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Juli

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2021
Auf Basidis Dach
Ameziane, Mona

Auf Basidis Dach


ausgezeichnet

Mona Ameziane kommt 'halb aus Marokko, halb aus Deutschland'. Aufgewachsen ist sie in Deutschland, der Heimat ihrer Mutter, die Ferien verbrachte sie in Marokko. Und doch war sie in keinem der beiden Länder zu 100% Zuhause. Musste sie in Deutschland mit Rassismus kämpfen, so wurde sie in Marokko von Händlern übers Ohr gehauen, da sie eine 'Fremde' war.

Zusammen mit ihrem Vater macht sie sich auf den Weg nach Sober, dem Geburtsort ihrer Großmutter. Sie nimmt uns mit auf eine Reise zu ihren Wurzeln und zu sich selbst. Dabei berichtet sie auf eine herrlich lockere Art von ihren Erfahrungen aus beiden Welten.

Ihre Anekdoten und Geschichten sind weder verallgemeinernd noch beschönigend. Reflektierend erzählt Mona Ameziane, wie sie das Land, die Menschen und die Religion wahrnimmt und benennt hierbei auch Missstände. Dabei ist die Reise das Ziel und die Erkenntnis, dass man mehr als nur eine Heimat haben kann.

Während des Lesens musste ich immer wieder laut lachen, jedoch gab es auch nachdenkliche Momente. Eine Geschichte, die sehr angenehm zu lesen ist und den Leser*innen Marokko, zumindest das Marokko von Mona, näherbringt. Ein Buch, das Fernweh auslöst!

Bewertung vom 04.10.2021
Das Weihnachtsherz
Schwarzhuber, Angelika

Das Weihnachtsherz


ausgezeichnet

Berührende Familiengeschichte

Katja kehrt zurück in ihr Heimatdorf, um die Goldschmiede ihrer Familie nach dem Tod ihres Vaters zu retten. Als sie eine Anfrage aus dem Elsass erhält stößt sie nicht nur auf ein altes Schmuckstück, sondern auch auf eine alte Familiengeschichte.

Auch wenn der Einstieg in die Geschichte sicherlich alles andere als leichte Kost ist, so handelt es sich hierbei dennoch um eine wunderschöne Familiengeschichte. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und schafft es weihnachtliche Stimmung zu erzeugen.
Angelika Schwarzhuber nimmt ihre Leser in ihrem Buch mit auf eine Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, indem einige Ausschnitte im Jahr 1944 spielen.
Weg von Weihnachtsroman-Klischees und Kitsch ist dieser Roman eine Empfehlung für alle, die auf der Suche nach einer etwas anderen Weihnachtsgeschichte sind. Dabei kommen aber weder Weihnachtsfeeling noch Liebesgeschichte zu kurz.

Bewertung vom 30.09.2021
Die Toten von Haywood Grove: Der erste Fall für Barry Monroe (eBook, ePUB)
Spinner, Dominic

Die Toten von Haywood Grove: Der erste Fall für Barry Monroe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In Haywood Grove, einem kleinen verschlafenen Städtchen im Norden Amerikas, gibt es eine Leiche und für die Polizei ist schnell klar, wer der Täter ist. Barry und seine Freunde sind da allerdings anderer Meinung und fangen selbst an Nachforschungen zu betreiben. Dabei stoßen sie auf eine längst vergessene Geschichte aus der Vergangenheit. Und neben dem Mordfall hat Barry auch noch die üblichen Teenager Probleme, wie zum Beispiel die erste große Liebe.

Das Buch ist in der Ich-Perspektive des siebzehnjährigen Berrys geschrieben, der als Reporter der Schülerzeitung ein Talent zum Schreiben hat. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Geschichte wird zwischendurch immer wieder aufgelockert, ohne dabei an Spannung zu verlieren. Hierbei kommen weder der Mordfall noch die Liebesgeschichte zu kurz. Und auch wenn man nach und nach die Geschichte durchschaut, so ist das Ende dann doch ein wenig anders, als erwartet.
Wem die Drei??? gefallen, der wird auch dieses Buch mögen. Denn dass Dominic Spinner selbst ein Fan von ihnen ist, spiegelt sich auch in der Geschichte wider. Ich hoffe auf weitere Fälle für Barry und seine Freunde. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.09.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

1942 muss Eva zusammen mit ihrer Mutter Paris verlassen, nachdem ihr Vater von den Nazis verhaftet wurde. Sie flieht in ein kleines Bergdorf um von dort in die neutrale Schweiz zu gelangen. Vor Ort lernt sie Rémy kennen, einen Wiederstandskämpfer, der ihr Talent für Fälschungsarbeiten erkennt. Anders als geplant bleibt sie länger und beginnt zusammen mit Rémy falsche Dokumente für überwiegend flüchtende Kinder zu erstellen. Um die Identität der Kinder nach dem Krieg wiederherstellen zu können hält sie diese verschlüsselt in einem Buch fest, dem Buch der verschollenen Namen. Doch die Deutschen kommen immer näher und die Wiederstandskämpfer geraten immer mehr in Gefahr.

Von Anfang an erlebt man Evas Schicksal und fiebert mit ihr mit. Sie kämpft still im Hintergrund des Wiederstandes und ist doch ein wichtiger Teil von diesem. Kerstin Hammel erzählt Evas Geschichte in zwei Zeitebenen, einmal 1942 und 2005, wobei der überwiegende Teil der Geschichte während des Krieges spielt. Die Geschichte handelt von Mut und Vertrauen, aber auch von Verrat und Hilflosigkeit. Eine historisch, tragische Liebesgeschichte, bei der ich einige Tränen verdrückt habe. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.09.2021
Das Flüstern der Puppen (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Das Flüstern der Puppen (Thriller)


ausgezeichnet

Lena ist neu auf dem Revier und muss gleich am ersten Tag einen Mordfall übernehmen. Nach einem etwas holprigen Start arbeiten sie und ihr neuer Partner daran den Mord aufzuklären. Während sie eine Verbindung, zwischen der am Tatort zurückgelassenen Puppe und dem Mord sucht, hat sie auch noch mit ihrem Privatleben, der neu entstandenen Fernbeziehung und ihrer Vergangenheit zu kämpfen.

Die düstere Atmosphäre des Covers spiegelt sich auch in der Geschichte wieder. Gunnar Schwarz schreibt packend und wechselt bei den Erzählsichten zwischen der von Lena, ihrem Partner Henning und dem Mörder. Durch die Kapitelaufteilung in die Wochentage wird ein zeitliches Gefühl für die Ermittlungen geschaffen. Obwohl sich nach und nach aufdeckt, was hinter den Morden steckt, so wird das Gesamtbild jedoch erst am Ende richtig klar. Die Geschichte fesselt bis zum Schluss.

Bis auf ein paar Schwachstellen in der Geschichte kann ich das Buch allen Thriller Fans empfehlen. Ein packender Thriller, der nichts für Zartbesaitete ist und sich flüssig lesen lässt. Ich hoffe auf noch mehr Fälle von Lena.

Bewertung vom 13.09.2021
Fremde Söhne
Schneider, Susanne

Fremde Söhne


ausgezeichnet

Eine Geschichte, die einem ans Herz geht

„Bei euch ist zu Hause“. Einer von vielen Sätzen, der mich in diesem wundervollen Buch berührt hat. Die Autorin erzählt ihre eigene Geschichte und nimmt uns mit, wie sie sich Vorurteilen stellt und sich selbst ein Bild von ihren neuen Nachbarn macht. Dabei merkt sie schnell, dass die Vorurteile eben nicht mehr sind als das. Denn die Realität ist ganz anders und so lernt sie ihre Nachbarn besser kennen und schafft für die Flüchtlinge einen Ort der Zuflucht. Das fremde Land wird ihr neues Zuhause.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Die Situationen und Gedanken, die Susanne Schneider in ihrem Buch widerspiegelt kennen wohl viele, die sich schon einmal mit dem Thema Flüchtlinge auseinandergesetzt haben. Ich habe beim Lesen gelacht, mitgefiebert und geweint. Die Erzählungen sind mir ans Herz gegangen. Sie zeigen Einzelschicksale, verallgemeinern nicht und reden auch nicht alles schön. Hier wird authentisch und frei Schnauze erzählt. Egal, ob man sich bewusst mit diesem Thema auseinander setzten möchte oder in eine ähnliche Situation hineinschlittert (so wie die Autorin), dieses Buch hilft einem dabei Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Es ermutigt sich an die eigene Nase zu fassen und Dinge zu hinterfragen. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 06.09.2021
Diese Frauen
Pochoda, Ivy

Diese Frauen


sehr gut

Feelia entkommt nur knapp dem Tod. Als Prostituierte stieg sie zu einem vermeintlichen Freier ins Auto. Was damals geschah war keine Einzeltat und dennoch interessiert es niemanden bei der Polizei die Taten aufzuklären. 15 Jahre später wiederholt sich das Muster und noch immer scheint es niemanden zu interessieren.

"Diese Frauen" erzählt die Geschichte von sechs Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch alle auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden sind. Sie alle leben in einem Viertel Süd-LAs, indem Prostitution auf der Tagesordnung steht. Essie Perry ist neu auf dem Polizeirevier und sieht einen Zusammenhang zwischen der aktuellen Mordserie und den Taten von vor 15 Jahren. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen versucht sie die Tat aufzuklären.

Der Fokus des Buches liegt weniger auf den Gewalttaten selbst als vielmehr auf den Geschichten der Frauen. Sie alle sind durch die Morde verbunden. Sie sind Opfer, Zeugen, Hinterbliebene. Und jede hat ihre ganz eigene Geschichte.

Die Spannung baut sich im Laufe des Buches langsam auf, die Geschichten der einzelenen Frauen fesseln. Ein lesenswerter Roman, der in eine Welt entführt, die den meisten wohl fremd ist. Ein Roman, der den Fokus auf die Frauen legt und den Männern nur einige wenige Nebenrollen schenkt.