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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2022
Schlussmachen für Anfänger
McGary, Megan

Schlussmachen für Anfänger


sehr gut

In „Schluss machen für Anfänger“ wird der mit zahlreichen Orden ausgezeichnete Elitepolizist Matt in das kleine Örtchen Marley versetzt, um dort als Chief der ansässigen Polizeieinheit für Ordnung zu sorgen und die von seinem Vorgänger verursachte Korruptionsaffäre auszuräumen.
Vor Ort trifft er auf Annie und es herrscht sofort ein erotisches Knistern zwischen den beiden. Leider müssen sie nach anfänglicher Leidenschaft feststellen, dass es mehr Probleme zwischen ihnen gibt, als sie zuerst dachten. Sind sie in der Lage, diese auszuräumen und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen?
Das Cover des Buches besticht mit seinen dezenten Blau- und Glitzertönen und lässt eine romantische Liebesgeschichte erhoffen.
Der Schreibstil der Autorin ist schnell, direkt, dabei aber auch immer wieder sehr bildlich-romantisch.
Die Perspektiven der Protagonisten wechseln immer wieder, was jedoch kein Problem darstellt – im Gegenteil lernt man so die Gefühls- und Gedankenwelt beider Hauptpersonen viel intensiver kennen.
Leider sind sowohl Annie als auch Matt Protagonisten, die sehr extrem zum Drama neigen und Situationen führen zu Missverständnissen, die durch einfaches Miteinander-Reden gar nicht erst entstanden wären. So kam bei mir während des Lesens irgendwann der Gedanke, dass sich Erwachsene – vor allem in so verantwortungsvollen Berufen – eigentlich nicht so kindisch benehmen.
Sehr gelungen finde ich auch Nebencharaktere, die im Laufe der Handlung sehr wichtige Funktionen einnehmen und überraschende Offenbarungen, die man so zunächst nicht erwartet hat.
Da es sich im vorliegenden Fall um einen Liebesroman handelt, erwartet man natürlich ein Happy-End und wird in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht – der Weg dahin ist jedoch recht steinig.
Erwähnen möchte ich noch die liebevoll gestalteten Illustrationen zur Unterteilung der Kapitel – diese haben mir sehr gefallen und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Fazit:
Mir hat dieser Liebesroman vom Schwung und der gelungenen Sprache wirklich super gefallen. Die Geschichte hätte an manchen Stellen vielleicht nicht ganz so dramatisch ablaufen müssen. Die beiden Hauptpersonen habe ich jedoch ins Herz geschlossen.
Mir wurden romantische Lesestunden bereitet, die leider viel zu schnell zu Ende waren.

Bewertung vom 12.04.2022
Der Schmerzflüsterer (Ein Lukas-Sontheim-Thriller 3)
Esser, Frank

Der Schmerzflüsterer (Ein Lukas-Sontheim-Thriller 3)


ausgezeichnet

„Der Schmerzflüsterer“ ist der 3. Band aus der Reihe der Lukas-Sontheim-Thriller von Frank Esser.
Ein perfider Serienmörder entführt seine Opfer zunächst wochenlang und nach qualvollen Stunden allein in der Dunkelheit sorgt er scheinbar dafür, dass sie sich selbst richten. Hierbei überbietet er sich an Brutalität. Bei den Opfern finden die Mordermittler jeweils einen Zettel mit den Worten: Es tut mir leid!, was zunächst auf Selbstmord schließen lässt.
Gleichzeitig wird Lukas Sontheim, der mittlerweile als Privatdetektiv tätig ist, damit beauftragt, eine junge Frau namens Sarah Weinert zu finden. Die junge Frau ist bereits seit mehreren Tagen spurlos verschwunden.
Der Ermittler ahnt noch nicht, auf welche gefährlichen Wege ihn die Suche nach der jungen Frau führen werden.
Bereits das Cover der Buchreihe hat einen hohen Wiedererkennungswert und lässt einen sofort einen spannenden Thriller vermuten.
Der Leser wird hier auch keinesfalls enttäuscht.
Von der ersten Seite an ist man gefesselt und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Dabei gelingt es dem Autor sogar, dass durch überraschende Enthüllungen und Verwicklungen die Spannung zum Ende hin noch einmal rasant zunimmt.
Der Ermittler Lukas Sontheim ist mir von Beginn an sympathisch gewesen. Zusammen mit dem IT-Experten Ali ist er den Ermittlern von der Mordkommission immer einen Schritt voraus und bleibt dabei immer menschlich und authentisch.
Mir hat die Schilderung der Ermittlungen und die Vorgehensweise sehr gut gefallen. Ich habe mich immer mitgenommen gefühlt.
Die Einblicke in das perfide Hirn des Serienkillers und dessen Spielchen, die er mit seinen Opfern spielt, haben mir teilweise eine Gänsehaut verursacht. Man konnte sich die Szenen sehr gut vorstellen, was teilweise erschreckend wirkte.
Dem Autor ist es super gelungen, dass man die ganze Zeit miträtseln kann, wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen könnten und sich das Puzzle erst Stück für Stück zusammensetzt.
Für mich war es das erste Buch, was ich aus dieser Reihe gelesen habe, doch auch ohne Vorkenntnisse ist mir ein rascher Einstieg gelungen. Durch einige kurze Rückblicke kann man recht schnell eine Verbindung zu den Hauptprotagonisten herstellen. Da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt, kann man das Buch auch unabhängig von den Vorgängerbänden lesen.
Fazit:
Ich habe dieses Buch innerhalb von 2 Tagen durchgelesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte. Ein absolut fesselnder Thriller, in dem man komplett eintauchen kann.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten spannenden Fall für Lukas Sontheim und vergebe hier vollkommen verdiente 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 08.04.2022
Engel des Todes / Paul Stainer Bd.3
Ziebula, Thomas

Engel des Todes / Paul Stainer Bd.3


ausgezeichnet

„Engel des Todes“ von Thomas Ziebula ist der 3. Teil aus der Paul-Stainer-Reihe.
In diesem Band befinden wir uns in Leipzig im März 1920. Nachdem in Berlin die legitim gewählte Regierung gestürzt wurde und die meuternden Truppen Kapp zum neuen Reichskanzler proklamiert haben, kommt es im ganzen Land zu massiven Ausschreitungen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Auch in Leipzig kommt es auf den Straßen zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Demonstranten.
Während all dieser Geschehnisse kommt es zu einer grausamen Mordserie, die Kriminalinspektor Paul Stainer und seine Kollegen in Atem hält. Ein Serienmörder treibt in der Stadt sein Unwesen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr gut zu lesen.
Anfangs waren mir die vielen verschiedenen Personen zu unübersichtlich, sodass ich teilweise Probleme hatte, die einzelnen Protagonisten zuzuordnen. Dies wurde jedoch im Laufe des Lesens besser. Da es sich um Teil 3 einer Reihe handelt, kann ich nur empfehlen, die ersten beiden Teile vorab zu lesen, um bestehende Zusammenhänge besser zu verstehen. Auch wenn der Fall an sich abgeschlossen ist und daher auch ohne Vorkenntnisse lesbar ist, bauen die Geschichten der Charaktere auf die Vorbände auf.
Das Buch ist so eingeteilt, dass man die Geschehnisse in Leipzig vom 13. bis 19.03.1920 verfolgt. Durch das Einstreuen von Zeitungsausschnitten sowie Verordnungen von damals wirkt die Geschichte noch authentischer.
Der Leser bekommt einen Einblick in die historischen Ereignisse der noch sehr jungen Weimarer Republik und den verschiedenen politischen Strömungen. Wer nur ein bisschen Ahnung von Geschichte hat, weiß, wohin Deutschland in späteren Jahren treiben wird, doch bereits im Jahr 1920 sind diese Strömungen mehr als deutlich zu spüren. Ewiggestrige, die den Versailler Vertrag als Schmach für Deutschland ansehen, stehen den linken Arbeiterbewegungen gegenüber. Die Bereitschaft zur Gewalt wird auf beiden Seiten deutlich und die Szenarien sind teilweise erschreckend realistisch.
Hierbei werden die historischen Ereignisse gekonnt mit Einzelschicksalen verbunden, sodass man noch mehr in der Geschichte versinkt.
Die Protagonisten sind dabei ebenfalls sehr authentisch beschrieben, mehrdimensional und sie geben einem die Möglichkeit, mit ihnen mitzufühlen.
Die Kriminalgeschichte läuft teilweise nebenher und rückt in den Hintergrund. Der Täter ist relativ schnell bekannt, doch trotzdem ist bis zum Schluss offen, was ihn zu seinen brutalen Morden treibt. Der Einblick in das Seelenleben des Täters ist sehr gut gelungen und zeigt auf, welche Schicksale ein Krieg und dessen Grauen hervorbringen kann.
Es hat mir gut gefallen, dass dieser Roman das Thema Kriegstrauma aufgreift, da es damals wie heute immer noch sehr in den Hintergrund rückt. Es sollte jedoch im Bewusstsein der Menschen ankommen, dass Soldaten keine Maschinen sind und das, was sie im Krieg erleben, nicht immer gut verarbeiten können. Ein sehr wichtiges Thema, welches immer noch brandaktuell ist.
Fazit:
Für mich war dieses Buch nicht nur ein Kriminalroman, sondern auch ein ganzes Stück historischer Roman. Geschickt wurde die Tätigkeit der Ermittler mit den historischen Ereignissen verknüpft.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Ermittler Paul Stainer ist mir jetzt schon ans Herz gewachsen und ich hoffe, schon bald wieder einen neuen Fall von ihm lesen zu dürfen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die Kriminalfälle lieben, welche in eine sehr gut recherchierte Hintergrundgeschichte eingebettet sind.

