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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kerry
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Berlin
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ich blogge auch: www.lesendes-katzenpersonal.blogspot.com

Bewertungen

Insgesamt 1055 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2016
Flammenbrut
Beckett, Simon

Flammenbrut


gut

Die 33-jährige Kate Powell ist beruflich sehr erfolgreich. Sie ist Inhaberin einer kleinen PR-Agentur in London und hat es sogar geschafft, einen äußerst lukrativen Kunden an Land zu ziehen, sehr zum Verdruss ihres ehemaligen Lebensgefährten, denn der ist bei der Konkurrenz. Paul, ihr Ex, lässt seinen Frust überaus deutlich an ihr aus. So gut es auch beruflich läuft, so sehr stockt doch ihr Privatleben, denn seit der Trennung von Paul ist Kate Single und ein neuer Mann ist nicht in Sicht.


Doch so zufrieden sie auch beruflich ist, so hört sie doch langsam aber sicher ihre biologische Uhr ticken und nicht nur das, ihre Freundin Lucy führt ihr immer wieder vor Augen, wie schön so ein Familienleben sein kann, denn diese ist verheiratet und hat zwei Kinder. Da kein Mann in Kates Leben in Sicht ist, beschließt sie, dass eine künstliche Befruchtung für sie das richtige ist. Sie will jedoch keinen Unbekannten als Spender ihres Kindes und gibt stattdessen in verschiedenen renommierten Fachzeitschriften ein entsprechendes Inserat auf.

Tatsächlich meldet sich nur ein Kandidat, aber dieser scheint überaus vielversprechend. Der 34-jährige Psychologe Alex Turner ist Kates Plan gegenüber aufgeschlossen und wäre gerne bereit, ihr sein genetisches Material zu Verfügung zu stellen. Kate ist anfangs etwas irritiert, wirkt er doch deutlich jünger als seine 34 Jahre, aber er scheint durchaus renommiert zu sein in seinem Bereich, was Kate anhand verschiedener Publikationen Turners überprüft. Beide kommen überein, dass sie es wagen wollen und tatsächlich wird Kate bereits beim ersten Versuch schwanger. Doch es kommen Zweifel auf ...


Kinderwunsch mit Folgen! Der Plot des Buches wurde authentisch erarbeitet. Ich muss gestehen, von der Grundidee des Plots war ich sehr angetan, jedoch muss ich sagen, dass es in meinen Augen doch an der Ausführung haperte, denn sehr schnell war klar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt, sodass ich als Leser jedweder Überraschung beraubt wurde. Die Figuren wurden realistisch erarbeitet, wobei ich gerade den Handlungen der Figur der Kate nicht immer folgen konnte. Sicherlich will man nicht jeden beliebigen als Vater seines Kindes, aber via Annonce einen Samenspender zu suchen, finde ich jetzt doch etwas übertrieben, zumal dieser bestimmte Qualifikationen zu erfüllen hat. Ganz ehrlich, will man wirklich mit Absicht ein solches Kind? Den Schreibstil empfand ich angenehm zu lesen, jedoch fehlte es hier an Dynamik, sodass ich das Buch jederzeit zur Seite legen konnte. Abschließend kann ich sagen, dass ich von dem Autor schon deutlich bessere Bücher gelesen habe.

Bewertung vom 08.05.2016
Wer Schatten küsst
Levy, Marc

Wer Schatten küsst


sehr gut

Er war ein einsamer kleiner Junge, was sich auch zu Beginn seiner Schulzeit nicht änderte. Er war kleiner und schmächtiger als die meisten und fand ausgerechnet in Marques einen Rivalen um die Gunst einer Mitschülerin, der ihm körperlich weit überlegen ist. Halt findet er beim Hausmeister Yves und später bei Luc, einem Mitschüler, der sein bester Freund wird. Doch wirklich öffnen kann sich der kleine Junge nicht, denn er hat ein Geheimnis - wenn die Schatten der anderen seinen Weg kreuzen, erfährt er durch diese ihre Geheimnisse, ihr wahres Wesen. Dass er anders ist, weiß er und so erzählt er niemandem, dass er ein Schattendieb ist.


