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Top-Rezensenten Übersicht

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Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 683 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2020
Sondereinheit Themis: Hinter Gittern (eBook, ePUB)
Rachfahl, Kerstin

Sondereinheit Themis: Hinter Gittern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nach dem letzten Einsatz steht das Themis-Team in der politischen Schusslinie. Dann kommt Alexander Egbert aus der Untersuchungshaft frei, wo die Beweise doch so eindeu-tig waren. Kurze Zeit später wird Natasha wegen Mordes an Egbert verhaftet. Ist sie wirk-lich schuldig? Warum ging das so schnell? Das Team steht vor einem Rätsel und bekommt keine Informationen.
Dieser Band der Themis Reihe kann natürlich auch alleine gelesen werden, doch ich per-sönlich finde es besser, die vorherigen Bände zu kennen. Man weiß dann einfach besser über die Einheit und ihre Mitglieder, den vorherigen Ereignissen, Bescheid.

Erst stand ich als Leser genauso vor einem Rätsel wie Natashas Kollegen. Ein klasse Schreibstil, der gut zu lesen ist und den Leser dort mitnimmt, wo das Themis Team steht. In diesem Band geht es nicht um den körperlichen Einsatz des Teams sondern um das Durchschauen von Strukturen, die hinter gewissen Geschehnissen stehen, die scheinbar einem größeren Ziel folgen.
Das Ganze wieder, wie gewohnt, sehr aktuell. Ein paar Fragen bleiben zum Ende noch of-fen, die dann hoffentlich im nächsten Band geklärt werden.
Mir hat dieser Roman wieder richtig gut gefallen. Die Geschichte entwickelt sich prima und zeigt am Ende wie viel zusammen hängt. Zudem ist es meiner Meinung nach so um-fassend, dass die Themis Reihe nicht in eine einzige Kategorie einsortiert werden kann. Von mir gibt es, wie für die vorherigen Bände, eine klare Leseempfehlung.
(Als Taschenbuch gelesen)

Bewertung vom 04.09.2020
Fleisch ist mir nicht Wurst
Reichert, Klaus

Fleisch ist mir nicht Wurst


sehr gut

Anhand seiner Familiengeschichte erzählt der Autor etwas über die Geschichte der Metzger und natürlich auch über sich. Er führt uns unser heutiges Verhältnis zu unseren Nutztieren vor Augen, das durch die großen, modernen Schlachtbetriebe nicht mehr vorhanden ist. Würde es jedem Fleischesser von uns nicht gut tun dabei zu sein, wenn ein Schwein ge-schlachtet wird, damit wir dann was zu essen haben?
Dieses wollen sein Bruder (Metzger, der den Familienbetrieb weiter führt) interessierten Besuchern eines Bauernhofes zeigen und dabei schweifen die Gedanken von Klaus Richter ab. Schon der Großvater war Metzger und baute in Frankfurt ein eigenes Geschäft auf, was der Vater des Autoren erfolgreich weiter führte. Es zeigt, wie anstrengend und arbeitsinten-siv dieses Handwerk ist, worunter auch die Familie zu leiden hat.
Der Autor zeigt zum Ende des Buches was aus dem Metzgerhandwerk im Großen geworden ist, wie die Lebensmittelindustrie auf Gewinnmaximierung bedacht agiert Dazu die immer mehr werdenden Skandale die dann medial extrem ausgeschlachtet werden und den norma-len Bürger extrem verunsichern. Gerade die Berichterstattung wird erwähnt, der Bruder hat auc schon erlebt, wie so etwas läuft. Aber so passiert das nicht nur mit Lebensmitteln, auch mit Klima, Diesel usw. gibt es nur noch „Krisen“ die heftig ausgeschlachtet werden. Und als Krönung nun Corona. Also ein Buch, was sehr aktuell ist. Was uns dann wieder zeigt, wie irrelevant diese ganzen Themen waren, unter Corona erstmal nicht mehr vorhanden. Mehr noch. Corona zeigt die längst bekannten, unsäglichen Zustände und den Großschlachtereien auf. Doch nun ist es wieder still darüber geworden, ändert sich dort was? Medienhysterie? Und ob das dauerhaft was positiv verändert?
Der Schreibstil hat mir gefallen, alles ist gut lesbar und verständlich. Allerdings konnte mich das Buch erst im späteren Bereich so richtig überzeugen, wo Zustände und Zusammen-hänge in einer kurzen, verständlichen Art intensiv dargestellt werden.

