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Brombeere

Bewertungen

Insgesamt 217 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

wunderschön ohne Kitsch

Worum geht es?
Rosie und Will kennen sich seit der Schule, nie waren sie ein Paar und dennoch finden sie immer wieder zueinander, werden wie magisch voneinander angezogen und leben doch ihre eigenen Leben.

Worum geht es wirklich?
Schuld, Freundschaft und Erlebnisse, die für immer verbinden.

Lesenswert?
Ja, absolut. Ich bin ziemlich begeistert von diesem Buch und fand es wirklich wunderschön und berührend. Die Protagonist*innen Rosie und Will, zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, lernen sich zu Schulzeiten kennen und es entwickeln sich langsam Gefühle. Abrupt endet das, was gerade erst begonnen hat. Ab diesem Monat leben die beiden sehr verschiedene Leben, finden jedoch immer wieder Berührungspunkte und treffen aufeinander, lösen sich wieder von einander und hören auch jahrelang nichts von der anderen Person.
Ich fand beide Personen sehr realistisch und authentisch dargestellt, beide waren so vielschichtig und charakterlich fein ausgearbeitet. Dabei waren sie nicht durchgängig sympathisch sondern hatten positive und negative Eigenschaften.
Das wunderschöne Cover gefällt mir gut und auch die Sprache hat mich das ganze Buch über verzaubert und begeistert, weil sie so stimmig war und den Situationen so viel Leben eingehaucht wurde.
Zwischendrin ist die Geschichte, die über viele Jahre erzählt wird, sehr bewegend und auch schwermütigere Themen kommen immer wieder zur Sprache, doch oft folgen auf berührende Situationen schöne Momente.
Mir gefallen die vielen verschiedenen Themen die angesprochen werden und die Art der Verarbeitung.
Ich würde dieses Buch gerne vielen Menschen empfehlen!

Bewertung vom 29.06.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


gut

erst zum Ende interessant

Worum geht es?
Sechs Frauen verbringen eine Junggesellinnenparty am Meer, in der Nähe von steilen Klippen. Manche Frauen tragen ein Geheimnis mit sich herum und am Ende der Party wird jemand tot sein.

Worum geht es wirklich?
Veränderungen im Leben, Rückblicke auf das jüngere ich und Freundschaft.

Lesenswert?
Ja, war ganz unterhaltsam und wurde zum Ende hin auch besser.
Generell erwartet einen hier eher ein Spannungsroman als ein Thriller. Das Setting in der Villa im Süden ist schön gewählt und verspricht viele problematische zwischenmenschliche Interaktionen, da sechs sehr unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Freundeskreisen miteinander feiern. Manch eine der Frauen ist schon Mutter, manche hängen noch an ihrem früheren Partyleben und versuchen diese Vergangenheit weiter am Leben zu halten.
Dabei werden die Frauen leider sehr klischeehaft dargestellt und es scheint pro Person immer nur 1-2 Charaktereigenschaften zu geben, sie die dann komplett verkörpert. Die Figuren wirken dadurch eher unausgereift und nicht authentisch.
Zudem ist der Alkoholkonsum während dieses gemeinsamen Wochenendes wirklich fragwürdig und taucht auch in jeder Geschichte aus der Vergangenheit auf. Hier hätte ich mir definitiv einen sensibleren Umgang gewünscht.
Positiv hingegen fand ich die Art des Spannungsaufbaus und das gelegentliche Unterbrechen durch eine Erzählstimme, die der Handlung vorausgreift und dadurch spannende Erwartungen auflöst. Zum Ende hin wird mehrfach mit der lesenden Person gespielt und man weiß oft nicht, woran man ist. Das gefiel mir gut und hat mich das Buch definitiv als spannend empfinden lassen.
Würde es als Sommerlektüre beschreiben, wenn man ein wenig unblutige Spannung haben möchte.

Bewertung vom 29.06.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


sehr gut

zart und brutal zugleich

Worum geht es?
Tilda zieht im Schwimmbad ihre Bahnen, genau 22 Stück. Vieles andere kann sie nicht kontrollieren, etwa die Situation daheim mit ihrer kleinen Schwester und der Alkoholabhängigen Mutter.

Worum geht es wirklich?
Verantwortung, aufeinander aufpassen und eigene Wünsche.

Lesenswert?
Ja, eine schöne Geschichte trotz unschöner Situation. Im Mittelpunkt steht die junge Frau Tilda, eigentlich noch Studentin kurz vor ihrer Masterarbeit. Doch statt unbeschwert zu sein, liegt immer die Verantwortung für ihre kleine Schwester auf ihr, auch wenn die Alkoholabhängige Mutter das ganze anders bewertet.
Und so schwimmt Tilda durch eine Mischung aus Freiheit, Verpflichtungen und die auf ihr lastende Vergangenheit und versucht ihren eigenen Ort zu finden.
Trotz des schweren Themas wird das ganz leicht und vorsichtig erzählt und gerade die Szenen zwischen Tilda und ihrer Schwester sind richtig schön, ebenso wie die Freundschaften.
Tilda ist eine sehr sympathische Protagonistin, die im Mittelpunkt steht ohne wirklich Mittelpunkt zu sein, die sich oft zurück nimmt und nicht egoistisch handelt.
Ich war tatsächlich überrascht, dass hier der Fokus (bzw. der Inhalt) gar nicht so sommerlich oder Richtung Liebe geht. Auch das Cover wirkt eher ruhig und nicht so schwer. Mir hat der tatsächliche Schwerpunkt aber sehr gefallen.
Der Schreibstil der Autorin war angenehm, schön lesbar und es hat prinzipiell alles gepasst.
Ein bisschen hätte ich mir eine striktere Wendung gewünscht, doch stattdessen beginnt die Handlung ebenso offen, wie sie begonnen hat.
Auch in der Hörbuch-Variante kann ich dieses Werk wirklich empfehlen, weil es toll gesprochen wird.
Ich würde auf jeden Fall nochmal zu einem Buch der Autorin greifen.

Bewertung vom 29.06.2023
Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


weniger gut

Worum geht es?
Eine Frau wird tot aufgefunden, erhangen und mit Nägeln nur die Handflächen. Idun und Calle ermitteln und müssen bald feststellen, dass noch mehr furchtbare Dinge passieren.

Worum geht es wirklich?
Glaube, Gewalt und Zusammenhalt.

Lesenswert?
Nein, hat mich nicht überzeugt. Laut Klappentext echt interessant und skandinavische Thriller schonmal gern gelesenes Genre.
Aber irgendwie hat mir das Buch wirklich nicht gefallen.
Positiv habe ich die kurzen Kapitel und den Spannungsaufbau empfunden, denn ich wollte immer noch ein Stückchen weiter lesen.
Auch Kommissarin Idun fand ich als Figur ganz gut.
Enttäuscht hingegen wurde ich in mehreren Dingen: Ich finde das Cover nicht wirklich passend und in wenig verwundert mich der riesige Autorinnenname schon.
Sprachlich hat mir das das Buch nicht zugesagt, da die Sätze teilweise wirr durch viele Kommata wirkten und an einigen Stellen auch in der Grammatik Fehler sind.
Ständig werden Dinge wiederholt und mehrfach für die lesende Person zusammengefasst, damit man auch ja der Handlung folgen kann. Zeitgleich umfasst diese so viele Personen, dass man nie alle Namen im Hirn beisammen halten kann. Dass gerade zu Beginn mehrere Figuren auftauchten, wo Nach- und Vornamen mit dem identischen Buchstaben beginnen oder sich die beiden Namen aufeinander reimen, hat schon gleich am Anfang bei mir für Belustigung und Skepsis gesorgt. Kann ich auch gar nicht näher erläutern, kam mir nur etwas lächerlich vor in dem Kontext.
Während eigentlich nicht so viele Gewaltszenen auftauchen, gibt es aber gerade in der Mitte des Buches eine heftige Szene, die eventuell nicht jede*r gut verkraftet. Finde es immer schwierig, wenn ein Krimi oder Thriller „unblutig“ erscheint und dann plötzlich doch grausam und detailliert ist.
Mich haben die dauernden Beurteilungen über die Körper von beteiligten Frauen echt gestört, da es auch nur hässlich/negativ und sexy/lüstern zu geben scheint. Finde ich nicht angemessen und hat mich in Anbetracht von Geschlecht und Alter der schreibenden Person enttäuscht.
Zusammengefasst bin ich echt enttäuscht und kann dem Buch nicht viel gutes abgewinnen und es auch nicht wirklich empfehlen. Schade, weil es sehr vielversprechend wirkte.

Bewertung vom 25.06.2023
Nachtjagd / Anton Brekke Bd.6
Fjell, Jan-Erik

Nachtjagd / Anton Brekke Bd.6


gut

eher gewöhnlich

Worum geht es?
Als eine junge Frau ermordet wird, sieht ziemlich schnell alles nach einem bekannten Serienkiller aus. Dieser wurde eigentlich für seine Taten verurteilt, konnte dann aber fliehen.

Worum geht es wirklich?
Schuld, Schweigen und Frauenhass.