Nur mit Lucs Hilfe hat er dennoch eine halbwegs glückliche Schulzeit, auch wenn sein Vater die Familie verlässt. Zwar kann er seine Mitschülerin nicht für sich erobern, doch in den Ferien lernt er ein Mädchen kennen, das ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Leider sieht er sie nicht wieder, denn seine Mutter fährt mit ihm nie wieder dorthin.


Jahre später hat er sein Medizinstudium fast abgeschlossen und blickt einer verheißungsvollen Zukunft entgegen. Dank seiner Gabe, die er nie verloren hat, gelingt es ihm, sogar an einem kleinen, fast todgeweihten Patienten, ein Wunder zu wirken. Doch ist es wirklich das, was er für den Rest seines Leben machen will? Hatte er nicht einst einen ganz anderen Traum von einem kleinen Mädchen?



Der Schattendieb! Der Plot wurde bildhaft und geradezu phantastisch erarbeitet. Manchmal hatte ich bei der Lektüre fast das Gefühl, ich würde mich mitten in einem Märchen befinden, so verzaubert war ich von der Geschichte des Schattendiebes. Die Figuren wurden authentisch und abwechslungsreich erarbeitet. Gerade der kleine Schattendieb hat es mir angetan und ich war entzückt mitzuerleben, wie aus dem kleinen, unsicheren jungen, ein charakterstarker junger Mann wurde, der sich final dazu entschließt, seinem eigenen Herzen zu folgen. Den Schreibstil kann ich nur als zauberhaft beschreiben, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch wunderschöne Lesestunden bereitet hat - für mich hätte das Buch gerne länger sein dürfen!

Bewertung vom 08.05.2016
Der Beobachter
Link, Charlotte

Der Beobachter


sehr gut

Samson ist das, was man einen komischen Kauz nennen könnte. Den ganzen Tag treibt er sich in der Gegend rum, geht keiner geregelten Arbeit nach, beobachtet jedoch die Leute. Nicht irgendwelche Leute, nur solche, die sein Interesse wecken. Er ist kein Voyeur im eigentlichen Sinne eines Spanners, denn dieser Part interessiert ihn nicht, ihn interessiert das Leben der Menschen, die er beobachtet. Seine eigene Familie besteht aus einem Bruder und dessen Frau, bei denen er auch lebt, sehr zum Missfallen seiner Schwägerin. Samsons absolutes Interesse liegt eindeutig bei Gillian Ward, denn mit ihrem Mann und ihrer Tochter führt sie das für ihn perfekte Leben.


Der Schein jedoch trügt, denn Gillians Mann lebt nur noch für die gemeinsame Firma und seinen Sport und die gemeinsame Tochter ist mit ihren 12 Jahren in der schönen pubertären Phase, die wohl alle Eltern von Töchtern kennen. Meist rasseln jedoch Mutter und Tochter aneinander.


Derweil treibt ein Mörder nicht allzu weit entfernt sein Unwesen. Zwei Frauen sind ihm schon zum Opfer gefallen - weitere werden folgen, soviel ist klar, es sei denn, ihm kann endlich das Handwerk gelegt werden. Noch ahnen es weder Samson noch Gillian, doch eben jener Mörder kommt ihnen gefährlich nahe - und dennoch weiß noch keiner von ihnen, dass er in Gefahr schwebt. Doch Familie Ward hat bald ein Todesopfer zu beklagen ...