Bewertung vom 04.04.2022
Nur eine Fellnase vom Glück entfernt / Lichterhaven Bd.6
Schier, Petra

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt / Lichterhaven Bd.6


ausgezeichnet

„Nur eine Fellnase vom Glück entfernt“ von Petra Schier ist ein Roman aus einer mehrteiligen Reihe. Er entführt seinen Leser in das kleine Örtchen Lichterhaven im Norden Deutschlands. Wer bereits die Vorgängerbände gelesen hat, begegnet lieb gewonnenen Protagonisten, doch auch als Neueinsteiger hat man das Gefühl, sofort Anschluss zu finden. Somit kann man diesen Roman auch unabhängig von den bereits erschienenen Bänden gut lesen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die sehr begabte Bäckerin und Konditorin Caroline, die zusammen mit ihren Freundinnen den Partyservice „Foodsisters“ erfolgreich führt und sehr auf ihre Emanzipiertheit bedacht ist.
Sie ist eine scheinbar selbstbewusste, eher nüchterne Person, die aufgrund ihrer strengen Erziehung keinen Mann in ihr Leben lassen möchte, um ihre Unabhängigkeit nicht zu verlieren.
Schon gar nicht Henning – ein ehemaliger sehr erfolgreicher Formel-1-Rennfahrer, den sie bereits aus der Schule kennt und dessen Machogehabe sie unglaublich nervig und abtörnend findet.
Doch als sowohl Caroline als auch Henning sich für den Rottweiler-Rüden Duke aus der Tierpension interessieren, ist sie gezwungen, mehr Zeit mit ihm zu verbringen.
Duke ist ein 60 Kilo schwerer, 2-jähriger Rottweiler, der aufgrund eines tödlichen Unglücks sein Herrchen verloren hat und nun auf einen neuen Besitzer hofft. Dieser große Rüde ist jedoch ein Angsthase und erschreckt sich vor jeder Maus. Gerade dieser Gegensatz zwischen einem Hund, der vielen Menschen schon vom Grunde her Angst macht und dem sensiblen Wesen, dass diesem Tier auf den Leib geschrieben wurde, macht die Geschichte noch sympathischer.
Der Schreibstil ist locker-leicht und sehr bildhaft. Man ist gedanklich sofort im gemütlichen Lichterhaven mit all seinen Bewohnern, kann sich die verschiedenen Kulissen sehr gut vorstellen.
Durch die Gedanken von Duke bekommt man auch einen wunderbar ulkigen Einblick in dessen Sicht auf die Welt, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.
Die verschiedenen Szenen wirken immer authentisch und auch die Charaktere haben die Chance sich zu entwickeln. Was ich auch sehr lobend erwähnen muss, ist, dass der Autorin eine sehr romantische Liebesgeschichte gelungen ist, ohne dabei die üblichen dramatisch aufgebauschten Klischees zu verwenden. Das hat mir sehr gefallen.
Zum Schluss gibt es natürlich ein Happy-End, doch einige „Baustellen“ bleiben offen, sodass man direkt nach dem Schließen des Buches gespannt auf den nächsten Band wartet.

