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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 682 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2023
Twisted Games / Twisted Bd.2 (eBook, ePUB)
Huang, Ana

Twisted Games / Twisted Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Bridget ist Prinzessin von Eldorra, da aber ihr Bruder der Thronfolger sein wird, kann sie ihr Leben relativ frei gestalten und in Begleitung eines Bodyguards in Amerika studieren. Als Rhys Larsen ihr neuer Leibwächter wird, geraten sie sofort aneinander, der strenge Mann findet Bridgets bisherige Sicherheitsvorkehrungen ungenügend - während sich die Prinzessin durch die von ihm geplanten Maßnahmen deutlich eingeschränkt fühlt. Es dauert sehr lange, ehe die Beiden sich ihre Gefühle eingestehen, doch als Bridgets Bruder von der Thronfolge zurück tritt und sie sich als zukünftige Königin von Eldorra beweisen muss, ist es ihr verboten, eine Beziehung mit einem bürgerlichen Mann zu führen.

"Twisted Games" von Ana Huang ist der zweite Band der Twisted-Reihe, da aber in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, ist es zum Verständnis nicht notwendig, den Vorgängerroman zu kennen. Mir waren Bridget und Rhys bereits als Nebenfiguren im ersten Teil begegnet, so dass ich schnell und leicht in ihre Geschichte eintauchen konnte und mir ist besonders die Prinzessin schnell ans Herz gewachsen. Bei Rhys hat es etwas länger gedauert, bis ich einen Blick hinter seine abweisende Fassade werfen konnte, obwohl er mir grundsätzlich schon sympathisch war. Auch die anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, vor allem Bridgets Freundinnen, die ich schon länger mochte. Sie bekamen einen Kurzauftritt in Eldorra und die Autorin hat genügend Hinweise eingestreut, auf welche Paarungen sich die Leser in den Folgebänden freuen dürfen.

Den Schreibstil habe ich erneut als äußerst fesselnd empfunden, trotz kleiner inhaltlicher Schwächen wollte ich den E-Reader zwischendurch kaum aus der Hand legen. Es gab einige Parallelen zur Vorgängergeschichte, die Handlung zog sich ebenfalls über mehrere Jahre, doch dieses Mal haben mich die Zeitraffer weniger gestört, vielleicht weil ich darauf bereits eingestellt war. Die erotischen Szenen waren explizit wie erwartet, auch im zweiten Buch konnte ich feststellen, dass die Autorin ihre männlichen Protagonisten ganz eindeutig dominant mag - für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten, was dem Leseerlebnis aber nur wenig Abbruch getan hat. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und bin immer noch neugierig auf die folgenden Bände, daher spreche ich für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der äußerst fesselnde Schreibstil gleicht in meinen Augen manche inhaltliche Schwächen aus, ich hatte einige angenehme Lesestunden, so dass ich dieses Buch gern weiter empfehle.

Bewertung vom 11.05.2023
Mr. Loverman (eBook, ePUB)
Evaristo, Bernardine

Mr. Loverman (eBook, ePUB)


sehr gut

Seit frühester Jugend liebt Barrington seinen Freund Morris, was zwar auf Gegenseitigkeit beruht, jedoch in den 1950er Jahren in ihrer Heimat Antigua auf gar keinen Fall publik werden durfte. Inzwischen ist Barry Mitte siebzig und lebt bereits seit fünfzig Jahren in London, genau so lange ist er auch schon mit Carmel verheiratet. Als seine von der Ehe bitter enttäuschte Frau zu ihrem sterbenden Vater reist, beschließt Barry, dass es an der Zeit ist, sich scheiden zu lassen und endlich offen mit Morris zusammen zu leben. Doch wird es ihm gelingen, seine über die Jahre angestauten Ängste und Vorbehalte zu überwinden und sich vor Freunden und Familie endlich zu outen?

