Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
xxx
Wohnort: 
xxx

Bewertungen

Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2018
Das rote Adressbuch
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


ausgezeichnet

✿ Über die Entstehung der Geschichte ✿
Die Autorin Sofia Lundberg hat als kleines Mädchen viel Zeit mit Doris, der Schwester ihrer Großmutter, verbracht. Als die Großmutter starb zog Doris beim Großvater ein und kümmerte sich um ihn und um Sofia´s Vater. Ihre letzten Jahre verbracht Doris allein in ihrer Wohnung. Nach ihrem Tod wurde ihr Apartment ausgeräumt und dabei fand Sofia in einem Regal das rote Adressbuch. Wie in dieser Geschichte, waren viele Namen durchgestrichen und mit dem Vermerk TOT versehen. Sofia war so bestürzt, wie einsam Doris zum Schluss gewesen sein muss und wie oft sie in Erinnerungen schwelgte. Einige Jahre später entstand, aus diesem zufällig gefundenen Adressbuch, dieser Roman. Sehr viele Begebenheiten und Personen aus der Geschichte kommen aus dem privaten Umfeld von Sofia und haben sich auch so, oder so ähnlich zugetragen.
✿ Meine Meinung ✿
Ein Roman der mich aufgrund der Vorgeschichte schon sehr interessiert hat und ich bin mit keinem Wort enttäuscht worden. Der Plot beinhaltet alle Gefühlsachterbahnen die es gibt und ich konnte es gar nicht glauben, das dies der Debüt-Roman von Sofia Lundberg sein soll. Sie kann Gefühle sehr stark beschreiben, so das ich beim Lesen sofort merkte, wie wichtig eine Begebenheit oder eine Person im Leben sein kann. Im Grunde begleitet man Doris durch ihr ganzes, schweres, aber auch immer wieder von kleinen Höhepunkten, geprägtes Leben.
Zu ihren 10. Geburtstag bekommt sie von ihren Vater das rote Adressbuch geschenkt, mit dem Hinweis, hier alle Menschen zu verewigen, die Doris in ihrem Leben etwas bedeuten.
Anhand dieser Einträge im Adressbuch beginnt Doris, mittlerweile 96 Jahre alt, ihre Geschichte aufzuschreiben. Sie reist gedanklich durch ich bisheriges Leben und trifft die Menschen wieder, die sie geprägt haben und die geliebt hat.
Doris wird nach dem Tod ihres geliebten Vaters, von der Mutter kurz über lang vor die Tür gesetzt, da sie nicht alle Mäuler der Familie mehr stopfen kann. Doris, in diesem Moment 13 Jahre alt, bekommt einen Zettel mit einer Adresse in die Hand gedrückt, wo sie sich melden soll, um sich selbst als Dienstmädchen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mit der Madame des Hauses zieht sie später nach Paris, wo Doris zu einem bekannten Mannequin wird. Als ihre Mutter stirbt, muss sie sich um ihre kleine Schwester Agnes kümmern und ihr Leben vollkommen umwerfen. Sie trägt nun eine große Verantwortung. Immer wieder fangen die beiden jungen Frauen von Null an, in einem anderen, fremden Land ohne die Sprache zu beherrschen oder überhaupt eine Person zu kennen. Sie haben es sehr schwer, doch sie geben nicht auf.
Zwei Menschen scheinen sehr wichtig im Leben von
Doris gewesen zu sein. Einmal ihr bester Freund der Künstler Gösta und die große Liebe ihres Lebens, Allan, den sie nie vergessen hat.
Zwischen diesen Kapiteln von Früher, werden immer wieder Abschnitte aus dem Heute eingestreut, in denen es Doris von Tag zu Tag schwerer fällt, sich alleine in ihrer Wohnung in Schweden zurecht zu finden. Durch einen schweren Sturz kommt sie ins Krankenhaus, muss operiert werden und sie merkt, das es langsam mit ihr zu Ende gehen wird. Doch was ist aus Paul geworden? Lebt er noch? Oder werden die Beiden sich im Himmel endlich wiedersehen?
Das Ende lässt dem Leser den Freiraum sich selbst Gedanken zu machen, ob man genug Zeit mit den eigenen älteren Verwandten, wie Oma und Opa, Tante und Onkel verbracht hat? Wie schnell kann es zu Ende gehen und man denkt, was hätte ich von diesen lieben Menschen noch alles erfahren können und wollen. Die Zeit ist begrenzt und man sollte sie wirklich nutzen, wenn es nicht schon zu spät ist.
✿ Fazit ✿
Wer dieses Jahr noch einen tollen und emotionalen Roman lesen will, der MUSS „Das rote Adressbuch“ lesen, an dem Buch kommt man nicht vorbei. Mein Roman-Jahreshighlight 2018.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.08.2018
In stürmischen Zeiten / Das Weingut Bd.1
Lacrosse, Marie

