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Benutzername: 
schaetzelein83
Wohnort: 
Mühldorf

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2021
Schwesterntod (eBook, ePUB)
Silber, Eva-Maria; Wilczek, Kirsten

Schwesterntod (eBook, ePUB)


weniger gut

Die Geschichte zu „Schwesterntod“ beginnt mit einem interessanten Prolog, der den Leser in die jahrzehntealte Geschichte mitnimmt. Zwei Richterinnen im fortgeschrittenen Alter sowie ein Anwalt wollen den Fall um Heidrun Bosman, die für die Tötung ihrer beiden Töchter im Gefängnis sitzt, neu aufrollen und deren Unschuld beweisen. An sich eine gut gemeinte Story mit „True Crime“ Charakter, aber ich bin überhaupt nicht in die Geschichte reingekommen.
Die Hauptprotagonisten, beide gestandene Richterinnen, streiten wie zwei Schulmädchen (zB wird eine der Schwestern „Lästerschwein“ statt Schwesterlein genannt), der Schreibstil ist verschachtelt, kompliziert und (wie die beiden selbst sagen) „schwurbelig“. Leider wird einem so niemand richtig sympathisch und die Story geht im Gestreite etwas unter. Das Spannendste waren die „True Crime“-Kapitel mit den Rückblenden, daher hab ich angefangen, die anderen Kapitel nur noch zu überfliegen, aber nach etwas mehr als einem Viertel habe ich das Interesse verloren und das Buch zur Seite gelegt. Einen „Bonus“ gibt es für die Aufarbeitung der wahren Begebenheit, daher 2 von 5 Sternen, aber leider ohne Weiterempfehlung.

Bewertung vom 16.05.2021
Sehnsucht in Aquamarin (eBook, ePUB)
Covi, Miriam

Sehnsucht in Aquamarin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Polly und Jette sind zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Jette die Weltenbummlerin, die in jedem Land die große Liebe findet und wieder verliert; und Polly die Übersetzerin, deren Erotikromane das einzige Liebesleben enthält, das sie ihn ihrem recht ereignislosen Alltag zulässt. Doch als sie durch einen Zufall auf ein aktuelles Foto ihrer vor knapp 30 Jahren verschwundenen Mutter stoßen, begeben die Schwestern sich auf eine wilde, unvorhersehbare Reise an die Atlantikküste der USA, die das Leben einiger Menschen – ihres eigenen inklusive – mächtig durcheinanderwirbelt und die Karten des Lebens völlig neu mischt.

Der neue Roman von Miriam Covi ist von der ersten bis zur letzten Seite etwas ganz Besonderes: liebestoll, humorvoll, knisternd, berührend … und einfach wunderschön. Es herrscht eine sehr gute Balance zwischen allen Handlungssträngen und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Der Schreibstil ist total flüssig, die Protagonisten sind allesamt auf ihre Art liebenswürdig - mit Eigenschaften, Gedankengängen und Verhaltensweisen wie mitten aus dem Leben gegriffen. Dadurch werden sie einem alle sehr schnell sympathisch. Ich musste oft herzlich lachen und hab mir die Situation bildlich vorgestellt – dabei kam mir nicht selten der Gedanke: das wäre bestimmt auch als Verfilmung total witzig!
Die Story ist wirklich zu keinem Zeitpunkt uninteressant, langatmig oder gar langweilig – ich hätte noch stundenlang so weiterlesen und gedanklich durch die Natur und Landschaft von Maine schlendern wollen. „Sehnsucht in Aquamarin“ war mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Miriam Covi, und bis ich ein neues Meisterwerk von ihr in den Händen halten darf, wage ich mich voller Vorfreude an die bisherigen Romane und genieße den ein oder anderen Blueberry Cheesecake dabei.
Uneingeschränkte Leseempfehlung und mein absolutes Highlight dieses Jahr!

Bewertung vom 16.05.2021
Zwischen zwei Herzschlägen (eBook, ePUB)
Carter, Eva

Zwischen zwei Herzschlägen (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine heimliche Jugendliebe, ein Schockmoment, eine Blockade, die keine sein darf, damit man alle Erwartungen erfüllt: so vollgepackt startet "Zwischen zwei Herzschlägen" von Eva Carter – und jeder(r) der Protagonisten scheint sein eigenes "Päckchen" zu tragen zu haben mit diesen verhängnisvollen 18 Minuten, das es gilt vor dem Leser auszubreiten und ihn mitzunehmen auf einer Reise von der Jugend ins Erwachsenenleben, mit all seinen Höhen und Tiefen.

Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Kerry, Tim und Joel hin und her und umfassen letztendlich einen Zeitraum von 18 Jahren, in denen man die Entwicklung aller Protagonisten miterleben darf. Ich mag es, wenn man in die Köpfe mehrerer Protagonisten schauen kann, aber hier sind auch viele Zeiträume ausgebreitet, die vielleicht für die Entwicklung eines Jugendlichen an sich relevant sind, rückblickend zur Geschichte aber recht wenig beigetragen haben.
Außerdem gab es Momente, in denen mich die Protagonisten und ihre Entscheidungen Nerven gekostet haben. Nicht unbedingt, weil sie unrealistisch waren, sondern mehr, weil sie die Story wieder in die Länge ziehen und doch kein Ende in Sicht war – egal ob Happy oder Unhappy End. Ich fand auch sehr schade, dass der Höhepunkt, auf den man so lange gewartet hatte, nur kurz und knapp und nur in Ansätzen wiedergegeben wurde.

100 Seiten weniger zwischendrin und dafür ein gut ausgearbeiteter Epilog, der zeigt, dass es diesmal länger hält als nur einen Sommer, hätten dem Buch und der Geschichte sicher gut getan.

Fazit: Neben einer Geschichte, die bestimmt einigen Jugendlichen aus dem Herzen spricht, finde ich den persönlichen Bezug der Autorin und die eingearbeiteten „wahren Begebenheiten“ sehr positiv – und wenn es nur ein paar Leser gibt, die sich in einem entscheidenden Moment wieder an die Überlebenskette erinnern, dann hat das Buch seinen Zweck nicht verfehlt.

Bewertung vom 16.05.2021
Bösland
Aichner, Bernhard

Bösland


sehr gut

Ben durchlebt eine schwere Kindheit: ein prügelnder Vater, eine depressive Mutter und nur wenige Freunde. Bis Felix und Matilda in sein Leben treten und sich alles zum Guten wendet. Scheinbar: denn schon bald ist Matilda tot – erschlagen mit einem Golfschläger – und Ben der einzige Verdächtige. 30 Jahre danach kommt die Erinnerung daran bruchstückhaft zurück und eine scheinbar zufällige Begegnung führt zu einem weiteren Mord, oder zwei, oder drei ...

Ich gebe es offen zu: hätten mir nicht so viele dieses Buch empfohlen, hätte ich es vermutlich nach den ersten 50 Seiten aufgehört. Der Schreibstil von Bernhard Aichner ist tatsächlich sehr speziell und ich hab gut ein Viertel des Buchs gebraucht, um wirklich reinzukommen und nicht dauernd nachlesen zu müssen, weil mir der ein oder andere Satz unvollständig vorkam. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man das Buch in einem Rutsch verschlingen.

Der Autor schafft es trotz dieser unkonventionellen Schreibweise – Kapitel aus Sicht des Protagonisten, ähnlich einem Tagebucheintrag, wechseln sich mit Dialogen in Aufzählungsart ab – den Leser mitzunehmen, und das gefühlt ohne Füllwörter, Beschreibungen der Umgebung oder ähnlichem Geplänkel. Persönlich finde ich, dass die Spannung zwar etwas leidet und man lediglich die Überschrift des nächsten Kapitels als kleinen Cliffhanger bezeichnen könnte, dennoch will man irgendwie trotzdem wissen, wie die Geschichte weiter bzw. ausgeht. Im Nachhinein betrachtet passt der Schreibstil zum Protagonisten und seiner „psychischen Glaubwürdigkeit“.

Ich bin immer noch total zwiespältig wie ich das jetzt alles finden soll, denn selten hat mich ein Buch so verwirrt und doch begeistert. Aber ich gebe einen Daumen nach oben und auch ich werde – mit Einschränkung hinsichtlich des Schreibstils – dieses Buch weiterempfehlen.

Bewertung vom 16.05.2021
Männertreu und Sonnentau
Seidl, Andrea

Männertreu und Sonnentau


gut

Vicki verliert nahezu ihr komplettes Leben an einem Vormittag – die Kollegin hintergeht sie, ihr zukünftiger Ehemann betrügt sie und sie ist quasi von jetzt auf gleich arbeitslos, obdachlos und Single. Aber mithilfe ihrer Freundinnen kämpft sie sich mit einer abstrusen Idee zurück ins Leben: die Eröffnung einer Treuetestagentur. Wie kompliziert und wegweisend diese spontane Idee für jede der drei Freundinnen noch werden wird, ahnt zu dem Zeitpunkt noch keine von ihnen.

Der Titel "Männertreu und Sonnentau" von Andrea Seidl verrät nicht allzu viel von der Geschichte, die dahinter steckt: vom Betrogenwerden und Neuverlieben, von persönlichen Stolpersteinen und Hürden, die man sich vielleicht auch selbst in den Weg legt – und von der Bedeutung wahrer Freundschaft und stabiler Beziehungen.
Der Schreibstil ist wunderbar, man hält sich nicht mit komplizierten Satzaufbauen auf, sondern taucht sofort in die Geschichte ein – es geht ja auch gleich rasant los. Anfangs spielen auch Witz und Charme eine Rolle und ringen der aussichtslosen Situation – und mir als Leserin – doch noch ein Schmunzeln ab (zB die Absagekarten der Hochzeit). Leider verliert sich dieser Witz im Laufe des Buches ziemlich und die Geschichte büßt damit auch etwas an Leichtigkeit ein.
Der eingeschobene Perspektivenwechsel durch die eMail-Konversation zwischen den Zahnärzten liegt mir persönlich, und ich finde es sehr erfrischend auch mal die ungeschönte Sicht der Männer zu erfahren.
Leicht und schnell zu lesen, aber für mich leider keine Sensation. Mir persönlich kommt die Suche und das Finden der neuen Liebe dann schlussendlich doch etwas zu kurz und ich kann manche Vorgehens- und Verhaltensweise nicht nachvollziehen, was es mir schwer macht, mich mit den Protagonisten zu identifizieren.
Dennoch schöne, kurzweilige Lesestunden und vielleicht wird die Story um Vicki und Alex ja irgendwann doch noch aufgegriffen und ausgeweitet. Ich würde mich freuen.

Bewertung vom 16.05.2021
Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
Douglas, Claire

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du


ausgezeichnet

Die Journalistin Jessica Fox recherchiert über einen Doppelmord und findet heraus, dass die einzige Hauptverdächtige ihre ehemals beste Schulfreundin Heather ist, die im Koma liegt und sich bisher nicht zu den Vorwürfen äußern kann. Jessica kommen Zweifel, dass ihre Freundin zu so etwas fähig sein kann und wühlt in der Vergangenheit – die der Familie Powell, aber auch in ihrer eigenen, nichtsahnend was sie dadurch heraufbeschwört.

Die Geschichte beginnt rasant mit einem Doppelmord und büßt auf den nächsten dreihundert Seiten nichts von der aufgebauten Spannung ein. Es tauchen immer mehr Personen auf, denen Claire Douglas gekonnt nahezu allen einen Hauch von „verdächtig“ einflößt, was Jessica's Suche nach der Wahrheit natürlich umso spannender macht. Auch die Erwähnung weit zurückliegender Geschehnisse, die anfangs in kurzen Zwischenkapiteln nur grob umrissen oder als persönliches Geheimnis zunächst weiter gehütet werden, sind gute Cliffhanger, die zum Weiterlesen einladen.

Was mir beim Aufschlagen des Buches sofort aufgefallen ist, ist die für ein Taschenbuch ungewöhnlich große Schrift (vermutlich im Gegensatz zu den immer wieder auftauchenden Zeitungsartikeln), die mir total zusagt und dazu führt, dass die Seiten nur so an mir vorbeifliegen. Auch den Wechsel der Erzählperspektiven mit nahezu jedem Kapitelwechsel finde ich sehr gekonnt umgesetzt. Alles in Allem ein Buch, das ohne recht blutig zu sein, einen guten Spannungsbogen aufbaut und den Leser erst nach und nach an den damaligen Ereignissen teilhaben lässt, um dann letztendlich jede während des Lesens aufkommende Frage restlos und logisch aufzuklären. Knapp 500 Seiten, von denen sich jede Einzelne lohnt – Langeweile: Fehlanzeige!
Eindeutige Leseempfehlung einer für mich neuen Autorin, und es wird sicher nicht mein letztes Buch von Claire Douglas gewesen sein.

Bewertung vom 16.05.2021
Der Tausch - Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
Clark, Julie

Der Tausch - Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.


gut

Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und deswegen musste ich mir das Buch auch kaufen. Beim Lesen fällt natürlich sofort der Wechsel zwischen Eva und Claire in den Kapiteln auf (der ja zwangsläufig irgendwann auf einen gemeinsamen Höhepunkt zusteuert), das hat mir gut gefallen und so kam auch hier auf den letzten Seiten der AHA-Effekt auf.
Die Geschichte war nicht vollgepackt mit Geplänkel oder unnützem Wissen, alles machte irgendwie Sinn, nahezu jede Person war oder wurde wichtig, sowas gefällt mir immer sehr gut.
Dennoch muss ich sagen, dass der Klappentext spannender wirkte als die Story selbst dann war. Dennoch würde ich 3 von 5 Sternen für einen gemütlichen Leseabend ohne wirkliche Zeitverschwendung vergeben.

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