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Benutzername: 
Bineira
Wohnort: 
Neunkirchen

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2022
Im Kopf jung bleiben - egal in welchem Alter
Gupta, Sanjay

Im Kopf jung bleiben - egal in welchem Alter


ausgezeichnet

Der Neurochirurg Dr. med. Sanjay Gupta hat sein Buch "Im Kopf jung bleiben - egal in welchem Alter" in 3 Teile gegliedert.

In Teil 1 lernt der Leser die Funktionsweise des Gehirns und die verschiedenen Ursachen von geistigem Abbau kennen. Ferner werden zwölf gängige Mythen zum Thema Gehirnleistung beleuchtet und die fünf Pfeiler der Gehirngesundheit vorgestellt. Diese sind Bewegung, Entdeckungsfreude, Entspannung, Ernährung und soziale Kontakte.

In Teil 2 füllt der Autor die fünf Pfeiler mit Leben. Er stellt Studien vor, erzählt von seinen Erfahrungen, lässt andere Fachleute zu Wort kommen und gibt praktische Tipps für den Altag. Am Ende bündelt er dies alles zu einem 12 Wochen-Übungs- Programm.

In Teil 3 widmet sich Dr. med. Gupta schließlich verschiedenen Erkrankungen des Gehirns und gibt Betroffenen wie Angehörigen Hilfestellungen.

Das Buch vermittelt in gut verständlicher Sprache eine Fülle von fundierten Erkenntnissen über die Gehirngesundheit und gibt praktische Anregungen zu ihrer Erhaltung und Verbesserung.

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Bewertung vom 07.03.2022
Die Diplomatin
Fricke, Lucy

Die Diplomatin


gut

Lucy Fricke beschäftigt sich in ihrem Roman mit den Möglichkeiten und den Grenzen der Diplomatie.

Friederike Andermann, genannt Fred, ist knapp 50, alleinstehend, kinderlos, und sie blickt auf eine längere diplomatische Karriere zurück. Als neue deutsche Botschafterin in Uruguay muss sie beim Ausrichten der Feierlichkeiten zum 3. Oktober mit den Fallstricken des Gastlandes kämpfen.
Dann verschwindet die Tochter einer einflussreichen Deutschen, und Fred handelt zu zögerlich. Das unglückliche Ende der Entführung kostet sie ihren Posten. Erst nach zwei Jahren Innendienst in Deutschland wird sie als Konsulin nach Istanbul geschickt. Dort soll sie von staatlicher Verfolgung bedrohten türkischstämmigen Deutschen helfen und muss dabei schnell die engen Grenzen der Diplomatie erkennen.

Der Roman beginnt mit einer ironischen Beschreibung des diplomatischen Alltags in Uruguay, die ich sehr gelungen finde. Im weiteren Verlauf rückt das eigentliche Thema des Buches leider immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen werden das Gerichtssystem und die staatliche Willkür der Türkei ausführlich beschrieben.

Ich habe in der Geschichte einen roten Faden und eine Entwicklung vermisst, auch die Charaktere der Protagonisten blieben mir zu vage.

Lucy Frickes Schreibstil ist unkompliziert, das Buch liest sich leicht und schnell.

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Bewertung vom 06.03.2022
Der letzte Sommer in der Stadt
Calligarich, Gianfranco

Der letzte Sommer in der Stadt


gut

Das Cover in Schwarz-gelb zeigt einen jungen Mann im Anzug und mit Sonnenbrille, der betont cool auf einer Balkonbrüstung sitzt und raucht. In Hintergrund erkennt man im Dunst die Dächer Roms.

Die Geschichte spielt Anfang der siebziger Jahre, die Originalausgabe von "Der letzte Sommer in der Stadt" erschien 1973 und wird erst jetzt in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

Der junge Leo kommt aus Mailand nach Rom , wo er das wahre Leben sucht. Schnell findet er eine Wohnung, Freunde und einen Job bei einer Sportzeitung. Doch das alles bedeutet ihm nichts. Genau wie die anderen jungen Männer in seiner Clique lässt er sich treiben, trinkt und feiert er über seine Verhältnisse. Dann lernt Leo die undurchschaubare Arianna kennen, in die er sich hoffnungslos verliebt.

Der Roman ist in einer wunderschönen, bildhaften Sprache geschrieben. Karin Krieger hat ihn hervorragend ins Deutsche übersetzt. Die sommerglühende Stadt wird vor dem inneren Auge des Lesers lebendig, und die Melancholie des Scheiterns ist spürbar.

Dennoch hat mich die Geschichte nicht so fesseln können, wie ich nach dem sehr starken Anfang angenommen hatte. Zuviel Selbstmitleid war mir hier im Spiel, zu wenig sympathisch waren mir die Protagonisten.

Bewertung vom 27.02.2022
Selber backen statt kaufen

Selber backen statt kaufen


sehr gut

Ich backe möglichst viel selbst, weil ich die Zusätze in gekauftem Brot oder Kuchen oft nicht gut vertrage. Auf der Suche nach neuen Ideen habe ich das smarticular Backbuch durchgearbeitete und bin dabei auf viele unkomplizierte Rezepte und noch mehr gute Tipps rund um das Backen gestoßen.

Das handliche Buch ist benutzerfreundlich aufgebaut und macht einen angenehm undogmatischen Eindruck.

Eingangs findet man grundlegende Erläuterungen zu Mengenangaben, den wichtigsten klassischen Backzutaten und "smarten" Alternativen.

Dann folgt ein umfassender Rezeptteil, der von Broten und Brötchen über Kuchen und Kekse bis zu herzhaften Knabbereien reicht. Hier findet sicher jeder etwas, das ihm zusagt. Alle Rezepte sind bebildert und so gehalten, dass auch Anfänger damit zurecht kommen sollten. Bei jedem steht ein Hinweis auf die entsprechende smarticular- webseite, wo man Hilfe findet , wenn es doch mal hakt.

Ich finde das Backbuch insgesamt gut gelungen. Allerdings stört mich die viel zu kleine Schrift, die das lLesen sehr erschwert.

Bewertung vom 27.02.2022
Drei Sterne
Meinhardt, Gunnar;Heinz, Isolde

Drei Sterne


ausgezeichnet

In diesem Buch - erschienen im Verlag „neues leben“ erzählen die aktuellen 10 DREI STERNE Köche Deutschlands über ihren Weg in den Kocholymp und ihre Motivation, ihren Antrieb.

Vorab ein paar Anmerkungen zur Aufmachung. Es ist ein großes (größer als DIN A4), hochwertiges und schön gestaltetes Buch mit einer sehr gut lesbaren Schriftart und -größe sowie tollen, stimmungsvollen Bildern.

Zehn DREI STERNE Köche, zehn Geschichten … was bleibt in Erinnerung.

So unterschiedlich die Wege zu den DREI STERNEN teilweise gewesen sind, so auffällig ist doch, wie früh und relativ jung der Einstieg in die Welt des „Kochens“ bei allen Autoren erfolgte. Und es ist interessant, wenn auch nicht völlig überraschend, dass es ein paar Zutaten gibt, die anscheinend unabdingbar zur Essenz eines Sternekochs gehören.
Als da wären… aber nein, das sollte der geneigte Leser selbst erlesen, wenn er sich für die Menschen hinter den Gerichten und generell die Welt der (Sterne-) Küchen interessiert. Ich finde, das haben sowohl die erzählenden Personen als auch alle am Zustandekommen des Buches Beteiligten verdient.

Wichtig scheint den meisten Köchen der Teamgeist in ihren Betrieben zu sein. Sie betonen, dass sie großen Wert auf Anerkennung und leistungsgerechte Bezahlung ihrer Mitarbeiter legen, weil das Kochen auf hohem Niveau nur mit einer hervorragenden Mannschaft funktioniert, in der jeder einzelne zählt.

Auch aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit oder die Pandemie werden angesprochen. Aber man hat nie das Gefühl, dass hier der erhobene Zeigefinder zum Einsatz kommt, eher sind es mahnende, nachdenkliche Worte. Es ist allen bewußt, dass DREI STERNE Köche zwar Anstöße geben, eine gesellschaftliche Entwicklung aber nicht adhoc verändern können

Kleiner Tipp: wenn man sich parallel zu den Geschichten die jeweilige Menükarte des Restaurants anschaut, kann man noch besser die unterschiedlichen Ausrichtungen und Einstellungen der Köche verstehen.

Auf jede Geschichte folgt eine Rezeptseite, die dort vorgestellten Gerichte dürften jedoch nur für sehr bewanderte Personen in der Küche zum Nachkochen in Frage kommen.

Aber das ist im Zusammenhang mit diesem Buch auch völlig in Ordnung und verringert den Lesespaß keineswegs, sondern lässt vielmehr den Wunsch aufkommen, selbst einmal in den Genuss solch exquisiter Kochkunst zu kommen.

Insgesamt hat es Spaß gemacht einen kleinen, intimeren Einblick in diese Welt zu bekommen … nur mit leeren Magen sollte man das Buch nicht lesen :-).

Bewertung vom 26.02.2022
Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Feuerwehr

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Feuerwehr


sehr gut

Der Mitmachblock aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV zum Thema "Feuerwehr" ist eine kleine Schatzkiste.

Schon auf dem farbenfroh illustrierten Cover erkennt man, was alles damit möglich ist. Malend, Bastelnd und Rätselnd lernen die Kleinen im Kindergartenalter interessante Details über die wichtige Arbeit der Feuerwehr.

Die Struktur des Buches ist angenehm klar.

Auf den linken Seiten werden Fragen gestellt und auch beantwortet. Zum Beispiel: Was brauchen Feuerwehrleute für ihren Einsatz? Wie löschen sie ein Feuer? Und mit welchen Fahrzeugen sind sie unterwegs?

Auf den rechten Seiten stehen die Aufgaben. Da sollen Puzzleteile ausgeschnitten und in passende Lücken geklebt werden. Oder es warten schöne große Bilder darauf, ausgemalt zu werden. Und ein paar Rätsel gilt es auch zu knacken.

Der großformatige Block hat stabile Seiten, die sich allerdings leicht aus der Bindung lösen.

Für die Zielgruppe hält er mit wunderschönen, detaillierten Zeichnungen und kindgerechten kurzen Texten viel aktiven Lernspaß bereit.

Bewertung vom 21.02.2022
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


sehr gut

Bonnie Garmus' Debütroman um eine kämpferische Frau spielt Anfang der 1960er Jahre in Kalifornien. Elizabeth Zott ist eine intelligente und selbstbewusste junge Chemikerin. In einem renommiertem Institut arbeitet sie als einzige Frau nicht im Sekretariat, sondern in der Forschung. In dieser reinen Männerdomäne ist sie ständig den Anfeindungen und Intrigen ihrer Kollegen und Vorgesetzten ausgesetzt, doch ihr Wunsch, eine anerkannte Wissenschaftlerin zu werden, ist so groß, dass sie dem enormen Druck standhält. Als Elizabeth den berühmten Chemiker Calvin Evans kennen lernt, beginnt für die beiden eine große Liebe, die viel zu früh durch Calvins Tod endet.

Nun muss die attraktive junge Frau sich und das gemeinsame nichteheliche Kind Madeline allein durchbringen. Wegen des Geldes nimmt sie widerstrebend das Angebot eines Fernsehsenders an, eine Kochshow zu präsentieren. Die Sendezeit nutzt sie, um den Hausfrauen im Land neben gesunden Gerichten auch die Grundzüge der Chemie und ihre Lebensphilosophie zu präsentieren. Ihr Credo lautet: "Chemie bedeutet Veränderung. Verändern Sie nicht bloß den Speiseplan, sondern Ihre Rolle in der Welt!"

Der Roman beginnt temporeich und verknüpft einige Schicksale miteinander. Da ist Madeline, Elizabeths und Calvins hochintelligente Tochter, die im Alter von vier Jahren witzig und geistreich mit einem Pfarrer über Geheimnisse und das Lügen diskutiert. Oder Harriet, die hilfreiche Nachbarin, die unter ihrer unglücklichen Ehe leidet. Auch Calvins Vergangenheit spielt eine wichtige Rolle. Der charmanteste Sidekick ist Halbsieben, ein riesiger Findelhund, der sich so seine eigenen Gedanken über das Geschehen macht.

Es wird viel geredet in diesem Buch. Nicht jede Wendung erschien mir schlüssig, und das Ende war nicht überraschend. Insgesamt hat mich der Roman trotz einiger Längen gut unterhalten.
Mein Leben verändern wird er jedoch nicht. ;-)

Bewertung vom 15.02.2022
ministeps: Mein erstes großes Gutenacht-Buch
Grimm, Sandra

ministeps: Mein erstes großes Gutenacht-Buch


ausgezeichnet

„Mein erstes großes Gutenacht-Buch“ aus der Reihe ministeps vom Ravensburger Verlag macht seinem Namen alle Ehre. Es ist mit 23 x 25 cm ziemlich groß und passt vorerst nur in die Hände der Eltern oder anderer Vorlesender. Die abgerundeten Ecken und Kanten und der gepolsterte abwaschbare Einband sorgen für einen angenehmen haptischen Eindruck.

Im Inneren besteht das Buch aus 14 sehr stabilen Blättern, die auch einen beherzteren Umgang durch Kinderhände gut verkraften sollten.

19 phantasievolle Geschichten und Gedichte begleiten die Kleinen beim Schlafengehen. Alle strahlen Wärme und Geborgenheit aus. Da machen sogar das Aufräumen und Zähneputzen Spaß.

Die Texte werden durch wunderschöne, detailverliebte und farbenfrohe Zeichnungen in Szene gesetzt. Dadurch wird das Vorstellungsvermögen der Kinder zusätzlich angeregt.

Texte und Bilder harmonieren miteinander und sind gut auf die Altersgruppe ab 12 Monaten abgestimmt.

Ich gebe eine klare Empfehlung für dieses liebenswerte GedichtBilderbuch.

Bewertung vom 03.02.2022
Fast am Ende der Welt
Schroeder, Bernd

Fast am Ende der Welt


sehr gut

Attila , ein umtriebiger vermögender Antiquitätenhändler um die 50, wird wegen eines dubiosen Geschäfts mit einem gestohlenen Kunstwerk von der Münchner Schickeria verstoßen. Josef, ein eigenbrötlerischer Eisenwarenverkäufer, geht in Rente und verliert mit seinem Beruf praktisch seinen Lebensinhalt.

Die beiden alleinstehenden Männer lernen sich im Brauhaus kennen und verfallen auf die Idee, München den Rücken zu kehren und zusammen auf einen einsamen Bauernhof zu ziehen. Gesagt. Getan. Nach einigen Hindernissen haben Attila und Josef tatsächlich ihr eigenes Paradies am Ende von Bayern geschaffen. Dabei werden sie von Attilas Geschäftsfreunden und ein paar Einheimischen tatkräftig und gegen gute Bezahlung unterstützt. Alles scheint sich wunderbar zu fügen, bis ein schwerer Schicksalsschlag die ländliche Idylle zerstört. Hält die Freundschaft der beiden Aussteiger diese Belastung aus?

Bernd Schroeder begleitet in seinem Roman mit großer Sympathie die Entwicklung der Freundschaft zwischen Attila und Josef. Er beschreibt anschaulich, wie der eine stets die treibende Kraft und der andere eher zögerlich ist. Letzten Endes sind die beiden Männer jeder auf seine Weise einsam, und sie suchen nach einem Ort. wo sie sich heimisch fühlen können. Dies wird in einer leichtfüßigen Sprache, garniert mit bayerischen Ausdrücken, sehr angenehm erzählt.

Nur die Nebenfiguren sind für meinen Geschmack zu stereotyp geraten. Vor allem die Frauen kommen bis auf eine gar nicht gut weg. Das hat meine Freude an dem Buch etwas getrübt.

Bewertung vom 01.02.2022
Strahlemann
Schaefer, Fritz

Strahlemann


gut

Der hellblaue Hintergrund auf dem Buchumschlag unterstreicht den sonnigen Titel "Strahlemann", der skeptische Blick des Autors auf dem Kinderfoto passt dagegen gut zum Untertitel "Das Leben nimmt mich ganz schön mit".

Dieser Widerspruch zieht sich auch durch das Buch, denn Fritz Schaefer hat früh beschlossen, dem Leben und seinen Mitmenschen immer ein lächelndes Gesicht zu zeigen, egal was ihm passiert. Damit wollte er seine alleinerziehende berufstätige Mutter entlasten, die mit der Betreuung der schwerbehinderten Schwester genug um die Ohren hatte. Um ihn sollte sie sich nicht auch noch sorgen müssen. Also machte er zu den bösen Streichen der Mitschüler, den Attacken des Mathelehrers, seinem in der Autotür eingeklemmten Daumen und auch zu seiner Jugendliebe, die ihn nur als guten Freund wollte, eine gute Miene. Dies brachte ihm vom Großvater den Spitznamen „Strahlemann“ ein.

Das Buch ist in einem flüssigen, leicht lesbaren Stil geschrieben. Es hat skurrile und humorvolle Momente, vor allem die sich ständig streitenden Großeltern sind ein netter running gag. Aber nach der Hälfte der Seiten war mein Bedarf an den zeitlich stark springenden Anekdoten gedeckt, und der Rest zog sich eher dahin. Die Thematik "Geschwisterkind eines schwerbehinderten Kindes", auf die im Klappentext extra hingewiesen wird, kommt leider viel zu kurz.