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Benutzername: 
Feliz
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 236 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2022
A Place to Love / Cherry Hill Bd.1
Lucas, Lilly

A Place to Love / Cherry Hill Bd.1


ausgezeichnet

Ich mag das Cover recht gerne und finde es recht passend für die Geschichte. Die Kombination aus den Erdtönen und den goldenen Elementen wirkt recht edel und macht sich hervorragend in meinem Regal.

Die Story klingt ebenfalls auf den ersten Blick ziemlich gut: Juniper McCarthy lebt seit dem Tod ihres Vaters wieder auf der elterlichen Obstfarm und kümmert sich um ihre kranke Mutter und ihre jüngeren Schwestern. Obwohl sie die Arbeit auf der Farm und ihre Familie über alles liebt, fragt sie sich in schwachen Momenten, was passiert wäre, wenn ihr Vater nicht plötzlich gestorben und sie mit Henry zusammengeblieben wäre. Als er plötzlich nach Jahren vor ihr steht, erinnert sich an alles, was damals war und wie sehr sie ihn geliebt hat. All die alten Gefühle sind wieder da und June muss erneut eine Entscheidung treffen, die ihr das Herz brechen könnte.

Ich liebe die Art, wie Lilly Lucas schreibt und zum Glück stellt auch dieses Buch eine Ausnahme dar. Ich war ab der ersten Seite in der Geschichte und bin nahezu durch das Buch geflogen, während ich alle Emotionen der Figuren von der ersten bis zur letzten Seite erlebt habe.

Die sind es auch, die das Buch vor allem tragen. Ich mochte June ab der ersten Seite. Sie ist ein so mitfühlender, verantwortungsbewusster Mensch, dass es mir manchmal fast weh tat, weil sie immer erst an alle anderen denkt, bevor sie einen Gedanken daran verschwendet, dass sie ebenfalls Bedürfnisse haben könnte. Das fand ich an manchen Stellen ein wenig anstrengend, weil sie sich selbst und ihre Bedürfnisse wirklich oft ausblendet, ohne das mal mit anderen zu besprechen. Ich konnte sie oft wirklich gut verstehen, habe aber gehasst, wie wenig sie mit den Menschen in ihrem Leben kommuniziert und oft alles alleine entscheidet. Vielleicht mochte ich deswegen Henry auch so gerne. Er schafft es immer wieder, June aus ihrem eigenen Kopf zu holen und dafür zu sorgen, dass sie erkennt, dass sie Entscheidungen nicht ohne die Menschen trifft, die sich betreffen. Zudem ist er ein wirklich aufmerksamer und liebevoller Mann, den ich mit jeder Seite mehr in mein Herz geschlossen habe, ebenso wie Lilac und Poppy, Junes Schwestern. Vor allem Poppys leicht verrückte und chaotische Art mochte ich wirklich gerne, weil sie trotz dessen ein guter Mensch ist und sich um ihre Schwestern kümmert.

Die Story als solche war gar nicht so außergewöhnlich und ich habe bestimmt schon einmal Ähnliches gelesen, das Buch ist dennoch etwas Besonderes, weil man dennoch das Gefühl hat, die Geschichte zum ersten Mal zu lesen und nicht zu wissen, wie sie endet. Das liegt vor allem daran, wie einzigartig die Charaktere und das Setting beschrieben ist. Man hat die ganze Zeit das Gefühl mit den Protagonisten auf Cherry Hill zu sein und das Dorf schon ewig zu kennen. Dadurch wird es zu einem Wohlfühlort, an den ich mich schon freue für Lilacs Geschichte zurückzukehren.

Bewertung vom 21.04.2022
A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.1
Brown, Roseanne A.

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.1


sehr gut

Das Cover des Buches ist wirklich schön und zeigt mir persönlich, dass es viel zu wenig PoC auf Covern zu finden sind, weil mir vor allem das besonders auffällt. Ich bin eigentlich kein großer Fan von Personen auf Covern, weil es einem oft sehr plakativ vorschreibt, wie die Protagonisten auszusehen haben, hier finde ich es aber doch recht passend und stimmt recht gut mit meiner Vorstellung von Karina überein.

Die Geschichte klang ziemlich spannend: Alle zehn Jahre findet in der riesigen Hauptstadt des Königreiches Sonande das Solstasia-Turnier statt und für Prinzessin Karina ist es in diesem Jahr von besonderer Bedeutung, denn um ihre ermordete Mutter wiederbeleben zu können, benötigt sie das Herz eines Königs uns somit verspricht sie, dem Sieger des Turniers ihre Hand. Einer der Champions ist Malik, der vor dem Krieg in seiner Heimat geflohen ist und nun in der Hauptstadt versucht, neuanzufangen. Doch dann entführt ein Geist seine kleine Schwester Nadia und um sie zurückzubekommen, muss er Karina töten, ob er will oder nicht. Doch das gestaltet sich schwerer als gedacht und beide müssen entscheiden, was ihnen wirklich wichtig ist.

Der Schreibstil ist schon sehr anders uns für mich zumindest zu Beginn recht ungewohnt, fast schon sperrig an manchen Stellen. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich ihn schlecht finde, sondern ich mag die manchmal fast schon leise Poetik der Geschichte, die dafür sorgt, dass das Buch nicht einfach nur irgendeine Geschichte ist. Dennoch hat sie mich vielleicht auch deswegen erst zum Schluss so richtig gepackt und gefesselt.

Die Charaktere haben es mir ebenfalls ein wenig schwer gemacht, weil sie eben auch nicht die typischen Helden einer Fantasy-Reihe sind. Karina ist stur, hält sich nie an Vorgaben und ist manchmal fast schon absichtlich kalt und verletzend, während Malik schüchtern, ängstlich und eher verträumt ist. Bei Malik hatte ich damit wenig Probleme, weil er einfach ein guter Kerl ist, der immer versucht, das Richtige zu tun, sich dabei aber oft selbst im Weg steht oder durch Pech in Situationen gerät, der nicht händeln kann. Karina hingegen war etwas komplexer zu durchschauen, nicht weil ich nicht wusste, warum sie das tut, sondern eher, weil ich oft das Gefühl hatte, nie alle von ihr zu sehen zu bekommen. Sie ist nie so ganz sie selbst, obwohl sie denkt, dass sie sich an nichts hält und sich für niemanden interessiert, stimmt das nicht und sie hält immer einen teil von sich versteckt. Das wird zum Schluss glaubhaft und nachvollziehbar erklärt, aber dennoch fand ich die Abschnitte aus ihrer Sicht manchmal recht anstrengend und habe mich vor allem zu Beginn immer auf die Abschnitte aus Maliks Sicht gefreut. Das wurde allerdings etwa nach einem Drittel des Buches besser und ich habe Karina ebenso ins Herz geschlossen wie ihn.

Die Welt fand ich spannend und anders gestaltet, obwohl ich auch hier gebraucht habe, bis ich ihre Regeln halbwegs durchschauen konnte und hatte selbst zum Ende dieses Buch nicht unbedingt das Gefühl, sie so ganz durchschaut zu haben. Das hat es mir ebenfalls ein wenig schwer gemacht, nicht weil ich sie nicht super interessant gefunden hätte, aber vor allem der Umgang mit Magie war für mich lange etwas undurchsichtig, was aber durchaus zentral für die Handlung ist. Mein größter Kritikpunkt ist aber die an manchen Stellen fehlende Emotionalität. Das ist mir vor allem im Nachhinein aufgefallen und weniger direkt während des Lesens, sorgte aber dafür, dass ich währenddessen immer etwas vermisst habe. Mein Problem ist dabei vor allem, dass ich sowohl den Konflikt von Karina als auch den Malik gut nachvollziehen konnte, aber ich habe nicht so richtig mitgelitten oder war in einem Zwiespalt. Das ist etwas schade, weil es bei so vielen Gelegenheiten richtig emotional hätte werden können, ich aber nicht so richtig abgeholt wurde.

Alles in allem mochte ich das Buch wirklich gerne, vor allem weil die Welt sehr anders und einzigartig gestaltet wurde. Obwohl ich m

Bewertung vom 13.04.2022
Schallplattensommer
Bronsky, Alina

Schallplattensommer


ausgezeichnet

Das Cover finde ich auch dieses Mal wieder außerordentlich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus einem hellen Orange, das an den Rändern des Buches in ein helles Blau übergeht, weil es dadurch wunderbar das Gefühl des Sommers ausstrahlt, ebenso wie das Ruderboot in der Mitte des Buches. Dabei geht die Gestaltung aber tiefer und verweist durch die Darstellung wunderbar auf den Inhalt ohne dabei zu viel oder zu wenig zu verraten.

Die Geschichte klang erstmal gar nicht so spektakulär: Maserati ist es gewohnt, Aufmerksamkeit zu erhalten, schließlich ist sie in dem kleinen Ort das einzige weibliche Wesen unter 40 Jahren. Dabei will sie eigentlich nur in der kleinen Gaststätte ihrer Großmutter aushelfen und möglichst wenig auffallen, doch das ändert sich, als in das große Haus im Dorf wieder Bewohner einziehen. Die Cousins Theo und Casper sind zwar komplett unterschiedlich, ziehen Maserati aber trotzdem in ihren Bann. Doch dann fangen die beiden Fragen zu stellen, auf die sie keinesfalls antworten will und sie muss sich entscheiden, ob sie sich ihrer Vergangenheit stellt oder riskiert, ihr Leben, so wie sie es kennt, zu verlieren.

Ich stelle jedes Mal wieder fest, wie sehr ich den Schreibstil von Alina Bronsky mag. Sie hat eine bewundernswerte Art, ohne viele Worte eine emotionale und tiefgründige Geschichte zu erzählen. Dabei ist der Schreibstil nicht einmal besonders emotional oder poetisch, aber für mich ist gerade die fast schon nüchterne Art, in der die Geschichte erzählt wird, der Grund, warum sie mich so packt und zum Nachdenken bringt.

Das liegt aber auch an den Charakteren und der Geschichte. Maserati wirkt zunächst sehr abweisend und fast schon kalt, besonders im Umgang mit Theo und Casper. Das hat mich zu Beginn etwas irritiert und ich habe es ein wenig darauf geschoben, dass sie bei ihrer Oma in dem kleinen Ort wenige soziale Kontakte hat, aber damit lag ich wirklich gründlich falsch und habe mich ein wenig über meine eigenen Vorurteile geärgert. Gerade, dass man aber mit diesen konfrontiert wird, macht das Buch für mich so reizvoll. Ich hatte oft, dass Gefühl, zu wissen, was passiert und wie die Geschichte sich entwickelt, aber meistens hat sich die Geschichte dann doch etwas anders entwickelt, als erwartet. Ich mochte, dass der Schreibstil recht nüchtern bei der Beschreibung der Geschichte bleibt und nie versucht, emotional oder dramatisch zu werden, man aber dennoch ab einem gewissen Punkt mitfiebert und mitleidet. Die Jungs blieben für mich tatsächlich ein wenig wage und fast schon konturlos, aber genau das wirkte beabsichtigt und sorgt für mich dafür, dass man alles mögliche in die Geschichte projizieren kann.