Fazit:
Für mich war es das erste Buch, das ich aus dieser Reihe gelesen habe. Ich war sehr gern in Lichterhaven und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band. Ich hatte wunderschöne Lesestunden. Ein absoluter Wohlfühlroman und eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 04.04.2022
Wieder da und doch nicht hier
Nabert, Uta-Caecilia

Wieder da und doch nicht hier


sehr gut

Das Buch „Wieder da und doch nicht hier“ von Uta-Caecilia Nabert erzählt von Weltenbummlern und ihrem Leben nach der Heimkehr.
Das Cover ist sehr hochwertig gestaltet und macht sofort Lust einen Blick in das Innere des Buches zu werfen.
In 23 ganz unterschiedlichen Berichten erzählen die „Heimkehrer“ von ihren Erfahrungen nach dem Ende ihrer Reise oder bei einem Zwischenstopp. Dabei ist jede Geschichte sehr individuell und von den Erfahrungen des Einzelnen geprägt. Die Geschichten sind unterschiedlich lang und es werden zwischendurch auch Fotos der Reisenden oder der Orte gezeigt, an denen sie sich befunden haben. Die Fotos sind dabei zwar nur schwarz-weiß, hinterlassen jedoch trotzdem einen bleibenden Eindruck. Nach Abschluss jedes Erfahrungsberichts findet man einen kleinen Steckbrief des Erzählenden. So erfährt man, wie es nach der Reise weiter gegangen ist.
Am Ende des Buches zeigt die Autorin Wege auf, wie man nicht in den Post-Reise-Blues verfällt, wie man sich am besten auf die Reise selbst sowie auf die anstehende Rückkehr vorbereitet. Auch hilfreiche Adressen sowie weiterführende Lektüre ist aufgeführt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin selbst von ihren Erfahrungen berichtet hat – damit beginnt das Buch und am Ende kommt sie ebenfalls noch einmal selbst zu Wort, was einen sehr schönen Bogen ergibt.
Während der gesamten Lektüre habe ich mich gefragt, ob ich das auch könnte – einfach Koffer packen und für ein paar Jahre die Welt bereisen? Für mich habe ich diese Frage mit nein beantwortet. Es ist jedoch trotzdem eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt und Lust auf das Reisen macht.
Allen Reiserückkehrern ist gemein, dass sie sich während der Reise durch ihre weitreichenden Erfahrungen stark verändert haben. Sie haben Einblick in fremde Kulturen erhalten, was teilweise dazu führte, dass sie den Lebensstandard in ihrer Heimat viel mehr zu schätzen wussten.
Leider gab es auch viele Geschichten, in denen über die Daheimgebliebenen geschimpft und für mich auch geurteilt wurde, was mir beim Lesen manchmal einen negativen Beigeschmack gegeben hat.
Fazit:
Das Buch hält viele interessante Berichte bereit, die jeder für sich spannend sind und Lust auf das Reisen machen. Vor allem wird man sich dessen bewusst, dass die Lebenszeit, die man hat, kostbar ist. Auch wenn man nicht zu den Menschen gehört, die jahrelang das Leben in der Heimat hinter sich lassen wollen oder können, so gibt dieses Buch doch einen Anreiz, zumindest für kurze Zeit einen Ausbruch zu wagen. Es verliert dabei jedoch nie die Probleme aus dem Blick, die mit einer längeren Auszeit verbunden sein können.
Für mich auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle Abenteuerlustigen und die, die es noch werden wollen!

