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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 822 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


sehr gut

Der Duft nach reifen Quitten
"Das Waldhaus" von Liz Webb ist das Thrillerdebüt der Autorin.
Wir begleiten hier Hannah, die in ihr Elternhaus zurückkehrt, da ihr Vater an Demenz erkrankt ist und ihre Pflege braucht. Der Tod der Mutter, gewaltsam, liegt viele Jahre zurück und ist für jeden in der Familie irgendwie noch immer unaufgeklärt.
Auch den Kontakt zum Bruder muss Hannah erst wieder herstellen und nach und nach begreift der Leser, was in dieser Familie so alles nicht stimmt, gesehen durch Hannahs Augen. Sie selber verwandelt sich hier nach und nach in ihre eigene Mutter, in ihren Augen zur Wahrheitsfindung. Die Hauptfigur ist hier erfrischend kompliziert und unerwachsen, hat sehr eigene Ideen und Vorstellungen.
Der Schreibstil ist hier sehr spannend gehalten, es werden hier Elemente eines Thrillers mit denen einer Kriminalgeschichte geschickt verbunden und ganz nebenbei erhält man auch noch ein packendes Familiendrama.
Die Protagonisten sind mir nicht sympathisch, vielleicht bis auf einen Ermittler, aber sie sind überzeugend.
Die Autorin versteht es jedenfalls sehr geschickt die Elemente aus Vergangenheit und Gegenwart geschickt zu verknüpfen und zu einer spannenden Geschichte mit manch unerwarteter Wendung zu schreiben.

Bewertung vom 29.03.2024
Folterknecht
Davids, Tom

Folterknecht


ausgezeichnet

Atemlose Spannung
"Folterknecht" von Tom Davids ist ein sehr spannender Thriller, den man am liebsten am Stück weg liest.
Im Landkreis werden Frauen ermordet. In abgelegenen Baustellen, im Rohbau des Hauses sind die Tatorte regelrecht zelebriert. Und noch schlimmer, das morden endet nicht, es ist ein Serientäter am Werk. Was jetzt aber am wahnsinnigsten anmutet, er mordet brutal und langsam, mit mittelalterlichen Foltermethoden.
Hauptkommissar Schäfer und sein Team können das fast nicht mehr ertragen und setzen alles in Bewegung diesen Täter zu finden, auch mit teils unkonventionellen Methoden.
Die Ermittler lernt man mit der Zeit besser kennen und schätzen, sie machen auch eine Entwicklung durch, das ist sehr sympathisch gemacht. Auch gibt es Passagen aus der Sicht der Opfer und des Täters.
Das Buch ist stellenweise brutal, aber nicht mehr als nötig, es soll ja demonstriert werden, was hier falsch läuft und wie auch die Ermittler unter Schock standen.
Der Schreibstil ist sehr gut, man hat direkt Bilder im Kopf, mehr als man möchte an dieser Stelle. Die Spannung wird schnell aufgebaut und souverän oben gehalten.
Man konnte bei der Suche nach dem Täter miträtseln und doch blieb bis zur Auflösung alles offen. Die Auflösung war dann auch plausibel und nachvollziehbar.
Ich würde sehr gerne weitere Thriller von diesem Autor lesen, vielleicht auch mit diesem Team von Ermittlern.

Bewertung vom 28.03.2024
White Zero
Falk, Thilo

White Zero


sehr gut

Deutschland im Eis
"White Zero" von Thilo Falk ist einer von mehreren Thrillern, die sich mit der Klimaproblematik befassen, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.
Hier wird der Ansatz mit einer neuen Eiszeit verfolgt, die Mitteleuropa heimsucht. Auch Deutschland wird kalt und immer kälter, vieles kommt zum erliegen und auch die Energiepreise sind nicht mehr tragbar.
Das Buch ist aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben, bei denen sich erst nach und nach herausstellt, wie diese überhaupt zusammenhängen. Das ist sehr gut gemacht.
Hauptsächlich begleitet man hier die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, die schon sehr schnell einen Verdacht über die Ursache hat und auch einen Lösungsansatz bietet.
Die kurzen Kapitel bringen Spannung und Zeitdruck ins Spiel, sie lassen sich gut lesen. Es gibt allerdings auch viele Schauplätze und Personen, die man hier im Blick behalten sollte.
Aufgelockert wird das ganze durch eingestreute Zeitungsartikel, Radioberichte und andere Medien, das verleiht dem Ganzen einen authentischen Anstrich und lockert die Handlung auf.
Ich fand das Buch sehr spannend, wobei hier schon einige Klischees bemüht werden, was die Ursachen und Auflösung betrifft.

Bewertung vom 28.03.2024
Das Verbot: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Verbot: Thriller


ausgezeichnet

Moralische Zeitreise
"Das Verbot" von Catherine Shepherd ist ein weiterer Thriller aus der Zons-Reihe der Autorin. Diese Thriller sind einzeln und unabhängig voneinander lesbar, nur die Entwicklung der Ermittler kann man in der Reihe weiter verfolgen und lernt das Örtchen Zons nach und nach besser kennen.
Auch hier ist man abwechselnd wieder in zwei Zeitebenen unterwegs, einmal in der Gegenwart und im Jahre 1505. Verbindend ist der Ort und gewaltsame Todesfälle, die etwas gemeinsam zu haben scheinen. Diese Gemeinsamkeiten kommen erst nach und nach zum Vorschein.
Eine beliebte Kinderpsychologin wird tot am Schreibtisch aufgefunden, ein Bruder eines Klosters ebenso. Beiden gemeinsam ist eine gewisse Symbolik.
Die Ermittlungen sind von Beginn an spannend und laden zum mit rätseln ein, wobei mir die Täter fast bis zum Ende unbekannt blieben. Das war einigen falschen Spuren geschuldet, immer wieder gab es überraschende Wendungen und Hinweise.
Die Spannung ist sehr gut gemacht, die Kapitel kurz, man fliegt nur so durch das Buch, weil man immer wissen möchte, was als nächstes passiert.
Wieder sehr gut gefallen haben mir die zeitlichen Aspekte, sehr geschickte, kleine Verknüpfungen, seien es Träume oder Symbole und Orte.
Egal ob Fans der Reihe oder total unbekannt, dieses Buch ist eine absolute Empfehlung für Freunde von Thrillern und Kriminalfällen.

Bewertung vom 28.03.2024
Gib dem Tiger Daten
Gengler, Thomas

Gib dem Tiger Daten


ausgezeichnet

Wichtiges Thema tierisch gut umgesetzt
"Gib dem Tiger Daten" von Thomas Gengler ist ein Sachbuch, dass Fakten und Informationen mal ganz anders erklärt.
Die Erzählweise in Form einer Fabel ist ungewohnt, aber gut und das, heute wichtigere den je, Thema wird sehr verständlich erklärt.
Egal ob Datenspezialisten oder Datennutzer, egal ob für Unternehmen oder die privaten Anwendungen, hier wird aufbauend erklärt. Sozusagen Schritt für Schritt verfolgen wir die Tiere, die im Dschungel ihre Daten sammeln, nutzen, um zu überleben und dann auch vernetzen.
Auf die gleiche Art und Weise wird auf Gefahren und Schwachstellen hingewiesen.
Mir hat das absolut gefallen, wie komplizierte Sachverhalte hier so einfach und verständlich dargestellt werden können.
Das Buch ist von der Idee, dem Ansatz her, sehr innovativ und gut gemacht, es ist verständlich, bringt viele Informationen mit und schafft das dann auch noch mit einer großen Prise Humor.
Absolut empfehlenswert, nicht nur für Unternehmen, sondern für jeden, der die Verbindungen und Zusammenhänge tiefgehend verstehen möchte.

Bewertung vom 28.03.2024
Roter Sand - Mord auf Gran Canaria
Berg, Eric

Roter Sand - Mord auf Gran Canaria


ausgezeichnet

Ab auf die Insel
"Roter Sand - Mord auf Gran Canaria" von Eric Berg ist der erste Fall, den Fabio »Flaco« Lozano aufklärt, seit dem er nicht mehr bei der Kriminalpolizei der Insel arbeitet.
Er wurde dort aus dem Dienst entlassen, weil ein Verdacht auf ihn fiel, den er nicht entkräften konnte. Seitdem arbeitet er als Sicherheitsdienst und mehr oder weniger Butler bei der Besitzerin einer Hotelkette.
Dieser Krimi führt uns auf die wunderschöne Insel Gran Canaria, die hier auch sehr gut und bildhaft beschrieben wird, gerade das hat mir sehr gut gefallen. Die Insel und die Stimmung dort sind sehr gut eingefangen.
Flaco hat Feierabend, geht an den Strand und findet eine Leiche, dazu kennt er den Toten auch noch, zumindest flüchtig. Sehr schnell ist er bei seinen ehemaligen Kollegen Hauptverdächtiger. Um diesen Verdacht zu entkräften muss er den Täter finden, worum ihn auch seine Arbeitgeberin bittet, die zu dem Toten auch eine besondere Beziehung hatte.
Bei den Ermittlungen lernt man einige Schauplätze kennen, zu Land und auch auf dem Wasser. Auch einige gut gezeichnete Gestalten bevölkern diese Geschichte, unverwechselbar und einmalig.
Flaco selbst ist sehr zynisch und voller Humor, meist tiefschwarzem. Ich fand seine Gespräche sehr unterhaltsam, obwohl er es mit dem Humor auch manchmal fast übertreibt. Jedenfalls gibt es oftmals etwas zu schmunzeln, kein bluttriefender Krimi.
Ich mochte dieses Buch, den Fall und seine Aufklärung sehr, viel hing hier von der Hauptfigur ab und würde mich freuen Flaco auch in einem weiteren Fall wieder zu begegnen.

Bewertung vom 28.03.2024
Tödlicher Podcast
Konrad, Cleo

Tödlicher Podcast


sehr gut

Spuren in die Vergangenheit
"Tödlicher Podcast" von Cleo Konrad ist ein Thriller, der hier mehrere Elemente miteinander verknüpft.
Wir haben Malu M., die einen sehr erfolgreichen Podcast mit dem Thema True Crime betreibt. Hier kann man sehr gut in einen Fall mit einsteigen.
Dann gibt es Nina, eine tolle Frau, die als Reinigungskraft und Mutter sehr erfolgreich ist und ein absoluter Fan des Podcasts.
Nina schafft es, sich bei Malu zu bewerben und lernt sie, ihre Familie und das Wohnhaus besser kennen. Nicht alles, was sie dort erlebt, entspricht ihren Vorstellungen. Nach und nach kommen immer mehr seltsame Dinge zu Vorschein, auch aus der Vergangenheit.
In diesem Buch wird aus mehreren Perspektiven geschrieben. Diese sind alle sehr spannend zu verfolgen. Eine davon spielt auch in der Vergangenheit ud es dauert hier tatsächlich eine ganze Weile, bis ich die Zusammenhänge verstanden habe, oder dachte, sie zu verstehen. Denn dieses Erzählung schafft es dann doch noch, den Leser ein weiteres Mal in die Irre zu führen. Das ist sehr gut gemacht.
Der Schreibstil ist gut, klar und verständlich, die Spannung ist von Beginn an gegeben. Einzig mit einigen der Figuren konnte ich mich nicht so anfreunden, ihre Handlungen und die Folgen daraus wirkten für mich ein wenig unlogisch und konstruiert.
Das Buch ist sehr empfehlenswert, für jeden der Spannung sucht und mal etwas anderes lesen möchte.