"Mr. Loverman" von Bernardine Evaristo ist ein Leseerlebnis, das ich recht außergewöhnlich nennen möchte. Für mich war es der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe und ich war von ihrem authentischen Schreibstil sehr angetan. Mit Barry hat sie einen Protagonisten erschaffen, der mir zwar nicht in jedem Moment sympathisch war, mich aber dennoch faszinieren konnte - originell wäre meiner Meinung nach die passende Umschreibung für diesen vielschichtigen Mann, den ich als äußerst lebensecht empfunden habe. Mit seinem Humor, seinem Modebewusstsein und der Vorliebe für Shakespeare-Zitate hat er mir beim Lesen des Öfteren ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Emotional habe ich mich häufig an Barrys Seite wieder gefunden, die Autorin versteht es meisterhaft, die Zweifel und Ängste darzustellen, die er sich oft gar nicht so genau eingestehen möchte. Dabei nimmt er allerdings selten Rücksicht auf seine Mitmenschen, sogar gegenüber Morris, den er doch mehr liebt, als jeden anderen Menschen auf der Welt, verhält er sich ab und zu ziemlich unfair und selbstgerecht - gar nicht zu reden von der Frau, die er einst nur zu Alibizwecken geheiratet hat.

In die aktuelle Handlung waren immer wieder Abschnitte eingefügt, die Carmels Perspektive seit der für sie damals so hoffnungsvollen Eheschließung bis hin zur Gegenwart beleuchten. Diese Sequenzen haben meine Grundsympathie für Barry regelmäßig gedämpft, zeigen sie doch seine egozentrische Seite, der er sich selbst nicht wirklich bewusst ist. Während er die inzwischen sehr verbitterte Carmel als Strafe seines Lebens betrachtet, verschwendet er keinerlei Gedanken daran, dass er durch seine Lügen und Geheimnisse auch ihr fünfzig Jahre Lebensfreude vorenthalten hat.

Fazit: Sowohl der authentisch dargestellte Protagonist, als auch der in meinen Augen ganz besondere Schreibstil haben das Buch für mich zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis gemacht. Kleine Abstriche sehe ich in Barrys inneren Monologen, die ich etwas zu ausschweifend empfunden habe, dennoch spreche ich für dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 09.05.2023
The Last Piece of His Heart / Lost Boys Bd.3 (eBook, ePUB)
Scott, Emma

The Last Piece of His Heart / Lost Boys Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nachdem Ronan Wentz zehn Jahre lang durch das staatliche Pflegesystem gereicht wurde, zieht er nun zu seinem Onkel - doch statt familiärer Geborgenheit, erwartet ihn hier auch nur harte Arbeit. Dennoch lässt er es sich nicht nehmen, zur Highschool zu gehen, wie er es als kleiner Junge seiner Mutter versprochen hat. Niemand ahnt, welches Trauma Ronan mit sich trägt und dass er seit vielen Jahren keine Nacht ohne Alpträume schlafen konnte.

Shiloh dagegen lebt behütet im Haus ihrer Urgroßmutter, obwohl sie noch zur Schule geht, stellt sie kreativen Schmuck her und träumt davon, direkt nach dem Highschool-Abschluss ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Wie Ronan verbirgt sie ihre Verletzungen tief im Inneren und glaubt nicht daran, wahre Liebe zu verdienen. Doch die Gefühle, die sich zwischen ihnen entwickeln, lassen sich nicht ignorieren, wird es den beiden Außenseitern gelingen, die Narben der Vergangenheit zu überwinden?

"The Last Piece of His Heart" von Emma Scott ist der letzte Band der Lost-Boys-Trilogie. Da in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, könnte die Geschichte auch einzeln gelesen werden, ich persönlich finde es allerdings schöner, nach und nach alle Teile einer Buchreihe zu entdecken . Ronan und Shiloh hatte ich bereits in den Vorgängerbänden getroffen und gemocht, umso mehr Freude hat es mir bereitet, ihre Persönlichkeiten intensiver kennen zu lernen. Da alle drei Romane zeitgleich spielen, gab es besonders im schulischen Alltag manche Parallelen in der Handlung und ich habe es genossen, einigen bereits vertrauten Figuren erneut zu begegnen.

Den einzigartigen Schreibstil von Emma Scott kenne und liebe ich inzwischen aus vielen Büchern und auch hier war ich wieder gefesselt, begeistert und mochte den E-Reader bis zur letzten Seite kaum noch aus der Hand legen. Wer bereits Werke der Autorin gelesen hat, weiß dass ihre Figuren jedes Mal eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben, darauf war ich bereits eingestellt und auch ein Zeitsprung über mehrere Jahre hinweg kam für mich nicht allzu überraschend (was mich bei Millers und Violets Geschichte noch deutlich irritiert hatte). Insgesamt habe ich das Leseerlebnis geliebt, so dass ich es uneingeschränkt weiter empfehle - der einzige Wermutstropfen war für mich, dass die Trilogie beendet ist und ich die Lost Boys, die mir so sehr ans Herz gewachsen sind; nicht weiter begleiten kann.

Fazit: Emotional und dramatisch, wie ich es von Emma Scott kenne und liebe, lässt sie ihre Protagonisten durch sämtliche Höhen und Tiefen gehen. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, so dass ich dafür eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 05.05.2023
Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis (eBook, ePUB)
Endres, Christian

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis (eBook, ePUB)


sehr gut

Fantasygeschichte geprägt von derbem Humor und blutigen Kämpfen

Prinzessin Narvila ist reichlich verwundert, als sie von vier äußerst kampfestüchtigen Frauen befreit wird, die mit ihren Entführern kurzen Prozess machen. Noch erstaunter ist sie, als die Söldnerinnen Aiby, Mef, Decanra und Cinn ihr mitteilen, dass sie allesamt ebenfalls Königstöchter sind. Kurz entschlossen verlässt Narvila den heimischen Palast und schließt sich den Prinzessinnen an, die ihren Lebensunterhalt mit Kämpfen gegen alle möglichen Arten von Monstern bestreiten - doch für dieses blutige Handwerk muss Narvila erst einmal kämpfen lernen und sämtliche Skrupel hinter sich lassen.

"Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis" von Christian Endres ist eine unterhaltsame Fantasygeschichte, die sich nicht mit langem Vorgeplänkel aufhält. Ich wurde bereits mit der ersten Seite auf die Waldlichtung katapultiert, auf der Narvilas Entführer von den Prinzessinen dahin gemetzelt werden. Dieses Buch ist ganz eindeutig nichts für schwache Nerven, denn auch im weiteren Handlungsverlauf spritzt jede Menge Blut, bei jedem Kampf fallen Körperteile und quellen Gedärme aus aufgeschlitzten Leibern. Wer sich damit arrangieren kann, den erwartet ein Lesevergnügen der besonderen Art, zwischen all den vielen Schlachten gab es auch genügend Szenen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. .

Die Fantasywelt, durch die sich die Prinzessinnen prügeln, hauen und stechen, war in meinen Augen deutlich mittelalterlich angehaucht, dazu passte auch der raue Umgangston - die hochwohlgeborenen Damen pflegten ein derbes Vokabular und zotigen Humor. Nichtsdestotrotz fand ich jede Prinzessin auf ihre eigene Weise sympathisch, zwischen den aktuellen Abenteuern waren immer wieder Kapitel eingeschoben, die Rückblenden in die Vergangenheit zeigten, so dass ich das Gefühl hatte, die Protagonistinnen immer besser kennen zu lernen. Die Figuren, sowohl die menschlichen, als auch die große Auswahl an Fantasywesen, waren meiner Meinung nach authentisch und lebensecht dargestellt, den Schreibstil habe ich als sehr fesselnd empfunden. Lediglich eine der Kampfszenen zog sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge, davon abgesehen habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich für das Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Diese Prinzessinnen weichen von jedem rosaroten Klischee ab, sie kämpfen blutrünstig und fluchen dabei wie die sprichwörtlichen Bierkutscher. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, den erwartet mit diesem Roman prächtige Unterhaltung und derber Humor, das einzigartige Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 27.04.2023
A Place for Hope (eBook, ePUB)
Birgör, Dilek

A Place for Hope (eBook, ePUB)


sehr gut

Mae ist eine absolute Großstadtpflanze, doch für die ersehnte Beförderung bei einem Londoner TV-Sender muss sie vier Wochen lang mit einem Camper-Van durch Schottland reisen. Dumm nur, dass der Van bereits am ersten Tag aufgibt und Mae in einer kleinen Pension auf der Isle of Mull strandet. Um die Reportage dennoch drehen zu können, ist sie auf die Hilfe des mürrischen Schotten Taran angewiesen, der im Zimmer neben ihr wohnt - eigentlich hat er sich auf die Insel zurück gezogen, um in Ruhe ein Backbuch zu schreiben, allerdings kommt er damit nicht wirklich voran. Für seine Fahrdienste verspricht Mae, ihm bei der Strukturierung seines Buches zu helfen und ignoriert hartnäckig, die Schmetterlinge in ihrem Bauch.

