Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nefret

Bewertungen

Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2011
Curia
Caplan, Oscar

Curia


gut

Als der Bruder des Ägyptologen Théo St. Pierre bei einem Unfall ums Leben kommt, ist Théo bald davon überzeugt, dass es Mord war. Denn der Kardinal war in Besitz eines antiken Dokuments, das beweist, dass Moses, so wie er im Alten Testament beschrieben wird, nicht existierte.

Dieser Plot klang sehr vielversprechend. Der Thriller begann auch mit dem Mord an den Kardinal turbulent. Doch dann verliert sich Oscar Caplan in zu vielen Beschreibungen, Hintergrundinformationen und wissenschaftlichen Diskussionen, so dass die Handlung an Fahrt verliert. Hier hätten einige Kürzungen sicherlich gut getan.

Wie es sich für einen Kirchenthriller gehört, gehört der Opus Dei zu den üblichen Verdächtigen. Doch damit gibt sich Oscar Caplan nicht zufrieden. Nicht nur die katholische Kirche fühlt sich von dem Fund des Kardinals bedroht, sondern gleich alle drei abrahamitischen Religionen: das Christentum, das Judentum und der Islam. Dies führt dazu, dass die Handlung noch komplexer und teilweise verwirrender wird.

So folgt Caplan mehreren Handlungssträngen und wechselt ständig die Schauplätze und Blickwinkel. Doch der Autor bleibt nicht nur in der Gegenwart, sondern führt den Leser auch in das alte Ägypten zu den Zeiten von Echnaton. Glücklicherweise interessiere ich mich gerade für ägyptische Geschichte.

Bewertung vom 27.02.2011
Mr. Monster / John Cleaver Bd.2
Wells, Dan

Mr. Monster / John Cleaver Bd.2


ausgezeichnet

"Mr. Monster" ist die Fortsetzung von "Ich bin kein Serienkiller". Auch diesen Thriller um John Cleaver habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Häufig gelten die zweiten Teile einer Trilogie als die schwächsten der Reihe. Dies trifft für "Mr. Monster" nicht zu zu.

John Cleaver, der fürchtet, ein Serienkiller zu werden, nennt seine dunkle Seite Mr. Monster. Es fällt ihm immer schwerer, seine Triebe zu beherrschen. Besonders als erneut mit einem Mörder konfrontiert wird, der seiner Heimatstadt sein Unwesen treibt.

In diesem zweiten Teil sind die Thrillerelemente deutlicher ausgeprägt als bei "Ich bin kein Serienkiller". Besonders eine Szene hat mich auch nach dem Beenden des Buchs weiter verfolgt.

Bewertung vom 20.02.2011
Kalix - Werwölfin von London
Millar, Martin

Kalix - Werwölfin von London


schlecht

Hätte ich hier doch bloß vorher die Leseprobe gelesen. Dann hätte ich kostbare Lesezeit gespart.

Es kommt selten vor, dass ich ein Buch vor dem Ende abbreche, aber "Kalix" gehört zu diesen wenigen Romanen.

Allein der Schreibstil des Autors sorgte dafür, dass ich mich durch die Kapitel quälte. Holprig, abgehackt, ungelenk.

Die Figuren waren auch nicht dazu angetan, dass ich mich unterhalten fühlte. Selten war mir eine Hauptfigur so unsympathisch wie Kalix, die weinerlich und egoistisch daher kam.

Außerdem ist das Buch mit über 700 Seiten viel zu lang. Ich habe mich fürchterlich gelangweilt, die Handlung zog sich zäh dahin.

Ich werde von Martin Millar kein einziges Buch mehr anrühren.

Bewertung vom 19.02.2011
Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1
Wells, Dan

Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1


ausgezeichnet

Ich muss zugeben, dass ich das Buch wahrscheinlich nie gelesen hätte, wenn das Cover und die Aufmachung nicht so toll gewesen wären. In Kombination mit der Inhaltsangabe, klang der Roman äußerst vielversprechend.

Leser, die nicht viel mit Fantasy anfangen können, sollten gewarnt sein. Denn bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass der Mörder, der in einer amerikanischen Kleinstadt sein Unwesen treibt, ist ein Dämon.

Somit liegt die Spannung des Buchs nicht in der Frage, wer der Mörder ist. Viel mehr hat mich die Figur des John Cleaver fasziniert. John ist ein Teenager, der weiß, dass er ein Soziopath ist und die Gefahr besteht, dass er zu einem Serienmörder wird. John kämpft gegen seine dunklen Fantasien an. Dabei ist Suche nach einer Möglichkeit, den Mörder, der Johns Heimatstadt terrorisiert, zu besiegen, ein perfektes Ventil.

Am Ende stellt sich die Frage, wer menschlicher ist: John oder sein Gegner?

Bewertung vom 19.02.2011
Die Freundin meines Sohnes
Grodstein, Lauren

Die Freundin meines Sohnes


gut

In "Die Freundin meines Sohnes" erzählt Lauren Grodstein, wie es die Hauptfigur Pete Dizinoff schafft, sein Leben und das der Familie durch die Liebe zu seinem Sohn zu zerstören. Der 21-jährige Alec, der absolutes Wunschkind war, verliebt sich in die zehn Jahre ältere Tochter eines befreundeten Ehepaares. Nicht nur der Altersunterschied machte Pete zu schaffen, sondern auch die Tatsache, dass Laura als Teenager angeklagt war, ihr neugeborenes Baby getötet zu haben.

Dank des flüssigen Schreibstils ist "Die Freundin meines Sohnes" gut und zügig zu lesen. Immer wieder erzählt Pete von Ereignissen aus der Vergangenheit, und rundet die Handlung so weiter weiter ab, auch wenn diese Zeitsprünge manchmal schlecht einzuordnen sind.

Die Spannung des Buchs besteht in der Frage, was Pete getan hat, um seine Beziehung zu seinem Sohn, seiner Frau und seinen Freunden zu zerstören. Allerdings hatte ich hier etwas mehr Dramatik erwartet und wurde ein wenig enttäuscht zurückgelassen. Am Ende frage ich mich, ob Petes Handeln wirklich so verwerflich war. Ich gehe davon aus, dass viele Menschen aus Liebe zu ihren Kindern ähnlich handeln würden.