Bewertung vom 31.03.2022
Kataklysmus
Dogru, Ersah

Kataklysmus


gut

„Mord und Rache – Kataklysmus“ ist das erste Buch aus der Feder von Ersah Dogru.
Inhalt:
Die Geschichte dreht sich um Ezra, einen Holzfäller aus dem Wolfstal, der seine Frau und seine Tochter bei einem grausamen Angriff verliert und nachfolgend alles daransetzt, seinen Feind zu verfolgen und seine Familie zu rächen.
Begleitet wird er von seinem Freund Dertol.
Auf ihrem Weg begegnen sie vielen Gefahren und unerwarteten Überraschungen, die sich ihnen in den Weg stellen.
Doch wie weit geht man, um seine persönliche Rache zu erlangen? Ist sie es wert, jede Menschlichkeit und Barmherzigkeit anderen gegenüber zu verlieren und ohne Rücksicht auf Verluste nur noch seine eigenen Ziele zu verfolgen?
Meine Meinung:
Der Schreibstil des Autors ist sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind recht kurz und knapp gehalten. Die Geschehnisse werden in rascher Abfolge geschildert, sodass man oftmals nicht die Chance hat, sich in eine Situation hineinzufühlen – schon ist man in der nächsten angelangt.
Die Dialoge der Protagonisten wirkten auf mich leider oft zu plump und die Wortwahl war mir an vielen Stellen zu derb.
Die Protagonisten an sich konnten mich leider nicht überzeugen.
Ezra war von seinen Rachegefühlen vollkommen eingenommen. Mir hätte hier eine Figur besser gefallen, deren Gefühlsregungen man besser nachvollziehen kann oder die eine Wandlung innerhalb der Geschehnisse vornimmt.
Sein Gegenspieler Ifrit war mir hier schon etwas näher. Trotz all seiner grausamen Taten konnte man den Hintergrund gut nachvollziehen und eine emotionale Verbindung herstellen.
Leider war auch die sicher gut gemeinte Liebesgeschichte zwischen Dertol und Deliah eher unglaubwürdig als romantisch.
Alles in allem haben für mich die Figuren und die Handlungen manchmal nicht zusammengepasst. Es kann aber auch daran liegen, dass viele Hintergrundinformationen gefehlt haben und erst spät und dann auch nur kurz am Rande erwähnt werden.
Schade fand ich in diesem Zusammenhang auch, dass mystische Dinge wie die Wesen oder die Kulturen, die es in dieser Welt gibt, nicht näher dargestellt wurden.
Der Grundgedanke der Geschichte gefällt mir hingegen sehr gut. Jeder denkt sicher beim Lesen darüber nach, was man selber tun würde, wenn einem das Liebste genommen wird, was man hat? Würde man daran zerbrechen oder sein ganzes Leben nur noch auf Rache sinnen?
Fazit:
Ein sicherlich guter Ansatz wurde in diesem Roman leider noch nicht so gut umgesetzt und es ist für mich noch Luft nach oben.
Aufgrund des offenen Endes, welches mir gut gefallen hat, gehe ich von einer Fortsetzung aus und hoffe in dieser auf mehr emotionalen Tiefgang bei den Figuren.
Leider kann ich für die Lektüre nur 3 von 5 Sternen vergeben.

Bewertung vom 25.03.2022
Tschüss, Stress!
Sillmann, Karina

Tschüss, Stress!


ausgezeichnet

„Tschüss, Stress – 50 geniale Ideen zum Runterkommen und Entspannen“ ist ein kleiner Ratgeber aus der Feder von Karina Sillmann.
Bereits das farbenfrohe Cover zeigt, dass hier als Zielgruppe die jüngere Generation angesprochen werden soll und auch der Text spricht die Kinder direkt an.
Es werden 50 verschiedene Ideen vorgestellt, die den Kindern dabei helfen sollen, dem Stress zu entfliehen und eigene Entspannungsmethoden zu finden.
Dabei handelt es sich nicht nur um ganz bekannte Ideen wie Yoga oder Massagen, sondern auch Dinge wie „Sortier eine Schublade aus“, „Sei ganz langsam unterwegs“ oder „Finde den schönsten Platz in der Natur“.
Jeder Idee ist jeweils eine Doppelseite gewidmet und eine hübsche Zeichnung verdeutlicht noch einmal das Geschriebene.
Ein Pluspunkt ist hierbei auch die sehr gut verständliche Sprache, die es einem Kind ermöglicht, sich jede Idee auch allein zu erarbeiten, wenn die Erwachsenen keine Zeit dafür haben.
Meine 8- und 12-jährigen Kinder haben einige Ideen aus diesem Buch ausprobiert und uns ist dabei aufgefallen, dass man vor allem viel intensiver ins Gespräch kommt, wenn man sich bewusst Zeit dafür nimmt. Gerade das kommt im Alltag oft zu kurz und ist so wichtig für die Kinder.
Dieses Buch ist in der heutigen Zeit mit all den fordernden und teils belastenden Umständen, mit denen diese Generation aufwächst, ein gutes Hilfsmittel, um zu lernen, sich selber zu entspannen und zu entschleunigen.