Bewertung vom 23.08.2020
Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1
Ryan, Anthony

Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1


sehr gut

Nach der Rabenschatten Trilogie geht die Geschichte mit Vaelin Al Sorna weiter im Lied des Wolfes. Vaelin ist der Herr des Nordturms und sorgt für Recht und Ordnung in seinem Bereich. Doch dann erfährt er von einer heraufziehenden Gefahr und seine einstige Liebe befindet sich mitten drin und Vaelin macht sich auf den Weg. Er trifft auf alte Gefährten während er sich in einem Netz aus Intrigen und Gefahr befindet. Heftige Schlachten und Tod begleiten seine Reise.
Ich persönlich bin ein Fan von Vaelin Al Sorna und habe mich gefreut wieder von ihm zu lesen. Der Schreibstil ist gut und ich habe schnell in die Geschichte rein gefunden. Die ver-schiedenen Fähigkeiten einiger Menschen und Gegebenheiten der Reiche haben sich wäh-rend des Lesens selbst erklärt. Jedenfalls habe ich das so empfunden. Bis gut über die Hälfte der 552 Seiten hat mir das Lesen richtig gut gefallen und ich bin nur so durch die Geschichte geflogen. Dann empfand ich die weitere Geschichte als langatmiger. Auch be-kanntes aus der früheren Trilogie, eine lange, brutale Schlacht und der gemeine Cliffhan-ger am Ende sind wieder da.
Das ist der Punkt, wo ich einen Stern abziehe, denn in diesen Romanen sind brutale Sze-nen halt normal, gehören dazu, auch Schlachten, doch wenn es sich zieht, allein vom Ge-fühl beim Lesen, und es mich an die Rabenschatten erinnert, dann finde ich es nun ein-fach nicht mehr so gut. Auch so ein offenes Ende braucht nicht sein, das hat Vaelin gar nicht nötig.
Ansonsten ist dieser Fantasy Roman, wie vom Autoren gewohnt, wahnsinnig gut aufge-baut, mit Überraschungen, Intrigen, Verrat, Loyalität, Freundschaft, Tod, Liebe und Bruta-lität.
Wieder eine starke Geschichte, die so gut wie keine Wünsche offen lässt.

Bewertung vom 16.08.2020
Ein Wiedersehen zur Weihnachtszeit / Die Nightingale Schwestern Bd.8
Douglas, Donna

Ein Wiedersehen zur Weihnachtszeit / Die Nightingale Schwestern Bd.8


sehr gut

Das Nightingale Krankenhaus 1943. Dora arbeitet weiter dort und trifft auf ihre alte Freun-din aus der Ausbildungszeit, die sich aber total verändert hat. Zudem ist ihr Nick wieder an der Front. Kitty arbeitet mit Dora zusammen und hat ihre Probleme. Auch viele weitere Per-sonen sind, ganz nach den vorherigen Bänden. Absolut nicht langweilig oder langatmig. Und die Geschichte gibt einen guten Einblick in die damalige Zeit. So wird eine Station mit ge-fangenen Deutschen belegt, was bei einigen Probleme verursacht.
Wieder ein rundum gelungener Roman, der sich vom Schreibstil gut lesen lässt. Allerdings, einen Punkt habe ich, es kommt ganz oft die Frage „nicht wahr“ vor. Warum hat sich mir nicht erschlossen, es hat auf Dauer beim Lesen etwas genervt. Ansonsten reiht sich dieser Roman gut in die Reihe ein und hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 09.08.2020
Das Einzige, was jetzt noch zählt
Ledig, Agnès