Unterlassene Hilfeleistung! Der Plot wurde realistisch und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders faszinierend empfand ich es mitzuverfolgen, wie sich der Mörder Gillian und ihrer Familie nach und nach näherte und so die Grundfesten ihrer Familie durch eine grausame Tat erschütterte. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, wobei ich hier sehr zwiegespalten bin. Gillian verhält sich nicht immer korrekt, aber kann man sie dafür verurteilen? - und auch Samson, der eigentlich keinem was Böses tut, hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack, denn die Vorstellung, dass es solche Menschen in der Realität gibt, empfinde ich als sehr beängstigend. Den Schreibstil empfand ich sehr spannend erarbeitet, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir den Buch fesselnde Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 08.05.2016
Das andere Kind
Link, Charlotte

Das andere Kind


sehr gut

An einem regnerischen Abend lernt Sprachlehrer Dave Tanner die schüchterne, altjungferliche Gwen Beckett kennen und bietet ihr an, sie nach Hause zu bringen. Gesagt getan, auch wenn Gwens Zuhause mehr ein heruntergewirtschafteter Hof ist. Die junge Frau hält sich und ihren Vater mit der Vermietung von Zimmern über Wasser, was ihr mehr schlecht als recht gelingt. Dave hingegen sieht, dass hier verborgenes Potential vorhanden ist und beschließt Gwen fortan zu umwerben, was ihm bei der schüchternen jungen Frau nicht besonders schwer fallen sollte. Tatsächlich verfällt Gwen ihm und einer baldigen Hochzeit steht nichts mehr im Wege.


Zur anstehenden Verlobungsfeier des Paares kommt auch die frisch geschiedene Dr. Leslie Cramer, deren Großmutter, Fiona Barnes, eine alte Freundin von Chad, Gwens Vater, ist und die geholfen hat, das Mädchen nach dem Verlust der Mutter großzuziehen. Doch die Verlobungsfeier endet in einem Fiasko. Am nächsten Tag wird Fiona tot aufgefunden. Die Todesumstände rufen Kommissarin Valerie Almond auf den Plan, denn die Umstände von Fionas Tod ähneln dem einer Studentin, die vor einigen Monaten ebenfalls ermordet aufgefunden wurde.


Dann tauchen Dokumente auf, die Fiona an Chad sandte. Diese offenbaren eine gemeinsame Vergangenheit zu Zeiten der Wirren des 2. Weltkrieges und den Jahren danach und sie offenbaren ein weiteres Schicksal - es gab ein Kind, genannt Nobody, das in den Wirren des Krieges "verschollen" ist. Hat diese "alte Geschichte" Auswirkungen bis in die Gegenwart und musste Fiona deswegen sterben? Und was war mit der jungen Studentin, die nur als Babysitterin jobbte und zum Opfer wurde?



Was geschah mit dem anderen Kind? Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Die Story an sich spielt sich auf verschiedenen Zeitebenen ab und ich muss gestehen, eine jede hatte etwas für sich, ein Ereignis, dass mich unheimlich fesselte und faszinierte, sodass ich förmlich danach gierte zu erfahren, wie es an der jeweiligen Stelle weiterging. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Valerie hat keinen sonderlich starken Eindruck auf mich hinterlassen, im Gegensatz zur Figur der Leslie Cramer, die, nachdem sie eine Ahnung um das Geheimnis ihrer Großmutter hat, alles daran setzt, dieses zu lüften und so eventuell sogar einen "Grund" zu erhalten, warum sie sterben musste. Den Schreibstil empfand ich angenehm zu lesen, hätte ihn mir aber zwischendurch etwas packender gewünscht. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um das erste Buch der Autorin handelt, das ich gelesen habe, aber bestimmt nicht das letzte!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.05.2016
Moorfeuer / Kommissar Waechter Bd.2
Neubauer, Nicole

Moorfeuer / Kommissar Waechter Bd.2


gut

Durch Zufall entdeckt ein Spaziergänger in den frühen Morgenstunden im Freisinger Moor ein Feuer. Schnell stellt sich heraus, dass es sich nicht um ein normales Feuer handelte, sondern augenscheinlich um einen Scheiterhaufen, auf dem tatsächlich eine Frau verbrannt wurde. Der Zuständigkeitsbereich liegt bei der Kripo Erding, doch schnell steht fest - damit kommen die "Provinzpolizisten" nicht alleine klar, zumal es sich bei der Toten um eine Münchnerin handelte.