Lesenswert?
Obwohl ich das Buch in sehr kurzer Zeit beendet habe und mich die Spannung gepackt hat, fand ich es rückwirkend nicht herausragend. Viel eher ein gewöhnlicher und solider Thriller.
Hauptsächlich geht es um einen frauenmordenden Serienkiller, der nun wieder in Aktion zu treten scheint. Trotz dieser Grausamkeit werden die eigentlichen Taten aber nicht so brutal und detailliert geschildert, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Mehrere ermittelnde Polizisten sind beteiligt, die ich jedoch überwiegend unsympathisch und dramatisch fand und eher klischeehaft beschrieben.
Generell waren auch die anderen Personen nicht sonderlich individuell. Natürlich gibt es den merkwürdigen Nerd, frauenverachtendes Gedankengut und persönliche Probleme.
Allgemein ist der Frauenanteil sehr gering und lässt sich unterteilen in begehrte Frauen, alte Frauen und Opfer. Viel mehr ist da nicht. Fand ich nun eher langweilig, hat man nämlich schon viel zu oft gelesen.
Dazu bilden dann die Männer in diesem Buch den Gegenpol. Allzeit präsent, leidend, schmachtend oder anbaggernd. Dazwischen Lebenskrisen und Arbeit bis zum Umfallen.
Die Sprache an sich fand ich zwar echt gut lesbar und die kurzen Kapitel haben für einen raschen Lesefluss gesorgt, allerdings waren ab und zu kleine Logikfehler.
Für den großen Fall werden mehrere Handlungsstränge benötigt, die aber natürlich zu einem späteren Zeitpunkt zusammen geführt werden. Dennoch hat die Menge an Personen und Handlungsorten, sowie verschiedene Zeitpunkte, ab und zu für Verwirrung gesorgt.
Ich würde durchaus noch weitere Bücher des Autors lesen, aber seine Bücher nicht auf meine Wunschliste packen oder Erscheinungstermine im Auge behalten. Es war einfach eine gute spannende Unterhaltung für zwischendurch, die man leicht wieder vergessen kann.

Bewertung vom 12.06.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


gut

konnte mich nicht überzeugen

Worum geht es?
Zwei Familien aus Österreich fahren in einen Luxus-Urlaub in die Toskana. Mit dabei auch eine Klassenkameradin der Tochter, Aayana aus Somalia. Mehrere Menschen sehen sie als ein leibhaftig gewordenes Hilfsprojekt, bis dann alles schief geht.

Worum geht es wirklich?
Ansehen, Außenwirkung und Ignoranz.

Lesenswert?
Nein, konnte mich nicht begeistern. Teilweise schwer beschreibbar ohne Spoiler.
Der Beginn ist eher zum schämen, wenn man beim Lesen miterleben muss, wie die beiden Familien mit Aayana umgehen, wie über sie und ihre Familie geredet wird. Die österreichischen Personen werden dabei überspitzt und karikaturhaft gezeigt, was natürlich unterhaltsam ist, aber eben auch Fremdscham auslöst.
Aayana hingegen tritt kaum in Erscheinung und so wird es auch den größten Teil des Weiteren Buches bleiben: Im Mittelpunkt stehen ständig die beiden Familien und ihr Umgang mit dem Ereignissen, ihre (überzeichneten) Sorgen und ihre kleinen unfassbaren Probleme, ihre Arroganz.
Aayanas Familie hingegen ist bis auf wenige Ausnahmen passiv und bleibt im Hintergrund, meist wird über sie und nicht mit ihnen geredet.
Während ich den Schreibstil mag und mir die überspitzen Protagonist*innen auch durchaus gefallen haben, frage ich mich aber, an welchem Punkt es denn zutrifft, dass hier „denen eine Stimme verliehen wird, die sonst keine haben“. Ist es ein Stilmittel, dass genau das eben nicht passiert? Oder reicht eine kurze Erklärung der Fluchtgeschichte aus, damit man sehen soll, dass die Familie ja auch Menschen sind?
Der weitere Verlauf der Handlung orientiert sich dann an vielen Klischees und unglaubwürdigen Zufällen. Auch hier ist mir die Intention nicht klar. Soll das wirklich eine überraschende Entwicklung sein? Ist es ein nicht erkanntes Stilmittel?
Eventuell begreife ich einfach nicht, was mir der Autor damit vermitteln möchte. Denn schlussendlich kann ich eigentlich nur sagen, dass genau die hier im Mittelpunkt stehen und eine Stimme bekommen, die es auch sonst bekommen: Reiche, in westlichen Ländern geborene, weiße Menschen.

Bewertung vom 12.06.2023
The Love Test - Versuch's noch mal mit Liebe
Howe, Jenny L.

The Love Test - Versuch's noch mal mit Liebe


sehr gut

schönes Setting

Worum geht es?
Allison steckt mitten im Promotionsprogramm für ihr Literaturstudium, als sie ausgerechnet an der Uni in ihrem Studium auf ihren Freund trifft, der eigentlich eine ganz andere Studienrichtung eingeschlagen hatte und sie damals ziemlich eiskalt abserviert hat.

Worum geht es wirklich?
Erfolg, Familie und Ziele.

Lesenswert?
Ja, habe ich sehr gerne gelesen. Das Setting erinnert (natürlich) total an Hazelwoods Romane und trotzdem ist hier vieles anders, was mir gut gefallen hat.
Die Universität und das Promotionsprogramm im Literaturstudium stehen im Mittelpunkt. Dabei geht es weniger um Forschung als vielmehr um die Fähigkeiten selbst als lehrende Person eingesetzt zu werden. Die beiden Protagonist*innen Allison und Colin stehen dabei auf einer Ebene und kämpfen um die Gunst ihrer Betreuerin.
Mir gefällt Allison als Person sehr gut, auch wenn sie oft von Konkurrenzgedanken gelenkt wird. Zeitgleich ist sie eine dicke feministische und unglaublich kluge und wissbegierige Frau, was sie sehr sympathisch gemacht hat. Immer mal wieder habe ich mich gefragt, was sie an Colin eigentlich findet. Dieser ist streckenweise echt nicht nett und kann absolut nicht über Probleme reden.
Beide Figuren erleben im Laufe der Handlung familiäre Stresssituationen und gehen damit sehr unterschiedlich um. Gerade Allisons Geschichte hat mich dabei sehr berührt und erscheint mir unglaublich real, weil hier Themen behandelt werden, die sonst selten in einer Geschichte aufgegriffen werden.
Ein wenig gestört hat mich der Handlungsverlauf gerade Richtung Ende, bei dem natürlich noch dramatische Wendungen eingebaut werden müssen und viel Drama erzeugt wird. Das ist aus meiner Sicht eher überflüssig gewesen, bzw. hätte auch anders aufgelöst werden können.
Das Cover und auch der Titel gefallen mir tatsächlich nicht so gut.
Generell habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt und bin ganz begeistert von Allisons Literaturliebe!

Bewertung vom 12.06.2023
Keine gute Geschichte
Roy, Lisa

Keine gute Geschichte


sehr gut

verwirrend und traurig

Worum geht es?
Zwei Mädchen verschwinden und Arielle kehrt heim in die Siedlung, in der sie großgeworden ist. Erinnerungen und Fragen überfluten sie, während die restlichen Menschen besorgt um die Kinder sind.

Worum geht es wirklich?
Ungeklärte Fragen, Ablenkung und Schuld.

Lesenswert?
Ja, wenn auch der Einstieg nicht ganz so leicht war. Das Cover ist definitiv ein Hingucker und auch der Klappentext klingen gut.
Zu Beginn große Schwierigkeiten mit der Sprache und dem Erzählstil, ich habe nicht verstanden wer hier zu wem spricht und in welcher Situation.
Nach einigen Seiten wird dies jedoch geklärt und auch die Flut an Namen lassen sich langsam den entsprechenden Personen zuordnen.
Protagonistin Arielle ist nicht wirklich sympathisch, aber man kann ihr Verhalten zunehmend nachvollziehen und ihr Schicksal wird relevanter und interessanter.
Im Verlauf des Buches fand ich die Handlung wirklich spannend und wollte mehr wissen, weil einige ungeklärte Punkte auftauchen. Das ist auch der Moment, bei dem sich der Titel bewahrheitet. Die Geschichte von Arielle, ihrer Vergangenheit und ihrem Wohnblock ist wirklich keine gute, keine positive Geschichte. Viel eher ist es traurig, erschütternd und auch abstoßend.
Sprachlich schafft die Autorin es hervorragend, dass man sich richtig in die Situationen hineingezogen fühlt, alles so echt wirkt und dadurch so bedrückend.
An sich hat mir das Buch durchweg gut gefallen, nur der unklare Einstieg war eher schwierig für mich.
Ich würde eventuell eine Leseprobe empfehlen.

Bewertung vom 12.06.2023
Tränen aus Gold und Silber / Spiegelstadt Bd.1
Handel, Christian;Suchanek, Andreas

Tränen aus Gold und Silber / Spiegelstadt Bd.1


gut

Worum geht es?
Durch Zufall erfährt Max, dass es ein zweites magisches Berlin gibt, als er seiner neuen Bekanntschaft Lenyo folgt. Doch dort herrscht absolut kein Frieden, sondern Verfolgung und Machtkämpfe.

