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Blonderschatten

Bewertungen

Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2016
Ripped - Allein für dich / REAL Bd.5
Evans, Katy

Ripped - Allein für dich / REAL Bd.5


ausgezeichnet

Hass ist ein großes Wort und wohl nur anwendbar, wenn man von jemandem verletzt wurde, den man so sehr geliebt hat, dass man alles für ihn getan hätte.
Durch Pandora haben wir einen ersten Eindruck von dem Sänger bekommen, welcher durch die Rückblicke durchaus positiv war, deshalb hat das zweite, negative, Bild so gar nicht zu dem jungen Mann gepasst. Wieso sollte er Pan große Versprechungen machen und dann einfach abhauen ohne sich zu melden? Das Puzzelstück, welches letztendlich alle Teile zusammenfügt, war auf einer Seite ersichtlich und dennoch vollkommen überraschend.
Das Verhalten von Pandoras Mutter war für mich kaum nachvollziehbar. In ihr vereinen sich die nachvollziehbaren Wünsche einer Mutter und die Härte und Starrsinnigkeit einer Staatsanwältin, sowie die Kälte einer verletzten Ehefrau. Immer wieder lässt sich Pandora von ihrer Mutter beeinflussen und gibt ihr dadurch immer mehr Macht unter dieser sie eine Entscheidung trifft, deren weitreichende Folgen sie damals noch nicht einschätzen konnte.

Für Kenna ist die Musik nicht nur ein Hobby sondern gleichzeitig eine Flucht, ein Anker und ein Verarbeitungsprozess. Die Songs der Band 'Crack Bikini' erzählen nicht einfach irgendeine Geschichte, größtenteils berichtet sie über das Leben eines Rockstars, der das Gefühl von Liebe vermisst, welches er so selbstlos gegeben hat.

Trotz der langjährigen Trennung, bei der Wut auf beiden Seiten eine große Rolle gespielt hat, lassen sich die intensiven Gefühle von damals nicht einfach abschütteln und so kommt es, dass die beiden nicht nur wieder zu sich selbst finden, sondern auch nach und nach wieder Vertrauen zueinander fassen. Bleibt nur noch die Frage, ob sie gemeinsam bereits so stark sind, dass die Enthüllung von zwei Geheimnissen ihrer noch wackeligen Liebe standhält.



Charaktere:

Pandora - Nach dem Drama mit ihrem Vater, hat Pan damit begonnen, ihre Gefühle zu unterdrücken, bis sie es vollkommen aufgegeben hat, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Sie hasst Mackenna, doch wie sieht es aus, wenn sie ihn nicht mehr nur im Stillen hassen kann, sondern ihm wieder gegenübersteht und die Vergangenheit erneut aufkocht?

Mackenna hat als Teenager alles geliebt, was ihn das schlechte in seinem Leben vergessen ließ - Gedichte, Songs, Klavier, Schlagzeug, Melodien und natürlich seine Pandora. Er hat sie aus zwei Gründen verlassen und dennoch haben seine Gefühle niemals an Intensität verloren. Wird es er schaffen, den Forderungen nachzukommen, die von mehreren Seiten an ihn gestellt werden oder wirft Pan all seine Vorsätze über Bord?


Schreibstil:

Katy Evans ist ein Naturtalent die es immer wieder schafft, mich von der ersten Seite an, in ihren Bann zu ziehen. Die Autorin hat uns eine etwas andere Welt eröffnet, denn im Gegensatz zu den Vorgängern, herrscht hier keine Brutalität oder Gefahr. "Ripped" ist ein Kampf gegen die Vergangenheit und denjenigen zu trotzen, die das Leben eines anderen zu ihren Gunsten beeinflussen wollen.

Die Zeichnung der Charaktere, sowie die sprachliche Ausarbeitung ist ein fesselndes Spiel, ebenso wie das Wiedersehen mit Melanie, Brooke und Remy, vermittelt die besondere Atmosphäre gleich das Gefühl, wieder in eine vertraute Welt einzutauchen.
Kapitelüberschriften geben uns einen Hinweis, was uns als nächstes erwarten wird, was mir sehr gefallen hat, denn aus ihnen konnte man ebenfalls erahnen, wie die Stimmung der Protagonisten ist und das uns wieder ein Schlagabtausch der besonderen Art bevorsteht ;)

Pans kleine Cousine Magnolia, hat hier eine wichtige Rolle eingenommen, die vielen Situationen den perfekten Schliff verliehen hat. Mit ihrer kindlichen Art, mit der sie noch alles positiv betrachtet, erinnert sie Pan an sich selbst und an ihre unbeschwerte Zeit damals. Diese kleine Persönlichkeit hat glaube ich dazu geführt, dass Pan es niemals ganz geschafft hat, ihre Gefühle abzuschalten und es dadurch erst ermöglicht, dass sie sich Kenna gegenüber wieder öffnen kann.

Bewertung vom 03.01.2016
Das erste Date
Rabengut, Natalie

Das erste Date


gut

Meinung:

Mo ist eine Frau inmitten von Männern. Sie lebt in einer Männer-WG bei der sie als Östrogenträger heraussticht. Sie ist tough, nicht auf den Mund gefallen und kann sich durchsetzen, was in Anbetracht ihrer Lebensumstände auch von großem Vorteil ist. Sie behauptet sich vor den Männern und steht ihren großen Brüdern in nichts nach. Dennoch zeigt sie auch das klischeehafte Bild einer Frau die mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen hat.

Aufgrund der Männerlastigkeit in ihrem Leben, ist Mo nur für One-Night-Stands zu haben. Dies ändert sich jedoch langsam, als Daniel mit seinem schönen Antlitz in ihr Leben tritt. Der Gute hat es nicht leicht an die starrsinnige Studentin ran zu kommen, gut nur, dass er ein freundschaftliches Verhältnis zu einem ihrer Brüder hat und so genau weiß, welche Strippen er zu ziehen hat.

Daniel und Mo tauschen die typischen Rollen, denn hier ist es die Frau, die ihre Verbindung auf rein körperlicher Basis halten möchte, während Daniel immer wieder deutlich macht, dass er an mehr interessiert ist. Die körperliche Akte ist für beide ein Mittel zur Kompensierung ihrer Gefühle, weshalb diese Geschichte auch sehr sexlastig ist. Dennoch nutzt Daniel dies zu seinem Vorteil, denn er ist pfiffig wenn es darum geht kreativ zu werden und Sachverhalte zu seinem Vorteil auszubauen. Was alles andere als negativ gemeint ist, denn gerade das zeigt sein Einfallsreichtum wenn es darum geht, Mo für sich zu gewinnen.

Nicht nur, dass er trickst um Mo ein Date mit ihm schmackhaft zu machen, er ist auch kreativ wenn es darum geht, wie viele Dates er noch bei Mo gut hat und wie er diese Zahl immer weiter in die Höhe treiben kann. Im Endeffekt würden wir - wenn es nach ihm ginge - auf ein sehr großes Guthabenkonto kommen ;)


Charaktere:

Mo zeichnet sich durch ihre Spontanität aus, bei der wohlbedachtes Handeln nicht selten auf der Strecke bleibt. Ein Date kommt für sie nicht in Frage, ganz zu schweigen von einer festen Beziehung. Diese zwei Vorsätze gefasst, hat es Daniel nicht gerade leicht an die toughe Studentin ranzukommen, doch auch er lässt nicht locker? Ist seine Verbissenheit von Erfolg gekrönt?

Daniel ist liebenswert und aufmerksam. Ein Mann wie er im Buche steht und man als Frau am liebsten sein eigen nennen möchte. Das sieht Mo anders - zumindest anfänglich. Während er einige Geschütze auffahren muss um ein Date mit ihr zu kommen, zeigt der zärtliche Mann auch seine dominante Ader.


Schreibstil:

Natalie Rabengut hat eine interessante Geschichte mit schlagfertigen Charakteren geschaffen, die mit humorvollen Passagen gespickt ist.
Mit Mo und Daniel vollzieht die Autorin einen bemerkenswerten Wechsel der üblichen Beziehungsansichten von Mann und Frau.

Aus der Sichtweise von Mo, durchlaufen wir ihren - von Männern durchzogenen - Alltag. Die Stärke der Studentin hat mit fasziniert, die wohl daraus hervorgeht, dass sie hauptsächlich von Testosteron umgeben ist und sich eine härtere Schale aneignen musste. Obwohl ich erotische Szenen in Büchern auch in größerem Umfang mag, so hat es hier dazu geführt, dass in die Charaktere zu wenig Persönlichkeit geflossen ist. Oftmals hat mir die Tiefe und Ausarbeitung gefehlt, sodass ich diesen nicht wirklich einschätzen konnte. Selbst Mo bleibt ein nicht leicht zu durchschauender Charakter, obwohl wir die Geschichte aus ihrer Perspektive betrachten.

Eine schöne Geschichte, bei der es an manchen Ecken und Kanten an Tiefe fehlt aber nichts desto trotz lesenswert ist. Es ist "leicht" etwas zu kritisieren, doch muss man es auch erst einmal zu Stande bringen, ein Buch mit seinen eigenen Ideen zu füllen. Ein in meinen Augen sehr großes Talent, vor das ich großen Respekt habe.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2016
Tränenpfad / Everflame Bd.2
Angelini, Josephine

Tränenpfad / Everflame Bd.2


sehr gut

Lilian und Lily knüpfen ein stärkeres Band miteinander, indem sie in die Gedankenwelt ihres anderen Ich eintauchen. Das diese Bindung zueinander gerade dann tiefgründiger wird, als beide durch die parallel laufenden Welten getrennt sind, war interessant zu beobachten, denn das mentale Band der verschiedenen Persönlichkeiten wird durch die herrschende Distanz nicht abgeschwächt, sie gewinnt vielmehr an Intensität. Lilian versucht die Beweggründe ihres Handelns zu erklären und lässt uns mit Hilfe ihrer Gedanken an furchtbaren Erlebnissen vergangener Zeit teilhaben, die ihr Tun um einiges verständlicher erscheinen lassen. Dennoch bleibt immer die Frage nach dem Wahrheitsgehalt. Der Austausch der beiden Frauen findet außerhalb des Aufmerksamkeitsbereichs von Rowan und ihren Freunden stattfindet, was nicht ganz ungefährlich ist.

