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Insgesamt 155 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2021
Die Erfindung der Sprache
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


ausgezeichnet

Die Erfindung des Mutes

Nun hat das Jahr gerade erstmal seinen ersten Monat absolviert, aber ich bin dennoch sicher, bereits ein Lesehighlight entdeckt zu haben, das mir bis zum Jahresende in Erinnerung bleiben und als Vergleichsbasis für die noch folgenden Leselektüren dienen wird. Frau Baumheier erzählt in "Die Erfindung der Sprache" eine skurille und zugleich anrührende Geschichte über die Heldenreise eines jungen Mannes, der sich großen Herausforderungen stellen muss, um herauszufinden, was mit seinem Vater vor vielen Jahren geschehen ist. Adam muss dafür strenge, selbst auferlegte Regeln brechen und ein großes Sicherheitsbedürfnis überwinden. Auf eine oftmals seltsam anmutende und unvohersehbare Art und Weise gelingt es ihm, sich an die neuen, schwierigen Situationen anzupassen und von manchen, weniger hilfreichen Einschränkungen zu befreien. Nicht nur zu Adam entwickelt man als Leser eine besondere Beziehung, auch alle anderen Darsteller der Geschichte werden, auf ihre eigene Weise, liebenswert und realistisch beschrieben. Insbesondere die fürsorgliche Großmutter Valeska, auch Leska genannt. Sie wollte, wie fast alle anderen Protagonisten, ihren Enkelsohn nicht verändern, sondern setzte alles daran, seine Umwelt an seine besonderen Bedürfnisse anzupassen. Deshalb war es auch besonders spannend mitzuverfolgen, wie Adam dennoch lernt, sich mutig auf das Leben einzulassen. Der humorvolle, ansprechende Sprachstil der Autorin verwandelte den Roman in ein echtes Lesevergnügen, das ich jedem Leser empfehlen kann, der kauzige Charaktere und skurill anmutende Geschichten liebt. Für mich habe ich eine ganz wichtige Botschaft in diesem Buch entdeckt:
Einatmen.
Ausatmen.

Bewertung vom 27.12.2020
Essen gut, alles gut
Niemeier, Heike

Essen gut, alles gut


ausgezeichnet

Informatives Gesamtpaket über den Zusammenhang von Ernährung und Wohlbefinden
Mit „Essen gut, alles gut“ ist ein hervorragender Ernährungsratgeber erschienen, der seinen Lesern kompakt und verständlich vermittelt, aus welchen Bestandteilen eine ausgewogene und gesunde Ernährung zusammengesetzt werden kann. Die Leser werden dazu angehalten, selbst herauszufinden, welche Energiequellen für ihren individuell veranlagten Stoffwechsel am besten funktionieren. Die geschilderten Fallbeispiele, die intelligent aufbereiteten Schaukästen zu den einzelnen Themen und auch ein paar Rezeptideen bieten eine wertvolle Unterstützung, um die praktische Umsetzung des Gelesenen zu erleichtern. Besonders hervorzuheben ist die Leichtigkeit des Schreibstils von Frau Dr. Niemeier, der glücklicherweise keinen erhobenen Zeigefinger erkennen lässt und deshalb auch sehr motivierend wirkt. Ich hätte mich gefreut, wenn das Buch noch ein wenig mehr auf multiple Nahrungsmittelunverträglichkeiten eingegangen wäre, aber davon wird letztlich auch nichts im Klappentext versprochen. Das vorliegende Werk hat mein Wissen aus vorausgegangenen Ernährungsberatungen dennoch gekonnt aufgefrischt und auch neue Erkenntnisse nachvollziehbar aufbereitet. Aus diesem Grund kann ich das Buch jedem Menschen, der sich bewusst gesünder ernähren möchte, nur empfehlen. Insbesondere auch für Menschen, die eine Verantwortung für die heranwachsenden Generationen tragen und ihnen – ohne strenge Ernährungsregeln – vermitteln möchten, wie das individuell passende Essen das eigene Wohlbefinden positiv beeinflusst.

Bewertung vom 23.11.2020
Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1
Leonard, Susanna

Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte einer willensstarken Frau
„Madame Curie und die Kraft zu träumen“ stand schon seit seinem Erscheinen auf meiner Lesewunschliste. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als mir das Buch von meinem Mann geschenkt wurde und natürlich habe ich voller Vorfreude sofort mit dem Lesen begonnen.
Das besonders Gelungene an der Erzählweise der Geschichte sind die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Doch während der ersten 100 Seiten hatte ich trotz dieser einfallsreichen Erzählidee ein paar kleinere Anlaufschwierigkeiten. Denn die Kindheit von Frau Curie erschien mir ein wenig zu langatmig und detailliert dargestellt. Rückblickend betrachtet waren diese kleinen Details und ausführlichen Situationsschilderungen jedoch für das Verstehen ihres Werdegangs unabdingbar. Denn es war letztlich durchaus faszinierend zu erfahren, welche Lebensbedingungen Frau Curie vermutlich zu dieser leidenschaftlichen, durchsetzungsstarken Wissenschaftlerin haben werden lassen. Ihre familiäre Situation, die Anforderungen und Erwartungen der damaligen (männlichen) Gesellschaft und ihre Liebe zu einem Mann, der ihr endlich die ersehnte Vertrautheit bot ohne sie in ihrer Entwicklung einzuengen, wurden für mich als Leser „nachfühlbar geschildert“. Insgesamt betrachtet ist Susanne Leonard ein fesselnder biographischer Roman über die bewundernswert zielstrebige Marie Skłodowska Curie gelungen, für den ich - trotz des anfänglich etwas langsameren Erzähltempos - eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen kann.

Bewertung vom 02.11.2020
Zero Waste - so geht's
Klaus, Verena

Zero Waste - so geht's


ausgezeichnet

Ein alltagsbezogenes, wertvolles Praxisbuch

Jeder von uns kann einen Teil dazu beitragen, dass unser Planet weniger ausgebeutet und verschmutzt wird. Dennoch fehlte mir bislang eine übersichtliche Sammlung an Ratschlägen, die ich immer wieder in die Hand nehmen und in der ich auch mal schnell situationsbezogen nach Stichworten nachschlagen konnte. Verena Klaus ist es nun gelungen, mit ihrem neuen Buch eine Orientierung zu geben, die im eigenen Alltag ganz individuell umgesetzt werden kann. Die aufgeführten 250 Ideen umfassen tatsächlich alle wichtigen Lebensbereiche und werden auf eine motivierend sympathische Weise vorgestellt. Sie vermitteln dem Leser, dass es anfangs nicht darum geht, von einen Tag auf den anderen den kompletten Lebensstil zu verändern. Denn jeder Konsument sollte selbst überlegen, welche ressourcensparenden Handlungsweisen und Anschaffungen für ihn tragbar und innerhalb seines Alltags umsetzbar sind. Mit einzelnen, kleinen Schritten haben wir dann irgendwann eine weite Strecke zurückgelegt, die uns zu einer gesünderen und umweltbewussteren Lebensweise führt. Hilfreich sind für mich insbesondere die Rezepte für natürliche Alltagshelfer, die ressourcenschonende Lebensmittelresteverwertung und auch die Anleitung für eine schadstofffreie Körperpflege gewesen. Dennoch bot mir jedes Kapitel neue Perspektiven und wertvolle Tipps, die ich in den kommenden Wochen in meinen Alltag integrieren möchte.

"Zero Waste. So gehts." mahnt nicht mit erhobenem Zeigefinger an, sondern inspiriert dazu, einfach anzufangen und auszuprobieren, was alles an Mülleinsparung möglich ist. Ein alltagsbezogenes sowie äußerst nützliches Praxisbuch, das sich auch als Nachschlagewerk eignet, wenn beispielsweise der nächste Kindergeburtstag oder der nächste Großeinkauf ansteht. Ich wünsche diesem Buch von Herzen, dass es seinen Weg in viele Haushalte findet und auch für andere Menschen eine „Quelle des Umdenkens“ werden kann!

Bewertung vom 31.10.2020
Der Schleier von Arken / Millenia Magika Bd.1
Holzapfel, Falk

Der Schleier von Arken / Millenia Magika Bd.1


ausgezeichnet

Ein Blick hinter den magischen Schleier
Achtung, es besteht die Gefahr, dass dieses Buch seine Leser auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt, von der sie nicht mehr freiwillig zurückkehren möchten. Jedenfalls wäre ich gerne sehr viel länger in Arken geblieben. Denn Adrian, Juri und Jazz bilden, nachdem sie erstmal zusammengefunden haben, ein äußerst unterhaltsames Dreiergespann, das einen humorvollen Umgang pflegt und in den gefährlichsten Situationen aufeinander vertrauen kann. Auch alle anderen Figuren erhalten nicht nur durch den fabelhaft detailreichen Schreibstil des Autors ihre authentisch wirkenden Charakterzüge, sondern werden zudem mit wunderschönen Zeichnungen, die jedes neue Kapitel einleiten, der Fantasie zugänglich gemacht. Mich erinnerte die Suche nach Adrians Tante an eine spannende Detektivgeschichte. Bei jedem weiteren Ermittlungsschritt lernt Adrian neue magische Wesen kennen, die nicht nur durch ihre skurril anmutende Art nach Arken passen, sondern auch so manches Mal zu einer gefährlichen Wendung der Geschichte beitragen. Die letzten Seiten des Buches weckten bei mir die Hoffnung, dass Herr Holzapfel für seine Protagonisten eine weitere Herausforderung plant, bei der ich sie sehr gerne erneut begleiten würde: Ein erfrischend mitreißendes Buch, das ich jungen und auch älteren Lesern empfehlen kann!

Bewertung vom 18.10.2020
Wonderlands

Wonderlands


ausgezeichnet

Ein Reiseführer der fantastischsten Wunderländer des menschlichen Geistes

"Wonderlands" bietet seinen Lesern einen aufwendig und mit viel Herzblut gestalteten Überblick über die fantastische Weltliteratur. Dafür stellt Laura Miller nicht nur die jeweiligen Schöpfer der erfundenen Geschichten detailliert und chronologisch vor, sondern übermittelt auch alle wesentlichen Hintergrundinformationen zur Deutung und Entstehung ihrer Werke. Ob satirische Betrachtungsweisen, moralische Lektionen oder der Aufruf zur Änderung des Weltgeschehens - die Beweggründe der Autoren werden im geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext eines jeden Zeitalters gedeutet sowie äußerst lesenswert aufbereitet. Zugleich wird nicht zu viel verraten, sondern es werden immer nur auf eine wohldosierte Weise Informationen preisgegeben, damit der Appetit des Lesers ausschließlich durch das Lesen der Originalgeschichte gestillt werden kann. Auch Cover, Fotos, Plakate und so manches Zitat wurden zur Appetitanregung wirkungsvoll ausgewählt. Nach mehreren Stöberstunden kann ich bereits etliche - mir höchstens durch ihre Titel bekannte Werke - auf meine Lesewunschliste eintragen. Und ich bin mir sicher, dass es für mich noch viel mehr Wunderländer zu entdecken gibt, deren Landkarten mir erst durch dieses besondere Buch zugänglich gemacht wurden. Deshalb kann ich diesen Reiseführer der besonderen Art jedem Liebhaber fantastischer Literatur uneingeschränkt empfehlen!

Bewertung vom 16.10.2020
Achtsam wie ein Buddha
Hanson, Rick

Achtsam wie ein Buddha


ausgezeichnet

Mit großer Vorfreude habe ich das neue Buch von Rick Hanson zu lesen begonnen und wurde nicht enttäuscht. Ich kenne die zuvor erschienenen Bücher des Autors und war von seiner praktischen Herangehensweise, die mit den aktuellsten Erkenntnissen der Neurowissenschaft verknüpft ist, bereits zuvor begeistert. Mit „Achtsam wie ein Buddha“ hat Herr Hanson nun ein gelungenes Praxisbuch erschaffen, das didaktisch sinnvoll gegliedert und inspirierend verfasst wurde. Als besonders nützlich empfand ich zudem die Literaturempfehlungen, die innerhalb der Kapitel "eingestreut sind". Oftmals kommen stattdessen Fußnoten zum Einsatz, die dann umständlich zurückverfolgt werden müssen. Wenn sich bei mir der Wunsch nach einer thematischen Vertiefung einstellte, konnte ich mir nun zeitgleich eine Notiz bezüglich der empfohlenen Literatur erstellen. Darüber hinaus zeigte mir dieses Buch neue Anleitungen und Hilfestellungen auf, die ich in der Praxis an meinen individuellen Weg anpassen werde. Das bedeutet auch, dass ich das Buch noch einige Male zur Hand nehmen und immer wieder lesen werde, denn „Achtsam wie ein Buddha“ wird gewiss ein nützlicher Begleiter sein und helfen, neue Pfade und ein besseres Verständnis auszuloten. Auch für andere interessierte Leser und Übende dürfte die vorgestellten Übungen und Denkanstöße ein wertvoller Wegweiser sein - eine empfehlenswerte Lektüre!

Bewertung vom 06.10.2020
Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht
Petkovic, Andrea

Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht


sehr gut

Covergestaltung und Titel ergeben in der Nachbetrachtung des Buches ein sehr stimmiges Bild. Andrea Petkovic schreibt auf eine mutige, ehrliche Weise selbstreflektiert und erzählerisch talentiert über ihr Leben. Oder besser formuliert: Über ihre zwei Leben. Der Tennissport - sowie vermutlich jede andere professionell ausgeübte Sportart - scheint ein Parallelleben zu sein, das schon in frühen Jahren Lektionen erteilt, die uns als "Normalmenschen" eine wesentlich längere Lehrzeit abverlangen. Der nie enden wollende Kampf mit dem eigenen Ego wird von Frau Petkovic auf eine oftmals humorvolle, aber auch sehr authentisch wirkende Weise dargelegt. Darüber hinaus sind für mich insbesondere die Einblicke in ihre private Lebenswelt und in die Tradionen ihrer serbisch verwurzelten Familie interessant. Die soziale, gesellschaftliche und in diesem Fall auch binationale Prägung ist ein wichtiges Element, um das Wesen eines Menschen annähernd zu verstehen. So manches Mal fehlte mir zu Beginn eines neuen Kapitels die klassische Überleitung oder auch der Hinweis auf eine chronologische Vorgehensweise, doch spätestens zum Abschluss der jeweiligen Passage, fügte sich der Beginn in ein komplexes, gut durchdacht gestaltetes Gesamtbild.

Es kann sein, dass dieses Buch vorrangig an Menschen adressiert ist, die sich mit dem Tennissport auskennen und die Karriere der Autorin verfolgt haben. Dennoch fühlte ich mich als Laie von der selbstreflektierten Erzählstimme angesprochen und wurde mit kurzweiligen, aber auch tiefsinnigen Erzählungen bestens unterhalten.

Bewertung vom 04.10.2020
Golden wie Blut / Die Göttinnen von Otera Bd.1
Forna, Namina

Golden wie Blut / Die Göttinnen von Otera Bd.1


ausgezeichnet

Kraft und Zusammenhalt der Unterdrückten

Obwohl ich anfangs ein paar Seiten benötigte, um in die Geschichte über Deka und das Schicksal ihrer Leidensgenossinnen hineinzufinden, wurde ich anschließend zu einer begeisterten Reisebegleiterin und konnte das Buch nicht mehr (freiwillig) aus den Händen legen. Die beschriebene Welt Otera ist mit ihren Regeln und Glaubensvorstellungen sehr authentisch dargestellt. Deka ist in Otera, ebenso wie die anderen Dämonen bzw. Alaki, alles andere als willkommen. Die gesellschaftlich geduldete Unterdrückung und Misshandlung der Alaki wird anhand ihres Beispiels und das ihrer neu gefundenen Freundinnen auf eine sehr bedrückende Weise beschrieben, die Mitgefühl weckt und auch die Hoffnung darauf, dass sich die Protagonisten durch ihren Einsatz in der Armee ein besseres Leben erkämpfen werden. Trotzdem bleibt einem als Leser stets im Hinterkopf, dass die Grundordnung dieser düsteren Welt das tatsächliche Hauptproblem darstellt und viel Leiden erzeugt. Nicht nur für die Alaki, sondern auch für Frauen. Deka ist meines Erachtens nach eine ernste Hauptfigur, der auch aufgrund ihrer traumatischen Erfahrungen, eine gewisse Leichtigkeit fehlt. Umso mehr freute ich mich mit ihr, als sie ihr wandelbares Haustier mit dem loyalen Herzen fand. Ab diesem Punkt nahm die Geschichte Tempo auf und es geschahen Wendungen, die ich nicht erwartete. Ich fieberte mit und war immer wieder verblüfft, wenn meine Ahnungen als komplette Fehlannahmen enttarnt wurden. Aufgrund der unvohersehbaren Entwicklung der Geschichte, bin ich sehr gespannt darauf, wie die Folgebände das Ende dieses Buch aufgreifen und die Mission der Alaki weitererzählen werden.
"Die Göttinen von Otera" kann ich an neugierige Leser empfehlen, die sich über ein Buch freuen, das eine neuartig besondere Welt mit bedrückenden Spielregeln, unvorhersehbaren Wendungen und der Macht des Zusammenhalts von Blutsschwestern und ihren Vebündeten präsentiert.

Bewertung vom 16.09.2020
Unendlich funkenhell
Schrenk, Michelle

Unendlich funkenhell


ausgezeichnet

Unendlich traurig habe ich das neue Buch von Michelle Schrenk, nach dem Lesen der letzten Zeile, zuklappen müssen. Vermutlich habe ich das Buch zu schnell gelesen, weil bereits die ersten Geheimnispuzzleteile am Anfang meine Neugierde und den dazugehörigen Lesedurst entfacht hatten. Wie das so ist mit fesselnden Geschichten, bleibt man als Leser anschließend mit einem traurigen Gefühl zurück, weil man nicht weiß, wann man erneut auf einen ähnlichen Buchschatz treffen wird. Abschiedsschmerz.
Hoffnungsvoll verträumte Zitate habe ich in „Unendlich Funkenhell“ entdecken dürfen, wie zum Beispiel auf Seite 202: „Die Sterne funkeln über mir und spenden irgendwie Hoffnung (…). Und Sterne sind eigentlich nichts weiter als Sonnen, etwas, das verglüht. Aber wir geben den Dingen eine Bedeutung. Also ist doch gleich, was etwas ist, wenn wir es zu dem machen, was wir möchten.“ So kann ich den Abschiedsschmerz natürlich auch in Dankbarkeit wandeln und sagen: Zum Glück durfte ich drei Tage lang an einer spannenden, geheimnisvollen und romantischen Geschichte teilhaben. Die eigensinnigen Hauptcharaktere Amy und Louis sowie auch Amys äußerst loyale Freundin Jill, sind mir während dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen. Fasziniert habe ich mich in der lebendig geschriebenen Handlung verloren und immer wieder mitgefiebert, als Amy und Louis dem Geheimnis der Vergangenheit ihrer Familien Seite für Seite näherkamen, sich jedoch auch durch neu aufgedeckte Spuren wieder voneinander entfernten. Wie oft war ich davon ausgegangen, nun einen Überblick über vergangenes und zukünftiges Geschehen zu haben und musste dann überrascht feststellen, dass ich mich geirrt hatte.
Tatsächlich kann ich dieses Buch auch an Menschen empfehlen, die älter sind als die vorgesehene Leserschaft und sich an einer Geschichte mit Herz erfreuen können, die auch den Verstand aktiviert, eine spannende Lesezeit verspricht und nachdenklich stimmende Zeilen beinhaltet: „Die Unendlichkeit, die in den Sternen liegt, funkenhell hüllt sie mein Herz ein. Tausend Sterne, tausend Momente in einem Leben. Ist es das, was am Ende bleibt?“ Am Ende dieses Buch bleibt nicht nur Traurigkeit, sondern auch eine hoffnungsvolle Stimmung und das schöne Gefühl, dass es ja auch noch einige andere Bücher der Autorin gibt, die gelesen werden möchten.