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Tialda von bibliofeles.de
Wohnort: 
Saarland
Über mich: 
schwarzromantische Buchliebhaberin

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2014
Die seufzende Wendeltreppe / Lockwood & Co. Bd.1
Stroud, Jonathan

Die seufzende Wendeltreppe / Lockwood & Co. Bd.1


sehr gut

Rezension:

Als große Liebhaberin von Geistergeschichten, kam ich am Reihenauftakt “Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe” von Jonathan Stroud natürlich nicht vorbei, nachdem ich erst einmal gehört hatte, dass es sich bei Lockwood & Co. um eine Agentur von Geisterjägern handelt und die Welt in der Geschichte von eine Art ‘Geisterempidemie’ befallen ist.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von Jonathan Stroud bisher noch nichts gelesen habe (ja, auch die Bartimäus-Bücher nicht) und so war ich sehr überrascht über den Schreibstil, der mir richtig gut gefallen hat. Locker, flüssig und spannend erzählt er die Geschichte in 26 Kapiteln und hängt als Zugabe noch ein Glossar mit den gebräuchlichsten Begriffen der Geisterjägerwelt an.

Erzählt wird aus der Sicht der hochsensiblen Lucy – eine der drei Mitarbeiter von Lockwood & Co., und diejenige, die als letztes zur Gruppe stieß. Anthony, von allen nur ‘Lockwood’ genannt, der sich immer sofort ins Geschehen stürzende Chef und George, ein wahrhaftiger Recherchefreak, komplettieren das ungleiche Trio. Was ich am faszinierendsten fand war, dass es sich bei den dreien um Kinder bzw. Jugendliche handelt, was ich am Anfang durch ihr erwachsenes Verhaltens überhaupt nicht bemerkte. Die vielen Geisterjägeragenturen der Geschichte bestehen nur aus Kindern, da Erwachsene Geister nicht sehen können. Allerdings haben diese Agenturen normalerweise einen volljährigen ‘Berater’, der aufpassen soll – im Gegensatz zu Lockwood & Co.

Der Plott der Geschichte ist, dass unser Team bei einem Auftrag richtig großen Mist gebaut und somit ein Wohnhaus abbrennt (hätten sie auf George gehört und sich ordentlich informiert, wäre das natürlich nicht passiert). Nun hängt eine Klage im Raum und Lockwood kann die Summe für den Schadensersatz nur dann aufbringen, wenn er einen richtig großen Auftrag bekommt – nicht ganz so leicht, wenn man dafür bekannt ist, Häuser in Flammen aufgehen zu lassen. Trotz allem ergibt sich durch seltsame Begebenheiten ein neuer Auftrag – und der ist extrem gefährlich, denn die Geister des betroffenen Herrenhauses haben bereits mehrere Geisterjäger auf dem Gewissen.

Eine Geschichte mit Geistern UND einem Spukhaus – mein persönlicher Lieblingstoff. Spätestens als Lucy anfing von dem Auftrag im Haus zu erzählen, war ich völlig gefesselt, und was sich nach und nach offenbart ist einfach nur genial. Nur das Ende hat mich nicht so ganz angesprochen. Man kann sich denken, dass an diesem Auftrag irgendetwas faul war und was es letztendlich war, war mir beinahe etwas zu abgedreht und hätte sich anders sicher besser auflösen lassen… Was aber nicht heißt, dass es schlecht ist – das ist wirklich meckern auf hohem Niveau.

Zu empfehlen ist die Geschichte Jugendlichen und Erwachsenen mit einer etwas morbiden Ader und einer Leidenschaft für Geister- und Gespenstergeschichten. Wer sich leicht gruselt, das aber nicht möchte, sollte “Lockwood & Co.” lieber liegen lassen.

Fazit:

Eine spannende Geschichte in einem London das von Geistern verseucht ist inklusive sympathisch-chaotischem Geisterjägertrio.

Bewertung vom 21.12.2013
Ein Weihnachtshund für alle Fälle / Der Weihnachtshund Bd.5
Schier, Petra

Ein Weihnachtshund für alle Fälle / Der Weihnachtshund Bd.5


gut

Rezension:

„Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ von Petra Schier habe ich letztes Jahr im Winter gewonnen und das ganze Jahr über für die Vorweihnachtszeit aufgespart. Kaufen würde ich mir ein solches Buch eigentlich nicht, da mir andere Genres besser gefallen, aber ich wollte ihm trotzdem eine Chance geben.