Der Entwicklungsprozess der Charaktere hat einen großen Stellenwert in dieser Geschichte. Lily kennen wir als liebenswerten Teenager, der ihr Wohl für ihr nahestehende Menschen hinten anstellt. Ihr Dickkopf trägt dazu bei, dass sie niemals ihren Ehrgeiz verliert und sich voller Überzeugung auch für die Welt engagiert, die zu einer anderen Form eines zu Hause für sie geworden ist. Ebenso mutig steht Rowan an ihrer Seite, der mit Herzensgüte überzeugt, auch wenn ich manche seiner Entscheidungen – zumindest bisher – noch nicht richtig einordnen konnte. Ebenso verbohrt wie Lily, ergänzen die beiden sich nicht nur im Kampf um ihre Liebe, sondern ebenso im Kampf der Welten.

Ein Punkt, der der Geschichte eine besondere Note verleiht, mir aber erst in vollem Ausmaß in diesem zweiten Band ersichtlich geworden ist, sind die Parallelwelten. Die Handlungsorte liegen hier ungefähr gleichgewichtig verteilt. Einerseits war es schön Charaktere die uns namentlich schon ein Begriff waren, näher kennen zu lernen, wie beispielsweise Tristan, der zuvor nur eine kleinere Rolle eingenommen hat. Auch die Sichtweise Rowans auf Lilys Welt, ohne die ständige Gefahr im Rücken war durchaus interessant. Für Lily war die magische Welt eine Reise zu dem Kern ihrer selbst, was sich allerdings stark herauskristallisiert ist, wie sehr die Menschen auf der anderen Seite auf sie und ihren Mut angewiesen sind, was den Kontrast der Nächstenliebe zwischen Lily und Lilian hervorhebt.

Neben den Protagonisten, lernen wir auch die Nebencharaktere besser kennen. Tristan hat damals einige Minuspunkte bei mir gesammelt, einerseits wirkte er verständnisvoll und dann hat er eine Gefühllosigkeit gezeigt, die mich stark gewundert hat. Doch auch Charaktere wie Una, Breakfast und Carrick zeigen ungeahnte Seiten an sich, die den Individuen mehr tiefe verleihen, als ich vermutet habe.

Was ist durch die parallel laufenden Welten alles möglich? Wie weit sind sie bereit zu gehen um Menschen zu retten? Und wie weit würde ich mich selber aufgeben um denen, die mir am Herzen liegen eine Zukunft in ihrem Sinne zu ermöglichen?


Schreibstil:

Die erste Hälfte des Buches ist durch die Entwicklung der Charaktere geprägt, bei denen insbesondere den Nebencharakteren eine eindrucksvolle Tiefe verliehen wird. Obwohl mir die Vielfalt dieser Individuen sehr gut gefallen hat, so war der Spannungspegel doch sehr niedrig, weshalb sich dieser Teil des Buches ein wenig gezogen hat.

Josephine Angelini hat einen Grundstein gelegt, der hier in umfänglicher Ausarbeit Einzug findet. Nicht jedes Handeln, dass sich uns nicht gleich erschließt oder nachvollziehbar ist, kann man als schlecht bezeichnen. Ebenso zeigt sie uns neue Dimensionen die eine Einordnung in Gut und Böse nicht leicht gestalten und mich sehr beeindruckt hat.

Aus Sicht des allwissenden Erzählers wird das Geschehen betrachtet. Eine Perspektive die ich persönlich weniger mag, da mir in vielen Situationen immer die persönlichere Ebene fehlt. Man wart immer eine gewisse Distanz zu den Charakteren und hat nicht die gleiche Bindung zu ihnen, als wenn man in ihre Gedankenwelt eintauchen könnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2016
Verheißung / The Wild Ones Bd.3
Leighton, M.

Verheißung / The Wild Ones Bd.3


ausgezeichnet

Meinung:

Als Sozialarbeiterin mit Herz und Seele, liegt es in Violets Wesen, anderen zu helfen. Dies ist auch der Grund weswegen sie sich in einer Gruppe für sexsüchtige wiederfindet. Versetzt von ihrer Freundin Tia, die sie dort eigentlich unterstützen wollte, spielt Violet nicht nur eine Rolle fernab ihrer Natur, sondern sendet dem Kursteilnehmer Jet auch ein falsches Bild des ersten Eindrucks.

Jet ist ein Rockstar, der um seine Wirkung bei Frauen weiß. Er selbst erachtet sich als Bad Boy, weshalb er sein Selbstbild oftmals auch nach außen kehrt. Fasziniert von Violet, die sein Interesse auch fernab der Bühne und dem damit verbundenen Rausch weckt, lässt er uns relativ schnell einen Blick auf sein wahres Ich erhaschen.
Augenscheinlich erscheinen der Sänger und die Sozialarbeiterin vollkommen gegensätzlich, doch beim näheren kennen lernen wird ersichtlich, dass sie gleichermaßen an familiären Problemen zu knabbern haben. Violet hat mich mit ihrem Einfühlungsvermögen und ihrem stark ausgeprägten Instinkt anderen zu helfen sehr beeindruckt. Auch wenn sie im sozialen Bereich tätig ist, so finde ich, gibt es immer noch einen Unterschied ob man Fremden hilft oder Freunden und Familie. Gefühlstechnisch ist man ganz anders in den Sachverhalt involviert und neben ihrem suchtkranken Vater, der den Verlust seiner Frau noch nicht überwunden hat, ist auch der Rest ihrer Familie nicht ganz unproblematisch.