In stürmischen Zeiten / Das Weingut Bd.1


ausgezeichnet

Wow, mit diesem Roman hat mich Marie Lacrosse wunderbar unterhalten können. Die junge Irene wächst in einem Waisenhaus auf, ohne zu wissen wer ihre Mutter ist. Eines Tages kommt Wilhelm Gerban in das Heim und sucht sich Irene aus, damit diese in seinem Haushalt als Dienstmädchen arbeiten soll. Angeblich hat Wilhelm´s Frau Pauline ihrer kürzlich verstorbenen Freundin das Versprechen abgenommen, Irene zu suchen und sich um sie zu kümmern. Nachdem Irene sich eingelebt hat, kommt der Sohn des Hauses, Franz Gerban zurück, und durch die Liebe zu den Büchern erkennen beide, das sie sich mögen. Wie es natürlich kommen muss, steht diese Liebe unter keinem guten Stern. Neben dem Beginn der Liebesgeschichte zwischen Irene und Franz hat die Autorin einen lebhaften und anschaulichen Bezug zum Krieg in den Jahren 1870/1871 aufgezeigt. Mit all seinen häßlichen, widerlichen und erschreckenden Seiten. Man hat beim Lesen förmlich die schrecklichsten Bilder vor Augen, aber immer im Hinterkopf das es genauso gewesen sein kann bzw. gewesen sein muss. Dieser widerliche Geruch nach Tod und Verletzung, die Schreie der Männer, die mit den wenig vorhanden Mitteln ärztlich versorgt werden mussten. Ich habe so manches mal tief durchatmen müssen. Franz kämpft im Krieg ums Überleben und Irene ist mit ihrem eigenen, schweren Schicksal beschäftigt. Doch Beide spüren immer ganz tief in sich drin, das ihre Liebe stärker ist, als der Krieg. Wilhelm Gerban und seine Tochter Mathilde, die alles und jeden in die Pfanne haut, wollen das junge Glück nicht so schonungslos davon kommen lassen und lassen sich vieles einfallen um Irene aus dem Haus zu jagen. Ein Charakter ist dann hervorragend beschrieben, wenn man sich beim Lesen so richtig darüber aufregen kann. Hier ist dies Mathilde, die mich zur Weißglut getrieben hat. Hinterhältig und gemein, man möchte ihr am liebsten die Pest an den Hals wünschen. Wie der Vater, so die Tochter. Der Schreibstil von Marie Lacrosse ist sehr gut zu lesen. Trotz der vielen Seiten kam bei mir kein einziger Moment der Langeweile auf. Ich werde auf alle Fälle diese wundervolle Familiensaga weiter verfolgen, um zu sehen ob Irene und Franz wieder zueinander finden und endlich ein kleine, glückliche Familie werden.

Ein beeindruckender Roman, der bestimmt viel Recherchearbeit gekostet hat, aber es hat sich wirklich gelohnt. Ich bin schon so gespannt auf Band 2 der am 15. April 2019 unter dem Titel "Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben" erscheinen wird. Am Ende dieses ersten Bandes ist der Prolog vom zweiten Buch abgedruckt, aber ich habe ihn nicht gelesen, denn ich möchte mich überraschen lassen wie es weitergehen wird.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2018
Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1