Bewertung vom 25.03.2022
Zusammen sind wir wundervoll
Kirschner, Marina

Zusammen sind wir wundervoll


ausgezeichnet

„Zusammen sind wir wundervoll“ ist ein Roman aus der Feder von Marina Kirschner.

Wir begleiten darin Anna, eine junge Frau Anfang 30, die das Café „Sonnigsüß“ von ihrer Oma Gertraud geerbt hat und dort ihren Gästen fast täglich die leckersten Kreationen anbietet.
Das Café ist für viele Menschen zu einem Ort geworden, in dem sie Halt und Geborgenheit finden. So begegnen wir dort auch dem 11-jährigen Mädchen Mira, dass jeden Tag nach der Schule Zuflucht bei Anna sucht, um nicht nach Hause zu müssen, denn dort wartet keine angenehme Atmosphäre auf sie. Mira unterhält sich immer mit dem über 80-jähirgen Witwer Augustin Havel, der den Apfelstrudel seiner verstorbenen Frau schrecklich vermisst und bei Anna ein Stück Gesellschaft findet.

Eines Tages begegnet Anna auf dem Salzburger Grünmarkt Marco – einem jungen Mann, der direkt gegenüber von ihrem Café ein veganes Bistro eröffnet. Es herrscht sofort ein spürbares Kribbeln zwischen den beiden, doch irgendwie scheinen sie nicht zusammen zu finden. Es stehen immer wieder Missverstände und Anschuldigungen zwischen ihnen.

Der Leser erfährt die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln.
Anna begleitet man aus der Ich-Perspektive, doch auch die anderen Protagonisten kommen immer wieder aus der Erzählerperspektive zu Wort und so erfährt man Stück für Stück mehr aus deren Lebensgeschichte.

Der Schreibstil hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Die Lektüre ist leicht zu lesen. Durch bildhafte Beschreibungen habe ich mich teilweise selbst gefühlt, als würde ich an der Salzach entlang spazieren oder die Leckereien im Café Sonnigsüß probieren.
Die Charaktere haben alle ihr eigenes Päckchen zu tragen und werden sehr authentisch beschrieben.

So ist dieses Buch nicht wie zunächst angenommen eine reine Liebesgeschichte, sondern viel mehr als das. Für mich selber waren viele sehr emotionale Momente dabei. Es werden auch ernste Themen angesprochen, die mich sehr berührt haben.

Am Ende laufen die Erzählstränge alle zusammen und für den richtigen Wohlfühlfaktor gibt es ein Happy End.

Einen Pluspunkt gibt es außerdem für all die leckeren Kuchenrezepte und die ebenso passenden veganen Rezepte, die immer mal wieder ins Buch eingestreut werden und einem richtig Lust machen, sie nach zu backen oder zu kochen.

Fazit:
Dieses Buch hat mir sehr schöne romantische und emotionale Lesestunden bereitet und ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen!