Der familiäre Aspekt hat noch einmal deutlich hervorgehoben, dass Jet einen weichen Kern hat. Er bemüht sich um Violet und steht ihr zur Seite. Es ist ein Geben und Nehmen, beidem sich ihre Gefühle füreinander entwickeln und stetig wachsen. Jet hat seine Ecken und Kanten, doch wer hat das nicht? Obwohl er die Gruppe der sexsüchtigen besucht, ist es erst Violet, die den Willen in ihm weckt, sich wirklich zu ändern, denn sie übt einen weitaus stärkeren Sog auf ihn aus, als sein Verlangen, dem er oftmals im Rausch des Erfolgs nachgegeben hat.

Neben den Ängsten spielen auch beidseitige Geheimnisse eine essentielle Rolle. Warum besucht Jet die Therapiegruppe? Welches Geheimnis hütet Violet? Eine junge Liebe, die von dem Schleier des undurchsichtigen umgeben wird und deren Enthüllung ihrer Verbindung einen Dämpfer verleiht.


Charaktere:

Violet ist gradlinig, schüchtern und Gutmütigkeit. Sie hält sich an Regeln, meidet Gefahr und Genusssucht. Zwei Dinge die Jet in sich vereint. Dennoch vermag er es eine Leidenschaft in ihr zu wecken, derer sie sich nicht entziehen kann. Mit ihm tritt eine grundlegende Veränderung ihres Lebens ein. Alles wäre so schön, wäre da nicht die Barriere aus Geheimnissen, von denen beide umgeben sind und sie immer ein Stück weit auf Abstand hält.

Jet ist Sänger einer Band und selbst ernannter Bad Boy. Das Adrenalin das nach einem Auftritt durch seine Adern rauscht, lässt ihm den Verlangen, sich in einer Frau zu verlieren, nachgeben. Doch fernab dieses Kicks, schafft es Violet aufgrund ihrer Selbstlosigkeit und Nächstenliebe seine Aufmerksamkeit zu wecken, ebenso wie seinen Willen diese Frau für sich zu gewinnen.


Schreibstil:

Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel beider Protagonisten erzählt.

Die Geschichte war durchweg klasse, doch was mir besonders gefallen hat ist, dass Violet und Jet sich nicht Hals über Kopf in etwas stürzen sondern sich langsam kennen lernen und die körperliche Vereinigung erst später stattfindet. In gewisser Hinsicht ein Kontrast zu seiner Teilnahme an der Therapie, die genau das bewirken soll, in mir aber auch die Frage geweckt hat, ob diese Zurückhaltung darin begründet liegt, ob der Kurs Erfolg zeigt oder ob es schon der Einfluss Violets ist, der ihn den nötigen Willen gibt. Erst die Enthüllung von Jets Geheimnis beantwortet diese Frage in vollem Maße und ist bei weitem anders als ich vermutet hätte. Doch ist es auch gerade diese Besonderheit, die die Entwicklung eines Charakters am ersichtlichsten macht.

Bewertung vom 31.12.2015
Unendliche Liebe / Together forever Bd.4
Murphy, Monica

Unendliche Liebe / Together forever Bd.4


ausgezeichnet

Meinung:

Der 19-jährige Owen ist ein Bad Boy. One-Night-Stands liegen an der Tagesordnung und seine Collegenoten sind auch nicht gerade rosig. Hier kommt Chelsea ins Spiel. Als Nachhilfelehrerin versucht sie Owen unter die Arme zu greifen, wobei sie ihre wachsenden Gefühle für ihn nicht leugnen kann.

Sowohl Chels als auch Owen hüten ihre Geheimnisse, die sich zwischen ihnen immer wieder als Kluft auftut. Denn nichts kann eine junge Verbindung wohl mehr belasten, als seinen Gegenüber nicht richtig einschätzen zu können. Ebenso kommt das Gefühl auf, dass sie einander nicht vertrauen können, wenn sie nicht bereit sind, sich zu öffnen. Die problematischen Verhältnisse von Owens Kindheit in Bezug auf seine Mutter wurden hier aufgegriffen. Für ihn war Fable damals eine Art Mutterersatz. Doch wie sieht die Mutter-Sohn-Beziehung heute aus? Wie steht Owen seiner Mutter gegenüber?

Durch sie hat er eine Richtung eingeschlagen, dem er sich über die Jahre nicht entziehen kann. Es ist ein Teufelskreis aus dem er für Chelsea entkommen möchte und gleichzeitig steht er in dem Konflikt seiner Mutter helfen zu wollen um vielleicht doch noch etwas mütterliche Liebe erfahren zu dürfen und das, obwohl sie ihm niemals zur Seite gestanden hat, wie es eine Mutter sollte. Owens Verhalten kann ich sehr gut nachvollziehen, auch wenn er sich und seiner Mutter letztendlich keinen Gefallen tut, wenn er ihrem Drängen immer wieder nachgibt.

Das wiedersehen von Fable und Drew war toll, zumal es die Geschichte in gleich zweierlei Hinsicht vervollständigt. Als Owens Schwester hat sie dafür gekämpft, ihrem Bruder einen einfachen Start die Selbständigkeit zu ermöglichen als es bei ihr der Fall war und hat versucht die Grundsteine für einen geebneten Weg zu legen. Leider verläuft sein Werdegang nicht so wie erhofft. Ebenso schön war es zusehen, wie sich die Beziehung von Drew und Fable im Laufe der Zeit entwickelt hat und aus dem Duo eine kleine Familie erwachsen ist.