Man muss sich nicht viel Zeit für das Buch nehmen, da die rund 150 Seiten in Kombination mit Petra Schiers lockerem Schreibstil schnell gelesen sind. Ebenso kann man nicht behaupten, dass die Story an den Nerven reibt und man muss auch nicht großartig mitdenken – „Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ eignet sich perfekt zum entspannten Zeitvertreib bei einer Tasse Tee.

Es geht einerseits um Irina Rosenbaum, die in der kleinen Firma ihres Vaters arbeitet und ein Projekt mit ihrem neuen Arbeitskollegen übernehmen soll – dummerweise ist dieser Kollege der Mann, der ihr vor vielen Jahren das Herz brach und alles versucht nun wieder bei ihr zu landen. Andererseits geht es um das Christkind und Santa Claus, die eine Wette abgeschlossen haben, wer in den letzten Wochen bis Weihnachten mehr Menschen glücklich machen kann – unterstützt werden die beiden Weihnachtswesen von Nick – dem Hund von Irinas Schwägerin.

Mir persönlich war die Geschichte ehrlich gesagt zu seicht. Man kennt das Ende schon, wenn man nur den Klappentext gelesen hat, und auch wenn das Buch sehr dünn ist, möchte ich von einer Geschichte überrascht werden. Leser, die Kitsch mögen und keine allzu großen Ansprüche an Literatur stellen, könnten aber bestimmt Freude an dieser Geschichte finden.

Fazit:

Kurzer Zeitvertreib mit Christkind, Santa Claus und einem Hund auf ‚Glücklich-mach-Mission‘ für Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in der Badewanne.

Bewertung vom 21.12.2013
Zeit deines Lebens
Ahern, Cecelia

Zeit deines Lebens


gut

Rezension:

In der Vorweihnachtszeit wollte ich unbedingt „Zeit deines Lebens“ von Cecelia Ahern lesen – zum einen weil die Geschichte in der passenden Jahreszeit spielt und zum anderen, weil das Buch schon ewig ungelesen in meinem Regal stand.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr angenehm zu lesen. Der Leser muss keine anspruchsvollen Satzkonstruktionen entwirren und kann deshalb sofort in der Geschichte versinken, die sich über 29 Kapitel erstreckt.

Bei „Zeit deines Lebens“ handelt es sich um eine Geschichte in einer Geschichte. Der Anfang besteht daraus, dass sich ein Teenager nach einer zweifelhaften Tat auf dem Polizeirevier wiederfindet und darauf wartet von seiner Mutter abgeholt zu werden. Währenddessen erzählt ihm ein alter Polizist von einem Falls erzählt, dessen Ausgang er Alte kurz davor erlebte und der ihn schwer belastet.

Allerdings erzählt der Polizist die Story von ganz vorn, wobei ich mich fragte, woher er diesen Anfang überhaupt kannte. Es geht um den Geschäftsmann Lou Suffern – Ehemann, Vater einer 5-Jährigen und eines Kleinkinds und seines Zeichens A.... Denn für Lou stehen sein Job und Beförderungen im Mittelpunkt. Seine Familie ist ihm eher lästig und er verbringt die meiste Zeit bei der Arbeit.

Durch Zufall lernt er den Obdachlosen Gabe kennen und verschafft ihm spontan einen Job in der Firma. Die Geschichte verläuft wie ein typischer Hollywoodfilm. Erst wird alles schlechter, dann besser und dann wird der Leser mit einem riesigen Knall und eine Lehre zurückgelassen.

Ich denke, dass „Zeit deines Lebens“ bei ‚Weniglesern‘ mehr Begeisterung hinterlässt, als bei Leuten, die viel lesen. Das Konzept der Geschichte wirkt einfach zu glatt… Keinesfalls schlecht, aber irgendwie wurde ich nicht so berührt, wie man es beim Verlauf der Geschichte eigentlich sein sollte.