Bewertung vom 15.03.2022
DAS EULENTOR
Gruber, Andreas

DAS EULENTOR


ausgezeichnet

„Das Eulentor“ ist ein Mystery-Thriller aus der Feder von Andreas Gruber. Es handelt sich hierbei um eine Neuauflage eines bereits im Jahr 2008 erschienen Romans, der durch eine erweiterte Handlung ein neues Antlitz erhalten hat.
Inhalt:
Im Jahre 1911 macht sich eine Expeditionsmannschaft rund um Alexander Berger auf nach Spitzbergen, um die Insel im hohen Norden erstmals zu kartografieren. Die Expedition läuft jedoch sehr schnell aus dem Ruder – die Teilnehmer sind den widrigen Wetterbedingungen schutzlos ausgeliefert.
Kurz bevor die Expedition vollends abgebrochen wird, entdecken die verbliebenen Teilnehmer einen Schacht, der senkrecht und scheinbar endlos in die Tiefe führt.
Die nächsten Jahre werden der Erforschung dieses Schachts gewidmet, denn sie wollen dessen Rätsel lösen, doch dieser birgt nicht nur die Dunkelheit, sondern auch den Tod und den Wahnsinn…
Meine Meinung:
Der Autor untergliedert das Buch in zwei Handlungen. Die erste spielt in der Vergangenheit rund um Alexander Berger, den wir in der Ich-Form aus seinen Tagebüchern von 1911 – 1952 mit dem Blick auf die Expedition sowie die damalige Erforschung des Schachts begleiten. Umrahmt wird diese Geschichte jedoch von den Nachforschungen von Neele Tujunen – einer jungen Frau, die sich im November 2021 auf den Weg nach Spitzbergen macht, um ihre Vergangenheit und die Geheimnisse vor Ort zu erkunden.
Der Wechsel zwischen beiden Handlungen gelingt dabei sehr geschickt und die Kapitel enden je näher man dem Ende des Buches kommt, mehr und mehr mit fiesen Cliffhangern, sodass man immer weiterlesen muss.
Der Schreibstil ist von Beginn an fesselnd, mysteriös und spannungsgeladen. Ein namenloses Grauen wird durch teilweise Ungesagtes erzeugt und beim Lesen habe ich nicht nur einmal Herzklopfen verspürt. Auch durch die bildhafte Sprache habe ich die ansteigende Kälte förmlich in meinem Wohnzimmer gefühlt.
Die Geheimnisse des Schachts sind dabei unbegreiflich und man fragt sich die ganze Zeit, was es wohl damit auf sich hat. Die Auflösung des Ganzen fand ich persönlich gelungen.
Fazit:
Für mich war dieses Buch das erste von Andreas Gruber und seit langem mal wieder ein Mystery-Thriller. Dieser hat mich jedoch komplett überzeugt und ist durch seine spannungsgeladene Handlung und düstere Atmosphäre ein absolutes Muss für jeden Liebhaber dieses Genres!
Für mich wird es definitiv nicht das letzte Buch dieses Autors bleiben!

Bewertung vom 11.03.2022
Offen für alles
Blank, Lilly

Offen für alles


sehr gut

„Offen für alles“ ist ein Roman aus der Feder von Lilly Blank.
In dieser unterhaltsamen Geschichte begegnen wir 3 Frauen, die sich in ihrem Liebesleben auf unterschiedlichen Ebenen befinden, jedoch alle mit den Herausforderungen der Sexualität zu kämpfen haben.
Viviane lebt mit Karl schon viele Jahre in einer eigentlich glücklichen Ehe. Sie haben 2 wunderbare Töchter und könnten mit ihrem Leben zufrieden sein. Wäre da nicht die eingeschlafene Zweisamkeit, das fehlende Prickeln untereinander. Kann da eine offene Beziehung, der Sex mit anderen Partnern Abhilfe schaffen?
Claudia ist schon jahrelang nur noch Hausfrau an der Seite des scheinbar heißblütigen Spaniers Diego. An sexueller Begegnung hat sie schon lange kein Interesse mehr und ist auf den ersten Blick vollkommen im Reinen damit, dass sich ihr Mann anderweitig umsieht. Doch ist wirklich alles so wie es den Anschein hat?
Als dritter Protagonistin begegnen wir Elena, einer jungen Frau, die bald ihr erstes Kind auf die Welt bringen wird – allein. Ohne Mann, ohne familiäre Unterstützung und doch mit viel Mut und Überzeugung.
Die drei Handlungsstränge sind durch teilweise überraschende Wendungen miteinander verknüpft.
Vor allem als weiblicher Leser kann man sich in vielen Situationen selber wiederfinden.
Der Schreibstil der Autorin ist locker-leicht zu lesen, mit viel Witz und Humor. Die Situationen sind aus dem Leben gegriffen.
Besonders gefallen hat mir, dass gegen meine Erwartung das Buch nicht nur durch lustige Pointen überzeugt hat, sondern eben auch wichtige Themen wie gegenseitiges Vertrauen, Kommunikation in einer Partnerschaft und Freundschaft angesprochen wurden. Somit hat es mich auch zum Nachdenken angeregt.
Leider waren manche Charakterentwicklungen etwas zu überspitzt, sodass ich diese nicht ganz nachvollziehen konnte. Einige Handlungsstränge waren für mich auch etwas unlogisch.
Die gesamte Geschichte hat mich jedoch super unterhalten und mich nicht nur einmal zum Schmunzeln gebracht. An manchen Stellen musste ich sogar lauthals lachen, was immer für ein Buch spricht.
Für mich war es das erste Buch von Lilly Blank, es wird aber mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein!