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RoRezepte
Über mich: 
Ich liebe Romane mit Rezepten und kulinarischen Themen. Auf meinem Blog widme ich mich also nicht nur den Büchern, sondern auch den Rezepte. Schaut doch bei mir vorbei www.rorezepte.com

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2018
Herzensräuber
Rygiert, Beate

Herzensräuber


gut

Herzensräuber ist eine Geschichte aus der Sicht eines Hundes: Zola, Schnauzermischling. Die Erzähl- & Schreibweise ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig aber mit der Zeit, liest es sich schnell weg.

Zola lebt am Strand Spaniens, nachdem sein Vorbesitzer verstorben ist und sich keiner der Bekannten ihn annehmen wollte. Zum Glück treffen sich dort eines Tages Zola und Tobias. Der junge Mann ist erst selber von seiner Freundin, auf die er große Stücke hielt, verlassen worden. Beide verspüren sofort eine innige Bindung miteinander. Tobias nimmt Zola nach seinem Urlaub mit nach Deutschland in sein Zuhause. Kaum angekommen, muss Tobias um sein Buchantiquaritat kämpfen. Dabei erhält er viel Unterstützung von seinem guten Freund Moritz und .. mit ihrer Tochter … . Von der zuerst sehr garstigen Frau Kratzer erhält er gut Gegenwehr. Mit der Zeit entwickelt sich der bunte Haufen zu einem eingeschworenem Team. Zola, der kleine Mittelpunkt der Geschichte, gilt als kleiner Held, der für seine Familie kämpft und zudem die Gabe hat, für jeden Menschen den perfekten Herzensräuber herauszusuchen.

„Ich habe schon lange herausgefunden, dass bei Menschen das Essen neben dem Sattwerden noch eine andere Bedeutung hat, nämlich das Gefühl zusammenzugehören. Bei uns Hunden ist das eine völlig andere Geschichte. Wir hauen uns den Bauch so schnell wie möglich voll und sehen zu, dass uns keiner was klaut.“

Die Geschichte wirkt an manchen Stellen realitätsnah, wiederum an anderen Stellen sehr unwirklich. Für Hundebuchfans mit dem Hang für eine gute Geschichte kann ich den Roman Herzensräuber von Beate Rygiert empfehlen.

Die ans Buch angelegten Rezepte gibt's unter www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/herzensraeuber-beate-rygiert/

Bewertung vom 21.02.2018
Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1
Falk, Rita

Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1


ausgezeichnet

Mit Winterkartoffelknödel schrieb Rita Falk ihren ersten Provinzkrimi um Franz Eberhofer, wohnhaft in Niederkaltenkirchen. Das Buch war so erfolgreich, dass eine endlose Franz-Eberhofer-Reihe entstand und sogar Bücher verfilmt wurde.

Und genau so kam ich zu diesem Buch. Ich habe erst den Film zu Winterkartoffelknödel gesehen, bevor ich das erste Buch in den Händen hatte. Ein wahnsinnig witziger Film! Was ich nach den ersten Leseseiten gedacht habe? „Der spricht ja im Buch genauso ‚hinterwäldlerisch‘ wie im Film, geil“ :)

Die Sprache des humorvolle Provinzkrimi mit süddeutschen Dialekt, geschrieben aus der Ich-Perspekte von Franz, ist anfangs wirklich gewöhnungsbedürftig. Aber das gibt sich schnell und man fängt sogar an sich die Handlung mit Dialekt vorzustellen *wegen viel lesen und so*.

„Praktisch war es dann so, dass wohl die Verbindung zwischen Kran und Container nicht richtig verankert war. Unten steht der ältere der Neuhoferbrüder und – platsch -, weg war er. Flach wie ein Pfannkuchen. Oder Palatschinken, wie die Tschechen sagen. Palatschinken mit Eis und Sahne, obendrauf ein Spritzer Himbeersoße, besser geht`s nicht. Da lass ich schon mal einen Schweinshaxen stehen, für einen Palatschinken. Und die Tschechen machen den so hauchdünn, da könnte man glatt eine Zeitung durch lesen. Ein Traum! Aber jetzt bin ich abgeschweift. […]“

Franz Eberhofer, „ernstzunehmender“ Polizist, wurde aus München in sein Heimatnest Kaltenbach zurück zurück versetzt. Er hat es wohl in der Stadt etwas übertrieben. Nun soll er nur noch das große Verkehrschaos und die damit verbundenen Unfälle regeln, den Schülerlotsen spielen und hier und da einen Alkoholtest machen. Viel erwartet man vin ihm nicht. Er lebt im Saustall bei seinem Vater, mit der Oma Lenerl, seinem Hund Ludwig und gelegentlich ist auch der Bruder Leopold mit seiner Roxana zu Besuch. Eine Frau hat der Franz nicht, nur mit der Susi hat er ab und zu ein Geschnackserl.

Und ausgerechnet dann kommt ein Dreifachmord in seine ruhige Idylle, keiner glaubt ihm (wegen München & so) und er ermittelt alleine. Aus dem Dreifach- wird dann auch noch ein Vierfachmord, er reist sogar ins Ausland um den Übeltäter zu fassen und bekommt endlich Unterstützung durch seinen ehemaligen Kollegen & Freund Rudi Birkenberger. Ob die Jungs den Fall lösen können?

Fazit? Für jeden Humorfan ein Muss!

Die Rezepte zu Winterkartoffelknödel gibt's unter www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/2018/01/20/winterkartoffelknoedel-rita-falk/

Bewertung vom 21.02.2018
Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1
Inusa, Manuela

Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1


weniger gut

Der kleine Teeladen zum Glück ist ein zucker-, zucker-, zuckersüßer Roman um 5 Freundinnen, die all ihre bezaubernden Geschäfte auf der berühmten Valerie Lane führen. Der Roman ist der Beginn einer größeren Reihe rund um die einzelnen Geschäfte, deren Besitzerinnen, ihrem Alltag und ihren ganz persönlichen Problem.

Die Beschreibungen und Erzählungen über Oxford, die Valerie Lane, Valerie Bonham (die Namensgeberin) und der fünf kleinen Lädchen war wirklich super. Man fühlte sich wohl und war „mittendrin“ in der Szenerie.

Eine so beschriebene Freundschaft der 5 Mädels klingt wirklich toll, hat für mich aber leider einen unrealistischen Touch. In den einzelnen Gesprächsrunden wirkte immer „alles schick alles schön“.

Leider konnte ich mich nicht in Lauries „Beziehungsprobleme“ reinversetzen. Laurie ist 32 Jahre und seit 6 Monaten ihren Teelieferanten Barry anhimmelt und den Schubs ihrer Freundinnen braucht, nur um zu erfahren, ob Barry überhaupt Single ist.. mit 32 Jahren? Sie wirkte für mich eher wie Anfang 20. Das Ende des Romans war von Anfang an bekannt und keine Überraschung. Es gab kurz Aktion, als jemand unverhofft auf Lauries Bildfläche auftaucht.

Mein Spezialthema Kulinarik wurde dafür gut bedient und durch diverse Teebeschreibungen und einer, mir bis dahin unbekannten, Stargazy Pie ergänzt.

Im zweiten Band geht es um Keira und ihrer Chocolaterie. Auch wenn mich der erste Roman mit seiner Liebesgeschichte nicht überzeugte, bin ich auf die Schokoladenwelt von Keira und ihrem Freund gespannt, welcher bereits im 1. Band eher negativ auffiel. Dieser ist dann vielleicht nicht ganz soo zuckersüß

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2018
Die Oleanderfrauen
Simon, Teresa

Die Oleanderfrauen


ausgezeichnet

Ich lese die letzten Seiten, schlage das Buch zu und denke nur: mega, geil, Wahnsinn, ohne Worte, Gefühle pur! Das neue Werk von Teresa Simon ist wieder eine Leistungssteigerung und gehört jetzt schon zu meinen Highlights 2018.

