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Benutzername: 
badwoman
Wohnort: 
Osterwald

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2017
Totenstarre / Kay Scarpetta Bd.24
Cornwell, Patricia

Totenstarre / Kay Scarpetta Bd.24


gut

An einem heißen Sommerabend wird in Cambridge in einem Park die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie scheint von einem Blitz getroffen worden zu sein, doch es gab an diesem Ort zu dieser Zeit kein Gewitter – was also kann dort passiert sein? Dr. Kay Scarpetta wird mit ihrem Team zum Tatort gerufen und ermittelt unter erschwerten Bedingungen: Es ist sehr heiß, dunkel und sie müssen die Leiche vor den Augen sensationslustiger Zeitgenossen schützen. Und dann steht Kay noch der Besuch ihrer etwas seltsamen Schwester bevor. Obendrein bekommt sie noch angsteinflößende Nachrichten von einem gewissen Tailend Charlie, der sehr private Details aus ihrem Leben kennt. Eine äußerst anstrengende und nervenaufreibende Nacht beginnt…
Mit dem Thriller „Totenstarre“ setzt die Autorin Patricia Cornwell die lange Reihe ihrer Bücher mit der Forensikerin Kay Scarpetta fort. Ihr Schreibstil ist angenehm flüssig, die Sprache klar und geradlinig. Die Beschreibungen und Erklärungen in diesem Buch sind leider etwas langatmig und ausschweifend. Das wirkt sich naturgemäß negativ auf den Spannungsbogen aus, der nicht über die gesamten 432 Seiten gehalten werden kann. Kay und auch ihr Lebensgefährte Benton sind recht sympathische Charaktere, ganz im Gegensatz zu Kays Schwester, von der der Leser einige unschöne Dinge erfährt.
Das Cover spricht mich sehr an, der Blitz vor schwarzem Himmel wirkt unheimlich. Der Titel „Totenstarre“ passt ganz gut. Dieses Buch fällt rein äußerlich sicher jedem Thrillerfan positiv auf, leider kann ich es nicht zu hundert Prozent weiter empfehlen, denn das Buch hat für meinen Geschmack zu viele Längen. Es hat mich nicht wirklich überzeugt.

Bewertung vom 09.11.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


ausgezeichnet

In Reykjavik geht ein grausamer Mörder um: Abgetrennte Gliedmaßen werden gefunden und es bleibt auch nicht bei einem Opfer. Kommissar Huldar, der seinen Führungsposten in der Mordkommission abgeben musste, versucht, Licht in das Dunkel zu bringen. Er setzt dabei auf die Hilfe der Kinderpsychologin Freya, zu der er eine komplizierte Beziehung hat. Zusammen stoßen sie auf den Fall eines vergewaltigten und getöteten Kindes, der zwölf Jahre zurückliegt. Außerdem wird in einer Zeitkapsel, die Schüler mit ihren Zukunftsvisionen gefüllt haben, der zehn Jahre alte Brief eines Schülers gefunden. Dieser Brief beinhaltet die Initialen von zukünftigen Mordopfern. Eine Herausforderung für die Ermittler, all diese Puzzleteile zu einem Ganzen zu verbinden…
Mit „Sog“ hat die isländische Autorin Yrsa Sigurdardóttir einen packenden Thriller geschrieben, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Das 444 Seiten starke Buch ist flüssig geschrieben und lässt den Leser durch die Seiten rasen. Der Spannungsbogen baut sich recht schnell auf und wird sehr gut über die ganze Länge des Buches gehalten, einige unerwartete Wendungen tun ihr Übriges. Huldar ist ein interessanter Charakter, nicht immer sympathisch, aber er ist ein motivierter und guter Ermittler, der es in seinem beruflichen Umfeld nicht immer leicht hat. Freya wirkt ebenfalls sehr kompetent in ihrem Beruf, in beider Privatleben gibt es dagegen einige hausgemachte Probleme.
Das Cover ist toll, der blutrote Schriftzug „Sog“ fällt jedem Thriller Leser sofort ins Auge. Der kurze und knappe Titel macht neugierig und gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiter empfehlen, für mich war es einer der besten Thriller, die ich bisher gelesen habe.