Alles in allem hat Alina Bronsky es mal wieder geschafft, mich mit ihrem Buch zu begeistern, obwohl es so kurz ist. Dennoch fasziniert mich die Geschichte und vor allem die Charaktere, sodass ich das Buch wirklich verschlungen habe und auch im Nachhinein noch über das Ende nachgedacht habe. Ich hätte mir fast gewünscht, dass die Geschichte noch länger gewesen wäre, aber vermutlich hätte sie dann nicht den gleichen Zauber gehabt.

Bewertung vom 27.03.2022
Brich die Regeln / Four Houses of Oxford Bd.1 (eBook, ePUB)
Savas, Anna

Brich die Regeln / Four Houses of Oxford Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Cover ist, in meinen Augen, wirklich außerordentlich gelungen. Ich mag, wie die dargestellte Person der Protagonistin Harper ähnlich sieht, sie meine Vorstellung aber nicht zu sehr prägt. Zudem mag ich die subtile Einarbeitung der vier Symbole der Verbindungen, die einem erst auf den zweiten Blick so richtig auffallen. Zudem liebe ich die Gestaltung des Buchrückens, der bei anderen Büchern ja manchmal ein wenig kurzkommt, hier aber das Cover perfekt ergänzt.

Die Geschichte klang auf den ersten Blick ebenfalls sehr vielversprechend: Harper will nach ihrem Abschluss nur eins: Endlich unabhängig sein, frei von den Pflegefamilien, in denen sie seit ihrer Geburt leben musste und endlich selbst für ihr Leben verantwortlich sein. Deswegen nimmt sie trotz einiger Zweifel auch das verlockende Angebot der berüchtigten Diamonds, einer Studentenverbindung an der Oxford University, an, schließlich versprechen diese ihren Mitgliedern nicht weniger als ihre Herzenswünsche zu erfüllen. Doch Harper hat nicht geahnt, auf was sie sich mit ihrem Beitritt einlässt und dass sie plötzlich Finlay gegenübersteht, der sie damals im Stich gelassen hat, den sie nie wieder sehen wollte und der ihr Herz noch immer zum Stolpern bringt. Doch beim Spiel der Vier Farben stehen Harper und Finn auf verschiedenen Seiten und sie könnte mehr verlieren als nur ihr Herz.

Ich habe mich schon riesig auf dieses Buch gefreut und zum Glück wurde ich auch nicht enttäuscht, obwohl noch ein bisschen Luft nach oben ist. Der Schreibstil von Anna Savas ist aber auch hier gewohnt gelungen. Sie hat eine besondere Leichtigkeit zu schreiben und fesselt einen gerade dadurch, obwohl ich eine ganze Zeit gebraucht habe, um so richtig in die Geschichte zu finden.

Das liegt auch an Harper. Ich mochte sie zwar von Anfang an und fand ihre taffe Art sehr bewundernswert, aber durch ihr Misstrauen allen anderen gegenüber, lässt sie auch die Leser nicht immer an ihren Gefühlen teilhaben. Ich habe ihr Verhalten dadurch zwar in der Theorie nachvollziehen können, aber sie hat mich emotional nicht so richtig mitnehmen können, was ich etwas schade fand, weil ich unbedingt mit ihr mitfiebern wollte. Dennoch fand ich ziemlich cool, dass Harper kein ruhiges Mäuschen ist, sondern vielmehr sich immer zur Wehr setzt und immer für das einsteht, das ihr wichtig ist, selbst wenn sie sich damit das Leben selbst schwermacht. Mein Herz ab der ersten Seite hat allerdings Finlay gewonnen, weil er eine ganz andere Emotionalität an den Tag legt als Harper und dabei immer aufrichtig bleibt. Er handelt dabei vielleicht nicht immer richtig, aber er steht zu seinen Fehlern und kämpft genauso wie Harper für die, die ihm wichtig sind.

Die Geschichte braucht ein wenig, um in Fahrt zu kommen, obwohl ich nicht so richtig beschreiben kann, woran das liegt, weil ich die Idee der Verbindungen, die in einem Spiel gegeneinander antreten und dabei immer wieder Grenzen überschreiten, um ihr Ziel zu erreichen, wirklich spannend fand. Auch die Umsetzung gefiel mir eigentlich richtig gut und ich mochte, wie man langsam in die Welt der Vier Farben gezogen wird und auf diesem Weg Menschen in sein Herz schließt oder sie abgrundtief verabscheut.

Dennoch fehlte mir so ein bisschen der Sog, der mich dazu gebracht hätte, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen, vor allem zu Beginn der Geschichte. Zum Ende hin allerdings gewinnt die Story dann doch an Fahrt und der Cliffhanger am Ende ist so fies, dass er alleine mich wahrscheinlich schon dazu gebracht hätte, auch den zweiten Teil lesen zu wollen.

Bewertung vom 19.03.2022
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan von dem deutschen Cover des Buches. Ich habe es ehrlich gesagt für ein Sachbuch gehalten, als ich es das erste Mal gesehen habe, was tendenziell nicht schlimm gewesen wäre, ich hätte es dadurch allerdings fast übersehen. Da finde ich sowohl das Originalcover als auch den -titel deutlich gelungener für dieses Buch. Ich habe über Love Hypothesis auch schon viel gehört, hätte es aber trotz der Autorin niemals miteinander in Verbindung gebracht. Deswegen wäre es vielleicht nicht verkehrt, dem Originalcover zumindest ein bisschen näher zu kommen, zumal das deutsche nicht besonders aussagekräftig im Bezug auf den Inhalt ist.

Zum Glück habe ich den Klappentext doch noch zufällig gelesen, ansonsten hätte ich eine tolle Geschichte verpasst: Olive promoviert in Biologie und setzt sich leidenschaftlich für die Forschung zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs ein. Wie bei allen Doktoranden ist das Geld und die Zeit knapp, doch sie ist durchaus zufrieden mit ihrem Leben, vor allem weil sie tolle Freunde wie Anh und Malcolm hat, die zu ihrer Familie geworden sind. Doch ausgerechnet Anh bringt sie indirekt dazu, dieses ausgeglichene Leben zu verlassen. Sie weigert sich mit Jeremy auszugehen, den Olive zweimal getroffen hat, obwohl sie ihn unübersehbar gut findet, nur um den Girlcode nicht zu verletzen. Also gibt Olive vor, jemand anderen zu daten, den sie vor den Augen ihrer Freundin küsst. Dumm nur, dass sie sich dafür ausgerechnet Adam Carlsen aussucht, der für seine arrogante, verurteilende Art bekannt ist. Unglaublicherweise lässt er sich darauf ein, Olive zu fakedaten und das entwickelt sich anders als gedacht.
Der Schreibstil in diesem Buch trägt wirklich maßgeblich dazu bei, dass ich mich wirklich in die Story verliebt habe. Er ist leicht-locker, reißt mich direkt mit und ist wahnsinnig unterhaltsam. Ich musste immer wieder herzlich lachen, weil zum einen die Situationen so absurd waren, andererseits weil ich Olives Gedanken wirklich lustig fand. Ich habe zwar ein bisschen gebraucht, um mit der Art des Schreibens klarzukommen, weil er schon sehr anders ist, aber als ich erstmal in der Geschichte war, hat sie mich auch abgeholt und ich bin nahezu durch die Seiten geflogen.

Dazu tragen auch die Charaktere maßgeblich zu bei. Olive habe ich ab der ersten Seite in mein Herz geschlossen. Sie ist einfach so ein unglaublich netter, loyaler Mensch, der es trotz der extremen Konkurrenz immer gelingt, aufrichtig freundlich zu bleiben, auch wenn sie an manchen Stellen vielleicht ein wenig naiv wirkt. Das stört mich aber erstaunlich wenig, weil sie so aufrichtig und herzlich wirkt. Sie ist einfach jemand, der sehr hart dafür arbeitet, ihre Forschung voranzubringen, der es aber dennoch wichtig ist, den Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Manchmal habe ich mir fast gewünscht, dass sie mehr für sich selbst einsteht und einfach mal egoistisch ist, aber so ist sie einfach nicht. Erstaunlicherweise mochte ich auch Adam auf den ersten Blick und habe ihn ganz ähnlich wie Olive sehr schnell in mein Herz geschlossen, obwohl er ja eigentlich als Arsch verschrien ist und ich meistens kein großer Fan von Bad Boys bin. Diese Bezeichnung trifft aber auch einfach nicht auf ihn zu. Ja, er ist manchmal sehr hart zu seinen Doktoranten und übertreibt dabei auch oft, doch man merkt sehr schnell, dass er das nicht macht, um fies zu sein, sondern weil er von ihnen dieselbe Perfektion erwartet wie von sich selbst. Das heißt nicht, dass ich sein Verhalten gutheiße, aber ich konnte es zumindest an manchen Punkten nachvollziehen. Was ich aber am meisten an ihm mochte, wie ernst er Olive nimmt und wie sehr er sie unterstützt, egal worin. Er lässt ihr dabei immer ihre eigene Entscheidung treffen und versucht nie, sie in eine bestimmte Richtung zu drängen. Auch die Nebencharaktere sind gut gestaltet und bleiben im Gedächtnis. Anh fand ich manchmal ein wenig speziell, aber sie ist Olive eine tolle Freundin, sodass mich d

Bewertung vom 06.03.2022
Can't Stop the Feeling
Keeland, Vi;Ward, Penelope

Can't Stop the Feeling


sehr gut

Das Cover finde ich für Vi Keeland und Penelope Ward irgendwie sehr ungewohnt. Normalerweise sieht man bei ihnen vor allem attraktive Männer, hin und wieder auch mal Städte auf dem Titel. Da gefällt mir diese Gestaltung persönlich etwas besser, auch wenn es mich farblich nicht so ganz abholt und für mich auch nicht so viel mit der Geschichte zu tun hat, da hätte eine eher winterartige Darstellung besser gepasst.

Die Story klang aber wirklich gut: Hazel Appleton reist, nachdem ihr Verlobter sie kurz vor der Hochzeit verlassen hat, alleine in die Flitterwochen nach Vail, um zu entscheiden, ob sie ihm vergeben kann oder ob die Beziehung endgültig vorbei ist. Doch schon nach wenigen Tagen empfindet sie das als keine gute Idee mehr und will abreisen, doch ausgerechnet nachdem sie ihr Zimmer aufgegeben hat, erfährt sie, dass es aufgrund eines Schneesturms keine Flüge für den heutigen Tag mehr gibt. Natürlich gibt es auch kein freies Hotelzimmer mehr, zum Glück trifft sie auf Matteo, der mithilfe eines Tricks an zwei Zimmer kommt. Hazel versteht sich auf Anhieb gut mit ihm und verbringt schließlich doch noch ein paar schöne Tage im Schnee und will auf keinen Fall zurück in die Realität, sodass Matteo ihr einen Vorschlag macht, der ihr eine Auszeit bietet.

Ich mag die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward eigentlich sehr gerne, war aber von den letzten eher enttäuscht, weil mich die Stories eher nicht überzeugt haben, ich wollte ihnen aber noch einmal eine Chance geben, vor allem weil ich ihren Schreibstil immer sehr mitreißend finde. Das ist auch in diesem Buch der Fall. Ich wollte eigentlich nur einmal kurz reinlesen, wurde aber direkt gefesselt und musste immer wieder über Matteo und Hazel grinsen.

Diesmal haben es aber zum Glück auch die Geschichte und die Charaktere geschafft, mich wieder abzuholen, obwohl die Story an sich gar nicht besonders innovativ war und ich dann doch schon ein paar Mal gelesen habe. Dennoch habe ich ein paar der Wendungen nicht unbedingt vorhergesehen, zumindest nicht von Anfang an, sodass ich es sehr genossen habe, Hazel dabei zu begleiten, sich selbst wiederzufinden. Ich mochte ihre Spontanität und ihre Abenteuerlust, die sie so wirklich erst abseits von ihrem ehemaligen Verlobten Brady wiederfindet, aber in ihrem Urlaub total auskostet. Außerdem mochte ich, wie sich ihre Beziehung zu Matteo entwickelt und dass sie immer sehr ehrlich miteinander sind, wenn man von den beabsichtigten falschen Namen zu absieht. Aber sie reden mit einander immer sehr klar über ihre Gefühle und ihre Wünsche, ohne den anderen zu etwas zu drängen. Der zweite Teil des Buches hat mir vielleicht nicht mehr ganz so gut gefallen wie der Anfang, vor allem weil es mir ab einem gewissen Punkt ein wenig zu klischeehaft war. Hier hätte ich es tatsächlich emotionaler gefunden, wenn man einen anderen Weg gewählt hätte.

Alles in allem mochte ich dieses Buch der beiden Autorinnen wieder sehr gerne und habe es genossen, die Geschichte von Hazel und Matteo zu verfolgen. Ich mochte beide unglaublich gerne und habe ihnen wirklich ein Happy End gewünscht, es war mir aber teilweise ein wenig zu klischeehaft.

Bewertung vom 06.03.2022
Golden Hill Touches / Golden Hill Bd.1
Böhm, Nicole

Golden Hill Touches / Golden Hill Bd.1


sehr gut

Bei dem Cover bin ich mir ein wenig unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits sticht es definitiv aus der Masse heraus und passt ziemlich gut zum Inhalt des Buches, andererseits finde ich es fast ein wenig kitschig.

Die Story gefiel mir aber recht gut: Parker hat es endlich geschafft, er hat die Farm seiner Großeltern zurückgekauft, mit der er so viele positive Erinnerungen verbindet. Gemeinsam mit seiner Schwester Sadie will er hier ein Therapiezentrum für Menschen mit Traumata aufbauen, das mit einer Pferdetherapie arbeitet. Doch nicht alle Einwohner von Boulder Creek sind von diesen Plänen begeistert, schließlich erinnern sie sich noch gut daran, wie Parker den Ort damals verließ und nicht einmal zur Beerdigung seines Großvaters zurückkehrte. Auch Clayanne hat Parker nie vergessen und als er jetzt wieder auftaucht, merkt sie, wie sehr sie sich noch immer zu ihm hingezogen fühlt, doch kann sie ihm diesmal vertrauen, dass er sie nicht wieder verlässt?

Ich war mir nicht ganz sicher, was ich bin dem Buch erwarten sollte, weil es erstmal recht unspektakulär klang, mich das Setting aber sehr gereizt hat und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht. Der Schreibstil gefiel mir außerordentlich gut, weil er es schafft, mich direkt in die Geschichte zu ziehen und mich auch so mitzureißen, dass ich größtenteils nur so durch die Geschichte geflogen bin. Nicole Böhm schafft es zudem hervorragend, die Atmosphäre des Buches zu vermitteln, sodass ich zwischendurch das Gefühl hatte, die Luft von Boulder Creek einzuatmen und die Pferde im Hintergrund schnauben zu hören. Das alleine macht das Buch schon zu etwas Besonderem.

Die Geschichte als solche fand ich nicht besonders innovativ, das hat mich allerdings während des Lesens nicht wirklich gestört, weil ich sie einfach gerne mochte. Das liegt auch an den Charakteren, die ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen habe. Ich habe sehr bewundert, dass Parker sich mit vollem Bewusstsein, dass er nicht eben freundlich in Boulder Creek empfangen würde, dennoch dazu entschlossen hat, die Ranch seiner Großeltern zurückzukaufen. Dabei geht es ihm weniger um ihn selbst, auch wenn er dort sehr viel glücklicher war als bei seinen Eltern, sondern vielmehr darum, dass seine Großmutter zurück in ihr Zuhause und seine Schwester ihren Traum von einer eigenen Therapieeinrichtung mit Pferden leben kann. Er nimmt dafür extrem viel Stress in Kauf und ist oft auf sich alleine gestellt, was ich an manchen Stellen etwas schwer ertragen konnte, weil ich das Gefühl hatte, dass keiner so richtig erkennt, unter wie viel Druck er steht und sich dann wundern, wenn er an der ein oder anderen Stelle ‚überreagiert‘.

Hier hätte ich mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen gewünscht auch von Clay. Es wird größtenteils thematisiert, wie schwer es für sie war, dass Parker sie als Teenager einfach verlassen hat, nicht aber, dass er ja einen Grund dafür hatte. Allerdings mochte ich auch sie sehr gerne, vielleicht auch weil sie ihre Gefühle immer recht genau reflektiert (wenn sie auch nicht immer danach handelt). Ich mochte, wie taff sie meistens ist und sich nichts gefallen lässt, egal von wem und sich immer für Parker einsetzt, selbst wenn er sie so verletzt hat. Auch due Nebencharaktere habe ich schon in diesem Teil in mein Herz geschlossen, vor allem Sadie, bei der ich sehr gespannt bin, mehr über ihr Leben zu erfahren, aber auch auf die anderen Bewohner von Boulder Creek freue ich mich schon in den nächsten Teilen der Reihe.

Alles in allem mochte ich das Buch deutlich lieber als ich es zu Beginn erwartet hätte, es erzählt keine ganz neue Geschichte, aber sie ist durch die Art, wie Nicole Böhm sie erzählt und es schafft, eine tolle Atmosphäre zu kreiieren, sehr besonders und ich freue mich schon auf Ajdens Geschichte und meine Rückkehr nach Golden Hill im nächsten Teil.

Bewertung vom 26.02.2022
Fluchbrecher / Legend Academy Bd.1
MacKay, Nina

Fluchbrecher / Legend Academy Bd.1


sehr gut

Das Cover gefällt mir wirklich gut, auch wenn es auf den ersten Blick eventuell ein wenig kitschig wirkt, aber genau darüber macht sich Graylee in der Geschichte immer wieder lustig, sodass man das Cover nicht idealer wählen könnte.

Die Geschichte klingt sehr vielversprechend: Als Graylee McCoy nicht das erste Mal von einem Policeofficer in ihrer Heimatstadt wegen ihres Protestes gegen den Schuldirektor verhaftet wird, wird ihren Eltern von der Vertrauenslehrerin nahegelegt, ihre Tochter doch auf ein Internat für besondere Schüler zu schicken. Graylee ist alles andere als begeistert, stimmt aber widerwillig zu. Dort angekommen traut sie ihren Augen nicht, es handelt sich um ein Schloss mitten in Texas, in dem Haushaltsdienste von sprechenden Kolibris wahrgenommen werden und die Schüler alles anderes als normal sind. Alle an der Schule sind Nachfahren alter Mythen und haben deswegen besondere Fähigkeiten. Doch auch obwohl schnell klar ist, dass auch Graylee hierhergehört, lässt sie sich keiner der typischen Familien zuordnen und sie wird immer wieder von Visionen heimgesucht. Doch sie hat gar keine Zeit das zu hinterfragen, denn plötzlich scheint ein alter Fluch die Schule heimzusuchen, der alle in Gefahr bringen kann.

Die Geschichte klang wirklich gut, ich war aber trotzdem skeptisch, da ich besonders bei Jugend-Fantasy in letzter Zeit trotz guter Ideen eher enttäuscht worden bin. Zum Glück ist das hier nicht der Fall, vielmehr mochte ich vor allem den Schreibstil wirklich gerne. Graylees Humor und ihre sarkastische Art kommt mit jeder Zeile durch und hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Zudem bin ich dadurch super schnell in die Geschichte gekommen und vor allem zu Beginn des Buches nur so durch die Seiten geflogen.
Das liegt auch an den Charakteren, die ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen habe. Ich mochte Graylees unangepasste Art, mit der sie dich immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Ich fand es unglaublich lustig, dass sie als Art des Protests immer wieder Guerilla-Stricken betreibt. Mir war zwar durchaus bewusst, dass es dies gibt, aber ich habe noch nie ein:e Protagonst:in erlebt, die dies auch betreibt. Deswegen fand ich es auch so cool, dass sie damit auch nicht aufhört, nachdem sie Teil der Swanlake Academy geworden ist, sondern es weiterhin als Hobby betreibt. Mit Hudson habe ich mich ein wenig schwer getan, es wird sehr schnell klar, dass ihm in seiner Vergangenheit etwas passiert ist, mit dem er noch immer zu kämpfen hat, aber ich konnte seine Handlungen dennoch oft nicht so ganz nachvollziehen. Hier hätte es mir vermutlich geholfen, wenn man die Geschichte nicht nur aus Graylees, sondern auch aus seiner Sicht hätte erleben können, aber das ist tatsächlich eher meckern auf hohem Niveau. Auch die anderen Charaktere mag ich ziemlich gerne (oder gar nicht, je nachdem), allerdings hat die Fülle der verschiedenen Charaktere ein wenig dazu geführt, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht richtig zu kennen, sondern nur an der Oberfläche zu kratzen, was ich aus Graylees Sicht sogar nachvollziehen kann, schließlich ist sie erst wenige Tage in der Schule und muss die anderen selbst er kennenlernen. Allerdings finde ich, dass sie viel zu schnell mit allen versucht, befreundet zu sein und mit ihnen mitleidet. Ich kann sie im Grunde sogar verstehen, aber mir fehlte die emotionale Bindung, die Graylee zu ihnen aufbaut, deswegen habe ich zwar mit ihr mitgefiebert, aber nicht unbedingt mit den anderen Charakteren.

Dennoch gefiel mir die Geschichte größtenteils wirklich gut und ich war vor allem zu Beginn echt gefesselt, auch weil ich die Umsetzung echt spannend fand und unbedingt wissen wollte, was denn jetzt hinter allem steckt. Mein absolutes Highlight dabei sind mit Abstand die Kolibris, die sind wirklich super süß und haben mich das ganze Buch über köstlich unterhalten.

Alles in allem mochte ich den ersten Teil der Reihe wirklich gerne, obwohl die Geschichte zum Ende hin vielleicht etwas abflaute, a

Bewertung vom 26.02.2022
The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1
Schäfer, Jana

The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1


sehr gut

Das Cover finde ich wirklich gelungen, auch wenn das helle Rosa in Kombination mit dem goldenen Glitzer leicht sehr kitschig hätte wirken können, aber ich mag dem stilisierten Stadtplan im Hintergrund ziemlich gerne und das Buch springt einem spätestens dadurch direkt ins Auge.

Die Geschichte hat mich ebenfalls gereizt: Amelia arbeitet in dem kleinen Café Daydream in Edinburgh, lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante und kümmert sich um ihre kleine Schwester, die seit dem Unfall nahezu verstummt ist. Die Verantwortung für Maisie ist zu ihrem Lebensinhalt geworden und Fragen, ob es nicht noch mehr in ihrem Leben geben könnte, schiebt sie ganz weit von sich bis sie auf Jasper Haven trifft. Er ist ein bekannter Bestsellerautor und hält im Café eine Lesung – und er scheint Amelias Schmerz besser verstehen zu können als jeder andere. Obwohl sie ihn anfangs absolut nervtötend arrogant findet, entdeckt sie das hinter seiner Fassade mehr steckt. Doch als sie sich näher kommen, muss sie sich entscheiden, was ihr wichtig ist und wie eine Zukunft aussehen könnte.

Ich wollte das Buch vor allem wegen des Settings in Edinburgh unbedingt lesen. Ich war einmal (viel zu kurz) dort und habe mich direkt in das Gefühl der Stadt verliebt. Dieses kommt für mich in der Geschichte vielleicht ein wenig zu kurz, weil ich mir mehr erhofft hatte, aber es war dennoch ein Buch, was ich trotz ein paar Schwächen gerne gelesen habe. Da trägt auch der Schreibstil einiges bei, der mir wirklich gefallen hat und dafür gesorgt hat, dass ich super schnell in die Geschichte gefunden habe und vor allem zu Beginn nur so durch die Seiten geflogen bin. Das ändert sich so ein bisschen in der zweiten Hälfte des Buches, in der es für mich auch zu eine Art Bruch kam, der es mir etwas schwer gemacht hat, die Geschichte mit der gleichen Begeisterung zu lesen.

Das hat auch viel mit der Emotionalität der Themen zu tun, die in dem Buch angesprochen werden und die sich, für meinen Geschmack, besonders zu Ende hin ein wenig häufen, sodass es mir ein wenig schwerfällt, die Charaktere immer verstehen zu können, obwohl ich sie eigentlich mag. Amelia hat es nicht gerade leicht, weil sie ihre kleine Schwester immer vor die eigenen Ziele stellt und deswegen ja auch ein bisschen auf der Stelle tritt. Ich konnte gut verstehen, dass Maisie ihre absolute Priorität ist, aber warum sie deswegen nicht studieren kann, habe ich nicht so richtig verstanden. Dass sie nicht ausziehen will, fand ich vollkommen okay, aber es gäbe doch bestimmt auch in Edinburgh Studiengänge, die sie interessieren und wo sie dann bei ihrer Tante hätte, wohnen bleiben können. Das wird zwar auch während der Story thematisiert, aber für mich gab es da von Anfang an, keine so richtig überzeugende Erklärung. Jasper mochte ich ebenfalls von Anfang an, obwohl er ein natürlich eine arrogante Art hatte, aber er war sehr klar, dass das nur ein Schutzmechanismus ist. Gerade weil ich das sehr deutlich fand, habe ich nicht so richtig verstehen können, warum Amelia ihm das immer wieder übelgenommen hat, obwohl sie ihn zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon besser kennen sollte. Das hat mich zum Ende hin tatsächlich etwas gestört, weil ich beide in ihrer Art recht gut verstehen konnte, sie einander aber nicht. Das fand ich vor allem im Bezug auf Amelia wirklich frustrierend.