Charaktere:

Chelsea ist - Von ihrer Mutter hat sie immer wieder gepredigt bekommen, keinem Mann zu vertrauen, doch mit Owen gerät dieser Vorsatz ins Wanken. Schafft sie es, zu dem Owen von damals, der immer noch in ihm schlummert durchzukommen und seine harte Schale zu brechen, mit der er seine Verletzlichkeit zu kompensieren versucht?

Owen hat einen ausgeprägten Helfer-Instinkt, der von seiner Mutter schamlos ausgenutzt wird. Ihr ist weniger an ihrem Sohn gelegen, als die materiellen Dinge, an die sie durch ihn gelangt. Dabei ist es ihr egal, dass sie ihren Sohn schon vor Jahren in eine Szene gezogen hat, der er sich nicht entreißen kann. Wird Chelsea ihm den nötigen Rückhalt geben, nicht nur diesen Teil seines Lebens zu ändern?


Schreibstil:

Jedes Kapitel wird wieder mit einem Zitat eingeleitet, dass uns auf den Inhalt vorbereitet, uns das Geschehen in einem anderen Blickwinkel sehen lässt, den man ansonsten vielleicht nicht beachtet hätte und zugleich einiges über die Charaktere aussagt. Ich bin ein großer Fan von Zitaten, weswegen ich diese Besonderheit liebe, die sich in jedem Band der 4-teiligen Reihe wiederfindet.

Monica Murphy gibt uns auch hier wieder die Möglichkeit in die Gedankenwelt beider Protagonisten einzutauchen, die uns ihre Welt mit allen Höhen und Tiefen offenbaren. Es war schön, Owen Jahre später zu sehen, wie er seinen eigenen Weg beschreitet und auch Chelsea ist ein toll ausgearbeiteter Charakter.

Das Wiedersehen mit Fabel und Drew war ebenfalls einmalig. Charaktere die uns die Bücher eröffnet haben und die in dem finalen Band zeigen, was ihre Verbindung hervorgebracht hat. Die liebevolle Schwester die ihr bestes für ihren Bruder gegeben hat und trotz Holpersteinen, ist er zu einem tollen Mann geworden. Wessen Werdegang ist schon lupenrein oder fehlerfrei? Gerade das macht eine Geschichte doch erst spannend, die Entwicklung beobachten zu können und schlauer daraus hervor zugehen, sowohl für die Charaktere, als auch für den Leser.

Bewertung vom 29.12.2015
Azur
Schulter, Sabine

Azur


ausgezeichnet

Meinung:

Jess ist über Tag eine normale Studentin, die nebenher in einem Dekoladen arbeitet. Nachts jedoch wird sie zu einer Diebin besonderer Art. Im Auftrag von Saphir eignet sie sich schöne Träume an und wandelt diese bei den Betroffenen in Alpträume. Im Vergleich zu den Behütern, Cedric, Vincent, Julian und Leander, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Traumdiebe wie Azur zu fangen, stellt sie die Böse da. Jedoch wird für den Leser schnell ersichtlich, dass man Jess nicht in die Schublade „Böse“ schieben kann. Die junge Studentin hat in ihrem Leben schon einiges erlebt, dennoch überzeugt sie mit positiven Wesenszügen, die in Hinblick auf vergangene Geschehnisse alles andere als selbstverständlich sind. Hinzu kommt, dass sie sich für das Gute einsetzen möchte und dennoch an die Aufträge von Saphir gebunden ist, nichts desto trotz schafft sie es, ein Stück weit nach ihren eigenen Regeln zu leben.

Heikel wird es, als Azur während ihrer nächtlichen Aktivitäten dem Trupp Hüter gegenübersteht, vor denen sie nicht nur ihre Natur verbergen muss, sondern auch, weil sie für den Behüter Cedric – ihrem Feind - weiter reichende Gefühle entwickelt. Ebenso Cedric zeigt Interesse an Jess, die Entwicklung der beiden zueinander war langsam und stetig, was gut in den Kontext der Charaktere passt, denn natürlich hat Jess immer vor Augen, wie Cedric eigentlich zur ihr stehen würde bzw. zu Azur, wenn er wüsste, wie facettenreich ihr Leben doch ist. Ein weiterer Knackpunkt ist, dass Saphir große Pläne verfolgt, in denen seine Meisterdiebin keine unwesentliche Rolle spielt, ebenso wie die Behüter.

Beim ersten überlegen – noch vor dem lesen – dachte ich, Alpträume sind zwar nicht schön, aber auch nicht dramatisch. Wieso also extra Behüter involvieren um den Diebstahl der Träume zu verhindern? Schlaf ist für Menschen essentiell und der notwendigste Punkte des Körpers Dinge zu verarbeiten und sich zu regenerieren. Wie also werden die Menschen beeinflusst, bei denen ein Traumdieb eingreift? Die Autorin hat diesen Punkt nicht nur weiter geführt, sondern auch gut veranschaulicht.

Vinc hat immer gute Laune die sich durch nichts ruinieren lässt. Er ist ein Womanizer der ein „Nein“ von einer Frau nicht gewohnt. Julian hat Überraschungspotential, denn sein Verhalten war oftmals weniger vorausschauend. Er ist das schlaue Köpfchen und greift Jess, dass ein um das andere Mal unter die Arme. Im Vergleich zu Cedric und Vincent bringt er etwas Ruhe in die Gruppe. Leander leitet ein Café von dem er ihre Aufträge plant. Gemeinsam ergeben die Vier ein unschlagbares Team, bei dem jeder mit einem anderen Talent beeindruckt.