"A Place for Hope" von Dilek Birgör ist eine nette Liebesgeschichte, die vor dem idyllischen Hintergrund der schottischen Insel Mull spielt. Die umfassende Beschreibung der Umgebung weckt Urlaubsstimmung, ich habe beim Lesen immer mehr Lust bekommen, selbst einmal nach Schottland zu reisen. Mae, aus deren Perspektive die gesamte Handlung erzählt wird, war mir schnell sympathisch, alle anderen Figuren habe ich ausschließlich durch ihre Augen kennen gelernt, so dass ich sie zwar als authentisch empfunden habe, aber keinerlei Nähe zu ihnen aufbauen konnte. Das traf leider auch auf Taran zu, ich hätte mir den einen oder anderen Abschnitt aus seiner Sicht gewünscht, einfach um seine Persönlichkeit etwas besser einschätzen zu können.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach locker und kurzweilig gehalten, das Buch sehe ich besonders als Urlaubslektüre gut geeignet. Die emotionale Entwicklung zwischen den Protagonisten hätte für meinen Geschmack allerdings etwas ausführlicher dargestellt sein dürfen. Aus Maes Sicht konnte ich über einen langen Zeitraum nur Tarans abweisende Fassade betrachten, zwar gab es seltene Momente, in denen er Anflüge von Eifersucht zeigte, dennoch war ich zum Ende hin überrascht, woher die Gefühle so plötzlich gekommen sind. Insgesamt habe ich mich von dem Roman recht angenehm unterhalten gefühlt, auch wenn ich denke, dass der Geschichte gerade am Schluss ein paar Seiten mehr ganz gut getan hätten.

Fazit: Das Highlight an diesem Buch war für mich der idyllische Hintergrund, der Urlaubsfeeling vermittelt. Die Figuren und besonders die Emotionen fand ich recht knapp dargestellt, dennoch hatte ich insgesamt ein recht angenehmes Leseerlebnis.

Bewertung vom 24.04.2023
Malibu Rising
Reid, Taylor Jenkins

Malibu Rising


ausgezeichnet

Fesselnde Familiengeschichte in einzigartigem Schreibstil

Malibu 1983, wie in jedem Jahr gibt Nina Riva ihre berühmte Party, zu der niemals jemand eingeladen wird, dennoch finden sämtliche Stars und Sternchen den Weg dorthin. Nachdem Nina von ihrem Mann verlassen wurde, hält sich ihre Partystimmung zwar in Grenzen, aber das Bademodenmodell sieht es als ihre unverrückbare Pflicht an, das jährliche Event zu zelebrieren. Auch ihre Geschwister Jay, Hud und Nesthäkchen Kit sehen dem Tag mit sehr unterschiedlichen Gefühlen entgegen, obwohl keiner ahnt, wie sehr sich ihr Leben tatsächlich verändern wird.

"Malibu Rising" von Taylor Jenkins Reid erzählt die Familiengeschichte der Riva-Geschwister in so einzigartigem, fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen mochte. Wer, wie ich, "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" gelesen hat, dem wird der Name Mick Riva etwas vertraut vorkommen. Obwohl es sich bei den vier Protagonisten um Micks Kinder handelt, taucht er selbst ebenfalls häufig in der Handlung auf, denn beinahe jedes zweite Kapitel zeigt die Vergangenheit, wie sich June und Mick Riva seinerzeit kennen gelernt haben und beleuchtet die Kindheit der Geschwister Riva. Dadurch hatte ich den Eindruck, die Figuren nach und nach sehr intensiv kennen zu lernen und war emotional ausgesprochen involviert.