Bewertung vom 22.03.2024
Einfach mehr ernten
Singh, Sascha

Einfach mehr ernten


ausgezeichnet

Wunderschön und praktisch
"Einfach mehr ernten" von Sascha Singh ist ein wunderschön gestaltetes Gartenbuch aus dem Löwenzahn-Verlag. Der Autor war mir schon aus diversen Videos zu Gartenfragen bekannt.
Mir gefällt hier vor allem seine sehr entspannte und ruhige Art an die Gartengestaltung und auch an Erklärungen zu den einzelnen Themen heranzugehen.
Sehr gut auch der strukturierte Aufbau des Buches, man kann hier das komplette Buch von vorne bis hinten durchlesen, was ich so gemacht habe oder sich ganz gezielt die gerade gewünschten Kapitel auswählen.
So kann man das Kapitel Planung oder Bodenbearbeitung oder Aussaat bis zur Ernte jeweils wählen. Es werden einzelne Pflanzen hervorgehoben und es wird auch auf Probleme, wie Krankheiten und Schädlinge eingegangen.
Der Autor bringt jeweils schöne Beispiele aus seinem eigenen Garten, die auch mit wunderschönen Fotos und Tabellen praktisch aufgezeigt werden.
Es wird auf das naturnahe gärtnern und biologische Anbauweisen Wert gelegt und trotzdem versucht den Ertrag zu optimieren. Alles aber ganz entspannt mit dem kleinstmöglichen Aufwand. Diese Herangehensweise gefällt mir sehr, da Zeit ja auch nur begrenzt zur Verfügung steht.
Ich habe einen Garten und mache viele Arbeiten schon genau so und doch konnte ich aus diesem schönen Ratgeber viele Dinge für mich mitnehmen. Es ist ein Buch, dass ich ganz sicher noch viele Male zur Hand nehmen und nachlesen werde, dann gezielt.

Bewertung vom 16.03.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


gut

Unsympathische Charaktere
"Die Auszeit" von Emily Rudolf ist ein Thriller, in dem ein Verbrechen in einer abgeschlossenen Umgebung geschieht und die Anwesenden das entweder klären wollen oder um ihr Leben fürchten. So in der Art habe ich schon viele gelesen, ich mag das aber und habe mich hierauf auch gefreut.
Hier ist es die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan, die sich mit ihren fünf engsten Vertrauten und Mitarbeiterin zum feiern zurückzieht, in ein neu eröffnetes Retreat in den Alpen, in dem auch nur vier Mitarbeiter anwesend sind.
Erzählt wird hier aus mehreren Perspektiven, die auch in der Zeit springen, allerdings verirrt man sich hier nicht, es ist alles gut betitelt.
Mein Problem sind hier hauptsächlich die Protagonisten, bis auf die Mitarbeiter des Hotels fand ich sie alle unsympathisch und konnte da keinerlei Bindung aufbauen. Sie handelten teilweise so unlogisch, dass es mir mehr oder weniger egal war, was aus ihnen wird.
Auch wenn der Mord schon zu Beginn geschah und man wußte, wer das Opfer ist, konnte trotzdem Spannung erzeugt werden, nicht durchweg, aber das Buch hatte durchaus auch unterhaltsame Momente.
Das Ende war dann nochmal gut begründet, hat für mich aber die Schwächen nicht aufheben können.

Bewertung vom 16.03.2024
Klassenfahrt mit Klabauter / KoboldKroniken Bd.3
Bleckmann, Daniel

Klassenfahrt mit Klabauter / KoboldKroniken Bd.3


ausgezeichnet

Wo gehts denn hier nach Kwertz
Die "KoboldKroniken 3. Klassenfahrt mit Klabauter" von Daniel Bleckmann und Thomas Hussung sind schon meine dritte Begegnung mit Dario, Lennard, Selin und Clara-mit-C und natürlich Rumpel. Verständlich ist das Buch auch ohne Vorkenntnisse, man würde aber einige Witze und Verweise nicht so gut verstehen, also lest besser gleich alle.
Meine letzte Klassenfahrt ist schon so ewig her, aber genau so wurde hier die Atmosphäre eingefangen und wiedergegeben. Es macht sehr viel Spaß, das so nochmal mitzuerleben.
Das Buch an sich ist wieder mal sehr gelungen, nicht nur als Erzählung, sondern als Gesamtkunstwerk. Es lebt genauso von den witzigen Illustrationen, Randbemerkungen, Knicke, eingeklebten Zettelchen, Fotos, Löchern und was den Autoren hier noch so alles einfiel, wie von der Geschichte an sich. Das ist wirklich genial gemacht.
Auf den neuen Abenteuern trifft man nicht nur "alte Bekannte" wieder, nein, es kommt auch sehr viel Neues auf die Leser zu. Es wird spannend, aufregend und natürlich auch witzig.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man Drakkball spielt und dabei auch noch eine gute Figur macht, hier findet ihr auch dazu eine Anleitung.
Das Buch ist für Kinder wie für Erwachsene gleichermaßen gut lesbar und geeignet, auch zum vorlesen.