Worum geht es wirklich?
Geheimnisse, Machtgier und Verarbeitung der Vergangenheit.

Lesenswert?
Ja, eine schöne und gut unterhaltsame Urban-Fantasygeschichte mit einigen Kritikpunkten.
Sehr gut gefällt mir das Cover und auch die Idee für den Weltenaufbau mit einem parallelen Berlin, welches in den 20er Jahren stehen geblieben ist und voller fantastischer Wesen ist. Sehr schön haben die beiden Autoren hier verschiedene Fabelwesen eingebaut und immer wieder neue fantastische Orte in kurzen Szenen präsentiert. Diese Vielfalt ist mir positiv aufgefallen.
Ebenso schön finde ich, dass wir hier ganz selbstverständlich zwei nicht-heterosexuelle Männer haben, die (wie üblich für eine klassische Romantasy) aus jeweils einer der beiden Welten stammen und Gefallen aneinander finden.
Der Schreibstil ist angenehm und die Kapitellänge ebenfalls.
Nicht so gut gefallen hat mir der eigentliche Plot, weil er auf die Kürze des Buches doch schon sehr gedrängt wirkte und mir an manchen Stellen etwas Langsamkeit gefehlt hat. So ging immer alles Schlag auf Schlag und überraschende Wendungen folgen in engem Abstand.
Die beiden Protagonisten Max und Lenyo empfinde ich als nicht besonders vielschichtig, sondern eher recht einseitig aufgebaut und gerade im ersten Teil des Buches finde ich ihre gegenseitige Anziehung anstrengend und viel zu schnell.
Dies wird dann im Laufe des Buches ein bisschen angenehmer und wirkt mit einem mal doch nicht mehr nach überstürzter Verliebtheit.
Auch wenn, wie erwähnt, der Schreibstil angenehm ist, so haben mich die wiederkehrende Umgangssprache und manche Wortwiederholungen eher gestört.
Dem Lesen des zweiten Bandes stehe ich relativ neutral gegenüber, würde aber auf jeden Fall nochmal nach einem anderen Buch der beiden Autoren greifen.

Bewertung vom 12.05.2023
Sieben Männer später
Vine, Lucy

Sieben Männer später


weniger gut

enttäuschend und unsympathisch

Worum geht es?
Esther erfährt aus einer Zeitschrift, dass eine Frau sieben verschiedene Arten von Beziehungen führen kann. Sie hat alle schon gehabt. Also muss der richtige Mann dabei gewesen sein. Daher begibt sie sich auf die Suche nach ihren Exfreunden.

Worum geht es wirklich?
Um den Zwang eine Beziehung zu haben, krampfhafte Versuche und aufwirbeln von Vergangenheit.

Lesenswert?
Nicht wirklich. Es war ganz okay für nebenbei, aber mehr auch nicht. Gefallen hat mir das Cover und auch die Sprache war angenehm und nicht störend.
Bereits schon mit dem Start der Geschichte hatte ich Probleme. Ich fand es unüberlegt und merkwürdig, wie sehr Esther sich an diese kleinen Zeitschriftenartikel geklammert hat. Mir hat sich bis zum Schluss nicht erklärt, ob sie den überhaupt richtig verstanden hat oder er überhaupt so gemeint war. Selbst wenn die Aussage stimmt, dass es sieben Arten von Beziehungen gibt, dann hat man doch nicht jede nur einmal. Sondern könnte auch sieben Mal eine Freundschaft Plus haben und hätte somit noch nichts abgearbeitet.
Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass sie sich von diesem Artikel etwas lösen wird, aber es war ein krampfhaftes Abarbeiten ihrer vergangenen Beziehungen. Zeitgleich war Esther als Person echt unsympathisch und dadurch hat mich ihre Geschichte auch zunehmend nicht richtig interessiert.
Mich haben die verschiedenen Erzählsprünge verwirrt. Mir war nicht immer klar, ob Esther aus der vergangenen Beziehung berichtet oder aus der aktuellen Zeit. Manchen Kapiteln konnte man es zwar klar entnehmen, aber gerade nach einer Lesepause war ich immer verwirrt. Dazu kamen die Menge an Nebenfiguren und das Springen zwischen eben diesen Personen, ebenso wie die Fülle an Namen.
Dadurch konnte ich der Handlung eher schlecht folgen und eventuell hat auch das dafür gesorgt, dass sie mir recht uninteressant vorkam.
Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen.