Benutzer
Benutzername: 
Bineira
Wohnort: 
Neunkirchen

Bewertungen

Insgesamt 182 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2022
Marcelli, Tina

Die Kochschule für Kinder


sehr gut

Tina Marcellis "Kochschule für Kinder" enthält 40 Rezepte, die fast alle leicht nachzukochen sind. Bei dem ein oder anderen werden die Eltern sicher gern assistieren. Ihre Anwesenheit in der Küche ist aus Sicherheitsgründen sowieso erforderlich.

Die Gerichte decken alle Geschmacksrichtungen ab; von deftig wie Rindergulasch über mild wie gedünstete Karotten bis süß wie Kokosnuss-Pudding reicht die Auswahl. Die Beschreibungen sind anschaulich und kindgerecht. Sie werden mit Bildern sehr gut unterstrichen, so dass die Altersgruppe ab sechs Jahren gut damit zurecht kommen dürfte.

Tina hat ein Kochbuch für Kinder konzipiert, dem man auf jeder Seite ansieht, wieviel Herz sie hineingesteckt hat. Lediglich bei ein paar. Zutaten (Garnelen, Peperoni Balsamicocreme, Pesto) habe ich Zweifel, ob Kinder sie mögen.

Bewertung vom 07.08.2022
Kordic, Martin

Jahre mit Martha


sehr gut

Der 15 jährige Kroate Zeljko, genannt Jimmy, lebt mit seiner fünfköpfigen Familie in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Ludwigshafen. Er wünscht sich mehr als alles andere Zugang zu Bildung und Unabhängigkeit. Als er die wesentlich ältere Professorin Martha, für die seine Mutter putzt, kennenlernt, öffnet sie ihm einen Spalt breit die Tür zu ihrer Welt. Er schafft das Abitur, studiert mit ihrer finanziellen Hilfe und findet doch nicht die gesuchte Freiheit. Immer wieder gerät er in fatale Abhängigkeiten.

Der Roman lässt mich etwas ratlos zurück. Martin Kordic lässt seinen Protagonisten erzählen, aber ich konnte dessen Gedankengängen oft nicht folgen. Zeljko redet sich zum Beispiel ein, dass er in seiner Beziehung zu Martha souverän ist, obwohl er fast ausnahmslos ihre Befehle erfüllt und von ihr im Gegenzug finanziell unterstützt wird. Ähnlich verhält es sich später mit seinem merkwürdigen Literaturprofessor. Der junge Mann lässt sich immerzu benutzen und dafür bezahlen. Für mich ist das eine Geschichte über Abhängigkeiten. Dazu passt auch, dass die Protagonisten exzessiv Marihuana rauchen.

Martin Kordics Schreibstil liest sich flüssig. Bis zur Hälfte hat der Roman eine erkennbare Richtung. Danach springt der Autor ohne erkennbaren roten Faden von Episode zu Episode, und mein Interesse am Fortgang der Geschichte ließ deutlich nach. So war es etwas mühsam, sie zu Ende zu lesen.

Bewertung vom 07.08.2022
Eliopoulos, Christopher;Meltzer, Brad

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Albert Einstein


gut

Albert Einsteins Leben und Wirken Kindern ab 7 Jahren zugänglich zu machen, ist eine schöne Idee, insbesondere vor dem Hintergrund, dass er als Kind und junger Mensch auf andere eher seltsam wirkte, als Erwachsener dann aber mit seinen Entdeckungen die Wissenschaft revolutionierte. Dies in Form einer Graphic Novel zu tun, finde ich originell. Sie kommt bestimmt bei der Zielgruppe gut an. Die Zeichnungen sind lebhaft und plakativ. Die Texte werden den Kindern ja noch vorgelesen und Unklarheiten oder Fremdwörter können dabei erklärt werden.

Den kleinen Albert schon als Baby mit seinem typischen Schnauzbart darzustellen, gibt dem Buch eine witzige Note. Dagegen finde ich es unpassend, dass er noch als Erwachsener das Aussehen eines Kleinkindes hat. Was die Autoren damit sagen wollen, erschließt sich mir nicht.

Das Buch transportiert klar und deutlich die Botschaft: "Glaube an deine Träume. Lass dich nicht verunsichern. Bleib neugierig. Auch Du kannst die Welt verändern."

Vermisst habe ich eine gute Recherchearbeit, denn es wird suggeriert, dass Einstein den Nobelpreis für seine Relativitätstheorie erhalten hat. Das ist nicht zutreffend. Er erhielt ihn für „Für seine Verdienste um die Theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts“.

Was die Gestaltung des Buches angeht, so ist der Einband aus stabiler Pappe. Die Innenseiten sind meiner Meinung nach zu dünn für Kinderhände.

Bewertung vom 07.08.2022
Zervakis, Linda;Patrikiou, Elissavet

Wenn ich das kann, kannst du das auch!


gut

Linda Zervakis war früher bekennende Nichtköchin und hat erst während der Pandemie kochen gelernt. Mit ihrem Buch möchte sie andere Kochmuffel dazu ermutigen, es auch zu versuchen. Dazu hat sie 30 relativ einfache Rezepte ausgesucht und deren Zubereitung anschaulich beschrieben. Es handelt sich um griechische, orientalische und deutsche Gerichte, die sie zusammen mit ihrer Mutter oder Freunden zubereitet und verzehrt hat.

Das hochwertig gestaltete Buch enthält zahlreiche Fotos, bis zu sechs auf einer Seite. Ja, es sind auch Fotos der Gerichte dabei, aber zum allergrößten Teil darf man Linda Zervakis, ihre Mutter und ihre Freunde vor dekorativer Kulisse bewundern. Für meinen Geschmack war das zuviel des Guten.

Als weiteres Manko empfinde ich, dass bei den Rezepten drei verschiedene Schriftarten auf einer Seite verwendet wurden. Zusammen mit der Bilderflut wirkt das auf mich wie eine Pinnwand, und nicht wie ein durchdachtes Buchkonzept.

Bewertung vom 24.07.2022
Witticke, Claudia

Nähen mit Claudia


ausgezeichnet

Ich bin Nähanfängerin und immer auf der Suche nach fachkundigem Rat. Dieses stabile und hochwertig verarbeitete Buch führt in die Grundlagen des Nähens ein und bietet somit eine solide Hilfestellung. Von der Wahl der passenden Nähmaschine und ihres Zubehörs über den Einsatz hilfreicher Kurzwaren bis zu den verschiedenen Verschlüssen wird alles gut verständlich erklärt. Ein Kapitel beschäftigt sich mir Stoffen und ihrer Verarbeitung, ein anderes mit diversen Sticharten und Nähtechniken; es wurde wirklich an alles wichtige gedacht.

Am Ende werden häufige Probleme und ihre Lösungen sowie ein paar Nähprojekte mit Schnittmustern zum Download vorgestellt.

Das Buch ist in gut verständlicher Sprache geschrieben, viele Bilder veranschaulichen die Anleitungen, und QR-Codes führen zu weiteren Informationen. Ich fühle mich als Neuling mit diesem Buch gut unterstützt und bin sicher, dass auch erfahrene Näherinnen es gern als Nachschlagewerk nutzen werden.

Bewertung vom 18.07.2022

Edition Piepmatz: Wenn ich groß bin, kann ich alles werden


sehr gut

Das stabile Buch zeigt auf dem Cover acht Berufe in Form von kleinen, hübsch gezeichneten Bildern. Die abgerundeten Ecken und die dicken Seiten sind perfekt geeignet für Kinderhände.

Innen geht es weiter mit fünf bis sechs Darstellungen berufstypischer Situationen pro Seite. Texte sucht man hier vergeblich. Vielmehr ist "miteinander ins Gespräch kommen" die Devise, was Eltern und Kindern mit den aussagekräftigen Bildern sicher nicht schwer fallen wird.

Die Vielfalt der Berufe und der Menschen, die sie ausüben, ist beeindruckend.
Vom Archäologen über den Imker bis zum Tätowierer sind 74 Tätigkeiten vertreten.

Nicht alle sind Berufe im engeren Sinn: Klimaschützerin oder Superwoman sind trotzdem wichtige Identifikationsfiguren für Kinder, und die Queen ist ein netter Einfall.

Die Illustrationen sind einfach, aber ausdrucksvoll, die Pastelltöne sind angenehm für die Augen. Ich hätte mir weniger und dafür größere Bilder pro Seite gewünscht. Auch die Nennung des Berufs wäre bei einigen Darstellungen hilfreich.

Insgesamt ist das ein empfehlenswertes Buch für die Altersgruppe.

Bewertung vom 18.07.2022
Fischer, Heide

Mein Kompass durch die Wechseljahre


sehr gut

Die Frauenärztin Heide Fischer will mit ihrem Buch „Mein Kompass durch die Wechseljahre“ Frauen ab 40 eine Hilfestellung an die Hand geben, um die in der Lebensmitte auftretenden Beschwerden möglichst mit natürlichen Heilmitteln zu lindern.

Nach einer ausführlichen wissenschaftlichen Definition der Wechseljahre und einer kritischen Auseinandersetzung mit der konventionellen und der „natürlichen“ Hormontherapie folgen 11 Kapitel, in denen die Autorin typische Themen dieser Zeit wie Hitzewellen, Konzentrationsschwäche, Knochengesundheit, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen behandelt. Sie erklärt den Zusammenhang der jeweiligen Symptomatik mit dem sich verändernden hormonellen Gleichgewicht und zeigt Möglichkeiten, wie man mit Ernährung, Bewegung, Heilpflanzentees oder -ölen Einfluss darauf nehmen kann. Aufgelockert wird das Ganze durch Erfahrungsberichte von Frauen.

Man findet in diesem Buch ein breites Angebot an unterstützenden Maßnahmen. Auch ist es bis auf das erste Kapitel leicht lesbar und aufgrund der Systematik gut zum Nachschlagen geeignet.

Bewertung vom 03.07.2022
Peetz, Monika

Die Sommerschwestern Bd.1


gut

Das ausdrucksvolle Cover und der Klappentext versprechen eine unterhaltsame Geschichte vor malerischem Küstenhintergrund. Vier erwachsene Schwestern erhalten von ihrer Mutter eine ominöse Einladung in den holländischen Ferienort, in dem sie einst als Familie Urlaub machten, bis ihr Vater dort vor 20 Jahren tödlich verunglückte. Den Schwestern passt diese kurzfristige Reise nicht, aber die Mutter macht es dringend und spannend, also fahren sie. In Holland angekommen, entspinnen sich die alten Konflikte zwischen den grundverschiedenen Schwestern und ihrer kapriziösen Mutter.

Die Geschichte liest sich leider sehr zäh, die Autorin hält sich lange mit Beschreibungen von Nebensächlichkeiten auf und dringt bei den Konflikten nicht in die Tiefe. Ich konnte das Handeln der Protagonisten oft nicht nachvollziehen, und das Geheimnis, um dessentwillen die Schwestern anreisen sollten, ist banal. Insgesamt wirkt der Roman auf mich recht lieblos und künstlich in die Länge gezogen.

Bewertung vom 30.06.2022
Mennen, Patricia

Sonne, Mond und Sterne / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.72


sehr gut

Das Buch „Sonne, Mond und Sterne“ aus der Junior Reihe „Wieso, weshalb, warum?“ des Ravensburger Verlags beschäftigt sich mit Fragen rund um das Weltall. Es beginnt alltagsnah mit Beobachtungen am Tag- und am Nachthimmel und stellt Sonne, Mond und die anderen Planeten unseres Sonnensystems vor. Danach wird es für die Kinder abstrakter, denn die Grundlagen der Raumfahrt und ihre technischen Möglichkeiten können sie sich wohl kaum in der Praxis vorstellen. Die Himmelsreise endet mit fünf Sternbildern, denen die entsprechenden Tierkreiszeichen zugeordnet werden sollen.

Das schön gestaltete Buch hat eine Spiralbindung und stabile Seiten. Es ist für die Hände der 2-4 Jährigen, für die es empfohlen wird, sehr gut geeignet. Die Texte sind kindgerecht einfach und angenehm vorlesbar. Liebevoll und detailliert gezeichnete Illustrationen veranschaulichen und ergänzen die Informationen aus den Texten. Hinter den überall versteckten Klappen befinden sich weitere Details, die es zu entdecken gilt.

Insgesamt ist es ein gut gelungenes Buch, das kleinen Kindern spielerisch die Weiten unseres Universums näherbringt.

Bewertung vom 22.06.2022
Kürthy, Ildikó von

Morgen kann kommen


gut

Ruth ist Anfang 50, als sie nach 15 Ehejahren von ihrem Mann Karl verlassen wird, weil er "eine Auszeit braucht". Während sie noch überlegt, ob sie um ihn kämpfen soll, findet sie den Beweis dafür, dass er sie betrügt. Kopflos fährt sie von München nach Hamburg zu ihrer Schwester Gloria, mit der sie allerdings seit einem schwerwiegenden Vorfall während der Hochzeitsfeier kein Wort mehr gewechselt hat. Dort angekommen findet sie das ehemalige Haus ihrer Großeltern voller Fremder, die zeitweise bei ihrer Schwester wohnen. Jeder hat sein Problem: Erdal will abnehmen, aber nicht weniger essen, Rudi hat eine tödliche Krankheit und will dem Leiden am Ende zuvorkommen, Gloria selbst gibt sich als Powerfrau, ist tief im Innern aber einsam.Und dann ist da noch Erdals Cousine, die alleinerziehende Fatma, mit der sich Ruth schnell anfreundet.

Das sind die Hauptpersonen aus dem Roman; sie sind entweder vollkommen naiv, oder durch und durch herzensgut oder schrecklich böse. Die Geschichte ist sehr konstruiert und weist einige logische Fehler auf, und die Personen sind auf jeweils ein Charaktermerkmal reduziert. Sie wirken nicht lebendig, sondern wie schwarz-weiße Abziehbilder von Klischees. Ich habe mich in keine von ihnen hineinversetzen können. Auch habe ich einen Spannungsbogen vermisst, und der anfänglich flüssige Schreibstil hat nach einigen Kapiteln deutlich an Schwung verloren. Mir hat das Lesen deshalb keinen Spaß gemacht.