Hauptkommissar Waechter, sowie Elli Schuster und Hannes Brandl übernehmen den Fall und beginnen mit ihren Ermittlungen. Fest steht - so wie es aussieht, hatte niemand einen Grund, das Opfer zu töten. Auch die Tochter des Opfers kann den Ermittlern keinen Hinweis geben, wer es auf ihre Mutter abgesehen haben könnte. So müssen sich die Ermittler fast blind auf die Jagd nach dem Hexenjäger machen.


Doch auch außerhalb der Ermittlungen geht es turbulent in Kommissar Waechters Leben zu. Ausgerechnet die älteste Tochter von Hannes Brandl taucht immer wieder bei ihm auf, wenn sie nicht weiß wohin bzw. wenn sie Stress mit ihrem Vater hat und bringt so das bisher eher ruhige Leben des Kommissars mächtig durcheinander. Könnte dies vielleicht sogar die Chance sein, aus seiner einsamen Burg herauszutreten?



Der 2. Band der Kommissar-Waechter-Reihe! Der Plot wurde detailliert und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders faszinierend empfand ich die Tatsache, dass es augenscheinlich in der heutigen Zeit noch jemanden gibt, der sich für einen Hexenjäger hält und auf die "althergebrachte" Art und Weise sich diesen "Hexen" nähert und sie nach alter Manier dem Feuer übergibt. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, wobei ich sagen muss, dass mir Kommissar Waechter nicht unbedingt sympathisch ist. Irgendwie werde ich mit dieser Figur einfach nicht warm. Auch die Handlungen von Hannes Brandl konnte ich so nicht immer nachvollziehen. Ich glaube, wenn die Figuren im realen Leben mein Leben kreuzen würden, hätten wir keinerlei Grundlage für eine Interaktion. Den Schreibstil empfand ich angenehm zu lesen, jedoch konnte mich das Buch nicht restlos überzeugen.

Bewertung vom 08.05.2016
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


sehr gut

Detective Robert Hunter ist bereits ein altgedienter Ermittler des Morddezernates in Los Angeles. Vor nicht allzu langer Zeit verlor er seinen Partner durch einen tragischen Unfall und arbeitet seitdem allein. Er will es nicht anders haben, denn er weiß, auf einen neuen Partner müsste er sich voll und ganz einlassen und ihr Beruf ist prädestiniert dafür, nicht gemeinsam den Ruhestand zu erleben. Sein Vorgesetzter sieht das allerdings anders und teilt ihm Carlos Garcia zu.


Die beiden haben kaum Gelegenheit, einander zu begrüßen, als sie auch schon zu einem Tatort gerufen werden. Tatsächlich wurde eine junge Frau bestialisch ermordet. Die Leiche weist zwei ineinander verschlungene Kreuze auf - und fest steht, der Kruzifix-Killer hat wieder zugeschlagen. Garcia fällt es nicht leicht, sich diesem Tatort zu widmen, doch Hunter ist in seinem "Element", jagt er diesen Killer doch nicht zum ersten Mal.


Ehrlich gesagt steht Robert unter Schock, denn vor zwei Jahren hat er diesen Killer bereits gejagt und mit Hilfe seines damaligen Partners gestellt. Es gab niemals einen Zweifel für ihn, dass er seinerzeit den Richtigen verhaftet hat und als dieser kurz darauf hingerichtet wurde, schien der Kruzifix-Killer der Vergangenheit anzugehören. Doch nun scheint er zurück zu sein - oder war er gar nie weg?



