum Nachgenießen.
Ich bin dem Nordseecharme dieser Geschichte vollends erlegen.
Die tief empfundene Freude und die positive Energie sind äußerst wohltuend.
Genießt diese ganz besondere Auszeit!