Charaktere:

Jess [Azur] stellt ihr eigenes Wohl oftmals hinten an. Als Traumdiebin weist sie ein unglaubliches Geschick auf. Sie legt Stunts hin, die Spiderman blass aussehen lässt und überzeugt mit ebenso viel Raffinesse. Ihr Wunsch ist es, Gutes zu bewirken, dafür müsste sie jedoch den Mut aufbringen sich dem Einflussbereich Saphirs zu entziehen. Ein schwieriges Unterfangen, den geprägt von ihrer Vergangenheit fällt es ihr schwer Nähe zuzulassen, ein weiterer Wunsch etwas in ihrem Leben zu ändern, nachdem Cedric in ihr Leben getreten ist.

Schreibstil:

Dieses Buch ist weit mehr als eine Liebesgeschichte. Nicht nur die Konstellation aus Gut und Böse, die sich hier nicht auf gewöhnliche Art klassifizieren lässt, ebenso der Perspektivenwechsel trägt zum aufrecht erhalten der Spannung bei, die stetig steigt.

Das Konzept der Geschichte ist sehr gut durchdacht und ebenso ausgearbeitet. Hier steht nicht nur die Liebesgeschichte im Fokus, sondern ebenso die ungleiche Freundschaft von Behüter und Traumdiebin. In einem Konflikt mit sich und ihren Gefühlen, lernen wir Azur in all ihren Facetten kennen. Ein eindrucksvolle Geschichte, auf deren Fortsetzung ich mich sehr freue 3

Bewertung vom 28.12.2015
Tajo@Bruns_LLC
Nias, Bianca

Tajo@Bruns_LLC


ausgezeichnet

Meinung:

Bei Marc erkennt man schnell, dass er kein Mann für regelmäßige One-Night-Stands, für ihn ist der körperliche Akt weit mehr als Spaß den er auslebt. Wenn er sich hingibt, dann nur jemandem, der ihm etwas bedeutet. Obwohl sich ihre Wege erst vor kurzem gekreuzt haben, spürt er, dass seine Gefühle für Tajo schon weitreichender sind und aus Angst verletzt und abgewiesen zu werden, trennen sich ihre Wege wieder. Auch Tajo lässt Marc ziehen, jedoch aus dem Grund, dass er ein Geheimnis hütet, dessen Enthüllung jemanden wie den Informatiker in Gefahr bringen würde. Beide Handlungsweisen sind für mich verständlich, doch wie es das Schicksal so will, läuft alles anders als geplant.

Tajo ist nicht nur ein Gestaltenwandler, sondern auch der Anführer des Rudels, der sogenannte Alpha. Der Zweck seiner Firma liegt darin, Kampfeinsätze zu planen und zu organisieren, sowie alle damit verbundenen Tätigkeiten. Als Rudelführer trägt er jede Menge Verantwortung und setzt sich ständiger Gefahr aus, ein Einsatz verläuft vollkommen anders als geplant und um ihren Anführer zu retten, wird Marc in das Geheimnis des Rudels eingeweiht. Das dieser hier in Konfrontation mit seinen, wenn auch frischen, Gefühlen steht und dem Wunsch sein altes Leben weiterführen zu können, macht eine Entscheidung nicht gerade leicht. Würde ich alles für jemanden riskieren, der mich augenblicklich fasziniert hat und mit dem ich ein paar schöne Stunden verbracht habe?

Obwohl Marc im erstmaligen Vergleich schwach wirkt, so besitzt er andere Stärken die ihn in der Rettungsaktion zu einem ebenso wenig wegzudenkenden Charakter erwachsen lassen, wie die anderen Rudelmitglieder. Ebenso zeigt die Interaktion, dass Tajo ein Alpha ist, der sich seinen Namen verdient hat und sein Rudel so führt, wie es seiner Position inne liegt.

Wölfe, Bären, jeder hat seinen ganz eigenen und besonderen Part. Besonders pfiffig finde ich Kayla, die ihren Brüdern gerne mal den Kopf stutzt. Sie sind eine wie eine große Familie bei der jeder seinen eigens zugetragenen Platz hat. Bei ihnen kann man sich sicher sein, dass sie einander helfen ohne zu zögern, was nicht nur zu einer besonderen Atmosphäre beiträgt, sondern den Charakteren Tiefe verleiht, die es dem Leser schnell ermöglicht eine Bindung aufzubauen und diese ins Herz zu schließen.


Charaktere:

Marc ist ein analytisch veranlagter Mensch. Alles was logisch, strukturiert und berechenbar ist fasziniert ihn, doch mit Tajo erkennt er schnell, dass sich nicht alles im Leben so leicht organisieren lässt. Situationen die von diesem Schema abweichen, machen ihn in gewisser Weise unruhig. Erstmals realisiert er, dass er seinem Herzen folgen muss um glücklich zu sein, als sein Leben davor steht vollkommen auf den Kopf gestellt zu werden. Ist er mutig genug den Weg zu gehen, nachdem sein Herz verlangt?

Tajo ist Rudelführer der Gestaltenwandler. Er weist neben den markanten Instinkten der Wildkatze auch dessen Eigenschaften - Stärke, Anmut, Macht, Gefahr & Unnahbarkeit - auf.