sehr gut

Die Autorin, Jessica Fellowes, ist die Nichte des Autors von "Downton Abbey" Julian Fellowes. Man sollte allerdings keine Vergleiche ziehen, denn Julian Fellowes hat die damalige Zeit atmosphärischer besser und dichter ausschmücken und mir als Leserin näher bringen können. An diesem Punkt könnte sich die Nichte noch eine Scheibe von ihrem Onkel abschneiden. Ansonsten besteht der Plot aus einer kleinen Liebesgeschichte, einem Kriminalfall und einem Neubeginn. Louisa ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Onkel Stephen und bewirbt sich als Kindermädchen im Hause der Mitfords. Sie bekommt die Stelle außerhalb von London und wähnt sich erstmal in Sicherheit bis sie und Nancy, die älteste Tochter der Mitfords, sich für den Mordfall der Krankenschwester Florence Nightingale interessieren. Mit Hilfe des Bahnpolizisten Guy, der zudem ein Auge auf Louisa geworfen hat, wollen sie unbedingt den Mörder schnappen. Stellenweise versucht Fellowes das Flair der 1920er Jahre einzufangen, was nicht immer gelingt, aber die Herausarbeitung der Charaktere ist gut gelungen. Allen voran die jungen Frauen Louisa und Nancy, die im Laufe der Geschichte zu wahren Freundinnen werden, obwohl sie in unterschiedlichen Welten aufgewachsen sind. Die Mitfords scheinen zwar nicht arm zu sein, aber so richtig protzig leben sie auch nicht, wenn man einmal vom Haus "MItford Manor" absieht. Hier hätten mir noch ein paar mehr Beschreibungen des Hauses und der Örtlichkeiten gefallen, um mir alles noch bildlicher vorstellen zu können. Ansonsten hat mich der Roman gut unterhalten und der Schreibstil hat sich flüssig lesen lassen. Ich freue mich, wie die Mitford-Saga weitergehen wird, denn anscheinend wird es zu jeder der Schwestern einen eigenen Band geben. In diesem ging es ja hauptsächlich um die Älteste, Nancy, die eigentlich noch die Normalste zu sein scheint und im wahren Leben Schriftstellerin wurde. Da bin ich doch sehr gespannt, wie Jessica Fellowes die Geschichte um die beiden extrem schwierigen Schwestern Unity und Diana spinnen wird. Denn im wahren Leben war Unity ein "Groupie von Hitler" und Diana wurde von ihrer Schwester Nancy bei den britischen Behörden angeschwärzt, aufgrund ihrer politischen Gedanken und kam für einige Monate ins Gefängnis.

Die Charaktere der Mitford-Schwestern und Florence Nightingale basieren ja auf wahren Persönlichkeiten und nach dem Lesen hat es mich wirklich interessiert, wer diese Frauen alle waren und so habe ich mich einige Zeit mit ihnen befasst. Ein Roman aus den "Goldenen Zwanzigern" gespickt mit einem Mord, einer dezent beginnenden Romanze und einer jungen Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt um es einmal besser zu haben.

Bewertung vom 29.07.2018
Sommer in Bloomsbury / Bloomsbury Bd.2
Darling, Annie

Sommer in Bloomsbury / Bloomsbury Bd.2


sehr gut

In diesem Band dreht sich der Plot hauptsächlich um Verity Love, eine der Mitarbeiterinnen von Posy in deren Buchladen "Happy End" in London. Verity ist gerne Single, liebt ihr ruhiges Leben und meidet, so weit wie es geht, Kundenkontakte im Geschäft und Telefonate. Sie sitzt lieber in ihrem Büro schreibt Mails an Kunden, verpackt online bestellte Bücher und nach der Arbeit sitzt sie gerne in ihrem Lesesessel und lässt die Welt außen vor. Sie treibt dieses Spiel sogar soweit, das sie mit Hardy, einen Freund erfindet, den sie gar nicht hat. Mit dem Verity-Charakter hat die Autorin eine wunderbare Person erschaffen, die mich so manches mal hat lachen lassen, die aber auch mit Tiefgang punkten kann. Was ich im ersten Band beim Kennenlernen von Posy Morland vermisst habe, bringt die Autorin hier sehr gut heraus. An einigen Stellen hätte es meiner Meinung nach etwas weniger Liebeskitsch sein können. Zwischen den Zeilen merkt man wieder, wie sehr Annie Darling die Literatur liebt und sich so hervorragend in die Leser/innen versetzen kann.
Ein wunderbarer Sommerroman, der gut unterhält und mich mehr überzeugen konnte wie der erste Band "Der kleine Laden in Bloomsbury".

Bewertung vom 29.07.2018
Der kleine Laden in Bloomsbury / Bloomsbury Bd.1
Darling, Annie