Das Buch ist gespickt mit ständig neuen Geheimnissen, ist spannend, packend, dann doch wieder anders, einfach Emotionen pur.

Im Jahre 2017 lebt Jule Weißbach, Tochter von mittlerweile getrennten Eltern, in Hamburg und versucht trotz „Jule ohne Plan“ ihr Café Strandperlchen, in welchem sie besondere Kaffeesorten mit Bohnen aus der ganzen Welt, sowie selbstgebackene Kuchen anbietet, trotz lokaler Hindernisse zu führen und eben nicht aufzugeben. Wie sonst immer…

„»Das, was Sie soeben getrunken haben, ist eine Spitzenqualität aus Brasilien«, sagte sie. »Diese Arabica-Bohnen werden in einem speziellen Humidor aufbewahrt und danach ganze zwanzig Minuten lang bei zweihundert Grad schonend geröstet, statt viel Minuten bei sechshundert Grad, wie sonst in der Massenproduktion üblich. Ich lege Wert auf beste Qualität, und ich denke, das schmeckt man.«

Zeitgleich entdeckt Johanna Martens, liebenswerte Rentnerin ohne eigene Nachkommen, auf dem Dachboten ihrer verstorben Mutter einen geheimnisvollen Koffer mit einem Tagebuch über das Leben der noch so jungen Sophie Terhoven.

Die Geschichte um Sophie Terhoven, Tochter eines noblen Kaffeebarons, beginnt 1936 inmitten der beginnenden Vorkriegszeit, durchlebt die Kriegszeit, den Hass und die Jagd auf Juden, Homosexuelle und sogenannte Krüppel, und endet 1945. Zur Seite stehen Sophie ihr bester Freund Malte Voss, welcher aufgrund einer Kinderlähmung eine Versteifung des Beines erlitten hat, sowie Hannes, Sohn der ledigen Köchin des Hauses. Zwischen Hannes und Sophie entwickelt sich eine geheime und doch untersagte Liebe… An dieser Stelle lest ihr am besten selber weiter

Bewertung vom 21.02.2018
Rocky Mountain Yoga / Rocky Mountain Bd.1
Fox, Virginia

Rocky Mountain Yoga / Rocky Mountain Bd.1


ausgezeichnet

Angekommen in Independence

Kennt ihr Situationen, in denen ihr von einem Moment auf den anderen aus eurem Alltag gerissen werdet? So erging es Jasmin, die ihrem Freund Paul von einer anderen Seite erlebte, nun plötzlich selbst in Gefahr schwebt und zu ihrer Großmutter nach Independence flüchten konnte. Independence kennt Jasmine sonst nur aus den Ferien in ihrer Kindheit und so rückständig wie in ihren Erinnerungen ist die Kleinstadt in den Rocky Mountains nun nicht mehr.

Angekommen, lernt Jasmine das Kleinstadtleben und die Bewohner noch besser kennen. Sie fängt an wieder über Zukunftspläne nachzudenken, beginnt Freundschaften zu schließen, weicht unaufhörlich dem Charmeur schlechthin aus, bis ihre Vergangenheit sie einzuholen droht. Jasmine schwebt noch immer in Gefahr! Um nicht zu viel zu verraten, muss ich an dieser Stelle leider aufhören. Aber ich kann noch verraten, dass Jasmine Yoga & Karma liebt… deswegen auch der Titel der Reihe ;)

Mit Rocky Mountain Yoga gelang der Autorin Virginia Fox einen tollen Einstieg in ihre neue Reihe um Independence, der fiktiven Kleinstadt bei Colorado. Sie beschreibt die Stadt, die Gebäude und die Bewohner so liebevoll und detailliert, dass ich mich direkt vor Ort angekommen fühlte. Da ich der Serie definitiv treu bleiben werde, habe ich mir auch direkt einen Personenschauplatz erstellt, den ich aber an dieser Stelle noch nicht verraten kann :)

Die Rezepte aus Rocky Mountain Yoga findet ihr unter: www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/rocky-mountain-i-yoga-virginia-fox/

Bewertung vom 21.02.2018
Der Weihnachtswald
Schwarzhuber, Angelika

Der Weihnachtswald


sehr gut

schönes Wintermärchen mit einer Reise in die Vergangenheit

Der Weihnachtswald von Angelika Schwarzhuber ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schönes Wintermärchen mit einer Reise in die Vergangenheit.

Die taffe Anwältin Eva reist traditionell zum Weihnachtsfest aus ihrer Wahlheimat Frankfurt nach München zu ihrer liebevollen Großmutter Anna, welche Eva nach dem Verlust ihrer Eltern alleine großzog. Während Eva in den letzten Jahren zum Weihnachtsmuffel wurde, liebt Anna das Weihnachtsfest und all die Traditionen in ihrem großen Haus, in der auch schon ihre Eltern lebten. Jährlich spendete Anna zu diesem Fest Geld und Spielsachen an viele Waisenhäuser. Dieses Jahr lud sie das Waisenmädchen Antoine zum Weihnachtsessen ins Haus ein, was Eva allerdings nicht begrüßte und sogar wütend mit Abreise drohte. Daraufhin rennt das Mädchen aus dem Haus und verschwindet im Schneesturm. Schuldbewusst versuchen Eva und Philipp, Evas Jugendfreund und Sohn der Haushälterin Magret, Antonie zu finden. Dabei geraten die 3 in den Schneesturm, ein Ast trifft Eva, der Weihnachtswald verschwindet und der Weihnachtszauber beginnt.

Es folgt eine wunderschöne Geschichte mit Höhen und Tiefen aus der Weihnachtszeit 1931 und damit verbunden Evas Vorfahren. Wie die wohl so waren?

Wenig dabei hat mir gefallen, dass der Fokus ein Tick zu stark auf die „Zeitreise“ gelegt wurde. Ich fühlte mich zu oft daran erinnert, dass alles „nicht echt“ ist, zu oft wurde erwähnt, dass Eva, Philipp und Antoine das Grundstück nicht verlassen können. Ich hätte gerne vergessen, dass es eine „Zeitreise“ sein soll und lieber den Einblick in die Vergangenheit genossen.

Die Protagonisten sind sehr detailliert beschreiben, sodass der Leser alle Personen auch mit Schwächen lieb gewinnen kann. Beim Lesen ist man mitten in der Geschichte drin, auch wenn das Happy End schnell klar ist. Die Autorin schafft über alle Seiten die Spannung in der Geschichte hoch zu halten – der Leser möchte mehr und mehr wissen, was in der Vergangenheit alles passiert war und welche Auswirkungen es für die Gegenwart gibt. Mich persönlich hat die ganze Zeit auch der Gesundheitszustand der Großmutter Anna interessiert, welche mit 95 Jahren nicht mehr lange zu leben scheint.

Eine Erzählung aus der Vergangenheit und einer zauberhaften Zeitreise ist für eine Weihnachtsroman eher untypisch, aber Angelika Schwarzhuber schaffte hier eine weihnachtliche Geschichte mit Zusammenhalt, Familie und Weihnachtszauber.

Auch der Titel „Weihnachtswald“ ist nicht wahllos gewählt, sondern beschreibt die Familientradition den „alten“ Weihnachtsbaum aus dem Wohnzimmer anschließend im Garten einzupflanzen. Aus einem einzelnen Weihnachtsbaum wurde ein ganzer Weihnachtswald.

„Ein paar Minuten später saß sie im Bett, nippte an der Milch und blickte dann voller Vorfreude in die Schale auf ihrem Schoß. Zimtsterne, Haselnuss-Spritzgebäck, mit Schokolade überzogene Mandelstangen, Hirschknöpf, Glühweinplätzchen, Spekulatius, Spitzbuben, Kokosmakronen – und ihre heiß geliebten Vanillekipferl! Eva lief das Wasser im Mund zusammen, und sie griff nach ihrem Lieblingsgebäck. Als das zarte Kipferl buchstäblich auf ihrer Zunge zerging, schloss sie für einen Moment glücklich die Augen. Mhmmm. Nichts war zu vergleichen mit dem wunderbraren Geschmack von selbst gemachten Weihnachtsplätzchen. Rasch griff sie ein weiteres Mal in die Schale.“

Die Rezepte aus Der Weihnachtswald findet ihr hier: www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/2017/12/12/der-weihnachtswald-angelika-schwarzhuber/

Bewertung vom 21.02.2018
Die Wolkenfischerin
Winter, Claudia

Die Wolkenfischerin


ausgezeichnet

Sei mutig, sei eine Wolkenfischerin!

Die Wolkenfischerin ist keine Claudia, so wie wir sie bisher kannten... Die Wolkenfischerin ist eine Claudia Winter, die mit ihrem persönlichen Herzensprojekt nicht nur ernster, sondern auch reifer und tiefgründiger geworden ist. Die Wolkenfischerin ist kein kitschiger Liebesroman oder gar Chick lit, auf das typische offene Happy End hoffte man beim Lesen trotzdem ;)

Im Prolog landen wir in Frankreich im Juli 1998 bei der süßen fünfzehnjährigen Gwenaelle, welche im Klappentext namentlich überhaupt nicht auftauchte und nun mit ihrer Maman Yvonne und Schwester Maelys zu ihrer Tante Valérie reisten. Leider erfahren wir kurz darauf, dass der Besuch tiefgründige Beweggründe hat.

"Du hast mir versprochen, dass du eine Wolkenfischerin sein wirst. Meine kleine Wolkenfischerin, auf die ich einmal sehr stolz sein werde."

Anschließend lernen wir Claire Durant kennen, welche ihren nächsten Karriereschritt als Chefredakteurin eines neuen Magazins in Aussicht hat. Sie ist taff, weiß, was sie im Leben möchte und wie sie dabei die Menschen für sich gewinnen kann.

"[...] man müsse nur herausfinden, was sich ein Mensch am meisten wünscht, um zu wissen, was er als Nächstes tut."

Im Folgenden wechselt die Autorin die Zeiten und Blickwinkel zwei, auf den ersten Blick sehr verschiedenen wirkenden, Personen. Aber ob sie wirklich so unterschiedlich sind? Anfangs ist dieser Wechsel gewöhnungsbedürftig, dann aber klar und eindeutig zu trennen, sodass der Leser immer mehr aus der jeweiligen Zeit wissen wollte. Und vor allem, wie alles miteinander zusammenhängt. Aber lest hier am besten selber! :)

Claire hinterfragt zunehmend ihre eigentliche Persönlichkeit, lernt über ihren eigenen Schatten zu springen und wächst über sich hinaus. Dabei verarbeitet sie ein tief eingeprägtes Kindheitserlebnis.

"Dann wartest du bis deine Zeit kommt, und vertraust darauf, dass es Menschen gibt, die nur das Beste für dich wollen."

Das Ende ist realistisch, denn eine Karrierefrau gibt nicht einfach ihre Arbeit auf und wird Hausmütterchen. Es gibt ein Happy End, denn ein Paar findet sich und doch ist noch so vieles offen. Wie geht es weiter? Hat auch Maelys Erfolg? Ich hoffe doch :)

"Solange es nur kalte Suppe ist und keine kalten Füße, ist die Welt in bester Ordnung."

Die Rezepte zur Die Wolkenfischerin findet ihr hier: www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/2017/12/18/die-wolkenfischerin-claudia-winter/

Bewertung vom 21.02.2018
Die Frauen der Rosenvilla
Simon, Teresa

Die Frauen der Rosenvilla


ausgezeichnet

Mit Die Frauen der Rosenvilla schrieb Teresa Simon ihr Debüt unter diesem Pseudonym. Auf dieses Buch war ich besonders gespannt! Dresden sollte der Handlungsort sein und ich bin in dieser Stadt geboren und aufgewachsen. Besonders der Stadtteil Blasewitz wird hier hervorgehoben. Hier steht die Rosenvilla… Und auch ich habe 1999-2012 in diesem Stadtteil gelebt. Eine Heimatgeschichte also, die ich beim nächsten Heimatbesuch ganz anders spüren und sehen werde :)