Das Einzige, was jetzt noch zählt


sehr gut

Juliette arbeitet als Krankenschwester auf der Intensivstation als der schwer verletzte Feu-erwehrmann Romeo eingeliefert wird. Sie ist ihm eine große Stütze. Doch die Wege der Zwei trennen sich wieder,
Juliette und Romeo, eine klasse Namensgebung für diese Geschichte. Natürlich gibt es hier nicht nur die Beiden. Romeo hat eine jüngere Schwester, einen Opa, Juliette eine ganz phan-tastische Großmutter, alte Freunde und eine Partner, den sie lieber nicht hätte.
Der Schreibstil hat mir nach kurzer Eingewöhnung gut gefallen. Eher kurze Kapitel und durch die Sprache der Autorin gibt es keine Längen, aber die Geschehnisse und Gefühle sind treffend dargestellt und auch berührend.
Die Geschichte erzählt von Schicksal und Vertrauen. Sie spricht von Respekt vor sich selber und dass wir mit den Karten des Lebens spielen, die uns ausgeteilt werden, der Rest ist halt Schicksal.
Es ist eine, irgendwie leicht geschriebene Geschichte, die aber doch eindringlich wirkt und ein Gefühl von Stärke hinterlässt.
Ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll, dieser Roman von Agnes Ledig hat mit gut ge-fallen und die Charaktere sind gut dargestellt. Eine klare Leseempfehlung für einen gefühl-vollen Roman, der auch noch das Problem von sog. toxischen Partnerschaften beleuchtet.

Bewertung vom 06.08.2020
Tod in der Speicherstadt
Marschall, Anja

Tod in der Speicherstadt


ausgezeichnet

Kommissar Hauke Sötje will in Hamburg ein Schiffsunglück auf der Elbe aufklären. Ein To-ter ist wohl der ältere Sohn des Kaffeehändlers Belingrodt. Sötjes Verlobte Sophie arbeitet beim Konsul Winter und stößt auf eine vermisste junge Frau.
Beide kommen während ihrer Ermittlungen auf eine Spur von Schmuggel, Macht, Geldgier, Sucht und Neid.
Dazu wird Hamburg im Jahr 1896 sehr gut beschrieben. Die örtlichen Gegebenheiten von Hamburg und besonders der Speicherstadt. Auch die ganzen Verflechtungen der Kaufleu-te, wie die Verzollung ablief, oder auch das Be- und Entladen der Boote. Dazu kommt noch die Beziehung zwischen Kommissar Sötje und Sophie, was sich aber sehr gut in die Geschichte einfügt. Interessant fand ich auch, dass sich die Kriminalpolizei damals im Auf-bau befand und aus politischen Gründen fast wieder aufgelöst wurde. Diese Geschichte zeigt auch wieder deutlich wie anders die Gesellschaft damals war, was einem heute gar nicht mehr so bewusst ist und zu welchen Löhnen sich die Hafenarbeiter, und viele ande-re, abschuften mussten.
Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Die Geschichte ist super konstruiert, die Erzähl-stränge um Haukes Ermittlungen und Sophies Nachforschungen kommen sehr gut zu-sammen.
Hier werden neben dem Kriminalfall noch so viele Dinge angesprochen. Das hat mir gut gefallen und ich kann diesen historischen Kriminalroman nur empfehlen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2020
Und auf einmal diese Stille
Graff, Garrett M.

Und auf einmal diese Stille


sehr gut

9/11, gibt es jemanden dem dieser Tag nicht ins Gedächtnis gebrannt ist? Auch ich weiß noch, wie ich fassungslos vor dem Fernseher saß. Man sah die Bilder, konnte es aber eigent-lich nicht begreifen. Die Zahl der Menschen die an diesem Tag starben ist nicht vorstellbar.
Dieses Buch ist etwas besonderes, es berichtet von den Leuten die es erlebt haben. Und es wird nicht über einen anderen erzählt sondern die Menschen, die überlebt haben, erzählen selbst.
Der Autor hat die rund 500 Stimmen in diesem Buch zusammen getragen, aus verschiedenen Oral-History-Projekten, chronologisch geordnet.
Als Leser ist man „hautnah“ mit dabei, erlebt das Grauen der Menschen mit. Es begann als ein ganz normaler Tag, mit einem so unheimlich klaren Himmel. Doch dann fliegt das erste Flugzeug in den einen Turm des World Trade Center. Es passiert etwas, was einfach unvor-stellbar ist. Man liest was diese Überlebenden erleben, doch kann man es in irgendeiner Form nachvollziehen? Nein. Die Bilder, die man selber im Fernsehen gesehen hat, werden mit den Berichten in Verbindung gebracht.
Das Lesen dieses Buches lässt einen vielleicht ein wenig mit nachempfinden von dem Grau-en. Besonders, da man ja weiß was passieren wird, was die Leute zu dem Zeitpunkt nicht wussten.
Beeindruckend, was so viele geleistet haben, furchtbar, dass so viele sterben mussten.
Es ist beeindruckend und auch packend zu lesen und manchmal will man dann doch gar nicht weiter lesen.
Zudem ist überhaupt nicht zu verstehen, was andere zu solchen Taten treibt um ein Land zu treffen und weiter Gewalt zu säen.
Auf jeden Fall ein ganz wichtiges Buch, auch wenn es manchmal eine Pause beim Lesen braucht.