Der kleine Laden in Bloomsbury / Bloomsbury Bd.1


gut

Ich lese ab und zu gerne Bücher, in denen es auch um Bücher geht und bei diesem ersten Band der Bloomsbury-Reihe ist die Liebe zu Büchern sehr gut beschrieben. Nachdem Posy den Buchladen geerbt hat, möchte sie sich auf das Genre "Liebesromane" spezialisieren und nur noch diese anbieten. Wie es kommen muss, funkt ihr Sebastian dazwischen, der Enkel der vorherigen Besitzerin, den Posy schon seit ihrer Kindheit kennt. Sebastian fand ich zu Anfang als Charakter schwierig, schmierig und unfreundlich, doch schaut man tiefer hinter seine Fassade, merkt man, das er einen guten Kern hat. Hier hat die Autorin, in Bezug auf das Verhalten zu Beginn des Plot's, mir zu tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Doch zum Glück ändert sich dies im Laufe der Geschichte. Der kleine Buchladen und seine Mitarbeiter/innen könnte es genauso im wahren Leben geben. Sehr gut gefallen haben mir einige Sätze, die Posy und ihr Lese- bzw. ihr Buchbesitzverhalten beschreiben. Ich habe mich doch tatsächlich wiedererkannt, u.a. bei dem Hinweis auf Seite 52 Zitat: "Wozu brauchst Du all diese Bücher?" und die Aussage Zitat: "Bücher kann man nie genug haben." Ach herrlich, die Autorin versteht sich darauf, wie man als Bücherwurm sich verteidigen und nie um eine Ausrede verlegen sein muss.
Es ist jetzt kein Roman der mich zu "Hurra-den müsst ihr alle-lesen-Rufen" veranlasst, aber ich habe mich an einem sonnigen Wochenende im Gartenstuhl damit sehr gut unterhalten gefühlt. Der Schreibstil von Annie Darling ist locker, flockig und leicht zu lesen

Bewertung vom 26.07.2018
Das Gift der Wahrheit / Hall & Hellstern Bd.2
Corbin, Julia

Das Gift der Wahrheit / Hall & Hellstern Bd.2


sehr gut

Ich hatte ja bei Band 1 "Die Bestimmung des Todes" ein bis zwei Schwachpunkte entdeckt, die mich gestört hatten, aber hier, im zweiten Band, konnte ich diese nicht mehr entdecken. Der Fall an sich alleine schon hat mich begeistert, auch das nicht zu viel und zu lang über biologische Maßnahmen berichtet wurde und endlich ist mir auch Alexis näher gekommen. Eine Steigerung zum vorherigen Band und ich bin sehr froh, das ich der Autorin noch eine Chance gegeben habe. Leute, wer Angst und einen Ekel gegenüber Spinnen verspürt, der sollte sich der Story vorsichtig nähern.Es war schon gruselig zu lesen, was Spinnengift im Körper eines Menschen anrichten kann. Nichts für schwache Gemüter, die ansonsten Rosamunde Pilchen lesen, denn selbst mich hat es während des Lesens oftmals überall gekribbelt und geschüttelt. Man erfährt zwar nicht wer der Täter ist, aber gleich zu Beginn des Buches bekommt man Einblicke in dessen Leben bzw. Vorgeschichte und es wird Bezug zu einem alten Fall eines Serienmörders in Kolumbien gezogen. Zwischendurch bahnen sich noch kleine Liebeleien an, die Alexis und Stephan und Karen und Oliver betreffen. Doch wie so oft funken die Ex, oder der Job dazwischen. Zum Glück wird es nicht zu romantisch und rosig, sondern es bleibt im Rahmen. Trotz des extrem spannenden Kriminalfalles bleibt es auch nicht aus, das Alexis wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird und diesmal geht es wirklich um ihre Karriere. Die beiden Freundinnen müssen diesmal schlimmes miteinander erleben und aushalten, so werden die Beiden, Alexis und Karen, sich immer mehr bewusst, das sie sich aufeinander verlassen können und müssen. Um einiges besser wie Band 1 und somit konnte mich Julia Corbin endlich überzeugen und begeistern für diese Reihe, die ich weiterhin verfolgen werde.

Bewertung vom 25.07.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Agneta möchte in Stockholm ihr Leben leben und als Malerin tätig sein. Sie ist verliebt und hat sich verschiedenen Studentengruppierungen angeschlossen. Ihre Mutter versteht die Welt nicht mehr, wie man so frei leben kann und will. Doch ein schrecklicher Unfall lässt Agneta nun wieder zurückkehren in ihre Heimat, den Löwenhof. Hier gestaltet sich ihr Leben nicht mehr wie sie es möchte, sie muss nun als Gutsherrin funktionieren, obwohl sie sich ein anderes Leben gewünscht hat. Sie wollte selbstständig sein, unabhängig und künstlerisch erfolgreich. Jetzt muss sie sich zwischen Pflichten, Moral und ihrer Selbstverwirklichung entscheiden. Dies ist der erste Band der historischen Schweden-Trilogie von Corina Bomann und ich war sehr gespannt, da ich eigentlich nicht so der Histo-Fan bin, aber alle vorherigen Bücher der Autorin haben mich begeistern können. Mit kleinen Abstrichen ist ihr dies hier nun auch wieder gelungen. Die Geschichte spielt in den Jahren 1913-1915 und ich begleite Agneta als Leserin durch Höhen und Tiefen, durch Liebe, aber auch durch entstehenden Kummer. Als gute Freundin ist man leserisch immer an ihrer Seite. Hier muss ich leider einen kleinen Kritikpunkt anmerken, denn an einigen Stellen hätte ich dem Charakter von Agneta etwas mehr Tiefgang gewünscht, aber ansonsten sind alle Menschen gut charakterisiert und auch vorstellbar dargestellt. Der Schreibstil passt sich der Zeit an in der der Plot spielt und man lernt auch das geschichtsträchtige Schweden etwas besser kennen. Das Buch ist spannend geschrieben, so das ich ziemlich schnell durch die über 700 Seiten geflogen bin.
✿ Fazit ✿
Wer historische Romane mag, die einen jetzt nicht zu denkerischen Höchstleistungen treiben, der kann hier getrost zugreifen und sich leicht und gut unterhalten lassen. Ich freue mich schon sehr auf die beiden Folgebände, die ich auf alle Fälle auch lesen werde.

Bewertung vom 24.07.2018
Die Bestimmung des Bösen / Hall & Hellstern Bd.1
Corbin, Julia

Die Bestimmung des Bösen / Hall & Hellstern Bd.1


gut

Das Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf den ersten Band der Alexis Hall-Reihe gemacht, doch leider konnte mich die Story nicht ganz überzeugen. Der Plot an sich, mit den Rückblicken in die schlimme Kindheit von Alexis und wie sie zu dem Mensch geworden ist, der sie momentan ist, hat mir ganz gut gefallen. Leider haben mich die ausführlichen und zu detaillierten biologischen Vorgänge, was Maden und Fliegen und Käfer und Co. betrifft, etwas gelangweilt, so das ich einige Seiten nur überflogen habe. Es war mir zu tiefgehend und zu fachlich. Ok, die Autorin ist studierte Biologin, das merkt man. Sehr gut gefallen und überraschend fand ich die Auflösung, auch wenn ich sie vorher schon erahnte, aber nicht in diesem Ausmaß. Der Schreibstil, mit den kurzen Kapiteln, ist relativ gut zu lesen und ich schätze mal, das die Charaktere im nächsten Band auch wieder auf der Bildfläche erscheinen werden und sie mir dann auch etwas näher kommen. Trotz einiger kleiner Mäkeleien von meiner Seite, ein ganz gutes Debüt und ich werde der Autorin noch eine weitere Chance geben, mit ihrem zweiten Band "Das Gift der Wahrheit".

Bewertung vom 21.07.2018
Endstation A4 (eBook, ePUB)
Silber, Eva-Maria

Endstation A4 (eBook, ePUB)


weniger gut

Nachdem mir "Forgotten Girl" sehr gut gefallen hat, wollte ich gerne das Krimi-Debüt der Autorin lesen, doch diesmal konnte sie mich nicht überzeugen. Das Grundgerüst des Plots beruht auf einem wahren Kriminalfall und spielt an einigen Ecken in Hessen, die ich auch "live" kenne und deswegen war ich sehr daran interessiert. Neben dem Kriminalfall, der ab und an Spannung zulässt, wurde mir zu viel Liebe in der Geschichte verstrickt. Die Anwältin Catharina und der Neffe der verschwundenen Maria ermitteln auf eigene Faust und lösen den Fall, was der Polizei damals nicht gelungen ist. Zudem störten mich die vielen Wiederholungen, wie und wo die ganze Entführung abgelaufen sein soll und was in den dramatischen Minuten passiert ist. Alles wurde immer wieder durchgekaut und hat mich irgendwann dazu getrieben, einige Seiten nur noch zu überfliegen. Die Charaktere sind mir auch zu oberflächlich, zu kühl und unnahbar erschienen. Die vielen Probleme die dann noch hinzu kamen haben diesen Zustand nicht besser gemacht.
Vielleicht sollte man beachten, das dies das Debüt von Eva-Maria Silber ist und ich kann aber bestätigen, das ihr neuer Thriller "Forgotten Girl", der auch wieder auf einem wahren Fall beruht, aber um einiges spannender geschrieben wurde.