„Als könnte Gustav ihre Gedanken lesen, sagte er plötzlich: »Wir kommen jetzt in eine der schönsten Gegenden rund um Dresden – Blasewitz. Einst ein Dorf, inzwischen mehr und mehr stattlichen Villen bestanden. Sehen Sie, Fräulein Helene? Wer es sich leisten kann, der baut jetzt hier: Fabrikanten, Komponisten, Geheimräte, Professoren – eben die feine Dresdner Gesellschaft!«

Gustav hatte Recht. Helene entdeckte mehrere Baustellen inmitten großzügiger Grundstücke, manche der Häuser noch im Rohbau, andere schon weiter nach oben gezogen. Einige der Villen waren bereits fertig. Edel und gediegen schimmerten die hellen Mauern zwischen üppigem Grün hervor.“

Die Protagonisten der Gegenwart ist Anna Kepler, welche 2013 ihre 2. Chocolaterie Schokolust in Dresden eröffnete und in einer der prächtigen Elbvillen im Stadtteil Blasewitz lebt. Die Villa erbte sie von ihrem Großvater, den sie liebevoll Opa Kuku nannte. Die Liebe zur Schokolade verband sie auch noch nach seinem Tod. Von der Rosenvilla ist Anna von Beginn an angetan, restaurierte das gesamte Komplex und den Rosengarten nach Opa Kukus Erzählungen.

„Du könntest eigentlich ganz schön stolz auf mich sein, Opa Kuku, dachte sie. Meine zweite Schokomanufaktur steht unmittelbar vor der Eröffnung, und die erste läuft besser den je. Nur so konnte ich seit Jahren jeden verfügbaren Cent in das Haus stecken, das man dir erst lange nach der Wende zurückerstattet hat – und das auch noch in äußerst marodem Zustand. Du würdest das ramponierte Gebäude, zu dem du mich als Siebenjährige zum ersten Mal geführt hast, kaum wiedererkennen, so pachtvoll sieht die Rosenvilla inzwischen wieder aus – auch wenn ich die Kredite für die Renovierung noch eine halbe Ewigkeit abstottern muss.“

Als Anna die neuen Rosen für den Garten pflanzen ließ, entdeckte Sie eine Metallkiste mit liebevollen Erinnerungsstücken, losen beschriebenen Zetteln und alten Briefen aus einer längst vergangenen Zeit.

Es gibt diverse Aufzeichnungen aus den Jahren 1892 – 1940 von den bisherigen Frauen der Rosenvilla Helene, Emma und Charlotte mit ihren eigenen persönlichen Schicksalsschlägen, Sorgen, Wünsche, Hoffnungen und Aufopferungen. Aber alle Frauen haben eins gemeinsam: sie müssen verzichten und leiden unter ihren egoistischen Gemahlen, so hart es klingen mag. Jede einzelne Frau fesselt mit ihrer Geschichte, man leidet mit ihnen mit und hofft doch auf die unnahbare Erlösung. Aber all die neuen Informationen von den Frauen der Rosenvilla haben auch Auswirkungen auf die junge Anna Kepler. Wird sie die Rosenvilla möglicherweise sogar verlieren?

Die Frauen der Rosenvilla ist ein klasse Buch, die Verbindung zwischen damals & jetzt ist einfach super gelungen. Auch in Liebesdingen lässt der Roman an nichts fehlen, wobei es definitiv keine Schnulze mit garantiertem Happy End ist. Die geschichtlichen Informationen fand ich besonders spannend, hatte ich doch die Stadt genau vor meinem Auge. Fazit: Absolute Leseempfehlung!

Einen kleinen Lesetipp zum Schluss: Namen und Jahreszahlen mitschreiben um bei den Zeitzonen durchzusehen