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carola1475

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2022
Todland / Juncker und Kristiansen Bd.2
Faber, Kim;Pedersen, Janni

Todland / Juncker und Kristiansen Bd.2


ausgezeichnet

Noch besser als Band 1 – spannend, komplex, aktuell

Während Martin Junckersen im provinziellen Sandsted den Mord am einem Anwalt untersucht, bekommt seine Noch-Ehefrau Charlotte, eine Investigativjournalistin, einen anonymen Hinweis zum Terroranschlag in Kopenhagen vor einem halben Jahr. Da der Inlandsgeheimdienst den Polizeibeamten einen Maulkorb verpasst hat, erfährt Charlotte nichts von Juncker, als sie ihn mit den Informationen konfrontiert. Auch Signe Kristiansen blockt zunächst ab, aber als der Informant brutal ermordet wird, erkennt Signe als Ermittlungsleiterin, dass sie mit Charlotte zusammenarbeiten muss, um auch sich selbst zu schützen.

Rückblenden zu den Ereignissen vor 6 Monaten helfen dem „Neueinsteiger“ in die Reihe, einen Überblick zu bekommen, aber zum besseren Verständnis ist es doch empfehlenswert, den ersten Band auch zu kennen. So kann der Leser auch die Entwicklung der Protagonisten nachvollziehen, die als Charaktere noch besser ausgearbeitet sind als in „Winterland“. Mir hat hier besonders gefallen, dass sowohl Juncker als auch Signe nicht mehr so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, sie sind in diesem zweiten Band vielseitiger und nahbarer, sie scheuen als Ermittler kein Risiko und sind Menschen mit Stärken und Schwächen. Die Begegnung mit Junckers Tochter Karoline macht den Ermittler als Person für mich authentischer und auch die Zusammenarbeit mit der enthusiastischen Kollegin Nabiha macht ihn greifbarer. Charlotte als weitere Protagonistin bereichert den Krimi, ihre journalistische Recherchearbeit und die polizeilichen Ermittlungen ergänzen sich gut.

Der lebendige Schreibstil der erfahrenen Autoren, die in Dänemark ein aus Fernsehen und Tageszeitung bekanntes Journalistenpaar sind, ist angenehm zu lesen und es geht neben den kriminalistischen Aspekten auch um andere Themen aus Politik und Gesellschaft. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten und die letzten losen Fäden werden wohl erst im dritten und letzten Band der Reihe miteinander verknüpft, der schon im Mai erscheinen soll.

Irritierend finde ich den Klappentext, der ist entweder falsch oder nimmt einen Aspekt des 3. Bandes vorweg, beides ist bedauerlich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2022
Thirteen / Eddie Flynn Bd.4
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


ausgezeichnet

Ungewöhnlicher, spannender und überraschender Gerichtsthriller

Eddie Flynn, ehemaliger Trickbetrüger, jetzt einfallsreicher und begabter Strafverteidiger, wird als Nebenanwalt engagiert, um den Hollywood-Schauspieler Bobby Solomon zu verteidigen, der seine Frau und deren Liebhaber umgebracht haben soll. Eddie Flynn fallen Ungereimtheiten auf und zusammen mit seiner Ermittlerin, einer ehemaligen FBI-Agentin, stellt er weiterführende Untersuchungen an. Er findet heraus, dass der wahre Killer ein Serienmörder ist und im Umfeld des Gerichts zu finden sein muss.

Kapitelweise wechselt die Erzählperspektive zwischen dem Mörder Joshua Kane und Eddie Flynn. Steve Cavanagh hat einen flüssigen, lebendigen, angenehm zu lesenden Schreibstil, Eddie ist authentisch und sympathisch, während Kanes Gedanken und Taten den Leser hautnah dabei sein lassen und Grauen und Abscheu hervorrufen.
Der Mörder ist hochintelligent, sehr gut organisiert und zielorientiert. Wer ihm im Weg steht, wird skrupellos ausgeschaltet. Durch Erinnerungen des Killers an seine Jugend werden allmählich seine perfiden Beweggründe klar.

Von Anfang an hat mich das Buch gefesselt. Ich finde die genaue Beschreibung der Vorgehensweise des Killers nach wochenlangen Vorbereitungen ebenso faszinierend wie das Beispiel der raffinierten Verteidigungsstrategie des Anwalts bei einem unbedeutenderen Betäubungsmittel-Prozess.

Der Autor ist selbst Jurist und hat als Anwalt gearbeitet und „Thirteen“ ist bereits der vierte Band um Eddie Flynn. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen fehlt. Eddies Alkoholkrankheit und die Trennung von seiner Familie kommen zur Sprache.
Das Buch gibt Einblick in das us-amerikanische Gerichtssystem mit der Geschworenenjury, deren Auswahlverfahren und dem Prozessablauf und thematisiert auch die fehlende Zusammenarbeit der verschiedenen Strafverfolgungsbehörden, die nicht von ihren einmal gefassten Meinungen abweichen.
Es werden auch Klischees bedient, indem Eddie es mit korrupten Polizisten und geltungssüchtigen Anwälten zu tun hat, doch ist der Gerichtsthriller durchgehend spannend mit überraschenden Wendungen und mehr als einem Showdown.

Ich vergebe 4,5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2022
Prototyp
Clostermann, Matthias

Prototyp


ausgezeichnet

Fesselnd beschriebene und beängstigende Vision

Der Elitesoldat Stefan Roth verliert bei einem Motorradunfall Arme und Beine. Aus monatelangem Koma erwacht, ist er nur allzu bereit, an einem geheimen militärischen und noch experimentellen Projekt teilzunehmen. Er bekommt als Erster neuartige Hightech-Neuroprothesen, die menschlichen Gliedmaßen in vielem weit überlegen sind.
Fasziniert habe ich mich mit dem sympathischen Protagonisten an seinen raschen Fortschritten gefreut und später beim Auftreten der ersten Schwierigkeiten mitgelitten und trotz beklemmender Ahnungen gehofft, dass für Stefan doch am Ende alles gut wird.

Das Coverdesign ist sehr gelungen, der fotorealistische mechanische Arm, der in einen künstlichen Unterarm übergeht und dann in eine echt wirkende menschliche Hand, ist Schauer erregend.
Matthias Clostermann weiß, wovon er schreibt, er arbeitet u.a. im Robotik-Bereich. Er kann technisches Wissen sehr gut verständlich vermitteln, wobei der Übergang von durchaus Möglichem zu Science Fiction für mich nicht festzumachen ist. Wer weiß, was bereits alles im Geheimen geschieht...

Der Schreibstil ist lebendig und bildhaft, sehr angenehm zu lesen, und alle Charaktere und auch Schauplätze sind authentisch und glaubhaft beschrieben.
Von Anfang an und wirklich durchgehend spannend ist der Thriller komplex und konsequent zu Ende gedacht. Trotzdem schockieren die letzten Seiten des Buchs.

„Prototyp“ hat mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern lässt mich auch nachdenklich und betroffen zurück. So ist der Mensch - was möglich ist, wird auch gemacht. Ohne Skrupel setzt sich hier die Forschung über ethische Grundsätze hinweg, solange man im Geheimen forscht und eine wie auch immer begründete Rechtfertigung hat.

Bewertung vom 29.12.2021
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


sehr gut

Spannender Reihenauftakt mit viel Action und ein Wiedersehen mit Severin Boesherz

Über Deutschland verteilt, an verschiedenen Orten, werden zeitgleich und von ein und demselben Täter sieben Jugendliche entführt und deren Eltern kurze Zeit später ermordet. Was physikalisch unmöglich ist, stellt Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin vor das größte Rätsel ihrer Karriere. Sie riskiert viel mit der Verhaftung eines Verdächtigen und steht dann doch wieder mit leeren Händen da. Widerwillig wendet sie sich schließlich an ihren früheren Kollegen und Mentor Boesherz.

Der Entführer und sein berufliches Umfeld sind früh namentlich bekannt, seine Beweggründe werden erst allmählich klar. Der Thriller bleibt abwechslungsreich durch verschiedene Perspektiven, einen flüssigen Schreibstil und einige Wendungen, die allerdings für den geübten Krimileser teilweise vorhersehbar sind. Trotzdem ist das Buch spannend und vom Hintergrund der zu Grunde liegenden Verbrechen her grauenerregend, es gibt am Schluss keine losen Enden. Und auch das auf dem düsteren Cover abgebildete Zebra spielt eine Rolle.

