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Benutzername: 
Hetti

Bewertungen

Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2023
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


sehr gut

Ich bin durch das hübsche Retro Cover auf das Buch aufmerksam geworden und natürlichen wegen des schönen Titels. Die Geschichte selbst hat mich positiv überrascht! Ich muss gestehen, daß ich geschichtlich und politisch nicht so bewandert bin und erstmal ein paar Zusammenhänge googeln musste. Deshalb hat es auch ungefähr 100 Seiten gebraucht, bis ich komplett in die Geschichte eingestiegen bin. Als mir aber die Zusammenhänge klar wurde, fand ich den gesamten Roman mega interessant! Die Geschichte von Amrei, die in die Studentenproteste 1968 in München hineingezogen wurde und dann durch ihre Liebe zu dem Polizisten Wastl und dem linkspolitischen Studenten David zwischen beide Fronten gerät, finde ich sehr eindrucksvoll geschrieben. Man bekommt einen sehr guten Einblick, was politisch zu dieser Zeit die Studenten beschäftigt hat und wie dies die weitere Politik beeinflusst hat. Ich habe wirklich einige Dinge gelernt und obwohl das Buch auf einer wahren politischen Grundlage beruht, ist es keineswegs langweilig zu lesen! Ich kann das Buch absolut empfehlen!

Bewertung vom 18.07.2023
Treacle Walker
Garner, Alan

Treacle Walker


sehr gut

Ich bin total verwirrt. Die Geschichte ist eine Mischung aus phantastischem Märchen und Comic. Es ist im Comicstil geschrieben und beinhaltet übermäßig viele Wortspiele und auch Worte, die man in keinem Wörterbuch findet, sondern die sich nur durch den Zusammenhang der Geschichte erschließen lassen. Das Buch kann ich mir sehr gut als Material zur Analyse im Deutschunterricht vorstellen. Es handelt von dem Jungen Joe, der im Kamin wohnt und in Kontakt zum Lumpensammler Treacle Walker kommt, als dieser an seinem Kamin vorbei fährt. Außerdem ist noch Thin, der im Sumpf lebt und auch Anteil an der Geschichte hat sowie einige Comicfiguren, die sich zum teil in einem Comic befinden, welches Joe gerne liest, die aber auch in Joes Welt überwandeln können. Die Geschichte ist eine Verwirrung und ein Durcheinander aus Comic, Märchen und natürlich zu 100% Fiktion. Ohne das Buch umfassend zu analysieren, wird man wohl nicht aufdecken können, was der Hintergrund der Geschichte ist. Das Sehvermögen von Joe hat einen großen Anteil an der Geschichte, denn er "sieht" oder "erkennt" Dinge in seinem Umfeld, die scheinbar fernab seiner Realität liegen und je nach benutztem Auge "sieht" er die Dinge mal so und mal ganz anders und weiß zum Schluß überhaut nicht mehr, was Realität und FIktion ist oder ob er einfach nur träumt. Ein interessantes Buch, was man wirklich mit Bedacht lesen muss oder vielmehr gesagt: man muss nicht die Zeilen lesen, sondern das, was zwischen den Zeilen verborgen liegt.

Bewertung vom 17.07.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


sehr gut

Der Roman handelt von Renina, einer sehr starken Frau ihrer Zeit und spielt nahezu komplett bis zum Schluss am Tag des 1. Mai 1953 plus einem kleinen Zeitsprung von einem Monat ganz zum Schluss des Romans. Daher, daß der Roman tatsächlich nur über den Zeitraum eines einzigen Tages spielt, kann man sich denken, daß der Erzählstil sehr intensiv ist und trotz des kurzen Erzählzeitraumes lernt man die Protagonistin Renina sehr gut kennen. Sie ist die Frau, die die erste Frauenzeitschrift der modernen Zeit herausbringt und sich damit klar von den Einflüssen der Männer absetzt. Gleichzeitig passiert ein Vorfall, der das Fass zum Überlaufen bringt, so daß sie am gleichen Tag entscheidet, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen - auch eine weitere Tat, die sehr mutig und stark ist und die zu dieser Zeit kaum von Frauen durchgesetzt werden konnte. Das Cover passt hervorragend zu den 50er Jahren und zum Roman. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben und bleibt von der ersten bis zur letzten Seite interessant und kurzweilig ohne den Feminismus zu klischeehaft in den Vordergrund zu stellen. Ich kann das Buch absolut empfehlen!