Bewertung vom 24.09.2017
Der Totensucher
Karlden, Chris

Der Totensucher


ausgezeichnet

Adrian Speer arbeitet als Ermittler in einer neu zusammengestellten Abteilung für besonders grausame Gewaltverbrechen. Sein erster Fall für ihn und sein Team ist der bestialische Mord an einem früheren Unterweltboss. Doch es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Beim zweiten Opfer wird ein Handy gefunden, auf dem sich ein aktuelles Foto von Speers Tochter befindet. Diese wurde zwei Jahre zu vor entführt und seitdem fehlte jede Spur von ihr. Für Speer war dieses Verbrechen ein furchtbarer Schicksalsschlag, doch nun fasst er wieder Hoffnung: Er muss diesen Serienmörder unbedingt fassen und den Aufenthaltsort seiner Tochter herausfinden.
Der Thriller „Der Totensucher“ von Chris Karlden ist in einer klaren Sprache flüssig geschrieben, was der Spannung sehr entgegenkommt. Und der Autor versteht es, diese Spannung kontinuierlich aufzubauen und zu steigern, bis zum unerwarteten und spektakulären Ende. Adrian Speer hat das Mitgefühl der Leser, schließlich kämpft er auch um seine entführte Tochter, das entschuldigt doch den einen oder anderen Alleingang. Auch sein kleines dreiköpfiges Team ist sympathisch, auch wenn Adrians zwei engste Kollegen ganz eigene, teils selbstverschuldete Probleme haben. Doch auch in dieser Abteilung gibt es leider Polizisten, die die Ermittlung eher behindern anstatt sie voranzutreiben.
Das Cover ist ein typisches Thriller-Cover, dunkel mit blutig-roten Akzenten, also schon ein Cover, dass mein Interesse weckt. Der Titel ist etwas nichtssagend, sagt für mein Gefühl nicht viel über dieses Buch aus. Trotzdem möchte ich dieses Buch gerne weiter empfehlen, schließlich kommt es ja auf den Inhalt an, und der ist sehr gut! Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung!

Bewertung vom 06.09.2017
Die Fährte des Wolfes / Zack Herry Bd.1
Kallentoft, Mons;Lutteman, Markus

Die Fährte des Wolfes / Zack Herry Bd.1


sehr gut

Zack Herry ermittelt in Stockholm als Mitglied einer Sondereinheit in einem Fall von vierfachem Mord. Opfer sind thailändische Masseurinnen, die brutalst hingerichtet wurden. Erstmal tappen die Ermittler im Dunkeln, was das Motiv und den oder die Täter angeht. Nur langsam ergeben sich erste Spuren. Doch welche dieser verschiedenen Fährten führen wirklich zum Ergebnis? Schließlich könnten viele Motive ausschlaggebend sein: Fremdenhass, Bandenkrieg, Frauenhandel, Frauenhass… Die Ermittler geben alles, um die Mordserie zu stoppen.
Mons Kallentoft und Markus Lutteman haben mit Zack Herri in dem Thriller „Die Fährte des Wolfes“ einen neuen Typ Ermittler geschaffen: tagsüber fähiger Polizist, nachts auf Drogen in zwielichtigen Clubs unterwegs. Als Leser fürchtet man jederzeit den totalen Zusammenbruch. Scheinbar hat er den frühen Mord an seiner Mutter nicht verkraftet. Doch auch seine Kollegen haben teilweise eine traumatische Vergangenheit. Das macht die Personen menschlicher, auch wenn hier doch sehr viele schwerwiegende Probleme zusammenkommen. Zacks Arbeitsweise ist nicht immer teamtauglich, manchmal sind seine Alleingänge etwas unrealistisch. Die Geschichte ist spannend erzählt, der flotte Schreibstil gefällt mir gut. Außerdem finde ich gut, dass die Umstände, unter denen diese asiatischen Frauen nach Europa kommen und hier arbeiten müssen, thematisiert werden. Es fließt viel Blut in diesem Buch, wer das nicht mag, sollte besser die Finger davon lassen… Mir als ausgewiesener Thriller-Leserin hat aber auch das gut gefallen, das Kopfkino hatte gut zu tun.
Das Cover ist mit einem Wolfskopf relativ schlicht gehalten, da stechen vor Allem die gelben Augen heraus. Der Titel in blutroter Farbe setzt den zweiten Akzent, das Gesamtbild ist ansprechend und macht neugierig. Der Titel ist nicht besonders aussagekräftig, bildet aber mit dem Coverbild ein gutes Gesamtpaket.

Bewertung vom 06.09.2017
Das erste Opfer / Oxen Bd.1
Jensen, Jens Henrik

Das erste Opfer / Oxen Bd.1


ausgezeichnet

Niels Oxen, hochdekorierter ehemaliger Elitesoldat, ist schwer traumatisiert aus seinen Einsätzen nach Dänemark zurückgekehrt. Dort bleibt er für sich, kann der Gemeinschaft mit anderen nichts mehr abgewinnen. Zu guter Letzt zieht er sogar mit seinem Hund in einen Wald, um dort ungestört zur Ruhe zu kommen. Doch bei einem seiner nächtlichen Rundgänge zu einem nahegelegenen Schloss entdeckt er einen Toten und gerät unter Mordverdacht. Und dann mischt sich der dänische Geheimdienst in die Ermittlungen ein und Oxen wird darin einbezogen. Doch schnell arbeitet er auf eigene Faust und mit unorthodoxen Methoden, unterstützt von Margrethe Franck, die für den Geheimdienst arbeitet. Schon bald ist nicht mehr klar: Wer ist in diesem Verwirrspiel Freund und wer Feind?
„Oxen Das erste Opfer“ ist der erste Teil einer Trilogie vom dänischen Autoren Jens Henrik Jensen. Mit dem Ex-Soldaten Oxen hat Jensen eine besondere Ermittlerfigur geschaffen, traumatisiert und alles andere als zimperlich in seinen Methoden. Er und Margrethe Franck sind ein sehr spezielles Team, das mir mit einigen Abstrichen sympathisch ist. Die Albträume und Flashbacks machen Oxen menschlich und sein Verhalten nachvollziehbar. Überhaupt gefällt es mir, dass hier ein Stück weit ein unmenschlicher Krieg thematisiert wird, das trägt dazu bei, dass diese Gräueltaten in Erinnerung bleiben. Die Geschichte dieses Thrillers ist sehr komplex und fordert einige Opfer, die Zusammenhänge werden erst spät klar – so soll es ja aber auch sein! Der Autor hat einen nüchternen, geradlinigen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Er versteht es, Spannung aufzubauen und auch über lange Strecken zu halten.
Das Cover finde ich gelungen, der Blick im Wald von unten hinauf in den Himmel passt gut zu Oxens selbstgewähltem Aufenthaltsort. Der Titel lässt direkt auf Nachfolgebände schließen, die ja auch schon im März bzw. August 2018 erscheinen werden.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, an manchen Stellen war es vielleicht etwas überfrachtet. Trotzdem bekommt es gute vier Sterne von mir.

Bewertung vom 06.09.2017
Töte mich
Nothomb, Amélie

Töte mich


gut

Graf Neville lebt mit seiner Familie in einem Schloss, das er wahrscheinlich wegen Geldmangels aufgeben muss. Doch das ist nicht die einzige Sorge des Grafen: Seine 17-jährige Tochter Sérieuse glaubt, empfindungslos geworden zu sein. Sie verletzt sich selber, um etwas zu spüren. Eines Abends geht sie in einen Wald und wäre fast erfroren, hätte nicht eine Wahrsagerin sie gefunden. Diese nimmt sich ihrer an und lässt den Grafen seine Tochter abholen. Bei dieser Gelegenheit prophezeit sie ihm, dass er bei seinem in Kürze stattfindenden Gartenfest jemanden töten wird. Als Sérieuse das hört, versucht sie ihren Vater zu überzeugen, sie zu töten, denn sie möchte nicht mehr weiterleben. Eine schreckliche Situation für den Grafen…
„Töte mich“ ist ein kleiner Roman der erfolgreichen Autorin Amélie Nothomb. Sie entführt uns in eine Welt, die die meisten von uns wohl so nicht kennen. Das Leben auf dem Schloss der Nevilles ist von Entbehrungen gezeichnet, den Schein zu wahren ist das wichtigste, dem hat sich alles unterzuordnen. Mit den Personen in diesem Buch konnte ich nicht so recht warm werden, dafür ist ihr Handeln in meinen Augen zu unrealistisch. Der Schreibstil hingegen gefällt mir recht gut, er ist flüssig und passt zu den Schlossbewohnern. Die 111 Seiten dieses Büchleins sind schnell gelesen. Für mich liest sich dieses Buch eher wie ein langes Märchen als wie ein Roman. Gerade zum Schluss wird es ziemlich märchenhaft.
Das Cover ist typisch für den Diogenes-Verlag: Das Coverbild ist in einen dünnen „Rahmen“ eingefasst. Das Foto darauf ist super gemacht, es zeigt eine Frau, die dadurch, dass ihr Kleid das gleiche Muster wie die Wand dahinter hat, fast unsichtbar wird. Der Titel macht neugierig und passt zum Buch.

Bewertung vom 31.08.2017
Das Rätsel von Loch Ness / Last Secrets Bd.1
Dübell, Richard

Das Rätsel von Loch Ness / Last Secrets Bd.1


sehr gut

Franzi und Fynn sind 12-jährige Zwillinge und verstehen sich fast ohne Worte. Die beiden verbringen viel Zeit mit ihren Freunden Lena und Cornelius. In den Träumen der Zwillinge taucht ein alter Mann auf, der behauptet, ein Urahn der beiden zu sein und nicht nur das: er war auch der erste Detektiv der Welt! Und er hat eine Aufgabe für seine Nachfahren: sie sollen das Rätsel um das Ungeheuer von Loch Ness lösen. Das ist eine schwierige Herausforderung für die vier Freunde, aber sie stürzen sich mutig ins Abenteuer.
„Last secrets Das Rätsel von Loch Ness“ ist ein spannendes Jugendbuch von Richard Dübell. Der Autor hat die Geschichte flüssig und in einer altersgemäßen Sprache geschrieben. Mit viel Fantasie wird ein Abenteuer beschrieben, dass die jugendlichen Leser mitzureißen vermag. Die Illustrationen von Max Meinzold sind in Grau und Schwarztönen gehalten und passen gut zum Abenteuer der Freunde. Im Anhang gibt es dann noch Rätsel zum Buch, eine erklärende Nachbemerkung des Autors und Urzeitkrebse samt Futter! Das alles ist sehr nett gemacht und schön kurzweilig. Das Cover mit dem riesigen Ungeheuer und den vier Freunden davor sieht sehr gut und etwas furchteinflößend aus. Es macht neugierig auf dieses Buch – und auch auf die Nachfolgebände. Den Titel für die Reihe, „Last secrets“, finde ich gut und passend.
Ich empfehle diesen Abenteuerroman gerne für Kinder ab 10 Jahren.

Bewertung vom 31.08.2017
Kampf der Raptoren / Supersaurier Bd.1
Burridge, Jay J.

Kampf der Raptoren / Supersaurier Bd.1


sehr gut

Bea ist ein abenteuerlustiges Mädchen, das mit ihrer Großmutter Bunty und dem Freund der Familie Theodore nach einer langen Seereise auf einer Insel landet, auf der ihnen nicht alle Einwohner wohl gesonnen sind. Was genau der Grund für ihre Reise ist, ist Bea nicht ganz klar. Jedenfalls geht es in den Dschungel, wo sie seltene Raptoren suchen. Doch sie sind nicht alleine im dichten Wald, es fragt sich nur: Wer ist hier Freund und wer der Feind?
Jay Jay Burridge hat mit „Super Saurier – Kampf der Raptoren“ einen spannenden und fantasievollen Jugendroman geschrieben. Die Idee, dass Menschen mit Sauriern zusammenleben, meist sogar friedlich, finde ich sehr originell. Bea ist ein mutiges Mädchen, mit dem sich der jugendliche Leser gut identifizieren kann. Gut und Böse ist schnell einzuordnen, das macht das Tun der Protagonisten nachvollziehbar. Die Beschreibungen der Saurier lassen tolle, farbenfrohe Bilder im Kopf entstehen, die nicht immer ganz mit den schwarz-weiß Illustrationen des Buches übereinstimmen – so ging es mir jedenfalls… Die Bilder von Chris West und Jay Jay Burridge gefallen mir aber meist ganz gut, sie illustrieren das Geschehen sehr anschaulich. Der weiß-graue Farbverlauf der Buchseiten erzielt ein „altes“ Aussehen, was ja zum Buch passt. Das Cover finde ich etwas zu reißerisch, der Saurier hat schon ein sehr furchteinflößendes Aussehen. Ein interessanter Anhang über die „Saurier der Welt“ rundet das Buch ab.
Ich empfehle dieses actionreiche Buch für LeserInnen ab zehn Jahren.

Bewertung vom 02.08.2017
Zorn - Wie du mir / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.6
Ludwig, Stephan

Zorn - Wie du mir / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.6


ausgezeichnet

Dies ist Hauptkommissar Claudius Zorns sechster Fall: Die Leiche eines jungen Mannes wird an einem Baum gefesselt gefunden. Durch sein Bein wurde ein Nagel getrieben, er muss furchtbare Schmerzen gehabt haben. Zorn, gerade fünfundvierzig geworden und mit Staatsanwältin Frieda Borck im Bett gelandet, nimmt die Ermittlungen zusammen mit Schröder, seinem Partner, auf. Beim Durchsehen der Telefonnummern auf dem Handy des Toten gibt es eine Überraschung: Zorn kennt eine Nummer sehr gut. Nun folgt heikle Polizeiarbeit, denn dieser Fall reicht in Zorns Privatleben hinein.
„Zorn Wie du mir“ von Stephan Ludwig ist ein toll geschriebener Thriller. Die Protagonisten sind sympathisch, haben aber auch ihre Ecken und Kanten. Ganz besonders gut gefallen mir die Gespräche zwischen Zorn und Schröder, meist sind sie mit viel Witz geschrieben. Obwohl ich es normalerweise nicht so gut finde, wenn in einem Thriller sehr viel über das Privatleben der Ermittler erzählt wird, finde ich hier die Treffen der beiden Polizisten mit Zorns Sohn sehr passend, sie sind gefühlvoll beschrieben, man spürt die Liebe zu dem Kind. Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz: bis zum spektakulären Ende gibt es einige überraschende Wendungen. Aufgrund dieser Spannung und der flüssigen Schreibweise sind die 410 Seiten dieses Buches schnell gelesen. Die Idee dieser Geschichte finde ich originell, es ist eine besondere Geschichte, mehr wird hier natürlich nicht verraten. Diesen sechsten Fall für Claudius Zorn kann man ohne Verständnisschwierigkeiten lesen, auch wenn man die vorherigen Bände nicht kennt. Ein tolles Buch, das ich gerne weiter empfehle!
Das Cover mit dem „durchschossenen“ O und den klaren Farben ohne Firlefanz spricht mich ebenfalls an und passt gut in die Zorn-Reihe.

Bewertung vom 02.08.2017
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


ausgezeichnet

Detective und Profiler Robert Hunter arbeitet mit seinem neuen Kollegen Carlos Garcia an einem schrecklichen Mordfall in Los Angeles: Eine hübsche junge Frau wurde bestialisch ermordet und verstümmelt. Spuren: Fehlanzeige! Doch ein in den Nacken des Opfers geritztes Kreuz deutet auf einen Serienmörder hin, der allerdings schon hingerichtet wurde. Hunter ahnt, dass der falsche Mann sein Leben lassen musste und der Killer seine mörderische Leidenschaft wieder aufnimmt. Ein Wettlauf gegen die Zeit und einen eiskalten Mörder beginnt…
„Der Kruzifix Killer“ von Chris Carter ist ein sehr spannender, temporeicher Thriller, der erste in der Reihe der Hunter-Bücher. Hunter ist ein begnadeter Profiler, der sich extrem gut in andere Menschen hineindenken kann. Sein neuer Partner ist noch etwas unerfahren, doch spürt man schon seine tollen Fähigkeiten. In diesem Buch wachsen sie langsam zu einem funktionierenden Team zusammen. Die Protagonisten sind sympathisch und kompetent. Chris Carter schafft es, den Spannungsbogen bis zum unerwarteten Ende zu halten, 477 Seiten lang! Man spürt, dass der Autor vom Fach ist (forensischer Psychologe), zumindest lesen sich manche Passagen, als ob sie auf fundierten Kenntnissen beruhen. Dazu kommt ein sehr angenehmer, flüssiger Schreibstil, der den Leser schnell durch das Buch rasen lässt. Zu zart besaitet sollte man aber nicht sein, diese Geschichte hat schon sehr grausame und brutale Szenen. Für mich ist dies ein Thriller, wie er sein soll: rasant, unvorhersehbar und spannend.
Das Cover ist ein typisches Thriller – Cover: düster mit roten Akzenten, da weiß man schon, was einen erwartet… Der Titel bringt die Story auf den Punkt.