Schreibstil:

Bianca Nias hat mich mit ihrer Geschichte mehr als begeistert. Allein die Idee, den Clan der Gestaltenwandler nicht nur aus Löwen bestehen zu lassen, sondern mit den Tierarten zu variieren hat mir sehr gut gefallen. Jedes Tier hat seine eigenen und besonderen Eigenschaften, die in die Ausarbeitung der Charaktere eingeflossen sind. Eine von der Autorin wirklich toll ausgearbeitete Idee 3

Ebenso der Kontrast der Protagonisten war einmalig. Während Tajo praktisch die Gefahr sucht und den einhergehenden unberechenbaren Gefahren entgegentritt, ist es Marc, der so sehr an einem durchgeplanten, logischen und berechenbaren Tagesablauf hängt, dass vollkommen verschiedene Welten aufeinander treffen. Die Vereinigung dieser, hat beiden Seiten gut getan und in dem jeweils anderen interessante Seiten zu Tage befördert.

Bewertung vom 28.12.2015
Die Ratten von Chakas / Die Greifen-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Spoerri, C. M.

Die Ratten von Chakas / Die Greifen-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meinung:

Mica und Faím zeigen, was Geschwisterliebe wirklich bedeutet und das auf eine Art, bei der man sich für sie wünscht, dass sie ihre Liebe zueinander nicht aufgrund dieser Umstände zeigen müssten. Nachdem den beiden die Eltern genommen wurden, sind sie auf sich alleine gestellt und mit ihren 16 Jahren beweist Mica eine Reife, die über ihr Alter bei Weitem hinausgeht.

Cassiel erkennt gleich, die schlummernden Fähigkeiten in Mica, die nach und nach in ihr erwachen. Er ist für mich oftmals ein schwer einzuschätzender Charakter gewesen, auch aufgrund seines Stimmungsumschwungs. Dennoch habe ich ihn gleich lieb gewonnen, als er sich bereit erklärt hat, Mica mit ihrem Bruder zu unterstützen. Dass sich jedoch zu diesem Zeitpunkt eine rasante Wendung ihres Lebens ereignet, hätte sie nicht gedacht. Entzweit von ihrem Bruder erhält sie die Möglichkeit ein Mitglied der Diebesgilde zu werden, während Faím seine Zeit als Schiffsjunge fristet. Die Trennung auf ungewisse Zeit zu beobachten hat mich sehr berührt, da ich mir die Geschwister gar nicht ohne einander vorstellen kann. Sie haben so viel zusammen erlebt und durchgemacht, dass ich sie im Doppelpack als vollständig erachtet habe. Egal wie schlimm etwas auch zu sein scheint, solange man einander hat, kann man an Hoffnung festhalten, doch hier hat sich mir die Frage gestellt, ob sie sich wohl jemals wiedersehen werden? Hat Faím, plötzlich auf sich alleine gestellt, eine Chance?

Faím schien mir am Anfang sehr auf Mica angewiesen zu sein. Doch als er gezwungen war, ohne seine Schwester zu Recht zu kommen, hat er gezeigt, was alles in ihm steckt. Manchmal bedarf es Situationen vor denen wir uns am meisten fürchten, damit wir selber sehen, wozu wir eigentlich fähig sind. Die Entzweiung hätte ich keinem der beiden gewünscht, dennoch glaube ich, dass dies auch ein wichtiger Schritt für den Jungen war. So wie für seine Schwester beginnt für ihn ein neuer Weg, bei dem er sich beweisen muss um sein Überleben zu sichern. Dabei spielt eine Meerjungfrau keine unwesentliche Rolle.

Immer wieder hat mich Mica beeindruckt. Äußerlich ist sie stark und lässt niemals das Bild aufkommen, sie sei dem nicht gewachsen, was sich ihr in den Weg stellt. Dennoch wird im Laufe der Geschichte ersichtlich, dass sie sich nach einer Welt sehnt, indem sie Vertrauen fassen kann und eine Familie an ihrer Seite hat. Züge die ihr eine außerordentliche Tiefe verliehen haben.


Charaktere:

Mica ist ein 16-jähriger Teenager der viel zu schnell erwachsen werden musst um nicht nur die Verantwortung für ihren Bruder zu übernehmen, sondern auch um ihrer beider Überleben zu sichern. Nur aus Liebe zu ihrem Bruder hat sie einen waghalsigen Auftrag angenommen, der sie sogleich entzweit. Gemeinsam mit Cassiel begibt sie sich auf die Suche nach Faím - der Start einer abenteuerlichen Reise, bei der sie beginnt, sich selbst zu finden.


Schreibstil:

C.M. Spoerri überrascht mit beeindruckenden Charakteren, die man glaubt einschätzen zu können und doch noch eine andere Seite von sich zeigen, oftmals sogar eine, die man gar nicht bei ihnen vermutet hätte. Gerade mit Faím hat die Autorin gezeigt, dass seine Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen ist und mit Nathan zum Ende des Bandes einen Charakter eingebracht, der noch sehr viel Spannung verspricht.

Die Geschichte beinhaltet zahlreiche mystische Wesen, bei denen verschiedene Welten aufeinander treffen und letztendlich auch wegen der Trennung der Geschwister, schöpft die Autorin die Möglichkeit aus verschiedenen Sichtweisen zu berichten, gekonnt aus. Die Spannung bleibt durchweg erhalten und erhöht sich für den Leser zu einem rasanten Nervenkitzel.

