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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Bineira
Wohnort: 
Neunkirchen

Bewertungen

Insgesamt 148 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2021
Weihnachtsgebäck Rezepte (eBook, ePUB)
Hafner, Stephanie

Weihnachtsgebäck Rezepte (eBook, ePUB)


sehr gut

Das liebevoll arrangierte und praktisch gebundene Büchlein enthält 20 klassische Plätzchenrezepte von Amerettini über Elisenlebkuchen bis zu Vanillekipferl und eine ausführliche Anleitung zum Bau eines Lebkuchenhauses.

Die Herstellung der Plätzchen wird Schritt für Schritt in Wort und Bild erklärt, so dass sich auch unerfahrene Bäckerinnen und Bäcker trauen können.

Darüberhinaus beantwortet die erfahrene Autorin einige oft gestellte Fragen rund ums Backen.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, nicht nur für Anfängerinnen.

Bewertung vom 10.10.2021
Wie die Mathematik in die Welt kam
Kirsch, Rainer

Wie die Mathematik in die Welt kam


gut

Auf 44 Seiten versucht Rainer Kirsch, in Reimen zu erklären, woher unsere Zahlen kommen und warum wir sie brauchen. Großformatige Collagen veranschaulichen den Text auf jeder Doppelseite.

Die Idee, die Geschichte der Mathematik für Kinder zu erzählen, gefällt mir, und aufgrund der Leseprobe hatte ich einen guten ersten Eindruck von dem Buch. Leider hat dieser sich nicht für das ganze Werk bestätigt.

Anfangs konnte ich dem Autor noch leicht folgen und fand seine Erzählweise amüsant. Im Laufe des Buches werden die Inhalte jedoch komplexer und sind mit den vielen Fremdwörtern nicht ganz einfach zu verstehen; durch das eigenwillige, schwer lesbare Versmaß wird dieses Verständnis noch zusätzlich erschwert.

Mein Fazit deshalb: Gute Idee, aber die Umsetzung überzeugt nicht.

Bewertung vom 15.09.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


gut

Die Geschichte von Herrn Schmidt, der, nachdem seine Frau Barbara überraschend zum Pflegefall wird, alle ihre Pflichten übernehmen muss, ist laut Klappentext „das urkomische Porträt einer Ehe, deren jahrzehntelange Routinen mit einem Schlag außer Kraft gesetzt werden.“

Ich habe durchaus ein paar witzige Szenen in dem Buch gefunden, vor allem wenn Schäferhund Helmut seiner Rasse mal wieder Schande gemacht hat, weil er viel zu lieb ist.

Aber ganz überwiegend war ich genervt von Herrn Schmidts unfreundlicher, rassistischer, engstirniger, tumber Art. Auch seine larmoyanten erwachsenen Kinder waren mir nicht sympathisch.

Barbara selbst blieb naturgemäß blass. Man erfährt zwar nach und nach von ihren vielfältigen Aktivitäten vor ihrer Krankheit, aber ein Charakterbild von ihr konnte ich mir trotzdem nicht machen.

Ich kenne andere Bücher von Alina Bronsky, in denen bei aller Scharfzüngigkeit der Humor gut erkennbar ist. In diesem Buch habe ich ihn nicht gefunden. Der Schreibstil ist einfach, und das Buch ist schnell ausgelesen. Das offene Ende der Geschichte fand ich seltsam, aber ich war nicht neugierig darauf, noch mehr von den Schmidts zu erfahren

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Bewertung vom 10.08.2021
Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte
Lindeblad, Björn Natthiko;Bankler, Caroline;Modiri, Navid

Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte


ausgezeichnet

Mit 26 Jahren ist Björn Lindeblad bereits leitender Angestellter eines Wirtschaftsunternehmens, und die nächste Beförderung steht kurz bevor. Doch der Schwede fühlt sich nicht wohl, er kommt sich wie ein Schauspieler in seinem eigenen Leben vor. Nach einigen Recherchen beschliesst Lindeblad, sein gesamtes Hab und Gut zu verschenken und nach Thailand zu gehen, um dort als Waldmönch in einem Kloster im Dschungel zu leben. Auf diese ungewöhnliche Weise will er herausfinden, worauf es im Leben wirklich ankommt. Sein Mönchsname Natthiko bedeutet passenderweise "der an Weisheit gewinnt".

Siebzehn Jahre verbringt Natthiko in Waldklöstern in Thailand, England und der Schweiz. Dann sagt ihm seine innere Stimme, dass es an der Zeit ist, nach Schweden zurückzukehren. Dort angekommen, fällt er in eine tiefe Depression. Erst seine Besinnung auf die Lehren aus seiner Zeit als Mönch hilft ihm wieder auf die Beine, und er möchte seine Erfahrungen weitergeben. Er hält Vorträge, leitet Seminare, heiratet. Dann bekommt er die schreckliche Diagnose ALS. Doch auch dieser tödlichen Krankheit will er mit Zuversicht begegnen.

In seinem Buch beschreibt Natthiko ehrlich und mit Humor sein Leben als Westeuropäer in einem asiatischen Waldkloster. Er erzählt von großem Hunger und ständiger Müdigkeit, weil es nur einmal am Tag etwas zu essen gibt und man sehr früh aufstehen muss, um stundenlang zu meditieren. Auch das Zusammenleben mit wildfremden Menschen ist nicht immer einfach, aber es lehrt ihn, die Ansprüche an sich selbst und an die anderen herunterzuschrauben. Und sich manchmal einfach nicht so wichtig zu nehmen.

In kurzen Kapiteln berichtet Natthiko von seinen Erlebnissen, Ängsten, Beobachtungen und leitet daraus jeweils eine Erkenntnis ab. Dadurch lässt er die Leser*innen unmittelbar an seiner Entwicklung teilhaben. Das ist für mich der entscheidende Unterschied zu anderen Büchern über die buddhistische Weisheitslehre und macht dieses Buch zu etwas Besonderem.

Während ich es las, kam ich innerlich Ruhe. Einige der Erkenntnisse begleiten mich durch den Alltag und lassen mich gelassener reagieren. Für mich ist es eine wahre Schatzkiste.

Der Schreibstil ist bewusst einfach gehalten, die Übersetzung ist sehr gut gelungen.

Jedem, der sich selbst etwas Gutes tun möchte, kann ich das Buch nur ans Herz legen.

Bewertung vom 09.08.2021
Von Oma mit Liebe
Mayer, Katharina

Von Oma mit Liebe


gut

Kuchentratsch ist ein Startup-Unternehmen, das es Rentner*innen ermöglicht, zusammen Kuchen zu backen, dabei Kontakte zu pflegen und etwas Geld zu verdienen. Die Kuchen werden ebenfalls von alten Menschen in zahlreiche Münchner Cafés geliefert und deutschlandweit mit der Post verschickt. Von 4 Omas und Opas im Gründungsjahr 2019 ist das Unternehmen inzwischen auf über 40 Mitarbeiter*innen angewachsen.

In ihrem Backbuch "Von Oma mit Liebe" stellt die Firmengründerin Katharina Mayer die backenden Senior*innen sowie 96 ihrer Kuchentratsch-Rezepte vor.

Das hochwertig ausgestattete Buch gliedert sich in:
Kleine Leckerbissen
Lieblingskuchen für jeden Tag
Torten für jeden Anlass
Trendig und aus aller Welt.

Es handelt sich größtenteils um Klasiker aus der Backstube wie Marmorkuchen, Käsekuchen und mit Früchten belegte Rühr- und Mürbeteige. Dafür habe ich schon gute Rezepte. Auch war mir vieles zu schokoladenhaltig, hat also meinen Geschmack nicht getroffen.

Aber die Geschäftsidee finde ich großartig, und ich wünsche ihr viele Nachahmer*innen.

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Bewertung vom 08.08.2021
Die Erfindung der Welt
Sautner, Thomas

Die Erfindung der Welt


sehr gut

Die Schriftstellerin Aliza Berg erhält den anonymen, großzügig honorierten Auftrag, einen Roman über das Leben zu schreiben. Sie soll dies am Beispiel eines klar umrissenen Landstrichs tun. Aliza fährt in die bezeichnete Gegend und lernt bei ihren Recherchen die wunderschöne Landschaft, ihre teils wunderlichen Bewohner*innen und deren Geheimnisse kennen.

Aufgrund der Kurzbeschreibung hatte ich eine interessante Handlung erwartet. Den Schwerpunkt des Romans bilden jedoch detaillierte Betrachtungen von Menschen, Tieren und Pflanzen sowie philosophische Fragen. Thomas Sautner beschreibt besonders Flora und Fauna intensiv und mit schönen Sprachbildern. Dabei wechselt er häufig die Perspektive, und lässt die Leser*innen zum Beispiel die Welt mit den Augen einer Bachstelze oder eines Sperbers sehen.

Die Geschichte an sich kommt nur sehr langsam voran, sie wird immer wieder von langen, zum Teil abstrakten Gedankengängen des Autors unterbrochen, das hat mir das Lesen etwas erschwert. Der elegante Schreibstil und die originellen Sprachbilder haben das aber wieder wettgemacht.

Bewertung vom 08.08.2021
Der letzte Satz
Seethaler, Robert

Der letzte Satz


ausgezeichnet

Der berühmte Musiker Gustav Mahler befindet sich im Jahr 1911 mit seiner Frau Alma und der kleinen Tochter Anna auf einer Schiffsreise von New York nach Europa. Er ist erst 50 Jahre alt, aber schwerkrank und weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Deshalb hat er sein Engagement bei den New Yorker Philharmonikern vorzeitig beendet, um nach Wien zurückzukehren. Auf dieser Reise denkt er über sein Leben nach, und wichtige Episoden daraus ziehen an seinem inneren Auge vorbei.

Dies ist mein erstes Buch von Robert Seethaler, und ich habe mich schnell in seine ganz besondere Sprachmelodie verliebt. Für mich war es beim Lesen der Geschichte, als hörte ich ein komplexes Musikstück. Ich konnte die wehmütige Grundstimmung in Moll, aber auch die schrillen Dissonanzen und die kleinen munteren Zwischenspiele regelrecht fühlen. Dass der Roman nur kurze Schlaglichter auf Mahlers Leben wirft, empfinde ich nicht als Nachteil. Es ist nunmal keine Biografie, sondern ein Kunstwerk. Für mich ein sehr gelungenes.

Bewertung vom 08.08.2021
Das Buch eines Sommers
Kast, Bas

Das Buch eines Sommers


gut

Auf dem hübschen Umschlag von Bas Kasts "Das Buch eines Sommers" kündigt der Diogenes Verlag "eine lebensphilosphische Erzählung, die einen wachrüttelt" an.

Es geht um nicht weniger als die Frage, wie wir werden können, wer wir tief im Inneren wirklich sind.

Da ist Nicolas, frischgebackener Abiturient, Sohn eines Pharmafabrikanten und Neffe eines bekannten Schriftstellers. Der Vater möchte, dass Nicolas später seinen Betrieb übernimmt, Onkel Valentin dagegen bestärkt ihn in seinem Wunsch, ebenfalls beruflich zu schreiben.

Zwanzig Jahre später ist aus Nicolas ein chronisch gestresster, gereizter Geschäftsmann geworden. Er hat nach dem frühen Tod seines Vaters dessen Firma übernommen und führt ein durchgetaktetes Leben. Für seine Frau und den kleinen Sohn hat er kaum Zeit, die Ehe kriselt, und seinen alten Onkel hat er schon lange nicht mehr besucht.

Als Valentin überraschend stirbt, reist Nicolas mit Frau und Kind für ein paar Tage in den Süden, um die Beerdigung zu organisieren und den Nachlass zu ordnen. Dabei kommen ihm Zweifel an seinem bisherigen Leben...

Das Buch ist in einem einfachen Stil geschrieben. Nach einem guten Anfang wird die Handlung schnell vorhersehbar. Es kommt keine Spannung auf, die Dialoge sind hölzern, die Wendungen wirken bemüht und die Charaktere bleiben blutleer. Die an sich interessante Thematik wird mit Binsenweisheiten abgehandelt, wie man sie ähnlich in Zeitschriften und populären Lebenshilferatgebern findet.

Es war insgesamt ein ermüdendes Leseerlebnis - und wachgerüttelt hat mich höchstens mein Mann, wenn ich nach ein paar Seiten eingeschlafen bin.