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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 648 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2022
It starts with us - Nur noch einmal und für immer / Lily, Ryle & Atlas Bd.2
Hoover, Colleen

It starts with us - Nur noch einmal und für immer / Lily, Ryle & Atlas Bd.2


ausgezeichnet

Nach der Scheidung von Ryle richtet Lily ihr Leben nach ihrer kleinen Tochter aus, doch sie hat immer noch Angst vor ihrem Exmann. Deshalb hat sie ihm Umgangsrechte für Emerson eingeräumt, anstatt seine Gewalttätigkeit vor Gericht zu bringen - doch jedes Treffen zur Übergabe ihrer Tochter bereitet Lily Unbehagen, ahnt sie doch, dass Ryle hofft, sie eines Tages zurück zu gewinnen. Als ihre Jugendliebe Atlas plötzlich vor ihr steht, zögert Lily, sich ihre Gefühle einzugestehen, denn ihr ist klar, dass es Ryle nicht gefallen wird, einen neuen Mann an ihrer Seite zu sehen.

"It starts with us – Nur noch einmal und für immer" von Colleen Hoover schließt sich praktisch nahtlos an den Vorgängerband "Nur noch ein einziges Mal" an. Wie ich es von der Autorin kenne und liebe hat mich ihr Roman emotional durch sämtliche Höhen und Tiefen der Protagonisten mit genommen, sowohl Lily als auch Ryle waren mir bereits im ersten Teil sehr ans Herz gewachsen und ich habe mich sehr gefreut, dass ihre Geschichte noch nicht beendet war. Für mich hat es sich beinahe wie nach Hause kommen angefühlt, als ich erneut in Lilys Leben eingetaucht bin - obwohl sich natürlich nicht alle Probleme in Luft aufgelöst haben, hatte die Erzählung meiner Meinung nach eine regelrechte Wohlfühlatmosphäre mit gebracht.

Der Schreibstil war gewohnt fesselnd, ich habe jede einzelne Leseminute genossen und mich besonders darüber gefreut, etwas mehr aus Atlas´ Vergangenheit zu erfahren. Wie er und Lily sich wieder angenähert haben und dabei häufig auf die Ereignisse ihrer Jugendzeit zurück geblickt haben, fand ich herzerwärmend geschildert. Dieses Buch habe ich nicht ganz so dramatisch empfunden, wie seinen Vorgänger, dennoch wurden auch die Schwierigkeiten nicht außen vor gelassen. Behutsam beschrieb die Autorin, wie sich Ryles unbeherrschte Art immer noch auf Lilys Denken und Handeln auswirkt, auch Atlas steht vor ungeahnten Problemen, die sein Leben gehörig durcheinander wirbeln. Und dennoch überwiegt in meinen Augen die Hoffnung, es gab keine Stelle, an der ich nicht sicher gewesen wäre, dass es für alle Beteiligten zu einem zufriedenstellenden Ende kommen könnte. Wieder einmal hat Colleen Hoover ein Werk geschaffen, dass meine Gefühle von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff hatte und mich dann doch mit Herzchen in den Augen zurück ließ. Für diese wunderbare Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie ich es von der Autorin kenne und liebe, hat mich dieser Roman auf eine einzigartige Weise emotional gefesselt und mit gerissen. In der Atmosphäre der Handlung habe ich mich absolut wohl gefühlt, so dass ich das eindrucksvolle Lesevergnügen mit Freude weiter empfehle.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2022
Anytime / Dunbridge Academy Bd.3 (eBook, ePUB)
Sprinz, Sarah

Anytime / Dunbridge Academy Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Durch ihre Brandverletzungen hat Olive den Beginn des neuen Schuljahres verpasst und muss nun auf Wunsch ihrer Eltern die elfte Klasse wiederholen. So vermisst sie nicht nur den Schwimmsport, der früher ihren Alltag ausgefüllt hatte, sondern auch den gemeinsamen Unterricht mit ihren Freunden. Bei einem nächtlichen Streifzug durch die Schule trifft Olive auf Colin, der mitten im Schuljahr aus New York an die Dunbridge Academy gekommen ist. Er ist der Einzige, der ihre versteckte Wut wahr nimmt, denn tief in seinem Inneren empfindet er ganz ähnlich. Obwohl sie sich ständig streiten, fühlt Colin sich sehr zu Olive hin gezogen - doch wenn sie erfährt, warum er nach Schottland geschickt wurde, könnte es das Ende ihrer zarten Gefühle bedeuten.

"Dunbridge Academy - Anytime" von Sarah Sprinz ist der dritte Band um die altehrwürdige Internatsschule in Schottland, der für mich tatsächlich den krönenden Abschluss der Trilogie darstellt. Da in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, könnte man die Geschichte theoretisch auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen, ich persönlich finde es allerdings schöner, die Bücher der Reihe nach zu entdecken und mit jedem Band noch etwas tiefer in die Atmosphäre des elitären Internats einzutauchen. Olive war bereits in den ersten beiden Teilen als Nebenfigur aufgetaucht, wo sie mir durch ihr stacheliges Wesen nicht allzu sympathisch war. Erst jetzt in ihrer Rolle als Protagonistin habe ich ihre Emotionen und auch ihre Verletzlichkeit sehen können, wodurch sie mir beinahe noch mehr ans Herz gewachsen ist, als es bei ihren Mitschülern der Fall war.

Colin passt in dieser Hinsicht recht gut zu ihr, er verbirgt seinen weichen Kern ebenfalls in einer ziemlich harten Schale, den Lesern bietet die Autorin allerdings Einblick hinter seine abweisenden Fassade , so dass er mir schnell sympathisch wurde. Den Schreibstil habe ich wieder genauso fesselnd und tiefgründig empfunden, wie ich es von anderen Büchern aus Sarah Sprinz´ Feder kenne und liebe, ihre Figuren sind alle authentisch und real gezeichnet, ich habe sie als lebensechte Personen wahr genommen und entsprechend mit ihnen gefühlt.

In allen drei Bänden habe ich die Protogonisten sehr gemocht und obwohl Olive und Colin nach außen hin am sperrigsten wirkten, schienen sie mir doch innerlich am verletzlichsten zu sein - vielleicht ist das der Grund, warum sie mir noch einen Zacken näher am Herzen liegen, als ihre (ebenso liebenswerten) Mitschüler und ich habe es genossen, sie auf einem Stück ihres Weges zu begleiten. Damit ist dieser Abschlussband in meinen Augen das beste Buch der Reihe und ich spreche sehr gern eine Leseempfehlung dafür aus.

Fazit: Beide Protagonisten verbergen viel Kummer hinter ihrer abweisenden Fassade, ich hatte das Gefühl, ihnen emotional noch näher zu sein, als den Hauptfiguren der voran gegangenen Dunbridge-Bände. Daher war der Finalband für mich das Highlight der Trilogie, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 15.11.2022
Black Night Falling (Bd. 3)
Terry, Teri

Black Night Falling (Bd. 3)


sehr gut

Während Tabby die Mitglieder des Kreises trifft und endlich erfährt, welche Rolle ihr bei der Rettung der Welt vor der Klimakrise zugedacht wurde, bleibt Denzi zunächst spurlos verschwunden. Die jugendliche Klimaaktivistin Hayden kämpft ebenfalls gegen die Zerstörung der Umwelt, nach dem Tod ihrer besten Freundin ist sie entschlossen, ihren Weg fortzusetzten. Doch damit bringt sie nicht nur sich selbst in große Gefahr...

"Black Night Falling" von Teri Terry ist der finale Band einer spannenden Jugend-Trilogie, zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben. Die Geschichte wird ohne großes Vorgeplänkel nahtlos fort gesetzt, daher empfehle ich, die Bücher der Reihe direkt hintereinander zu lesen - da ich knapp ein Jahr auf den Erscheinungstermin des Abschlussbandes warten musste, hätte ich mir eine kleine Zusammenfassung am Anfang gewünscht. Nachdem ich aber wieder in Tabbys Welt eingetaucht war, mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen, den Schreibstil habe ich wieder genauso fesselnd empfunden, wie bei den ersten beiden Teilen.

Die Protagonistin Tabby und ihre Freunde waren mir bereits länger ans Herz gewachsen, sowohl die Figuren als auch ihre Umgebung fand ich umfassend beschrieben, so dass ich immer ein klares Bild des Geschehens vor meinem geistigen Auge sehen konnte. Die sehr kurzen Kapitel haben den Eindruck, nur so durch die Handlung zu fliegen, noch verstärkt, häufige Perspektivwechsel haben die Spannung meiner Meinung nach auf einem konsequent hohen Niveau gehalten. Mit dem Ende ist es der Autorin gelungen, mich noch einmal total zu überraschen, obwohl einige kleinere Fragen für mich unbeantwortet geblieben sind, hat mich der Abschluss recht zufrieden zurück gelassen, so dass ich für die gesamte Trilogie gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Trotz einiger offener Fragen am Schluss, hat mich der Finalband der spannenden Trilogie gefesselt und wunderbar unterhalten. Das fantastische Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 14.11.2022
The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz


ausgezeichnet

Fantasievolles Lesehighlight mit faszinierendem Weltenaufbau

In Nimhs Welt wird sie als lebende Gottheit verehrt, doch ihr Reich ist schon lange Zeit von Nebelstürmen, die Krankheit und Wahnsinn bringen, bedroht. Prinz North dagegen wohnt in einer schwebenden Stadt, über den Wolken, hier glaubt niemand an Götter, die Technik ist weit fort geschritten. Als North mit seinem Gleiter abstürzt und sich unvermittelt in der unteren Welt wieder findet, sieht die Göttin ihre Bestimmung gekommen, hat doch eine alte Prophezeiung seine Ankunft voraus gesagt. Während sie ihr Volk retten will, sucht North nach einem Weg, wieder in seine fliegende Heimat zurück kehren zu können, dafür benötigt er allerdings Nimhs Hilfe.

"The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz" von Amie Kaufman und Meagan Spooner ist eine spannende Fantasygeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Besonders der Weltenaufbau hat mich sehr fasziniert, obwohl Nimhs und Norths Völker von gemeinsamen Vorfahren abstammen, haben sich die Kulturen in den vergangenen tausend Jahren in absolut verschiedene Richtungen entwickelt, so dass es nun beim Aufeinandertreffen der Protagonisten scheint, dass sie keine Gemeinsamkeiten haben. Nimhs Leben wird vom Glauben bestimmt, ihr Reich ist von Magie durchzogen und ein Großteil der Bevölkerung ist in der Lage, kleinere oder größere Zauber zu wirken. North dagegen glaubt nur an die Technik, zunächst ist er sich sicher, dass es für jedes Phänomen, das er erlebt, eine rationale Erklärung geben muss.

Den Schreibstil habe ich als sehr spannend und fantasievoll empfunden, die Autorinnen beschreiben den Hintergrund ihrer Geschichte wunderbar detailliert, so dass ich die Welt sehr deutlich vor meinem geistigen Auge sehen konnte. Beide Hauptfiguren waren mir schnell sympathisch und es hat mir Freude gemacht, sie durch ihr Abenteuer zu begleiten. Auch die Personen in ihrem Umfeld fand ich umfassend und authentisch dargestellt, auf mich wirkten sie lebensecht. Insgesamt habe ich mich von der Lektüre wunderbar unterhalten gefühlt, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen - der Cliffhanger am Ende lässt mich nun voller Spannung auf den Fortsetzungsband warten. Für die äußerst fantasievoll geschriebene Geschichte spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der fantastische Weltenaufbau, die umfassend dargestellten Figuren und die detailliert ausgearbeitete, spannende Handlung machen diesen Auftaktband in meinen Augen zu einem Lesehighlight, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 09.11.2022
Lahn Sieg Tod
Halbe, Sandra

Lahn Sieg Tod


sehr gut

Caro König wechselt vom BKA zur Polizei in Bad Laasphe, bereits vor ihrem offiziellen Arbeitsantritt wird sie zu einer Mordermittlung gerufen. Die Ehefrau des Toten wurde bewusstlos geschlagen und kann sich kaum an den Tatverlauf erinnern, das Baby der Familie wurde entführt, ohne das es in der Nachbarschaft Spuren gibt. Doch nicht nur der Fall macht Caro den Neuanfang in der alten Heimat schwer, auch bei den neuen Kollegen stößt sie zunächst auf Ablehnung, die Beziehung zu ihrer Jugendliebe Alex Fischer, der nun auch Caros Chef ist, erschwert die Situation zusätzlich.

"Lahn Sieg Tod" von Sandra Halbe ist ein spannender Regionalkrimi, der mich gefesselt und schnell in Caro Königs Umfeld hinein gezogen hat. Obwohl es der zweite Fall der sympathischen Ermittlerin ist, kann der Roman auch gut ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden - ich denke aber es ist noch schöner, wenn man die Figuren von Anfang an begleiten kann. Für mich steht fest, dass ich es unbedingt nachholen möchte, Caros ersten Fall ebenfalls zu lesen, ich mag es immer sehr, neben der eigentlichen Krimihandlung auch etwas tiefer in das Privatleben der Ermittler einzutauchen, so dass ich mich darauf freue, mehr über Caros Vergangenheit und ihre Beziehung zu Alex zu erfahren.

Den Schreibstil habe ich sehr gemocht, diese ausgewogene Mischung aus sympathischen Figuren, regionalem Flair und natürlich dem spannenden Fall machen das Buch in meinen Augen zu einem wunderbaren Leseerlebnis. Einzig die Spuren zum Fall fand ich zu geradlinig angelegt, bei einem Krimi neigt man ja immer dazu, mit zu raten und ich lasse mich recht gern von den Autoren in verschiedene Denkrichtungen an der Nase herum führen, dieses Mal hatte ich allerdings schon zeitig einen Verdacht, der sich später auch bestätigte. Dennoch hatte ich einige angenehme Lesestunden und ich freue mich bereits darauf, den Vorgängerband und auch zukünftig folgende Bücher um Caro König kennen zu lernen, so dass ich die spannende Lektüre gern weiter empfehle.

Fazit: Sowohl die sympathische Ermittlerin als auch der spannende Fall haben mich schnell in ihren Bann gezogen, für den wunderbaren Regionalkrimi spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 09.11.2022
Lügen über meine Mutter (eBook, ePUB)
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter (eBook, ePUB)


gut

Aufarbeitung einer unglücklichen Familiengeschichte

Ela wächst in einem kleinen Dorf im Hunsrück auf, in dieser Zeit steht ein Thema immer wieder im Vordergrund: das Übergewicht ihrer Mutter. Denn der kleingeistige Vater ist sich sicher, dass jeder seiner persönlichen Misserfolge durch das Übergewicht seiner Gattin zu begründen ist - mit einer vorzeigbaren Frau an seiner Seite wäre er zum Beispiel doch ganz gewiss befördert worden. So ist das Leben von Elas Mutter durch den psychischen Druck ihres Ehemanns geprägt, der sie immer wieder zum Abnehmen drängt, doch jeglicher Diäterfolg ist nur für kurze Dauer.

"Lügen über meine Mutter" von Daniela Dröscher ist ein Roman, in dem die Autorin einen Teil ihrer Kindheit aufarbeitet. Zwischen den Kapiteln gibt es kurze Einschübe aus Sicht der erwachsenen Tochter auf die Vergangenheit, in der sie die Ereignisse rückblickend interpretiert, der Großteil der Geschichte wird allerdings aus dem Blickwinkel der kindlichen Ela geschildert. Dieser familiäre Einblick lässt sich zunächst recht fesselnd lesen, wirklich überzeugen konnte mich das Buch jedoch nicht. Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse zeigen deutlich, dass das Geschehen in den achtziger Jahren spielt, betrachtet man die innerfamiliäre Dynamik, entsteht der Eindruck, dass es bereits Jahrzehnte länger her sein könnte.

Für mich war es schwer nachvollziehbar, warum die von ihrer Tochter als starke und selbstständige Frau beschriebene Mutter bereit war, sich dem tyrannischen Ehemann derartig unterzuordnen. Selbst als eine Erbschaft es ihr ermöglichen würde, ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben zu beginnen, führt die Mutter diese trostlose Ehe fort und finanziert sämtliche Wünsche des Vaters, der mit einem großen Haus und sportlichen Autos sein Selbstwertgefühl aufpoliert. Bei einer autobiografischen Betrachtung der eigenen Eltern ist es sicher nicht möglich, sämtliche Emotionen außen vor zu lassen, dennoch hätte ich mir etwas mehr Ausgewogenheit in der Erzählweise gewünscht, um auch ein deutlicheres Bild des Vaters zu erhalten.

Wie der Titel bereits aussagt, steht Danielas Mutter im Focus, ob eine solche psychologische Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit für eine breite Lesergruppe interessant ist, darüber lässt sich streiten. Ich habe die Geschichte als durchaus gut lesbar, allerdings auch reichlich deprimierend empfunden. Zwischendurch habe ich das Buch für eine längere Lesepause zur Seite gelegt, um der bedrückenden Atmosphäre zu entkommen. Meiner Meinung nach fehlen dem Roman schlussendlich doch die Antworten, zu deren Suche Daniela Dröscher begonnen hatte, über ihre Mutter zu schreiben, nach wie vor empfindet die Autorin sie als eine Person voller Rätsel. Damit stellt die Geschichte für mich einen eindimensional erlebten Rückblick in die Vergangenheit dar, bei dem die erhofften Erkenntnisse ausgeblieben sind.

Fazit: Obwohl sich die Handlung aus der Sicht der kindlichen Daniela gut lesen lässt, fehlt mir die mit einer Aufarbeitung zu erwartende Einsicht, zwar formuliert die Autorin am Ende, dass ihre Mutter ihre persönliche Heroine ist, aber die anfangs aufkommenden Fragen bleiben meiner Meinung nach weitestgehend unbeantwortet.

Bewertung vom 04.11.2022
Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit (eBook, ePUB)
Pulley, Natasha

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fantasievoll, komplex und absolut fesselnd

Joe Tournier findet sich im Jahr 1898 auf einem Londoner Bahnhof wieder und hat jegliche Erinnerungen verloren. In London, das inzwischen den französischen Namen Londres trägt, erkennt Joe viele Straßen und Orte, dennoch kann er sich des Gefühls nicht erwehren, dass alles um ihn herum ein wenig falsch ist. Als ihn eine Postkarte erreicht, die bereits vor 90 Jahren aufgegeben wurde, rührt der darauf abgebildete Leuchtturm an Joes Gefühlen, die geschriebene Nachricht weckt Erinnerungen, die allerdings niemand aus seinem Umfeld bestätigt. Für Joe steht fest, dass er unbedingt zu diesem Leuchtturm reisen muss, um sein verlorenes Gedächtnis wieder zu finden.

"Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit" von Natasha Pulley ist eine wunderbar fantasievolle Geschichte, die mich von der ersten Zeile an gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen hat. Joe ist ein sympathischer Protagonist, und es hat mir Freude bereitet, seine Persönlichkeit durch den gesamten Roman hindurch von Seite zu Seite immer etwas mehr kennen zu lernen. Auch die Figuren in seinem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, der Leser sieht sie alle durch Joes Augen, was ich auf ganz einzigartige Weise faszinierend fand.

Den Schreibstil möchte ich eher als komplex bezeichnen, nicht nur Joe bewegt sich durch verschiedene Zeitebenen, es gibt zwischendurch auch Abschnitte, die die Vergangenheit manch anderer Figur beleuchten. Dennoch konnte ich dem Handlungsfaden problemlos folgen, die Spannung ist meiner Meinung nach an keiner Stelle abgeflaut und die zarte Liebesgeschichte, die nur in wenigen seltenen Momenten durchgeschimmert ist, hat mich emotional berührt. Auch nach dem Ende des Buches war ich geistig noch in Joes wundervoller Geschichte gefangen und habe mich immer wieder in die Handlung zurück geträumt. Dieser Roman war für mich ein absolutes Highlight, für das ich eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Autorin führt ihre Leser auf verschlungenen Pfaden zum Ziel, dabei hat mich sowohl die Spannung als auch die emotionale Seite der Geschichte bis zur letzten Seite gefesselt und fasziniert. Dieses wunderbare Leseerlebnis empfehle ich mit Begeisterung weiter.

Bewertung vom 02.11.2022
Touch me forever / Now and Forever Bd.3
Baxter, Amy

Touch me forever / Now and Forever Bd.3


sehr gut

Nachdem die Schauspielerin Skye ihre Drogen- und Alkoholsucht überwunden hat, reist sie nach Honey Falls, wo sie als Kind glückliche Sommer im Haus ihrer Tante verbrachte. Ivy, wie Skye damals hieß, hatte nach dem Tod der Tante das Haus geerbt, doch es stand jahrelang leer und muss zunächst gründlich renoviert werden, ehe es ihr eine gemütliche Zuflucht bieten kann. Um dem harschen Winterwetter zu entgehen, zieht Ivy ins Hotel, wo sie unvermittelt ihrer Jugendliebe Hunter gegenüber steht. Der erfolgreiche CEO war einige Monate zuvor in sein Heimatstädtchen zurück gekehrt, wo er seine Schwester vorübergehend im Familienhotel vertritt. Können die Beiden an die emotionale Verbindung ihrer Jugendzeit anknüpfen, oder stellt die Vergangenheit unüberwindbare Mauern auf?

"Touch me forever" von Amy Baxter ist der dritte Band der "Now and Forever" Reihe und obwohl Skye und Hunter bereits Gastauftritte in den voran gegangenen Bänden hatten, lässt sich das Buch auch gut lesen ohne die ersten Teile zu kennen. Ich bin neu in die Serie eingestiegen und hatte nicht das Gefühl, dass mir zum Verständnis der Ereignisse etwas fehlt. Beide Protagonisten fand ich schnell sympathisch und es hat mir Freude gemacht, sie durch ihre Geschichte zu begleiten. Ivys Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit zeigt allerdings, dass sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere deutlich weniger liebenswürdig war, als nach dem suchtbedingten Absturz. Diese Einblicke und einige Andeutungen zum Leben von Hunters Schwester haben meine Lust geweckt, auch die Vorgängerbände zu lesen.

Den Schreibstil habe ich als angenehm leicht empfunden, das winterliche Flair im Kleinstadthotel hat mich während des Lesens in Wohlfühlatmosphäre eingehüllt wie in eine kuschelige Wolldecke. Einzig der Umgang der Hauptfiguren mit ihrer ersten Krise konnte mich nicht ganz überzeugen, hier hätte ich mir mehr Kommunikation gewünscht. Sicher sind Beide eher als Einzelkämpfer durch ihr früheres Leben gegangen , dennoch fand ich gerade Hunters Verhalten nicht stimmig mit der Persönlichkeit, die er bis zu diesem Zeitpunkt gezeigt hatte. Was dem Lesevergnügen allerdings kaum Abbruch tut, insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, so dass ich für die ruhig erzählte Liebesgeschichte gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Das Kleinstadtflair hat mich beim Lesen in Wohlfühlatmosphäre gehüllt, bis auf winzige Unstimmigkeiten, hatte ich ein angenehmes Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 28.10.2022
Save Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.2
Flint, Alexandra

Save Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.2


gut

Monate nach Joshkas plötzlicher Abreise ist Mira noch immer tief in ihrem Kummer gefangen - bis sie Lilac nach New York begleiten muss. Dort trifft sie ihre große Liebe unverhofft wieder, doch er macht ihr unmissverständlich klar, dass es keine gemeinsame Zukunft geben kann. Doch Mira gibt die Hoffnung nicht auf, ohne zu ahnen, wie sehr sie sich selbst damit in Gefahr bringt. Denn Cam, der inzwischen den Untergrund leitet, hält Joshka an der kurzen Leine, indem er Miras Leben bedroht.

"Save Me in Maple Creek" von Alexandra Flint ist der zweite Band einer Dilogie, zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst das Vorgängerbuch gelesen zu haben, denn die Geschichte baut auf den Ereignissen aus "Meet me in Maple Creek" auf. Leider konnte mich auch die Fortsetzung um Mira, Joshka und ihre Freunde nur mäßig begeistern, was unter Anderem an der Darstellung der Protogonisten lag.

Mit Joshka bin ich schon im ersten Teil nicht wirklich warm geworden, die Autorin packt meiner Meinung nach zu viel in diesen Charakter - er ist superschlau, absolut finster (insgeheim allerdings doch äußerst wohltätig) und immer allen Anderen einen Schritt voraus - bis er sich in seiner eigenen Arroganz verstrickt und unversehens von Cam aufs Kreuz gelegt wird. Mira dagegen wandelt sich plötzlich in ihr Gegenteil, wurde sie mir im ersten Band noch als zielstrebige Studentin vorgestellt, lässt sie jetzt alles schleifen und als sie bereits mehrfach von ihrem Professor angemahnt wurde, schwänzt sie ihre Vorlesungen einfach noch ein paar Tage länger. Ihr Bruder Lilac verkommt leider mehr oder weniger zur Randfigur, über seine Entwicklung hätte ich gerne ein wenig ausführlicher gelesen.

Der Schreibstil hat mich erneut sehr angesprochen und auch die Spannung fand ich angemessen dosiert, dennoch fiel es mir schwer, emotional in die Handlung einzutauchen. Meiner Meinung nach hat die Autorin zwar einige Schlüsselszenen gut ausgearbeitet, die Übergänge dazwischen aber zu knapp abgehandelt, nach einer äußerst spannenden Szene wurde z.B. abrupt ein Zeitsprung eingesetzt, hier hätte ich mir ein sanfteres Ausgleiten aus dem Geschehen gewünscht. Deshalb fällt meine Bewertung auch für den finalen Band eher mittelmäßig aus.

Fazit: Auch im Folgeband konnte der gute Schreibstil die inhaltlichen Mängel nicht ausgleichen, es fiel mir schwer, den Protagonisten emotional nahe zu kommen und dadurch in die Handlung einzutauchen.

Bewertung vom 27.10.2022
Meet Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.1
Flint, Alexandra

Meet Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.1


gut

Viel kriminelle Spannung, wenig greifbare Emotionen

Vorzeigestudentin Mira hat ihr ganzes Leben in der beschaulichen Kleinstadt Maple Creek verbracht, als sie von ihrem bisher unbekannten Zwillingsbruder erfährt, stürzt eine Welt für sie zusammen. Lilac, der im New Yorker Untergrund zuhause war, ist zunächst wenig begeistert, neben seinen Sozialstunden in der kleinen Stadt auch noch eine Schwester zu bekommen. Nur weil sein bester Freund Joshka ihn begleitet, lässt sich Lil´ auf den Deal ein, der ihn vor einer Gefängnisstrafe bewahrt. Mira fühlt sich schon bald zu Joshka hin gezogen, doch seine kriminelle Vergangenheit folgt ihm nach Maple Creek und bringt auch Mira in Gefahr.

"Meet Me in Maple Creek" von Alexandra Flint ist der erste Band eines Zweiteilers, der mich leider nicht so überzeugen konnte, wie ich es mir erhofft hatte. Dass die Geschichte weit von dem ersten Eindruck abweicht, den das wunderschöne, romantische Herbstcover und der dazu passende Farbschnitt hervor rufen, lässt sich bereits anhand des Klappentextes erahnen. Allerdings hatte ich, was mir selten passiert, echte Probleme, mich auf den Protagonisten einzulassen. Mira, ihre Freunde und auch Lilac fand ich zwar durchaus sympathisch, Joshka hingegen ist in meinen Augen deutlich überzeichnet.

Immer wieder kommt in seinen Gedankengängen vor, wie superschlau und vorausschauend er doch ist, das wirkte auf mich nicht nur arrogant, sondern einfach lächerlich, besonders wenn ich es teilweise mit seinen Handlungen vergleiche. Außerdem schien es weder der Autorin noch ihm selbst klar zu sein, ob er nun der große böse Untergrundboss oder doch ein versteckter Gutmensch sein will, aus den beschriebenen Charaktereigenschaften hätte man auch gut mehrere Figuren schaffen können - für einen einzigen Menschen war es deutlich zu viel.

Auch die Emotionen, die sich zwischen den Figuren entwickeln, waren für mich kaum greifbar, erst feinden sich Mira und Joshka an und plötzlich sind sie unsterblich ineinander verliebt - da hätte ich mir zwischendurch etwas mehr Kribbeln im Bauch gewünscht. Ähnlich ist es bei Lilac, seine Abschnitte erzählen hauptsächlich von der Vergangenheit, der schrecklichen Kindheit, die ihn gezeichnet hat. Sein Leben in der Gegenwart spielt sich eher in Randnotizen ab, hier hat mir ebenfalls ganz eindeutig das Gefühl gefehlt.

Positiv ist mir der blumige, anschauliche Schreibstil aufgefallen, auch die Spannung lässt nichts zu wünschen übrig. Wenn der romantische Aspekt der Geschichte etwas mehr Raum bekommen hätte, so dass das Verhältnis zum kriminellen Teil der Handlung ausgewogener gewesen wäre, hätte mich das Leseerlebnis deutlich mehr begeistern können. Insgesamt bewerte ich das Buch daher eher mittelmäßig, die Autorin hat leider viel ihres unbestreitbar vorhandenen Potentials verschenkt.

Fazit: Die Geschichte ist durchaus spannend und auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Gefehlt hat mir allerdings die Greifbarkeit der Emotionen und Joshka fand ich als Figur recht unglaubwürdig, so dass ich für das Buch nur drei Sterne vergebe.