Bewertung vom 21.07.2020
Vaters Wort und Mutters Liebe
Wähä, Nina

Vaters Wort und Mutters Liebe


sehr gut

Im finnischen Tornedal lebt die Familie Toimi. Siri und Pentti und ihre zwölf Kinder. Wo-bei, als die Geschichte beginnt sind einige schon ausgezogen, zu Besuch gekomen.
Ich finde dieses Buch, die Geschichten der Familienmitglieder, schwer zu beschreiben. Vie-le erzählen von sich. Zum Ende auch Pentti, dem alle lieber aus dem Weg gehen.
Nachdem ein besonders schändliches Tun von Pentti zu Tage kommt sind viele der Mei-nung, dass sich nun was ändern muss, Siri soll Pentti verlassen.
In einzelnen Kapiteln werden einige der Kinder vorgestellt, man lernt sich und ihre Be-weggrüne näher kennen, auch Siri. Erstaunlich wie unterschiedlich Menschen aus ein und derselben Familie sein können und manche auch beängstigend.
Neben den Personen wechseln auch die Zeiten aus denen erzählt wird, viele Blicke in die Vergangenheit, wieder in die Gegenwart.
Geschrieben ist die Geschichte dieser Familie in einem guten Stil, als Leser konnte ich das Innenleben gut verstehen, wenn auch nicht alles was die verschiedenen Charaktere tun, verstehen. Es scheint eine besondere Gegend zu sein, das Tornedal, was spezielle Men-schen hervorbringt. Manches kam mir zu langatmig vor, anderes dann wieder passend, treffend. Ein Wechselbad beim Lesen. Siris Gefühl der Freiheit konnte ich z.B. gut nach-empfinden, aber vieles blieb mir irgendwie fremd. Somit bin ich nach dem Lesen von Va-ters Wort und Mutters Liebe mit meiner Meinung hin und her gerissen. Dieses Buch ist speziell, hat mich aber nicht richtig packen können. (3,5 Sterne)

Bewertung vom 16.07.2020
Joey - Wie ein blindes Pferd uns Wunder sehen ließ
Bleakley, Jennifer Marshall

Joey - Wie ein blindes Pferd uns Wunder sehen ließ


ausgezeichnet

Ein Buch über Pferde und Menschen und so viel mehr.
Eine verwahrloste Pferdeherde, viele sind schon verhungert. Eine Frau, die einen Traum, eine Berufung hat und einen tiefen Glauben. Kim baut mit viel Glauben, Hilfe und glückli-chen Fügungen die Hope Reins Ranch auf. Hier soll traumatisierten Kindern geholfen wer-den, durch Pferde, die ebenfalls schlimmes erlebt haben. So kommt Joey auf Hope Reins, der Appaloosa ist blind und stellt dadurch eine besondere Herausforderung dar.
Unheimlich gefühlvoll und warmherzig werden die Probleme, die sich durch Joeys Blindheit ergeben, geschildert. Ebenfalls wird die Geschichte seines Weidepartners Speckles erzählt, der erst Vertrauen lernen muss. Und natürlich auch die Menschen. Kim, die um den Fortbe-stand von Hope Reins kämpft, mit all den freiwilligen Helfern. Dieses Buch erzählt von Ein-fühlungsvermögen, von Vertrauen, von Schmerzen, von Glaube und Liebe und Loslassen können.
Beim Lesen machte sich bei mir Bewunderung breit, für diese Energie der Menschen. An den Glauben, dass es weiter geht und was das alles bewirkt. Joey entwickelt sich prima und kann gerade durch seine Blindheit so vielen Kindern helfen. Durch Hope Reins profitieren so viele.
Die Geschichte um Joey ist einfach sehr gut geschrieben, schnörkellos und so treffend, be-rührend. Auch für nicht-Pferdefans lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.