Mit Mica hat die Autorin gezeigt, dass man trotz Armut und Mittellosigkeit das wertvollste besitzen kann was es gibt und mit keinem Geld der Welt zu bezahlen ist - Liebe die einen jede Hürde meistern lässt, Selbstlosigkeit, Loyalität und eine Stärke die genau aus diesen Eigenschaften hervorgeht.

Bewertung vom 27.12.2015
Ewiges Begehren / Dark Nights Bd.1
Day, Sylvia

Ewiges Begehren / Dark Nights Bd.1


ausgezeichnet

Hüter, wie Adrian einer ist, sind so konzipiert, dass sie unbefangen sind und rational an Ereignisse heran treten, da sie vollkommen losgelöst von jeglichen Gefühlen wie Leidenschaft sind. Das Auf und Ab menschlicher Emotionen ist ihnen fremd, denn sie sind die Gewichte an der Waage, die das Gleichgewicht sichern, die Schwerter, die für Gerechtigkeit sorgen. Adrian obliegt als Hüter eine Macht, die einen großen Wandel der Betroffenen mit sich zieht. Dennoch sind diejenigen, über die er die Strafe verhängt, verantwortlich für ihren Niedergang. Flügel und Seele sind verbunden, nimmt man jenem Wesen seine Flügel, werden sie zu vollkommen anderen Geschöpfen.
Durch Shadoes Seele werden Adrian zwei Eigenschaften immer wieder vor Augen geführt, seine Fehlbarkeit wie auch seine Fähigkeit menschlich zu sein. Für ihn gehört beides zusammen. Er könnte das eine nicht ohne das andere haben, und beides hätte er nicht ohne Shadoe, so glaubt er. Adrian funktioniert wie eine Maschine, hält sich streng an seine Befehle und weicht nicht von ihnen ab. Dieser sture Gehorsam ist seine größte Stärke und seine berechenbarste Schwäche. Er würde nicht plötzlich auf eigene Faust handeln, dass liegt nicht in seiner Natur. Die Hüter glauben, dass die Liebe zu einer Sterblichen eine Schwäche darstellt, dabei ist das Gegenteil der Fall.
Lindsay steht in einem Konflikt mit ihrer Liebe zu Adrian und dem Wissen, was eine Verbindung mit ihr, für ihn bedeuten würde. Dennoch scheint sie oftmals zu verblendet um die offensichtlichsten Dinge zu sehen, doch rührt dieser getrübte Sinn daher, ihn schützen zu wollen. Adrian ist da schon wagemutiger. Die beiden harmonieren zusammen auf eindrucksvolle Weise und das auch wegen ihrer Gegensätzlichkeit. Es ist an der Zeit für beide, sich in die Tiefe zu wagen.
Lindsay ist eine eigenständige Persönlichkeit, die in eine Fehde hineingezogen wurde die ihr Leben stark beeinflusst. Doch nicht nur Shadoe hält die Zügel in der Hand und lenkt ein Stück weit ihr Denken und Handeln, ebenso willensstark ist Lindsay, doch welcher der Frauen ist stärker? Shadoe die über Jahrhunderte verschiedene Leben gelebt hat oder Lindsay, die ihr eigenes Wohl für ihre Liebe zu Adrian hintenanstellt?


Lindsay ist eine Frau mit dem Herz einer Kriegerin, einer Seele voll Schmerz und einem Kampfgeist, der Adrians in nichts nachsteht. Obwohl sie so willensstark und leidenschaftlich wie Shadoe ist, tritt sie weit weniger ungestüm auf und wägt die Folgen ihrer Worte und Taten sorgfältig ab. Sie interagiert gut mit anderen, auch wenn sie zugleich ihre spürbare Gegenwart und Beteiligung auf ein Minimum reduziert.

Adrians Seele, der Kern seiner Engelexistenz ist verwüstet von Trauer, Zorn und Rachsucht. Jedes Mal, wenn er Shadoe verliert und jeden Tag, den er ohne sie leben muss, beeinträchtigt seine Fähigkeit, seinen Auftrag zu erfüllen. Ihr Verlust schadet seinem Pflichtbewusstsein, dem Fundament all dessen, was er ist. Obwohl Shadoes Seele in Lindsay innewohnt, so merkt er, dass sie eine ganz eigene Persönlichkeit ist. Shadoes Eigennützig- und Engstirnigkeit wandeln sich bei Lindsay in Selbstlosigkeit und nächsten Liebe. Mit Lindsay wird der Engel und Anführer zu einem bloßen Mann mit allen Schwächen, Begierden und Bedürfnissen.


Schreibstil:

Shadoe und Lindsay sind eigenständige Persönlichkeiten, vereint in einer Hülle. Es war oftmals gar nicht so leicht zu beantworten, welche Persönlichkeit gerade durchscheint, bis das offensichtlich auftreten Shadoes ihr wahres Ich enthüllt hat. Die Autorin hat mich mit ihrer Kreativität vollends in ihren Bann gezogen.
Nicht nur, dass wir hier in die Köpfe der Protagonisten Adrian und Lindsay gucken können, ebenso haben wir die Möglichkeit in den Kopf des Lykaners Elijah zu schauen. Gerade bei Fantasy Geschichten, bei denen es gewaltige Unterschiede in der Hierarchie gibt und verschiedene Wesen, ist es toll wenn mehrere Seiten beleuchtet werden und diese wurden wirklich gut veranschaulicht.