Bereits zu Beginn lässt die Autorin ihre Leser wissen, wie die Partynacht enden wird, dennoch fand ich den Weg dorthin in keiner Weise vorhersehbar, die Spannung hielt sich meiner Meinung nach auf einem konsequent hohen Niveau. Die Konflikte werden ebenfalls sehr zeitig in der Geschichte dargestellt, aber erst durch das langsame Eintauchen in die verschiedenen Persönlichkeiten hat sich mir die Tragweite wirklich erschlossen. Diesen Roman habe ich als sehr besonderes Lesevergnügen empfunden, für mich wird es sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin sein, so dass ich eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Mein zweites Buch von Taylor Jenkins Reid hat mich wieder durch den außergewöhnlichen Schreibstil und das intensive Eintauchen in das Leben ihrer Figuren gefesselt und begeistert, dieses einzigartige Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 14.04.2023
Nordseegeflüster (eBook, ePUB)
Kribbeler, Natascha

Nordseegeflüster (eBook, ePUB)


sehr gut

Kurz bevor Emma ihrem Verlobten Tobias von ihrer Schwangerschaft erzählen möchte, findet sie einen Hinweis, dass er sie betrügt Der Schock darüber ist so groß, dass sie eine Fehlgeburt erleidet, traurigerweise ist es bereits das dritte Baby, das sie verliert. Nach der Trennung erscheint es Emma wie ein Wink des Schicksals, dass ihre Tante einen Unfall hat und jemanden benötigt, der sich um ihr Haus kümmern kann. Zurück in der alten Heimat trifft Emma auf Sven, den sie bereits aus der gemeinsamen Schulzeit kennt. Auch Sven hat einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften, vor einigen Monaten starb seine Frau und seitdem versucht er, seinem kleinen Sohn Thies Vater und Mutter gleichzeitig zu sein. Schon bald entwickeln sich zarte Gefühle, doch dürfen Emma uns Sven diese Emotionen zulassen?

"Nordseegeflüster: Liebe in den Dünen" von Natascha Kribbeler ist der Auftaktband einer Reihe von Liebesromanen, die vor dem idyllischen Hintergrund der Nordseeküste angesiedelt sind. Emma war mir schnell sympathisch, da der Roman komplett aus ihrer Perspektive (in der dritten Person) dargestellt war, fiel es mir leicht, ihre Emotionen mit zu erleben. Sven habe ich durch Emmas Augen kennen gelernt, so hat es nicht lange gedauert, bis ich ihn und auch seinen Sohn Thies sehr mochte. Auch die anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, so dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte.

Den Schreibstil habe ich als angenehm locker und flüssig empfunden und dennoch konnte mich die Geschichte nicht in dem Maß packen, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotz der traurigen Vergangenheit der Protagonisten und einiger neuer Probleme, die sich erst durch ihre aufkeimende Zuneigung entwickelt haben, plätscherte die Handlung mehr oder weniger spannungsarm vor sich hin. Nicht so, dass ich mich direkt gelangweilt hätte, aber nach einer Lesepause hat mich das Buch nicht so angezogen, wie ich es sonst bei einer angefangenen Lektüre gewohnt bin. Dennoch spreche ich für diese leichte Unterhaltung eine Leseempfehlung aus, den Roman sehe ich besonders geeignet für entspannte Urlaubstage an der See.

Fazit: Trotz einiger schwerer Probleme, die die Protagonisten mit sich tragen, ist dieser Roman leicht und locker zu lesen, der idyllische Hintergrund vermittelt Urlaubsstimmung, so dass ich die Geschichte gern weiter empfehle.

Bewertung vom 05.04.2023
Gallant
Schwab, V. E.

Gallant


gut

Olivia Prior lebt in einem Waisenhaus, da sie nicht sprechen kann, wird sie von den anderen Mädchen meistens gemieden, auch von den strengen Gouvernanten geht keinerlei Zuneigung für ihre Schützlinge aus. Als eines Tages ein Brief von Olivias Onkel eintrifft, der das einsame Mädchen auf den Familienwohnsitz einlädt, hofft sie auf eine bessere Zukunft, doch ihre Ankunft in Gallant wird von den Hausbewohnern eher skeptisch betrachtet. Olivias Cousin Matthew zeigt sich sogar unverhohlen abweisend, gleich am nächsten Morgen soll sie wieder abreisen. Olivia allerdings, die bereits im Heim Geister sehen konnte, will bleiben und mehr über ihre Eltern herausfinden, ganz besonders seit sie im Haus dem Ghul ihrer Mutter begegnet ist.

"Gallant" von V. E. Schwab hat mich anfangs recht schnell in seinen Bann gezogen, bereits nach wenigen Sätzen formten sich in meinem Kopf Bilder von Olivia und ihrem trostlosen Leben in dem Waisenhaus (das ich zeitlich immer noch nicht ganz einordnen kann, denn besonders im Heimalltag schien die Zeit irgendwo im 19. Jahrhundert stehen geblieben zu sein, dennoch gab es bereits Autos, die aber scheinbar noch nicht allzu verbreitet waren). Olivia habe ich gemocht, trotz mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten - niemand im Waisenhaus hatte sich die Mühe gemacht, die Gebärdensprache zu lernen - fand sie immer wieder Wege, sich auszudrücken. Alle anderen Figuren hier sehe ich eher als Hintergrundgestaltung an, für meinen Geschmack hätten sie etwas umfassender beschrieben sein dürfen. Auch über die Bewohner Gallants habe ich nur exakt so viel erfahren, wie für den Fortgang der Handlung vonnöten war, so dass ich keine wirkliche Bindung zu den Personen aufbauen konnte.

Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits aus einem ihrer anderen Werke und auch dieses Mal fand ich die atmosphärische, teilweise etwas poetische Erzählweise durchaus fesselnd. Allerdings hat mich das Buch eher an eine Gruselgeschichte für Jugendliche erinnert, als an einen Fantasyroman, es gab einige Dinge (auch im übersinnlichen Bereich), die einfach als gegeben hin gestellt waren. Das Ausbleiben von späteren Erklärungen oder Auflösungen hat meinen Eindruck, dass die Geschichte für eine jüngere Zielgruppe gedacht sein könnte, noch verstärkt. Das Ende kam überraschend plötzlich, von diesem knapp abgehandelten Finale war ich entsprechend enttäuscht. Mit ca. 350 Seiten war das Buch nicht so umfangreich, dass ein paar Seiten mehr für den Abschluss den Rahmen gesprengt hätten, meine (zugegeben recht hohen) Erwartungen, die ich an die Autorin hatte, konnte der Roman daher leider nicht erfüllen.

Fazit: Wenn man die Geschichte von Anfang an als jugendlichen Gruselroman ansieht und nicht, wie beworben, als Fantasy, kann man besonders durch den wundervoll atmosphärischen Schreibstil durchaus gut unterhalten werden. Lediglich das schnell abgehandelte Finale hat das Lesevergnügen meiner Meinung nach deutlich geschmälert.

Bewertung vom 22.03.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


sehr gut

Angenehm spannende Unterhaltung

Riley freut sich sehr, als sie zum Schreibwettbewerb in dem altehrwürdigen Schloss Masters Castle eingeladen wird, besonders da sie dort fast alle Mitglieder ihrer Online-Schreibgruppe endlich persönlich kennen lernen wird. Doch schon bald schlägt ihre Freude ins Gegenteil um, denn jemand reicht heimlich Texte ein, in denen Riley die Hauptfigur ist - darin finden sich erschreckend viele Details ihres Lebens, die eigentlich kein Außenstehender kennen sollte. Nicht nur, dass sie dadurch von ihren Online-Freunden distanziert wird, im Schloss trifft sie auch immer wieder auf Kilian, den Sohn ihrer Gastgeberin, der ihr äußerst widersprüchliche Signale sendet.

"Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte" von Stefanie Hasse ist ein Jugendroman, der mir einige angenehme Lesestunden beschert hat. Riley fand ich von Anfang an sehr sympathisch, da die Handlung zum größten Teil aus ihrem Blickwinkel beschrieben ist, hatte ich schnell den Eindruck gewonnen, sie bereits gut zu kennen. Bei den Mitgliedern der Schreibgruppe und allen anderen Figuren hat es aus dem selben Grund etwas länger gedauert, bis ich sie mir lebhaft vorstellen konnte, von ihnen habe ich immer nur die kleinen Sequenzen gesehen, die Riley erlebt hat.

Den Schreibstil kenne ich bereits aus einigen anderen Büchern der Autorin und auch dieses mal bin ich wieder locker und leicht durch die Seiten geglitten. Auch die Spannung fand ich gut dosiert und gleichmäßig in der Geschichte verteilt. Zwischen den einzelnen Kapiteln gab es kurze Abschnitte aus der Perspektive des unbekannten Antagonisten, die meine Neugier noch einmal gesteigert haben, so dass ich mich insgesamt recht gut unterhalten gefühlt habe. Ein kleiner Abstrich war für mich immer mal wieder das Verhalten der Personen untereinander, das eine oder andere klärende Gespräch hatte für meinen Geschmack schon eher statt finden dürfen - andererseits sind die Schreibtalente fast alle noch ziemlich jung und kennen sich untereinander noch nicht wirklich. Der Cliffhanger am Ende macht Lust auf den Folgeband, den der Verlag zum Glück zeitgleich mit diesem Roman veröffentlicht hat. Für die fesselnde Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Dilogieauftakt bietet meiner Meinung nach spannende Unterhaltung, kleinere Schwächen im Umgang der Figuren fallen dabei nicht wirklich ins Gewicht, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 20.03.2023
Die Krone der Feen
Steen, K.T.

Die Krone der Feen


ausgezeichnet

Im Königreich Oritrea schwindet die Kraft der Naturwesen, denn sie sind von Magie abhängig, deren natürliche Quellen immer schwächer werden. Lediglich die Königskrone ist noch eine kraftvolle Quelle, bei Zeremonien verteilt der König daher Magie für besondere Verdienste an seine Untertanen. Prinzessin Aryana, deren Mutter eine Fee war, träumt von einem Leben fernab des Hofes in ihrer wahren Gestalt als Naturwesen, doch dafür muss sie viel Magie ansammeln. Als sie sich bei einer Zeremonie in Feengestalt zeigen soll, ist plötzlich ihre Magie verschwunden und der König schickt sie auf eine gefährliche Wanderung, um sich Nachschub von der Krone zu verdienen, ausgerechnet der faszinierende Elf Kian gehört ebenfalls der Gruppe von Wanderern an.

"Die Krone der Feen" von K.T. Steen ist eine märchenhaft anmutende Fantasy-Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Aryana war mir vom ersten Moment an sympathisch und ich hatte viel Freude dabei, sie während ihres Abenteuers zu begleiten. Die Protagonistin und auch die anderen Figuren fand ich umfassend dargestellt, so dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte. Mein besonderes Highlight waren die tierischen Begleiter, Beutelbär Baba und Kockerhasel Clairy haben mich während des Lesens immer wieder zum Lächeln gebracht. Die magische Welt in der die Handlung spielt, hat mich fasziniert und bezaubert, von der farbenfrohen Beschreibung des Hintergrundes habe ich mich regelrecht zum Träumen eingeladen gefühlt.

Den Schreibstil der Autorin kenne und mag ich bereits aus vielen ihrer Bücher, auch dieses Mal bin ich wieder locker-leicht durch die Seiten geglitten. Dabei haben sich Spannung und Romantik die Waage gehalten, so dass ich das Leseerlebnis als ausgesprochenes Vergnügen empfand, ich habe jede einzelne Seite genossen und es regelrecht bedauert, als ich gefühlt viel zu schnell am Ende angekommen bin. Der Roman ist zwar ein Einzelband, doch zu meiner Freude wird es noch weitere Bücher geben, die in diesem märchenhaften Universum spielen. Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, daher spreche ich für diese fantastische Lektüre gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die fantastische Geschichte hat mich bis zur letzten Seite bezaubert, sowohl die fantasievoll erdachten Figuren als auch der märchenhafte Hintergrund tragen dazu bei, diesen Roman zu einem ganz besonderen Lesevergnügen zu machen, das ich mit Freude weiter empfehle.