Fazit:

Eine Geschichte mit „Und die Moral von der Geschicht‘…“ am Ende – Nicht schlecht, aber vorhersehbar, wenn man schon mehrere Geschichten dieser Art kennt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2013
Niemand ist ohne Schuld / Dark Village Bd.3
Johnsen, Kjetil

Niemand ist ohne Schuld / Dark Village Bd.3


sehr gut

Rezension:

Ich habe “Dark Village 03: Niemand ist ohne Schuld” von Kjetil Johnsen direkt nach dem zweiten Band gelesen. Vielleicht hätte ich etwas Zeit vergehen lassen sollen – denn “Dreht euch nicht um” war extrem spannend und so musste “Niemand ist ohne Schuld” einen Stern einbüßen, da mit dem 2. Band wahrscheinlich keiner der Nachfolgenden mithalten kann.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gefallen. Der Schreibstil des Autors löst immer noch eine regelrechte Lesesucht aus und nimmt einen sofort gefangen. Nach der kurzen “Was bisher geschah”-Einleitung ist man direkt wieder dabei und kann sich gleich in die Geschichte fallen lassen.

[ACHTUNG SPOILER VORGÄNGERBÄNDE]
“Niemand ist ohne Schuld” setzt mit der Beerdigung der in Band 2 gefundenen Freundin ein. In den ersten Kapiteln erfährt man nur nach und nach, wer -nicht- die Leiche im See war und als dann nur noch eine übrigblieb und klar war, welche der 4 Mädchen tot ist, war ich erstmal völlig verblüfft. Ich hätte mit jedem gerechnet, nur nicht mit IHR… gerade deshalb hätte man darauf kommen müssen, denn ich finde, sie war in den ersten beiden Bänden der blasseste Charakter.

Die verbliebenen drei Mädchen sind schockiert, jede geht auf eine andere Art mit dem Verlust um und die Clique zerbricht langsam aber sicher durch Streit und weitere Geheimnisse. Wer der Täter ist, bleibt erstmal weiterhin im dunkeln und die Ermittlungen der Polizei nehmen eine größere Rolle ein – ebenso wie “Wolfman”; man erfährt endlich wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt und außerdem klärt sich auch langsam das Bild um Nicks Vergangenheit, die mehr als krass und schmerzhaft ist.

Am Ende erfährt man übrigens nicht offiziell wer der Täter ist – aber man kann es sich anhand eindeutiger Anhaltspunkte denken. Und auch an diese Person hätte ich im Traum nicht gedacht… Im Februar erscheint der nächste Band “Zurück von den Toten” und ich kann es kaum erwarten – bisher konnte mich noch keine Buchreihe dermaßen begeistern.

Fazit:

Es geht weiter – die Leiche im See bekommt endlich einen Namen (ich war schockiert) und außerdem wird dem Leser klar, wer der Mörder sein muss (… da war ich gleich nochmal schockiert) – die Buchreihe weiß weiterhin zu überraschen.

Bewertung vom 19.12.2013
Das Wunder der Rauhnächte
Kirschgruber, Valentin

Das Wunder der Rauhnächte


ausgezeichnet

ezension:

Nachdem ich es seit mehreren Jahren immer wieder ‘verpasse’, mich rechtzeitig mit den Rauhnächten zu befassen, habe ich es dieses Jahr endlich geschafft. “Das Wunder der Rauhnächte” von Valentin Kirschgruber sollte meine Einleitung zu diesem Thema sein und hielt, was der Klappentext versprach.

Als erstes möchte ich auf die Gestaltung eingehen. So wunderschön und friedlich wie das Cover aussieht, setzt sich die Aufmachung auch im Buch fort. An jedem neuen Kapitelanfang ist ein winterlich-ruhiges Naturbild zu sehen, oft mit einem besinnlichen Zitat. Um die Texte herum sind in unaufdringlichem Hellblau immer wieder Sterne und Schneeflocken platziert, außerdem gibt immer wieder kleinere thematische passende Fotos zu betrachten – man beschäftigt sich allein schon wegen der Aufmachung gern mit dem Buch.

Thematisch ist Kirschgrubers Werk folgendermaßen aufgebaut: Zu Anfang werden verschiedene Themen aufgefasst und kurz erläutert – nämlich was die Rauhnächte überhaupt sind, was sich im Lauf der Jahrhunderte verändert hat, was die Rauhnächte mit Märchen und Geistern zu tun haben, welche Bräuche es gibt und wie man das Ganze nutzen kann, um wieder zu sich selbst zu finden.

Im Anschluss folgen Allgemeine Praxishinweise zum Umgang mit den folgenden Kapitel und zu den Themen Meditation, Räuchern und Rituale, die im Rest des Buches eine große Rolle spielen – ich fand es sehr angenehm, dass diese Hinweise einmal am Anfang ordentlich erklärt und nicht in jedem Kapitel aufs Neue heruntergeleiert wurden.