Leider fehlte mir auch so ein bisschen die Atmosphäre des Buches. Natürlich wusste ich, dass es in Edinburgh spielt, aber es spielte im Prinzip keine Rolle und hätte so auch in London oder Hamburg spielen können. Das ist natürlich sehr oft der Fall, aber vielleicht weil ich die Stadt so gerne mochte, hätte ich es gut gefunden, wenn es eine größere Rolle gespielt hätte. Auch die Emotionalität konnte mich trotz der Themen leider nicht so richtig abholen, ich habe zwar durchaus mitgefiebert und habe mir für beide ein Happy End gewünscht, aber ich habe nicht mit ihnen mitgefühlt.

Alles in allem habe ich besonders den ersten Teil des Buches wirkl

Bewertung vom 13.02.2022
Someday, Someday / Only Love Bd.3
Scott, Emma

Someday, Someday / Only Love Bd.3


ausgezeichnet

Das Cover ist auch bei diesem Buch hervorragend gelungen, ich mag die Farbgebung und ich mag die allgemeine Gestaltung des Buches. Zudem mag ich, wie wunderbar es zu den anderen Teilen der reihe passt, ohne aber genauso auszusehen.

Die Geschichte hat es mir ebenfalls ab der ersten Seite angetan: Max Kaufmann will nach seiner Zeit in San Francisco sich endlich mit seiner Familie aussprechen, die ihn damals auf die Straße gesetzt hat, weil er schwul ist. Deswegen kehrt er nach Seattle zurück und nimmt dort einen Job als Pfleger in der Notaufnahme an. Doch nach einem Monat ist er noch nicht wirklich weiter, seine Familie bleibt noch immer auf Distanz und sein Job nimmt ihn emotional mehr mit, als er gedacht hat. Da kommt das Angebot für einen reichen Unternehmer zu arbeiten gerade recht. Blöd nur, dass er direkt am ersten Tag mit dem attraktiven Sohn seines Chefs zusammenstößt, denn er bereits von einem NA Meeting kennt und der mehr als deutlich macht, dass er sich keinesfalls mit Max sehen lassen kann. Doch obwohl Silas versucht, auf Abstand zu bleiben, merkt auch er die Anziehung zwischen den beiden, doch er kann sich eine solche Schwäche nie wieder erlauben.

Ich habe mich schon seit dem letzten Teil unglaublich auf Max‘ Geschichte gefreut, ich habe ihn sehr dafür geliebt, wie sehr er für Darlene da war und wie klar er seinen Weg geht, trotz seiner schwierigen Vergangenheit. Deswegen habe ich ihm auch dort schon ein Happy End gewünscht und war sehr gespannt, auf seine Geschichte. Zum Glück enttäuscht mich Emma Scott auch mit diesem Buch nicht. Der Schreibstil ist gewohnt fließend und mitreißend, sodass ich mich richtiggehend zusammenreißen musste, nicht das Buch in einem Zug durchzulesen, sondern zwischendurch auch noch andere Dinge zu tun.

Mein Highlight des Buches waren allerdings die Charaktere. Ich mochte Max ja schon vorher, aber in diesem Buch hat er noch eine größere Tiefe gewonnen, die ich mir erhofft habe. Seine Vergangenheit war echt schwierig und gerade deswegen habe ich es sehr bewundert, wie offen er sie immer wieder thematisiert und dass er ganz offen damit umgeht, obwohl es ein Tabuthema ist. Auch den Mut seine Familie damit zu konfrontieren, fand ich bewundernswert und ich mochte ihn dafür nur noch mehr, vor allem weil er immer klarmacht, dass er ihnen zwar noch eine Chance gibt, trotz allem, dass er aber nie wieder mit ihnen in Kontakt tritt, wenn sie diese Chance nicht nutzen. Diese Klarheit in seinen Entscheidungen, aber auch seine Freundlichkeit und seine Zuneigung, die er allen Menschen gegenüber an den Tag legt, habe ich sehr gemocht. Vielleicht auch weil Silas so anders ist, hat er es mir ein wenig schwerer gemacht. Ich habe auch seine Handlungen meistens verstehen können, er hat anders als Max seine Erlebnisse nie verarbeitet und sie verfolgen ihn noch immer, was wirklich weh tat, das mitzuerleben, aber er verhält sich den Menschen in seinem Umfeld gegenüber auch wirklich oft unfair und abweisend, was ich manchmal schwer zu akzeptieren fand, selbst wenn ich ihn verstehen konnte. Auch die Nebencharaktere haben einen besonderen Platz in meinem Herzen gewonnen oder mich zum Nachdenken gebracht, je nachdem, wie sie gehandelt haben. Eddie zum Beispiel hat mir mit seiner Art immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert oder mein Herz gebrochen, wenn er wieder einmal schlecht behandelt wurde und es einfach als gegeben hingenommen hat. Vielleicht ist es gerade die detaillierte Gestaltung aller Charaktere es, was dieses Buch so besonders macht, denn die Story fand ich ehrlich gesagt nicht besonders innovativ oder überraschend. Ich habe einen Großteil so erwartet und es gab keinerlei Überraschungen, das hat mich erstaunlicherweise aber eher wenig gestört, weil es so schon genug Probleme zwischen den Protagonist:innen gab, die man nicht mit noch mehr Drama aufladen musste.

Alles in allem habe ich die Geschichte von Max und Silas wirklich gerne genossen und mit beiden aufrichtig mitgefiebert. Beide v