Was bei Severin Boesherz vielleicht zu viel war, kam mir bei anderen Protagonisten etwas zu kurz: nur Boesherz und seine ungewöhnliche geniale Beobachtungsgabe und seine Fähigkeit, daraus absolut logische Schlüsse zu ziehen, werden ausführlich beschrieben. Das mag daran liegen, dass Boesherz auch dem Autor vertrauter ist. Die beiden bereits 2013 und 2015 erschienenen Severin-Boesherz-Thriller werden im nächsten Jahr neu aufgelegt. Bei den anderen Protagonisten, vor allem Olivia, hätte ich mir eine tiefer gehende Charakterisierung gewünscht. Aber das kann ja in den nächsten Bänden dieser neuen Olivia-Holzmann-Reihe noch kommen.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Ich empfehle es Lesern, die sich für ungewöhnliche Ermittler interessieren und sich auch über ein Wiedersehen mit Severin Boesherz freuen.

Bewertung vom 27.12.2021
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


gut

Mehr Horror-Roman als Thriller

Das Cover passt zur Erzählung und deutet Düsteres und Gruseliges an.

Jedes Jahr am 6. November schlägt der Gräber zu: er kommt durch den Kellerboden ins Haus seines Opfers, von dem nur eine blutige Spur zum Loch im aufgebrochenen Boden bleibt. Es gibt keine Leiche und keine Spuren des Täters.

Die Lektorin Annika findet ein Manuskript, das sich wie eine autobiografische Erzählung eines unter der Erde lebenden Serienmörders liest und trotz moralischer und rechtlicher Bedenken beschließen sie und der von der Insolvenz bedrohte Verlag, das Buch zu veröffentlichen.

Das Buch beginnt spannend am aktuellen Tatort, die Ermittlerin Cecilia und auch Annika werden authentisch beschrieben und der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Gelegentlich haben mich Ausdrücke wie „ein zorniges Vibrieren des Handys“ irritiert, aber vielleicht sollen sie Annikas Empfinden wiedergeben...
Die Spannung lässt leider relativ schnell nach, indem neben Annikas beruflichem Umfeld die private Situation und die psychischen Schwierigkeiten beider Frauen in den Mittelpunkt rücken. Die Ermittlungen kommen kaum voran und bleiben ergebnislos.
Kapitelweise wechselt die auktoriale Erzählperspektive zwischen Annika und Cecilia und später kommt in Rückblenden die auktoriale Perspektive des Gräbers dazu. Verstörende Zitate aus seinem Manuskript leiten jedes Kapitel ein.

Annikas psychische Entwicklung und auch die des Gräbers kann ich nicht nachvollziehen, irgendwann hat der Roman mich verloren. Schade um das verschenkte Potential der Geschichte.

Bewertung vom 06.12.2021
606
Fox, Candice

606


ausgezeichnet

Mitreißend, fesselnd, überzeugend

Alle 606 Häftlinge eines Hochsicherheitsgefängnisses in der Wüste von Nevada werden freigepresst, indem Unbekannte den vollbesetzten Bus mit Angehörigen des Gefängnispersonals in ihre Gewalt bringen.

Schon das Cover deutet Dynamik, Hitze und die große Anzahl Entflohener an. Nach dem Chaos und der Dramatik des Ausbruchs konzentriert sich das Buch in verschiedenen Handlungssträngen auf ein halbes Dutzend Häftlinge und deren Flucht, sowie auf die Todestrakt-Schließerin Celine Osbourne, die aus persönlichen, zunächst unbekannten Gründen einen besonderen Hass auf John Kradle hegt, der den Ausbruch nutzen will, um seine Unschuld zu beweisen und den tatsächlichen Mörder seiner Familie zu finden.

Ich hatte von der Autorin noch nichts gelesen und war sehr neugierig. Ich wurde nicht enttäuscht, Candice Fox schreibt bildhaft, mitreißend und fesselnd, der spannende Plot ist voller Überraschungen. Die Atmosphäre im Gefängnis und dann die Charaktere, die der Leser teilweise lieber gar nicht näher kennenlernen will, werden authentisch, glaubhaft und überzeugend beschrieben. Ich war manchmal gleichzeitig abgestoßen und fasziniert. Und auch ein Grinsen konnte ich mir des öfteren nicht verkneifen, angesichts des humorvollen, auch mal sarkastischen Schreibstils.
Verschiedene Erzählperspektiven und Rückblenden vervollständigen das Bild, das sich der Leser von den Protagonisten macht und so können im Lauf der Geschichte tatsächlich, eher unerwartet, Sympathien geweckt werden.

Die Handlung bleibt raffiniert und spannend bis zum Schluss. Ich empfehle das Buch den Lesern von intelligenten Thrillern voller Action, die sich auch von teilweise brutalen Schilderungen nicht abschrecken lassen.

Bewertung vom 06.12.2021
So eiskalt der Tod / Kate Marshall Bd.2
Bryndza, Robert

So eiskalt der Tod / Kate Marshall Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Ermittlungen
Der Fund einer Leiche im Stausee Shadow Sands wird ohne Ermittlungen durch die Polizei schnell als Unfall abgetan, obwohl der Tote ein hervorragender Schwimmer war. Das macht die frühere Polizistin Kate Marshall, inzwischen Universitätsdozentin, misstrauisch und sie beginnt, zusammen mit ihren Assistenten Tristan, zu ermitteln.
Trotz Widerstandes seitens der Behörden finden die beiden heraus, dass bereits seit den späten 80er Jahren wiederholt Leichen im Stausee gefunden worden – ein Serienmörder scheint seit Jahrzehnten unentdeckt zu töten.

Das Buch ist der zweite Teil einer Reihe um Kate, aber Rückblenden und Gedankengänge in die Vergangenheit vermitteln Kates beruflichen und privaten Hintergrund und ich hatte keine Schwierigkeiten, mich auch ohne Kenntnis des ersten Bandes zurecht zu finden.
Das Privatleben der Protagonisten und die Ermittlungsarbeit werden in ausgewogenem Verhältnis geschildert, wobei die Charaktere glaubhaft und authentisch sind und die Nachforschungen durchgehend spannend. Der Schreibstil ist bildhaft und angenehm zu lesen, ausgesprochen nervenaufreibend gelingen Robert Bryndza die dramatischen Textpassagen, in denen Menschen um ihr Leben kämpfen, hier fiebert der Leser atemlos mit. Der Spannungsbogen steigt mit jeder weiteren ermittelten vermissten oder im See gefundenen Person und bleibt bis zum Schluss erhalten, einige falsche Fährten lassen auch den Leser bis zum Ende mit rätseln.
Der Epilog rundet den Krimi mit letzten Einzelheiten zum Fall ab und deutet Kates Zukunftspläne an.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Kate und Tristan im nächsten Band.

Ich vergebe 4,5 Sterne.

Bewertung vom 01.12.2021
Die Täuschung
Korten, Astrid

Die Täuschung


ausgezeichnet

Perfekt und überzeugend

Beim Illusionisten Victor Adams hat ein Narkosemittel nach einer Zahnwurzelbehandlung starke Auswirkungen, er verirrt sich auf dem Rückweg und trifft auf sonderbare Häuser, die etwas in ihm auslösen. In der Folge treten Albträumen, Halluzinationen, Flashbacks und Erinnerungsaussetzer auf.

Damit nicht genug, verliert der weltbekannte Magier während einer Show seine Assistentin Julia, sie taucht am Ende einer Nummer einfach nicht mehr auf und mehr noch als das Verschwinden selbst beunruhigt Victor, dass er nicht nachvollziehen kann, wie Julia es angestellt hat.

Der Wechsel zwischen Rückblenden in Victors Kindheit und Jugend und den Ereignissen in der Gegenwart lässt den Leser Victors Egozentrik und vollständige Konzentration auf seine Fähigkeiten und deren Perfektion erkennen, die Menschen um ihn spielen nur in Bezug auf seine Illusionen eine Rolle in seinem Leben. Psychologisch sehr gekonnt und glaubhaft entwickelt Astrid Korten die Charaktere bis zuletzt und gibt auch Einblicke in die Welt der Illusionisten, auch das hat mir sehr gefallen. Der Schreibstil ist bildhaft und auf den Punkt, jede Zeile ist von Bedeutung, nichts ist überflüssig, der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten. Die Auflösung ist unerwartet und nicht vorhersehbar und hat mich überrascht.

Der Klappentext verspricht nicht zu viel, ich kann das Buch mit dem schönen, bezaubernden und magischen Cover uneingeschränkt jedem Leser von Psychothrillern empfehlen. Mich hat das Buch bestens unterhalten.

Bewertung vom 19.11.2021
Nicht ganz dicht
Lankers, Katharina

Nicht ganz dicht


ausgezeichnet

Unterhaltsam und kurzweilig

Dieser sehr unterhaltsame Gedichtband macht schon mit seinem bunten fröhlichen Cover und dem sprichwörtlichen Titel gute Laune. Das Gedicht auf der Rückseite ist eine treffende Einladung zum Buch. Einem gereimten Prolog folgen Gedichte zu den verschiedensten Themen wie „In der Natur“ oder „Rund um die Liebe“, sie eröffnen aber auch fantasievoll ganz neue Sichtweisen auf zum Beispiel Zigaretten oder Regentropfen.

Ob einfacher Reim, Sonett, Ode, Limerick, die Gedichte sind humorvoll, modern, witzig oder auch tiefsinnig, sie sind schräg, mit Pointe, nonsense-Verse, die mich schmunzeln oder lachen lassen oder mich auch zum Nachdenken bringen. Die Gedichte sind ehrlich und auf den Punkt. Sie sind stimmungsvoll und machen Spaß, eine willkommene Ablenkung vom Alltagstrott.

Katharina Lankers ist Mathematikerin und Autorin, sie hat bereits Romane, einen Reisebericht und Kinderbücher veröffentlicht und ihre Texte finden sich auch in verschiedenen Anthologien. Ich freue mich, dass ich diese Schriftstellerin entdeckt habe.

Bewertung vom 18.11.2021
Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7


sehr gut

Ein fesselnder Krimi

Ein Heckenschütze tötet scheinbar wahllos Menschen in Karlshamn, es sind weder Motive noch Spuren auszumachen und deshalb rückt die Reichsmordkommission an und nimmt die Ermittlungen auf. Die aus den Vorgängerbänden bekannten Mitglieder der Mordkommission werden kurz eingeführt und der Leser auf den aktuellen Stand gebracht. Nicht nur im echten Leben, auch im Buch sind 3 Jahre vergangen seit dem letzten Fall. Für Vanja ist es der erste große Fall seit sie die Leitung übernommen hat. Ihr Vater Sebastian Bergman arbeitet wieder als Therapeut und unterstützt sie bei der Betreuung ihrer kleinen Tochter Amanda.
Vor allem die Liebe zur Enkelin und auch zu Ursula, die ebenfalls bei der Mordkommission arbeitet, haben Sebastian verändert, er ist nicht mehr das rücksichtslose Ekel der Vergangenheit.

Der Heckenschützenfall ist relativ schnell aufgeklärt und es geht mit den zwei anderen Erzählsträngen weiter, die sich um den Ermittler Billy, der bald Vater wird, und seinen unheilvollen Zwang drehen und um Sebastians unerwartetes Zusammentreffen mit einem Klienten, der auch 2004 den Tsunami in Thailand erlebt hat und wie Sebastian unter einem Trauma leidet. Besonders gut hat mir gefallen, wie Sebastian seinen wiederkehrenden, sich allmählich verändernden Traum analysiert und er dennoch nicht aus seiner Haut kann.

Die zweite Hälfte des Buchs ist noch spannender als die erste und steuert auf einen nervenaufreibenden Höhepunkt zu. Hier fiebert der Leser wirklich mit, geht es doch um die gesamte Reichsmordkommission sowie Vanjas Familie. Zweifellos ist es ein großer Pluspunkt der Reihe, dass der Leser die Entwicklung der Protagonisten und ihre wechselnden Beziehungen zueinander über Jahre mitverfolgen kann. Die Ausarbeitung der Charaktere geht in diesem Band nicht weiter in die Tiefe, außer bei Sebastian vielleicht.

Das Cover zeigt wie die anderen Bände der Reihe Sebastian Bergmans Umriss und hat so einen hohen Wiedererkennungswert. Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gewohnt angenehm zu lesen, die beiden verstehen ihr Handwerk. Kurze Kapitel und verschiedene Perspektiven sorgen für anhaltende Spannung. Und zwei Cliffhanger am Ende des Buchs lassen den Leser eindringlich hoffen, dass der nächste Band nicht wieder jahrelang auf sich warten lässt.

Ich vergebe 4,5 Sterne