Denn danach folgen 12 weitere Kapitel – für jede Rauhnacht eines. Der Aufbau sieht so aus, dass jede Nacht unter einem bestimmten Motto steht – so z.B. die Erste unter “Altes abschließen”. In einem kurzen Text wird zusammengefasst, was damit gemeint ist und es stellen sich einige offene Fragen, über die man nachdenken kann. Danach gibt es ein leichtes Rezept für eine passende Räuchermischung und es wird eine Meditation erklärt, deren Anhaltspunkte man sich nach dem durchlesen leicht merken und umsetzen kann. Daneben werden auch verschiedene einfache Rituale vorgestellt. Bauernregeln für den jeweiligen Tag und verschiedene Rauhnachtsbräuche und ‘-regeln’ vervollständigen das jeweilige Kapitel. Oft gibt es auch noch ein thematisch passendes Märchen zu lesen oder aber Wissenswertes zu bestimmten Themen, wie z.B. über verschiedene Sagengestalten, Orakelmöglichkeiten, usw.

Obwohl alles relativ kurz gehalten ist, bekommt man einen richtig tollen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten der Besinnung und kann sich dann das richtige für sich herauspicken – ob man alles in die Tat umsetzt, nur ein Ding davon macht oder sogar nur liest – man beschäftigt sich mit sich selbst und tut sich etwas Gutes. Ich denke, ich werde meinen Fokus vor allem auf die kurzen Meditationen lenken, wenn es dann soweit ist.

Fazit:

Ein wunderschön gestaltetes Werk mit Märchen, Bräuchen, Entspannungstechniken, Gedankenanstößen und Wissenswertem zu den traditionellen Rauhnächten am Jahresende.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2013
Komisch, kauzig und kurios
Hettinger, Maike

Komisch, kauzig und kurios


sehr gut

Rezension:

Deutschland ist gar nicht mal so klein und vom Brandenburger Tor, Schloss Neuschwanstein, Oktoberfest und Co. hat hier sicher jeder schon mal gehört. Aber was sollte man sonst noch gesehen haben? – Das zeigt Maike Hettinger in “Komisch, kauzig und kurios: Ein Sammelsurium deutscher Sehenswürdigkeiten”.

Das Buch hat eine ziemlich ungewöhnliche Größe – etwas breiter und etwas kürzer als Din-A4. Ein Reiseführer zum Mitnehmen, ist es also nicht. Aber dafür lässt sich umso besser gemütlich darin schmökern und überlegen, wo man zuerst hinfahren möchte.

Die Autorin hat 36 ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten besucht, die sie auf jeweils einer Doppelseite vorstellt. Damit auch Geografieunbegabte nicht lange rätseln müssen, gibt es vorn im Buch eine große Deutschlandkarte, auf der die jeweiligen Kapitelzahlen genau an dem Punkt abgebildet sind, wo sich die Attraktion befindet. Das Gleiche gibt es übrigens auch nochmal in jedem Kapitel – hier zeigt ein Strich ganz einfach auf den richtigen Punkt in einer Minilandkarte.

Die Aufmachung ist der vom Cover sehr ähnlich und jede Doppelseite wurde von der Autorin ein bisschen anders illustriert. So geht es z.B. in Kapitel 1 um Tauchgondeln in der Ostsee und somit wurde kurzerhand eine fantasievolle Wasserlandschaft hinter den Text gezaubert. Zugegeben – Maike Hettinger hat einen ganz eigenen Kunststil, den man mögen muss – ich finde aber, er passt gut zum Thema.

Die verschiedenen Sehenswürdigkeiten sind tatsächlich sehr kurios und ich persönlich hatte noch von keiner einzigen etwas gehört. Thematisiert werden z.B. ein Schiffswrackmuseum, Geisterstationen in einer U-Bahn, das Giraffenmuseum eines privaten Sammlers, ein ehemaliges Bunkerhotel und ein Naturgebiet, in dem der Boden beim drüber gehen ‘wabbelt’, als wäre er aus Pudding.

Die Texte sind allgemein recht kurz gehalten, aber lang genug, dass man Lust darauf bekommt, sich einzelne Orte mal genauer anzusehen. Im Anhang findet man dann noch alle Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten – sehr praktisch. Theoretisch kann es nach dem Lesen also direkt losgehen.

Fazit:

Ein interessanter Überblick verschiedener ungewöhnlicher Sehenswürdigkeiten in Deutschland mit allen Adressen und in optisch ansprechender Aufmachung.