Der 1. Band der Robert-Hunter-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir die mit unter recht düster erscheinende Atmosphäre gefallen, denn im realen Leben möchte ich mich in solchen Situationen nie und nimmer vorfinden. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Fasziniert war ich von der Figur des Robert Hunter, der wirklich das ist, was man einen harten Hund nennt und der es auch konsequent ablehnt, eine enge Beziehung zu einer Frau einzugehen, denn er hat sich, gerade nach dem Verlust seines Partners, eine harte Schale zulegt, um zukünftig vor zwischenmenschlichen Verletzungen sicher zu sein. Den Schreibstil empfand ich spannend zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir dieser Reihenauftakt fesselnde Lesestunden bereitet hat und ich mich auf die weiteren Teile der Reihe sehr freue.

Bewertung vom 08.05.2016
Onkel Montagues Schauergeschichten 1
Priestley, Chris

Onkel Montagues Schauergeschichten 1


sehr gut

Der kleine Edgar besucht ein Internat, sodass er keine Freunde unter den Dorfkindern hat, die allesamt in dieselbe Schule gehen. Doch das macht Edgar nicht viel aus, denn eigentlich kann er nicht viel mit anderen Kindern anfangen - er tickt irgendwie anders. Am liebsten besucht seinen Ur-Großonkel Montague, denn dieser versteht es wie kein anderer, Geschichten zu erzählen, die einen das Fürchten lehren.

Onkel Montague ist schon sehr alt und auch irgendwie merkwürdig, denn er verweigert sich vollkommen den modernen Errungenschaften, wie zum Beispiel der Elektrizität. In seinem Haushalt gibt es weder elektrische Geräte, noch Strom. Dafür hat er einen Diener, Franz, den der kleine Edgar aber noch nie gesehen hat. Zwar weiß er, dass es ihn gibt, aber mit eigenen Augen hat er diesen in all den Jahren noch nicht gesehen.

Gewöhnlich sitzen Edgar und Onkel Montague in dessen Wohnzimmer am gemütlichen Kamin, trinken Tee und essen Plätzchen. Egal, wie oft Edgar schon in diesem Zimmer war, immer entdeckt er neue Details bzw. Gegenstände und ein jedes davon steht für eine Schauergeschichte, die ihm sein Onkel sogleich erzählt und der kleine Edgar hat das Gefühl, bei jeder dieser Erzählungen direkt dabei zu sein. Doch wie viel davon ist Fiktion und wie viel mag der Wirklichkeit entsprungen sein?


Der 1. Band der Schauergeschichten-Reihe! Der Plot des Buches wurde schaurig-schön erarbeitet, wobei mir hier immer wieder die Frage aufstieß, ob das Buch nicht etwas zu gruselig für Kinder ist. Eingeflochten in seinen Besuch bei Onkel Montague erzählt ihm dieser elf Schauer-(Kurz)Geschichten, die harmonisch in den Plot eingearbeitet wurden. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei ich hier gerade die Figur des Onkel Montague sehr faszinierend empfand, denn seine ganze Persönlichkeit ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd zu lesen, sodass mir das Buch horrormäßig-schöne Stunden bereitet hat.

Bewertung vom 08.05.2016
Die Schattenbucht
Berg, Eric

Die Schattenbucht


sehr gut

Die 62-jährige Marlene Adamski sitzt mit Kaffee und selbstgemachtem Kuchen auf dem Balkon ihres Hauses, steht auf und stürzt sich von demselben. Sie überlebt, doch schweigt sie über die Gründe, warum sie sich das Leben nehmen wollte. Offensichtliche Gründe für einen Selbstmord liegen auch nicht vor. Marlene führt mit ihrem Mann auf der Halbinsel Darß eine gut gehende Bäckerei, engagierte sich sozial und sang im Gemeindechor. Warum also sollte eine solche Frau, die bisher auch noch keine Anzeichen einer psychischen Erkrankung zeigte, umbringen?

Psychologin Ina Bartholdy betreut Marlene während ihres Krankenhausaufenthaltes und bietet ihr an, nach ihrer Entlassung eine Therapie bei ihr zu machen. Gerd Adamski, Marlenes Ehemann, hält so gar nichts davon und überhaupt würde alles von allein wieder in Ordnung kommen, wenn seine Frau nur wieder körperlich genesen ist. Entgegen dem Willen ihres Mannes beschließt Marlene, die Therapie bei Ina zu machen, auch wenn es der Frau unheimlich schwer fällt, sich ihrer Psychologin gegenüber zu öffnen. Es scheint fast so, als belaste ein großes Geheimnis ihre Seele und sie könne dennoch nicht darüber sprechen. Dafür hinterlässt sie Hinweise, denen Ina folgt und so langsam aber sicher hinter Marlenes Geheimnis kommt.

Doch nicht nur ihre Patientin hält Ina auf Trab. Seit einem Jahr ist sie mit Bobby liiert, der einige Jahre jünger ist als sie und über eine Spontanität verfügt, über die Ina immer wieder in Verzücken bringt. Zwischen den beiden läuft es sehr gut, zumindest so lange, bis Stefanie auf der Bildfläche erscheint. Bei Stefanie handelt es sich um Inas Tochter aus einer gescheiterten Ehe und eigentlich sollte diese, auf eigenen Wunsch sogar, bei ihrem Vater leben. Nun hat sie aber die Schule geschmissen und gönnt sich erst einmal eine Auszeit bei ihrer Mutter - wobei ihr der neue Mann an deren Seite so gar nicht zusagt. Zwar ist Bobby ihr gegenüber sehr aufgeschlossen, doch Stefanie kehrt das Biest heraus und macht Ina ihr derzeitiges Leben nicht unbedingt leichter - zumal da ja noch das Geheimnis von Marlene zu lüften ist, um ihr endlich Frieden zu verschaffen ...


Ein schreckliches Geheimnis! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Wie gewohnt spielt das bergsche Buch wieder auf zwei verschiedenen Zeitebenen und ich muss sagen, diesmal hat er sich wirklich eine ganz perfide Story ausgedacht. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Protagonistin Ina wurde sehr einprägsam erarbeitet. Für ihre Patientin geht sie bis ans äußerste, um ihr zu helfen, wohingegen sie privat, gerade im Umgang mit ihrer Tochter, manchmal nicht weiter weiß und hier eindeutig an ihre Grenzen stößt. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd erarbeitet, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 08.05.2016
Das Nebelhaus / Doro Kagel Bd.1
Berg, Eric

Das Nebelhaus / Doro Kagel Bd.1


sehr gut

Im September 2010 ereignet sich auf Hiddensee im sogenannten "Nebelhaus" ein Blutbad, das nicht so schnell vergessen wurde. Eigentlich begann alles ganz harmlos. Der erfolgreiche Architekt Philipp Lothringer, der mit seiner Frau Vev und der gemeinsamen Tochter Clarissa auf Hiddensee lebt, hat über das Internet Studienfreunde aus alten Zeiten wiedergefunden und sie zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen. Timo Stadtmüller, Leonie Korn und Yasmin Germinal folgen dieser Einladung gerne - ist es doch schon ewig her, dass sie einander getroffen haben. Dieses Treffen hat jedoch tödliche Folgen.

Zwei Jahre später erhält die Journalistin Doro Kagel den Auftrag, über die "Blutnacht in Hiddensee" zu schreiben. Bekannt ist, dass es drei Tote gab und eine Frau so schwer verletzt wurde, dass sie seitdem im Koma liegt. Doch was wirklich auf der Insel geschah, ist bisher noch ein großes Geheimnis, denn der Fall ist offiziell noch immer nicht abgeschlossen. Doro unterscheidet sich von den anderen Journalisten, die bisher über diese schreckliche Tat berichteten, denn Doro interessiert sich für die Schicksale der Menschen, die unmittelbar an der Blutnacht beteiligt waren.

Wie nicht anders zu erwarten, stößt sie auf eine Mauer des Schweigens, denn keiner der Überlebenden ist bereit, mit ihr über jene Nacht zu sprechen. Doch Doro wäre nicht Doro, wenn sie nicht dennoch ans Ziel kommen würde. Im Laufe ihrer Recherche schaut sie hinter die Fassaden der einstigen Freunde und langsam aber sicher offenbart sich ihr ein Bild, wer sie im September 2010 waren und tatsächlich öffnen sich langsam aber sich Türen, die ihr die Wahrheit zumindest andeutungsweise offenlegen - und es ergibt sich nach und nach ein Bild, was vor zwei Jahren auf Hiddensee geschah ...


Was in der Blutnacht von Hiddensee wirklich geschah! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, wie der Autor es schaffte, mir jederzeit die Szenen bildhaft vor Augen zu führen und auch die Interaktionen der Figuren untereinander empfand ich als sehr reizvoll dargestellte. Die Figuren an sich wurden authentisch erarbeitet. Ins Herz geschlossen habe ich die Figur der Doro, der es hier nicht um eine große Story geht, sondern die wirklich wissen will, wie es dazu kam, dass am Ende eines Treffens unter Freunden drei Menschen tot und einer schwer verletzt war. Sie geht hierbei sehr einfühlsam vor und ist dennoch nicht bereit, alles für bare Münze zu nehmen, was man ihr erzählt. Den Schreibstil empfand ich als teils doch etwas zu detailliert erarbeitet, kann aber als abschließendes Fazit sagen, dass mir das Buch spannende Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 24.04.2016
Dornenmädchen / Dornen-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Dornenmädchen / Dornen-Reihe Bd.1


sehr gut

Noch vor wenigen Wochen war Faith Corcoran eine angesehene Therapeutin, die mit Sexualstraftätern gearbeitet hat. Doch alles änderte sich, als es einer ihrer Patienten es auf sie abgesehen hat. Er stalkt sie und trachtet ihr nach dem Leben. Mehrere Mordanschläge hat die junge Frau schon überlebt, doch sie weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie ihm nicht mehr entkommen wird. Von daher entschließt sie sich zu einem radikalen Schritt - sie bricht alle Brücken hinter sich ab, ändert ihren Namen und zieht sich in das Haus zurück, dass ihre Großmutter ihr vererbt hat.


Wie ernst es ihr ist, merkt man daran, dass sie tatsächlich in dieses Haus zieht, denn hier beging ihre Mutter vor 23 Jahren Selbstmord. Doch auf dem Weg dorthin trifft sie mit ihrem Auto (im wahrsten Sinne des Wortes) auf eine nackte, schwer verletzte junge Frau. Die junge Frau, der die Flucht vor ihrem Peiniger gelungen ist, war tatsächlich auf der "Suche" nach Faith. Die anschließenden Ermittlungen offenbaren schreckliches. Mehr zufällig werden unter dem Kellerboden von Faiths Haus mehrere Frauenleichen gefunden. FBI-Agent Deacon Novak glaubt nicht an die Unschuld von Faith, doch irgendwas hat sie, was ihn fasziniert.


Auch Faith, die eigentlich mit allem abgeschlossen hat, inklusive Männer versteht sich, lässt der attraktive Agent nicht kalt. Sie weiß jedoch, dass sie erst die Schrecken der Vergangenheit aufklären muss, bevor sie sich eine neue Zukunft aufbauen kann. Gemeinsam mit Novak begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie und dabei offenbart sich ihnen unmenschliches ...



Der 1. Band der Faith-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich arbeitet. Besonders faszinierend fand ich, wie sich nach und nach die Vergangenheit von Faiths Familie zu einem klaren Bild ergab und in mir immer mehr das Verständnis wuchs, warum sie das alles verdrängt hat. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders fasziniert war ich von Deacon Novak, der in meinen Augen einen außergewöhnlichen Ermittler darstellt, denn obwohl der nicht an die Unschuld von Faith glaubt, ist er bereit, über seine eigenen Vorstellungen hinauszugehen, um zu erfahren, was sich wirklich ereignet hat. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir dieses Buch spannende Lesestunden bereitet hat und ich jetzt schon gespannt wie, wie es weitergeht.

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