Bewertung vom 15.07.2023
Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2
Jensen, Joost

Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2


sehr gut

Das Buch hat mich gleich angesprochen durch sein wunderschönes Coverbild und durch den lustigen Titel und es hat mich auch nicht enttäuscht, denn wie schon gedacht, ist es ein lustiger Kriminalroman, der zum Teil mit überzogenem Humor geschildert wird und der sich wirklich rucki-zucki als ein Abendprogramm gut lesen lässt. Bier nicht vergessen, denn darum geht es hier hauptsächlich. Die Personen in dem kleinen Dorf sind allesamt sehr liebevoll beschrieben und sympathisch, auch, wenn sie zum Teil etwas schrullig rüberkommen. Das Buch beinhaltet Kriminalroman und Liebesgeschichte in einem, wobei die Liebesgeschichte eher im Hintergrund verläuft. Es gibt einige überraschende Wendungen und auch, wenn man es vielleicht vorher schon vermutet hat, so ist man doch am Ende überrascht, wie die Story endet. Ich wusste nicht, daß es noch einen weiteren Roman von der Friesenbrauerin gibt. Dieses Buch ist jedenfalls in sich komplett abgeschlossen und braucht keine Information aus vorherigen Romanen und ehrlich gesagt, fand ich das Buch zwar sehr gut und unterhaltsam, aber ich muss jetzt nicht auch noch den ersten Band dazu lesen. Alles in Allem eine sehr schöne und kurzweilige Lektüre!

Bewertung vom 09.07.2023
Die Erinnerungsfotografen
Hiiragi, Sanaka

Die Erinnerungsfotografen


ausgezeichnet

Das Buch hat mich richtig begeistert! Ich hatte zuerst etwas Bedenken, weil es wirklich sehr kurz ist - eher wie eine Kurzgeschichte und am Ende war es ein Märchen für Erwachsene. Märchen haben ja immer einen Hintergrund, über den man nachdenken soll und in diesem geht es um den Tod und um besondere Momente im Leben, die man bewusst erleben soll, weil es die Erinnerung ist, die einen in schweren Zeiten aufrecht hält. Das Cover gefällt mir auch sehr gut, denn die Geschichte spielt in Japan und das Cover ist im japanischen Stil gestaltet - passt also perfekt! Ich war schon vorab sehr neugierig auf dieses Buch, nachdem ich den Rückentext gelesen habe und obwohl sich die Geschichte anders entwickelt hat, als ich es mir dachte, kann ich das Buch wirklich empfehlen. Der Schreibstil ist so zart und mitfühlend, daß man das Buch einfach lieben muss.

Bewertung vom 08.07.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


sehr gut

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Aufmerksam geworden bin ich durch den schönen bunten Umschlag und den interessanten Rückentext. Wir begleiten die Frau Lea durch eine schlimme Zeit in ihrem Leben, die durch den Tod eines ihr unbekannten Mädchens eingeläutet wird und dieser Tod ist Ausgangspunkt für einige positive Wendungen in ihrem Leben. Ganz besonders, weil sie den Bruder des Mädchens, Emile, trifft, der ihr Leben ab diesem Zeitpunkt bereichert. Gleichzeitig ist das Buch aber nicht nur die Geschichte von Lea und Emile, sondern wird auch durch ihre Mutter und ihrer ehemals besten Freundin geprägt. Das Buch ließ sich richtig gut und entspannt lesen, wenngleich ich auch manchmal den Faden bei den Tagebucheinträgen verloren habe. Leider erfährt man nur ein offenes Ende der Beziehungen zwischen allen Protagonisten, sodaß mir das Ende etwas "unfertig" erscheint, was aber dem Gesamtwerk nur einen minimalen Abbruch tut. Die Themen Schwangerschaftsabbruch und Lesben-Beziehungen haben für mich persönlich einen zu großen Stellenwert eingenommen. Ich hätte mir mehr Interaktion zwischen Lea und Emile gewünscht.

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Bewertung vom 05.07.2023
Die Einladung
Cline, Emma

Die Einladung


sehr gut

Ich weiß nicht so genau, was ich von diesem Buch halten soll. Es ist ein Roman über sehr oberflächliche Menschen der höheren Bevölkerungsschicht in Amerika und über ein Mädchen, was versucht, mitzuhalten. Wir begleiten das Mädchen etwas länger als ein Woche in einer steten Abwärtsspirale. Sie wird von den Schönen und Reichen, zu denen sie gerne gehören möchte, abgelehnt. Die Jugendlichen aus ihrer eigenen Bevölkerungsschicht benutzt sie nur dazu, um über die Runden zu kommen. Sie ist Tablettenabhängig und fröhnt dem Alkoholkonsum. Sie hat keine Wohnung und kein Auto. Durch die Oberflächlichkeit der Menschen fällt dies aber nicht auf, denn kaum jemand kennt die anderen wirklich, mit denen man sich umgibt. Sie hat Streit mit allen Menschen und ihre rasante Abwärtsspirale wird sehr gut im Erzählstil des Buches wiedergegeben. Leider ist die Geschichte etwas zusammenhanglos, denn sie ist wirklich nur ein Punkt in ihrem Leben. Man weiß nicht genau, was vorher passiert ist und auch das Ende fand ich sehr plötzlich und enttäuschend. Der Roman selbst ist sehr gut geschrieben und lässt sich wunderbar und schnell lesen. Leider muss ich sagen, daß mir alle Protagonisten unsympathisch sind, denn ich komme mit dieser überzogenen Oberflächlichkeit überhaupt nicht klar. Für zwischendurch kann ich das Buch aber empfehlen, auch, wenn mir die Essenz des Ganzen fehlt. Das Cover finde ich sehr schön, kann aber keinen Bezug zum Roman herstellen.

Bewertung vom 02.07.2023
Nincshof
Sebauer, Johanna

Nincshof


ausgezeichnet

Dieses Buch hat meine Erwartungen komplett übertroffen! Ich habe zwar einen humorvollen Roman erwartet, aber diesen hier konnte ich nicht aus der Hand legen. Sofort habe ich mich mit den Bewohnern von Nincshof, mit dem Dorf selbst und auch mit den Zugezogenen identifizieren können. Ob es die schrullige Oma ist, die in der Nacht in den Nachbarsgarten einbricht oder die zugezogene Regisseurin mit ihrem Ziegenwirt-Mann, alle waren mir total sympathisch und auch die teils etwas illegalen Handlungen waren eher humorvoll und dazu gedacht, die Menschen zu verachten. Die Geschichten über Nincshof, die von der Oma über Generationen hinweg weiter erzählt werden, sind total amüsant und es macht großen Spaß, darüber zu lesen. Auch die Rebellion der Waschweiber ist sehr lustig, auch, wenn ein Fünkchen Wahrheit immer unter der Erzähl-Oberfläche schlummert. Man lächelt sich durch diese wundervolle Geschichte und legt man es einmal aus der Hand, dann kommt plötzlich eine neue Wendung, wenn man weiterliest. Es gibt immer wieder Überraschungen und auch das Ende ist zwar nicht so ganz unerwartet, aber deshalb nicht minder schön. Es lebe das Vergessen! Es lebe Nincshof!

Bewertung vom 27.06.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


ausgezeichnet

Wow, das Buch ist wirklich spannend. So ähnlich hatte ich mir die Story vorgestellt. Spannend, von der ersten bis zur letzten Seite und immer wird der Leser auf eine fasche Fährte geführt, bis es zum Schluss nochmal ein überraschendes Ende als Finale gibt. Die Charaktere sind sehr anschaulich dargestellt und man kann sich richtig gut hinein versetzen - sowohl in die freundlichen Menschen als auch in die "bösen" Menschen. Die Geschichte ist tatsächlich etwas Psycho und einfach nur spannend. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der auf spannende Thriller steht. Auch das Cover gefällt mir gut, denn es impliziert den Gedanken, mit wenigen Worten viel zu sagen oder auch: mit wenig viel auszudrücken, ob es sich jetzt um ein Schriftstück oder um eine Abbildung handelt. Die Geschichte ist die ganze Zeit über absolut nachvollziehbar und setzt sich aus verschiedenen Puzzleteilchen zusammen, die am Ende den gesamten Sinn ergeben. Ein Wahnsinns-Buch!

Bewertung vom 25.06.2023
Der Laden der unerfüllten Träume
Cox, Amanda

Der Laden der unerfüllten Träume


sehr gut

Ein sehr interessantes Buch über drei Generationen von Frauen in einer Familie, aber dabei ist es KEIN feministischer Roman, das ist mir ganz wichtig zu erwähnen! Es geht um die verlorene Liebe und um unerfüllte Träume, die anders zum Glück führen, als sich die Charaktere es in ihrem Leben vorstellen, aber letztendlich werden alle zufrieden, auch, wenn die Wege des Lebens manchmal steinig und nicht geradelinig verlaufen oder wenn ein gewähltes Ziel plötzlich von einem anderen Ziel ersetzt wird, was sie sich nicht selbst ausgesucht haben. Es geht auch um Geheimnisse, die noch Generationen später die Familie belasten und als sie am Ende herauskommen, nochmal alles verändern. Das Buch ist richtig toll geschrieben, ich habe es in einem durch gelesen. Es gibt Hoffnung und ist sehr positiv geschrieben, auch, wenn manche Stellen in diesem Buch sehr traurig sind und man fast weinen muss. Alle Charaktere sind sehr sympathisch und man kann aus deren Zusammenspiel einiges lernen, wenn man sich die Mühe macht, das Buch reflektiert zu lesen. Auch, wenn das Cover mich leider gar nicht anspricht, bin ich sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben und kann es nur empfehlen!